Einführung in die Erkenntnistheorie

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1 Einführung in die Erkenntnistheorie Prof. Dr. Martin Kusch 1

2 Themen (I) Die Definition des Wissens und der Skeptizismus (II) Antworten auf den Skeptizismus (III) Fundamentalismus, Köhärenztheorie, Internalismus versus Externalismus (IV) Naturalisierte Erkenntnistheorie, Erkenntnistheorie der Tugenden (V) Relativismus: Definitionen und Fallstudien (VI) Meinungsverschiedenheiten (VII) Relativismus und die Wissenschaftssoziologie (VIII) Relativismus und Pragmatismus (IX) Kritik des Relativismus I: Zirkularität und Nicht-Absolutheit (X) Kritik des Relativismus II: Probleme mit dem Pluralismus (XI) Kritik des Relativismus III: Das Problem und Argument des Kriteriums (XII) Kritik des Relativismus IV: Selbstwiderlegung und Unterbestimmtheit (XIII) Kritik des Relativismus V: Semantische Fragen In der letzten Woche Prüfung 2

3 (A) Galileo, Bellarmin, Priestley, Lavoisier (A) Was ist Relativismus? 3

4 (A) Galileo, Bellarmin, Priestley, Lavoisier (A) Was ist Relativismus? 4

5 Kardinal Roberto Bellarmin ( ) Nikolaus Kopernicus ( ) Galileo Galilei ( ) 5

6 Geozentrismus Heliozentrismus 6

7 Galileos Fernrohr und seine Zeichnungen der Mondoberfläche 7

8 Epistemische Systeme und Prinzipien (Boghossian 2006) Epistemische Systeme bestehen aus ep. Prinzipien P. Boghossian (1957- ) (Fernrohr) Wenn S beim Schauen durch Galileo s Fernrohr den visuellen Eindruck hat, dass p, und die Begleitumstände B bestehen, dann ist S prima facie berechtigt zu glauben, dass p. (Kopernikus) Wenn S von Kopernikus hört, dass p (und p betrifft die Bewegungen von Sonne, Mond oder Erde), und die Begleitumstände B bestehen, dann ist S prima facie berechtigt zu glauben, dass p. 8

9 Beobachtung : Für jede Beobachtungsproposition p gilt: Wenn S den visuellen Eindruck hat, dass p, und die Begleitumstände B bestehen, dann ist S prima facie berechtigt zu glauben, dass p. Deduktion : Wenn S gerechtfertigt ist, p zu glauben, und q recht offensichtlich aus p folgt, dann ist S gerechtfertigt zu glauben, dass q. Offenbarung : Bei bestimmten Propositionen p, einschließlich solcher über den Himmel, ist die Ü, dass p, prima facie gerechtfertigt, wenn p das offenbarte Wort Gottes ist, so wie es in der Bibel steht. 9

10 Bellarmins ep. System Galileos ep. System Beobachtung Deduktion Offenbarung Abgeleitete Prinzipien Fundamentale Prinzipien Beobachtung Fernrohr Deduktion Kopernikus 10

11 Das Turm-Argument gegen die Bewegung der Erde 11

12 Das Turm-Argument gegen die Bewegung der Erde 12

13 Das Turm-Argument gegen die Bewegung der Erde 13

14 Das Turm-Argument gegen die Bewegung der Erde 14

15 Marie-Anne Lavoisier ( ) Antoine-Laurent Lavoisier ( ) Joseph Priestley ( ) 15

16 Phlogiston Georg Ernst Stahl ( ) Von φλογιστός brennbar. Phlogiston ist das Prinzip des Feuers. Verbrennung und Rosten sind Prozesse, in denen ein Metall seinen Phlogistongehalt verliert. Rosten ist langsames Verbrennen. Der umgekehrte Prozess ist möglich für Metalle und ihre Kalksteine : Wiederbelebung des Metalls. 16

17 Verbrennung, Rosten Phlogiston Metall Kalkstein Wiederbelegung Phlogiston Kalkstein + Phlogiston Metall 17

18 Das Gewichtsproblem Phlogiston Kalkstein Holzkohle = + Phlogiston = Metall Gewicht > Gewicht??? 18

19 Lavoisiers Lösung reine Luft Kalkstein Metall + Holzkohle = + reine Luft air Gas von der Holzkohle fixierte Luft Gewicht > Gewicht 19

20 1785 Lavoisier präsentierte eine öffentl. Demonstration, um seine Ansicht zu belegen und zu zeigen, dass Präzisionsmessungen (mit neuen, komplizierten) Messinstrumenten einen genauen Vergleich der Gewichte ermöglichen. Der Analyseteil

21 Ein entscheidendes Experiment? Wasserdampf stark-erhitzter Gewehrlauf mit Eisenspähnen brennbare Luft Wasser Kalkstein Wasser Sauerstoff Wasserst. Metall Sauerstoff Kalkstein Metall + = + Wasserst. Gewicht + Gewicht = Gewicht + Gewicht 21

22 Wasserdampf stark-erhitzter Gewehrlauf mit Eisenspähnen brennbare Luft Wasser Kalkstein 1 Pfund Wasser: Pfund Sauerstoff plus Pfund Wasserstoff 22

23 Erklärung der Chemischen Revolution: Kompositionismus? 23 Kompositionismus: Chemische Substanzen sind Elemente und Verbindungen ; Verbindungen lassen sich mit Hilfe der Waage bestimmen. Prinziplismus: (imponderable) fundamentale aktive Prinzipien & passive Substanzen Wie entscheiden? Sie beruhen nicht auf Beweismaterial, sondern machen es möglich. Der Erfolg des einen spricht nicht direkt gegen den anderen.

24 Die Aufteilung der Problemfelder in der Chem. Revolution Probleme wichtig für beide Seiten... nur wichtig für die Phlogistonisten... nur wichtig für die Anhänger von Lavoisier Verstehen von Verbrennung, Rosten, Wiederbelebung, Atmung Die Erklärung der Eigenschaften der Verbindung aufgrund der Bestandteile Theorie der Wärme und Zustandsveränderungen Theorie der Säuren Mineralogie; Geologie Chemie der Salze Struktur versch. Substanzen Meteorologie Ernährung; Ökologie 24 man hatte gute Lösungen für die Probleme, die man für wichtig hielt. (Chang, 2014)

25 Lavoisiers Chemie offerierte französischen Chemikern eine neue Identität, getrennt von Pharmazie und gleichauf mit der Physik. Nicht ganz abzuweisen, dass dies half, um sich durchzusetzen. In England war die Chemie vor allem ein Hobby von Amateuren und Apothekern, ohne Verankerung an den Universitäten. 25

26 (A) Galileo, Bellarmin, Priestley, Lavoisier (A) Was ist Relativismus? 26

27 Relativismus taucht in vielen heutigen Debatten auf, sowohl in der Philosophie und den Wissenschaften als auch in politischen Diskursen. Z.B. in Debatten über Multikulturalismus, politische und religiöse Meinungsverscheidenheiten, Informationsblasen, die Autorität der Wissenschaften. Relativismusdebatten gibt es in allen Bereichen der Philosophie: Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Ethik, politische Philosophie... 27

28 Definitionsfragen Der Begriff Relativismus ist vage und vieldeutig wie andere Ismen. X ist relativ auf Y X: Moralische / epistemische / ästhetische / metaphysische Ü-en, Prinzipien, Werte Y: Individuum / Gruppe / Standpunkt / wiss. Gemeinschaft / Kultur 28

29 Gemeinsames Element: das Bestreiten von Absolutheiten, abs. Wahrheiten ABS-en als Platonische oder religiöse Wahrheiten there anyway - Wie erreichen wir sie? - Wie passen sie in ein naturalistisches Weltbild? ABS-en als was jede/r akzeptiert oder akzeptieren sollte - Aber was akzeptiert denn jede/r? Ist das nicht zufällig? - Wenn sollte... woher kommen die Standards? ABS-en als die Ergebnisse der Wissenschaft - Aber was ist mit wissenschaftlichen Revolutionen? - Ist nicht Theoriewahl von zufälligen Faktoren beeinflusst? 29

30 Elemente und Optionen des epistemischen Relativismus (1) Abhängigkeit: Eine Ü hat einen epistemischen Status nur relativ auf: (a) ein System epistemischer Prinzipien (=S), oder (b) ein Bündel von Präzedenzfällen (=B). (2) Pluralismus: Es gibt, gab oder könnte geben, mehr als ein S bzw. B. (3) Non-Absolutismus: Keines dieser S oder B ist absolut richtig. 30

31 (4) Ausschließung: Für manche dieser S oder B gilt, dass sie einander ausschließen, und zwar entweder: (a) weil sie auf gleiche Fragen (bzgl. des epistemischen Status einer bestimmten Ü) einander widersprechende Antworten geben; oder (b) weil sie inkommensurabel sind. 31

32 (5) Bekehrung: Für manche dieser S / B gilt, dass sich der Wechsel von einem S / B zu einem anderen durch epistemisch-logische Prinzipien (Logik, Wahrscheinlichkeitstheorie...) und Daten allein nicht erzwingen oder auch nur plausibilisieren lässt. 32

33 (6) Symmetrie: Verschiedene S oder B sind insofern symmetrisch zueinander: (a) als sie alle ausschließlich auf lokalen Ursachen der Glaubwürdigkeit beruhen; und/oder (b) als es keine neutrale Methode gibt, sie sämtlich zu reihen; und/oder (a) als sich für epistemische Subjekte die Frage der Beurteilung manch anderer als ihrer eigenen S oder B nicht sinnvollerweise stellt. 33

34 Problematische weitere Annahmen (A) Gleiche Gültigkeit: Alle S oder B sind gleichermaßen gültig. Vielleicht bei bestimmten Geschmacksurteilen plausibel, aber nicht bei moralischen oder wissenschaftlichen Fragen. 34

35 Problematische weitere Annahmen (B) Selbstbestätigung: Für jedes S i / B i gilt: alle Ü-en der Proponenten von S i / B i sind epistemisch gerechtfertigt relativ auf S i / B i. Auch der Relativismus sollte akzeptieren, dass sich Ü-en als ungerechtfertigt herausstellen können. Nur eben nicht als absolut ungerechtfertigt. 35

36 Problematische weitere Annahmen (C) Infallibilismus: Für jedes S i / B i gilt: alle Ü-en der Proponenten von S i / B i sind wahr relativ auf S i / B i. Auch der Relativismus sollte akzeptieren, dass sich Ü-en als falsch herausstellen können. Nur eben nicht als absolut ungerechtfertigt. 36

37 Problematische weitere Annahmen (D) Willkürliche Wahl: Gegeben sei ein epistemisches Subjekt ES, eine ES bekannte Information I und eine Ü, die ES rational rechtfertigen will: ES ist epistemisch schuldlos, wenn ES solche epistemischen Standards ESTs wählt, die die Ü im Lichte von I rechtfertigen. Die Wahl solcher ESTs ist nicht durch andere ESTs eingeschränkt. 37

38 Gewünschte Ü Epistemische Rechtfertigung Information I Epistemische Standards EST Frei wählbar Das wäre Relativismus als anything goes! Nicht plausibel... 38

39 Eine Alternative zu (D)... (E) Kontingente Wahl: Welche Ü-en ES als epist. gerechtfertigt betrachtet, hängt von zwei zusammenhängenden Mengen von kontingenten Umständen ab: - den lokal, sozial u. historisch verankerten und offenliegenden ESTs, und - den lokal wirksamen Zielen, Werten und Interessen von ES und anderen Subjekten in der Gemeinschaft von ES. 39

40 Überzeugungen Kausalität Ziele, Werte, Interessen in der Gruppe Information I Epistemische Standards EST Historisch vorgegeben 40

41 Absolutismus Absolutes S E Normative epist. Wahrheiten unabhängig davon, ob es überhaupt Menschen gibt. Bewertung Anleitung Platonisch? Handlungen / Überzeugungen Für alle möglichen und wirklichen erkennende Wesen gleich? Oder spezifisch? Dann aber abgeleitet? 41

42 Absoluter Relativismus / Pragmatische Beeinträchtigung Absolutes S E + Wert A Wert B Wert C Jason Stanley: Es gibt keine epistem. Systeme. H 1 / Ü 1 H 2 / Ü 2 H 3 / Ü 3 Gleichwohl nennt er sich einen epistem. Relativisten. 42

43 Absoluter Relativismus / à la Goldman Absolutes S E Goldman: Reale S E antizipieren das absolute. Reales S E1 Reales S E2 Reales S E3 Die Orientierung an S Ei kann im Lichte des abs. S E geboten sein. Letztendliche epistem. Rechtfertigung im Lichte des abs. Systems. H 1 / Ü 1 H 2 / Ü 2 H 3 / Ü 3 43

44 Absoluter Relativismus / à la Boghossian Boghossian: Wenn in Rom... Absolut. Prinzip Das absol. Prinzip könnte z.b. die Bayesianische Formel sein Boghossians Kritik: Reales S E1 Reales S E2 Reales S E3 Wenn es ein absol. Prinzip gibt, warum nicht auch viele? Hier gibt der ER seine besten Karten aus der Hand: wie passen absol. Normen in die physikalische Welt und wie können wir sie wissen? (392-95) H 1 / Ü 1 H 2 / Ü 2 H 3 / Ü 3 44

45 Kompromissloser Relativismus / à la Barnes und Bloor, Stich, Rorty, Feyerabend Es gibt keine absoluten Prinzipien oder Systeme. Gemeinsamkeiten der S E möglich. Aber diese sind keine Absolutheiten; sondern zufällige Übereinstimmungen. Gemeinsamkeiten Bei der Wahl des S E sind / sollten sein / die praktischen Ziele zentral (Stich, Rorty, Feyerabend). Reales S E1 Reales S E2 Reales S E3 Aber diese sind nicht unbedingt bewusst. Auch politische Interessen. (SSK) H 1 / Ü 1 H 2 / Ü 2 H 3 / Ü 3 45

46 Themen (I) Die Definition des Wissens und der Skeptizismus (II) Antworten auf den Skeptizismus (III) Fundamentalismus, Köhärenztheorie, Internalismus versus Externalismus (IV) Naturalisierte Erkenntnistheorie, Erkenntnistheorie der Tugenden (V) Relativismus: Definitionen und Fallstudien (VI) Meinungsverschiedenheiten (VII) Relativismus und die Wissenschaftssoziologie (VIII) Relativismus und Pragmatismus (IX) Kritik des Relativismus I: Zirkularität und Nicht-Absolutheit (X) Kritik des Relativismus II: Probleme mit dem Pluralismus (XI) Kritik des Relativismus III: Das Problem und Argument des Kriteriums (XII) Kritik des Relativismus IV: Selbstwiderlegung und Unterbestimmtheit (XIII) Kritik des Relativismus V: Semantische Fragen In der letzten Woche Prüfung 46

47 (VI) Meinungsverschiedenheiten (1) Fogelin zu grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten (2) Feldman zu Meinungsverschiedenheiten unter Ebenbürtigen (=MVuEEen) (3) Feldman gegen Fogelin (4) Hauptpositionen zu den MVuEEen (5) Hazlett zu MVuEEen und Relativismus (6) Hales zu Meinungsverschiedenheiten und Relativismus 47

48 (VI) Meinungsverschiedenheiten (1) Fogelin zu grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten (2) Feldman zu Meinungsverschiedenheiten unter Ebenbürtigen (=MVuEEen) (3) Feldman gegen Fogelin (4) Hauptpositionen zu den MVuEEen (5) Hazlett zu MVuEEen und Relativismus (6) Hales zu Meinungsverschiedenheiten und Relativismus 48

49 Robert J. Fogelin: The Logic of Deep Disagreement (1985) Ein Streitgespräch setzt voraus, dass die Beteiligten viele Ü-en und Präferenzen gemein haben. ( ) Letztere bilden den Hintergrund, das Bezugssystem, innerhalb dessen Gründe angeführt werden können. Ein argumentativer Austausch ist normal, wenn er im Kontext von geteilten Ü-en und Präferenzen geschieht. 49

50 Fehlt dies, dann grundsätzliche Meinungsverschiedenheit. Sie kann durch Argumente nicht aufgelöst/entschieden werden. Und dies auch dann nicht, wenn beide vorurteilsfrei und vernünftig sind. Z.B. Debatten über Abtreibung. Hier stoßen verschiedene Propositionen der Bezugssysteme aufeinander (bzgl. des moralischen Status des Fötus). 50

51 Es stoßen hier verschiedene Lebensformen aufeinander. (Wir partizipieren alle an verschiedenen Lebensformen.) Es gibt dann keine rationalen Mittel des Entscheidens. Fogelin bezieht sich auf Wittgensteins Über Gewissheit ( ): 51

52 608. Ist es falsch, dass ich mich in meinem Handeln nach dem Satze der Physik richte [dass Wasser bei ca. 100 C koche]? Soll ich sagen, ich habe keinen guten Grund dazu? Ist [es] nicht eben das, was wir einen 'guten Grund' nennen? 609. Angenommen, wir träfen Leute, die das nicht als triftigen Grund betrachteten. Nun, wie stellen wir uns das vor? Sie befragen statt des Physikers etwa ein Orakel. (Und wir halten sie darum für primitiv.) Ist es falsch, dass sie ein Orakel befragen und sich nach ihm richten? Wenn wir dies "falsch" nennen, gehen wir nicht schon von unserm Sprachspiel aus und bekämpfen das ihre? 52

53 610. Und haben wir recht oder unrecht darin, dass wir's bekämpfen? Man wird freilich unser Vorgehen mit allerlei Schlagworten (slogans) aufstützen Wo sich wirklich zwei Prinzipien treffen, die sich nicht miteinander aussöhnen, da erklärt jeder den Andern für einen Narren und Ketzer Ich sagte, ich würde den Andern 'bekämpfen', aber würde ich ihm denn nicht Gründe geben? Doch; aber wie weit reichen die? Am Ende der Gründe steht die Überredung. (Denke daran, was geschieht, wenn Missionare die Eingeborenen bekehren.) 53

54 (VI) Meinungsverschiedenheiten (1) Fogelin zu grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten (2) Feldman zu Meinungsverschiedenheiten unter Ebenbürtigen (=MVuEEen) (3) Feldman gegen Fogelin (4) Hauptpositionen zu den MVuEEen (5) Hazlett zu MVuEEen und Relativismus (6) Hales zu Meinungsverschiedenheiten und Relativismus 54

55 Richard Feldman, Reasonable Religious Disagreements (2007) Unter reasonable disagreement versteht man im Englischen eine Meinungsverschiedenheit (=MV), derart dass alle Seiten gute Gründe für ihre Ansichten haben, vernünftig sind, und daher keine Seite ihre Meinung aufgeben muss. Ich werde von einer vernünftigen MV sprechen. 55

56 (1) Einleitung Wie sollen wir darauf reagieren, wenn andere Menschen andere Ansichten über Gott haben als wir selbst? Man möchte sagen: Hier können vernünftige Menschen verschiedener Ansicht sein. Was heißt das? Lässt sich das rational begründen? 56

57 (2) Stumpfsinniger Relativismus Das eine ist wahr für mich, das andere ist wahr für sie. Die stumpfsinnigen RelativistInnen nehmen die Argumente der anderen Seite gar nicht ernst. 57

58 Damit ist dann allerdings die Meinungsverschiedenheit (=MV) beseitigt. Und wir meinen doch, dass es über Religion MVen geben kann. Person A: Gott existiert. (= i) Person B: Gott existiert nicht. (= ii) -- MV! Person A: Gott existiert ist wahr für mich (d.h. Person A). (= iii) Person B: Gott existiert nicht ist wahr für mich (d.h. B). (= iv) Keine MV mehr (iii) und (iv) widersprechen einander nicht! 58

59 (3) Wichtige Begriffe Vernünftig (reasonable) hat viele Bedeutungen. Es heißt mehr als nur nicht irrational. Es heißt mehr als nur orientiert am praktisch Nützlichen. Vernünftig soll sich beziehen auf die Einstellung gegenüber einer Proposition und angesichts von geteiltem Beweismaterial. 59

60 Vernünftig (=V): Man kann andere für vernünftig halten, auch wenn man denkt, dass sie einen Fehler gemacht haben. Meinungsverschiedenheit (=MV): Die eine glaubt p, der andere p. Epistemische Ebenbürtige (=EEe): ungefähr gleich in Intelligenz, Argumentationsfähigkeit, Hintergrundwissen, etc. 60

61 (4) Die entscheidenden Fragen F1) Können EEe, die ihr Beweismaterial miteinander geteilt haben, eine vernünftige MV haben? M.a.W.: Können wir über zwei (untereinander) EEe, die ihr Beweismaterial miteinander geteilt haben, sagen, dass sie eine vernünft. MV haben? 61

62 (4) Die entscheidenden Fragen F2) Können EEe, die ihr Beweismaterial miteinander geteilt haben, auf vernünftige Weise bei ihrer Ansicht bleiben und zugleich denken, dass die MV vernünftig ist? M.a.W.: Können zwei (untereinander) EEe, die ihr Beweismaterial miteinander geteilt haben, von sich sagen, dass sie eine vernünft. MV haben? 62

63 (4) Die entscheidenden Fragen F1) Können EEe, die ihr Beweismaterial miteinander geteilt haben, eine vernünftige MV haben? F2) Können EEe, die ihr Beweismaterial miteinander geteilt haben, auf vernünftige Weise bei ihrer Ansicht bleiben und zugleich denken, dass die MV vernünftig ist? Viele glauben, die Option Ja, ja sei möglich. Aber das ist nicht richtig. 63

64 (5) Verteidigungen vernünftiger Meinungsverschiedenheiten (a) Gleiches Beweismaterial, verschiedene Schlussfolgerungen? Beweismaterial macht Gruber und Müller gleichermaßen verdächtig. Die beiden Detektivinnen kennen das gesamte Beweismaterial. Eine Detektivin optiert für Gruber, eine andere für Müller. Feldmans Einwand: Das wäre nicht rational. Sie sollten zu übereinstimmenden Urteilen kommen, oder sich beide enthalten. 64

65 Die These von der Einzigkeit : Bezogen auf ein und dasselbe Beweismaterial bzgl. p ist eine und nur eine Einstellung rational: nämlich... Glauben / Überzeugt sein, dass p Nicht glauben / Nicht überzeugt sein, dass p Sich der Meinung zu p enthalten 65

66 p Müller Bauer p Anfangs Beweismaterial 66

67 p Müller Bauer p Später Beweismaterial Dies dann, wenn sich die beiden Seiten jeweils für epistemisch ebenbürtig halten! 67

68 p Müller Bauer p Später Beweismaterial Dies dann, wenn sich die beiden Seiten jeweils für epistemisch ebenbürtig halten! 68

69 p? Müller Bauer p? Später Beweismaterial Dies dann, wenn sich die beiden Seiten jeweils für epistemisch ebenbürtig halten! 69

70 Wenn A und B also das gleiche Beweismaterial bzgl. p haben, können sie bzgl. p keine vernünftige Meinungsverschiedenheit haben. Gegenthese: These von der Freizügigkeit : Bezogen auf ein und dasselbe Beweismaterial bzgl. p ist mehr als eine Einstellung rational. 70

71 (5) Verteidigungen vernünftiger Meinungsverschiedenheiten (b) Unterschiedliche Ausgangspunkte Die Detektivinnen unterscheiden sich darin, welches Beweismaterial sie für entscheidend halten. Feldmans Einwand: Das verschiebt die MV nur einen Schritt: nach welchen Kriterien entscheiden sie über Beweismaterial? 71

72 (5) Verteidigungen vernünftiger Meinungsverschiedenheiten (c) Unterschiedliche Ausgangspunkte Aber was ist mit unterschiedlichen Weltanschauungen? Feldman: In einer ausführlichen Diskussion wird auch das zum Thema. 72

73 (5) Verteidigungen vernünftiger Meinungsverschiedenheiten (d) Das Beweismaterial ist nicht vollständig geteilt. (geb. 1962) A erscheint p intuitiv offensichtlich, B erscheint q so. (Gideon Rosen) Dieses offensichtlich erscheinen lässt sich nicht teilen. Feldman: Aber dass q B so erscheint kann Beweismaterial für A sein. Und umgekehrt für B. Warum dann aber nicht Meinungsenthaltung? 73

74 (5) Verteidigungen vernünftiger Meinungsverschiedenheiten (e) VMV ohne es zu merken A und B sind jeweils berechtigt anzunehmen, die andere habe eine Fehler gemacht: man darf die eigenen Erfahrungen priorisieren. Gleichwohl kann ein neutraler Beobachter von einem VMV sprechen. Also Ja zu F1, und Nein zu F2. Feldmans Einwand: Aber die Gründe für das Priorisieren müssen auf den Tisch. Dann aber wieder wie oben (b). 74

75 (6) Die verbleibenden Optionen (a) Die kompromisslose Linie Das Beweismaterial kann immer nur eine der beiden Seiten stützen. Also Nein, nein zu F1 und F2. Das passt für manche Fälle, wie z.b. die Frage: Ist die Astrologie wahr? 75

76 Aber es passt nicht auf viele MVen, in denen beide völlig reflektierend sind, und ihre MVen offen diskutieren. Es ist nicht leicht zu sagen, wann es sich um welche MVen handelt. 76

77 (6) Die verbleibenden Optionen (b) Eine moderat skeptische Alternative Im Lichte des Beweismaterials habe ich die starke Neigung p für gestützt zu halten. Aber ich sehe, dass X eine EEe die entgegensetzte Reaktion hat. Es ist schwer zu sagen, warum X so denkt. 77

78 Einer von uns muss einen Fehler gemacht haben. Aber ich habe keine Basis für die Annahme, X sei derjenige. Und das gilt auch umgekehrt. Daher sollten wir beide uns des Urteils enthalten. Dies involviert eine Art von Kompromiss mit denjenigen, mit denen wir anderer Meinung sind. 78

79 In der Art von MV, die hier thematisch war (existiert Gott?), sollte man also seine Überzeugung aufgeben. Es zeigt mir, dass viele meiner festverankerten Überzeugungen nicht gerechtfertigt sind. Es legt eine Art von epistemischer Bescheidenheit nahe. 79

80 (VI) Meinungsverschiedenheiten (1) Fogelin zu grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten (2) Feldman zu Meinungsverschiedenheiten unter Ebenbürtigen (=MVuEEen) (3) Feldman gegen Fogelin (4) Hauptpositionen zu den MVuEEen (5) Hazlett zu MVuEEen und Relativismus (6) Hales zu Meinungsverschiedenheiten und Relativismus 80

81 Richard Feldman, Deep Disagreement, Rational Resolutions, and Critical Thinking (2005) Gegen Fogelins Pessimismus, wonach grundsätzliche MVen nicht rational entschieden werden können. Wir müssen bedenken, dass auch die Urteilsenthaltung eine Form der Entscheidung einer MV ist. Und nicht einmal die schlechteste! 81

82 Zum einen gilt, dass auch Propositionen des Bezugssystems bewertet werden können: z.b. nach ihren Folgen. Beweismaterial kann immer geteilt werden! Und dann gilt die Einzigkeitsthese. 82

83 83

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