Schulhausbau mit Vernunft
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- Eike Bayer
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1 Schulhausbau mit Vernunft Eine Analyse des Rechnungshofs des Kantons Waadt Publiziert «Audit des projets de constructions scolaires pour l enseignement obligatoire. Comparatif de 17 projects publics et 1 privé. Rapport n 32 du 12 juin Cour des comptes du Canton de Vaud.» Nicht wörtliche, aber faktentreue Übersetzung des Inhalts 1/9/2016 1
2 Analyse der Schulhauskosten in Kürze (Waadt) 1 : Zusammenfassung Ziel der Prüfung: Verbesserung der öffentlichen Ausgaben im Schulhausbau Anforderungen im Fluss Risiko überdimensionierter Bauten/ überzähliger Räume Geprüfte Projekte: 18 Neubauten 17 öffentliche Schulen 1 Privatschule Grosse Kostendifferenzen festgestellt Gesamtkosten pro m 2 Nettofläche CHF bis >CHF Vorgehen entscheidet über die Kosten Architekturwettbewerbe verteuern den Bau und verlängern die Bauzeit Kostengünstige Projekte verwenden vorfabrizierte Elemente oder Holz Privatprojekt (Solidbau) 22% günstiger als vergleichbare öffentliche Projekte Hauptsächlich durch bewusste Wahl «einfacher, funktioneller und wirtschaftlicher» Lösungen 1/9/2016 1) Prüfung des Rechnungshofs des Kantons Waadt (VD) 2
3 Starker Anstieg der Schulhauskosten Prognose Schulhauskosten VD, : ca. 2 Mia Jährlich 65.4 Mio 1 Mia von Ursachen HarmoS Neue Gesetze VD: neues Gesetz zur obligatorischen Schulpflicht, LEO Senkung Schuleintrittsalter auf 4 Jahre Neudefinition der Primar- und Sekundarstufe, Empfehlung der örtlichen Trennung Mittagstisch in der Schule zusätzliche Infrastruktur 1/9/2016 3
4 Ergebnisse der Prüfung im Detail «Es ist in Erinnerung zu rufen, dass all diese Bauten dem gleichen Zweck dienen: der Bereitstellung von Schulraum» Grosse Unterschiede hinsichtlich Kosten und Kostenstruktur Gesamtkosten CHF Mio OHNE interne Gemeindekosten für Abklärungen und Arbeiten Teils zu grosszügige Flächen, v.a. Bibliotheken und Spezialräume (Hallen, Gänge, Technik, Administration etc.) 4-25 Klassenzimmer 50% Erweiterungen, 50% Neubauten 14 Klassen 7-9 Klassen 4-6 Klassen Mit Turnhalle und Spezialräumen Mit Turnhalle oder Spezialräumen 1/9/2016 4
5 Ergebnisse der Prüfung im Detail Grosse Unterschiede in der Bauzeit Projekte mit Architekturwettbewerb dauern länger Wettbewerbsprojekte sind a priori komplexer in der Ausführung Wettbewerbsdauer 7-12 Monate, ohne Wettbewerb 4 Monate Kosten pro Quadratmeter 1 : CHF über CHF Kosten proportional zur Komplexität und Vorgehensweise Am teuersten: Ergänzungsbauten mit komplexer Architektur auf steilem Gelände Am billigsten: Ergänzungsbauten mit einfacher Architektur und vorfabrizierten Elementen auf flachem Gelände «Trotz der grossen Unterschiede haben all diese Bauten den selben Zweck» 1/9/2016 1) Schätzung der Nettofläche; Kosten ohne Möblierung und Baulandkosten 5
6 Ergebnisse der Prüfung im Detail: Kostenstruktur Haupt-Kostenfaktor: Architektur Bei Wettbewerben viel Spielraum für Architekten Hauptkriterium bestmögliche Funktionalität und Qualität Führt zu komplexeren / teureren Konstruktionen Bei Standardofferte klares Pflichtenheft Hauptkriterium Preis Folge- und Wartungskosten Betriebsausrüstung Ausstattung Unterschiede bis /m 2 Vorbereitungsarbeiten Gebäude 1/9/2016 6
7 Ergebnisse der Prüfung im Detail: Quadratmeterkosten ohne Bauland und Einrichtung Solidbau mit Wettbewerb Solid-Ergänzungsbau mit Wettbewerb Vorfabrizierter Bau oder Holzbau Solidbau, privat 1/9/2016 1) Schätzung der Nettofläche; Kosten ohne Möblierung und Baulandkosten 7
8 Erkenntnisse aus dem Kostenvergleich 5 Klassen kosten in Belmont 15 Mio, in Payerne 2.4 Mio Kosten pro m 2 Nettofläche (CHF) Solidbauten Solid-Erweiterungsbauten 5000 Vorfabrizierte oder Holzbauten Solidbau einer Privatschule 4000 Geschätzter Median für die Konstruktion Solidbauten 4000/m 2 Vorfabrizierte und Holzbauten 25% tiefer Mediane Gesamtkosten ohne Bauland- und Möblierungskosten Solidbauten CHF 5000/m 2 Vorfabrizierte oder Holzbauten um 3500/m 2 = 30% tiefer Investition in Schulbauten pro aktiven Pflichtschüler (VD, 2013) CHF , dies bei seit 2011 stark steigender Schülerzahl 1/9/2016 8
9 Wettbewerb wozu? 1 «Mehrere Projekte wurden mittels Wettbewerb realisiert, obwohl das Umfeld geografisch einfach war, keine architektonischen Zwänge bestanden und somit eine Standardkonstruktion möglich gewesen wäre.» «Es besteht keine Verpflichtung, einen Architekturwettbewerb einzuberufen.» «Ein Wettbewerb sollte erst nach der Prüfung einfacher Alternativen in Betracht gezogen werden und wenn, dann muss er klare Vorgaben machen.» «Der Architekturvorschlag kann in dem Masse modifiziert werden, als dies nicht die Persönlichkeit und Ehre des Architekten gefährdet.» «Der Bauherr kann ein Kostendach (mit einer Marge von 20%) ins Wettbewerbsprogramm einbauen und als Auswahlkriterium festlegen.» 1/9/2016 1) Audit S
10 Modulbauten gut, dauerhaft, günstig 1 «Der Rechnungshof konnte eine gute Qualität der vorfabrizierten Gebäude feststellen» Lebensdauer mindestens 50 Jahre Nicht systematisch weniger widerstandsfähig oder weniger gut isoliert als Solidbauten Kein erheblicher Unterschied hinsichtlich Ausstattung oder Komfort Tiefere Quadratmeterkosten 4 neuere kantonale Modulbauten: CHF 3 200/m 2 statt CHF 3 800/m 2 (=16% tiefer) St. Légier: privates Schulhaus (Solidbau) 22% günstiger als vergleichbare öffentliche Bauten Hauptgrund: Einfache, funktionelle und kostengünstige Konstruktion 1/9/2016 1) Audit S
11 Ausgewählte 1 Empfehlungen des Rechnungshofs Feststellung/Empfehlung No 5 Kosten schwanken vom Einfachen bis zum mehr als Doppelten Bauherrschaft soll das Prinzip der Kostenersparnis beherzigen Einfachheit, Wirtschaftlichkeit, Funktionalität erforderlich Feststellung/Empfehlung No 6 Wettbewerbsbauten sind 1.4 mal teurer als Bauten ohne Wettbewerb Wettbewerbe nur bei komplexen Gegebenheiten und mit völlig transparentem Vorgehen durchführen Feststellung/Empfehlung No 7 Bei Wettbewerben Verlust der Kontrolle über die Finanzierung und eingeschränkte Entscheidungsund Modifikations-Autonomie Kostenplafond vorgeben und sich vorgängig der eigenen juristischen Rechte und Pflichten versichern Feststellung/Empfehlung No 8 Gesetzliche Pflichten werden durch die Gemeinden oft verletzt, u.a. jene betr. öffentliche Ausschreibung von Aufträgen Öffentliche Ausschreibung ist Pflicht, sobald CHF HT (ohne MWSt) überschritten werden 1/9/2016 1) Ohne kantonsbezogene und politische Empfehlungen 11
12 Zusammenfassung der Analyse Grosse Kostendifferenzen Gesamtkosten pro m 2 Nettofläche CHF bis >CHF Vorgehen entscheidet über die Kosten Architekturwettbewerbe verteuern den Bau und verlängern die Bauzeit Kostengünstige Projekte verwenden vorfabrizierte Elemente oder Holz Wahl einfacher, funktioneller und wirtschaftlicher Lösungen erlaubt massive Kosteneinsparungen 1/9/
13 Schulhausbau mit Vernunft Vorfabriziert CHF CHF /m 2 14 Klassen Le choix est votre! 1/9/
14 Schulhausbau mit Vernunft «Audit des projets de constructions scolaires pour l enseignement obligatoire. Comparatif de 17 projects publics et 1 privé. Rapport n 32 du 12 juin Cour des comptes du Canton de Vaud.» Nicht wörtliche, aber faktentreue Übersetzung des Inhalts 1/9/
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