Qualitätsdebatte. Ablauf. Inputs für 2. Workshop (M1) am Input 1 Dritter Sektor Tom Schmid. Input 2 Qualitätsdebatte Martina Meusburger
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- Helmuth Amsel
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1 Qualitätsdebatte Inputs für 2. Workshop (M1) am Ablauf Input 1 Dritter Sektor Tom Schmid Input 2 Qualitätsdebatte Martina Meusburger 2 1
2 Input 1 Dritter Sektor Tom Schmid 3 Dritter Sektor der Zugang Ausgangspunkt: EP (der ersten Runde): 3. Sektor in Wien Abgrenzung zu Johns Hopkins Projekt Kern: Für uns ist 3. Sektor mehr als Non Profit Begründung ist empirisch und historisch: Wesentliche Rolle z.b. der Genossenschaften Sozialwirtschaft ist nur ein Teil des 3. Sektors 4 2
3 3. Sektor Definition (1) Der 3. Sektor wird aus Organisationen gebildet, die nicht staatlich (Bund, Land, Gemeinde, SV... RHgeprüft) nicht marktlich (gewinnmaximierender Eigentümer) sind Prinzip der Selbstverwaltung der Organisation Freiwilligkeit der Mitgliedschaft Wesentlich ist nicht das Fehlen (Verteilen) von Gewinn, sondern nicht gewinnmaximierend zu sein Institutionelle Realität: Rechtsträger, z.b. Verein, Genossenschaft Abgrenzung zu Nachbarschaftshilfe 5 3. Sektor Definition (2) Wesentliches Kriterium der Tätigkeit im 3. Sektor ist Arbeit mit Mission, d.h. neben dem Erwerbsmotiv gibt es das Motiv einer Botschaft, das oft sogar größer ist Vielfältige Tätigkeitsformen: voll beschäftigt, teilbeschäftigt, ehrenamtlich Leitung ( Vorstand ) ist immer ehrenamtlich 3-Sektor-Organisationen leben eine Verflechtung von ökonomischer, politischer und sozialer Ebene 6 3
4 Branchen im 3. Sektor (Wien) Branche Anteil Branche Anteil Kultur 9,6 % Umwelt, Tierschutz 2,9 % Sport 16,0 % Lokale Entwicklung, Wohnen 5,0 % Freizeit Bildung, Forschung 13,0 % 8,2 % Nichtberufliche Interessensvertretung, Politik Internationale Aktivitäten 3,7 % 4,6 % Gesundheit 9,7 % Religionsgemeinschaften 3,5 % Soziale Dienste 14,9 % Berufsverbände, Gewerkschaften 8,1 % Quelle: Anastasiadis et.al., Sektor Bestand (1) Die Erscheinungsform des 3. Sektors in Österreich ist der Verein 90 % aller 3- Sektororganisationen in Wien (dazu je 3 % Stiftung, gemeinnützige GmbH, je 1 % Fonds, Genossenschaft, 0,4 % Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, 0,1 % trägerlose Gesellschaft) Verteilung auf Rechtsformen sagt noch nichts über deren ökonomisches Gewicht aus 8 4
5 3. Sektor Bestand (2) Der Dritte Sektor gilt als die Beschäftigungsreserve in entwickelten Industriestaaten 2,4 % der unselbständig Beschäftigten Wiens (16.000) Personen arbeiten entgeltlich im 3. Sektor im Schnitt 27 Beschäftigte pro Organisation mit großer Streuung 9 3. Sektor Bestand (3) Atypische Beschäftigung in einer 3.Sektor- Organisation ist oft zusätzliche Beschäftigung Der 3. Sektor ist das Betätigungsfeld für Ehrenamtliche in 3.Sektor-Organisationen in Wien arbeiten doppelt so viele Menschen (32.000) ehrenamtlich als beschäftigt, im Schnitt arbeiten 62 Ehrenamtliche in einer Organisation mit breiter Streuung 10 5
6 3. Sektor Finanzierung (1) 3. Sektor ist ein beachtlicher wirtschaftlicher Faktor der BIP-Wert in Österreich 2000: 6,32 Mrd. (2,9 % des BIP), das Median-Jahresbudget in Wien 2003: ,- mit breiter Streuung Größtes Finanzierungsproblem ist die Liquidität, d.h. Geld wäre zwar prinzipiell da, kommt aber zu spät (Problem Vorfinanzierung bei geringer Bankbonität des Vereins, Probleme, die sich aus der Budgetpragmatik ergeben) Sektor Finanzierung (2) Größte Einnahmenquelle sind: Mitgliedsbeiträge gefolgt von öffentlichen Zuwendungen, Kostenersätzen und Spenden (Daten für Wien, 2003) 12 6
7 3. Sektor Finanzierung (3) 34,96 2,95 3,78 13,06 18,13 sonstiges Kostenersätze öffentl. Hand Spenden. Sponsoring priv. Kostenersätze öffentl. Zuwendungen Mitgliedsbeiträge 27,11 13 Qualitätsthemen im 3. Sektor Qualität der Dienstleistungen/Produkte wer produziert was für wen unter welchen Bedingungen wie erfolgreich und mit welchem Budget? Qualität der Arbeit unter welchen Bedingungen (Entlohnung, Arbeitszeit, -belastung, Erfolgsdruck, Stress ) wird von wem im 3. Sektor gearbeitet Qualität der Leitung wie, mit welchen Ressourcen und welchen Qualifikationen kann (ehrenamtliche) Leitung im 3. Sektor arbeiten? 14 7
8 Input 2 Qualitätsdebatte in der Sozialarbeit Martina Meusburger 15 Was verstehen wir (M1) unter Qualität? Qualität = Zustand Gute Qualität => Skalierung: Was sind die Unterschiede, die gute Qualität von Qualität unterscheiden? Z E Z (Z > Z, > = besser, Z = Zustand; E = Einsatz) => Wie kommen wir zu Z? 16 8
9 Bedeutungsinhalt Qualität (Harvey/Green 2000): Qualität als Ausnahme Qualität als Perfektion oder Konsistenz Qualität als Zweckmäßigkeit Mindeststandards Qualität als adäquater Gegenwert Preis-Leistung Qualität als Transformation => Schwierigkeiten dabei Qualität als Symbolik 17 Qualitätsdefinition in Bezug auf soziale Dienstleistung Speck, Otto: Unterschiedliche Arten von Qualität in einer Dienstleistung: Organisatorische Qualität Professionelle Qualität Interaktionale Qualität => Wer aber soll befähigt werden, die Qualität zu beurteilen, zu messen? 18 9
10 Interessenverteilung Meinhold, Marianne/ Matul, Christian (2003): 19 Besonderheiten der Beziehungsdienstleistungen Donabedians Vorschlag 3 Ebenen: Strukturqualität Prozessqualität Ergebnisqualität 20 10
11 Schlussfolgerungen Weg zum Qualitätsbegriff immer in Abhängigkeit von Interessen, Normen => SUBJEKTIV Qualität = Aushandlungsprozess Definierter und anerkannter Qualitätsbegriff ist dann messbar => OBJEKTIV Grundlage für Messinstrumente Qualität = Erfüllung von Erwartungen 21 Danke für die Aufmerksamkeit! 22 11
12 Literatur (1) Dritter Sektor Anastasiadis, Maria/Essl, Günter/Riesenfelder, Andreas/Schmid, Tom/Wetzl, Petra (2003): Der Dritte Sektor in Wien Zukunftsmarkt der Beschäftigung? Wien (Studie im Rahmen des EQUAL- Projekts der ersten Antragsrunde: Der 3. Sektor in Wien ) Anheier, Helmut K. (1997): Hoffnungsträger Dritter Sektor? Die wirtschafts- und sozialpolitische Bedeutung des Non-Profit-Bereichs. Baltimore/Berlin. Anheier, Helmut K./Priller, Eckhard/Seibel, Wolfgang/Zimmer, Annette (Hrsg.) (1998): Der Dritte Sektor in Deutschland. Organisationen zwischen Staat und Markt im gesellschaftlichen Wandel. Berlin. Betzelt, Sigrid/Bauer, Rudolph (2000): Nonprofitorganisationen als Arbeitgeber. Opladen. Birkhölzer, Karl (2000): Das Dritte System als innovative Kraft: Versuch einer Funktionsbestimmung. In: Widersprüche, Zeitschrift für sozialistische Politik, Bielefeld, S Essl, Günter (2003): Qualitätsmanagement im Dritten Sektor in Wien, unveröffentlichter Zwischenbericht zur Studie Der Dritte Sektor in Wien: Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung eines beschäftigungsintensiven Wirtschaftsbereiches. Wien. Mayrhofer, Marlene/Pallas, Bettina/Schmid, Tom (2005): Alternative Finanzierungsmodelle im Bereich der Fremd- und Zwischenfinanzierung. Best Practices und Handlungsoptionen für die Kärntner Sozialwirtschaft. Projektbericht. Wien Klagenfurt/Celovec Priller, Eckhard/Zimmer, Annette (Hrsg.) (2001): Der Dritte Sektor international. Mehr Markt weniger Staat. Berlin. Seibel, Wolfgang (2002): Das Spannungsfeld zwischen Mission und Ökonomie, 5. NPO- Forschungscolloquium. Linz. 23 Literatur (2) Qualitätsdebatte Harvey, Lee/Green, Diana (2000): Qualität definieren. Fünf unterschiedliche Ansätze. Aus Helmke, A./Hornstein, W./Terkart, E. (Hrsg.) (2000): Qualität und Qualitätssicherung im Bildungsbereich: Schule, Sozialpädagogik, Hochschule. 41. Beiheft der Zeitschrift für Pädagogik, Weinheim/Basel, Seite Meinhold, Marianne/Matul Christian (2003): Qualitätsmanagement aus der Sicht von Sozialarbeit und Ökonomie, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden Merchel, Joachim (2004): Qualitätsmanagement in der Sozialen Arbeit Ein Lehr und Arbeitsbuch, Juventa Verlag Weinheim und München 2. Auflage Peterander, Franz/Speck, Otto (Hrsg.) (2004): Qualitätsmanagement in sozialen Einrichtungen, Ernst Reinhardt Verlag München Basel 2. Auflage 24 12
13 AutorInnen Dr. Tom Schmid Sozialwissenschaftler und Organisationsberater, wissenschaftlicher Leiter der SFS, Lehrbeauftragter an der FH St. Pölten und am IMC Krems, Univ.- Lektor, Leiter M1 Donau-EQUAL Mag.(FH) Martina Meusburger Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FH St. Pölten im M 1 Donau-EQUAL martina.meusburger@fh-stpoelten.ac.at 25 13
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