Fussballstadion Förrlibuck

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1 1925 Fussballstadion Förrlibuck Am 11. Mai 1924 wurde das Stadion Förrlibuck durch den Zürcher Fussballclub Young Fellows feierlich eingeweiht. Bereits eine Woche später fand hier, wo heute das Toni-Areal steht, das erste Länderspiel vor 20'000 Zuschauern statt. Die Schweiz besiegte Ungarn mit 4:2 Toren. Dies war ein guter Auftakt für die VIII. Olympischen Sommerspiele in Paris, wo sich die Schweiz erst im Final gegen Uruguay, dem nachmaligen ersten Weltmeister der Fussballgeschichte, geschlagen geben musste.

2 1965 Bau Hardturmviadukt Landabtausch Stadt Zürich Das zwischenzeitlich durch die Stadt Zürich übernommene Fussballstadion Förrlibuck fiel dem Bau des Hardturmviaduktes zum Opfer, welches in der Verlängerung des Käferbergtunnels den Bahnhof Oerlikon mit dem Hauptbahnhof und dem Bahnhof Altstetten verbindet. Durch einen Landabtausch mit verschiedenen Liegenschaften an der Militär- und Lagerstrasse erwarb der Milchverband Winterthur von der Stadt Zürich das zwischen dem Bahnviadukt und der Duttweilerstrasse gelegene Grundstück /1970: Bau der Herdernbrücke Nr. 1: Tribüne Förrlibuck, abgetragen 1971 Nr. 2: Gelände des Förrlibuckstadions Nr. 3: SBB-Käferberg-Viadukt Altstetten-Oerlikon Nr. 4: Herdernbrücke, später Duttweilerbrücke Nr. 5: Hardturm-Viadukt, HB-Oerlikon Nr. 6: «Toni-Knoten», Kreuzung Duttweiler-/Pfingstweidstrasse Nr. 7: Migros-Hochhaus Nr. 8: Gleisfelder SBB

3 1974 Europas grösster Milchverarbeitungsbetrieb im Bau Im September 1972 wurde mit dem Bau des Betriebes, der auf eine Produktion von bis zu 1'000'000 l Milch pro Tag ausgerichtet war, begonnen. Gebaut wurde primär eine äusserst komplexe Maschinerie zur Entgegennahme, Lagerung, Verarbeitung, Verpackung und Spedition von Milch und der daraus hergestellten Produkte Joghurt, Butter, Rahm, Käse, Glacé und Milchpulver. Beim sichtbaren, riesigen Gebäudekomplex mit einer Abmessung von 90 x 170 m handelt es sich also um einen reinen Zweckbau, der lediglich eine Hülle für diese gigantische Industrieanlage darstellt.

4 1977 Eröffnung der Toni-Molkerei Nach einer Bauzeit von knapp 5 Jahren wurde die Toni-Molkerei im Mai 1977 offiziell eröffnet. Für die Erstellung des Gebäudes mit einer Fläche von 2 insgesamt 83'000 m bzw. einem Bauvolumen 3 3 von 472'000 m wurden rund 75'000 m Beton und 12'000 t Stahl verwendet. Die Kosten für die Erstellung der gesamten Anlage (Bau und Maschinen) 3 beliefen sich auf CHF 173 Mio. bzw. CHF 366. /m. Der Besuch des britischen Thronfolgers Prinz Charles im Januar 1979 zeigt die Bedeutung, welche der Anlage damals beigemessen wurde, und war für die 350 Angestellten ein unvergessliches Ereignis.

5 1982 Das Toni-Joghurt im Glas eine Erfolgsgeschichte Als Reaktion auf den Ölpreisschock und die steigenden Rohstoffpreise forderte Toni die Konsumentinnen und Konsumenten auf, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Bei einem Rücklauf von 30% war Toni bereit, eine Glasreinigungsanlage anzuschaffen und ein rezyklierbares Glas einzuführen. Mit der Einführung des wiederverwertbaren Kunststoffdeckels im Jahr 1982 war das Toni-Glas geboren. In einer bis dahin in der Schweiz beispiellosen Marketingaktion konnte der Absatz von Toni-Joghurt innert Jahresfrist verdoppelt werden. Das Produkt ist bis heute ein Verkaufsrenner geblieben.

6 2000 Schliessung der Toni-Molkerei Nachdem in den 80-er und 90-er Jahren im Bereich der Milchverarbeitung grosse Überkapazitäten entstanden waren, beschloss die Swiss Dairy Food AG im Jahr 1999 die Stillegung der Toni-Molkerei. Der Betrieb wurde im Jahr 2000 liquidiert und nach Ostermundigen bzw. Gossau verlegt. Die Produktions- und Kühlanlagen wurden demontiert und teilweise in Osteuropa neu aufgebaut. Das Gebäude an guter Lage im aufstrebenden Stadtteil Zürich-West sollte zu einem Bürohaus umgebaut werden.

7 2005 Kulturelle Zwischennutzung Der wirtschaftliche Rückgang zu Beginn des neuen Jahrtausends führte auch in Zürich West zu Leerständen im Bürobereich. Es galt, für das Areal neue Nutzungen zu finden. In dieser Übergangszeit konnten sich auf dem Areal verschiedene kulturelle Aktivitäten entwickeln. Dazu gehörten und gehören so bekannte Clubs wie die Tonimolkerei, das Rohstofflager und die Dachkantine ebenso wie eine Reihe von Veranstaltungen, wie das Festival die Kunstausstellung der Stadt Zürich oder der Nike-Event Joga Bonito. Sogar sportliche Aktivitäten wie Beach Volleyball oder Skating finden im Toni-Areal Platz.

8 2006 Studienauftrag Projekt Bildung und Kultur Im Rahmen des eingeladenen, begleiteten Studienauftrages wurde eine architektonische Umsetzung der künftigen Nutzung des Toni- Areals als Zentrum für Bildung und Kultur gesucht. Ab 2009 sollen im Toni-Areal die Zürcher Hochschule der Künste, die Hochschule für Soziale Arbeit und die Hochschule für Angewandte Psychologie in einer Campussituation ein neues Domizil finden. Gleichzeitig sind vielfältige kulturelle Nutzungen und rund 120 Wohnungen geplant.