Ergebnisse des World Cafés im Rahmen der Veranstaltungsreihe #arbeitimdialog Am bei der Firma Evonik, Worms
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- Christoph Dressler
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3 Ergebnisse des World Cafés im Rahmen der Veranstaltungsreihe #arbeitimdialog Am bei der Firma Evonik, Worms Dokumentiert von der TBS ggmbh im Auftrag des MSAGD
4 Thementisch 1 Wie können ältere und jüngere Mitarbeiter voneinander profitieren und lernen? Digitalisierung und Technologischer Wandel Weitergabe von Wissen im Unternehmen
5 Thementisch 1 Ängste und Befürchtungen auf beiden Seiten - Ältere Beschäftigte befürchten, sich überflüssig zu machen, wenn sie ihr Wissen weitergeben - Zusammenhang mit Faktoren wie Arbeitsplatzunsicherheit und Umstrukturierungen - Wissen ist Macht, Wissen als Königreich - Jüngere Beschäftigte befürchten, beim Nachfragen Unwissen zu zeigen ( Dinge, die ich eigentlich wissen, müsste / die von den älteren Kollegen als bekannt vorausgesetzt werden ) - Es wurden jedoch auch positive Beispiele genannt, die zeigen, dass die oft befürchteten Generationenkonflikte nicht zwangsläufig eintreten müssen - Eine klassische Herausforderung ist der Transfer von Erfahrungswissen von erfahrenen (älteren) zu weniger erfahreneren (jüngeren) Beschäftigten. Das Thema Digitalisierung bietet die Chance, den Wissenstransfer auch umgekehrt durchzuführen.
6 Thementisch 1 Was hilft beim Wissenstransfer und der Zusammenarbeit? - Es braucht eine längerfristige Personalplanung, um rechtzeitig festzustellen, wer wann das Unternehmen verlässt und welches Wissen der Beschäftigte hat. Nur dann können auch passende Personalentwicklungsmaßnahmen eingeleitet werden. - Es braucht Führungsstrukturen, in denen der Wissenstransfer und Zusammenarbeit nicht nur erlaubt sind, sondern gewollt und gefördert werden. Führung muss die passenden Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen. - Es braucht eine Unternehmenskultur, in denen Beschäftigte aller Generationen für ihr Wissen und ihre Erfahrungen wertgeschätzt werden. - Wissenstransfer benötigt außerdem Zeit und eine gewisse Beinfreiheit, d.h. Handlungs- und Entscheidungsspielraum.
7 Thementisch 1 Konkrete Beispiele bzw. Maßnahmen - Rein technische Lösungen wie Datenbanken reichen meist nicht aus. Wesentlicher ist der Transfer von dem, was nicht aufgeschrieben werden kann: Erfahrungswissen. - Persönlicher Kontakt, direkte Zusammenarbeit funktioniert am besten - Patenmodelle - Altersgemischte Teams - Gegenseitiges Anlernen - Berufswissen bereits in den Schulunterricht einbringen - Greifbare Beispiele zeigen - Erfahrungswissen zum Bestandteil der Ausbildung machen - Wissenstransfer nach der Rente
8 Thementisch 2 Was sind die wesentlichen Herausforderungen für ältere Beschäftigte und wie unterscheiden sich ihre Bedürfnisse von denen ihrer jüngeren Kollegen?
9 Thementisch 2 Ältere Beschäftigte wünschen sich Arbeitsplatzsicherheit - Angst vor Arbeitslosigkeit - Was ist meine Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt noch wert? Jüngere Beschäftigte wünschen sich eine Karriereperspektive im Unternehmen - Generation Y - Die meisten wollen sich hoch qualifizieren. Aber: Wird jeder hochqualifizierte Arbeitnehmer eine adäquate Stelle bekommen können? - Fachkräftemangel, Anreize schaffen, Fachkräfte ausbilden
10 Thementisch 2 Schnelllebigkeit durch Arbeit 4.0 (Digitalisierung/Technologisierung), geistige Flexibilität gefordert Steigende Komplexität der Arbeitsaufgaben (Belastbarkeitsund Flexibilitätsanforderungen an die Beschäftigten) Gesundheitsschutz - Prävention (z.b. Bewegungsinseln) - Wie schaffe ich es als Unternehmen, dass meine Beschäftigten gesund in Rente gehen können? Work-Life-Balance Rentenproblematik - Rentensystem funktioniert nicht mehr (Demografie)
11 Thementisch 2 Lebenslanges Lernen/ Qualifizierung - Motivation (Finanziell; Wertschätzung) - Bildungsurlaub nutzen Weitergabe Know How von älteren Beschäftigten an die jüngeren - Wertschätzung der älteren Wissensträger (Senior Experten/Ratgeber) - Anreize, damit auch in der passiven Phase der Rente ihr Wissen in den Betrieb bringen (Teilzeitangebote) Wer sind die Wissensträger im Betrieb/ Anerkennung des Erfahrungswissens (das nur sehr begrenzt weitergegeben werden kann)
12 Thementisch 2 Häufige Führungs-/ Managementwechsel - Kurzfristige Gewinnmaximierungsstrategie anstatt langfristige unternehmerische Planung - In der Folge kommt es zu befristeten Arbeitsplätzen etc. - Den Beschäftigten fehlt eine Perspektive bzw. Sicherheit - Die Beschäftigten geben ihr Wissen nicht weiter, um sich unentbehrlich zu machen und ihren Arbeitsplatz nicht zu verlieren
13 Thementisch 3 Was können Arbeitgeber und Arbeitnehmer tun, damit ältere Beschäftigte möglichst lange gesund und motiviert in ihrem Beruf arbeiten können?
14 Übergreifende Überlegungen Thementisch 3 Abkehr vom sogenannten Defizitär Modell des Alters - Das bedeutet, dass bei der Beurteilung und Bewertung von Mitarbeitern nicht so sehr nach psychischen und physischen Unzulänglichkeiten und Schwächen gesucht wird, die mit dem Alterungsprozess zusammenhängen, sondern Konzentration erfolgt auf die Stärken und Vorsteile, die dem Alter zuzuschreiben sind. (Bsp. hohes Erfahrungswissen, höhere Gelassenheit). Zielgruppenspezifische Qualifizierung - Entsprechend der wieder an Bedeutung gewinnenden Maxime lebenslanges Lernen wird betont, dass es sehr wichtig sei, auf die Spezifika unterschiedlicher Altersgruppen einzugehen. Soll heißen, die Gestaltung des Lernprozesses und der hierbei verwendeten Methoden sollte mit passgenauem Zuschnitt erfolgen
15 Übergreifende Überlegungen Positive Firmenkultur Thementisch 3 - Hier wurde herausgestrichen, dass die Firmenkultur, die auch speziell die Führungskultur miteinschließt, im Rahmen von gelebten Leitbildern, die konstruktive und lösungsorientierte Auseinandersetzung mit dem demographischen Wandel widerspiegeln muss.
16 Thementisch 3 Konkrete Maßnahmen bzw. betrieblichen Beispiele Wechsel im Schichtsystem (weg vom Blocksystem) - Auf freiwilliger Basis müssen z.b. ältere Kollegen nicht mehr in Nachtschicht arbeiten. Das neue Verfahren ist abgesichert mit einer Betriebsvereinbarung und wurde ein Jahr im Probelauf getestet. 97% der Mitarbeiter haben rückgemeldet, dass sie zufrieden sind mit dem neuen System. - Bei der Diskussion wurde in diesem Zusammenhang noch kritisch angemerkt, dass ein Systemwechsel im Schichtsystem eine besondere Herausforderung für den sog. Voll-Konti-Betrieb (=voll kontinuierlicher Schichtbetrieb) darstellt. Tarifvertrag Lebensarbeitszeit und Demographie der chemischen Industrie - Hier wurden insbesondere die Regelungen zu der sog. Flexi- Rente hervorgehoben, die einen flexiblen Übergang in die Rente vorsehen.
17 Thementisch 3 Konkrete Maßnahmen bzw. betriebliche Beispiele Langzeitkonten in BV geregelt - Hier können Zeiten von bis zu 6 Monaten entnommen werden, auch mehrfach. Diese Regelung gilt für alle Beschäftigten zu jeder Zeit. Belastungen reduzieren - Hier wurden sowohl die psychischen, als auch die physischen Belastungen diskutiert. Als konkretes Beispiel wurden technische Hilfen genannt, die dazu beitragen können, schweres Gewicht besser zu stemmen, bzw. zu handeln.
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