Schriftenreihe des Bundesverbandes. Deutscher Gartenfreunde e.v., Berlin ( BDG ) Heft / Jahrgang

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1 > 173 Kleingärtnerische Nutzung durch Obstbau

2 Schriftenreihe des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.v., Berlin ( BDG ) Heft / Jahrgang Tagung: vom 10. bis 12. September 2004 in Dresden Herausgeber: Präsident: Seminarleiter: Zusammenstellung: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.v. Platanenallee 37, Berlin Telefon 030/ /141 Telefax 030/ Ingo Kleist Jürgen Sheldon Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.v. Ute Gabler Nachdruck und Vervielfältigungen (fotomechanischer und anderer Art) - auch auszugsweise - dürfen nur mit Genehmigung des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde erfolgen. ISSN Auflage: 1.000

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4 Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Dieses Projekt wurde finanziell vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft gefördert Der Förderer übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte Dritter. Die geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit denen des Förderers übereinstimmen. INHALTSVERZEICHNIS SEITE Vorwort 5 Jürgen S h e l d o n Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.v. Welche Böden für den Obstbau? 7 Dr. Wolf-Dietmar W a c k w i t z Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft, Fachbereich Gartenbau Dresden-Pillnitz Alte Sorten aus der Sicht des Pomologen 17 Dr. Monika H ö f e r Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen Institut für Obstzüchtung Dresden-Pillnitz Neue Sorten und Kulturformen im Obstbau 25 Dr. Andreas P e i l Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen Institut für Obstzüchtung Dresden-Pillnitz

5 Nährstoffansprüche und Versorgung der Obstbäume 39 Gerd G r o ß m a n n Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft, Fachbereich Gartenbau Dresden-Pillnitz Pomologische Bestimmung an Objekten 53 Bestimmungshilfe für die Sortenbestimmung Wilfried M ü l l e r Pomologen-Verein e.v. Aue Schädlinge im Obstbau erkennen und Bekämpfungsformen 69 nach dem neuen Pflanzenschutzgesetz Dr. Christine G e b h a r t Referat Pflanzengesundheit und Diagnose im Fachbereich Pflanzliche Erzeugung der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft Dresden-Pillnitz

6 - 5 - Vorwort Die Bewirtschaftung einer Kleingartenparzelle ohne Obst ist undenkbar. Obstgehölze in ihrer Größen- und Formenvielfalt bieten eine Vielzahl räumlicher Gestaltungsmöglichkeiten und haben gleichzeitig einen unschlagbaren Vorteil: Frisches Obst aus eigenem Anbau schmeckt einfach am besten. So lautete die 3tägige Fachberaterveranstaltung in Dresden, an der Multiplikatoren aus 19 Landesverbänden teilnahmen, denn auch Kleingärtnerische Nutzung durch Obstbau. Herr Dr. Wolf-Dietmar Wackwitz, Experte der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) referierte zum Thema Welche Böden für den Obstbau?. Er machte deutlich, dass die obstbauliche Standortbeurteilung eigenen Gesetzen folgt und die Bodenansprüche einzelner Obstkulturen stets zusammen mit Klima und Lage zu beurteilen sind. Alte Sorten aus der Sicht des Pomologen war Thema des ansprechenden Vortrages von Frau Dr. Monika Höfer vom Institut für Obstzüchtung der Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen (BAZ) in Dresden-Pillnitz. Sie ging besonders auf die Entwicklung unserer heutigen Obstsorten am Beispiel von Kern- und Steinobst ein. Ausgehend von der Tatsache, dass die genetische Diversität der modernen Anbausorten stetig schrumpft, erläuterte sie die Bedeutung alter Sorten und betonte, dass diese ebenso wie Denkmäler zum Kulturgut der Menschheit gehörten. Brauchen wir neue Obstsorten?, mit diesen Worten eröffnete Herr Dr. Andreas Peil, Züchtungsforscher der BAZ in Dresden-Pillnitz seinen Vortrag Neue Sorten und Kulturformen im Obstbau und hob die Züchtungsziele beim Apfel hervor. An frisch geernteten Sortenmustern konnten sich die Seminarteilnehmer einen optischen und haptischen Eindruck neuer Sorten, die zum Teil noch in der Zulassungsphase sind, verschaffen. Herr Gerd Großmann vom Fachbereich Gartenbau der LfL Dresden-Pillnitz erläuterte in seinen Ausführungen Nährstoffansprüche und Versorgung der Obstbäume. Interessant dabei, dass nicht nur Obstart und Unterlage, sondern auch das Klima als Wachstumsfaktor einen wesentlichen Einfluss auf das Nährstoffregime und die Versorgung der Obstgehölze hat. Frau Dr. Christine Gebhart, Referatsleiterin des Referates Pflanzengesundheit der LfL Dresden- Pillnitz überzeugte durch eine behutsame Erläuterung der Situation Freizeitgartenbau novelliertes Pflanzenschutzgesetz. In ihrem Vortrag Schädlinge im Obstbau erkennen und Bekämpfungsformen nach dem neuen Pflanzenschutzgesetz präsentierte sie eine Reihe interessanter Schadbilder und sorgte für rege Diskussion. Klar war den Teilnehmern, dass der Fokus zukünftiger Pflanzenschutzberatung im Kleingartenwesen auf Diagnose und Aufklärung liegen muss. Großen Zuspruch fand der praktische Teil des Seminars: Herr Wilfried Müller, Aue und Herr Manfred Schrambke, Chemnitz, Experten des Pomologen-Vereins Deutschlands demonstrierten anhand von Beispielen die Bestimmung von Apfelsorten. Was die Teilnehmer besonders beeindruckte: Das sicherste Merkmal zur Bestimmung von Kern- und Steinobst sind nicht nahe liegende Merkmale, wie Größe, Form und Geschmack, sondern Kerne und Stein. Eine Kernsammlung für Apfelsorten gehört somit zum Bestimmungswerkzeug eines Pomologen. Ergänzt wurde der praktische Teil durch die Verkostung der neuen Pillnitzer Apfelernte, die von Herrn Johannes Kube, Fachberater im Landesverband Sächsischer Kleingärtner (LSK), vorgestellt wurde. Fazit der teilnehmenden Gartenfreunde: Obst im Kleingarten sei ein so wichtiges Thema, dass die Veranstaltungsreihe fortgeführt werden sollte. Dem wird der Bundesverband 2005 mit Obst II Rechnung tragen. Jürgen Sheldon Präsidiumsmitglied für Fachberatung des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.v.

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8 - 7 - Welche Böden für den Obstbau? Dr. Wolf-Dietmar W a c k w i t z Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft, Fachbereich Gartenbau Dresden-Pillnitz

9 - 8 - Welche Böden für den Obstbau? Der Boden dient den Obstgehölzen als Standort und Ernährungssubstrat. Im folgenden soll auf einige Gesichtspunkte des Standortes eingegangen werden. Bei der Pflanzung von Obst ist die Wahl des Standortes sehr wichtig. Dabei ist von besonderer Bedeutung, dass sich eine falsche Standortentscheidung über viele Jahre während der gesamten Standzeit der Obstgehölze auswirkt. Hier besteht ein gravierender Unterschied zu Gemüse- und Zierpflanzenkulturen. Aus diesem Grund sollte die Neupflanzung von Obstgehölzen langfristig vorbereitet werden. Damit wird gesichert, dass die Obstgehölze optimale Wachstumsbedingungen vorfinden und sich gut entwickeln. Der Standort wird im Wesentlichen durch die Faktoren Klima, Lage und Boden charakterisiert. Im Zusammenhang mit dem Klima ist die Höhe und jährliche Verteilung der Niederschläge wichtig. Dabei kommt der Niederschlagsmenge in den Monaten April bis September besondere Bedeutung zu. Bei Niederschlägen von unter 360 mm spricht man von einem sommertrockenen Gebiet. In diesen Gebieten sind Zusatzwassergaben erforderlich um einen guten Ertrag und ausreichende Fruchtgrößen zu erreichen. Zweckmäßig ist ein sommertrockenes Gebiet unter Umständen für den Süßkirschanbau. Unter diesen Bedingungen wird das Platzen der Kirschen eingeschränkt bzw. vermieden. Neben dem Niederschlag spielt die Dauer der Vegetationszeit eine wichtige Rolle. Von entscheidender Bedeutung für den Obstanbau ist die Dauer von der Blüte der Obstgehölze bis zum Frosteintritt. Die Länge dieser Periode wird wesentlich von der Höhenlage beeinflusst. Mit zunehmender Höhenlage sinkt auch die Jahresdurchschnittstemperatur. Der Apfel benötigt im Vergleich zu anderen Obstarten die längste Zeit von der Blüte bis zur Ernte. Für den Erwerbsobstbau (Apfel) wird nördlich der Alpen von einer Höhenlage bis zu 350m über dem Meeresspiegel ausgegangen. Es ist aber auch die Lage eines Standortes zu berücksichtigen. Hier kommt es auf die Ausformung des Geländes an. Am geeignetsten sind leicht geneigte Flächen. Diese gewährleisten den Abfluss der Kaltluft während der Blüte. Befinden sich im unteren Bereich Gebäude, Bäume mit dichtem Buschwerk oder eine Hecke so kann das zur Bildung eines Kaltluftsees führen. Bei Spätfrost sind die Blüten der Obstgehölze in diesem ereich besonders gefährdet. Auf scheinbar ebenen Flächen ist ebenfalls Vorsicht geboten. Schon geringe Unebenheiten können zu Senken führen, in denen sich ebenfalls Kaltluftseen bilden können. Bei solchen Flächen ist eine sorgsame Prüfung erforderlich. An dieser Stelle sei noch der Einfluss der Himmelsrichtung der Hangneigung am Beispiel von zwei Extremen erwähnt. Eine Hangneigung nach Süden hat große Temperaturunterschiede zur Folge. Besonders im Winter werden die Obstgehölze bei Sonneneinstrahlung stark erwärmt und sind in der Nacht tiefen Temperaturen ausgesetzt. Bei einer Hangneigung nach Norden erfolgt tagsüber keine so starke Erwärmung der Obstgehölze. Damit ist die Temperaturdifferenz zwischen Tagesund Nachttemperatur geringer. Dieser Zustand wird von den Obstgehölzen besser verkraftet. Obstgehölze auf nach Süden gerichteten Hängen blühen früher als solche auf nach Norden gerichteten Hängen. Bei verhältnismäßig frühblühenden Obstarten wie z.b. den Süßkirschen steigt auf Südhängen damit das Risiko, dass die Blüten durch Spätfröste im Frühjahr vernichtet werden. Es ist oftmals günstiger eher nach Norden gerichtete Hänge auszuwählen. Durch den späteren Blühtermin ist die Spätfrostgefahr im Frühjahr oft zum Zeitpunkt der Blüte vorüber. Der Boden ist von grundlegender Bedeutung für die Standortwahl. Bei der Beurteilung des Bodens ist zu berücksichtigen, dass die Obstgehölze spezielle Anforderungen stellen. Im Allgemeinen ist eine ackerbaulich günstig zu beurteilende Fläche, sofern keine Frostgefährdung besteht, auch obstbaulich brauchbar. Andererseits gibt es Standorte wie beispielsweise die mit dicken Lössauflagen versehenen mäßig geneigten Hänge in den Flusstälern von Saale und Unstrut, die nur mit größten Schwierigkeiten ackerbaulich nutzbar sind, sich dagegen für den Süßkirschanbau gut eignen. Eine wichtige Besonderheit ist, dass Obstgehölze in der Regel tiefer als Ackerkulturen wurzeln. Was versteht man unter Boden? Der Boden wird als Gemisch aus Mineralkörnern, Gesteinsbruchstücken verschiedener Korngröße und organischen Komplexen (Humuspartikel) charakterisiert.

10 - 9 - Bei der Auswahl und Beurteilung des Bodens für Obstgehölze sind seine physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften zu berücksichtigen. Ein wesentliches Kennzeichen für die Leistungsfähigkeit des Bodens ist die Bodenfruchtbarkeit. Sie wird durch folgende Einflussfaktoren geprägt: - Bodenart, - Gründigkeit, - Mineralzusammensetzung und Nährkraft des Bodens, - Bodenstruktur, - Gehalt an organische Substanz (Humus), - Vorhandensein und Aktivität von Bodenlebewesen, - Gehalt an Bodenwasser, - Gehalt an Bodenluft, - Bodentemperatur, - Einwirkung und Vorhandensein von von Schadstoffen Beurteilung des Bodens Vor der Pflanzung von Obstgehölzen ist eine Bodenerkundung erforderlich. Grundlage dafür bilden die vorliegenden Bodenkarten. An landwirtschaftliche Kulturen und Obstgehölzen in der näheren Umgebung können wesentliche Auswirkungen von Bodeneigenschaften beobachtet werden. Zur genaueren Beurteilung eines Bodens im Hinblick auf seine Eignung für eine obstbauliche Nutzung ist es erforderlich, auf der zu bepflanzenden Fläche eine Beobachtungsgrube auszuheben. Mit einem Spaten wird eine Grube von 1 Meter mal 1 Meter bis auf eine Tiefe von 70 bis 100 cm ausgehoben. Für eine intensivere Untersuchung ist durchaus eine Untersuchungstiefe bis 2m zu empfehlen. Am Rand dieser Beobachtungsgrube (Profilwand) werden die einzelnen Bodenschichten, der so genannte Bodenhorizont sichtbar. Dieser muss beurteilt werden. Wichtige Beurteilungskriterien sind der Oberboden und der Unterboden. Auf landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Flächen findet man in der Regel eine bearbeitete Bodenschicht von 25 bis 30 cm. Sie wird als A- ckerkrume bezeichnet. Diese Schicht ist oft von guter Bodenqualität. Für eine obstbauliche Nutzung muss zusätzlich der Unterboden beurteilt werden. Es muss gewährleistet sein, dass die Wurzeln der Obstgehölze bis in eine Tiefe von 70 cm vordringen können. Bei Süßkirschen muss im Allgemeinen eine durchwurzelbare Bodenschicht bis in 1 Meter Tiefe gegeben sein. In diesem Zusammenhang sind die Bodenstruktur, der Humusanteil sowie der Wasser- und Lufthaushalt, Bodenverdichtungen, Festschichten und die Regenwurmtätigkeit zu beurteilen. Von besonderem Nachteil sind Bodenverdichtungen, diese lassen sich mit überschaubaren Aufwand durch eine Tiefenlockerung bzw. dem ausheben einer Pflanzgrube bis in eine Tiefe von 0,7 bis 1,0m beheben. Besonders kritisch ist das Auftreten von Staunässe zu beurteilen. Eine Ursache kann darin liegen, dass das Regenwasser durch eine undurchlässige Bodenschicht am Abfluss in tiefere Bodenschichten gehindert wird. An solchen Stellen lässt sich oftmals beobachten, dass nach stärkeren Regengüssen das Wasser längere Zeit stehen bleibt und nicht versickert. Hier ist Vorsicht angeraten. Physikalische Eigenschaften Die physikalischen Bodeneigenschaften sind sehr stabil und meistens durch Bodenpflegemassnahmen nur schwer zu verändern. Deshalb sind die physikalischen Bodeneigenschaften besonders gründlich zu prüfen. Bodenarten Die Bodenarten werden durch ihren Korngrößenanteil bestimmt. Die Korngrößenverteilung hat einen wichtigen Einfluss auf die Ertragsfähigkeit sowie die Pufferund Filtereigenschaften von Böden. In Abhängigkeit von der Korngrößenverteilung unterscheidet man Sand-, Schluff- und Tonböden sowie Lehme.

11 Schwere Tonböden sind obstbaulich ungeeignet. An dieser Beurteilung ändert sich auch nichts, wenn sie von einer flachen, durchlässigen Krume überdeckt sind. Weniger bindige Tonböden, die durch Kalk- und Humusbeimengungen geprägt sind, eignen sich bei ausreichender Gründigkeit für den Apfel- und Pflaumenanbau. Böden, die sich durch tonige Bodenschichten in einer Tiefe größer als 60cm auszeichnen, eignen sich für den Anbau von Kernobst. Voraussetzung ist aber, dass keine andauernde Staunässe auftritt. Grusige Steineinlagerungen haben in tonigen Schichten eine positive Wirkung. Sie führen zur Lockerung und fördern die Dränwirkung (langsames Abfließen von Wasser in tiefere Bodenschichten). Damit regulieren sie die Durchlüftung und die Bodenfeuchte vorteilhaft. Auf solchen Böden können in Hanglagen durchaus die gegenüber Staunässe sehr empfindlichen Süßkirschen gedeihen. Lehmböden sind im Allgemeinen für alle Obstarten geeignet. Lehmige bis anlehmige Sande mit Lehmschleiern im Unterboden sind gute Böden für eine obstbauliche Nutzung. Bei guter Düngung und Nährstoffversorgung lässt sich eine hohe Fruchtbarkeit der Obstgehölze erreichen. Tiefgründige, leichte Sandböden können ebenfalls obstbaulich genutzt werden. Ihre Leistungsfähigkeit ist jedoch geringer. Das Ausheben einer Pflanzgrube von 1m x1m und einer Tiefe von 1m und das Befüllen mit lehm- bzw. lößhaltigen Boden wäre sehr vorteilhaft. Hier steht allein die Frage ob diese große Anstrengung unternommen werden soll. Auf die Verwendung von verrottbarem organischen Material sollte verzichtet werden bzw. es sollte nur einen geringen Anteil ausmachen. Hier steht das Risiko, dass das Obstgehölz mit der Zeit in der Pflanzgrube versinkt und zu tief steht. Damit besteht die Gefahr, dass sich die Sorte von der Unterlage freimacht. Damit wird die Unterlagenwirkung ausgeschaltet. Hier ist eine gewisse Sorgfalt notwendig. Ein kiesiger Untergrund in geringer Tiefe ist nicht für eine obstbauliche Nutzung geeignet. Mächtigkeit des Bodens Die Bodenmächtigkeit charakterisiert die durch die Verwitterung und den Bodenbildungsprozess entstandene Bodentiefe. Die Gründigkeit ist obstbaulich sehr bedeutungsvoll. Sie bezeichnet die Mächtigkeit der Lockerschichten, die für das Eindringen der Wurzeln entscheidend ist. Bodengefüge Das Bodengefüge kennzeichnet die räumliche Anordnung der festen Bodenteilchen. Das Ziel besteht in der Schaffung einer Krümelstruktur. Vom Bodengefüge werden der Luft-und Wasserhaushalt des Bodens geprägt. Es beeinflusst auch den Wärmehaushalt und verschiedene chemische Vorgänge im Boden. Die organische Substanz im Boden beeinflusst das Bodengefüge. Porenvolumen Das Porenvolumen bezeichnet alle Hohlräume im Boden. Es wird entscheidend durch die Bodenart und das Bodengefüge beeinflusst. Das Porenvolumen variiert zwischen 35 und 65 %. Im Verlauf eines Jahres verändert sich das Porenvolumen. Ursachen dafür sind klimatische und biologische Einwirkungen sowie die Bodenpflege. Negativ wirken sich häufiges Befahren des Bodens, das Betreten durch Schafe und Geflügel im feuchten Zustand sowie die ständig wiederholte Bearbeitung in der gleichen Bodentiefe aus. Die damit einhergehende Verringerung des Porenvolumens behindert die Wurzelentwicklung und die Nährstoffaufnahme der Obstgehölze. Diese oberflächigen Bodenverdichtungen sind durch die Lockerung des Bodens oft zu beseitigen. Demgegenüber sind Verdichtungen im Unterboden nur vor der Pflanzung durch Tiefenlockerung zu beseitigen. Ist die Bepflanzung einer größeren Fläche mit Obstgehölzen vorgesehen ist die Verwendung eines Bodenmeisels im Zusammenhang mit einem geeigneten Traktor sinnvoll. Diese Entscheidung muss in Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten getroffen werden.

12 Bodenwasser- und Bodenlufthaushalt Das Bodenwasser spielt bei der Beurteilung eines Bodens im Hinblick auf seine obstbauliche Nutzung eine besondere Rolle. Die Standortfaktoren Klima, Lage und Boden wirken im besonderen Maß auf die Obstgehölze ein. Der Bodenwasserhaushalt wird wesentlich vom Anteil der Grob-, Mittel- und Feinporen eines geprägt. Die Bodenporen werden in Grobporen (>50µm), Mittelporen (0,2 bis 10µm) und Feinporen (<0,2µm) eingeteilt. Die Grobporen sind für das schnelle Versickern von Niederschlägen im Boden verantwortlich. Wird das nicht gewährleistet, so kommt es zum Oberflächenabfluss des Wassers und damit zur Bodenerosion. Sie versorgen weiterhin die Wurzeln und Bodenorganismen mit Sauerstoff und führen das aus der Atmung stammende Kohlendioxid aus dem Boden ab. Die Mittelporen dienen der Bodendurchlüftung. Sie entwässern (dränen) den Boden langsam und dienen der Speicherung von pflanzenverfügbarem Wasser. Die Feinporen schützen das Wasser durch Kapillarkräfte vor dem Versickern. Sie fördern Wasser aus tieferen Schichten in obere Bodenschichten. Dieses Kapillarwasser ist sehr gut pflanzenverfügbar. Böden mit einem Tongehalt von % und humose Böden haben einen sehr hohen Anteil von Feinporen. Ausreichend Bodenluft ist für die Entwicklung der Obstgehölze unbedingt erforderlich. Bei voller Wassersättigung haben Tonböden eine Luftkapazität von nur 5 bis 15 %. Bei Lehmböden beträgt die Luftkapazität 10 bis 20% und bei Sandböden 30 bis 40%. Für eine optimale Entwicklung der Wurzeln ist eine Luftkapazität von 15 bis 25% erforderlich. Ist eine geringere Luftkapazität im Boden vorhanden, wird das Wurzelwachstum gehemmt und die Wurzelausdehnung begrenzt. Ausreichend Bodenluft ist eine wichtige Voraussetzung für eine optimale Wurzelaktivität der Obstgehölze. Eine Verminderung der Wurzelatmung reduziert die Nährstoffaufnahme und vermindert die Leistungsfähigkeit der Baumkrone. Es kommt zur Entstehung von übermäßig viel Ethylen und damit zur Beeinträchtigung der biologisch aktiven Mikroorganismen. Nachträglich in der Wurzelzone einsetzender Luftmangel, z.b. durch anhaltende starke Niederschläge im Zusammenhang mit schlechten Versickern des Niederschlagswassers in tiefere Bodenschichten führt bei den betroffenen Wurzeln, bei größerer Ausdehnung am gesamten Baum zum absterben. Ein Grundwasserstand von über 3m ist für Obstgehölze ohne Bedeutung. Auf schweren Böden ist ein Grundwasserstand von 2m vorteilhaft. Der Grundwasserstand kann auf leichten Böden bis auf 1m ansteigen. Chemische Eigenschaften Die chemischen Eigenschaften beeinflussen besonders die Ernährung der Obstgehölze. Im Allgemeinen sind die chemischen Eigenschaften leichter als die physikalischen Eigenschaften zu verändern. Dabei sollte bei der Beurteilung der Böden im Hinblick auf ihre obstbauliche Eignung gedacht werden. Nährstoffgehalt Zur Feststellung der Nährstoffversorgung des Bodens ist eine Bodenanalyse in einem Bodenlabor durchzuführen. Fehlende Nährstoffe werden vor der Pflanzung verabreicht. Dabei sollte beachtet werden, dass sich die Wurzeln der Obstgehölze weit ausdehnen

13 Bodenreaktion Die Bodenreaktion beeinflusst die Verfügbarkeit von Nährstoffen, die mögliche Freisetzung toxischer Verbindungen (Aluminium- und Schwermetallionen), die Bodenstruktur und die Aktivität der Bodenorganismen. Optimalbereiche der ph-werte für Obstgehölze in Abhängigkeit von der Bodenart: Bodenart ph-wert in bearbeitetem Boden in Grasland Tonböden 6,5-7,0 5,5-6,0 Lehmböden 6,0-6,5 5,5-6,0 Lößböden 6,0-6,5 5,5-6,0 Lehmige Sande 5,5-6,0 5,0-5,5 Sandböden 5,0-5,5 - Biologische Eigenschaften Die Bodenlebewesen sind für die organische Substanz im Boden von entscheidender Bedeutung. Wären sie nicht vorhanden so gäbe es keine Zersetzungsvorgänge. Unter organischer Substanz verstehen wir alle abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Stoffe. Die organische Substanz ist für die Bildung einer stabilen grobporigen Bodenstruktur, der Krümelstruktur verantwortlich. Sie hat einen positiven Einfluss auf den Wasser- und Lufthaushalt. Wichtige Prozesse sind die Humifizierung, das heißt die Entstehung von Dauerhumus und die Mineralisierung, das heißt der vollständige mikrobielle Humusabbau und die damit verbundene Freisetzung der im Humus enthaltenen Pflanzennährstoffe. Die Humusgehalte in Ackerböden (Krume) liegen zwischen 1 4 %. In Obstböden mit Grasmulch liegt der Humusgehalt bei bis zu 10 %. Man kann davon ausgehen, dass im Gartenboden ebenfalls hohe Humusgehalte vorliegen. Es ist jedoch zu bedenken, dass das Wurzelsystem je nach Obstart bis in eine Tiefe von etwa 100 cm reicht. Je höher die biologische Aktivität eines Bodens ist, desto größer ist die Nährstoffnachlieferung, besonders von Stickstoff aus dem Humus. Die Bodenbedeckung der Baumscheiben mit organischen Material (z.b. Grasmulch) fördert das Bodenleben und die Krümelstruktur. Offengehaltener Boden verliert durch häufige Bodenbearbeitung an Humus und ist durch regelmäßige Stalldunggaben bzw. die Versorgung mit Komposterde angewiesen. Bodenmüdigkeit Besondere Aufmerksamkeit ist bei der Neupflanzung von Obstgehölzen auf bereits obstbaulich genutzte Standorte erforderlich. Auf diesen Standorten können im Nachbau zum teil schwerwiegende Wuchs- und Ertragsminderungen auftreten. Ursachen dafür können Nährstoffmangel, Bodenverdichtungen oder pilzliche Schaderreger sein. Darüber hinaus gibt es eine Art von Nachbauschäden, die sich nicht durch Anbauphasen mindern lässt und spezifisch bei den einzelnen Obstarten wirkt. Diese Art von Nachbauschäden wird als Bodenmüdigkeit bezeichnet. Sie ist die schwerwiegendste Form. Geschädigte Bäume wachsen schlecht und bilden nur wenige Früchte.. Die Wurzeln sind braun und verkrüppelt. Die Blattrosetten sind gestaucht, die Blätter klein und der ertrag ist niedrig. Die Ursache dafür ist eine Gruppe von Bakterien pathogene Aktinomyzeten. Das trifft für den Apfel und möglicherweise auch bei anderen Obstarten zu. Bei starkem Befall gibt es nur die Möglichkeit des Flächen- oder Obstartenwechsels. Der Wechsel der Obstarten muss zwischen Vertretern von Steinobst, Kernobst und Beerenobst erfolgen. Das Auftreten der Bodenmüdigkeit wird nach den vorliegenden Erkenntnissen durch eine langjährige intensive obstbauliche Nutzung der Fläche, eine grundwasserferne Lage und einen ph-wert im Boden von 7,0 und mehr gefördert.

14 Ist starke Bodenmüdigkeit vorhanden, nutzt die Zugabe von nicht bodenmüder Erde ins Pflanzloch nichts. Sobald die Wurzeln in den müden Boden wachsen, treten die Erscheinungen wieder auf. Die Einschaltung von Anbaupausen mit Zwischeneinsaaten bringt ebenfalls keinen erfolg. Die Erreger können im Boden über mehrere Jahrzehnte aktiv bleiben. Für den Erwerbsanbau gibt es eine Testmethode mit Apfelsämlingen, die 1 Jahr im Testboden und in nicht müden Boden kultiviert werden. Anhand der Wuchsdepressionen wird auf die Stärke der Bodenmüdigkeit geschlossen. Wie sind die einzelnen Böden im Hinblick auf eine obstbauliche Nutzung zu beurteilen? Sandböden Sandböden zeichnen sich durch folgende Eigenschqaften aus: - gute Bearbeitbarkeit, - hoher Anteil grober luftgefüllter Poren, - geringes Speichervermögen von Wasser und Nährstoffen, - starke Neigung zur Nährstoffauswaschung, - schnelle Erwärmung im Frühjahr, - intensiver Abbau organischer Substanz Insgesamt weisen sie eine geringe Ertragsfähigkeit auf. Durch die Zugabe von organischer Substanz, wie z.b. Stalldung oder Kompost kann ihre Ertragsfähigkeit verbessert werden. Dabei ist es wichtig das ausreichende Mengen ausgebracht werden. Eine weitere Verbesserung der Güte dieser Böden wird durch zusätzliche Wassergaben erreicht. Dabei ist es wichtig, dass diese zusätzlichen Wassergaben während der Vegetationszeit regelmäßig den natürlichen Niederschlag ergänzen. An dieser Stelle müssen auch die Kosten für das Wasser berücksichtigt werden. In Erwerbsobstanlagen wird das Zusatzwasser über die Tropfbewässerung zugeführt. Dabei werden Schlauchleitungen in der Obstanlage verlegt und jeder Baum erhält in Stammnähe ein oder zwei Tropfer aus denen das Wasser austritt. In den Tropferleitungen herrscht nur ein geringer Wasserdruck. Über die Zeit kann die Wassermenge pro Baum genau gesteuert werden. Es ist auch möglich dem Wasser Nährstoffe in gelöster Form zuzufügen. Damit wird eine regelmäßige Nährstoffzufuhr für die Obstgehölze erreicht. In diesem Fall spricht man von Fertigation. Tonböden Diese Böden zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus: - mäßig bis schlecht durchlüftet, - Neigung zur Vernässung (Staunässe), - späte Erwärmung im Frühjahr, - hohes Speicherungsvermögen von Nährstoffen Tonböden haben ebenfalls eine geringe Ertragsfähigkeit. Eine Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit kann in bestimmten Maß durch tiefgründige Bodenlockerung erreicht werden. Lehm- und Schluffböden Die Lehm- und Schluffböden sind am besten für den Obstbau geeignet. Sie zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus: - gute Durchlüftung, - hohes Speichervermögen von Nährstoffen und Wasser,

15 stabile Krümelstruktur (Ton-Humus-Komplexe), - relativ schnelle Erwärmung, - relativ schnelles Abtrocknen nach Nässeperioden Diese Böden sind sehr gut für den Obstbau geeignet. Sie vereinen die Vorteile eines hohen Wasserund Nährstoffspeichervermögens mit einer guten Durchlüftung und dem schnellen Abtrocknen des Bodens nach Niederschlägen. Im Weiteren wird auf die speziellen Anforderungen der einzelnen Obstarten an den Boden eingegangen. Apfelanbau Für den Apfelanbau benötigt man wasserdurchlässige Böden mit einer guten Humusversorgung. Es darf über einen längeren Zeitraum keine stauende Nässe auftreten. Diese Böden müssen über ein gutes Wasser- und Nährstoffspeichervermögen verfügen. Der Apfel stellt hohe Ansprüche an eine gleichmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung. Diese Feststellung gilt besonders im Zusammenhang mit schwachwuchsinduzierenden Unterlagen. Diese haben durchaus auch in Kleingärten eine gewisse Berechtigung. Am besten geeignet sind leicht feuchte lehmige und leicht sandige Böden. Mit der Wahl der Unterlage kann eine Anpassung an die Standortverhältnisse vorgenommen werden. Die Unterlagen Sämling, A 2 und M 4 sind für leichte sandige Böden geeignet. Man muss dabei berücksichtigen, dass auf diesen Unterlagen relativ großkronige Bäume heranwachsen. Für humose Böden mit einer guten Wasser- und Nährstoffversorgung sind die Unterlagen M 26 und M 9 geeignet. Birnenanbau Die Birne benötigt humose tiefgründige Böden mit einem guten Nährstoff- und Wasserspeichervermögen. Diese Böden müssen sich schnell erwärmen und über eine gute Durchlüftung verfügen. Durch die Verwendung von Unterlagen kann der Birnenanbau an spezielle Bodenbedingungen angepasst werden. Die Sämlingsunterlage ist für alle leichten Böden geeignet. Die Unterlage Quitte A wird für leichtere Böden mit guter Nährstoffversorgung verwendet. Verfügen wir über mittlere Böden mit guter Nährstoffversorgung, so sollte auf die Unterlage Quitte Adams zurückgegriffen werden. Die schwachwuchsinduzierende Unterlage Quitte C ist nur bei einer sehr guten Nährstoff- und Wasserversorgung im Zusammenhang mit humosen Böden zu empfehlen. Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass die Birne besonders während der Fruchtreife Wärme benötigt. Der Anbau sollte am besten an geschützten Standorten, in rauheren Lagen in der Nähe einer Hauswand erfolgen. Wenn nicht ausreichend Wärme vorhanden ist fehlt die Einlagerung von ausreichen Zucker, es bilden sich Steinzellen und das typische Birnenaroma kommt nicht zur Entfaltung. Süßkirschanbau Die Süßkirsche benötigt leicht erwärmbare tiefgründige Böden mit einem guten Nährstoff- und Wasserspeichervermögen. Der Luftgehalt des Bodens sollte hoch sein (12 % luftführende Poren bei Feldkapazität). Es wird eine durchwurzelbare Bodenschicht von mindestens 1 m Mächtigkeit gefordert. Als Unterlage sollten die Gisela-Klone (Gisela 5) verwendet werden. Sie zeichnen sich durch Robustheit auf weniger guten Böden sowie Toleranz gegen Vernässung und Trockenheit aus. Bei der Standortwahl ist die Höhe der Niederschläge während der Fruchtreife zu berücksichtigen. Hohe Niederschläge zur Erntezeit führen zum Platzen der Früchte. Im Erwerbsanbau wird oftmals Abhilfe durch eine Überdachung der Bäume mit Folie geschaffen. Das setzt aber niedrige Bäume durch Verwendung der entsprechenden schwachwuchsinduzierenden Unterlagen voraus.

16 Sauerkirschanbau Früher wurde die Sauerkirsche in der Empfehlung auf Sandböden verbannt, die für andere Obstarten oft nicht mehr geeignet sind. Diese Obstart kann man auf leichten aber auch auf schweren Böden anbauen, die sich durch eine gute Durchlüftung auszeichnen. Staunässe sollte keinesfalls auftreten. Für den Sauerkirschanbau gibt es zwei Unterlagen "Prunus avium" und "Prunus mahaleb". "Prunus avium" eignet sich für tiefgründige und schwere Böden in Gebieten mit reichlichen Sommerniederschlägen. Die durchwurzelbare Bodenschicht sollte mindestens 1 m betragen. Der Boden muss sich durch eine gute Wasserspeicherfähigkeit auszeichnen ohne eine Neigung zur zeitweiligen Vernässung zu haben. Die Unterlage "Prunus mahaleb" benötigt leichte, trockene und flachgründige Böden. Ebenso geeignet sind Schwarzerden und Lössböden in Gebieten mit geringen Sommerniederschlägen. Ungeeignet sind dicht gelagerte zu zeitweiligen Luftmangel neigende Böden. Die Sauerkirsche dankt eine hohe Bodengüte durch eine gute Ertragsleistung. Pflaumenanbau Diese Obstart stellt die gleichen Anforderungen wie die Kirsche. Sie hat allerdings toleranter in Bezug zu feuchteren Böden. Sie verträgt mehr Nässe. Die Pflaume nutzt den geringeren Sauerstoffanteil in feuchteren Böden gut aus. Bei trockenen sandigen Böden entwickeln sich oft zu kleine Früchte. Das Wasserdefizit kann durch Zusatzwassergaben ausgeglichen werden. Beerenobst Beerenobst benötigt sandige Lehme bis lehmige Sande. Brombeeren kann man auch auf Lehmböden anbauen. Es ist besonders darauf zu achten, dass keine Boden- bzw. Untergrundverdichtungen auftreten. Diese Feststellung ist besonders bei Erdbeeren und Himbeeren wichtig. Hier ist unbedingt eine tiefere Bodenlockerung erforderlich. Durch die Wahl geeigneter Vorkulturen wird der Boden ebenfalls verbessert. Geeignete Vorkulturen sind Porree und Zwiebeln. Beim Boden ist unbedingt darauf zu achten, dass keine Staunässe auftritt.

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18 Alte Sorten aus der Sicht des Pomologen Dr. Monika H ö f e r Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen Institut für Obstzüchtung Dresden-Pillnitz

19 Alte Sorten aus der Sicht des Pomologen Zusammenfassung Alte Obstsorten sind wie Bräuche oder Bauten, sie stellen ein Stück unserer Kulturgeschichte dar, mit ihnen würde ein Teil Kulturgeschichte verloren gehen, wenn sie nicht erhalten werden. Im Beitrag werden die Entwicklung von Wildobstarten zu den heutigen Kultursorten und die geschichtliche Entwicklung des Obstbaues vorgestellt. Gleichzeitig werden der Wert alter Obstsorten und die heutigen Nutzungsmöglichkeiten herausgearbeitet und Informationen zur Beschreibung und zu Bezugsquellen für Gartenfreunde geliefert. Einführung Das Interesse an alten Obstsorten hat nach mehreren Jahrzehnten der Vernachlässigung wieder deutlich zugenommen, das zeigen die Besucherzahlen bei Sortenausstellungen sowie die Bildung von Interessenvereinigungen, wie des Pomologenvereins e.v. in Deutschland und der Fructus in der Schweiz. Auch auf regionaler und lokaler Ebene sind zahlreiche Arbeitskreise, Streuobstprojekte und andere private Initiativen entstanden, die sich mit der Bestimmung und Erhaltung alter Obstsorten befassen. Als alt wird dabei eine Sorte angesehen, die mindestens seit 100 Jahren bekannt ist. In dem Beitrag werden die geschichtliche Entwicklung des Obstbaues, die Entwicklung vom Wildobst zur Kulturform für die einzelnen Obstarten sowie der Nutzen und der Wert alter Obstsorten dargestellt. Vom Wildobst zur Kulturform Geschichtliche Entwicklung des Obstbaues Der Apfel ist heute die am meisten geschätzte Obstart, es existieren weltweit ca Sorten, von denen jedoch nur wenige eine wirtschaftliche Bedeutung haben. Älteste Apfelfunde auf deutschem Siedlungsgebiet stammen aus einer Jahre alten Bandkeramikersiedlung bei Heilbronn. Weitere Funde wurden in den Pfahlbauten am Bodensee, der Schweiz und Österreich entdeckt. Alle diese Funde sind dem Holzapfel Malus sylvestris zuzuordnen. Der kleine relativ herbe Holzapfel wurde für den Frischverzehr, zum Dörren und für die Vorratshaltung gesammelt. Jedoch ist der einheimische Wildapfel nicht der Vorfahr unserer heutigen Kultursorten. Es war ein langer Weg, bis sich aus den primitiven Wildapfelarten die heutigen Sorten der Kulturform entwickelt haben. Als Vorfahre unseres heutigen Apfels gilt Wildart Malus sieversii, die heute noch an den Gebirgshängen oberhalb von Alma Ata, der Kasachischen Hauptstadt, vorkommt. Alma Ata heißt übersetzt Stadt des Apfels. Durch zufällige Kreuzungen in der Natur und natürliche Auslese entwickelten sich bessere Formen die wertvolleren Apfelbäume wurden wiederum in der Nähe von Siedlungen angepflanzt. Schon Jahre v. Chr. wuchsen im mittelasiatischen Raum Äpfel mit einem Durchmesser bis 6 cm und einem Gewicht von 60 g. Der europäische Holzapfel ist nur zum Teil an der Entwicklung beteiligt gewesen, so wahrscheinlich bei den kleinen und leicht herben Mostäpfeln. Im botanischen System erhielt der Kulturapfel den Namen Malus domestica. Da er genetisch gesehen ein Hybridkomplex ist, d. h. es waren mehrere Arten an der Entstehung beteiligt, wird er heute auch als Malus x domestica bezeichnet. Über die Handelsstraßen und Eroberungszüge gelangte der Apfel nach Süden und Westen. Es waren insbesondere die Römer, die den Obstbau zu einer Hochkultur

20 Vom Wildapfel zur Kultursorte - Der Kulturapfel eine Komplexhybride aus verschiedenen Malus-Arten Hauptvorfahr Malus sieversii natürlich vorkommend in Zentralasien 12. Jahrhundert Heimischer Wildapfel Malus sylvestris Graue Französische Renette Edelborsdorfer 16. Jahrhundert Roter Eiserapfel Weißer Winterkalvill Goldparmäne 20. Jahrhundert Apfelsorten aus der Pillnitzer Züchtung Pia und Pinova

21 entwickelten und das Wissen sowie die ersten Sorten mit nach Norden brachten. Da die Frucht jedoch im alten Germanien schon durch die heimische Wildform bekannt war, erhielt sich der alte germanische Name, nach Grimm im Althochdeutschen Aphul. Die Klöster des Mittelalters förderten die weitere Entwicklung. Aus den Mutterklöstern in Italien und Frankreich kamen neue Sorten, es erfolgte der erste Reiseraustausch. So brachten Mönche aus Bassigny in Frankreich auf ihrer Reise nach Altenkamp bei Köln im 12. Jahrhundert Reiser der Grauen Französischen Renette mit. Einen ähnlichen Weg ging die Sorte Edelborsdorfer. Mönche von Pforte hatten die Sorte aus südländischen Reisern auf ihrem Hofgut Borsendorf bei Dornburg (Saale) angezogen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich diese Sorte zur Sächsischen Nationalfrucht. Durch Pilgerfahrten und Kreuzzüge fand ein Sortenaustausch statt, was zu einer Zunahme der genetischen Vielfalt führte und damit zur weiteren Sortenentwicklung. Bereits im 16. Jahrhundert bekannte Apfelsorten waren u. a. Roter Eiserapfel, Herbstparmäne, Goldparmäne, Weißer Winterkalvill, Königlicher Krummstiel und Backapfel. Während bis zum 16. Jahrhundert der Anbau von Obst auf die Gärten der weltlichen und kirchlichen Herrscher begrenzt war, setzte sich mit zunehmender Entwicklung die Erkenntnis durch, dass Obst eine wichtige Rolle in der Ernährung spielt. Das 17. und 18. Jahrhundert waren von bäuerlichem Obstbau geprägt, auf Eigenversorgung ausgerichtet. Mit dem beginnenden 19. Jahrhundert, der Entwicklung moderner Großstädte, kam es auch zu einer tiefgreifenden Umgestaltung der obstbaulichen Wirtschaftssysteme. Es entstand ein gesteigerter Obstbedarf; es musste eine zweckmäßigere Anbaugestaltung geschaffen werden. Mit dieser Entwicklung erhöhte sich auch die Sortenzahl sprunghaft, damit bestand ein riesiges Potential zur Auslese. Namhafte Pomologen, wie Christ, Diel und Lucas, versuchten Ordnung in die Sortenvielfalt zu bringen und Sortenempfehlungen auszusprechen. Das Erste Reichssortiment wurde geschaffen und darauf aufbauend die Landessortimente. Beginnend mit den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts, aber insbesondere nach dem 2. Weltkrieg erforderten arbeitstechnische und wirtschaftliche Gründe eine rationelle Tafelobstproduktion, die Anlage geschlossener Intensivobstanlagen. Die Entwicklung eines modernen Obstbaus wird begleitet von einer Reduzierung des Obstartenspektrums. Gleichzeitig können nur leistungsstarke Sorten wirtschaftlich bestehen. Die alten Sorten sind alles Zufallssämlinge, Bäume dieser Sorten wurden zufällig im Wald, an Hecken und am Rand von Siedlungen gefunden oder Jungpflanzen wurden aus Tresterabfällen der Mostbereitung gezogen und ausgegraben. Eine Zwischenstufe zur eigentlichen Züchtung war die bewusste Aussaat und Auslese von Samen guter Sorten durch Pomologen. Erst mit der Gründung der Abteilung Obstzüchtung im Kaiser-Wilhelm-Institut für Züchtungsforschung in Müncheberg wurde in Deutschland 1929 mit der systematischen Obstzüchtung begonnen wurden diese Züchtungsarbeiten nach Dresden-Pillnitz verlagert und werden heute durch das Institut für Obstzüchtung der Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen fortgesetzt. Die geschichtliche Entwicklung der Birne entspricht weitgehend derjenigen des Apfels. Zur Entwicklung der heutigen Kultursorten von Pyrus communis haben zahlreiche Wildarten beigetragen. Wildarten der Birne sind in Europa und Westasien verbreitet. An der Entstehung der europäischen Kultursorten sollen neben den in Europa verbreiteten Wildarten auch noch asiatische bzw. mediterrane Arten beteiligt gewesen sein. Im Zuge der Völkerwanderung nach der Eiszeit kam die Birne vom Kaukasus über den Balkan nach Griechenland, Italien und später mit den Römern nach Westeuropa. Im Mittelalter waren es auch bei der Birne die Klöster und der Adel, die den Anbau förderten. Das 18. Jahrhundert war das Goldene Jahrhundert der Sortenentwicklung bei der Birne. Viele aus dieser Epoche und dem 19. Jahrhundert stammenden Sorten sind noch heute gut bekannt und im Anbau: Alexander Lucas (1870), Boscs Flaschenbirne (1793), Clapps Liebling (1860), Confe-

22 rence (1894), Gellerts Butterbirne (1820), Williams Christ (1770) u. a. Auch die Birnensorten waren alles Zufallssämlinge, die nach ihrem Finder oder späteren Baumschuler benannt wurden. Prunus avium, die Stammform der heutigen Kirschsorten, wächst wild in Kleinasien, im Kaukasus und Europa. Als Heimat der Kultursorten der Süßkirsche wird der Schwarzmeerraum angesehen. Feldherr Lucullus brachte nach seinem Sieg über Persien 63 v. Chr. Bäume der Kulturkirsche als Beute nach Rom. Durch die Römer gelangten auch diese Früchte, ähnlich dem Apfel und der Birne, nach Norden und Westen. In der Landesgüterordnung von Karl dem Großen, dem Capitulare de Villis, werden die königlichen Kirschbäume als unerlässliche Pflanzen für den Obstgarten genant. Die Süßkirschen werden entsprechend ihres Fruchtfleisches in Knorpelkirschen, diese zeichnen sich durch festes Fruchtfleisch und gute Transportfähigkeit aus, und in Herzkirschen, mit weichem saftigen Fleisch als Grundlage für Kirschwasser, unterteilt. Zu den bekannten alten Sorten von Knorpelkirschen zählen: Große Schwarze Knorpel (1540), Dönissens Gelbe (1820), Büttners Rote Knorpel (1795) u. a. Viele der alten Herzkirschsorten kommen aus dem Potsdamer Anbaugebiet, da die Preußenkönige, insbesondere Friedrich II., der Entwicklung der Obstbaumkultur zum Aufschwung verhalfen. Die Kirschen waren die Lieblingsfrüchte des Königs. Bekannte Lokalsorten aus diesem Anbaugebiet sind: Kassins Frühe (1860), Knauff s Schwarze (1820) und Frühe Werdersche Herzkirsche (1794). Steine von Sauerkirschen fanden sich erst in Grabungen in mittelalterlichen Städten des 13. und 14. Jahrhunderts. Prunus cerasus ist als Wildpflanze im Kaukasus und Kleinasien heimisch. Die bekanntesten alten Sorten sind: Ostheimer Weichsel (1714), Leopoldskirsche (1772) und die allen bekannte Schattenmorelle, die aus Frankreich stammt, bereits 1650 beschrieben wurde und weltweit angebaut wird. Nutzen und Wert alter Obstsorten Aus der dargestellten geschichtlichen Entwicklung wird deutlich, dass sich die Entwicklung des Obstbaues an veränderte ökonomische Erfordernisse anpassen musste. Sorten, die sich durch große Fruchtbarkeit und schönes Äußeres auszeichneten, rückten in den Vordergrund, der Geschmack verlor an Wichtigkeit. Es entstanden neue Bedingungen des Marktes. Die Gesamtheit der Veränderungen machte die Entwicklung neuer Produktionsmethoden, neuer Unterlagen und Sorten, neuer Erziehungs- und Kulturformen notwendig. Viele alte Sorten entsprechen nicht den Bedingungen der heutigen Obstproduktion. Durch den Rückgang des Streuobstanbaues, der gekennzeichnet war von einem großen Arten- und Sortenspektrum, wurden nicht nur Naturreservate zerstört, sondern auch viele alte Sorten sind verloren gegangen. Außerdem brachte der steigende Lebensstandard Veränderungen und Umgestaltungen der Hausgärten mit sich, was ebenfalls zum Verlust alter Sorten beitrug, die von unseren Vorfahren gesammelt, gehütet und vermehrt worden sind. Erst in den letzten 20 Jahren, die gekennzeichnet waren durch ein gesteigertes Gesundheits- und Umweltbewusstsein, dem Bedürfnis nach intakten Ökosystemen, verbunden mit der Rückbesinnung auf Vergangenes, wurde erkannt, dass alte Sorten wie Bräuche oder Bauten sind, ein Stück Kulturgeschichte darstellen und mit ihnen ein Teil Kulturgeschichte verloren gehen würde, wenn man alte Obstsorten nicht erhält. Eine Sorte kann am besten erhalten werden, wenn diese durch vielfältige Möglichkeiten genutzt wird: Intensivobstanbau Marktproduktion; Streuobstanbau Landschaftsgestaltung; private Initiativen zur Nutzung alter Sorten; genetisches Potential für die Züchtung und Erhaltung von obstgenetischen Ressourcen in Sammlungen. Bei Apfel haben im Intensivobstanbau weltweit gegenwärtig nur etwa 20 Sorten eine wirtschaftliche Bedeutung. In Deutschland werden von den alten Sorten angebaut: Golden Delicious (1890), Cox Orange (1830) oder Boskoop (1856). Betrachtet man das Angebot der Direktvermarkter, so erhöht sich das Sortenspektrum, man findet u. a. James Grieve (1890) oder Gravensteiner (1669).

23 Bei den Birnen wurde bereits im oberen Abschnitt darauf hingewiesen, dass sich das heutige Sortenspektrum im Intensivobstanbau zum größten Teil aus alten Sorten des 18. und 19. Jahrhunderts zusammensetzt. Bei der Süßkirsche sind neben sehr vielen neuen Sorten aber auch die alten Sorten Knauff s Schwarze, Büttners Rote Knorpel oder Große Schwarze Knorpel im Anbau. Ein komplett anderes Bild zeichnet sich bei der Sauerkirsche ab, da ist die Schattenmorelle in Deutschland zu 80 % im Anbau. Streuobstwiesen, nach der Begriffsdefinition Hochstammanbau ohne Einsatz synthetischer Behandlungsmittel, zeichnen sich durch eine wesentlich größere Arten- und Sortenvielfalt im Vergleich zum Intensivobstanbau aus. Im Unterschied zum Intensivobstanbau mit bis zu Bäumen pro ha befinden sich hier etwa 75 Bäume pro ha. Alte Streuobstwiesen stellen ein reichhaltiges Genreservoir insbesondere von alten Lokalsorten dar. Neben dem ökonomischen Wert besitzt der Streuobstanbau auch einen ökologischen, gesundheitlichen und ethisch-kulturellen Wert, da ein Stück alter Kulturgeschichte erhalten wird. Vom Naturschutzbund werden Empfehlungen für die Sorten im Streuobstanbau ausgesprochen, darin enthalten sind Charakterisierungen zur Anbaueignung, zum Wuchs und zum Reifetermin. Die Pflege und die Ernte von Streuobstwiesen stellen eine extensive Wirtschaftweise dar, da sie einen sehr hohen manuellen Arbeitsaufwand erfordern. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt existiert kein spezieller Markt für diese Produkte. Einzige Abnehmer sind meist nur Keltereien, welche das Obst zu geringen Preisen aufkaufen. In unserer heutigen Konsumgesellschaft spielt jedoch die Wirtschaftlichkeit eine große Rolle. Aus diesem Grund ist es wichtig, durch die Veredlung des Ausgangsproduktes Obst ein hochwertiges Endprodukt aus diesen alten Sorten zu gewinnen, um die Wirtschaftlichkeit wieder herzustellen. Die Herstellung von sortenreinem Most, wie am Beispiel des Finkenwerder Herbstprinz, die Veredlung in Spezialitätenbrennereien oder Erzeugung von Birnenschaumwein aus der Champagner Bratbirne tragen durch die Nutzung der alten Sorten zum Erhalt der selben bei. Alte Obstsorten zeichnen sich durch eine große Vielfalt an Formen, Farben, Geschmacksrichtungen, Wuchstypen, Blühzeiten und Resistenzen aus und stellen somit ein wichtiges Ausgangspotential für die Züchtung neuer Sorten dar. Heute bekannte neue Sorten sind durch die Kreuzungsarbeit mit alten Sorten entstanden: z. B. Elstar (1975) eine Kreuzung aus Golden Delicious (1890) und Ingrid Marie (1910). Eine Aufstellung von Sorten, welche in den staatlichen Einrichtungen in Deutschland und einigen nichtstaatlichen Organisationen sowie Privatsammlungen vorhanden sind, ist im Bundesobstartensortenverzeichnis enthalten. Sortenbeschreibungen sind im Internet unter einzusehen. Aus der großen Sortenanzahl, die heute bekannt ist, wird jedoch auch deutlich, dass die Erhaltung von allen Sorten nicht über eine direkte Nutzung gesichert werden kann. Aus diesem Grund sind Genbanken und Sortengärten im Ursprungsgebiet sowie private Sammlungen notwendig, um auch Sorten zu erhalten, die in der gegenwärtigen Entwicklung des Obstbaues und der Züchtung keine Bedeutung besitzen, jedoch in der Zukunft bei anderen Anforderungen an eine Sorte durchaus wieder an Bedeutung gewinnen können. Damit stellt die Erhaltung von alten Obstsorten zum einen die Erhaltung eines Teils der Kulturgeschichte dar, ist aber gleichzeitig auch die Grundlage für den Obstanbau und die Züchtung in der Zukunft. Für Gartenfreunde, die Bäume von alten Obstsorten in ihrem Garten aufpflanzen wollen, wurde die nachfolgende Aufstellung von Baumschulen angefügt, die u. a. alte Sorten im Angebot haben. Reiser von alten Sorten werden sowohl von Reisermuttergärten als auch von den Genbanken und anderen Sammlungen abgegeben.

24 Literatur Hartmann, W.: Farbatlas Alte Obstsorten. Ulmer-Verlag 2003 Fischer, M.: Farbatlas Obstsorten. Ulmer-Verlag 2003 Heilmeyer, M.: Kirschen für den König, Potsdamer Pomologische Geschichten. Vacat 2001 Schaal, G.: Obstsorten. Manuscriptum 1999 Votteler, W.: Verzeichnis der Apfel- und Birnensorten. Obst- und Gartenbauverlag 1998 Baumschulbetriebe, die fertige Anzuchten so genannter "Alter Obstsorten" anbieten Baumschule Anschrift Telefon/Fax Alves, Wilhelm Prisdorfer Weg Borstel Brandt-Westphal, Eckhart Im Moor Großenwörden Clausen, Hermann Schleswiger Str Böklund Cordes, Hermann Lülanden 4 (Inh. John-Hermann C.) Wedel Fuhs, J. & Sohn Alfterer Str. 210 (Inh. Hans-Peter Fuhs) Alfter Gebr. Kühnen Steinberg Wedel Heros-Baumschulen Niedergräfenhain, Geithain Hoffmann, Dr. Ute; Obstbaumschule Brinkstr Mellinghausen/Brake Krämer Baumschulen Bielefelder Str (Inh. Rolf Krämer) Detmold Müller, Adolf Mimmelager Str Quakenbrück Sämann, Baumschulen Spittelwiesenweg Bautzen Semmelhack, Heinrich Ellerauer Str Quickborn Söruper Baumschulen, Meinulf Waldweg 2 Hammerschmidt Sörup Wolters Baumschulen Hillenberg Syke-Wachendorf Wunderlich, Wolfgang Schulenhörn Pinneberg , (Fax) , (Fax) , (Fax) , (Fax) , -30 (Fax) , (Fax) , (Fax) , (Fax) , (Fax) , -20 (Fax) , (Fax) , (Fax) , -859 (Fax)

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26 Neue Sorten und Kulturformen im Obstbau Dr. Andreas P e i l Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen Institut für Obstzüchtung Dresden-Pillnitz

27 Neue Sorten und Kulturformen im Obstbau Das Institut für Obstzüchtung in Dresden-Pillnitz ist eines von neun Instituten der Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen. Die Anstalt gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Die neun Institute verteilen sich auf sechs Standorte. Das Institut für Obstzüchtung arbeitet besonders eng mit dem Institut für Epidemiologie und Resistenz in Aschersleben und dem Institut für Pflanzenanalytik in Quedlinburg zusammen. Die Aufgaben des Institutes sind die Bereitstellung neuer Sorten bei Baum- und Beerenobst für den umweltschonenden Obstbau, die Erarbeitung von Entscheidungshilfen für das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft auf dem Gebiet des Obstbaus und die Erhaltung und Betreuung obstgenetischer Ressourcen. Im Jahr 2003 wurde die Genbank Obst des Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben in das Institut für Obstzüchtung eingegliedert, was besonders für die Sortenzüchtung einen entscheidenden Vorteil darstellt. Zurzeit hat das Institut für Obstzüchtung ca. 50 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, darunter zwölf Wissenschaftler, die zum Teil auf Projektstellen beschäftigt werden. Die Versuchsfeldfläche beläuft sich auf ca. 45 ha, die nutzbare Gewächshausfläche auf ca m 2 und die Laborfläche auf 456 m 2. Neben der Züchtung von Obstsorten und der Betreuung der Genbank werden in Arbeitsgruppen molekulargenetische und biotechnologisch-gentechnische Fragestellungen bearbeitet. Bei der Thematik Züchtung neuer Obstsorten stellt sich die Frage: Brauchen wir neue Obstsorten? Die Antwort ist: Ja, wir brauchen neue Obstsorten. An Obstsorten werden vielfältige Ansprüche seitens der Verbraucher, der Vermarkter, der Erzeuger und der Vermehrer gestellt. Keine Obstsorte kann alle Ansprüche befriedigen. Eine Obstsorte stellt immer einen Kompromiss dar. So verlangt z. B. der Verbraucher einen wohlschmeckenden Apfel, der makellos und möglichst nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt worden ist. Der Erzeuger muss jedoch Pflanzenschutzmittel aufwenden, um einen einwandfreien Qualitätsapfel zu produzieren. Hier werden neue Sorten, resistente Sorten, benötigt, die es gestatten, diesen Pflanzenschutzmittelaufwand zu reduzieren, aber trotzdem eine ausgezeichnete Qualität besitzen. Als weitere Punkte sind die Veränderung in den Geschmacksgewohnheiten der Verbraucher und steigende Ansprüche der verarbeitenden Industrie zu nennen. Bei der Gefriertrocknung von Erdbeeren sind z. B. die Energiekosten von ausschlaggebender Bedeutung. Die Erhöhung der Trockenmasse von nur einem Prozent senkt die Energiekosten um ca. 10 %. Neue Sorten müssen besser sein als das bisherige Sortiment, d. h., sie müssen dem Vermehrer, Erzeuger, Vermarkter oder Verbraucher einen Vorteil bringen. Aus deren unterschiedlichen Ansprüchen setzen sich die Zuchtziele für neue Sorten zusammen. Führt der Züchtungsprozess dann zu einer verbesserten Sorte, muss sich diese am Markt durchsetzen. Die Einführung neuer Sorten braucht Zeit und ist kostenintensiv. Hier kann man zwei Beispiele aus dem Bereich der Apfelzüchtung nennen. Da ist zum einen die Sorte Cripps Pink (Markenname Pink Lady ), die massiv beworben wurde und wird und mittlerweile einen guten Bekanntheitsgrad besitzt, und zum anderen die Sorte Pinova, eine Sorte aus dem Institut für Obstforschung Dresden-Pillnitz, die bereits 1986 zugelassen wurde, aber trotz ihrer unbestreitbaren Qualitäten erst seit wenigen Jahren mehr Beachtung im Anbau findet. Aufgabe der Obstzüchtung ist die Bereitstellung gebrauchswertorientierter Sortimente mit exzellenter Tafelqualität für den Frischverzehr, mit hoher Rohstoffqualität für die Verarbeitung und für den

28 Anbau mit einem stark verminderten Aufwand an Pflanzenschutzmitteln. Das Institut für Obstzüchtung in Dresden-Pillnitz arbeitet vor diesem Hintergrund an der Züchtung von Apfel, Erdbeere, Süß- und Sauerkirsche. Die Zuchtziele sind dabei von Obstart zu Obstart unterschiedlich, vereinen aber alle die Parameter Qualität der Frucht, Ertragssicherheit und Resistenz gegen biotische und abiotische Schadfaktoren in sich. Der Weg in der Züchtung geht aus von der Schaffung genetischer Variabilität, die auf traditionellem Weg durch sexuelle, gezielte Kreuzung erzeugt wird. In den entstandenen Populationen wird dann entsprechend der Zuchtziele selektiert. Geeignete Klone werden vermehrt, an unterschiedlichen Standorten geprüft und können zu neuen Sorten werden. Am Institut für Obstzüchtung sind in letzter Zeit sechs neue Apfel- und drei Sauerkirschsorten entstanden, die zurzeit beim Bundessortenamt in Wurzen geprüft werden. Unter den sechs neuen Apfelsorten sind zwei resistente Sorten, Re-Sorten, und vier so genannte konventionelle Sorten, Pi-Sorten. Die sechs neuen Sorten zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:

29 Pikosa Kreuzung: 1988, Pirella [ Golden Delicious x Alkmene ] x Idared Züchter: C. Fischer, Haugk angemeldet zum Sortenschutz: 2002 Fa biger Pikosa ist eine farbige Herbstapfelsorte, empfohlen für den Intensivanbau und Liebhaberobstbau. Sie eignet sich sehr gut als Tafelapfel. Pikosa blüht mittel bis spät, dabei reich und regelmäßig. Als Pollenspender sind z. B. Golden Delicious und James Grieve geeignet. Die Frucht ist mittelgroß, mit einem Fruchtgewicht von ca. 170 g, länglich-rund und stielbauchig mit gelber Grundfarbe und roter, flächiger Deckfarbe bis 75 %. Die Frucht ist glatt, der Geschmack ausgeglichen bis süßlich bei weichem bis mittelfestem Fruchtfleisch. Der Ertrag setzt früh ein, ist hoch (135 % zu Golden Delicious ) und regelmäßig. Pikosa ist in der ersten Septemberdekade pflückreif und genussreif ab Ernte bis Dezember. Der Baum wächst mittelstark mit schräg aufrecht stehenden Gerüstästen bei guter Verzweigung. Die Sorte ist wenig empfindlich für Schorf und Mehltau.

30 Pilana Kreuzung: 1988, Pirella [ Golden Delicious x Alkmene ] x Idared Züchter: C. Fischer, Haugk angemeldet zum Sortenschutz: 2002 Fa Pilana ist eine farbige Herbstapfelsorte, empfohlen für den Intensivanbau und Liebhaberobstbau. Sie eignet sich sehr gut als Tafelapfel. Die Blüte setzt bei Pilana mittel bis spät ein und ist reich und regelmäßig. Für diese diploide Sorte eignen sich Golden Delicious und James Grieve als Bestäubersorten. Die Frucht ist mittelgroß bis groß bei länglich-rundem, stielbauchigem Umriss. Die gelbe Grundfarbe ist zu ca. 75 % mit hellrot gemaserter Deckfarbe bedeckt. Der Geschmack ist ausgeglichen bis säuerlich bei mittelfestem Fruchtfleisch. Der Ertrag setzt früh ein, ist sehr hoch (141 % zu Golden Delicious ) und regelmäßig. Die Pflückreife liegt in der ersten Septemberdekade und die Genussreife beginnt ab der Ernte und dauert bis November. Der Baum wächst mittelstark mit schräg aufrecht stehenden Gerüstästen bei guter Verzweigung. Die Sorte ist wenig empfindlich für Schorf und Mehltau.

31 Pisaxa Kreuzung: 1984, Pi-A-15,130 [ Undine x Alkmene ] x Pinova [ Clivia x Golden Delicious ] Züchter: C. Fischer, Schmadlak, Haugk angemeldet zum Sortenschutz: 2002 Pisaxa ist eine rote Spätherbstapfelsorte, empfohlen für den Intensivanbau und Selbstversorger. Sie eignet sich sehr gut als Tafelapfel. Die diploide Sorte Pisaxa blüht mittelfrüh, reich und regelmäßig. Befruchtersorten sind u. a. Golden Delicious und Idared. Die große Frucht erscheint rund, ein wenig flach gebaut mit gelber Grundfarbe, die bis zu 100 % von einer kräftigen roten Farbe bedeckt wird. Der fein säuerliche bis ausgeglichene Geschmack wird von einem kräftigen Aroma begeleitet. Das Fruchtfleisch ist knackig und fest. Der Ertrag setzt früh ein, liegt bei 105 % im Vergleich mit Golden Delicious und ist regelmäßig. Die Ernte liegt in der dritten Septemberdekade, die Genussreife beginnt Anfang Oktober und dauert bis Februar. Der Wuchs des Baumes ist mittelstark. Die Gerüstäste sind schräg aufrecht stehend mit guter Verzweigung. Pisaxa ist wenig empfindlich für Schorf und Mehltau.

32 Pivita Kreuzung: 1984, Pinova [ Clivia x Golden Delicious ] x Idared [ Jonathan x Wagnerapfel ]) Züchter: C. Fischer, Schmadlak angemeldet zum Sortenschutz: 2002 Pivita ist eine rote Winterapfelsorte, empfohlen für den Intensivanbau. Sie eignet sich sehr gut als Tafelapfel. Die reiche und regelmäßige Blüte setzt mittelfrüh ein. Geeignete Befruchtersorten für die diploide Sorte Pivita sind Idared und James Grieve. Die mittelgroße Frucht erinnert an Pinova, ist aber mit einem kräftigeren Rot gefärbt und bis zu 100 % bedeckt. Auffällig sind die leuchtend gelben Lentizellen. Der volle süßliche Geschmack und die angenehm knackig, mittelfeste bis feste Frucht erinnern an Gala. Der früh einsetzende Ertrag ist hoch (116 % im Verhältnis zu Golden Delicious ) und regelmäßig. Pflückreif ist Pivita in der ersten Oktoberdekade und die Genussreife beginnt im November und dauert im normalen Kühllager bis Februar/März. Aufgrund des mittelstarken Wuchses von Pivita eignet sich der Baum vorzüglich für die Erziehung als schlanke Spindel. Die Sorte ist gering anfällig für Schorf und Spinnmilben und anfällig für Mehltau.

33 Recolor Kreuzung: 1989, Regine [ Clivia x schorfresistenter Zuchtstamm/Vf] x Reglindis [ James Grieve x schorfresistenter Zuchtstamm von Antonovka /VA] Züchter: C. Fischer angemeldet zum Sortenschutz: 2002 Recolor ist eine mehrfachresistente, rote Herbstapfelsorte. Sie wird empfohlen für den intensiven und den biologischen Erwerbsanbau und Selbstversorger. Die Blüte ist früh, reich und regelmäßig. Als Befruchtersorten für die diploide Sorte Recolor eignen sich z. B. Idared und James Grieve. Recolor bildet eine mittelgroße, länglich-runde Frucht mit glatter Schale. Die rote Deckfarbe liegt bis zu 70 % über der grünlich-gelben Grundfarbe mit roter Deckfarbe. Der Geschmack ist ausgeglichen mit feinem Aroma bei mittelfestem Fruchtfleisch. Der Ertrag setzt früh ein, ist regelmäßig und mittel (im Verhältnis zu Prima 90 %). Die Pflückreife liegt in der zweiten Dekade September. Genussreif ist Recolor ab der Ernte bis November bei der Lagerung im Kühllager. Recolor wächst mittelstark, bildet eine lockere, gut verzweigte Krone. Als Besonderheit zeichnet sie die Resistenz gegen Schorf (Vf, VA) aus. Des Weiteren ist sie unempfindlich für Spinnmilbe, Bakterienbrand und nur mäßig anfällig für Mehltau.

34 Rekarda Kreuzung: 1980, Golden Delicious x Remo [ James Grieve x schorfresistenter Zuchtstamm/Vf] Züchter: C. Fischer angemeldet zum Sortenschutz: 2002 Rekarda ist als mehrfachresistente, farbige Winterapfelsorte sowohl für den intensiven als auch den biologischen Erwerbsanbau und Selbstversorger empfehlenswert. Die Blüte ist mittelspät, wie Golden Delicious, reich und regelmäßig. Als Befruchter für diese diploide Sorte eignen sich Idared und James Grieve. Die Frucht wird mittelgroß bis groß und hat eine länglich-runde Form. Die glatte Schale prägt eine grünlich-gelbe Grundfarbe mit bis zu 70 % roter Deckfarbe. Der Geschmack ist herb säuerlich. Der Ertrag setzt früh ein, ist regelmäßig und mittel bis hoch (106 % im Vergleich zu Prima ). Die Pflückreife liegt in der zweiten Oktober- Dekade. Genussreif ist die Sorte von November bis März bei der Lagerung im Kühllager. Bei mittelstarkem Wuchs bildet Rekarda eine lockere, gut verzweigte breite Krone. Rekarda ist resistent gegen Schorf (Vf), unempfindlich für Spinnmilbe und Bakterienbrand und nur mäßig anfällig für Mehltau.

35 Die drei neuen Sauerkirschsorten werden im Folgenden beschrieben: Achat Kreuzung: Köröser x Klon B7,2,40 [ Fanal x Kelleriis 16 ] Züchter: B. Wolfram Charakteristisch für die Sorte Achat ist ihr Fruchtbehang am mehrjährigen Holz. Eine Verkahlung des stärker wachsenden Baumes ist nicht zu beobachten. Die dunkelrotbraunen, wohlschmeckenden Früchte mit einem mittleren Fruchtgewicht von 7,4 g reifen Mitte Juli, zwei Wochen vor der Sorte Schattenmorelle. Die Sorte ist selbstfertil.

36 Jade Kreuzung: Köröser x Röhrigs Weichsel Züchter: B. Wolfram Die Sorte Jade ist durch ihr gutes Aroma und einen sehr guten Geschmack charakterisiert. Die dunkelrotbraunen Früchte mit einem Fruchtgewicht von durchschnittlich 7,1 g reifen kurz vor oder mit der Sorte Schattenmorelle. Die Sorte ist selbstfertil. Im Vergleich zur Sorte Schattenmorelle ist der Fruchtbehang etwas geringer. Die Sorte kann gut als Spindel erzogen werden und verkahlt nicht so stark.

37 Rubellit Kreuzung: Köröser x Schattenmorelle Züchter: B. Wolfram Die Sorte Rubellit hebt sich durch ihre sehr gute Fertilität aus. Ihr Fruchtbehang ist gleich bzw. höher als der Behang der Sorte Schattenmorelle. Die runden Früchte mit einer durchschnittlichen Fruchtgröße von 7,8 g sind rot bis dunkelrot. Die Reifezeit ist gleich der Sorte Schattenmorelle Ende Juli. Die Sorte Rubellit ist selbstfertil.

38 Tabelle: Merkmale der neuen Sauerkirschsorten im Vergleich zur Sorte Schattenmorelle Sorte Fruchtbehang Selbstfertilität % Achat Pi-Sa 5,55 5,3 21,0 6,7 24,0 16,3 16, Rubellit Pi-Sa 11,134 6,4 26,2 7,0 23,9 14,9 19, Jade Pi-Sa 19,130 5,6 35,2 6,4 24,0 17,3 19, Fruchtmasse in g Fruchtgrößen in mm Zucker ( Brix % ) Säure ( Weinsäure ) Mittelwerte Schattenmorelle 5,6 25,0 6,0 22,1 14,4 18,

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40 Nährstoffansprüche und Versorgung der Obstbäume Gerd G r o ß m a n n Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft, Fachbereich Gartenbau Dresden-Pillnitz

41 Nährstoffansprüche und Versorgung der Obstbäume 1. Einleitung Eine optimale Nährstoffversorgung der Obstgehölze im Garten setzt Kenntnisse über Wachstumsfaktoren, erforderliche Bodenverhältnisse aber auch über Wechselbeziehungen der Nährstoffe zueinander voraus. Gleichfalls spielen für die Nährstoffansprüche und die Versorgung die Obstart sowie die Unterlage eine Rolle (Abb. 1). Bei den Wachstumsfaktoren übt insbesondere das Klima mit den Faktoren Temperatur und Niederschlag einen Einfluss auf die Nährstoffverfügbarkeit aus. Beim Boden, der selbst als Wachstumsfaktor anzusehen ist, sind vor allem der Humus- und Tongehalt und der ph-wert entscheidend für die Nährstoffversorgung. Der Bedarf der einzelnen Obstarten an Hauptnährstoffen ist unterschiedlich hoch. In der Regel haben Steinobstarten einen höheren Bedarf als Kernobstarten. Abb. 1: Faktoren die für die Nährstoffversorgung zu beachten sind Wachstumsfaktoren Bodenverhältnisse Klima Humus ph-wert Tongehalt Was gilt es zu beachten? Obstart und Unterlage Wechselbeziehungen der Nährstoffe 2. Wachstumsfaktor Klima Beim Klima als variabler Wachstumsfaktor zeichnet sich seit Jahren eine langsame aber kontinuierliche Veränderung ab. Am Beispiel des Witterungsverlaufes am Standort Dresden-Pillnitz ist für die letzten zwölf Jahre eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur der Monate Januar bis August gegenüber dem langjährigen Mittel zu verzeichnen (Abb. 2). Bei Betrachtung der Abweichung der Jahresmitteltemperatur vom langjährigen Mittel in Abbildung 3 liegt diese seit 1992 mit Ausnahme der Jahre 1996 und 1997 deutlich über dem Mittel. Die höchste positive Abweichung war 2000 mit 1,8 C. Im Mittel der Jahre 1992 bis 2003 erhöhte sich die Jahresdurchschnittstemperatur um 0,8 C.

42 Abb. 2: Monatliche Durchschnittstemperatur im Vergleich zum langjährigen Mittel Monatliche Durchschnittstemperatur im Mittel der Jahre 1992 bis 2003 im Vergleich zum langjährigen Mittel 1961 bis 1990 am Standort Pillnitz C 21,0 20,0 19,0 18,0 17,0 16,0 15,0 14,0 13,0 12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0-1,0 Jan Mittel Mittel Febr März Apr Mai Juni Juli August Sept Okt Nov Dez Abb. 3: Abweichung der Jahresmitteltemperatur vom langjährigen Mittel Abweichung der Jahresmitteltemperatur vom langjährigen Mittel (9,2 C) am Standort Pillnitz 2 C 1,7 1,8 1,6 1,5 1,2 1,3 1 0,5 0,4 0,9 0,4 0,9 0,6 0, ,5-1 -1,5-1, Mittel Die monatlichen Niederschläge im Mittel der Jahre 1992 bis 2003 im Vergleich zum langjährigen Mittel sind in Abbildung 4 ersichtlich. Mit Ausnahme der Monate März und Juli sind die Monatsniederschläge deutlich verringert. Extrem stark verringert haben sich die Niederschläge in den Wintermonaten. Im Dezember und Januar betragen sie fast nur noch die Hälfte des langjährigen Mittels. In Abbildung 5 zur Abweichung des Jahresniederschlages der Jahre 1992 bis 2003 wird das langjährige Mittel nur 1995 und 2002 überschritten. In den anderen Jahren liegt der Jahresnieder-

43 schlag deutlich darunter stellt ein absolutes Extremjahr dar mit einem Defizit von 356 mm. Im Mittel der Jahre 1992 bis 2003 beträgt das Defizit des Jahresniederschlages immerhin 82 mm gegenüber dem langjährigen Mittel mit 648 mm. Abb. 4: Monatlicher Niederschlag im Mittel der Jahre im Vergleich zum langjährigen Mittel Monatlicher Niederschlag im Mittel der Jahre 1992 bis 2003 im Vergleich zum langjährigen Mittel 1961 bis 1990 am Standort Pillnitz Mittel Mittel mm Jan Febr März Apr Mai Juni Juli August Sept Okt Nov Dez Abb. 5: Abweichung des Jahresniederschlages vom langjährigen Mittel Abweichung des Jahresniederschlag vom langjährigen Mittel (648 mm) am Standort Pillnitz mm Mittel

44 Bodeneigenschaften und Zeigerpflanzen Der Boden bietet den Obstgehölzen einerseits einen sicheren Stand, andererseits ist er für ihre Ernährung die wesentliche Grundlage. An natürlichen Standorten zeigen bestimmte Pflanzenarten den Zustand des Bodens an. Sie geben Auskunft zu Bodenverdichtungen, Staunässe oder humose und nährstoffreiche Böden. Aber auch die Bodenreaktion sauer bzw. alkalisch lässt sich von Zeigerpflanzen ableiten. Im kultivierten Garten kann man jedoch davon nur im geringen Maße Gebrauch machen (Tabelle 1). Tabelle 1: Auswahl von Zeigerpflanzen. Zeigerpflanzen weisen auf den Zustand des Bodens hin Stickstoffanzeiger Brennnessel, Hirtentäschel, Franzosenkraut, Kreuzkraut, Vogelmiere Anzeiger für sauren Boden Hundskamille, Kleiner Sauerampfer, Hasenklee Anzeiger für alkalischen Boden Wiesenstorchschnabel, Kriechendes Fingerkraut, Ackerstiefmütterchen Anzeiger für Verdichtungen und Staunässe Anzeiger für Bodengare Ackerfuchsschwanz, Ackerkratzdistel, Ackerschachtelhalm, Kriechender Hahnenfuß Franzosenkraut, Taubnessel, Brennnessel, Vogelmiere 4. Aufgaben der Nährstoffe Für ein optimales Gedeihen der Obstgehölze, was sich in einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Wachstum und Ertrag widerspiegelt, zeichnen Makro- und Mikronährstoffe verantwortlich. Stickstoff als Motor des Wachstum ist für die Chlorophyllbildung und Eiweißsynthese unerlässlich. Ein höherer Phosphorbedarf besteht für die Blütenbildung und das Wurzelwachstum. Kalium ist als quellendes Element wesentlich für den Wasserhaushalt verantwortlich. Ausreichend mit Kalium versorgte Gehölze überstehen länger anhaltende Trockenperioden besser. Weiterhin ist Kalium wichtig für die Zucker- und Kohlenhydratbildung für die Einlagerung von Reservestoffen bei. Dadurch wird die Frosthärte positiv beeinflusst. Magnesium ist der zentrale Baustein des Chlorophylls. Kalzium als Bestandteil der Zellwände fördert besonders die Holzreife. Von den Mikronährstoffen sind insbesondere Eisen, Bor und Zink bei den Obstgehölzen an wichtigen Prozessen wie Chlorophyllsynthese, Befruchtungsprozesse und Wuchsstoffbildung beteiligt.

45 Der ph-wert und seine Auswirkungen Eine entscheidende Schlüsselrolle spielt der ph-wert des Bodens. In erster Linie ist seine Höhe von der Bodenart abhängig. Je mehr Tongehalt ein Boden aufweist, desto höher ist der optimale ph-bereich. Darüber hinaus besteht eine Beziehung zum Humusgehalt. Mit zunehmendem Humusgehalt nimmt der optimale ph-bereich ab. Erst in zweiter Hinsicht ist der optimale ph-bereich der Obstgehölze in Betracht zu ziehen. Mit wenigen Ausnahmen, wie bspw. Heidelbeere, gedeihen Obstgehölze am besten bei einer mäßig sauren bis schwach sauren Bodenreaktion. Abbildung 6 verdeutlicht, wie sich ph-bereiche auf den Zustand mineralischer Böden auswirken. In Abhängigkeit von der Bodenart wird in einem ph-bereich zwischen 5,5 und 7,2 ein gutes Pflanzenwachstum zu erwarten sein. Auf leichten Böden kommt es ab ph 6,2 nach oben bereits zu Überkalkungsschäden. Diese führen oft zur Festlegung von Mangan und Eisen. Auf mittelschweren und schweren Böden dagegen führt ein Absinken des ph-wertes unter 4,5 zu Säureschäden. In diesem Fall werden insbesondere Aluminium- und Manganionen in großem Maße freigesetzt, die dann eine phytotoxische Wirkung haben. Abb. 6: ph-bereiche mineralischer Böden und ihre Auswirkungen gutes Wachstum auf vielen Böden kein Wachstum mehr Säureschäden Überkalkungsschäden auf leichten Böden kein Wachstum mehr extrem sauer sehr stark sauer stark sauer mäßig sauer schwach sauer schwach alkalisch stark alkalisch extrem alkalisch saure Böden alkalische Böden neutrale Böden ph-bereich vieler Kulturböden (nach FINK 1991) Die optimale Einstellung des ph-wertes in Bezug auf die Bodenart ist außerdem sehr wichtig für eine gute Nährstoffverfügbarkeit aus dem Boden (Abb. 7). Die beste Verfügbarkeit von Makronährstoffen ist einem ph-bereich von 6 bis 7. Ab dem stark sauren Bereich nimmt die Verfügbarkeit enorm ab. Mikronährstoffe, wie beispielsweise Eisen und Mangan, werden dagegen im stark alkalischen Bereich festgelegt und sind nicht mehr pflanzenverfügbar. Deutlich wird dies in der bekannten Eisenchlorose. Hier zeigen zuerst jüngere Blätter Mangelerscheinungen. Die Interkostalfelder vergilben, während die Blattadern grün bleiben.

46 Abb. 7: Nährstoffverfügbarkeit von Makronährstoffen in Abhängigkeit vom ph-wert, Nährstoffverfügbarkeit (%) in Abhängigkeit vom ph-wert Nährstoffverfügbarkeit % Phosphor Kalium Magnesium 4 4,5 5 5,5 6 6,5 7 7,5 8 ph-wert 6. Wechselbeziehungen der Nährstoffe Außer des Einflusses des ph-wertes auf die Nährstoffversorgung gibt es vielfältige Wechselbeziehungen der Nährstoffe untereinander. Das heißt, bei einem Überangebot eines Nährstoffes können andere an der Aufnahme durch die Wurzel oder bei der Anlagerung an Tonminerale behindert werden. Man spricht dann von Antagonismus. Andererseits bestehen in geringem Maße fördernde Wechselbeziehungen (Synergismus) wie in Abb. 8 ersichtlich ist. Die meisten starken antagonistischen Beziehungen gehen vom Kalzium aus. Besonders zum Kalium stellt Kalzium den Gegenspieler dar. Die entquellende Wirkung des Kalziums bedeutet für das Obstgehölz Probleme bei lang anhaltender Trockenheit. Aber auch gegenüber Bor und Zink verhält sich Kalzium antagonistisch. Das bedeutet bei einem Zuviel an Kalzium, dass der Befruchtungsprozess und die Wuchsstoffbildung gestört sein können. Zwischen Kalium und Magnesium besteht ein wechselseitiger Antagonismus. Beide sollten deshalb in einem ausgewogenen Verhältnis im Boden sein. Eine wechselseitige Wirkungsförderung besteht zwischen Magnesium und Phosphor. Eine optimale Stickstoffversorgung fördert die Kalium- und Magnesiumaufnahme. Allerdings müssen hierbei die beiden pflanzenaufnehmbaren Stickstoffverbindungen Ammonium und Nitrat unterschieden werden. Die positiv geladenen Ammoniumionen verhalten sich antagonistisch zu den Magnesiumionen. Sie werden ebenfalls Tonminerale gebunden. Erst mit einsetzender Nitrifikation, also der Umwandlung der Ammoniumionen zu Nitrationen wird die Magnesiumaufnahme wieder gefördert.

47 Abb. 8: Wechselbeziehungen der Nährstoffe (aus RUCKENBAUER u. TRAXLER 1983) Cu Mg Ca Zn Mn N K B Fe P Antagonismus Wirkungshemmung Synergismus Wirkungsförderung schwach stark 7. Optimaler Nährstoffgehalt des Bodens Zur Bestimmung des Nährstoffgehaltes ist eine Bodenuntersuchung im Turnus von etwa fünf Jahren sinnvoll. Für Ertragskulturen, zu denen die Obstgehölze gehören, ist für die Nährstoffversorgung des Bodens mit Makronährstoffen die Versorgungsstufe C anzustreben (Tab.2). Ist die Versorgungsstufe C erreicht, bedarf es lediglich den Ausgleich der durch den Ertrag entzogenen Nährstoffe zu schaffen. Im Regelfall erreicht man das bereits mit der Ausbringung von gut verrottetem Kompost. Liegt der Nährstoffgehalt deutlich über der Versorgungsstufe C ist eine mineralische Düngung, aber auch die Ausbringung von Stallmist und Kompost zu unterlassen. Bei Nährstoffmangel (Versorgungsstufe B oder A) sollte die Anhebung des Nährstoffgehaltes durch mineralische Düngung erfolgen. Der Mangel wird so schneller behoben als bei organischer Düngung.

48 Tabelle 2: Grenzwerte für die Versorgung des Bodens mit Makronährstoffen (Versorgungsstufe C) Angaben in mg/100 g Boden Nährstoff P2O5 K2O MgO Bodenart Sandböden 10,1 20,2 8,4 14,3 6,0 10,0 mittelschwerer Lehmboden 10,1 20,2 13,2 19,1 16,8 19,9 schwere Lehmund Tonböden 10,1 20,2 19,2 27,5 16,8 19,9 8. Nährstoffbedarf der Obstgehölze Generell ist der Nährstoffbedarf der Obstgehölze als gering einzuschätzen. Eine verstärkte Düngung, insbesondere mit Stickstoff führt zu einer einseitigen Förderung des Triebwachstums. Das Fruchtwachstum wird dagegen kaum beeinflusst. Die inneren Fruchtqualitäten verschlechtern sich und die Anfälligkeit für Schaderreger und Krankheiten wird erhöht. Liegt für den Boden die Versorgungsstufe C mit Makronährstoffen vor, genügt es nur den Nährstoffentzug zu düngen, der durch den Fruchtertrag entsteht. Der Nährstoffentzug der Obstarten ist in Abb. 9 ersichtlich. Am meisten wird durch die Früchte Kalium entzogen. Beim Apfel spielt in diesem Zusammenhang das Problem der Stippigkeit eine Rolle. In die Früchte wird mehr Kalium als Kalzium eingelagert, ohne dass die Versorgung des Bodens mit Ca unzureichend wäre.

49 Abb. 9: Nährstoffentzug ausgewählter Obstarten Mittlerer Nährstoffentzug (g/100 kg Früchte) ausgewählter Obstarten Entzug g/100 kg Früchte P2O5 K2O MgO Apfel, Birne Süßkirsche Sauerkirsche Pflaume Himbeere Stachelbeere Johannisbeere Erdbeere 9. Die praktische Düngung 9.1 Stickstoffdüngung Der Stickstoffbedarf bei Obstgehölzen beträgt etwa 6 bis 9 g Reinstickstoff je m² und Jahr. Kernobstarten, die Süßkirsche und das Beerenobst sind hierbei eher im unteren Bereich, Sauerkirsche und Pflaume dagegen im oberen Bereich angesiedelt. Eine mineralische Düngung ist insofern nicht unbedingt erforderlich. Der Boden liefert vor allem bei hohem Humusgehalt mehr Stickstoff über das Jahr nach als vom Obstgehölz benötigt wird. In der Regel genügt es Rasenschnitt auf die Baumscheibe auszubringen. Rasenschnitt hat ein relativ enges C:N Verhältnis, so dass durch den Rotteprozess der organischen Substanz ausreichend Stickstoff gebildet wird. Abbildung 10 verdeutlicht die Einflussfaktoren für die Höhe der Stickstoffnachlieferung. Hier spielen vor allem die Bodenart, der Humusgehalt und die Witterung während der Herbst- und Wintermonate eine wesentliche Rolle für die Nachlieferung in der kommenden Vegetationsperiode. Bei der Strohdüngung sowie Bodenbedeckung mit Rindenmulch wird auf Grund des weiten C:N Verhältnisses dieser organischen Substanz der Stickstoff dem Boden entzogen.

50 Abb.10: Einflussfaktoren für die Stickstoffnachlieferung Einflussfaktoren für die Stickstoffnachlieferung leichte Böden humusarmer Standort keine organische Düngung milder, nasser Herbst und Winter Strohdüngung und Bodenbedeckung mit Rindenmulch gute Böden humusreicher Standort organische Düngung trockener, kalter Herbst und Winter Einarbeitung von Zwischenfrüchten (Gründüngung) geringe Nachlieferung hohe Nachlieferung 9.2 Phosphordüngung Grundsätzlich muss für die Phosphordüngung beachtet werden: Die meisten Gartenböden sind ausreichend mit Phosphor versorgt. Phosphor reichert sich vor allem in der Bodenoberschicht an und ist schwer beweglich. Die Verfügbarkeit ist vom ph-wert abhängig. Die P-Aufnahme wird durch die Symbiose der Gehölzwurzel mit Mykorrhiza positiv beeinflusst. Bei größeren Obstbäumen hat sich die Platzierung des P-Düngers in den Wurzelbereich bewährt. Dazu werden im Wurzelbereich im Abstand von etwa 50 cm Löcher mit einer Tiefe von ca. 40 bis 50 cm vorbereitet. In diese wird die erforderliche Düngermenge verteilt und die Löcher anschließend wieder verfüllt.

51 Kaliumdüngung Kalium wird in die Zwischenschichten der Tonminerale eingelagert. Das heißt, je höher der Tongehalt des Bodens, desto höher ist die Kaliumversorgung. Ansonsten würden die Tonminerale mit der Zeit verhungern. Es ist zu beachten, dass Beerenobst chloridempfindlich ist. Bei mineralischer Düngung ist deshalb Kaliumsulfat zu bevorzugen. Obstbäume können bei Herbstdüngung auch mit Kaliumchlorid (50er oder 60er Kali) gedüngt werden. Das Chlorid wird bis zum Frühjahr ausgewaschen. Da Phosphor und Kalium kaum der Auswaschung unterliegen, kann bei Bedarf der Dünger auf Vorrat für die folgenden drei Jahre verabreicht werden. 9.4 Kalkung Eine Kalkung sollte nur bei Kenntnis des ph-wertes durchgeführt werden. Ziel der Kalkung ist, den ph-wert optimal nach der Bodenart einzustellen. Der Einfluss einer Kalkung in positiver und negativer Hinsicht auf Bodeneigenschaften und Nährstoffversorgung ist in Abb. 9 dargestellt. Abb. 9: Einfluss der Kalkung auf die Eigenschaften des Bodens und die Nährstoffversorgung Einfluss der Kalkung auf die Eigenschaften des Bodens und die Nährstoffversorgung Verbesserung der Bodenstruktur, der Luftversorgung und der Verfügbarkeit von Phosphor und Molybdän. Verbesserung der bakteriellen Stickstoffbindung (ph > 6,5) Kalkung Abnahme der Säureschäden (Aluminium und Mangan) Abnahme der Verfügbarkeit von Mangan, Kupfer, Zink und Eisen Tabelle 2 verdeutlicht die Erhöhung oder Minderung des Kalkgehaltes im Boden bei Einsatz entsprechender Dünger. Eine stark versauernde Wirkung hat der Stickstoffdünger Ammoniumsulfat. Aber auch beim Einsatz von Kalkammonsalpeter wird der ph-wert noch etwas abgesenkt. Eine deutliche ph-wert Erhöhung dagegen wird durch Kalkstickstoff und Thomasphosphat erreicht.

52 Tab. 2: Kalkgewinn und Kalkverlust bei mineralischer Düngung (Auswahl) Kalkgewinn (1 kg N bzw. P bedeutet Gewinn kg Ca) Stickstoffdünger Phosphatdünger Kalksalpeter 0,5 Kalkstickstoff 1,2 Superphosphat 0 Thomasphosphat 4,4 Kalkverlust (1 kg N bedeutet Verlust kg Ca) Stickstoffdünger Ammoniumsulfat 2,1 Ammonsulfatsalpeter 1,4 Harnstoff 0,7 Kalkammonsalpeter 0,3 9.5 Blattdüngung Die Nährstoffversorgung des Obstgehölzes muss grundsätzlich über die Wurzel erfolgen. Eine Blattdüngung kann nur eine ergänzende oder unterstützende Maßnahme sein. Besonders bei extrem lang anhaltenden Trockenperioden kann es erforderlich sein, die Nährstoffversorgung über das Blatt aufrecht zu erhalten. Gleichermaßen werden oftmals im Juni bei kühl feuchter Witterung chlorotische Mangelerscheinungen sichtbar. Hier kann ebenfalls eine Blattdüngung hilfreich sein. Aber auch ungünstige Standortortbedingungen, wie Bodenverdichtungen, führen zu Chloroseerscheinungen bei Obstgehölzen. In diesen Fällen müssen unbedingt die Ursachen beseitigt werden, da durch eine zusätzliche Blattdüngung nur ein kurzzeitiger Effekt erzielt würde. Zwecke der Blattdüngung sind deshalb: Ergänzung der Stickstoffdüngung bei niedriger Bodenversorgung, Überwindung von Schwierigkeiten der Nährstoffversorgung aus dem Boden, Überwindung der Folgen von Schäden am Gehölz und Schwächezustände, Behebung von Mangelerscheinungen bestimmter Nährelemente. Wie erfolgt die Nährstoffaufnahme? Die Nährstoffaufnahme erfolgt überwiegend über die Kutikula und Epidermis, weniger über Spaltöffnungen. Dabei haben jüngere Blätter das bessere Aufnahmevermögen. Da die Kutikula durch Wachsblättchen abgeschlossen ist, spielen Luftfeuchte und Temperatur bei der Ausbringung der Blattdünger für die Aufnahme eine entscheidende Rolle. Hohe Luftfeuchte und Temperaturen zwischen 15 und 25 C sowie Taubildung in den frühen Morgenstunden sind optimal, da unter diesen Bedingungen die Wachsblättchen weicher sind und die Nährstoffe besser zwischen diesen in das Blatt eindringen können. Bei Nährstoffmangel ist die Maßnahme im Abstand von einer Woche ca. drei- bis viermal zu wiederholen. Die einzelnen Nährstoffe werden in unterschiedlicher Geschwindigkeit vom Blatt aufgenommen (Tabelle 3). Von den Makronährstoffen wird am schnellsten Stickstoff aufgenommen,

53 Phosphat dagegen nur sehr langsam. Bei den Mikronährstoffen beträgt die Aufnahmegeschwindigkeit von Eisen nur 8 % in einem Tag. Tab. 3: Aufnahmegeschwindigkeit von Nährstoffen bei Rebblättern Aufnahmegeschwindigkeit (nach JÜRGENS und RAMSTETTER) Nährstoff Stickstoff Phosphat Kalium Mangan Zink Magnesium Eisen 50%ige Aufnahme in folgender Zeit 1 6 Stunden 2 6 Tage 1 4 Tage 1 2 Tage 1 Tag 20 % in 1 Stunde 8 % in 1 Tag 10. Zusammenfassung Die Nährstoffversorgung der Obstgehölze im Garten stellt kein Problem dar. Der jährliche Nährstoffentzug ist gering. Die Gartenböden sind in der Regel ausreichend mit den Hauptnährstoffen versorgt. Gleichermaßen trifft dies auch für den Humusgehalt zu, so dass eine zusätzliche mineralische Stickstoffdüngung nicht erforderlich ist. Gelegentliche Mangelerscheinungen, hervorgerufen durch ungünstige Witterung oder falschen ph-wert, können durch Ursachenbeseitigung (ph-wert- Einstellung) sowie durch die unterstützende Maßnahme der Blattdüngung behoben werden. Literatur FINK, A.: Düngung ertragssteigernd, qualitätsverbessernd, umweltgerecht, Ulmer Verlag 1991 RÖBER, R. u. SCHALLER, K.: Pflanzenernährung im Gartenbau, Ulmer Verlag 1985 QUAST, P.: Düngung, Bewässerung und Bodenpflege im Obstbau, Ulmer Verlag 1986 FRIEDRICH, G. u. FISCHER, M.: Physiologische Grundlagen des Obstbaus, Ulmer Verlag 2000 WINTER, F.: Lucas Anleitung zum Obstbau, Ulmer Verlag 2002 RUCKENBAUER, W. u. TRAXLER, H.: Weinbau heute, Leopold Stocker Verlag 1983

54 Pomologische Bestimmung an Objekten Bestimmungshilfe für die Sortenbestimmung Wilfried M ü l l e r Mitglied im Pomologenverein e.v. Aue

55 Pomologische Bestimmung an Objekten Grundregeln und Strategie zur Sortenbestimmung 1. Nenne nie einen sicheren Sortennamen, wenn du auch nur in einem Punkt zweifeln musst. 2. Im günstigsten Falle nenne den Sortennamen, der dir am wahrscheinlichsten ist, betone aber, dass es auch eine andere Sorte sein könnte. 3. Weise darauf hin, dass der Sortenbestimmer nicht alles kennen kann und vielleicht beim nächsten Mal diese Sorte inzwischen kennen gelernt hat. 4. Verspreche nicht Sorten zu bestimmen, indem du die Exemplare entgegen nimmst, dir die Adresse geben lässt und später keine Antwort gibst. 5. Beweise deine Namensgebung" für die jeweilige Sorte durch Kernvergleiche, Literaturbeschreibungen oder Bilder, der Kunde ist sehr dankbar, wenn er selbst etwas nachlesen kann. 6. Bestimme nur an Einzelexemplaren, die du sicher kennst und zu keinem Zweifel führen. 7. Stelle etwa folgende Fragen, die dir bei der Namensfindung helfen können und eventuell auch Zeit zum Nachdenken schaffen: Alter, Größe, Standort des Baumes, kommt er eventuell noch häufiger bei Nachbarn vor? Hat die Sorte schon eine Bezeichnung oder wird eine Sorte darin vermutet? Frage weiter ab über Haltbarkeit, Verwertungseigenschaften, Geschmack, Alternanz u.a. Sei aber kritisch, da solche Eigenschaften oftmals vom Besitzer überbewertet werden. Wenn ein Name genannt wurde, den du nicht kennst, schlage im Synonymverzeichnis" nach, oftmals ist es ein landschaftsgebundener Name, den du noch nicht kennst. Suche in deinen Aufzeichnungen nach sortentypischen Merkmalen der Sorten, die in Betracht kommen. Ausrüstung zur Sortenbestimmung und Sortenbeschreibung Ein Sortenbestimmungsplatz im Rahmen einer Veranstaltung (z.b. Sortenschau oder ähnl.) sollte etwas abseits gelegt werden, damit der Besucherverkehr nicht gestört wird. Es muss eine ausreichende Tischfläche eingeplant werden, damit die erforderlichen Hilfsmittel und die zu bestimmenden Früchte Platz finden. Sorge für gute Beleuchtung am Bestimmungsplatz, ungenügende künstliche Beleuchtung kann die Farbe der Frucht sehr stark verfälschen! Halte Schreibmaterial und Signierstifte bereit. Wertvolle Hilfe bietet manchmal eine Lupe bzw. sogar eine Messlupe. Zum Säubern der Stielgrube hilft ein kleiner Pinsel und etwas Wasser, die Stielgrube ist oft so verstaubt oder noch mit Spritzresten behaftet, dass man die Farbe innerhalb der Stielgrube nicht erkennen kann. Halte einen feuchten Lappen zum Säubern der Hände bereit, da sonst bald das Gefühl für die Griffigkeit" der Früchte verloren geht. Für Sortenbeschreibungen wird zusätzlich benötigt: Fließpapier zum Trocknen der Fruchthälfte für den Fruchtumriss, Bleistifte verschiedener Härtegrade, Radiergummi, Behältnisse zum Aufbewahren der Samen, die in die Kernsammlung aufgenommen wer-

56 den. Bestandteile einer Sortenbeschreibung: Herkunft der Früchte mit voller Adresse (wenn es möglich ist) bzw. auch Herkunft der Bäume oder auch Reiser, Anzahl der Früchte, die zur Sortenbeschreibung vorlagen und ob es typische Exemplare oder als Ausnahme erkannte Exemplare waren (madige Frucht, diese ist oft frühreif oder auch geschädigt), Datum der Beschreibung und Angaben zum Reifezustand und Lagerzustand der Früchte, Wenn bekannt, dann Angaben über Baumreife und Genussreife der beschriebenen Sorte, Von wem wurde die Sorte bestätigt!!! oder nach welcher Literatur wurde bestimmt und die Sorte als richtig erkannt angenommen??? Weitere Literaturangaben, wo die Sorte erwähnt oder beschrieben wird (mit/ohne Abb.), Vermerke, welche Merkmale bei der Sorte besonders typisch und konstant erscheinen (Zusammenfassen oder Unterstreichen), Es ist sehr wichtig, sich bei der Beschreibung einer Sorte sofort eventuelle Ähnlichkeiten zu anderen Sorten herauszuarbeiten, diese Sorten auch zu notieren, um Gruppen zu bilden, die bei den kommenden Sortenbestimmungen sehr nützlich sein können. Da der Zeitpunkt von Sortenbestimmungen vor allem in den Monaten September bis November liegt, müssen deshalb die Sortenbeschreibungen mehr oder weniger in dieser Zeit erfolgen. Früh- und Herbstsorten können hier schon überreif sein, Lagersorten sind zum Teil noch nicht einmal baumreif. Es ist deshalb sinnvoll, die Hauptbeschreibung im Zustand baumreif" durchzuführen, die Früchte bis zur Genussreife zu beobachten und dazu entsprechende Ergänzungen in den Aufzeichnungen zu machen. Das heißt, besonders die Veränderungen der Frucht wie Farbe, Schalenbeschaffenheit, Fleischbeschaffenheit und Geschmack sind zu beobachten und wenn notwendig festzuhalten. Jede Sortenbeschreibung sollte in den Folgejahren durch Früchte anderer Herkünfte kontrolliert und damit auch bestätigt werden. Dies ist besonders dann wichtig, wenn Sortenbeschreibungen nicht zum optimalen Zeitpunkt erfolgt waren und deshalb die Merkmale anders vorlagen. Außerdem wird hierbei festgestellt, welche Merkmale konstant sind. Erkennungsbereiche und Sortenmerkmale In diesem vorliegenden Bestimmungsschema ist die Frucht in 7 Erkennungsbereichen eingeteilt: 1. Gesamteindruck 2. Farbliche Ausprägung 3. Schalenbeschaffenheit und Druckfestigkeit 4. Kelchansicht 5. Stielansicht 6. Schnittbild (Längsschnitt) 7. Fleischbeschaffenheit Hierzu gehören jeweils die bestimmten Erkennungsmerkmale, die stichwortartig zusammengestellt sind und deren Verwendung bei der Beschreibung einer Sorte diese mit ihren Sortenmerkmalen charakterisiert. Je ein Erkennungsbereich ergibt ein geschlossenes Bild. Diese Bilder gilt es sich einzuprägen, um schnell und sicher Sorten zu erkennen. Oft sind schon wenige dieser typischen Bilder ausreichend, um nicht nur einen Hinweis auf die Sorte zu bringen, sondern diese mit Sicherheit zu bestimmen. Der Sortenbestimmer muss jedoch immer beachten, dass die Früchte einer Sorte oft sehr erheblich voneinander abweichen können. Das erschwert die Bestimmungsarbeit außerordentlich und ist das eigentliche Problem der Sortenbestimmung. Will der Sortenbestimmer mit diesem Problem fertig

57 werden, muss er alle möglichen Abweichungen einer Sorte kennen lernen und dies bei Bestimmungen mit berücksichtigen. Gruppen ähnlicher Sorten Die Bestimmungsarbeit wird erleichtert wenn ähnliche Sorten zu Gruppen zusammengefasst werden. Hierbei muss man sich jedoch auf typische gut ausgebildete Früchte beschränken, die als Standard einer Sorte angesehen werden können. Da jedes Erkennungsmerkmal zu einem typischen Unterscheidungsmerkmal werden kann, sind solche Gruppen der Ausdruck gleicher Erkennungsmerkmale in einem oder mehrerer Erkennungsbereiche bei unterschiedlichen Sorten. Damit wird die Ähnlichkeit dieser Sorten betont und der Sortenbestimmer muss sich auf weitere Erkennungsbereiche bzw. Erkennungsmerkmale konzentrieren, die ihn dann zur richtigen Sorte führen können. Die Gruppen ähnlicher Sorten sollten immer schon auf den persönlichen Sortenbeschreibungen vorhanden sein, da sie bei der Bestimmung schnell auf eine Verwechslersorte hinweisen und dort weitere Erkennungsmerkmale beschrieben sind, die diese Sorte sicher festlegt. Die Reifezeit dient einer Grobeinteilung der Sorten. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass bei der Gruppenbildung eine Frühsorte als Verwechsler einer Lagersorte anzusehen ist. Man muss jedoch gegenwärtig aufgrund der Herkünfte von der Südhalbkugel auch damit rechnen. Auch durch die moderne Lagerhaltung (z.b. C A - Lager) können Sorten zu Zeitpunkten vorgestellt werden, an denen man diese Sorte nicht erwartet. Es ist deshalb durchaus sinnvoll, derartige extreme Reifeunterschiede bei der Gruppenbildung zu vernachlässigen, da besonders auch zum Zeitpunkt der Sortenbestimmung nicht immer Informationen bezüglich der Genussreife der zu bestimmenden Sorte vorliegen. Früh- oder Sommersorte (Genussreife bis 9 ) Herbstsorte (Genussreife 10-11) Wintersorte (Genussreife 12-2 ) Lager- oder Dauersorte (Genussreife ab 2) 1. Gesamteindruck 1.1 Größe: klein < 100 g mittelgroß < 150 g groß < 250 g sehr groß > 250 g unterschiedliche Größen 1.2 Form, längs: flach kugelig hoch kegelförmig walzenförmig, fassförmig oben einziehend flach kugelig, rundlich hochgebaut oben schief (sehr kurzachsig) (mittelllangachsig) (langachsig) oben / unten abgeplattet

58 Lage des größten Durchmessers: stielbauchig mittelbauchig kelchbauchig 1.3 Form, quer: rund / oval unregelmäßig rund rundkantig kantig (z.b. 3-, 5-, bis 10-kantig) 1.4 Relief: Das Relief der Frucht prägt die Form längs und quer vom Kelch über die Fruchtseiten bis zur Stielgrube und ist oft ein sehr typisches Erkennungsmerkmal: Buckel, Beulen Warzen Naht Kanten Rippen Zwischenrippen Höcker Wülste Fruchtrelief glatt, eben Querschnitt rund kantig, rippig, Querschnitt eckig Kernkammern offen 2. Farbliche Ausprägung 2.1 Grundfarbe: grün bis gelb trüb / leuchtend aufgehellt mit weiß scheckig 2.2 Deckfarbe: gelb orange rot violett hell bis trüb zart bis kräftig

59 Art: gesprengelt gestreift / geflammt marmoriert verwaschen mit Attributen wie breit, schmal, lang, kurz Farbchimären besonders angeben 2.4 Ausdehnung: 0-1/4-2/4-3/4-4/4 Backe 2.5 Berostung: (beachten, dass Berostung nicht sortentypisch sein muss, sondern auch andere Ursachen haben kann z.b. Standort, Spätfröste, Spritzschäden) Form: flächig, netzartig, figurenartig Struktur: fein bis rauh, besonders in der Stielgrube auch schuppig, schollig Farbe: grau, grün, oliv, hellbraun, braun, zimt 2.6 Reif: ist ein abwichbarer Belag (in älterer Literatur oft Duft" genannt) 2.7 Schalenpunkte: sind die sichtbaren Reste der Atmungsöffnungen auf der Frucht. Sie werden auch als Deckpunkte ( Aufschalen- und Unterschalenpunkte ) bezeichnet. Oft sind diese von einem andersfarbigen Hof umgeben. Größe: sehr fein bis sehr groß Form: punktförmig, eckig, sternchenförmig, figurenförmig Farbe: wenn rostartig, dann grau bis braun; sonst weiß, grau, hellbraun Farbe der Höfe: Form der Höfe: Größe der Höfe: in Grundfarbe und Deckfarbe meist verschieden weiß, grün, gelb, rot rund, oval (kann bei einer Sorte je nach Lage veränderlich sein) klein bis groß, ist abhängig von der Lage auf der Frucht 3. Schalenbeschaffenheit und Druckfestigkeit 3.1 Aussehen und Griffigkeit: glatt bis rauh matt bis glänzend narbig, schwammig, geschmeidig trocken, wachsartig, fettig, klebrig Schalenpunkte oder Rost spürbar. 3.2 Druckfestigkeit: 1 sehr weich: Frucht lässt sich bei geringem Druck eindrücken. 2 weich: Frucht lässt sich noch leicht eindrücken. 3 mittelfest: Frucht lässt sich bei mittleren Druck eindrücken. 4 fest: Frucht lässt sich erst nach kräftigem Druck eindrücken. 5 sehr fest: Frucht lässt sich nicht eindrücken. (Beachte: nach längerer Frosteinwirkung kann es zu Fehleinschätzungen kommen - Kühllager) Die Prüfung der Druckfestigkeit erfolgt durch Druck des Daumens auf die Frucht. Es ist sinnvoll, sich hierfür die Druckfestigkeit häufig vorkommender Sorten als Vergleich einzuprägen, da auch hier sehr individuelle Unterschiede auftreten, die auch zu unterschiedlichen Beurteilungen führen. 3.3 Schalengeruch: vorhanden Ja / Nein - Intensität

60 Kelchansicht 4.1 Kelcheinsenkung (Kelchgrube): Tiefe: flach, mittelweit, tief Breite: eng, mittelweit, weit Relief: schüsselförmig trichterförmig glatt gefalten gerippt Fleischperlen 4.2 Kelchumgebung: eben, wellig Höcker, Rippen, Kanten 4.3 Berostung in Kelchgrube und Kelchumgebung: Punktrost Strichrost flächig 4.4 Kelch (Auge): groß, mittelgroß, klein geschlossen, halboffen, offen 5. Stielansicht 5.1 Stieleinsenkung (Stielgrube) Kelchblätter am Grunde getrennt oder sich berührend Stellung der Kelchblätter: zusammengeneigt (gedrängt) zurückgeschlagen aufrecht (auch buschig) Kelchblätter: schmal bis breit, kurz, lang, verkümmert Die Farbe der Kelchblätter ist i.a. nebensächlich, desgl. Befilzung, wichtig kann der Hinweis am Grunde grün" sein. Weite: Tiefe: Relief: eng, mitteleng, weit, sehr weit flach, mitteltief, tief, sehr tief gleichmäßig, ungleichmäßig, Fleischwulst 5.2 Berostung der Stielgrube: Wenn keine Berostung vorhanden ist, dann Farbe der Stielgrube angeben. Form: Struktur: Farbe: flächig, strahlig (auslaufend), oder nur in der Tiefe fein, schuppig, schollig grau, grün, oliv, braun, zimt, gelb (wenn erforderlich vorher die Stielgrube säubern!) 5.3 Stiel Länge: sehr kurz bis sehr lang

61 Dicke: Stand: (Farbe): (Form): dünn, mitteldick, dick, Hinweis ob holzig oder fleischig versenkt, abschließend, herausragend, eingezwängt, durch Fleischwulst zur Seite gedrückt grau, grün, braun, rotbraun gerade, gekrümmt, am Ansatz bzw. am Ende verdickt 6. Schnittbild (Längsschnitt ) 6.1 Kelchhöhle: Form: dreieckig kegelförmig becherförmig trichterförmig Größe: klein bis groß eng bis breit 6.2 Kelchröhre: schmal breit kurz lang 6.3 Stand der Staubgefäße: hoch mittel tief

62 Kernhaus einschließlich der Gefäßbündel (Kernhausbegrenzung) Größe: Lage: Das Kernhaus wirkt relativ zur Frucht groß oder klein. Ein normales mittleres Kernhaus wird nicht extra bewertet. Das Kernhaus steht näher zum Kelch oder zum Stiel. Auch hier wird die mittlere Lage, wie sie meist auftritt, nicht besonders erwähnt. Gefäßbündel: Bei den Gefäßbündeln interessieren besonders die Form und die Farbe im Vergleich zur Farbe des Fruchtfleisches. Farbe: Form: weißlich, grünlich, gelblich, rötlich herzförmig, eiförmig, flach- bis hochzwiebelförmig Achsenhöhle: Kernkammern: (Ist die Öffnung des Kernhauses in der Längsachse) geschlossen, offen, weit offen Die Kernwände" umschließen die Kerne und bilden damit Kammern, in denen die Kerne mehr oder weniger eng umschlossen liegen. Die Weite dieser Kernkammern kann man oft im Querschnitt der Frucht besser beurteilen. Es genügt im allgemeinen der Längsschnitt: eng oder weit 6.5 Kernwände: Sie können innerhalb einer Sorte oder sogar einer Frucht stark variieren. Andererseits sind die Kernwände für viele Sorten ein wichtiges Hauptmerkmal. a) b) Form: bogenförmig bohnenförmig mondsichelförmig ohrenförmig mondsichel- bogen- bohnen- ohren- rucksackrucksackförmig förmig förmig förmig förmig förmig a) glatt b) gerissen Sie können schmal bis sehr breit sein und glatt (glänzend oder matt erscheinen) und mehr oder weniger feine oder breitere Risse aufweisen, die oft wattig" belegt sind. 6.6 Kerne (Samen der Frucht): Anzahl: Farbe: sehr viel bis sehr wenig (eventuell eine mittlere Anzahl vermerken) gut ausgebildet (+) bzw. unvollkommen ausgebildet (-) (auch hier evt. Anteil) Es ist zu unterscheiden zwischen frisch und trocken. (Farbe ist nur z.t. ein Hauptmerkmal) orange-, hell-, mittel-, dunkel-, schwarzbraun Größe und Form: Die Kerne wirken klein oder groß. Form: Form der Kuppe: rund, kantig, flach, schmal, breit, spitz, abgestumpft glatt, seitlich spitz- oder stumpfnasig

63 Länge der Kerne: sehr kurz < 6 mm kurz 6-7 mm mittellang 7-8 mm lang 8-9 mm sehr lang > 9 mm Samen + befruchtet, voll ausgebildet taub, unvollkommen breit lang klein oval rundlich zugespitzt spitznasig stumpfnasig 7. Fleischbeschaffenheit 7.1 Farbe: weiß, grünweiß, gelbweiß, gelb, evt. mit Zusätzen: geadert, stark oder schwach anlaufend, unter der Schale rot, u.a. Hinweise 7.2 Struktur: locker, mittelfest, fest, zäh, trocken, mäßig saftig, saftig, feinzellig, grobzellig 7.3 Duft: vorhanden - nicht vorhanden spezielle Duftnote, wenn diese erkennbar ist (z.b. coxartig, säuerlich, sortentypisch, parfümiert u.a.) 7.4 Schalenbeschaffenheit: weich - fest - hart - zäh dick - dünn abziehbar - teilweise abziehbar - nicht abziehbar 7.5 Geschmack: (es werden Zucker- und Säuregehalt, sowie Aromastoffe bewertet) süß bis sauer, angenehm süß bis fad süß, süßsauer, u.a. Kombinationen ohne Aroma bis stark hervortretendes Aroma Die Gehalte an Säure, Zucker und Aromastoffen können auch im Zusammenwirken mit den anderen Merkmalen zu Bewertungen führen, die mit den folgenden Worten beschrieben werden: renettig - weinig - erfrischend - parfümiert - sortentypisch - mild - edel - u.a. Beispiele: zu 1. flach: Königlicher Kurzstiel, Champagner Renette flachkugelig: Berlepsch, Schweizer Orangen, Ontario

64 hochkugelig: kugelig: Berner Rosenapfel, Winterbananenapfel, Idared, Herma (Beispiel für kelchbauchig), zu 2.6 Reif: Berner Rosenapfel, Roter Hauptmannsapfel, Gascoynes Scharlachroter Roter Eiserapfel, Ontario, Macoun zu 7.1 Fleischfarbe: weiß Boikenapfel, Rheinischer Krummstiel, Macoun grünweiß Altländer Pfannkuchenapfel, Prinz Albrecht von Preußen, Roter Eiserapfel gelbweiß Geheimrat Oldenburg, Landsberger Renette, James Grieve, gelb Golden Delicious, Schweizer Orangen, Goldparmäne, Cox Orangen H. Petzold verwendet noch erweiterte Attribute wie folgende Beispiele zeigen: weiß bis grünweiß - Mc Intosh, Macoun, Prinzessin Luise weiß, grünlichweiß, gelbweiß - Lanes Prinz Albert grüngelblichweiß - Weißer Klarapfel grüngelb, weißgelb, teils hell lachsgelblich - Minister von Hammerstein zu 7.5 Geschmack: Die Geschmacksbeurteilung ist sehr von individuellen Maßstäben abhängig, die sich jeder Sortenbestimmer selbst erarbeiten muss. Es werden häufig Sorten aus rein persönlichen Gründen über- oder unterbewertet (z.b. weil bestimmte Erinnerungen damit verbunden sind). Hier sollen nur einige Beispiele (wörtlich) aus dem Buch Apfelsorten" von H. Petzold genannt werden: feinaromatisch: Dülmener Rosenapfel, Harberts Renette, Helios edelaromatisch: Carola (Kalco), Alkmene, James Grieve, Kanadarenette, schwach aromatisch: Champagner Renette, Berner Rosenapfel schwach aromatisch aber angenehm wohlschmeckend: Jakob Lebel zart aromatisch: Auralia (Tumanga), Jonagold, Gelber Edelapfel zart aromatisch, schwach parfümiert: Jonathan hocharomatisch, edelweinig: Berlepsch sortentypisch aromatisch: Ananasrenette ohne ausgeprägtes Aroma: Idared ohne ausgeprägtes Aroma, etwas parfümiert: Schöner aus Herrnhut einzigartig edelstes Apfelaroma: Gravensteiner mit typ. an Waldmeister (Kumarin) erinnernden Gewürz: Minister von Hammerstein Diese Beispiele zeigen die Vielfalt der Möglichkeiten, den Fruchtgeschmack darzustellen. Andererseits muss man sich immer bewusst sein, dass dieser sehr stark von Unterlage, Standort, klim. Jahresverlauf und besonders vom Reifegrad (z.b. auch zu früh gepflückt) abhängt. Da Sortenbestimmungen im allg. in den Monaten September bis November erfolgen, damit Winter- und Lagersorten ihre Genussreife noch nicht erreicht haben, darf das Merkmal Geschmack" nicht überbewertet werden, kann aber wiederum auch zu einem Hauptmerkmal werden, wenn an-

65 dere Sortenmerkmale zutreffen. zu Schalenpunkten: Jakob Lebel: vereinzelt, hell umhöft Crocel: um zahlreiche Punkte typisch heller Hof Berner Rosena: Schalenpunkte hell, erscheinen typ. eingesenkt Berlepsch: zahlreich, rostartig, spürbar mit den Fingern Kaiser Wilhelm: r ostartig mit hellem Hof, Rostpunkte deutlich Signe Tillisch: Schalenpunkte grün umhöft Klarapfel: zahlreich, grün, hell umhöft Gasc.Scharlr: zahlreich, typ. rot und grün umhöft Ananasrenette: typ. zahlreiche Rostpunkte, -sterne, -dreiecke Altländ. Pfannk.: auffallende typ. hellumhöfte Schalenpunkte, auch in der Stielgrube Bei verschiedenen Sorten werden gar keine Angaben zu Schalenpunkten gemacht: Beispiele für Druckfestigkeit: Ontario, Geheimrat Oldenburg, Nordhausen, Juno, Jonathan, James, Grieve 1 Signe Tillisch, Küchenäpfel wie Keswicker, Früher Viktoria, Lord Suffild u.a Hibernal (Stammbildner), 2 Ellison Orange, Cumberland, Großherzog Friedrich von Baden, James Grieve, Biesterfelder Renette, Prima, Klarapfel 2-3 Aderleber Kalvill, Landsberger Renette, Gravensteiner, Schöner aus Herrnhut, 3 Brettacher, Gewürzluiken, Kaiser Alexander, Schmalzprinz, Gelber Richard, Harberts Ren. Minister von Hammerstein, Holsteiner Cox 3-4 Boskoop, London Pepping, Golden Delicious, 4 Kanadarenette, G. Rhein. Bohnapfel, Kaiser Wilhelm, Bittenfelder Sämling, Riesenboiken 5 Boikenapfel, Baumanns Renette, Schöner aus Lunow, Altländer Pfannkuchenapfel Alle vom Erwerbsanbau angebotenen Sorten Festigkeiten der Gruppen 4-5, da diese für maschinelle Sortierung und Transport geeignet sein müssen. Es hat sich bewährt, in Verwechslergruppen sich die Reihenfolge der Druckfestigkeit festzuhalten. Beispiel hierfür sind die oben unterstrichenen Sorten, die teilweise verwechselt werden. Bei der Prüfung der Druckfestigkeit kommt es selbstverständlich zu Unterschieden bei verschiedenen Personen. Gerade deshalb ist es wichtig, hier eigene Erfahrungen zu sammeln und in seinen Aufzeichnungen festzuhalten, auch wenn diese noch Fehler aufweisen.

66 Notwendige Merkmale von ausgesuchten Apfel- und Birnensorten (Verwechslersorten sind Kursiv geschrieben) Äpfel: Ananasrenette: Baumanns Renette: Berlepsch: Berner Rosenapfel: Blenheim: Bohnapfel: Boikenapfel: Boskoop: Champagnerrenette: Cox Orange: Croncels: Danziger Kantapfel: Gelber Bellefleur: aufsitzender Kelch, Schalenpunkte, Zuccalmaglio, Ernst Bosch, Manks Küchenapfel Eva, Wachendorfer Renette Druckfestigkeit 5, Kelchröhre vorhanden, Berostung der Stielgrube, Ruhm von Kirchwerder, Fraurotacher, Roter Berlepsch, Roter Bellefleur Höcker, spürbare Deckpunkte Bittenfelder Sämling, Melrose weiße feine (engesenkte) Schalenpunkte, Reifbelag, Jonathan, Spartan, Idared, Roter Hauptmannsapfel, Herrnhut offener Kelch, fast schüsselförmige Kelchgrube, Berostung der Stielgrube, Orleansrenette, Hildesheimer Goldrenette, Weidners Goldrenette Faßform, Geheimrat Breuhahn, Alantapfel, Rheinischer Krummstiel, Mautapfel Druckfestigkeit 5, typ. Deckfarbe, typ. Kelchansicht Landsberger, Hammerstein, Adersleber Kalvill, Großherzog Friedrich von Baden, Signe Tillisch, London Pepping, Weißer Winterkalvill, Riesenboiken, Horneburger, Pfannkuchenapfel, Antonowka, u.a. Berostung, nicht fettend, Coulons Renette, Kasseler Renette, Kanadarenette, Zabergäurenette, Graue Herbstrenette, Damasonrenette, Graue Französische Renette, Parkers Pepping Faltenkreuz an Kelch, weite Stielgrube, kaum Deckfarbe, Weißer Wintertaffetapfel, Auralia (Tumanga), Hammerstein, Uhlhorns Champ.r. Kelchansicht, Samen, Geschmack Muskatrenette, Ribston Pepping, Laxtons Superb, Holsteiner Cox, Elektra, Winston, Karmijin de Somnaville Druckfestigkeit 2, typ. Schalenpunkte, Samen schwarz, Geschmack, Antonowka, Großherzog Friedrich von Baden, Potts Sämling, Grahams Jubi Druckfestigkeit 2, typ. Kelchansicht, oft typ. Naht, später Schale sehr fettig Gascoynes Scharlachroter, Roter Stettiner, Prinz Albrecht von Preußen hohe Form oben einziehend, Schalenpunkte, Schnittbild, Samen, Geschmack Apfel von Grünheide, Graham, Golden Delicious, Grimes Golden, MM 106

67 Gewürzluikenapfel: Goldparmäne: Graham: Gravensteiner: typ. Deckfarbe, weißes Fleisch, Luikenapfel, Himbeerapfel von Holouwaus, Malvesier, u.a. offener Kelch, Stielgrube mit grauen Rost (Alkmene grün), Geschmack Alkmene, Ribston Pepping, Erwin Baur, Karmeliterrenette, Graf Luxburg Renette Schalengriffigkeit, selten Deckfarbe, Geschmack, Kelchröhre fast immer vorhanden, siehe Gelber Bellefleur Schalengeruch, buschiger Kelch, weit offenes Kernhaus, Samen, Geschmack, Dülmener Rosenapfel, Geflammter Kardinal, James Grieve, Herbststreifling G. Kasseler Renette: flache runde Form, Druckfestigkeit 5, langer Stiel, große typ. Samen, Orleans Renette, Strauwaldts Neue Goldparmäne Jakob Lebel: James Grieve: Kaiser Wilhelm: Kanadarenette Klarapfel: fettige Schale mit typ. Deckfarbe, Berostung der Stielgrube, Samen, Potts Sämling, Hagedorn, Bramleys Sämling, Edler von Leipzig, Hausmütterchen Brettacher, auch Ontario, Wagenerapfel, Juno lange Kelchblätter, enge Kelchgrube, geschlossenes Kernhaus, Samen, Geschmack, Jamba 69, Gravensteiner, Early Bleaze, Delbarestivale (Delcorf) Druckfestigkeit 4, typ. Rost der Stielgrube, gelbes, etwas trockenes Fleisch, Harberts Renette, Röthaer Blenheim (Gestreifte Winterrenette), u.a. Druckfestigkeit 5, typ. flachkantig, typ. Rostschalenpunkte, Graue Kanadarenette, siehe Boskoop Reifezeit, oft Naht, wenig Rost in Stielgrube (Antonowka viel), Früher Viktoria, Antonowka, Riesenantonowka, Lodi Landsberger Renette: Druckfestigkeit 3, hauchartige Deckfarbe, feine Schalenpunkte, Fleisch mürbe, siehe Boikenapfel Oldenburg: Ontario: Prinzenapfel: typ. Falten am Kelch, Kelch groß, Stielgrube flach, oft nicht berostet, Breuhahn, Alantapfel, Erwin Baur, Herrnhut flachrund kantig, Reif, Druckfestigkeit nur 3, tiefe Kelchgrube, Juno, Herma, Brettacher, Wagenerapfel, Schweizer Orangen, Idared, Schöner von Pontoise, Johannes Böttner, Edler von Leipzig, Jakob Lebel hohe Form, langer dünner Stiel, offenes Kernhaus (Klapperapfel), typ. Geschmack Dithmarscher Paradiesapfel, Oldenburg, versch. Taubenäpfel Schö. v.nordhausen: typ. Grund- u.deckfarbe, Kelch buschig, typ. Rost in Stielgr., typ. weißes Fleisch u. Geschmack, Großherzog Friedrich von Baden, Adersleber Kalvill, Auralia (Tumanga), Wintertafelapfel

68 Signe Tillisch: Rh. Winterrambur: Zuccalmaglio: Druckfestigkeit 2, typ. Kelchansicht mit großen Kelchblättern, Geschmack, Samen siehe Boiken Druckfestigkeit 4, Form unregelmäßig. feine Deckpunkte, kleines Kernhaus, Eifeler Rambur, Roter Bellefleur, Königsapfel, Schöner von Pontoise, Cox Pomona, Kaiser Alexander gelbweiße Farbscheckung, typ. Geschmack, Ananasrenette, Golden Delicious, Freyberg, Manks Apfel Eva, Ernst Bosch Birnen: 1. Alexander Lucas: Samen - mit typ. seitlicher Nase, Rost in Stielnähe Lucius, Philippsbirne, Diels Butterbirne, Holzfarbige Butterbirne 2. Birne von Tongern: typ. beulig mit Furche, Geschmack Bosc s Flaschenbirne, Marianne, Clairgeau, Conferénce, Abbe Fetel 3. Bosc s Flaschenb.: Form, Samen schwarz; Geschmack Marianne, Tongern, Conferénce, Van Marums Flaschenbirne, Abbe Fetel 4. Clapps Liebling: Stiel mittellang, Form, Kelch leicht eingesenkt mit leichten Falten, Geschmack Frühe von Trévoux, Laxton Suberb, Dr. Jules Guyot 5. Frühe von Trévoux: Stiel kurz, keine Kelchgrube, Form, Geschmack, Clapps Liebling, Bunte Julibirne 6. Gellerts Butterbirne: Form, Fruchtschale, Geschmack Robert de Neufville, Elsa, Gute Graue, A- manlis Butterbirne, Madame Verté 7. Gute Graue: Form, Schalenpunkte, Kelchansicht (Seestern), Fleisch, Geschmack Volkmarser, Marianne, Gellert, Elsa, u.a. 8. Gute Luise: Form, Stiel grün am Stielansatz, Schalenpunkte, Geschmack Köstliche von Charneu, Forellenbirne 9. Köstl. v. Charneu: Stielwulst, raue Schale, Geschmack Gute Luise 10. Madame Verté: zimtbraun berostete Schale, große Schalenpunkte, Gellerts Butterbirne, Robert de Neufville, Gute Graue, Marianne, Winterdechant 11. Nordhäuser Winter-Forellenbirne: Deckfarbe, Stiel grün, Schalenpunkte, Form stielseits nicht eingezogen Forellenbirne, Sterkmanns Butterbirne

69 Stuttgarter Geißhirtle: langer Stiel, Fruchtform lang, Petersbirne, Bunte Julibirne, Wilders Frühe, Muskatellerbirne, André Desportes 13. Vereinsdechantbirne: tiefe enge Kelchgrube, Kelchblätter nur Stummel, Form, Geschmack Geheimrat Dr. Thiel, Highland, General Leclerc, Gellerts Bb., Canal Red 14. Williams Christ: oft Rostkappe am Stiel, Geschmack, beulige Frucht Dr. Jules Guyot, Pitmaston, Packhams Triumph Bei der Darstellung der Merkmale wurde hier auf das Merkmal Genussreife" verzichtet, obwohl dieses häufig die Verwechslung mit anderen Sorten völlig ausschließen kann. Die Auswahl der hier vorgestellten Sorten entspricht den im vom Bayrischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege herausgegebenen Heft: Altbewährte Apfel- und Birnensorten. Sie sollen nur als Beispiel für Gruppenbildung bei der Sortenbestimmung dienen, meine Darstellung ist keinesfalls als Anbauempfehlung zu betrachten.

70 Schädlinge im Obstbau erkennen und Bekämpfungsformen nach dem neuen Pflanzenschutzgesetz Dr. Christine G e b h a r t Referat Pflanzengesundheit und Diagnose im Fachbereich Pflanzliche Erzeugung der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft Dresden-Pillnitz

71 Schädlinge im Obstbau erkennen und Bekämpfungsformen nach dem neuen Pflanzenschutzgesetz Am 1. Juli 1998 trat das neue Pflanzenschutzgesetz in Kraft und drei Jahre später, am 1. Juli 2001, war die Übergangsfrist beendet. Es galt nun, die neuen Bestimmungen in voller Breite umzusetzen. Eingangs noch einige Worte zur Geschichte. Bis zum Jahr 1968 gab es in Deutschland keine staatlichen Regelungen für den Vertrieb und die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM). Ab 1968 wurde die Zulassungspflicht für PSM eingeführt, und es wurden auf Grund toxikologischer Untersuchungen Höchstmengen festgelegt. Ab 1986 wurden für die Zulassung umfangreiche ökologische Untersuchungen gefordert und das Umweltbundesamt wirkt seitdem bei der Zulassung mit. Somit wurden die Umweltstandards wesentlich angehoben stand schließlich bei Pflanzenschutzmitteln die EU-Harmonisierung an. Die Gebotsindikation wird festgelegt, was eine unausweichliche Bindung des Anwenders an die Gebrauchsanleitung bedeutet. Es ist aus dieser chronologischen Darstellung ersichtlich, dass die Regelungen für die Anwendung von PSM seit 1968 ständig dem wachsenden Umweltbewusstsein angepasst wurden. Damit wurde dem hohen Schutzstatus für Mensch, Tier und Natur versucht, zu entsprechen. Wenn man sich den im aktuellen Gesetzestext festgelegten restriktiven Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Haus- und Kleingarten vor Augen hält, entsteht der Eindruck, dass der Gesetzgeber dem Hobbygärtner die erforderliche Sachkunde für einen umfassenden PSM-Einsatz nicht zutraut. Dies mag in der Praxis für Einzelfälle zutreffen, die Masse der Freizeitgärtner verfügt jedoch über einen sehr hohen Wissenstand und über das Bedürfnis, diesen ständig zu erweitern. Dazu wird jede sich bietende Gelegenheit wahrgenommen. Im Einzelnen sind folgende Regelungen für die Anwendung von PSM im Haus- und Kleingarten mit dem neuen Gesetz in Kraft getreten: - Der 6a (besondere Anwendungsbestimmungen) regelt die Anwendung von PSM im Hausund Kleingarten insofern, dass diese Präparate die Beschriftung Anwendung im Haus- und Kleingarten zulässig tragen müssen. Für alle Mittel ohne dieser Aufschrift besteht Anwendungsverbot in diesem Bereich. Das betrifft vor allem die Mittel, die im Erwerbsanbau eingesetzt und in Großpackungen verkauft werden. Die Pflanzenschutzmittel für den Haus- und Kleingarten werden nur in Abpackungen bis maximal 500 g in den Handel gebracht. Dadurch wird die die Gefahr der unzulässigen Lagerung bzw. der Überschreitung von Lagerfristen minimiert. Eine der einschneidendsten Änderungen ist die Festschreibung der Indikationszulassung. Damit wird konkret vorgeschrieben, für welche Schaderreger in welchen Kulturen das Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden darf. Auf diese Weise wird verhindert, dass z. B. ein Mehltaumittel, welches nach unserer Kenntnis bei Rosen gut wirkt, auch in anderen Kulturen, wie etwa Phlox oder gar bei Basilikum, zum Einsatz kommt. Eine Anwendung von PSM außerhalb der festgesetzten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen gilt als Ordnungswidrigkeit und kann mit hohem Bußgeld belegt werden.

72 Indikationszulassung Festschreibung, für welche Schaderreger an welchen Kulturen das Mittel eingesetzt werden darf. Beispiele: Fungizid zur Bekämpfung von Mehltau: zugelassen an Rosen, verboten an Phlox oder Basilikum Teldor gegen Monilia laxa: zugelassen an Kirschen und Pflaumen, verboten an Aprikosen und Pfirsich Anwendung von Pflanzenschutzmitteln außerhalb der festgesetzten Anwendungsgebiete und Anwendungs-bestimmungen gilt als Ordnungswidrigkeit und wird mit einem Bußgeld belegt Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft 1 - Prinzipiell bedürfen alle Pflanzenschutzmittel einer Zulassung. Damit ist auch die Eigenherstellung von solchen nicht mehr erlaubt. Im Gegensatz dazu ist der Umgang mit Pflanzenstärkungsmitteln mit weniger Auflagen verbunden - zum Beispiel ist die Herstellung von Brennnesselbrühe erlaubt. Im Handel und bei der Weitergabe ist jedoch die Kennzeichnung Pflanzenstärkungsmittel erforderlich. Wichtige Änderungen im Pflanzenschutzgesetz von allgemein - - Definitionen: z. B. Pflanzenstärkungsmittel: Mittel zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit, Mittel zum Schutz vor nichtparasitären Krankheiten, Frischhaltemittel Anwendungsgebiet: stärkere Bindung der Anwendung an die Zulassung - Anwendungsvorschriften: Pflanzenschutzmittel dürfen nur angewandt werden, wenn sie zugelassen sind, dann nur mit dem in der Zulassung festgesetzten Anwendungsgebiet (Indikation) und gemäß den festgesetzten Anwendungsbestimmungen. - Zulassungsbedingungen sind der RL 91/44/EWG angepasst. - Möglichkeit des Widerrufs der Zulassung, wenn Wirkstoff nicht in Anhang I der EU-Richtlinie 91/44 aufgenommen worden ist. - Die Anwendung von PSM im Haus- und Kleingarten ist erschwert worden.

73 Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Haus- und Kleingarten nach dem neuen Pflanzenschutzgesetz Pflanzenschutzmittel für den Haus- und Kleingarten müssen eine Zulassung für dieses Einsatzgebiet haben und müssen durch die Beschriftung "Anwendung im Haus- und Kleingarten zulässig" kenntlich gemacht sein Mittel für den Erwerbsanbau und Mittel in Großpackungen sind verboten anzuwenden. Packungsgröße für maximale Behandlungsfläche von 500 m²/ Jahr ausgelegt. Kennzeichnung von Pflanzenschutzmitteln Nach 20 Pflanzenschutzgesetz dürfen Pflanzenschutzmittel nur in den Verkehr gebracht oder eingeführt werden, wenn zusätzlich zu der Kennzeichnung nach 13 und 14 des Chemikaliengesetzes auf den Behältnissen und abgabefertigen Packungen in deutscher Sprache und in deutlich sichtbarer, leicht lesbarer Schrift unverwischbar angegeben sind: die Bezeichnung des Pflanzenschutzmittels, die Zulassungsnummer, der Name und die Anschrift des Zulassungsinhabers und desjenigen, der das Pflanzenschutzmittel zur Abgabe an den Anwender verpackt und kennzeichnet, soweit dies nicht der Zulassungsinhaber ist, die Wirkstoffe nach Art und Menge, das Verfallsdatum, die Gebrauchsanleitung mit den festgesetzten Anwendungsgebieten und Anwendungsbestimmungen, Auflagen und sonstige Angaben. Diese Regelungen gelten für alle Pflanzenschutzmittel, die in Deutschland in den Verkehr gebracht und angewendet werden sollen, also auch für Parallelimporte in Deutschland zugelassener Pflanzenschutzmittel (Identität).

74 Diese Regelungen gaben Anlass zu großen Bedenken über die völlige Unbekämpfbarkeit von Schaderregern im Kleingartenbereich. Es ist bekannt, dass eine Reihe von Lücken gegen verschiedene Schaderreger entstanden sind. Hier gibt es auch keine Chance, diese mit Ausnahmegenehmigungen nach 18 des Pflanzenschutzgesetztes, wie es im Erwerbsanbau nach Antrags- und Prüfungsprocedere noch möglich ist, zu schließen. Sehr hart trifft den Kleingärtner der Wegfall der Zulassung des nützlingsschonenden Präparates, speziell gegen Blattläuse - wie beispielsweise Blattlausfrei Pirimor. Ebenso schmerzlich wird auch das Verbot von Kupfermitteln in Raumkulturen registriert, so dass u. a. gegen die Kräuselkrankheit keine zeitige Bekämpfung mehr möglich ist. Auf Grund seiner Fischgiftigkeit darf auch Spruzit nicht mehr in Raumkulturen eingesetzt werden; ebenso wie das wieder zugelassene Euparen, was damit in seiner Anwendung auf die Kulturen Erdbeeren, Salat, Endivien und Tomate beschränkt ist. Heute, drei Jahre nach Einführung des neuen Gesetzes ist es angebracht, Bilanz zu ziehen und sich die Praxis vor Augen zu führen. Ein Ziel des Gesetzgebers, den Einsatz von PSM im Haus- und Kleingarten zu verringern, ist sicher gelungen; allerdings m. E. nicht allein durch strikte Befolgung der vorgegebenen Anwendungen, sondern eher durch die vielfältigen Unklarheiten im Gesetzestext und die mannigfaltigen Auslegungen, die zu hoher Unsicherheit geführt haben. Für viel wesentlicher halte ich aber eine andere Herangehensweise der Freizeit- und Hobbygärtner, die ich persönlich aus eigenem Erleben über Jahrzehnte hinweg, interessiert verfolge. Ein hoher Prozentsatz von ihnen ist selbst nicht daran interessiert, Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Sie sind vielmehr daran interessiert, die Ursachen des Schadens zu erkennen, über die Biologie des Schaderregers zu erfahren, und zu lernen, sich mit dem Schädling bei Schadensminimierung zu arrangieren bzw. ihm die Lebensgrundlage zu entziehen. An dieser Stelle sind die Berater sehr gefordert, sich umfangreichstes Wissen über die Lebensläufe der Schadorganismen anzueignen und nach Möglichkeiten zu suchen, ihnen die Entwicklung so schwer wie nur irgend möglich zu machen. Dabei ist es durchaus auch angebracht, gelegentlich auf Methoden aus dem Biogarten zurückzugreifen. Fazit Für den Kleingarten sind eine Reihe von Pflanzenschutzmitteln nicht mehr anwendbar Es ist zu einer Reduzierung des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes im Haus- und Kleingarten gekommen. Das ist auf eine Vielzahl von Ursachen zurückzuführen. Viele Kleingärtner WOLLEN allerdings gar keine Pflanzenschutzmittel einsetzen. Beratung ist dringend gefordert: Biologie der Schaderreger Riskobewertung Aufzeigen von Möglichkeiten des Eingriffs ins biologische Gefüge. INTEGRIERTER PFLANZENSCHUTZ

75 Die Vielschichtigkeit der Pflanzenschmutzmaßnahmen ordnen wir heute dem großen Begriff Integrierter Pflanzenschutz unter. Im Klartext heißt das: Pflanzenschutz darf nicht als Einzelaktion verstanden werden, sondern muss sich in das gesamte biologische und ökologische Gefüge einpassen. Die Termini auf diesem Gebiet sind möglichst optimale Anbau- und kulturtechnische Bedingungen, Auswahl widerstandsfähiger Sorten und Ausschöpfung der biologischen und biotechnischen Maßnahmen. Für den Haus- und Kleingarten ist es unbedingt richtig, den Einsatz von chemischen Mitteln stark zu reduzieren, auch weil die wenigen, noch verbliebenen Wirkstoffe die Gefahr der Selektion resistenter Schaderreger erhöhen. Integrierter Pflanzenschutz weltweites Leitbild zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten und Schadorganismen Der Integrierte Pflanzenschutz ist ein Verfahren des Integrierten Landbaus, das alle wirtschaftlich, technisch, ökologisch und toxikologisch vertretbaren und einsetzbaren Techniken und Methoden des Pflanzenschutzes, das heißt alle physikalischen, chemischen, biologischen und anbautechnischen Maßnahmen zur Begrenzung und Bekämpfung pflanzlicher und tierischer Schaderreger und Standortkonkurrenten im Kulturpflanzenbau sowie im Vorratsschutz sinnvoll aufeinander abstimmt, um Schadorganismen unter einer bestimmten Schadensschwelle zu halten und gleichzeitig unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren. Dabei steht die Ausnutzung der natürlichen Schadensbegrenzungsfaktoren im Vordergrund. Quelle: Fachbeirat Naturhaushalt des BVL Anhand von Bekämpfungsbeispielen von Schaderregern an Obstkulturen im Kleingarten werden Möglichkeiten des integrierten Herangehens beim Pflanzenschutz gezeigt. Anlage 1 Als Beispiele für die integrierte Bekämpfung tierischer Schaderreger im Kleingarten stehen:

76 Kirschfruchtfliege - Rhagoletis cerasi Diagnose Früchte braun, in Stielnähe weich, Gewebe um Kern zersetzt Fliege 5 mm, mit schwarzem Körper Flügel durchsichtig mit bräunlicher Querbinde Schildchen gelb Larve weiß bis cremfarben Biologie im Frühjahr Schlupf der Fliegen (ab Mitte Mai) Eiablage an gelblich gefärbten Kirschen nach wenigen Tagen Larvenschlupf Larven dringen sofort bis in Nähe des Kerns vor ab Mitte Juni Verpuppung im Boden Bekämpfung gelbe Leimtafeln zum Abfangen der Fliegen, eventuell Eigenbau wenn möglich, Boden unter dem Kirschbaum für Hausgeflügel zugänglich machen, um Puppen zu dezimieren befallene Früchte dadurch eliminieren, dass sie restlos und zeitig geerntet werden Möglichkeiten der Larvenbekämpfung mit entomopathogenen Nematoden (Steinernema sp.) sind in der Erprobung Pflaumenwickler - Cydia funebrana Diagnose befallene Früchte mit Bohrloch, Kotansammlungen im Fruchtfleisch ca. 10 mm lange rötliche Raupe im Fruchtfleisch Kopf dunkelbraun, Nackenschild und Analplatte hellbraun Flügelspannweite ca. 15 mm Vorderflügel matt purpurgrau, verschwommene Zeichnung Hinterflügel graubraun Biologie Raupe überwintert hinter Rinde (Kokon) Mai und Juni Falterflug ca. 3 Wochen nach Abfall Blütenblätter Beginn Eiablage nach 14 Tagen Larvenschlupf befallene Früchtchen verfärben sich blau und fallen zu Boden Raupen vollenden hier Entwicklung, Verpuppung hinter Rinde ab Juli 2. Generation Falter, ab August Larven in den Früchten ab September Raupe im Winterquartier im Kokon Bekämpfung Stammpflege bei Baumschnitt nach Möglichkeit Fruchtfall beseitigen Flugverlauf mit Pheromonfallen überwachen Ende April bis Ende September

77 Blutlaus Eriosoma lanigerum Diagnose Grundfarbe braun mit viel Watteausscheidungen weiß flockiger, dichter Belag auf Ästen, darunter Läuse besonders an Wasserschossern oder Rindenverletzungen; auch am Stammgrund (ungepflegte Baumstämme) Biologie Nymphe überwintert in Verstecken am Apfelbaum oder Stammgrund Ende März Beginn der Koloniebildung gern an Verletzungen im Sommer Befallsausdehnung bis auf Neutriebe im Juli einige geflügelte Tiere (Verbreitung) keine sexuelle Phase in Europa hier auch kein Befall der Wurzeln Bekämpfung Entfernung der Versteckmöglichkeiten bei Baumpflege Abbürsten des Frühjahrsbefalls, bis Ende Mai Befallsstellen ausschneiden Entfernen der Wasserschosser und Wurzeltriebe auf Blutlauszehrwespe achten Zweige mit Läusen, die von Zehrwespen befallen sind, in unbefallene Bereiche verbringen Befallsherde nur zeitig im Frühjahr mit Spiritus und Schmierseife bepinseln. Später können auch Parasiten abgetötet werden. Apfelwickler - Cydia pomonella Diagnose abfallende junge Früchte, Bohrlöcher mit Kot RAUPE: ca. 10 mm, blassrosa mit dunklen Warzen - Nackenschild und Kopf braun - ohne Analkamm, Analplatte blass FALTER: Vorderflügel schwarzbraun, aschgrau überdeckt - metallischer, bronze-schwarzer Spiegelfleck am Flügelende - Spannweite 15 bis 20 mm Biologie Ende Mai Falterschlupf in der Abenddämmerung (mind. 15 C) Eiablage nach 2 Wochen Larvenschlupf, Naschfraß, dann Einbohren nach 4 Wochen Verlassen der Früchte Verpuppung in geeigneten Verstecken (Rindenschuppen, Risse) im gesponnenen Kokon 2. Generation im August Bekämpfung Beseitigung Versteckmöglichkeiten bei Baumpflege Entfernen des frühsommerlichen Fruchtfalls Anfang Juli am unteren Stamm Wellpappgürtel (unten offen!) anbringen Pheromonfallen zur Überwachung Falterflug bei hohem Befallsdruck Viruspräparate bei ermitteltem Flughöhepunkt ausbringen

78 Kirschfruchtstecher Rhynchites auratus Diagnose Gegensatz: feine "Stichverletzung" Kirschkernstecker, Steinfruchtstecher (Anthonomus rectirostris) Hauptwirt: Traubenkirsche an jungen Früchten flache Fraßstellen Larve C-förmig gekrümmt, schmutzig-weiß braune Kopfkapsel Käfer fast 1 cm, goldgrün-glänzend mit deutlichem Rüssel Biologie Käfer überwintert in geeigneten Verstecken, oft am Baum im Frühjahr zunächst Blattfraß Ab Juni Eiablage am Ende eines Bohrganges Bohrgang wird mit Fruchtfleisch abgedeckt Larve frisst den Kern nach etwa 4 Wochen Verpuppung im Boden Bekämpfung sehr schwierig, aber meist nicht erforderlich gute Baumpflege, Gartenhygiene Borkenkäfer Diagnose absterbende Äste oder Bäume Stecknadelkopf-große Bohrlöcher bei starkem Befall Rinde leicht ablösbar arttypische Fraßbilder unterschiedliche Körperformen kleine Käfer von meist 2 5 mm oder deren Larven Biologie Schwächeparasiten je nach Art unterschiedlich, meist aber zwei Generationen Flugzeit März/April und August/September Holz- (Ambrosiapilze) oder Rindenbrüter (Bastschicht) Bekämpfung ausreichende Versorgung mit Wasser und Nährstoffen (besonders bei Neupflanzung) unverzüglich befallene Partien entfernen kein Brennholz aus Windbruch- oder anderen Befallsgebieten mit Rinde einlagern

79 Erdbeermilbe Tarsonemus pallidus Diagnose nesterweise verkrüppelte, zwergwüchsige Pflanzen (bes. Herzblätter) Herzblätter gekräuselt, verfärben sich braun und vertrocknen kleine, 0,25 mm große, Milben mit 4 Beinpaaren, deren letztes endet in einer fadenförmigen Verlängerung; weißlich bis hell braun-gelb Biologie es überwintern die befruchteten Weibchen im Herz der Erdbeerpflanze im Frühjahr Eiablage an entfalteten Blättern bis zu 7 aufeinander folgende, sich überlappende Generationen parthogenetische Vermehrung überwiegt im Sommer keine/kaum Weibchen Bekämpfung unbedingt auf gesunde Jungpflanzen achten Neuanlage von Befallsflächen möglichst weit trennen Erdbeerblütenstecher Anthonomus rubi Diagnose einzelne, herabhängende und vertrocknende Blütenknospen Fraßlöcher an Blattspreite und angenagte Blütenblätter in den vertrocknenden Knospen fußlose cremefarbene, 4 mm lange Rüsselkäferlarven (braune Kopfkapsel) grau-brauner, 3 4 mm langer Rüsselkäfer Biologie Käfer überwintern unter Blattresten und im Boden ab April (bei ca. 18 C) beginnt Eiablage je Blütenknospe 1 Ei, bis zu 150-mal Blütenstiel wird angenagt, so dass Blüte knickt ab Mitte Juni Beginn Verpuppung ab Juli neue Käfer (nur 1 Generation) Bekämpfung Beseitigung der Versteckmöglichkeiten (Altlaub) konsequente Entfernung der Brutstätten, bevor Verpuppung beginnt nur gelegentlich Übervermehrung Bestände in Vorblüte und Blüte genau nach Symptomen und Käfern absuchen Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft 14

80 Dickmaulrüssler Otiorhynchus spp., Phyllobius spp. Diagnose polyphag, schädlich an Beerenobst oder Anpflanzungen buchtenartig ausgefressene Blätter welkende Pflanzen (Wurzelfraß) 6 10 mm große Rüsselkäfer "Rüssel" als verbreiterter kurzer Ansatz einige Arten flugunfähig Biologie einige, polyphage Arten meist im Spätsommer Eiablage im Boden Larven (schädliches Stadium) fressen an den Wurzeln bis Anfang Mai es können gelegentlich auch Käfer überwintern zuweilen auch durch Knospenfraß die Käfer stark schädigend (Lappenrüssler) Käfer fressen mehr oder weniger tiefe Buchten in die Blätter nacht- und dämmerungsaktiv Bekämpfung besonders an Dauerkulturen auf Buchtenfraß achten, dann Einsatz von phytomonophagen Nematoden (gegen die Larven), am besten im Spätsommer/Frühherbst 15 Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft Auch bei pilzlichen Schaderrgern ist die Anwendung integrierter Pflanzenschutzverfahren weit nachhaltiger als die Feuerwehraktion einer Fungizidmaßnahme. Als Beispiele sollen hier angeführt werden: Echter Mehltau am Wein Uncinula necator Diagnose Triebe treiben später aus und/oder bleiben im Wachstum zurück (Zeigertriebe) Oberfläche mit Pilzmyzel überzogen grauweißer Belag auf Blattfläche Gescheine sterben ab, junge Beeren wachsen nicht erbsengroße Beeren platzen auf (Samenbruch) kranke Trauben können Schimmelgeschmack verursachen Biologie Überwinterung als Myzel in Knospen Erstbefall auf grünen Teilen im Frühjahr Konidienbildung (opt C) günstig sind hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchte Bekämpfung frühzeitiges Ausbrechen der Zeigertriebe bei Neupflanzung oidiumresistente Sorten bevorzugen Schwefelpräparate

81 Falscher Mehltau am Wein Plasmopara (Peronospora) viticula Diagnose gelbgrüne, ölig wirkende Blattflecken ab Mitte Mai blattunterseits weißer Pilzrasen bei Starkbefall Verbräunung und Blattfall befallene Beeren verfärben sich und trocknen (Lederbeeren) Biologie der Pilz überwintert als dickwandige Dauersporen im Falllaub (Jahrzehnte lebensfähig im Boden) Dauersporen sind Ausgangspunkt für Erstinfektion feuchte Witterung >10 mm Niederschlag befallsfördernd Ausbreitung per Wind durch blattunterseits abgeschnürte Konidien (Sommersporen) Infektion durch Schwärmsporen bei hoher Luftfeuchte, 12 C und Dunkelheit Bekämpfung dichte Bestände vermeiden nicht Laubwand zusätzlich befeuchten (Beregnung) Entfernen befallener Pflanzenteile 17 Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft Narren- oder Taschenkrankheit der Pflaume Taphrina pruni Diagnose typisches Schadbild, meist erst kurz vor Ernte sichtbar Früchte steinlos flach schotenförmig gekrümmt, oft auch abnorm vergrößert Fruchtfleisch bleibt grün, hart, mit faden Geschmack mehlig überzogene Früchte, verbräunen, fallen ab oder faulen Biologie Überwinterung wahrscheinlich als Myzel auf Trieben, Knospen, Zweigen bei kühl-feuchter Witterung erfolgt Infektion der Blütenorgane weißer Fruchtbelag durch dicht stehende Sporenschläuche (Asci) verwandt mit Kräuselkrankheit am Pfirsich Bekämpfung bei schwachem Befall Früchte entfernen durch Schnittmaßnahmen luftigen Kronenaufbau chemische Bekämpfung nur zur Blüte, zum Zeitpunkt der sichtbaren Missbildungen nicht mehr möglich. 18 Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft

82 Birnengitterrost Diagnose ab Mitte Mai orangerote 1,5 2 cm große, glänzende Flecke auf Blattoberseite, später dunkelrot Juli/August im Bereich der Blattflecken unterseits 3 4 mm große Warzen bei starkem Befall Blattverlust Biologie Pilz überwintert auf Wacholder im Frühjahr Infektion junger Birnenblätter Bildung von Sporenlagern auf Blattunterseite der Birnenblätter Reinfektion Wacholder Bekämpfung Wo möglich, Haupt- und Zwischenwirt trennen aber: Sporen können durch Luftströmungen über weite Strecken verfrachtet werden befallene Blätter entfernen Schorf des Kernobstes Venturia inaequalis + Venturia pirina Diagnose im Frühjahr rundliche, olivgrüne Flecken auf Blattoberseite später schwarz-braune diffuse Flecke; auch auf Blattunterseite junge Früchte mattschwarze Flecke, die später verkorkte Risse aufweisen ältere Früchte am Stielansatz und Kelchgrube relativ kleine Flecke (Spätschorf) Frucht genießbar, aber nicht lagerfähig auch Befall der Triebe möglich Biologie Überwinterung im Falllaub, zuweilen auch auf grindigen Trieben daraus Erstinfektion (durch Wind über weite Strecken) zur Infektion Wasser notwendig, dann temperaturabhängig nach 8 bis 20 Tagen Schorfflecken Bekämpfung Beseitigung kranken Laubes Rückschnitt grindiger Triebe Auslichten der Krone Nutzung resistenter Sorten Wahl des richtigen Standortes ausgewogene Düngung

83 Moniliakrankheit der Obstgehölze 1. Monilia fructigena, 2. Monilia laxa, 3. Monilia cydoniae 1. Diagnose großflächig graubraune Flecke bis weit in das Fruchtfleisch Myzelpolster auf konzentrischen Ringen Früchte schrumpfen und verbleiben am Baum (Fruchtmumien) völlig schwarze Früchte im Lager (Mohrenköpfe) bei sehr feuchter Witterung auch Spitzendürre 2. Diagnose Blüten verwelken und verbräunen, bleiben aber noch lange am Zweig Zweig vertrocknet von der Spitze her Fruchtmumien 3. Diagnose Blattgewebe verbräunt schon kurz nach dem Austrieb entlang der Blattrippe später ganzes Blatt und Welke Geruch nach Bittermandel an Befallsstelle Fruchtmumien Bekämpfung regelmäßiger Baumschnitt Fruchtmumien möglichst unverzüglich entfernen Rückschnitt erkrankter Triebe bis tief (20 cm) ins gesunde Holz Zwetschgenrost Diagnose Blattoberseite kleine gelbe mosaikartige Flecken später rotbraune schwärzliche, nadelkopfgroße Pusteln Blätter vertrocknen von der Spitze beginnend und fallen ab hellgrüne Blätter am Zwischenwirt (Anemonen, Leberblümchen, Winterlinge) Biologie Pilz überwintert auf Blättern im Frühjahr Infektion der Zwischenwirte ab Mitte Mai Reinfektion der Pflaumenblätter Verbreitung durch große Mengen Sommersporen auch Sommersporen können überwintern und machen dann den Zwischenwirt überflüssig Bekämpfung Beseitigung der Blätter im Herbst Nutzung toleranterer Sorten bei Neuanlage (Bühler, Zimmermanns Frühzwetsche)

84 Amerikanischer Stachelbeermehltau Sphaerotheca mors-urae Diagnose an unbelaubten Sträuchern korkenzieherartige einjährige Triebspitzen gestauchte Triebe zunächst unauffälliger weißer Belag auf den Triebspitzen, später auf den Blättern deutlicher unreife Früchte mit weißem Pilzmyzel, woraus sich später ein rötlich-brauner, filziger Fruchtbelag entwickelt Früchte bleiben unreif und sind somit wertlos Sträucher im Spätsommer ohne Laub Biologie Pilz überwintert in Knospen oder Zweigspitzen zum Austrieb Frühinfektion mit Sommersporenbildung ab Juni dunkelt das Myzel auf Früchten und Blättern und bildet 0,1 mm große, kugelige "Dauersporenbehälter" diese Schlauchfrüchte bilden bei Johannisbeeren die Hauptinfektionsquelle im Folgejahr Bekämpfung Entfernen sehr tief angesetzter Zweige Rückschnitt aller Triebe um ein Drittel restloses Entfernen von Laub- und Schnittgut ausgewogene Düngung Unkraut freier Boden fördert die Durchlüftung Johannisbeersäulenrost / Kiefernblasenrost Cronartium ribicula Diagnose im Juni auf Blattunterseite vor allem bei schwarzer Johannisbeere gelbe Pusteln blattoberseits helle Flecken im Spätsommer an Stelle der Pusteln 1 1,5 mm lange "Säulchen" vorzeitiger Blattfall, keine direkten Fruchtschäden Biologie im April bis Mai Übertragung der Sporen aus Sporenlagern von 5-nadligen Kiefern durch Wind und Regen nach 2 Wochen erste Pusteln blattunterseits davon Ausbreitung innerhalb der Anlage August/September Rückinfektion von Säulchen auf Kiefer (Winterwirt) nach 2 3 Jahre entstehen hier neue Sporenlager Bekämpfung wenn möglich keine Schwarze Johannisbeere in der Nähe von Kiefern pflanzen befallenes Laub im Herbst entfernen (auch Direktbefall möglich) Anbau toleranter Sorten (Titana, Ometa, Goliath etc.)

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