Generation Y. Wie sie denkt arbeitet und lernt. Netzwerk Fortbildung, Ulm 13. November 2014 Prof. Dr. Axel Schilling
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- Georg Busso Hoch
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1 Generation Y Wie sie denkt arbeitet und lernt Netzwerk Fortbildung, Ulm 13. November 2014 Prof. Dr. Axel Schilling 1
2 2
3 Überblick Vorstellung Generationen im Überblick Generation Y Wie sie denkt Generation Y Wie sie arbeitet / arbeiten möchte Generation Y Wie Sie mit ihr arbeiten können Umsetzungsmöglichkeiten im beruflichen Alltag Fragen und Diskussion 3
4 FHNW Fachbereiche Hochschule für Angewandte Psychologie Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik Hochschule für Life Sciences Hochschule für Gestaltung und Kunst Pädagogische Hochschule Hochschule für Soziale Arbeit Hochschule für Technik Hochschule für Wirtschaft Musik-Akademie der Stadt Basel fhnw.ch/wirtschaft/nppm 4
5 Meine Themen Mitarbeitendenführung Konfliktmanagement Generationenmanagement Führen von Freiwilligen 5
6 Generation generatio (lat.): Zeugungsfähigkeit Glieder einer Erbfolge «Aufeinanderfolgende Alterskohorten gleichartiger Prägung, durch Technik, Kultur, Ökonomie und Politik» 6
7 Generationen (in Deutschland) vor 1946 Nachkriegsgeneration Wirtschaftswunder Baby Boomer Generation X (Golf) ca Generation Y (Internet / Why?) ab ca Generation Z (Game) 7
8 Nachkriegsgeneration (heute ca. 69 und älter) Entbehrungen der Kriegsjahre Wiederaufbau Oft fehlen die männlichen Elternteile 8
9 Nachkriegsgeneration (heute ca. 69 und älter) zuverlässig loyal pflichtbewusst Respekt materielle Werte gelassen 9
10 Wirtschaftswundergeneration (heute zwischen 68 58) Erste Mondlandung 68er-Generation Humanisierung der Arbeit 10
11 Wirtschaftswundergeneration (heute zwischen 68 58) idealistisch skeptisch gegenüber Autoritäten postmaterielle Werte Mitbestimmung und Mitsprache soziale Kompetenz hohe Arbeitsmoral 11
12 Generation der Baby Boomer (heute zwischen 58 49) Ölkrise Tschernobyl Umwelt- und Friedensbewegung 12
13 Generation der Baby Boomer (heute zwischen 58 49) durchsetzungsfähig gute Teamfähigkeit konkurrenz- und konflikterprobt umweltbewusst emanzipiert 13
14 Generation X (heute zwischen 48 34) Sandwich-Generation Fall der Mauer Beginn der Globalisierung 14
15 Generation X (heute zwischen 48 34) karriereorientiert leistungsbereit pragmatisch kurzfristig loyal materiell 15
16 Generation Y (heute zwischen 33 20) 11. September 2001 Breiter Internet-Zugang Fukushima 16
17 Generation Y (heute zwischen 33 20) technologieaffin flexibel tolerant mobil multitaskingfähig 17
18 Generation Z (Game)? 18
19 Privates an erster Stelle «Welche der folgenden Themen sind für Sie besonders wichtig?» Familie Freunde, soz. Umfeld Hoher Lebensstandard Freizeit / Sport Beruflicher Aufstieg Ges. Engagement EY Studentenstudio
20 Vorbilder deutscher Studenten «Welche Personen betrachten Sie persönlich als Vorbild?» Eltern 29 Freunde / Partner 7 Professoren / Dozenten 5 Angela Merkel 4 Grosseltern Geschwister EY Studentenstudio
21 21
22 Symbol für eine gespaltene Gesellschaft? 25% Hochschulausbildung / gute Berufsausbildung «GLÜCK SCHLÄGT GELD» (Kerstin Bund) 20% ohne Ausbildung / Schulabbruch 22
23 Symbol für eine gespaltene Gesellschaft? 30% 30% Selbstbewusste, leicht egozentrische Macher Pragmatische, anpassungsbereite Idealisten 20% 20% mittelmässig erfolgreich, unauffällig leistungsschwach, sozial verunsichert, benachteiligt, Prof. Dr. Axel Schilling
24 24
25 Generation Chips schlecht ausgebildet eher in der Unterschicht Medien werden konsumiert einseitige Ernährung keine gesellschaftliche Teilhabe 25
26 26
27 wie sie aufgewachsen ist Kinder der «Baby Boomer» = Wunschkinder = oft ohne Geschwister = volle Aufmerksamkeit der Eltern (und Grosseltern) «Helikopter-Eltern» 27
28 wie sie über ihre Erziehung denkt «Ich bin ziemlich streng erzogen worden.» Dieser Aussage stimmen zu: 64% der über 60-Jährigen 23% der unter 30-Jährigen 28
29 und welche Konsequenzen sie daraus zieht 75% der Generation Y wollen ihre eigenen Kinder so erziehen, wie sie von ihren Eltern erzogen wurden. 40% der jährigen leben noch in ihrem Kinderzimmer. 29
30 wie sie lebt und denkt (1) Globalisierung Materielle Sicherheit Abwägen zwischen eigener Kontrolle und Flexibilität und Mobilität «Alles ist möglich und nichts ist gewiss.» 30
31 wie sie lebt und denkt (2) Soziale Netzwerke haben eine zentrale Bedeutung durchschnittlich 6 h / Tag online «Sie gehen nicht ins Internet, sondern sie leben im Internet.» 31
32 wie sie lebt und denkt (3) Wenn sie sich engagieren, dann «aus einer Mischung aus Eigeninteresse mit dem Ziel der Selbstentfaltung und der Erwartung, auf diese Weise würde indirekt auch die Gesellschaft profitieren.» 32
33 wie sie arbeitet / arbeiten will Sie beansprucht Aufmerksamkeit. Sie bevorzugt unauffällige und flache Hierarchien. Die Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben schwinden. Ihre Loyalität ist begrenzt. Sie profitieren vom demografischen Wandel. 33
34 Hohe Wechselbereitschaft «Wie lange werden Sie für Ihren ersten Arbeitgeber tätig sein? Bis zu 2 Jahren Jahre Jahre Jahre 7 Mehr als 10 Jahre Die Dauer der Arbeitsverhältnisse der unter 30-Jährigen ist von 800 auf 600 Tage gesunken. Sie sinkt weiter. 34
35 Der demografische Wandel 35
36 Der demografische Wandel '000 60'000 40'000 20' '000 40'000 60'000 80'000 36
37 Der demografische Wandel Generation Y 80'000 60'000 40'000 20' '000 40'000 60'000 80'000 37
38 Der demografische Wandel '000 60'000 40'000 20' '000 40'000 60'000 80'000 38
39 Präferenzen der Generation Y 39
40 Präferenzen der Generation Y 40
41 Bewertung von Merkmalen der Arbeit (N=8545) bis 30 Jahre Jahre über 50 Jahre sehr wichtig 1 2 interessante Arbeit gute Bezahlung 3 gute soziale Beziehungen sicherer Arbeitsplatz 4 Möglichkeiten, neue Dinge zu lernen sicherer Arbeitsplatz viel Unabhängigkeit 5 sicherer Arbeitsplatz Entsprechen von Anforderungen und Fähigkeiten 6 viel Abwechslung viel Unabhängigkeit gutes Betriebsklima 7 Entsprechen von Anforderungen u. Fähigkeiten Möglichkeiten, neue Dinge zu lernen viel Abwechslung weniger wichtig 8 viel Unabhängigkeit viel Abwechslung günstige Arbeitszeit 9 10 gute Aufstiegsmöglichkeiten günstige Arbeitszeit gute gesundheitliche Bedingungen gute gesundheitliche Bedingungen Möglichkeiten, neue Dinge zu lernen Ruiz-Quinlanilla
42 Rangreihe der Präferenzen der Generation Y 42
43 Rangreihe der Präferenzen der Generation Y 43
44 Rangreihe der Präferenzen der Generation Y 44
45 Wie wichtig sind die Kriterien bei der Wahl Ihres zukünftigen Arbeitgebers? Freundschaftliches Arbeitsklima Vereinbarkeit von Familie und Beruf Arbeitsplatzsicherheit Karrierechancen unwichtig weniger wichtig wichtig sehr wichtig Vergütung Befragte: 773 Studierende Quelle: Hochschule der Medien, Stuttgart/D (aus BRANDEINS 06/13) Anteil der Befragten in Prozent 45
46 Wie wichtig sind die Kriterien bei der Wahl Ihres zukünftigen Arbeitgebers? Freundschaftliches Arbeitsklima Vereinbarkeit von Familie und Beruf !! Arbeitsplatzsicherheit Karrierechancen unwichtig weniger wichtig wichtig sehr wichtig Vergütung Befragte: 773 Studierende Quelle: Hochschule der Medien, Stuttgart/D (aus BRANDEINS 06/13) Anteil der Befragten in Prozent 46
47 Wie wichtig sind die Kriterien bei der Wahl Ihres zukünftigen Arbeitgebers? Freundschaftliches Arbeitsklima Vereinbarkeit von Familie und Beruf Arbeitsplatzsicherheit Karrierechancen unwichtig weniger wichtig wichtig sehr wichtig Vergütung Befragte: 773 Studierende Quelle: Hochschule der Medien, Stuttgart/D (aus BRANDEINS 06/13) Anteil der Befragten in Prozent 47
48 Rangreihe der Präferenzen der Generation Y? 48
49 49
50 50
51 51
52 Wie denken Führungskräfte über die Gen Y? 52
53 Wie denken Führungskräfte über die Gen Y? Sie überschätzen 53
54 Wie denken Führungskräfte über die Gen Y? Sie unterschätzen 54
55 55
56 56
57 Mögliche Konsequenzen für die Unternehmen und den beruflichen Alltag 57
58 Konsequenzen für die Unternehmen und den beruflichen Alltag: 1. Rekrutierung 2. Flexibilität 3. Führung(-sstil) 4. Teamarbeit 5. Ent- und Belohnung / Motivation 6. Entwicklungsmöglichkeiten 58
59 Konsequenzen für die Unternehmen und den beruflichen Alltag: 1. Rekrutierung Zeitungsinserate sind in der Regel recht teuer; haben einen hohen Streuverlust; gehen am «Zielpublikum» vorbei. Nutzen Sie die entsprechenden Internetportale. Traditionelle Bewerbungsunterlagen (Motivationsschreiben / Lebenslauf / Zeugnisse) sind eine hohe Hürde; sprechen vor allem aktuell Stellensuchende an, aber nicht latent Stellensuchende! Warum nicht XING-Profil als Lebenslauf akzeptieren? 59
60 Konsequenzen für die Unternehmen und den beruflichen Alltag: 2. Flexibilität Arbeitszeit Teilzeit / (Un)bezahlter Urlaub / Jahresarbeitszeiten Arbeitsort Homeoffice ermöglichen Auflösung von Arbeit und Privatem akzeptieren Anrechnung von Wegezeiten Individuelle Gestaltungsspielräume schaffen und aushalten 60
61 Konsequenzen für die Unternehmen und den beruflichen Alltag: 3. Führung(-sstil) - 1 statt drücken, drängeln, dranbleiben sind Respekt, Anerkennung und Komplimente gefragt Feedback-Kultur durch Vorgesetzte durch Selbstkontrolle durch Teams 61
62 Konsequenzen für die Unternehmen und den beruflichen Alltag: 3. Führung(-sstil)
63 Konsequenzen für die Unternehmen und den beruflichen Alltag: 4. Teamarbeit Mitarbeitende der Generation sind Teamplayer. Leistung und Teamarbeit Schwächere Leistungen werden u.u. vom Team mitgetragen. Kritik von gleichrangigen KollegInnen wird wesentlich ernster genommen. «Teilautonome Gruppenarbeit» kommt den Bedürfnissen der Generation Y sehr entgegen. 63
64 Konsequenzen für die Unternehmen und den beruflichen Alltag: 5. Ent- und Belohnung / Motivation 1 Interne Lohngerechtigkeit «Ungleichhheiten» werden sehr sensibel wahrgenommen. Transparenz Statussymbole Firmenwagen, grosses Büro, Anzahl Mitarbeitende verlieren an Bedeutung. 64
65 Konsequenzen für die Unternehmen und den beruflichen Alltag: 5. Ent- und Belohnung / Motivation 2 nicht motiviert - motiviert + Motivatoren bewirken Tätigkeit selbst, etwas zu leisten Verantwortung unzufrieden - bewirken nicht unzufrieden + Anerkennung Leistungserfolg Gehalt Zufriedenheitsfaktoren Beziehungen zu Arbeitskollegen Beziehungen zu Vorgesetzten Sicherheit des Arbeitsplatzes 65
66 Konsequenzen für die Unternehmen und den beruflichen Alltag: 6. Entwicklungsmöglichkeiten Karrieren auch «seitlich» und «quer» denken. Berufliche Weiterbildung fördern und unterstützen, aber Grenzen der Belastbarkeit berücksichtigen. E-Learning nicht überbewerten. 66
67 Fazit Die Menschen der Generation Y keine Revolutionäre. Sie sind anspruchsvoll und auch sehr motivierbar. Sie sind keine «Nullbock»-Generation. 67
68 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 68
69 Literaturhinweise: Bruch, Heike et al. (2010): Generationen erfolgreich führen, Konzepte und Praxiserfahrungen zum Management des demografischen Wandels. Wiesbaden: Gabler Verlag. Bund, Kerstin (2014): Glück schlägt Geld. Hamburg: Murmann Verlag. Hurrelmann, Klaus (2014): Die heimlichen Revolutionäre. Weinheim: Beltz Verlag. Klaffke, Martin (Hrsg.)(2011): Personalmanagement von Millennials. Wiesbaden: Gabler Verlag. Parment, Anders (2013): Die Generation Y, Mitarbeiter der Zukunft motivieren, integrieren, führen. (2. Auflage). Wiesbaden: Gabler Verlag. 69
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