Einführung in die Erkenntnistheorie

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1 Einführung in die Erkenntnistheorie Prof. Dr. Martin Kusch 1

2 Reader in der Facultas Buchhandlung PowerPoint Folien und Tonbandaufnahmen: Google: Kusch Lehrveranstaltungen

3 Themen (I) Die Definition des Wissens und der Skeptizismus (II) Antworten auf den Skeptizismus (III) (IV) (V) (VI) (VII) (VIII) (IX) (X) (XI) (XII) Fundamentalismus, Köhärenztheorie, Internalismus versus Externalismus Naturalisierte Erkenntnistheorie, Erkenntnistheorie der Tugenden Meinungsverschiedenheiten Grundsätzlich und unter Ebenbürtigen Epistemischer Relativismus (=ER) und Meinungsverschiedenheiten ER und Wissenschaftsphilosophie ER und Wissenschaftssoziologie ER und Pragmatismus ER und philosophische Semantik Kritik des ER I: Boghossian & der Nonabsolutismus Kritik des ER II: Boghossian & der Relationismus (XIII) Kritk des ER III: Boghossian & der Pluralism In der letzten Woche Prüfung 3

4 (VII) ER und Wissenschaftsphilosophie (1) Werkzeugkasten: Popper (2) Kernideen von Kuhns Structure of Scientific Revolutions (3) Kuhn als erkenntnistheorischer Relativist: Doppelt (4) Kernideen von Feyerabends Against Method (5) Van Fraassens The Empirical Stance 4

5 (VII) ER und Wissenschaftsphilosophie (1) Werkzeugkasten: Popper (2) Kernideen von Kuhns Structure of Scientific Revolutions (3) Kuhn als erkenntnistheorischer Relativist: Doppelt (4) Kernideen von Feyerabends Against Method (5) Van Fraassens The Empirical Stance 5

6 Falsifizierbarkeit Eine gute Theorie muss bestimmte Dinge ausschließen. Eine Theorie muss widerlegbar sein. Karl Popper ( ) Eine Theorie testen, heißt versuchen, sie zu widerlegen. Die einzige wirkliche Bewährung einer Theorie sind gescheiterte Versuche, sie zu widerlegen. Falsifizierbarkeit ist also das entscheidende Demarkationskriterium. 6

7 Falsifikation: Wie man sie nicht vermeiden darf Theorie: All Schwäne sind weiß. Beobachtung eines schwarzen Schwanes in Australien. Ad hoc ( für diesen Fall ) Hypothese: Alle Schwäne sind weiß, außer denen in Australien. 7

8 Das Problem der wissenschaftlichen Methode Wir können die Regeln der wissenschaftlichen Methode identifizieren. Gegen die naturalistische Vorgangsweise (sehen, was die WissenschaftlerInnen tun): zu unkritisch!!! Besser: Vergleich verschiedener Systeme von Regeln: Welche führen zur Inkonsistenz? Welche hilft uns mehr? Welche Regeln brauchen wir? 8

9 (VII) ER und Wissenschaftsphilosophie (1) Werkzeugkasten: Popper (2) Kernideen von Kuhns Structure of Scientific Revolutions (3) Kuhn als erkenntnistheorischer Relativist: Doppelt (4) Kernideen von Feyerabends Against Method (5) Van Fraassens The Empirical Stance 9

10 Thomas Kuhn ( ) The Copernican Revolution (1957) The Structure of Scientific Revolutions (1962) The Essential Tension (1977) Black-Body Theory and the Quantum Discontinuity (1987) The Road Since Structure (2000) 10

11 Krise Normale Wissenschaft Revolution Normale Wissenschaft Paradigma 1 Artikulation Puzzle-Lösen Akkumulation 11

12 PARADIGMA Grundlage der normalen Wissenschaft vorbildliche ( exemplary ) Leistungen, offen, attraktiv machen ein Wissensgebiet reif und esoterisch; fixieren Relevanz Akkumulation innerhalb eines Paradigmas der/die WissenschaftlerIn wird geprüft Puzzle-Lösen, Aufräumarbeiten 12

13 PARADIGMEN UND REGELN Regeln im weitesten Sinne: wissenschaftliche Naturgesetze Festlegung auf bestimmte Instrumente quasi-metaphysische Festlegungen Regeln von den Paradigmen abgeleitet Paradigmen können auch ohne Regeln anleiten Regeln erst in einer Krise wichtig 13

14 Zwei Bedeutungen von Paradigma Matrix einer Disziplin (Disciplinary Matrix) (a) Leicht formalisierbare Komponente (z.b. F = ma) (b) Geteilte fundamentale, metaphysische Bindungen (z.b. Wärme ist kinetische Energie) (c) Kognitive Werte (z.b. Genauigkeit, Einfachheit ) (d) Vorbilder (exemplars): d.h. konkrete Problemlösungen: Wissenschaftler lösen Puzzle indem sie sie früheren Problemlösungen anpassen 14

15 Krise Normale Wissenschaft Revolution Normale Wissenschaft Paradigma 1 wichtige Anomalien Debatten um Grundsätze Entdeckung & Verlust 15

16 ANOMALIEN / KRISE Krise erst wenn sich wichtige Anomalien anhäufen während der Krise: Die Welt aus den Angeln viele verschiedene Interpretationen philosophische Debatten über Grundsätze 16

17 Krise Normale Wissenschaft Revolution Normale Wissenschaft Paradigma 1 wichtige Paradigmenwechsel Paradigma 2 Anomalien Gestaltwechsel Zuwachs & Verlust 17

18 WISSENSCHAFTLICHE REVOLUTIONEN In mancher Hinsicht politischen Revolutionen verwandt: neue Institutionen, Rhetorik, Aufruhr; inkompatible Lebensweisen Allmählich Wechsel zu neuem Paradigma die Welt selbst ändert sich Inkommensurabilität :... 18

19 INKOMMENSURABILITÄT... der Begriffe, Beobachtungen, Probleme, Agenden, Adäquaheitskriterien für Erklärung, Werte, Standards, Verständnis der Wissenschaft Applied to a pair of theories... there is no common language" in die beide can be fully translated" (2000: 60). Singemäß für die anderen Phänomene: keine gemeinsame oder bzw. neutrale Skala des Vergleichs 19

20 ...Die Innovation des Kopernikus bedeutete eine ganz neue Art und Weise, die Probleme der Physik und Astronomie aufzufassen; eine Art und Weise, die notwendigerweise die Bedeutung von Erde und Bewegung änderte. Ohne diese Veränderungen war der Begriff einer sich bewegenden Erde verrückt. 20

21 Eine Miniaturtheorie vor der Revolution T 1 T 4 T 2 T 3 T = Termini der Theorie 21

22 Die Nachfolgertheorie nach der Revolution T 1 * T 4 * T 2 * T 3 * 22

23 GESTALT-SWITCH 23

24 Als-etwas-sehen: Vgl. wie die Aristoteliker und Galileo einen schwingenden Gegenstand sahen: der Gegenstand hat Schwierigkeiten zu fallen (Aristoteles: Gegenstände suchen ihren natürlichen Platz zu erreichen) der Gegenstand setzt seine Bewegung immer wieder fort (Galileo: Gegenstände setzen ihre Bewegung in einer geraden Linie fort, außer wenn eine andere Kraft sie daran hindert.) 24

25 REVOLUTIONEN Sind unsichtbar: Lehrbücher werden umgeschrieben. Wahl eines neuen Paradigmas: unartikulierbare ästhethische Überlegungen Knappe Entscheidungen Verteidiger des alten Paradigmas sterben aus ( Planck Principle ) 25

26 Inkommensurabilität Krise Normale Wissenschaft Revolution Normale Wissenschaft Paradigma 1 wichtige Paradigmenwechsel Paradigma 2 Anomalien Artikulation Puzzle-Lösen Debatten um Grundsätze Gestaltwechsel Artikulation Puzzle-Lösen Akkumulation Entdeckung & Verlust Zuwachs & Verlust Akkumulation 26

27 Fortschritt zwei Kuhnsche Vorschläge: (1) Es muss ja den Partizipierenden als Fortschritt erscheinen. (2) Die Organisation der Wissenschaft in Paradigmen macht wissenschaftlichen Fortschritt wahrscheinlich. Wahrheit Nicht notwendig um Wissenschaft zu erklären Evolution fort von nicht in Richtung auf 27

28 (VII) ER und Wissenschaftsphilosophie (1) Werkzeugkasten: Popper (2) Kernideen von Kuhns Structure of Scientific Revolutions (3) Kuhn als erkenntnistheorischer Relativist: Doppelt (4) Kernideen von Feyerabends Against Method (5) Van Fraassens The Empirical Stance 28

29 Gerald Doppelt, Kuhn s Epistemological Relativism (1976) Der Kern: Spätere wissenschaftliche Theorien sind nicht rationaler, adäquater, umfassender und tiefer als ihre Vorgänger. Wiss. Rationalität entscheidet nicht eindeutig für / gegen Paradigmen. Die Standards versch. Paradigmen sind zu verschieden, um zu gleichen Einschätzungen des relativen Werts der Paradigmen zu kommen. 29

30 Hauptgrund: Uneinigkeit hinsichtlich der Fragen und Probleme, und daher im Verständnis der Disziplin und der adäquaten Erklärung. Jedes Paradigma definiert sich implizit über die Standards, welche seine Leistungen favorisieren. Z.B. die quantitative Chemie von Lavoisier verwarf viele der Fragen und Beobachtungen, welche die Phlogistonchemie ausmachten. 30

31 Antoine Lavoisier ( ): Öffentliches Experiment 1785 Wasserdampf Rotglühender Pistolenlauf mit Eisenspänen Sauerstoff Wasserstoff 1 Pfund Wasser= Pfund Wasserstoff Pfund Wasserstoff 31

32 Dadurch auch Verlust von Daten und Problemen. Altes und neues Paradigma favorisieren jeweils selektiv ihre Daten. Geteilte Daten haben in den versch. Paradigmen versch. Rollen. Die Daten um Galileos Gesetz den Pendulums zu bestätigen, setzen Galileos begrifflichen Rahmen voraus. Vor allem gibt es kein statisches Repositorium von Daten, das verschiedene Paradigmen zu erklären versuchen. 32

33 Die VertreterInnen versch. Paradigmen teilen jedoch die Alltagssprache und einen Großteil der Wissenschaftssprache. Und mit der Zeit verstehen die meisten auch das neue Paradigma. Niemand ist also in seinen theoretischen Begriffen gefangen. Es gibt immer auch Überlappungen von Beobachtungsinhalten. 33

34 Die rivalisierenden Paradigmen haben MV-en: In der Chemie z.b. über die Gewichtszunahme bei der Verbrennung. Und über Anomalien! Verbrennung, Verkalkung Phlogiston Metall Metallkalk Aber: Metalle nehmen an Gewicht zu, wenn sie verkalken / brennen. 34

35 Aber rivalisierende Paradigmen sind nicht nur dann inkompatibel, wenn sie unvereinbare Antworten auf die gleichen Fragen geben. Rivalisierende Paradigmen können sich abstrakt über den Gegenstand einig sein (Verbrennung) und dann doch uneinig über die Probleme. 35

36 Auch wenn der Erfolg der neuen Chemie bzgl. der Anomalien anerkannt wurde, bestand doch Uneinigkeit über das Gewicht dieses Erfolges. Der Übergang zum neuen Paradigma ist niemals zwingend, solange man sich über die Standards und Leistungen uneinig ist. Es braucht daher eine Bekehrung zu einer neuen normativen Ansicht der privilegierten Ziele, Standards, Daten und Probleme der Disziplin. 36

37 Die Wahl basiert auf Gründen, aber wird durch sie nicht eindeutig determiniert. Das Paradigma entscheidet über ihr Gewicht. Gleichmaßen rationale WissenschaftlerInnen können zu verschiedenen Ergebnissen kommen. Daher müssen auch soziologische, psychologische etc. Faktoren berücksichtigt werden. 37

38 Kuhn erlaubt auch Kriterien, die als wissenschaftliche geteilt sind: z.b. die Fähigkeit Probleme zu lösen, Genauigkeit, Einfachheit... Aber diese werden von versch. Paradigmen verschieden interpretiert. Kuhn erlaubt, dass ein Paradigma ein besseres Instrument für die Entdeckung und Lösung von Problemen ist als ein anderes Paradigma. 38

39 Aber erstens ist es damit weder näher an der Wahrheit, noch auch nur vernünftiger. Vor allem erklärt das neue Paradigma nicht alle echten Daten (d.h. solche, die neutral formuliert werden können). Verluste! Die Verluste sind nach den Standards des alten Paradigmas ein Grund, das neue zu verwerfen. (Vgl. die Chemie und die Metalle.) 39

40 Wir müssen zwischen langfristigem und kurzfristigem Relativismus unterscheiden. Langfristig zuerst. Werden nicht Verluste langfristig wieder eingeholt? -- Hier hat Kuhn das induktive Argument, dass es immer Verluste gibt. Ein stärkeres Argument basiert auf den sich wandelnden Standards. Sukzessive Standards versch. Paradigmen sind unvereinbar. Stimmt das? 40

41 Zum kurzfristigen Relativismus: er verneint, dass jede wichtige Phase wiss. Entwicklung: Fortschritt in wiss. Wissen und Wahrheit bringt; und typischerweise rationaler (einfacher, besser durch Beweismaterial gestützt) ist, als die Vorgängerphasen. 41

42 Kuhn zeigt, dass viele WissenschaftlerInnen das neue Paradigma schon unterstützen, bevor es mehr als das alte erklären kann. Neue Paradigmen können sich nicht entwickeln, außer wenn WissenschaftlerInnen auch schon ohne zwingende Gründe wechseln. Und eben deshalb muss die Wissenschaftssoziologie wichtig werden. 42

43 (VII) ER und Wissenschaftsphilosophie (1) Werkzeugkasten: Popper (2) Kernideen von Kuhns Structure of Scientific Revolutions (3) Kuhn als erkenntnistheorischer Relativist: Doppelt (4) Kernideen von Feyerabends Against Method (5) Van Fraassens The Empirical Stance 43

44 Paul Feyerabend, Against Method (1976) ( ) Anarchismus bzw. Dadaismus sind eine exzellente Medizin für die Erkenntnistheorie : alle universalen Standards ablehnen. Anarchismus macht Fortschritt möglich: in jedem der Sinne, die man wählen mag. Die Wissenschaftsgeschichte zeigt für jede Regel, egal wie fundamental, dass ihre Verletzung manchmal wesentlich für den Fortschritt ist. 44

45 Die Idee einer fixen Methode oder fixen Theorie der Rationalität beruht auf einer zu naiven Sicht des Menschen... Nur ein Prinzip, das unter allen Umständen und in allen Phasen der menschlichen Entwicklung verteidigt werden kann.... Anything goes. Z.B. die Regel der Induktion: Theorien werden durch empirische Daten, mit denen sie harmonieren, gestützt. Wesen des Empirismus. Gegenregel : Gegeninduktion. Suche/erlaube Hypothesen, die etablierten Theorien und Tatsachen widersprechen. 45

46 Daten, die alte Theorien widerlegen, können häufig nur mittels neuer Theorien gewonnen werden, die den alten Theorien widersprechen. Wer also empirische Daten maximieren will, muss eine pluralistische Methodologie akzeptieren. Selbst Voodoo! Das Prinzip der Autonomie : Tatsachen sind von Theorien relativ unabhängig. Das ist falsch. Tatsachen und Theorien hängen eng zusammen. 46

47 Durchsetzung der Kopernikanischen Hypothese verlangte eine Revision von vielen Theorien: Meteorologie, Optik, Theorie der Bewegung. Vor allem aber der Kognitionstheorie, welche eine einfache Beziehung zwischen Wahrnehmungen und physikalischen Objekten postulierte. Diese Theorien waren mit der Beobachtungssprache verschweißt. Dies ist der historico-physiologische Charakter des Beweismaterials. 47

48 Cardinal Roberto Bellarmine ( ) Galileo Galilei ( ) 48

49 Das geozentrische Universum Das heliozentrische Universum 49

50 Turmargument der Aristoteliker gegen den Kopernikanismus: Ein Stein vom Turm geworfen, landet am Fuße des Turms. Würde sich die Erde bewegen, müsste er weit weg landen. Galileo identifiziert die natürlichen Interpretationen, die dem zugrunde liegen: d.h. Erscheinung plus Aussage. 50

51 Natürliche Interpretationen sind Vorurteile oder apriorische Voraussetzungen. Für Kopernikus macht der Stein eine gemischte gerade-und-kreisförmige Bewegung. Der Bezugsrahmen der Bewegung ist das Sonnensystem. Für das Gegenargument ist die Bewegung relativ auf das Bezugssystem des Wahrnehmenden. Zwei verschiedene Begriffe von Bewegung... 51

52 Der Kritiker setzt scheinbare und wirkliche Bewegung gleich zumindest in paradigmatischen Fällen, wie dem Steinfall vom Turm. Das Beispiel zeigt, wie sich Theorien in einfachen Wahrnehmungsurteilen verstecken können. Die Kopernikanische Theorie identifiziert dies. Galileo führt eine neue, hochabstrakte Beobachtungssprache ein. Und damit die Relativität aller Bewegung. 52

53 Er benutzt dabei Propaganda, psychologische Tricks. Er erfindet eine neue Erfahrung. Das Beispiel des Zeichners auf dem Schiff. Die Bewegung seines Stifts lässt sich auf zwei Weisen, in zwei Bezugsrahmen, fassen. Damit sucht Galileo zu zeigen, dass schon der gesunde Menschenverstand die Relativität der Bewegung akzeptiert. Anamnese! 53

54 Erfahrung kann uns nicht zwingen, Galileos Ansicht zu akzeptieren. Der Aristotelismus hatte seine eigene Wahrnehmungstheorie: keine Diskrepanz zwischen Beobachtungen und den beobachteten Dingen. Das Relativitätsprinzip wird auf zwei Weisen gestützt: Es harmoniert mit Kopernikus Theorie: das ist ad hoc. Es entspricht dem Common Sense. Das ist Propaganda. 54

55 Galileos Fernrohr 55

56 Galileo erfand das Fernrohr. -- DerAristotelismus hatte gute Gründe gegen die Zuverlässigkeit des Auges unter solchen Bedingungen. GG hatte keine optische Theorie, die das Fernrohr rechtfertigt. -- Seine teleskopischen Beobachtungen waren unklar und widersprüchlich. Vgl. Galileos Zeichnungen des Mondes: die dort angeführten Berge und Täler gibt es gar nicht. Oder der glatte Rand des Mondes! Eine widerlegte Ansicht (Heliozentrismus) wurde von GG durch eine andere widerlegte Ansicht (Fernrohre zeigen den Himmel korrekt) gestützt. 56

57 Wichtig war der Aufstieg einer neuen sekulären Klasse. Sie verachtete den Aristotelianismus und für sie war Kopernikanismus der Fortschritts. Manchmal sind Klassenvorurteile, Leidenschaft, persönliche Zufälligkeiten, Stil und Irrtum notwendig damit sich unser Wissen verbessert. Der erste Schritt ist immer ein Schritt zurück: anscheinend relevantes Beweismaterial wird durch ad-hoc Verbindungen beiseite geschoben.... propaganda ist of the essence. Denn es muss Interesse erzeugt werden, obwohl die neue Theorie vorerst fast alle Gründe gegen sich hat. 57

58 Der Fall der Wissenschaft zeigt, dass die Vernunft nicht universal ist und die Unvernunft nicht ausgeschlossen werden kann. Anarchismus! Epistemischer Anarchismus ist kein Skeptizismus: es sind nicht alle Ansichten gleich gut. Der Anarchist mag (in 17 Jh.) Galileo unterstützen, oder seine Gegner. Er hat keine ewigen Loyalitäten. Es hängt von seinen Präferenzen ab. Die einzige Sache, die er positiv und absolut ablehnt, sind universale Standards, universale Gesetze, und universale Ideen... 58

59 Zur Inkommensurabilität: Bsp. Der archaische Stil in der Antike: (1) Struktur & Bewegung der Figuren auf wenige Schemata beschränkt (2) Individuelle Formen stark stilisiert (3) Die wesentliche Stellung muss immer deutlich sein. (4) Farbe nur in einer Abschattung 59

60 Zur Inkommensurabilität: Bsp. Der archaische Stil in der Antike: (5) Keine Überlappung von Objekten (6) Die Umgebung der Handlung ist weitgehend ausgeschlossen. (7) Alles im Profil gezeigt. Figuren sind parataktische Aggregate. (8) Die Figuren sind wie Puppen, ohne eigenen Willen. 60

61 Wir müssen das zugrunde liegende Weltbild verstehen, und zwar als AnthropologInnen. Homer beschreibt auf analoge Weise seine Charaktere. Sprache ist wichtig: Whorf hat Recht! Benjamin Lee Whorf ( ) Erkenntnistheorie: Man weiß, was in der Nähe zu den Dingen herausgefunden wird. Man weiß besser, desto mehr man weiß. Quantität, nicht Qualität ist der Maßstab des Wissens: viele individuelle Dinge. Wissen betrifft kein Wesen hinter den Dingen der Sinne. 61

62 Die Repräsentationsweisen der archaischen Periode geben ein getreues Bild dessen, wie damals die Welt erfahren wird. Eine neue Kosmologie entsteht zwischen dem 7. und 5. Jh. BC. Jetzt wird der Erscheinungswelt die wahre Welt entgegengesetzt. Wissen betrifft nun das zugrundeliegende, unsichtbare Prinzip. 62

63 Die Tatsachen der beiden Kosmologien sind nicht vereinbar: nicht einmal in der Erinnerung. Es gibt also Bezugsrahmen des Denkens, Handelns und der Wahrnehmung, die inkommensurabel sind. Wichtig ist: Theorien können verschieden interpretiert werden. Manche dieser Interpretationen machen sie inkommensurable, andere nicht. Es gibt keine entscheidenden Experimente zwischen inkommensurablen Theorien. Die letzteren werden die ersten immer ganz anders auffassen. 63

64 (VII) ER und Wissenschaftsphilosophie (1) Werkzeugkasten: Popper (2) Kernideen von Kuhns Structure of Scientific Revolutions (3) Kuhn als erkenntnistheorischer Relativist: Doppelt (4) Kernideen von Feyerabends Against Method (5) Van Fraassens The Empirical Stance 64

65 Haltungen (Stances) Eine philosophische Position ist nicht bloß eine Summe von Überzeugungen, sondern eine Haltung. Eine Summe von Ü-en, Einstellungen, Bindungen, Vorgehensweisen, Werten, Zielen, Motivationen Oder eine Kombination von versch. Haltungen Auch der Wissenschaft sind bestimmte Haltungen wesentlich. 65

66 Zu einer Haltung wird man bekehrt wie zu einer Religion oder einem politischen Programm. Haltungen macht man sich zu eigen. Die Einheit einer Haltung? Es ist pragmatisch (wenn auch nicht logisch) inkonsistent eines der Elemente zu verneinen. Enden wir dann nicht im Relativismus oder Irrationalismus? Können dann Differenzen noch rational ausgeräumt werden? Meinungen, Thesen, Theorien, Argumente sind immer noch wichtig. Aber sie können nicht endgültig und allein entscheidend sein. 66

67 Wissenschaftliche Revolutionen und Bekehrung Es gibt die revolutionären Veränderungen (Feyerabend, Kuhn). Problem/Paradox: Aus der Sicht der Position nach der Revolution ist die Position vor der Revolution verständlich und die Veränderung plausibel. Aus der Sicht der Position vor der Revolution ist die Position nach der Revolution absurd und die Veränderung nicht zu rechtfertigen. 67

68 Kann die Erkenntnistheorie helfen? Objektivierende Erkenntnistheorie (meint er Kornblith?!): Eine Erkenntnistheorie auf rein faktischer Ebene, die unser kognitives Funktionieren beschreibt, und keine Werturteile enthält. Das erkenntnistheoretische Problem der Bekehrung kann von objektivierenden Erkenntnistheorien nicht gelöst werden. 68

69 Problem der objektivierenden Erkenntnistheorie (a) Eine objektivierende Erkenntnistheorie ist eine (wissenschaftliche) Theorie über unsere Kognition. (b) Eine solche Theorie ist eng mit unseren gegenwärtigen Theorien über die Welt verflochten. (c) Problem: Dann muss jede Revolution bzgl. der Theorien über die Welt aus der Sicht der Theorie unserer Kognition irrational sein. 69

70 Voluntaristische Erkenntnistheorie... macht Willen und Entscheidungen zentral. Voluntarismus ist die Ansicht, dass unsere Haltungen durch die Prinzipien der Rationalität unterbestimmt sind. Die Prinzipien der Rationalität sind beschränkt auf die Forderungen von logischer Konsistenz und probabilistischer Kohärenz. Rationalität ist gezügelte Irrationalität. 70

71 W. James: Wir wollen Wahrheiten glauben und Fehler vermeiden. Diese beiden Ziele sind in Spannung. Es gibt nicht die eine Lösung. William James ( ) Wie wir sie gewichten ist abhängig von Kontext, Interessen und Werten. 71

72 Bekehrung und Emotionen Wie kann eine absurde Alternative zur echten Alternative werden? Wie ändern sich die grundlegenden enscheidungsrelevanten Parameter unserer Problemsituation? Jean-Paul Sartre ( ) Durch Änderung der Emotionen! Andere Emotionen, andere Wahrscheinlichkeiten. Der Glückliche erwartet Gutes; der Unglückliche Schlechtes. 72

73 Die revolutionären Veränderungen sind nicht einfach nur Fälle der Emotionen. Aber das Pattern ist gemeinsam. Die Veränderung macht etwas verständlich, was vorher nicht verständlich war. Und die Änderung der Einstellung ist hier zentral. Emotionen spielen in dieser subjektiven Transformation eine Rolle: aber dies sind in der Wissenschaft wichtige Emotionen. 73

74 74

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