Preis-Wahnsinn: Die Kosten für einen Neuwagen sind seit 1980 explodiert
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1 Heute Euro im Schnitt Preis-Wahnsinn: Die Kosten für einen Neuwagen sind seit 1980 explodiert Mittwoch, , von FOCUS-Online-Redakteur Sebastian Viehmann Von 2005 bis 2015 ist der durchschnittliche Neuwagenpreis um fast 6000 Euro gestiegen. Vergleicht man die Preise mit Daten aus den 80er-Jahren, wird die Kosten-Explosion noch deutlicher. Der SUV-Erfolg zeigt: Die Käufer zahlen die höheren Preise gerne Euro! So viel wie noch nie geben Deutsche im Schnitt für ein neues Auto aus. Der durchschnittliche Neuwagen-Preis nähert sich langsam dem durchschnittlichen Jahresverdienst, der derzeit in Deutschland bei rund Euro liegt. "Es wurden in Deutschland im ersten Halbjahr 2015 pro Neuwagen 964 Euro oder 3,5 Prozent mehr ausgegeben als im Jahr 2014", sagt Automarkt-Experte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. Porsche hat die Teuersten, VW ist Mittelmaß Bei einer Inflationsrate (Verbraucherpreisindex) im ersten Halbjahr von 0,24 Prozent haben die Autokäufer ihre Neuwagenausgaben kräftig gesteigert. Schlüsselt man die Preise nach
2 den einzelnen Marken auf - Kleinserienhersteller oder Exoten-Marken außen vor gelassen - ergibt sich folgendes Bild: Mit einem Durchschnittspreis von fast Euro verkauft Porsche die teuersten Autos. Mit großem Abstand folgen Mercedes ( Euro), BMW ( Euro) und Audi ( Euro). Mit Euro liegt die Marke VW unterhalb des Gesamtdurchschnittes. Die günstigsten Durchschnittspreise eines deutschen Herstellers hat Opel mit Euro. Die günstigste Marke überhaupt ist Dacia ( Euro). Das heißt aber auch: Selbst die erfolgreiche Billigmarke verkauft in der Realität also viele Autos keineswegs für die knapp 7000 Euro, mit denen man für das Basismodell des Dacia Sandero kräftig die Werbetrommel rührt. Wegen SUV-Trend: Autokäufer zahlen bereitwillig mehr Bemerkenswert ist, dass die Autokäufer offenbar bereitwillig die immer höheren Preise zahlen, denn ausgerechnet die verschiedenen SUV-Segmente boomen immer noch: "So stieg der Marktanteil der SUV im ersten Halbjahr 2015 auf 19,1 Prozent von 18,0 Prozent im Jahr 2014, während gleichzeitig der Marktanteil für Klein- und Kleinstwagen von 23,2 Prozent auf 22,4 Prozent sank", sagt Automarkt-Experte Dudenhöffer. Genau das treibe aber die Durchschnittspreise in die Höhe, denn der Listenpreis eines SUV liege mit Euro 22 Prozent über dem Listenpreis des Durchschnitts- Neuwagens.
3 SUV liefern höhere Gewinne Für die Autobauer bedeutet das gute Gewinne: "Geht man von einem Durchschnitts- Gewinn von fünf Prozent vom Listenpreis aus, bringt ein SUV dem Autobauer mehr als 300 Euro zusätzlichen Gewinn gegenüber dem Standard-Neuwagen", schätzt Dudenhöffer. Und: Das Angebot von SUV wächst in allen Segmenten, vom Mini-Segment (zum Beispiel Fiat 500 X, Mini Countryman, Opel Adam Rocks) bis hin zum Premium- Segment (zum Beispiel Porsche Macan, Mercedes GLC oder der neue Jaguar F-Pace). Auch die diesjährige Automesse IAA zeigt, welche bedeutende Rolle SUV-Premieren spielen kostete ein Neuwagen noch 8000 Euro "Im Jahr 1980 haben die Deutschen im Schnitt noch Euro für einen Neuwagen ausgegeben", sagt Ferdinand Dudenhöffer. Die Euro-Latte wurden bereits im Jahr 2000 gerissen. Im Jahr 2005 betrug der Durchschnittspreis von Neuwagen noch Euro. Es gab beim Aufwärtstrend der vergangenen Jahrzehnte nur wenige Ausreißer wie das Jahr 2009, als die Abwrackprämie für einen (kurzfristigen) Boom bei günstigen Kleinwagen sorgte. Der Vergleich zu früheren Zeiten ist natürlich immer mit Vorsicht zu genießen: Erfasst wurde in der Analyse immer der Listenpreis ohne Zusatzausstattung und ohne Berücksichtigung von Rabatten. "Die tatsächlich im Markt erzielten Transaktionspreise bewegen sich damit leicht über den von uns ermittelten Durchschnittspreisen, da Zusatzausstattungen im Durchschnitt mit höheren Ausgaben als die erzielten Rabatte zu Buche schlagen", sagt Ferdinand Dudenhöffer.
4 Einige populäre Automodelle sind im Verhältnis zu ihren Vorläufern sehr viel teurer geworden, bei anderen ist der inflationsbereinigte Zuwachs eher gering. Der Mehrwertsteuersatz betrug 1980 noch 13 Prozent, ab 1983 kletterte er in mehreren Stufen auf den ab 2007 und derzeit noch gültigen Satz von 19 Prozent. Schuld an gestiegenen Preisen ist also auch die wachsende Gier des Fiskus. Die Motorleistung sowie die Grund- und Sicherheitsausstattung heutiger Modelle ist mit Autos aus den 80er-Jahren kaum vergleichbar. ABS, ESP und Airbags, Klimaanlage und Radio sind heute in vielen Fahrzeugklassen der Minimum-Standard SUV-Liebe hebt Autopreise Für diese Automarken lassen Käufer viel Geld springen Von Wilfried Eckl-Dorna Deutschlands Autokäufer geben für ihre neuen Modelle im Schnitt so viel Geld aus wie nie zuvor. Im ersten Halbjahr gaben die Kunden im Schnitt Euro für ihre Neuwagen aus - das sind 3,5 Prozent mehr als noch in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Das zeigt eine neue Studie des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer, der das CAR Institut der
5 Universität Duisburg-Essen leitet. Laut der Studie, die manager magazin online vorliegt, ist das der höchste Durchschnittspreis, der jemals in Deutschland für Neuwagen bezahlt wurde. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2011 lag der Durchschnittspreis noch bei Euro, im Vorjahr waren es Euro. Den aktuellen Anstieg bei den Durchschnittspreisen führt Dudenhöffer vor allem auf die wachsende Beliebtheit von Geländewagen zurück. Der Marktanteil von SUVs stieg im ersten Halbjahr 2015 auf 19,1 Prozent, im Jahr 2014 lag er noch bei 18 Prozent. Gleichzeitig sank der Marktanteil von Klein- und Kleinstwagen von 23,2 Prozent auf 22,4 Prozent. "Kleinwagen werden 'langweiliger' für die deutschen Autokäufer, schreibt Dudenhöffer in der Studie. Die geringe Inflationsrate und die niedrigen Treibstoffpreise führen dazu, dass deutsche Neuwagenkäufer eher teure Autos und mehr SUVs kaufen. Dieses Kaufverhalten hebt auch den gesamten Schnitt. Denn Listenpreis eines Durchschnitts-SUVs von Euroliegt laut der Studie um 22 Prozent über jenem eines Durchschnitts-Neuwagens. Noch etwas Spannendes lässt sich aus der Studie herauslesen - nämlich, wie sich die einzelnen deutschen Automarken preislich positionieren. Wie viel Neuwagenkäufer im Schnitt für ihre deutschen Lieblingsmarken ausgeben, lesen sie auf den nächsten Seiten. 2. Teil: Porsche: Luxus-SUVs treiben das ganze Segment nach oben Porsche Macan: Mit ihrem neuen, etwas kompakteren SUV kommen die Zuffenhausener aktuell auf 2,6 Prozent Marktanteil im SUV-Segment Laut der Studie lagen der durchschnittliche Listenpreis für einen Porsche in den ersten sechs Monaten bei Euro. Diesen berechnet Dudenhöffer, indem er die Listenpreise der angebotenen Modellvarianten nach dem jeweiligen Verkaufsvolumen gewichtet. Mit seinem neuen, kompakteren SUV-Modell Macan konnte Porsche seinen Marktanteil bei SUVs auf 2,6 von 2 Prozent steigern. Laut Dudenhöffer hebt die Beliebtheit der teuren Porsche-SUVs den Durchschnittspreis des gesamten SUV- Segments nach oben.
6 3. Teil: Mercedes - schlägt die Hauptrivalen bei den Preisen nur knapp Mercedes GLE Coupé: Der erste von insgesamt vier SUV-Neuvorstellungen der Stuttgarter in diesem Jahr Für einen neuen Mercedes bezahlten Neuwagenkäufer zuletzt im Schnitt Euro. Das ist ordentlich, doch die Nobel-Konkurrenz aus Bayern ist preislich nur mehr einen Hauch entfernt. Wohl auch deshalb hat Daimler-Chef Dieter Zetsche 2015 zum Jahr des SUVs erklärt - Mercedes drängt mit vier neuen Modellen in Geländewagen-Optik auf den Markt. Den Anfang machte im Frühjahr das GLE Coupé (im Bild), der Nachfolger der M- Klasse, das ab rund Euro Listenpreis angeboten wird. Die optisch überarbeitete ML-Klasse heißt jetzt GLE, kostet ab Euro und wird seit August ausgeliefert. Auf der IAA zeigt Mercedes dann den GLC, ein SUV auf C-Klasse-Basis. Zu Jahresende soll dann der GLS, ein Facelift des großen Geländewagenmodells GL, vorgestellt werden. 4. Teil: BMW - dank breiter SUV-Palette preislich gut unterwegs BMW X4: Das Crossover-Coupe ist seit gut einem Jahr auf dem Markt
7 Bei BMW lag der Durchschnittspreis eines Neuwagens in Deutschland zuletzt bei Euro und damit kaum niedriger als bei Mercedes. Die Bayern haben die SUV- Welle früh erkannt. Mit dem großen SUV X5, seinen kleineren Brüdern X3 und X1, den Crossover- Fahrzeugen X6 und X4 sind sie im SUV-Bereich schon ziemlich breit aufgestellt - und werden wohl weiter von der deutschen Liebe zum Geländewagen profitieren. 5. Teil: Audi - Dritter mit nur geringem Preisabstand Audi Q7: Die zweite Generation des Dickschiffs ist seit Anfang des Sommers erhältlich Auch die Ingostädter kamen im ersten Halbjahr auf einen mehr als ordentlichen Durchschnittspreis in Deutschland: Der durchschnittliche Listenpreis für einen Audi lag bei Euro. Mit seinen insgesamt drei SUV-Modellen Q3, Q5 und Q7 ist Audi im Geländegänger-Segment ebenfalls gut bestückt. Zuletzt haben die Ingolstädter ihren SUV-Riesen Q7 (im Bild) rundum erneuert - die 2. Generation des Autos ist seit Juni im Handel. 6. Teil: Volkswagen - gut, aber preislich vom Gesamtschnitt entfernt VW Tiguan: Deutschlands bestverkaufter SUV steht kurz vor einem Generationswechsel
8 Die Marke VW kommt laut der Studie aktuell auf einen Durchschnitts-Listenpreis von Euro. Die Marke hat derzeit zwei echte SUVs im Programm: Den massigen und teuren Touareg und den Tiguan, Deutschlands bestverkauften SUV. Der Tiguan steht kurz vor einer Neuauflage, auf der Automesse IAA im September wird VW die zweite Generation vorstellen. Spannend im VW-Reich sind aber zwei weitere Marken. Die Listenpreise für Seats und Skodas liegen im Schnitt bei knapp über Euro und überlappen sich laut der Studie fast vollständig. Das weist laut Dudenhöffer darauf hin, dass sich die beiden Marken bei denselben Kundengruppen kannibalisieren. Der Volkswagen-Konzern sollte laut Dudenhöffer prüfen, ob dieses Preisfeld nicht nur mit einer Marke besetzt werden sollte. 7. Teil: Opel - beim Durchschnittspreis auf Skoda-Niveau Opel Mokka: Der Kompakt-Geländegänger der Rüsselsheimer verkauft sich gut - kann aber nicht im Alleingang den Opel-Durchschnittspreis heben Daran hat auch der Fokus auf eher günstige Kleinwagen großen Anteil: Die Marke Opel kam im ersten Halbjahr laut Dudenhöffer auf einen durchschnittlichen Listenpreis von Euro. Mit dem Mokka fährt Opel zwar durchaus erfolgreich im Segment der Kompakt-SUVs mit, vom Mittelklasse-Modell Insignia gibt es mit dem Country Tourer eine Art Offroad Kombi. Damit ist das Offroad-Angebot der Rüsselsheimer aber auch schon erschöpft. Ein größeres SUV soll Opel erst Ende des Jahrzehnts bekommen. mit Material von dpa
9 Geländewagen-Boom Deutsche zahlen für Neuwagen so viel wie nie Michael Gerster, Für ein neues Auto greifen Kunden in Deutschland immer tiefer in die Tasche. Nach Berechnungen des CAR-Center der Universität Duisburg-Essen ist der Durchschnittspreis der verkauften Neuwagen im ersten Halbjahr 2015 auf Euro gestiegen und lag damit so hoch wie noch nie. Geländewagen hier der GLC von Mercedes verkaufen sich gut Foto: Daimler Stuttgart - Für ein neues Auto greifen Kunden in Deutschland immer tiefer in die Tasche. Nach Berechnungen des CAR-Center der Universität Duisburg-Essen ist der Durchschnittspreis der verkauften Neuwagen im ersten Halbjahr 2015 auf Euro gestiegen und lag damit so hoch wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme von 3,5 Prozent oder 964 Euro. Sie liegt damit deutlich über der Inflationsrate, die im ersten Halbjahr nur um 0,24 Prozent zugenommen hat. Im Jahr 1980 gaben deutsche Käufer lediglich umgerechnet 8420 Euro für ein neues Auto aus. Im Jahr 2000 wurde erstmals die Schwelle von Euro überschritten, im Jahr 2011 die Marke von Euro geknackt.
10 Der Grund für den Anstieg liegt vor allem im Trend zu größeren und teureren Geländewagen. Deren Marktanteil ist in den ersten sechs Monaten des Jahres von 18 Prozent im Jahr 2014 auf 19,1 Prozent gestiegen. Verringert hat sich dagegen der Anteil von Klein- und Kleinstwagen von 23,2 auf 22,4 Prozent. Die deutschen Autokäufer nutzen den niedrigen Benzin- und Dieselpreis und kaufen teure Autos darunter immer mehr SUV, sagt Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center. Der Listenpreis eines SUV liegt mit einem Durchschnitt von Euro deutlich über dem aller Neuwagen ( Euro). Hinzu kommt, dass auch immer mehr Luxus-SUV Käufer finden. So konnte Porsche den Marktanteil des Macan von 2,0 auf 2,6 Prozent steigern. Auch Modelle von Landrover und Volvo gehen gut. Das treibt den Durchschnittspreis nach oben. Die Spanne der Listenpreise ist je nach Hersteller groß Für die Autobauer bedeutet dies laut Dudenhöffer satte Mehreinnahmen. Bei erwarteten Neuzulassungen von SUV in Deutschland im Jahr 2015 rechnet das CAR-Center mit zusätzlichen Gewinnen in Höhe von 180 Millionen Euro. Bei Geländewagen werden zudem in der Regel weniger Rabatte gegeben als etwa bei Kleinwagen. Die Spanne der Listenpreise ist je nach Hersteller groß. So verlangt Porsche für seine Autos im Schnitt Euro. Es folgen Mercedes (42 855), BMW (41 659) und Audi (40 595). Die anderen Hersteller bewegen sich weit darunter. VW liegt bei , Ford bei , Opel bei Am wenigsten müssen Dacia-Kunden zahlen. Ein neues Auto kostet sie im Schnitt Euro. Ein Ende des Trends zum Geländewagen für die Stadt ist nicht abzusehen. Alle Autobauer bringen daher in den nächsten Jahren zahlreiche neue Modelle in allen Segmenten auf den Markt.
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