Einführung in die Erkenntnistheorie

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1 Einführung in die Erkenntnistheorie Prof. Dr. Martin Kusch 1

2 (XI) Kritik des ER III: Semantische Fragen (A) (B) (C) (D) (E) (F) (G) Dinge für den Werkzeugkasten Semantischer Kontextualismus, Relativismus, Finitismus Zurück zur Charakterisierung des epistemischen Relativismus Boghossian zum Relationismus Boghossians Einwänden Wrights Einwände Antworten auf Boghossian und Wright 2

3 (XI) Kritik des ER III: Semantische Fragen (A) (B) (C) (D) (E) (F) (G) Dinge für den Werkzeugkasten Semantischer Kontextualismus, Relativismus, Finitismus Zurück zur Charakterisierung des epistemischen Relativismus Boghossian zum Relationismus Boghossians Einwänden Wrights Einwände Antworten auf Boghossian und Wright 3

4 Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten sind nie ein für allemal fixiert, sondern können jederzeit, im Lichte veränderter Interessen neu verhandelt werden. Kategorie 1 Kategorie 2 ähnlich und verschieden I I n ähnlich und verschieden I I n ähnlich und verschieden ähnlich und verschieden ähnlich und verschieden X 4

5 Schwan bedeutet Intension, Kriterien determiniert Verhandlungssache es gibt keine begrenzte Klasse von Dingen, die wahrerweise Schwäne genannt werden (können). [Extensionen] sind... Fiktionen... (Bloor 1997: 24) Extension 5

6 Schwan bedeutet Intension, Kriterien determiniert Verhandlungssache Und das gilt dann auch für Wissen und epistemische Rechtfertigung!!! Extension 6

7 (XII) Kritik des ER III: Semantische Fragen (A) (B) (C) (D) (E) (F) (G) Dinge für den Werkzeugkasten Semantischer Kontextualismus, Relativismus, Finitismus Zurück zur Charakterisierung des epistemischen Relativismus Boghossian zum Relationismus Boghossians Einwänden Wrights Einwände Antworten auf Boghossian und Wright 7

8 Semantischer Kontextualismus Satz Welche Proposition? Kontext 1 Kontext 2 Proposition 1 Proposition 2 Wahr oder falsch im Lichte der Standards von Kontext 1 Wahr oder falsch im Lichte der Standards von Kontext 2 8

9 Semantischer Relativismus Satz Proposition Wahr? Kontext 1 Kontext 2 Wahr oder falsch im Lichte der Standards von Kontext 1 (relativ) Wahr oder falsch im Lichte der Standards von Kontext 2 (relativ) 9

10 Semantischer Finitismus Satz Welche Proposition? Kontext 1 Kontext 2 Proposition 1 Proposition 2 Wahr? Kontext 3 Kontext 4 Wahr/falsch im Lichte der Standards von Kontext 3 (relativ) Wahr/falsch im Lichte der Standards von Kontext 4 (relativ) 10

11 Semantischer Finitismus Satz Welche Proposition? Kontext 1 Kontext 2 Als Ergebnis von Proposition 1 Verhandlungen Proposition 2 Wahr? Kontext 3 Kontext 4 Relativ w/f im Lichte der Verhandlungen von Kontext 3 Relativ w/f im Lichte der Verhandlungen von Kontext 4 11

12 Propositionen sind metaphysische Fiktionen, außer wenn sie naturalistisch als sozial geteilte Bedeutungen verstanden werden. Die dicken Propositionen, die Bloor ablehnt, sind die des Kontextualismus/Relationismus, deren Wahrheit im Ursprungskontext fixiert wird. 12

13 Warum geht die doppelte Kontextsensitivität mit der permanenten Verhandlung der Bedeutung zusammen? Weil die Bedeutung eines Satzes bzw. der epistemische Status eine Ü oder eines Urteils nie schon ein für allemal festgelegt ist. Die Extension von epistemisch gerechtfertigt oder Wissen entsteht durch die Zeit und wandelt sich in der Zeit. 13

14 (XI) Kritik des ER III: Semantische Fragen (A) (B) (C) (D) (E) (F) (G) Dinge für den Werkzeugkasten Semantischer Kontextualismus, Relativismus, Finitismus Zurück zur Charakterisierung des epistemischen Relativismus Boghossian zum Relationismus Boghossians Einwänden Wrights Einwände Antworten auf Boghossian und Wright 14

15 B. Sollen die epistemischen Urteile einer Person S irgendeine Aussicht haben, wahr zu sein, müssen wir Äußerungen von S der Form... I rechtfertigt Ü als Ausdruck der folgenden Behauptung [d.h. Proposition] verstehen: [*] Gemäß dem epistem. System [ES], das ich, S, akzeptiere, rechtfertigt Information I Ü. (Epistem. Relationismus). (89, Ü.k.) 15

16 16 ELEMENTE DER RELATI- VISTISCHEN SCHABLONE Nicht-Absolutismus Relationismus Pluralismus RELATIVISTISCHE ARGUMENTE Gegen epistemische Zirkularität Die Analogie mit der Physik Historische Fallstudien ABSOLUTISTISCHE ANTWORTEN Für epistemische Zirkularität Probleme mit Normativität u. Befürwortung Inkohärenzen

17 ER B & EA B sind sich einig, dass ESe aus allgem. epistem. Prinzipien (=AEP-en) und auf einen Einzelfall-bezogenen epistem. Urteilen bestehen (EBEU-en). EBEU-e folgen logisch aus den AEP-en. 17

18 (Beobachtung) Für jede Beobachtungsproposition p gilt: Wenn S den visuellen Eindruck hat, dass p, und die Begleitumstände D bestehen, dann ist S prima facie berechtigt zu glauben, dass p. (2013: 70; Übers. korr.) Wenn Galileo den visuellen Eindruck hat, dass es Berge auf dem Mond gibt, berechtigt ihn dies zu der Ü, dass es auf dem Mond Berge gibt... (2013: 90; Übers. korr.) 18

19 ER B verteidigt den Relationismus durch eine Parallele mit dem Relativismus in der Physik (G. Harman): X bewegt sich. unwahr Ü S p ist epistemisch gerechtfertigt. X bewegt sich bezogen auf Referenzrahmen R. wahr/ falsch Bezogen auf Es i ist Ü s p epistemisch gerechtfertigt. Beides sind Fälle des Ersatzrelativismus. Die Bedeutungen von bewegen und epistemisch gerechtfertigt ändern sich. 19

20 (XI) Kritik des ER III: Semantische Fragen (A) (B) (C) (D) (E) (F) (G) Dinge für den Werkzeugkasten Semantischer Kontextualismus, Relativismus, Finitismus Zurück zur Charakterisierung des epistemischen Relativismus Boghossian zum Relationismus Boghossians Einwände Wrights Einwände Antworten auf Boghossian und Wright 20

21 PBs Kritik richtet sich auf die Beziehung zwischen AEP-en und unwahren EBEU-en. ESe bestehen aus AEP-en Allg. Propositionen Allg. Imperative Nicht-relativierte EBEU-e sind unwahr; also: Unvollständig Falsch 21

22 Sind die AEP-en Imperative, dann hat die resultierende Position Probleme mit der Normativität, d.h. mit dem Sollen/Dürfen: Ottos Glaube an Geister ist ungerechtfertigt ist normativ. Gemäß meinem ES bestehend aus allg. Imperativen ist Ottos Glaube an Geister ungerechtfertigt ist nicht normativ. 22

23 ES besteht aus Allg. Propositionen Nicht-relativierte EBEU-en sind von derselben Art Einwände: Normativitätsproblem Befürwortungsproblem Falsch Gemäß unserem ES (bestehend aus allg. Propositionen), rechtfertigt X Y. 23

24 (Beobachtung) Für jede Beobachtungsproposition p gilt: Wenn S den visuellen Eindruck hat, dass p, und die Begleitumstände D bestehen, dann ist S prima facie berechtigt zu glauben, dass p. (2013: 70; Übers. korr.) Wenn Galileo den visuellen Eindruck hat, dass es Berge auf dem Mond gibt, berechtigt ihn dies zu der Ü, dass es auf dem Mond Berge gibt... (2013: 90; Übers. korr.) 24

25 ES besteht aus Allg. Propositionen Nicht-relativierte EBEU-en sind von derselben Art Einwände: Normativitätsproblem Befürwortungsproblem Folgerungsproblem Unvollständig 25

26 (XI) Kritik des ER III: Semantische Fragen (A) (B) (C) (D) (E) (F) (G) Dinge für den Werkzeugkasten Semantischer Kontextualismus, Relativismus, Finitismus Zurück zur Charakterisierung des epistemischen Relativismus Boghossian zum Relationismus Boghossians Einwände Wrights Einwände Antworten auf Boghossian und Wright 26

27 Wright (2008): R B is kontextualistisch und nicht New Age relativistisch. Er relativiert die Wahrheit nicht, und operiert mit dicken Propositionen. Eine New Age Version sähe so auch: (R B* ): 27

28 R B*. Äußerungen der Form: I rechtfertigt Ü sind relativ wahr. Sie drücken dünne Propositionen aus: I rechtfertigt Ü Ihre Wahrheitswerte sind relativ bezogen auf die Standards von Bewertungskontexten. Es gibt viele verschiedene solcher Kontexte. 28

29 Wrights Einwände ES besteht aus (1) Infiniter Regress Nicht-relativierte EBEU-en sind relativ wahr, relativ auf allg. Propositionen p 1 -p i. p 1 -p i sind relativ wahr, relativ auf allg. Propositionen p i -p n. p i -p n sind relativ wahr auf weitere allg. Propositionen... Allgem. Propositionen Nicht-relativierte EBEU-en sind relativ wahr Von gleicher Art 29

30 Wrights Einwände ES besteht aus Mögliche Verteidigung Die allg. Propositionen des ES sind relativ auf das Gesamt dieser Propositionen. Allgem. Propositionen Nicht-relativierte EBEU-en sind relativ wahr Von gleicher Art 30

31 Wrights Einwände ES besteht aus (2) Das Problem der Einführung Aber warum sollten wir dann je einen neuen Standard hinzunehmen? Er wäre ja vor seiner Einfügung in das Gesamt des ES falsch-relativ-auf-es! Und das widerspricht der Ansicht des ER, wonach man rational betrachtet jegliches Prinzip einführen kann. Allgem. Propositionen Nicht-relativierte EBEU-en sind relativ wahr Von gleicher Art 31

32 (XI) Kritik des ER III: Semantische Fragen (A) (B) (C) (D) (E) (F) (G) Dinge für den Werkzeugkasten Semantischer Kontextualismus, Relativismus, Finitismus Zurück zur Charakterisierung des epistemischen Relativismus Boghossian zum Relationismus Boghossians Einwänden Wrights Einwände Antworten auf Boghossian und Wright 32

33 Keine Extensionen es gibt keine begrenzte Klasse von Dingen, die wahrerweise Schwäne genannt werden (können). [Extensionen] sind... Fiktionen... (Bloor 1997: 24) Das gilt dann auch für Wissen und epistemische Rechtfertigung!!! 33

34 Regularistischer Fundamentalismus Fundamentale /Allgemeine Prinzipien 34

35 Regularistischer Fundamentalismus Fundamentale /Allgemeine Prinzipien Vorbilder Partikularistischer Kohärentismus 35

36 Regularistischer Fundamentalismus hat ein starres und hierarchisches Modell von epistemischen Prinzipien und abgeleiteten Urteilen. N.B.: Rorty (1980), der Ausgangspunkt von PBs Kritik, ist kein regularistischer Fundamentalist, sondern ein partikularistischer Kohärentist. Finitismus ist eine Form des partikularistischen Kohärentismus und damit ein Gegner des regularistischen Fundamentalismus von ER B. 36

37 Finitismus ersetzt fundamentale epistemische Prinzipien durch epistemische Vorbilder (exemplars), denen sich neue Urteile anpassen. Die Vorbilder sind zentral im kohärenten Netzwerk der Ü-en; aber auch sie können aufgegeben werden. Rede von Systemen problematisch. 37

38 Aber Induktion ist doch ein allgemeines Prinzip! Ist es nicht. Das allgemeine Prinzip ist nur eine phil. Verallgemeinerung. 38

39 Die Vorbilder sind relativ wahr, aber nicht nur bezogen aufeinander, sondern bezogen auch das Netzwerk als ganzes. Das Gleiche gilt für nicht-relativierte EBEU-en. 39

40 ER B verteidigt den Relationismus durch eine Parallele mit dem Relativismus in der Physik (G. Harman): X bewegt sich. unwahr Ü S p ist epistemisch gerechtfertigt. X bewegt sich bezogen auf Referenzrahmen R. wahr/ falsch Bezogen auf Es i ist Ü s p epistemisch gerechtfertigt. Beides sind Fälle des Ersatzrelativismus. Die Bedeutungen von bewegen und epistemisch gerechtfertigt ändern sich. 40

41 Die Analyse des Falles der Bewegung ist nicht zwingend: Es ist nicht ausgemacht, dass Bewegung, absolute Bewegung meinte. Vielleicht war der Bewegungsbegriff neutral, aber die Leute hatten die Überzeugung, Bewegung sei absolut. (Sharon Street) Oder sie haben nie daran gedacht. Ebenso für epistem. gerechtfertigt und wahr : für die AktorInnen weder absolut noch relativ. Nur für AnalytikerInnen relativ. 41

42 Welches Verständnis von epistemischer Rechtfertigung jeweils wesentlich ist, entscheiden Verhandlungen im Kontext. Vgl. Rechtfertigung einer logischen Ableitung, einer Wettervorhersage oder einer Vorhersage eines Fussballergebnisses. Aber damit ist nicht gesagt, dass ein relativistisches oder absolutistisches Verständnis von Rechtfertigung in die Bedeutung einfließt. Die meisten Verhandlungen des Alltag bedürfen gar nicht dieses Unterschiedes. (Und die meisten SprecherInnen sind sich hier unklar.) 42

43 Antworten auf die Einwände von Boghossian und Wright Kein Problem mit Normativität und Befürwortung (PB): Denn nicht-explizit-relativierte Propositionen sind nicht unwahr. 43

44 ES besteht aus Allg. Propositionen Nicht-relativierte EBEU-en sind Falsch von derselben Art Einwände: Normativitätsproblem Befürwortungsproblem 44

45 ES besteht aus Allg. Propositionen Nicht-relativierte EBEU-en sind von derselben Art Einwände: Normativitätsproblem Befürwortungsproblem Folgerungsproblem Unvollständig 45

46 Infiniter Regress (Wright): Nein, Rechtfertigung entsteht durch Kohärenz innerhalb des Netzwerkes. (Natürlich historischer Regress.) Die Vorbilder sind relativ wahr, relativ auf das Gesamt der Vorbilder und des Netzes als ganzen. Einführung (Wright): Wir können rational neue Vorbilder einführen, auch wenn deren Wahrheit relativ auf das Netzwerk ist. Es beseitigt Inkohärenz. 46

47 Aber dann gibt es doch Probleme mit Einführung (Wright)! Nein! Ein neues Vorbild entsteht ja oft innerhalb des Gesamt. Ein EBEU wird zu einem Vorbild. Wir machen es zum Vorbild, weil dies das Gesamt des Netzes kohärenter macht. 47

48 Und überhaupt: Es ist seltsam, dem ER zuzuschreiben, jegliches Vorbild könne jederzeit rational eingeführt werden. Der ER kann à la van Fraassen eine minimale Rationalität als allgemein-menschlich voraussetzen. ER ist nicht bloß Anything goes! 48

49 (XII) Semantische Fragen HartryField (A) (B) (C) (D) (E) Dinge für den Werkzeugkasten Die Grundidee Die Bewertung von Normen Was sind Normen? Norm-relative Wahrheit 49

50 (XII) Semantische Fragen HartryField (A) (B) (C) (D) (E) Dinge für den Werkzeugkasten Die Grundidee Die Bewertung von Normen Was sind Normen? Norm-relative Wahrheit 50

51 Vor allem seit R. Stalnaker (1976) werden Propositionen mithilfe von mögl. Welten definiert: Robert Stalnaker (1940- ) Eine Proposition p ist die Menge von möglichen Welten, in denen p wahr ist. <Schnee ist weiß> ist identisch mit der Menge derjenigen mögl. Welten, in denen es wahr ist, dass Schnee weiß ist. (Problem: alle notwendigen Propositionen sind mit der gleichen Menge von mögl. Welten identisch.) 51

52 Expressivismus (in der Moralphilosophie) Eine Form des Nonkognitivismus: moralische Sprache und Denken unterscheiden sich von geradewegs deskriptiver Sprache und Denken. In der Tradition des Emotivismus: Moralische Sätze sind nicht-propositional; sie drücken Einstellungen (Emotionen) aus. Darum sind moralisches Urteilen und Handeln so eng verknüpft und moralische Sprache ist nicht in nicht-moralische Sprache übersetzbar. 52

53 Allan Gibbard (1942 -) In der philosophischen Semantik gilt eine Proposition oft als eine Menge von möglichen Welten. Gibbard wandelt diese Idee ab: eine evaluative Behauptung drückt Propositionen in einem erweiterten Sinne aus: Eine evaluative Behauptung drückt eine erweiterte Proposition aus: Mengen von Paaren aus Normen und Welten. 53

54 Vgl. einen Satz wie (*) Gruber soll das Geld nicht annehmen... Dies drückt folgende erweiterte Proposition aus: Die Menge aller Welt/Norm Paare für die gilt: Gruber nimmt das Geld nicht an aufgrund der Norm N, welche ihm das Annehmen verbietet. Dabei kann N für verschiedene Normen stehen: z.b. Nicht bestechlich sein! Kein Diebesgut annehmen! etc. 54

55 (XII) Semantische Fragen HartryField (A) (B) (C) (D) (E) Dinge für den Werkzeugkasten Die Grundidee Die Bewertung von Normen Was sind Normen? Norm-relative Wahrheit 55

56 H. Field, Epistemology without Metaphysics (2009) Hartry Field (1946- ) Expressivistischer Relativismus (i) Eine Ü als epistemisch gerechtfertigt...oder...vernünftig zu betrachten, heißt, sie aus einer epistemischen Perspektive zu bewerten... Das schließt z.b. reine Nützlichkeitserwägungen aus. (ii) epistemische Bewertungen sind, wie andere Bewertungen auch, nicht geradewegs faktisch. (250) 56

57 Normen & Welten sind unabhängig voneinander: man kann sich über alle Fakten (Welten) einig sein, und doch nicht über die norm. Behauptungen. Das übernimmt Field also von Gibbard. Und dies deshalb, weil man verschiedene Normen benutzt. Und keine der möglichen Normen ist metaphysisch gegenüber den anderen privilegiert. 57

58 Resultat: ein expressiver Relativismus oder Evaluationismus : Expressivismus: denn normative Aussagen sind nicht rein faktisch; aber anders als beim radikalen Expressivismus doch Propositionen; Relativismus der BeurteilerIn : keine der Normen ist privilegiert. 58

59 Für den epistemischen Realismus enthalten die Welten selbst die normativen Tatsachen, welche Evaluationen wahr machen. Epistemische Bewertungen (Propositionen) sind dann Mengen von Welten, nicht Mengen von Paaren bestehend aus Welten und Normen. 59

60 (XII) Semantische Fragen HartryField (A) (B) (C) (D) (E) Dinge für den Werkzeugkasten Die Grundidee Die Bewertung von Normen Was sind Normen? Norm-relative Wahrheit 60

61 Die Bewertung von Normen Gegner des Relativismus legen ihn auf die Idee fest, alle Normen seien gleich gut. Aber Normen können sich hinsichtlich ihrer faktischen Konsequenzen unterscheiden; und wir können das wichtig finden. Z.B. eine moralische Norm mag allgemein befolgt zu Ungleichheit oder Autoritarismus führen. Eine andere nicht... Oder sie sind unvergleichbar. Moralisch besser als muss keine vollständige Reihung sein: Unentschieden sind möglich. 61

62 Warum sollte je jemand denken, zwei Normen seien gleich gut? Natürlich, die Bewertung von Normen geschieht selbst wieder aufgrund von Normen. Aber die Anwendung von Metanormen auf Normen wird diese selten als gleich gut betrachten, bei konstanten faktischen Annahmen. Aber sagt der Relativismus nicht, dass alle Normen in einem normfreien Sinne beurteilt gleich sind? Nein, den Sinn gibt es nicht. 62

63 Für REL gibt es keine Motivation zu denken, es gäbe die beste Norm. Es mag immer eine bessere geben, oder Unentschieden und Unvergleichbarkeiten bis ganz nach oben. Für den Evaluationismus ist die Frage nach der besten Norm nicht rein faktisch: die Entscheidung ist relativ auf eine Norm des Guten. Epist.-metaph. Realismus neigt dazu zu denken, eine Norm sei die beste. 63

64 Die Bewertung von epist. Normen geschieht in zwei Stadien. 1: Wir finden die faktischen Konsequenzen der Befolgung heraus: nützlich beim Lernen in Situation X aber nicht in Situation Y. 2: Wir bewerten diese nicht-normativen Fakten. In 1 brauchen wir stets normales empirisches und logisches Überlegen. 64

65 Führt das nicht in eine Zirkularität? Zur Bewertung von epist. Normen brauchen wir epist. Normen... Führt das zum Problem der Unbescheidenheit (=A) oder dem Problem der Bescheidenheit (=B)? Aber wie auch immer: nichts davon zeigt, dass es ein ernstzunehmendes System von Normen gibt, für das alle Normen gleich gut sind. 65

66 (XII) Semantische Fragen HartryField (A) (B) (C) (D) (E) Dinge für den Werkzeugkasten Die Grundidee Die Bewertung von Normen Was sind Normen? Norm-relative Wahrheit 66

67 Normen Mehrdeutigkeit im Begriff Norm Propositionale Verwendung: eine Norm ist eine allgemeine norm. Proposition. Das erlaubt es, Norm-Relativität zu erklären: Person X soll, relativ auf die Norm N, Handlung H (nicht) tun, g.d.w.... N gemeinsam mit den nicht-normativen Tatsachen impliziert, dass X A (nicht) tun soll. Problem: Was heißt es, eine Norm zu akzeptieren? Überzeigt sein, dass die Norm existiert? Nein, dass kann nur der normative Realist. 67

68 Nicht-propositionale Verwendung: Normen als konditionale Imperative: Wenn im Umständen U, führe Handlung H aus! Hier scheint die Norm-Akzeptanz leichter zu verstehen, aber jetzt ist es prima facie schwerer, die norm-relativen Eigenschaften zu erklären. Field geht diese Probleme wie folgt an... 68

69 Mein Akzeptieren einer propositionalen Norm... über das, was gut ist, lässt sich erklären durch meine Präferenzen (oder den Präferenzen, die ich für richtig halte); über das, was ich tun soll,... durch Richtlinien (policies) (oder den Richtlinien, die ich für richtig halte). 69

70 Field bevorzugt allerdings die nicht-propositionale Deutung: Normen sind einfach die Präferenzen und Richtlinien (was ich tun soll). Die Präferenzen beinhalten auch Präferenzen über Präferenzen. Eine wichtige Art von epistem. Normen ist also eine Richtlinie: wie man seine epistemische Situation verbessern soll. 70

71 Welche Rollen haben Richtlinien für uns? Viele verschiedene Rollen: z.b. Man kann ihnen gemäß handeln oder glauben; Man kann im Handeln und Überzeugt-Sein von ihnen geleitet sein; Man kann sich auf sie verpflichtet haben... 71

72 (XII) Semantische Fragen HartryField (A) (B) (C) (D) (E) Dinge für den Werkzeugkasten Die Grundidee Die Bewertung von Normen Was sind Normen? Norm-relative Wahrheit 72

73 Norm-relative Wahrheit Alfred Tarski ( ) Allgemeine Annahme der philosophischen Semantik seit Tarski... Jede adäquate Wahrheitstheorie muss für jeden Satz S einen Satz der folgenden Form generieren: ( Konvention T ) S ist wahr, dann und nur dann, wenn S. 73

74 Aus dem Obigen folgt ein norm-relativer Wahrheitsbegriff für Sätze über Vernünftigkeit. Auch der expressivistische Relativist kann sagen: Diese Ü ist vernünftig ist wahr g.d.w. diese Ü vernünftig ist. Dies muss so verstanden werden, dass sowohl beim vernünftig rechts als beim wahr links eine versteckte Relativität auf eine Norm vorliegt. Norm-sensitive Wahrheit: ist p norm-sensitiv, dann auch: Wahr dass p. 74

75 Die Relativität des Wahrheitsprädikats folgt aus der Relativität der zugrundeliegenden Propositionen, auf die es Anwendung findet. Die versteckte Relativität in vernünftig liegt zumindest bei solchen Wahrheitszuschreibungen auf Sätze mit vernünftig vor die von den RelativistInnen verwendet werden. Beim Antirelativisten und dem Alltagsmenschen ist unklar, was sie eigentlich meinen. 75

76 76

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