Gemeinsam Brücken bauen
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- Erwin Solberg
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1 Splitting links 23/24, Papenburg Michaelschule Gemeinsam Brücken bauen Berufsorientiert lernen - Die fünf Säulen der Berufswegplanung Seite 1 von 8
2 Berufsorientiert lernen - Die fünf Säulen der Berufswegplanung Berufswege planen - Individuelle Beratung und Begleitung Einer der wichtigsten Punkte aller berufsorientierenden Bemühungen ist, dass die Maßnahmen aller Akteure aufeinander bezogen sind und systematisch ineinandergreifen. Mit Herrn Alfred Meijer hat die Michaelschule seit Jahren einen Berufsberater regelmäßig in der Schule, der den Schülern die Bedeutung einer Berufswegplanung bewusst macht und sie frühzeitig auf den Berufsweg begleitet. Beginnend mit einer Vorstellungsstunde im Wirtschaftsunterricht der 8. Klasse liegt sein Arbeitsschwerpunkt der Berufsberatung, neben unterschiedlichen Klassenangeboten, nachfolgend bei der Einzel- und Gruppenberatung. Berufsberater und Klassenlehrer arbeiten eng zusammen. Gerade bei problematischen Schülern hat sich diese enge Zusammenarbeit als richtig erwiesen. In Einzelfällen wird die Schulsozialarbeit hinzugezogen. Systematisch werden die Schüler in Sachen Bewerbung trainiert. Hier werden unsere Schüler seit Jahren von Personaltrainern der AOK (Klasse 8 mit Schwerpunkt Sekundärtugenden), der Sparkasse (Klasse 9 mit Schwerpunkt Anschreiben und Lebenslauf) und der OLB (Klasse 10 mit Schwerpunkt Einstellungstests) unterstützt. Wichtig dabei ist die Einbeziehung der Eltern in den Prozess der Berufswegplanung. Neben regelmäßigen Elternabenden mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf Jahrgangsebene schaffen das persönliche Gespräch zwischen dem Klassenlehrer und den Erziehungsberechtigten sowie das Seite 2 von 8
3 individuelle Berufsportfolio der Schüler eine gute Ausgangslage, um alle schulischen Bemühungen um Berufsorientierung zum Erfolg führen zu können Den eigenen Fähigkeiten auf der Spur Kompetenzfeststellung Die Erfahrungen der Michaelschule mit dem vom Landkreis Emsland, den Volksbanken und der Agentur für Arbeit für drei Jahre geförderten Berufsnavigator 2 hatten gezeigt, dass eine wohlgemeinte Kompetenzfeststellung nur dann zum Erfolg führen kann, wenn Elternhaus, Schule und Berufsberatung miteinander vernetzt sind. Die Michaelschule hat sich für eine nachhaltige Kompetenzfeststellung entschieden, die mit dem Berufe-Universum 3 der Bundesagentur für Arbeit jährlich zu Beginn der 8., 9. und 10. Klasse mit steigendem selbstorganisierten Anteil im Wirtschaftsunterricht durchgeführt wird. Das Verfahren ermöglicht den Schülern in einfacher Weise, die erworbenen Erfahrungen in Praktika und Profilkursen zu den eigenen (festgestellten) Kompetenzen in Beziehung zu setzen. Ergänzt wird das Verfahren mit der im Jahrgang 8 durchgeführten Profilfindungswochen der BBS Papenburg. In diesem Zeitraum können die Schüler in selbst gewählte Profile (bzw. Berufsfelder) hineinschnuppern und ihre Profilwahl, die zum Ende des 8. Jahrgangs ansteht, auf der Grundlage dieser Kompetenzfeststellung treffen. Einen weiteren Bereich der Kompetenzfeststellung eröffnet die Michaelschule einzelnen Jahrgängen mit der Potentialanalyse nach Hamet II 4, durchgeführt von der benachbarten Jugendhilfeeinrichtung Johannesburg in Surwold- Börgermoor, ein zusätzliches breit angelegtes Kompetenzverfahren mit ausgewiesenen praktischen Anteilen an. Mit diesem Ansatz erfassen wird der individuelle Stand der Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Schülers ermittelt. Dieses Angebot wird, in einzelnen Jahrgängen, im 7. Jahrgang durchgeführt. 5 1 Aus Tag des Handwerks Beitrag der Michaelschule zum Wettbewerb Ökonomie in Schulen Zertifiziertes Peer-Rating-Verfahren zur Kompetenzfeststellung der Berufsnavigator GmbH. 3 Kompetenzorientiertes Selbsterkundungsprogramm der Bundesagentur für Arbeit. 4 HAMET: Handlungsorientiertes Testverfahren zur Erfassung und Förderung beruflicher Kompetenzen. 5 Aus Tag des Handwerks Beitrag der Michaelschule zum Wettbewerb Ökonomie in Schulen Seite 3 von 8
4 3.2.3 Eintauchen in betriebliche Praxisfelder - Berufsorientierte und berufsvorbereitende Profilierung im Wahlpflicht- und Profilbereich Der Wahlpflichtbereich, beginnend in der Klasse 6, beinhaltet ein breit gefächertes Angebot an berufsorientierenden Wahlpflichtkursen. Diese praxisorientierten Wahlpflichtkurse bereiten u.a. die Profilwahl im 9. Jahrgang vor und geben den Schülern einen vertiefenden Einblick in Bereiche, aus denen sich ab Klasse 9 die Profile ergeben. Unser Wahlpflichtangebot gliedert sich in Klasse 6 bis 8 in vier Bereiche, die das Fundament bilden, auf dem ab Klasse 9 eines der fünf Profilbereiche gewählt wird: Es deckt damit nicht nur strukturell in einem hohen Maße die Bereiche der Berufswelt ab. Inhaltlich orientieren sich die Lehrpläne an den Erfordernissen der Berufsbildenden Schulen. Die Kurse sollen unsere Schüler auf nachfolgende Praktika vorbereiten und die Berufswahl erleichtern. Um den hohen inhaltlichen Anspruch zu gewährleisten, wird ein Teil des Kursangebotes von Fachpraxislehrern bzw. von Lehrern mit abgeschlossener betrieblicher Ausbildung unterrichtet. Seite 4 von 8
5 3.2.4 Betriebe und Schulen praxisnah erkunden Schülerfirmen und Praktika in Schule und Betrieb Der Wahlpflicht- und Profilbereich wird in den Klassen 8, 9 und 10 ergänzt durch umfangreiche Zeitfenster für Praktika, an denen unsere Schüler in ihren Praktikumsbetrieben oder in der Schule (hier Betriebstag) ganztägig arbeiten. Als weiteres praxisnahes Standbein wurde das Berufsorientierungskonzept mit den beiden Schülerfirmen Lakiosk und Blickfang GmbH erweitert. Im Folgenden sollen die Bereiche Praktika auf der einen und Schülerfirmen auf der anderen Seite genauer beschrieben werden: Die Praktika unserer Schule besteht neben dem klassischen Blockpraktikum, aus Betriebstagen und Erkundungswochen. Diese einzelnen Praxiswochen sind je nach Jahrgang einem Schwerpunkt zugeordnet (siehe Schaubild). Das Blockpraktikum hat jeweils eine Dauer von zwei Wochen, die Betriebstage werden ein Halbjahr lang jeden Mittwoch durchgeführt. Erkundungswochen dauern in der Regel eine Woche. Dem Betriebstag im 9. Jahrgang ist ein Blockpraktikum vorgeschaltet, damit die Schüler ihren Betrieb näher kennenlernen und eventuelle Korrekturen vornehmen können. Die Bewerbung um einen Praktikumsplatz erfolgt durch die Schüler. Dafür werden sie vorab von professionellen Ausbildungsleitern unserer Kooperationspartner und unseren Kollegen im Fachunterricht (u.a. Deutsch) geschult. Erstmalig haben wir den Betriebstag auch in unserer Schule für unsere Schüler angeboten und ein vielfältiges Angebot auf die Beine gestellt 6. Die wöchentlichen Betriebstage dienen im Betrieb sowie in der Schule dem praxisnahen, arbeitsplatzbezogenen Kennenlernen eines Berufsfeldes bzw. mehrerer Berufsfelder. Die Michaelschule legt Wert darauf, dass die Schüler am wöchentlichen Betriebstag immer einen ganzen Arbeitstag erleben. Die Praktikanten sollen ihre eigene berufliche Eignung und Ausbildungsreife ausloten und hinsichtlich ihres individuellen Berufswunsches kritisch hinterfragen. Umgekehrt bekommen Betriebsleiter die Möglichkeit, die Praktikanten auf berufliche Eignung zu prüfen um ggf. ein Ausbildungsplatzangebot auszusprechen. Die Schüler der Qualifizierungsklassen im 10. Jahrgang gehen zusätzlich in eine einwöchige Erkundungswoche in die Beruflichen Gymnasien. Sie erkunden die einzelnen Fachbereiche der Beruflichen Gymnasien und arbeiten in gemeinsamen Projekten mit den Schülern der Beruflichen Gymnasien der Klassen 11 und 12. Betreut werden die Praktikanten von ihren Klassenlehrern, die gemeinsam mit dem Betrieb oder der jeweiligen Schule am Ende des Praktikums eine Beurteilung des Schülers vornehmen. 6 Siehe auch Projektbeschreibung IX. Seite 5 von 8
6 Folgende Übersicht zeigt die Verteilung und Schwerpunktsetzung der Praktika in Jahrgangs- und Qualifizierungsklasse in den Jahrgängen 8 bis 10: Ein weiteres handlungsorientiertes Standbein unserer Schule sind neben der Praktika unsere beiden Schülerfirmen. In Bezug zum Kerncurriculum Wirtschaft ermöglichen unsere Schülerfirmen Blickfang GmbH und Lakiosk die Entwicklung prozessbezogener sowie inhaltsbezogener Kompetenzbereiche. Wir wollen die Schüler befähigen, sich aktiv gestaltend und sozial- und eigenverantwortlich als Konsumenten, zukünftig Erwerbstätige und Betroffene im Wirtschaftsleben zu engagieren und sich in wirtschaftlichen Angelegenheiten auf demokratischer Grundlage auseinander zu setzen. Der inhaltliche Schwerpunkt des Vorhabens Schülerfirma fällt im Kerncurriculum Wirtschaft für die Oberschule unter den Kompetenzbereich Ökonomisches und soziales Handeln im Wirtschaftsunternehmen und greift besonders die zu erwerbenden Kompetenzen Jahrgangsklassen auf. Auch in den Fachplänen der Michaelschule des Faches Wirtschaft und des Profils Wirtschaft ist dieser Kompetenzbereich vorgesehen. Der Schüler soll zu einer mündigen Person erzogen werden und lernen, sein Leben eigenverantwortlich zu bewältigen. Aus dem oben genannten Themenfeld erlernen die Schüler direkt die Ziele von Unternehmen und ordnen diese nach ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten, indem sie nach Gewinn sterben, Angebote kalkulieren und ein konkretes Ziel vor Augen haben, die Firma voran zu treiben. Seite 6 von 8
7 Im besonderen Maße lassen sich die Schülerfirmen Blickfang GmbH und Lakiosk in das umfangreiche Konzept der Berufsorientierung der Michaelschule integrieren, denn diese sind für die Schüler eine Art Trainingsfeld. Hier erwerben die Schüler konkretes Fachwissen, welches sie in der Schülerfirma anwenden und umsetzen können, so werden wiederum Erkenntnisse gewonnen. Im Verlauf der Arbeit wird für die Schüler offenkundig, dass ihre Fähigkeiten in einigen Bereichen stärker sind als in anderen. Der eine zeigt handwerkliches Geschick bei der Fertigung von Booten, währenddessen ein anderer ausgezeichnet die Buchführung betreibt und ein Dritter Talente im Verkauf mitbringt. Unterschiedliche Anforderungsprofile, wie das Leben sie mitbringt, sind auch in einer Schülerfirma tastbar. So bietet die Schülerfirma unseren Schülern die Möglichkeit, das Spektrum ihrer Fähigkeiten in Bezug auf die Berufswahl auszuloten Michaelschule und Wirtschaft - Kooperationsprojekte und Vernetzung am Beispiel der Generationenwerkstatt und der Firma Hahn 7 Im Handwerk sind 5,3 Millionen Beschäftigte aktiv, doch nur drei Prozent der heutigen Jugendlichen haben Interesse an diesem Berufsfeld. Aus diesem Grund wurde das Projekt der Generationenwerkstatt ins Leben gerufen, um Jugendliche frühzeitig für die Handwerksberufe begeistern zu können und aus Firmensicht, um junge Talente frühzeitig zu entdecken und zu fördern. Die Idee der Generationenwerkstatt bestehe darin, dass drei Generationen zusammen kommen und voneinander profitieren. Das Projekt wurde gemeinsam mit der Firma Maschinenbau Hahn aus Papenburg, einem langjährigen Kooperationspartner der Michaelschule, durchgeführt. 7 Bericht auf unserer Homepage, Bericht der Osnabrücker Zeitung vom Seite 7 von 8
8 An dem Projekt nahmen vier Schüler aus dem neunten Jahrgang der Oberschule teil. Betreut wurden die Schüler und das Projekt von Herrn Abraham. Den Schülern stand eine umfangreiche Aufgabe bevor, denn sie hatten zu Beginn die Idee, gleich drei verschiedene Projekte umzusetzen. So wurde unter anderem ein 11,6 Meter langer Fahrradüberstand für die Michaelschule, verschiedene Sitzmöglichkeiten sowie zwölf Mülleimer aus Metall für den neuen Schulhof angefertigt. Hierzu trafen sich die Schüler seit dem 15. April jeden Mittwochnachmittag, um die einzelnen Projekte innerhalb von zehn Wochen fertig zu stellen. Unter der professionellen Leitung von Herrn Brink (Firma Maschinenbau Hahn) ist dies vorbildlich gelungen, so dass alle Teilnehmer des Projektes und vor allem die Schüler ein positives Fazit ziehen konnten. In einer Feierstunde in der Schule wurden die fertiggestellten Projekte der Michaelschule übergeben. Auch die Mitschüler zeigten sich im Anschluss begeistert, u. a. von den neuen Sitzmöglichkeiten auf dem Schulhof. Seite 8 von 8
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