Die Entwicklung des Kraftfahrzeugbestandes in Stuttgart

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1 Hauptbeitrag Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 6/2013 Franz Biekert Die Entwicklung des Kraftfahrzeugbestandes in Stuttgart 168 Bahnhofsvorplatz (Foto: Städtische Bilddatenbank Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung) Die Landeshauptstadt Stuttgart ist eine der wichtigsten Verkehrsdrehscheiben Baden-Württembergs. Eingerahmt zwischen zwei Autobahnen und durchzogen von mehrspurigen Bundesstraßen liegt die Stadt zwischen Wald und Reben in einem Talkessel, der die Verkehrsplaner vor keine einfachen Aufgaben stellt. Fast Fahrzeuge an der Markungsgrenze Die riesigen Blechlawinen, die nicht selten kilometerlange Staus in Stuttgart produzieren, werden jedoch nicht nur von den in Stuttgart gemeldeten Kraftfahrzeugen verursacht. Bei der letzten Verkehrszählung des Amtes für Stadtplanung und Stadterneuerung an den Zählstellen der Markungsgrenzen im Jahr 2012 fuhren in der Zeit zwischen 6 und 22 Uhr Kraftfahrzeuge aus der Stadt hinaus, fast so viele, nämlich Fahrzeuge, in die Stadt hinein. Dies bedeutet gegenüber der letzten Zählung von 2010 einen leichten Rückgang von 2381 Kraftfahrzeugen (- 0,3 %). Das Lkw-Durchfahrtsverbot, das seit März 2010 wieder in Kraft ist, zeigt weiter seine Wirkung. Zwar passierten innerhalb der 16-Stunden-Periode immerhin noch schwere Lastwagen die 43 Zählstellen an der Markungsgrenze. Dies bedeutet jedoch einen leichten Rückgang gegenüber dem Jahr 2010 um fast drei Prozent. Die größten Einfallsschneisen waren die Bundesstraße 27 in Möhringen (mit über Fahrzeugen in beiden Richtungen), die B 14 in Wangen ( Kfz) und die B 10 im Süden ( Kfz). Dabei war jeder vorbeifahrende Pkw durchschnittlich nur mit 1,24 Personen besetzt. Das belegt, welchen individuellen Luxus sich die Autofahrer bei der Mobilität leisten.

2 Noch Fahrzeuge am Kesselrand Mehr als die Hälfte der Fahrzeuge, die die Markungsgrenze passierten, fuhren auch an den 21 Zählstellen am Kesselrand vorbei. Bei der Erhebung im Jahr 2011 wurden Kraftfahrzeuge gezählt, die in die Innenstadt hinein- oder aus der Innenstadt hinausfuhren. Dies entsprach einer Abnahme der Verkehrsbelastung um 2,8 Prozent gegenüber Die Entwicklung des Kraftfahrzeug-Bestandes in Stuttgart Kraftfahrzeuge in Stuttgart zugelassen In Stuttgart waren am 31. Dezember 2012 insgesamt Kraftfahrzeuge zugelassen, darunter Personenkraftwagen, 643 Busse, Krafträder, Lastkraftwagen und 4391 Zugmaschinen und sonstige Kfz. Bei einem Einwohnerbestand von Personen ergibt dies, dass pro 1000 Einwohner 558 Kraftfahrzeuge zugelassen waren, mit einer seit Jahren steigenden Tendenz. Damit lag Stuttgart bei der individuellen Motorisierung hinter München auf Platz zwei in der Rangliste der deutschen Großstädte. Seit der Einführung der Umwelt-(Abwrack)prämie im Rahmen des Konjunkturpaketes II im Jahr 2009 stieg der Bestand an Pkw in Stuttgart wieder stetig an. Gegenüber dem Vorjahr waren am 31. Dezember 2012 insgesamt 4268 Personenkraftwagen mehr zugelassen. Die Zahl der angemeldeten Krafträder hat sich gegenüber dem Jahr 2011 um 2,4 Prozent erhöht (vgl. Tabelle 1). Tabelle 1: Kraftfahrzeuge in Stuttgart von 2010 bis 2012 nach Fahrzeugarten Fahrzeugtyp Veränderung 2011 zu 2012 Anzahl in % 169 Pkw ,5 Busse ,2 Krafträder ,4 Lastkraftwagen ,6 Zugmaschinen ,6 Sonstige Kfz ,4 Kraftfahrzeuge insgesamt ,6 Die Zahlen dieses Berichts beziehen sich auf Fahrzeuge, denen von der Zulassungsstelle ein amtliches Kennzeichen zugeteilt wurde. Das Statistische Amt der Landeshauptstadt Stuttgart erhält als datenschutzrechtlich abgeschottete Statistikstelle vom regionalen Rechenzentrum die Daten, die in anonymisierter Form im eigenen Data Warehouse, einer zentralen Datenbank, gespeichert und ausgewertet werden. Der Kfz-Bestand in den Stadtbezirken und Stadtteilen Die meisten Kfz sind in Möhringen, Bad Cannstatt und Vaihingen angemeldet Absolut gesehen sind in den Stadtbezirken Möhringen (31 494), Bad Cannstatt (31 045) und in Vaihingen (25 357) die meisten Kraftfahrzeuge angemeldet (vgl. Tabelle 2). Bei einer Auswertung nach ausgewählten Haltergruppen zeigen sich in den einzelnen Stadtbezirken sehr große Unterschiede im Verhältnis der privat zugelassenen Personenkraftwagen zu den gewerblich zugelassenen Pkw.

3 In Möhringen sind mehr als 54 Prozent der zugelassenen Pkw von juristischen Personen angemeldet, in Bad Cannstatt dagegen nur 13 und in Vaihingen 23 Prozent. Dies macht deutlich, dass sich in Stuttgart die Standorte von großen Firmen und Behörden sowie der zahlreichen Gewerbetreibenden nicht gleichmäßig über die Stadt verteilen. So hatte in Möhringen die Daimler AG ihren Hauptsitz mit einer großen Fahrzeugflotte, ebenso wie Porsche in Zuffenhausen. In Mühlhausen, Sillenbuch, Birkach und Botnang dagegen wurden jeweils über 95 Prozent der zugelassenen Personenkraftfahrzeuge von Privatpersonen angemeldet. Tabelle 2: Kraftfahrzeuge und Anhänger in Stuttgart am 31. Dezember 2010 nach Stadtbezirken Stadtbezirk Kraftfahrzeuge insgesamt insgesamt Pkw darunter privat Davon Busse Krafträder Lkw Zugmaschinen übrige Kfz Anhänger Mitte Nord Ost Süd West Inneres Stadtgebiet Bad Cannstatt Birkach Botnang Degerloch Feuerbach Hedelfingen Möhringen Mühlhausen Münster Obertürkheim Plieningen Sillenbuch Stammheim Untertürkheim Vaihingen Wangen Weilimdorf Zuffenhausen Äußeres Stadtgebiet Unbekannt Stuttgart Quelle: Statistisches Amt der Landeshauptstadt Stuttgart

4 Die absolute Zahl der gemeldeten Personenkraftwagen ist von vielen Faktoren abhängig, wie zum Beispiel der Zahl der Einwohner oder der Bevölkerungsstruktur. Ein anschaulicher Indikator, der das Verhältnis von der Einwohnerzahl und dem Bestand an Personenkraftwagen ausdrückt, ist der Motorisierungsgrad. Er gibt die Anzahl der gemeldeten Fahrzeuge pro 1000 Personen an. Motorisierungsgrad in den Stadtteilen Der Stadtteil Am Bismarckturm hat den höchsten Motorisierungsgrad in Stuttgart In der Karte auf Seite 171 ist der Motorisierungsgrad für alle 149 Stadtteile von Stuttgart dargestellt. Dabei werden nur die von Privatpersonen zugelassenen Personenkraftwagen berücksichtigt, um eine Verzerrung durch Firmenfahrzeuge auszuschließen. Die fünf Stadtteile mit dem niedrigsten Motorisierungsgrad sind Pfaffenwald (mit 55 Pkw pro 1000 Einwohner), Hohenheim (64), Solitude (188), und Heilbronner Straße (211). Die größten Pkw-Dichten sind in den Stadtteilen Am Bismarckturm (665), Frauenkopf (624 Pkw pro 1000 Einwohner), Am Rosensteinpark (615), Hauptbahnhof (606) und Rotenberg (mit 603 privat zugelassenen Pkw pro 1000 Einwohner) anzutreffen. 70 Prozent der Pkw von deutschen Herstellern Private Pkw nach Herstellern Diverse globale Verflechtungen im Bereich der Kraftfahrzeugindustrie machen es nicht leicht zwischen in- und ausländischen Fahrzeugen zu unterscheiden. Trotzdem wird versucht, die klassischen Hersteller ihren Ursprungsländern zuzuordnen. So werden auch Audi und Porsche separat von ihrem Mutterkonzern Volkswagen ausgewertet. Am 31. Dezember 2012 entfielen der insgesamt von Privatpersonen zugelassenen Pkw in Stuttgart auf deutsche Hersteller, dies entspricht einem Anteil von 70,3 Prozent. Fast jeder fünfte in Stuttgart von Privatpersonen zugelassene Pkw trägt einen Stern auf dem Kühlergrill, gefolgt von Volkswagen mit 19,7 Prozent, BMW (9,1 %), Opel (8,9 %), Audi (5,9 %), Ford (5,5 %) und Porsche mit ein Prozent. Die Marke Porsche feiert in diesem Jahr den 50. Geburtstag des legendären 911er. 171 Abbildung 1: Private Pkw in Stuttgart am nach Herstellern und Ländern Asien (12 188) Sonstige (2 309) 1,1 5,6 19,7 (43 037) Übriges Europa (51 183) 23, (2 277) (11 921) 1,0 5,5 5,9 8,9 9,1 19,7 (42 957) in % (12 856) (19 522) (19 963)

5 Karte: Private Pkw pro 1000 Einwohner am 31. Dezember 2012 nach Stadtteilen 172 Vai Stadtbezirke Stadtteile Weil Mö Sta Zu De Plie Bi Mühl Mün Ca Feu 129 N W 106 Un M 663 Bo O Wa S Si Hed Ob Private Pkw pro 1000 Einwohner unter bis unter bis unter bis unter und mehr Stuttgart insgesamt: 382 Mitte (M) noch: Ost (O) Bad Cannstatt (Ca) Degerloch (De) noch: Möhringen (Mö) Sillenbuch (Si) noch: Vaihingen (Vai) 101 Oberer Schlossgarten 102 Rathaus 103 Neue Vorstadt 104 Universität 105 Europaviertel 106 Hauptbahnhof 107 Kernerviertel 108 Diemershalde 109 Dobel 110 Heusteigviertel Nord (N) 121 Relenberg 122 Lenzhalde 123 Am Bismarckturm 124 Killesberg 125 Weißenhof 126 Nordbahnhof 127 Am Pragfriedhof 128 Am Rosensteinpark 129 Auf der Prag 130 Mönchhalde 131 Heilbronner Straße Ost (O) 141 Gänsheide 142 Uhlandshöhe 143 Stöckach 144 Berg 145 Ostheim 146 Gaisburg 147 Gablenberg 151 Frauenkopf Süd (S) 161 Bopser 162 Lehen 163 Weinsteige 164 Karlshöhe 165 Heslach 166 Südheim 171 Kaltental West (W) 181 Kräherwald 182 Hölderlinplatz 183 Rosenberg 184 Feuersee 185 Rotebühl 186 Vogelsang 187 Hasenberg 191 Wildpark 192 Solitude 201 Muckensturm 202 Schmidener Vorstadt 203 Espan 204 Kurpark 205 Cannstatt-Mitte 206 Seelberg 207 Winterhalde 208 Wasen 209 Veielbrunnen 210 Im Geiger 211 Neckarvorstadt 212 Pragstraße 213 Altenburg 214 Hallschlag 215 Birkenäcker 221 Burgholzhof 231 Sommerrain 241 Steinhaldenfeld Birkach (Bi) 261 Birkach-Nord 262 Birkach-Süd 271 Schönberg Botnang (Bo) 292 Botnang-Nord 293 Botnang-Ost 294 Botnang-Süd 295 Botnang-West 311 Degerloch 312 Waldau 313 Tränke 314 Haigst 321 Hoffeld Feuerbach (Feu) 341 Feuerbach-Ost 342 Siegelberg 343 Bahnhof Feuerbach 344 Feuerbach-Mitte 345 Lemberg/Föhrich 346 Hohe Warte 347 Feuerbacher Tal 348 An der Burg Hedelfingen (Hed) 361 Hedelfingen 362 Hafen 371 Lederberg 381 Rohracker Möhringen (Mö) 401 Möhringen-Nord 402 Möhringen-Mitte 403 Wallgraben-Ost 404 Möhringen-Süd 405 Möhringen-Ost 406 Sternhäule 407 Fasanenhof-Ost 411 Fasanenhof 421 Sonnenberg Mühlhausen (Mühl) 441 Mühlhausen 451 Freiberg 461 Mönchfeld 471 Hofen 481 Neugereut Münster (Mün) 501 Münster Obertürkheim (Ob) 521 Obertürkheim 531 Uhlbach Plieningen (Plie) 551 Plieningen 552 Chausseefeld 561 Steckfeld 571 Asemwald 581 Hohenheim 601 Sillenbuch 611 Heumaden 621 Riedenberg Stammheim (Sta) 641 Stammheim-Süd 642 Stammheim-Mitte Untertürkheim (Un) 661 Gehrenwald 662 Flohberg 663 Untertürkheim 664 Benzviertel 665 Lindenschulviertel 666 Bruckwiesen 671 Luginsland 681 Rotenberg Vaihingen (Vai) 711 Vaihingen-Mitte 712 Österfeld 713 Höhenrand 714 Wallgraben-West 715 Rosental 716 Heerstraße 717 Lauchäcker 718 Dachswald 719 Pfaffenwald 721 Büsnau 731 Rohr 741 Dürrlewang Wangen (Wa) 761 Wangen Weilimdorf (Weil) 801 Weilimdorf 802 Weilimdorf-Nord 811 Bergheim 821 Giebel 831 Hausen 841 Wolfbusch Zuffenhausen (Zu) 861 Zuffenhausen-Am Stadtpark 862 Zuffenhausen-Schützenbühl 863 Zuffenhausen-Elbelen 864 Zuffenhausen-Frauensteg 865 Zuffenhausen-Mitte 866 Zuffenhausen-Hohenstein 867 Zuffenhausen-Mönchsberg 868 Zuffenhausen-Im Raiser 871 Neuwirtshaus 881 Rot 891 Zazenhausen

6 Die übrigen Pkw europäischer Hersteller stammen zu 9,7 Prozent aus Frankreich (dort hauptsächlich Renault, Peugeot und Citroen), zu 3,5 Prozent aus Italien (Fiat und Alfa Romeo), zu 1,7 Prozent aus Tschechien (Skoda) und zu 1,3 Prozent aus Schweden (Saab und Volvo). Der Bestand an privaten Personenkraftwagen in Stuttgart, die von asiatischen Herstellern produziert wurden, belief sich Ende des Jahres 2012 auf Fahrzeuge. Ihr Anteil an allen Pkw in Stuttgart betrug 5,6 Prozent, wobei die Fahrzeuge hauptsächlich aus Japan (Toyota, Mazda und Honda) und Südkorea (Hyundai, Kia und Daewoo) kamen. Hyundai, Dacia und Land-Rover haben die größten prozentualen Zuwächse Matra-Fahrzeuge laufen aus Ein näherer Blick auf die Bestandszahlen nach Herstellern zeigt noch einige andere bemerkenswerte Unterschiede. Die größten prozentualen Zuwächse im Bestand der Jahre 2011 und 2012 verzeichneten die Kleinwagen von Hyundai, Dacia, Skoda und Seat. Die aus Süd-Korea stammende Marke Hyundai konnte ihren Bestand an Pkw in Stuttgart um 16 Prozent innerhalb eines Jahres steigern. Die englische Automarke Land Rover konnte in dem wachsendem Segment der SUVs (Sport Utility Vehicles) mit dem Freelander und dem Discovery punkten und ihren Pkw-Bestand um 13,2 Prozent innerhalb eines Jahres steigern. Der japanische Hersteller Suzuki und die aus Südkorea stammende Marken Kia konnten Zuwächse von über 10 Prozent verzeichnen und von den Auswirkungen der Umweltprämie im Jahr 2009 profitieren. Von den deutschen Herstellern konnte Porsche seinen Bestand an privaten Pkw in Stuttgart um neun Prozent auf 2277 zugelassene Fahrzeuge am stärksten ausbauen. Die anderen großen Hersteller wie BMW, Audi, Mercedes- Benz und Volkswagen verzeichneten dagegen nur leichte prozentuale Steigerungen. Bezogen auf die Stückzahlen konnte Mercedes-Benz mit 999 Fahrzeugen den größten absoluten Zuwachs an privaten Pkw erzielen, gefolgt von BMW mit 582 Fahrzeugen (vgl. Abbildung 2). Einer der größten Verlierer war, wie in den vorangegangenen Jahren, die französisch-italienische Marke Matra mit einer Abnahme von 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Seit der Insolvenz im Jahr 2003 stellt die Firma, die zuvor auch unter den Namen Simca und Talbot Fahrzeuge baute, keine Autos mehr her. Mit nur noch 191 zugelassenen Privat-Pkw hält Matra einen Marktanteil von 0,1 Prozent an allen von Privatpersonen zugelassenen Pkw in Stuttgart. Den größten prozentualen Verlust musste mit 11,5 Prozent der amerikanische Hersteller General Motors hinnehmen. 173 Euro 4-Fahrzeuge mit dem größten Anteil Schadstoffarme Autos auf dem Vormarsch 507 von Privatpersonen in Stuttgart zugelassene Personenkraftfahrzeuge erfüllten am schon die Abgas-Norm Euro 6, die erst ab 1. September 2015 für alle neu zugelassenen Pkw Vorschrift ist. Erfreulicherweise unterbieten etliche Hersteller schon heute bei einigen ihrer Modelle (z. B. Mercedes-Benz mit der neuen B-Klasse) die höheren Grenzwerte für den Schadstoffausstoß ihrer Otto-Motoren. Die größte Gruppe stellten jedoch nach wie vor die Euro 4-Fahrzeuge mit einem Anteil von 40,4 Prozent und Fahrzeugen. Seit dem 1. Januar 2012 gilt in Stuttgart ein Fahrverbot für Fahrzeuge mit einer roten oder gelben Umweltplakette. Dies betrifft hauptsächlich Diesel-Fahrzeuge der Schadstoff-Klasse Euro 3, die vor dem Jahr 2005 erstmals zugelassen wurden. Nur noch 3425 privat zugelassene Pkw waren Ende 2012 ohne entsprechende Vorrichtung zur Vermeidung von schädlichen Abgasen angemeldet oder zählten zu den Oldtimern, die nicht nachgerüstet werden können.

7 Abbildung 2: Bestand und Veränderungen an privaten Personenkraftwagen in Stuttgart 2012 gegenüber 2011 nach Herstellern Hersteller 31. Dezember 2012 Anteil in Dezember 20 Veränderungen 201 gegenüber 201 Anzahl % Anzahl % absolut Hyundai , ,0 315 Dacia 994 0, ,0 122 Land Rover 301 0, ,2 35 Skoda , ,8 397 Seat , ,8 222 Kia 847 0, ,7 82 Suzuki , ,2 96 Porsche , ,1 190 Alfa 207 0, ,0 8 Subaru 388 0, ,2 12 BMW , ,0 582 Audi , ,8 362 Mercedes-Benz , ,4 999 Toyota , ,1 107 Citroen , ,8 34 Volkswagen , , ,5 Volvo , Jaguar 510 0, ,4 2 Nissan , ,4 9 Peugeot , ,2 12 Chrysler , ,1-14 Renault , ,3-129 Honda , ,5-46 Fiat , ,8-140 Ford , ,9-234 Daihatsu 436 0, ,5-16 Opel , ,6-722 Daewoo 518 0, ,7-20 Mitsubishi , ,4-83 Mazda , ,4-185 Smart , ,9-145 Saab 572 0, ,3-32 Rover 365 0, ,8-37 Matra 191 0, ,3-15 General Motors 414 0, ,5-54 Sonstige , ,0 42 Insgesamt , ,

8 Tabelle 4: Bestand an privat zugelassenen Pkw in Stuttgart seit 1992 nach Schadstoffklassen Schadstoffklassen Jahr nicht schadstoffarm Euro 1 Euro 2 Euro 3 Euro 4 Euro 5 Euro 6 Gesamt in % ,5 39, ,7 45, ,6 51, ,3 54,7 3, ,5 53,8 9, ,0 52,4 18, ,0 51,6 26,4 0, ,7 48,9 32,1 2,3 0, ,4 45,9 33,7 6,6 0, ,5 42,3 33,4 11,8 2, ,1 38,3 33,5 15,2 5, ,4 34,2 33,4 17,7 8, ,2 30,0 33,0 18,8 13, ,3 24,9 33,0 19,2 18, ,7 21,0 32,2 19,1 24, ,8 14,1 33,5 19,8 29, ,7 10,2 32,3 19,8 35,9 0, ,6 7,6 27,9 19,4 40,9 2,7 0, ,6 6,2 24,9 18,5 41,8 7,1 0, ,6 5,1 22,2 17,0 41,2 12,9 0, ,5 4,1 19,5 15,8 40,4 18,4 0,2 100

9 Abbildung 4: Bestand an privat zugelassenen Pkw in Stuttgart seit 1992 nach Schadstoffklassen Anzahl Euro Euro 2 Euro 3 Euro 4 Euro Euro Nicht schadstoffarm Personenkraftwagen nach Hubraum 176 Firmen haben die dicksten Autos zugelassen Fast die Hälfte (6911 von ) der Personenkraftwagen mit einem Hubraum über 3000 cm 3 waren Ende des Jahres 2012 auf juristische Personen zugelassen und fungierten als Firmenwagen. Der Zwang zur Wirtschaftlichkeit machte sich jedoch auch in den Betrieben bemerkbar. Im Vergleich zum Jahr 2010 hat die Zahl der betrieblich genutzten Pkw mit einem Hubraum über drei Liter um 975 Fahrzeuge abgenommen, gleichzeitig stieg die Zahl der Kleinwagen mit einem Hubraum unter 1400 cm 3 um 1665 Fahrzeuge oder 27,7 Prozent auf 7676 Pkw an. Frauen bevorzugen kleinere Fahrzeuge Männer fahren bevorzugt Mittelklasse-Wagen mit einem Hubraum zwischen 1,4 und 2 Litern Fahrzeuge waren Ende 2012 in diesem Segment von Männern zugelassen, 0,7 Prozent weniger als im Jahr Aber auch bei den meisten Männern macht sich der Trend zum sparsamen Auto bemerkbar. Gegenüber dem Jahr 2010 nahm die Zahl der Fahrzeuge mit einem Hubraum unter 1400 cm 3, die auf Männer zugelassen waren, um 8,5 Prozent auf Autos zu. Am anderen Ende der Hubraum-Klassifizierung gibt es aber wieder mehr männliche Halter, die es sich leisten können trotz steigender Benzinpreise einen Luxuswagen der Oberklasse zu fahren. Im Zeitraum zwischen den Jahren 2010 und 2012 hat sich deren Bestand an Privatautos mit mehr als 3000 cm 3 um 5,2 Prozent erhöht. Frauen hingegen fahren in der Mehrzahl ein kleines, sparsames und wendiges Auto. In der Klasse der Kleinwagen mit weniger als 1,4 Litern Hubraum verzeichneten sie mit angemeldeten Personenkraftwagen und einem Anstieg um 7,5 Prozent seit dem Jahr 2010 den stärksten Zuwachs. Obwohl, bezogen auf alle Klassen, auf Männer fast doppelt so viele Autos angemeldet waren wie auf Frauen, erzielten weibliche Halter in der hubraumstärksten Klasse über drei Litern eine hohe Zuwachsrate von 2,4 Prozent gegenüber dem Jahr Absolut gesehen sind es zwar bei 1536 zugelassenen Pkw nur 36 Fahrzeuge mehr als zwei Jahre zuvor, über die Jahre hinweg lässt sich aber eine leicht wachsende Liebe von Frauen zu PS-starken Autos erkennen.

10 Tabelle 5: Personenkraftwagen in Stuttgart von 2010 bis 2012 nach Hubraumklassen und Halterarten Juristische Personen Hubraum Veränderung 201 zu 201 Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in % Unter 1400 cm , , , , bis 1999 cm , , , , bis 2999 cm , , , , cm 3 und mehr , , , ,4 Pkw insgesamt , , , ,6 Männer Hubraum Veränderung 201 zu 201 Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in % Unter 1400 cm , , , , bis 1999 cm , , , , bis 2999 cm , , , , cm 3 und mehr , , , ,2 Pkw insgesamt , , , ,6 Frauen Hubraum Veränderung 201 zu 201 Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in % Unter 1400 cm , , , , bis 1999 cm , , , , bis 2999 cm , , , , cm 3 und mehr , , ,0 36 2,4 Pkw insgesamt , , , ,6 Hubraum Insgesamt Veränderung 201 zu 201 Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in % 177 Unter 1400 cm , , , , bis 1999 cm , , , , bis 2999 cm , , , , cm 3 und mehr , , , ,7 Pkw insgesamt , , , ,6 Abbildung 5: Personenkraftwagen in Stuttgart am nach Hubraumklassen und Halterarten Anzahl Juristische Personen Männer Frauen Unter und mehr Hubraum von... bis unter... cm 3

11 Stuttgarter Pkw werden immer älter Personenkraftwagen in Stuttgart sind im Schnitt 7,2 Jahre alt Zum Jahresende 2012 erreichte der Pkw-Bestand in Stuttgart ein durchschnittliches Alter von 7,2 Jahren und damit eine neue Rekordmarke. Im Jahr 1992 betrug das durchschnittliche Alter aller in Stuttgart zugelassenen Personenkraftwagen nur 5,5 Jahre. Deutschlandweit liegt das durchschnittliche Alter der Pkw bei 8,1 Jahren und in Baden-Württemberg sogar bei 8,3 Jahren. Durch hochwertige Technik und Verarbeitungsqualität sowie neue, langlebige Materialien hat sich die Nutzungsdauer der Autos erheblich verlängert. Dies hat natürlich, nebst immer besserer Ausstattung, seinen Preis und trifft auf einen Markt, der zusätzlich durch eine stagnierende oder real sinkende Kaufkraft gekennzeichnet ist. Kaufentscheidungen für ein neues Auto werden so nicht selten aufgeschoben. Die Flotte der gewerblich genutzten Fahrzeuge wird regelmäßig erneuert, ältere Fahrzeuge werden an Privatpersonen verkauft. Die Umweltprämie im Jahr 2009 hat nur Auswirkungen auf den privaten Automarkt gezeigt. Alte Karossen wurden verstärkt verschrottet, dem Bestand entzogen und durch Neuwagen ersetzt. Abbildung 6: Durchschnittsalter der Pkw in Stuttgart seit 1992 Alter in Jahren Privat Insgesamt 4 3 Gewerblich Von den am 31. Dezember 2012 in Stuttgart zugelassenen Pkw waren (22 %) von Firmen und (78 %) von Privatpersonen angemeldet. Das Durchschnittsalter der gewerblich zugelassenen Pkw pendelt seit 1992 ziemlich konstant zwischen zwei und drei Jahren. Das Alter der von Privatpersonen zugelassenen Pkw stieg dagegen von 6,2 Jahren im Jahr 1992 auf 8,6 Jahre im Jahr 2012 stetig an, mit einer kleinen Delle im Jahr 2009, die auf die Auswirkung der Umweltprämie zurückzuführen ist. Beinahe 63 Prozent aller von Privatpersonen zugelassenen Pkw in Stuttgart sind mindestens sechs Jahre alt.

12 Private Pkw nach Geschlecht und Alter des Halters Die demographische Entwicklung in der Bevölkerung spiegelt sich auch bei den Pkw-Besitzern wider. Immer mehr ältere Menschen haben ein Kraftfahrzeug auf ihre Person zugelassen. Männer melden die meisten Autos an Fast 65 Prozent der von Privatpersonen in Stuttgart am 31. Dezember 2012 zugelassenen Personenkraftwagen waren auf Männer angemeldet, 35 Prozent auf Frauen. Von den von Privatpersonen zugelassenen Pkw entfielen auf männliche Halter und auf weibliche Halter. Tabelle 6: Private Pkw in Stuttgart am nach Altersklassen und Geschlecht des Halters Altersklasse des Halters männlich Geschlecht weiblich Gesamt Unter 30 Jahren bis unter 40 Jahre bis unter 50 Jahre bis unter 60 Jahre Jahre und älter Stuttgart Fast jeder 3. Pkw-Besitzer ist älter als 60 Jahre Junge Frauen sind stark vertreten Die größte Haltergruppe stellen bei den Männern, wie bei den Frauen, die über 60-Jährigen dar, was aber nur bedeutet, dass auf ihren Namen ein Fahrzeug zugelassen ist, nicht aber, dass sie alle damit auch im täglichen Straßenverkehr unterwegs sind. In der Klasse der unter 30-Jährigen sind die weiblichen Halter mit fast 43 Prozent im Vergleich zu höheren Altersklassen überdurchschnittlich vertreten, was zeigt, dass sich in Zukunft auch hier die geschlechtsspezifischen Unterschiede angleichen werden. 179 Abbildung 7: Private Pkw in Stuttgart am nach Geschlecht und Alter der Pkw-Halter Anzahl Männlich Weiblich Unter und älter Alter von... bis unter... Jahren

13 23,8 Prozent der Halter eines privaten Pkw sind zwischen 40 und 49 Jahre alt. In der Bevölkerung hat diese Altersgruppe allerdings nur einen Anteil von 15 Prozent. Der Anteil der 18- bis unter 30-jährigen Fahrzeughalter, die einen Pkw auf ihren Namen zugelassen haben, ist mit 6,2 Prozent deutlich geringer als ihr Anteil an der Stuttgarter Bevölkerung mit 17,7 Prozent. Smartphones und Tablet-Computer scheinen als Statussymbole höherwertig zu sein als ein eigenes Auto, was darauf schließen lässt, dass viele Jugendliche mit den Fahrzeugen ihrer Eltern unterwegs sind. Dies zeigt sich auch deutlich in den Alterspyramiden der Jahre 1992 und 2012, in die die Zahlen der männlichen und weiblichen Pkw-Besitzer pro Altersjahr eingetragen wurden. Abbildung 8: Halter von privaten Pkw nach dem Geschlecht Alter 1992 Männlich 2012 Männlich Weiblich 2012 Weiblich Pkw Dabei werden die beiden Alterspyramiden überlagert, um den Hang der Personen zum Auto in den einzelnen Altersjahren zu dokumentieren. Der steile Anstieg der unter 30-jährigen Fahrzeughalter, die im Jahr 1992 einen Personenkraftwagen auf den eigenen Namen zugelassen haben, hat sich 20 Jahre später deutlich abgeflacht, bei den Männern, wie bei den Frauen.

14 Personenkraftwagen nach der Antriebsart Jeder 3. Pkw ein Diesel-Fahrzeug Elektro-Autos und car2go Mehr als 65 Prozent aller in Stuttgart zugelassenen Pkw im Jahr 2012 besaßen einen benzinbetriebenen Otto-Motor, das sind 2,7 Prozent weniger als noch im Jahr Mit Diesel fuhren Fahrzeuge, dies entspricht einem Anteil von 33,7 Prozent. Steigende Kraftstoffpreise und die Entwicklung umweltfreundlicher und sparsamer Dieselmotoren führten zu einem zunehmenden Interesse an Personenkraftwagen mit Dieselmotoren. Gegenüber dem Jahr 2010 konnten die Diesel-Autos um 11,3 Prozent zulegen, die Benziner hingegen verloren 0,2 Prozent. Den prozentual größten Zuwachs verbuchten aber die reinen Elektrofahrzeuge. Bei den Firmen-Fahrzeugen hat sich der Bestand mehr als verdreifacht. Der Grund dafür ist, dass Daimler mit einer großen Flotte von 400 Elektro-Smarts das Carsharing- Angebot car2go in Stuttgart eingeführt hat. Das Mobilitätskonzept des Daimler- Tochterunternehmens zusammen mit Europcar gibt es seit dem Jahr 2008 und stellt dabei die weltweit größte Flotte an Elektro-Fahrzeugen in international mehr als zehn Städten. Dabei können registrierte Kunden im ganzen Stadtgebiet verteilte Fahrzeuge mieten und an allen öffentlichen Parkplätzen in der Stadt wieder abstellen. Für Privat-Personen hingegen scheint die Anschaffung eines reinen Elektroautos in Stuttgart noch nicht attraktiv genug zu sein, weil die Leistung und die Reichweite nicht zufriedenstellend sind. Gerade mal 20 Fahrzeuge waren Ende des Jahres 2012 gemeldet. Tabelle 7: Personenkraftwagen in Stuttgart von 2010 bis 2012 nach Antriebsarten Antriebsart Gewerblich Privat Benzin Diesel Elektro Benzin/Flüssiggas Erdgas Benzin/Elektro Erdgas NG Diesel/Elektro Andere Insgesamt Hybrid-Fahrzeuge legen zu Im Aufwind bei den privaten Autokäufern sind die Fahrzeuge, die mehrere Antriebsarten besitzen, sogenannte Hybrid-Fahrzeuge. Autos, die aus einer Kombination aus fossilem Brennstoff und einem Elektro- oder Gasmotor angetrieben werden, gelten bei den Verbrauchern als sehr umweltfreundlich. Der Bestand an privaten Pkw, die bivalent mit Benzin und Flüssiggas fahren können, erhöhte sich gegenüber 2010 um mehr als 40 Prozent auf 1418 Fahrzeuge. Der Bestand an Privat-Fahrzeugen, die mit einem Benzin- und einem Elektromotor angetrieben werden, hat sich seit dem Jahr 2010 fast verdoppelt, wenn auch bei sehr niedrigen Stückzahlen. Andere alternative Antriebe fristeten in Stuttgart immer noch ein Nischendasein. Gerade einmal 222 Fahrzeuge waren Ende 2012 zugelassen, die mit dem umweltfreundlicheren und steuerlich begünstigten Erdgas betrieben wurden.

15 Zahl der Neuzulassungen steigt weiter Im Jahr 2012 wurden in Stuttgart Personenkraftwagen neu zugelassen, 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. In Baden-Württemberg ging im selben Zeitraum laut dem Statistischen Landesamt die Zahl der Neuzulassungen bei den Pkws um 1,4 Prozent zurück, bundesweit sogar um 3 Prozent. Dabei gab es große Unterschiede zwischen gewerblich genutzten und von Privatpersonen zugelassenen Fahrzeugen. Mit Pkw (ein Zuwachs von 6,7 %) wurden mehr als doppelt so viele Fahrzeuge von Gewerbetreibenden neu zugelassen als von privater Hand mit Autos (ein Rückgang um 6,1 %). Vergleicht man die Zahl der Neuzulassungen nach der Antriebsart, so verzeichneten die Pkw mit Ottomotoren einen Rückgang um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Dieselfahrzeuge einen Anstieg um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert aufweisen konnten. Tabelle 8: Neuzulassungen von Personenkraftwagen in Stuttgart von 2008 bis 2012 Jahr Gewerblich Privat Insgesamt Umweltprämie galt nur für Privatpersonen Der gewaltige Rückgang bei den Neuzulassungen im Jahr 2009 im gewerblichen Sektor und der überdurchschnittliche Anstieg bei den Privatpersonen resultieren aus dem Einfluss der Umweltprämie, die nur den privaten Haltern von Personenkraftwagen zugegangen ist, die ihr Altfahrzeug verschrottet und sich eine neues Auto zugelegt haben. Nach dem Wegfall der Abwrackprämie, wie die Umweltprämie im Volksmund genannt wurde, im Jahr 2010 hat sich der Bestand an Neuwagen bei den Privatpersonen wieder auf dem alten Stand normalisiert. Bei den Gewerbetreibenden dauerte es dagegen bis ins Jahr 2011, um den Stand der neuzugelassenen Fahrzeuge von 2008 wieder zu erreichen. Abbildung 9 : Neuzulassungen von Personenkraftwagen in Stuttgart von 2008 bis 2012 Anzahl Gewerblich Privat Autor: Franz Biekert Telefon: (0711) franz.biekert@stuttgart.de