Herzlich Willkommen.

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1 Herzlich Willkommen

2 Dirk Möhring Rechtsanwalt und Notar Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht Fachanwalt Steuerrecht (theoretischer Teil) Dipl.-Verwaltungswirt (FH) Lehrbeauftragter der Hochschulde Hamm Lippstadt

3 Gesellschaftsrecht Rechtsformwahl ( )

4 1. Gesellschaftsrecht Überblick Personengesellschaften Kapitalgesellschaften Inhalt von Gesellschaftsverträgen Überblick Unterschiede im Steuerrecht 2. GmbH Geschäftsführer 3. Betriebsaufspaltung 4

5 Warum Gesellschaften? Allein? Persönlich? 5

6 Warum Gesellschaften? Mehrere Mehrere Schultern Mehr Risiko Mehr Konflikte 6

7 Gesellschaftsrecht - Überblick Einzelunternehmen Gesellschaftsformen Personengesellschaften Kapitalgesellschaften GbR OHG KG GmbH AG KGaA PartG Stille Gesellschaft 7

8 Einer alleine Kleinegewerbe oder Einzelkaufmann Zunächst mal Kleingewerbe Unternehmer im Sinne des BGB Selbständige Tätigkeit Anmeldung Gewerbe bei der Stadt Steuererklärungen (E/Ü) ABER: HGB findet nur für den Kaufmann Anwendung Daher prüfen 8

9 Einer alleine Einzelkaufmann Kaufmännisch eingerichteter Gewerbebetrieb 1 HGB (Ist-Kaufmann) 2 HGB (Kann-Kaufmann) Handelsgewerbe (= kfm. eingerichteter Gewerbebetrieb) ODER Eintragung in das Handelsregister Haftung unbeschränkt Rechtsfolgen HGB findet Anwendung z.b. 377 HGB Bilanzierung ( 238, 242 HGB) Ausnahme: Umsatz unter und Überschuss unter

10 Einzelkaufmann (IST-Kaufmann) Kaufmännisch eingerichteter Gewerbebetrieb 1 HGB Gewerbebetrieb muss nach Art und Umfang kaufmännische Einrichtung erfordern Art: qualitative Anforderung Vielfalt der Waren, Geschäftsbeziehungen Umfang: quantitative Anforderung Umsatzvolumen, Anlage- und Umlaufvermögen Untersch. Rspr. 100 t, 250 t, 500 t Gesamtbild ist entscheidend 10

11 Einzelkaufmann Beispiele Ja Nein Damenoberbekleidungsgeschäft mit Umsatz ,00 DM, Anlagevermögen von 6.000,00 DM und Warenbestand von ,00 DM Grundstücksmakler nach Verkehrsauffassung ab ,00 DM Trotz geringem Umsatz (noch ,00 DM) bei komplizierter Abrechnung (Optiker) Bundeswehrkantine mit ,00 DM Jahresumsatz Süßwarengroßhandel mit ,00 DM Umsatz und ca. 80 festen barzahlenden Kunden Ländliche Zimmerei mit 5 Fachkräften, ,00 DM Umsatz und Steuerbuchführung 11

12 Einzelkaufmann eine Vermögensmasse PV BV 12

13 Gesellschaftsrecht - Überblick Einzelunternehmen Gesellschaftsformen Personengesellschaften Kapitalgesellschaften GbR OHG KG GmbH AG KGaA 13

14 Personengesellschaften GbR Gesellschaft bürgerlichen Rechts OHG Offene Handelsgesellschaft KG Kommanditgesellschaft (GmbH & Co. KG) GbR KG OHG 14

15 Gesellschaft bürgerlichen Rechts Gesellschaft bürgerlichen Rechts 705 f. BGB Formlos möglich Mehrere Personen (mindestens 2) Gemeinsamer Zweck Kein kaufmännischer Zweck (dann OHG) GbR Kein Register Wer ist Gesellschafter? Vertretung Alle Gesellschafter gemeinsam Haftung: GbR und alle Gesellschafter ( 128 HGB) Nachfolge: formloser Gesellschafterwechsel 15

16 Gesellschaft bürgerlichen Rechts Haftung Vertretung GbR GbR 16

17 Gesellschaft bürgerlichen Rechts Ausscheiden eines Gers Kündigung führt grds. zur Auflösung ( 723, 724 BGB) Tod eines Gesellschafters führt zur Auflösung ( 727 BGB) Fortsetzungsklausel im GV denkbar und zu empfehlen Dann ist Folge der Kündigung: Ausscheiden des Gers Anwachsen der Vermögens bei den anderen Gern Abfindungsanspruch des Ausscheidenden 7 Abs. 7 ErbStG (falls Abf. unter Wert) GbR Achtung: 16 Abs. 3 EStG 17

18 Gesellschaft bürgerlichen Rechts Auseinandersetzung GbR Liquidation Realteilung Ausscheiden Übertragung 18

19 Offene Handelsgesellschaft OHG 105 f. HGB Formlos möglich Mehrere Personen (mindestens 2) Gemeinsamer Zweck OHG Kaufmännisches Gewerbe ( 105 HGB) oder Eintragung ( 105 II HGB) Handelsregister Bilanzierung Haftung wie GbR OHG und alle persönlich ( 124, 128 HGB) Vertretung jeder Gesellschafter ( 125 HGB) Übertragung formlos, aber Register 19

20 Kommanditgesellschaft Kommanditgesellschaft 161 f. HGB Formlos möglich Mehrere Personen Gemeinsamer Zweck Kaufmännisches Gewerbe Haftung: KG, Komplementär unbeschränkt ( 161 II, 124 HGB) Kommanditisten grds. nur mit Einlage ( 171 I HGB) Handelsregister Bilanzierung Vertretung durch Komplementärin ( 161 I HGB, 125 HGB, 170 HGB) KG 20

21 Kommanditgesellschaft Gründungsphase KG Gesellschaftsv. Geschäftsbeginn Eintragung Einlage Rückg. Einl. mit Zustimmung Vor. KG 176 I, Alt Alt 171, 1. Alt Haftung Schein KG 161II, 128, 172 IV 123 II HGB Wie GbR wie Komplementär beschränkt beschränkt beschränkt 21

22 Kommanditgesellschaft Haftung Vertretung KG KG 22

23 Kommanditgesellschaft: GmbH & Co. KG Haftung Haftung KG GmbH KG 23

24 GmbH & Co. KG 161 f. HGB Formlos möglich GmbH & Co.KG GmbH Eine oder mehrere nat. Personen Gemeinsamer Zweck Grds. kaufmännischer Zweck, aber auch jeder andere Haftung: KG, Komplementär unbeschränkt (GmbH) Kommanditisten nur mit Einlage Handelsregister Bilanzierung KG 24

25 Kommanditgesellschaft GmbH & Co. KG Haftung Vertretung GmbH KG GmbH KG 25

26 GmbH & Co.KG Vertretung KG durch GmbH GmbH durch Geschäftsführer K GmbH Vertrag GmbH KG 26

27 Einheits-GmbH & Co.KG Normale GmbH & Co. KG Anteile an der GmbH werden durch die KG selbst gehalten Vorteil: natürliche Person hält nur eine Beteiligung Gefahr: gewerbliche Prägung gerät in Gefahr (derzeit BFH) GmbH KG GmbH KG KG 27

28 15 Abs. 3 EStG (3) Als Gewerbebetrieb gilt in vollem Umfang die mit Einkünfteerzielungsabsicht unternommene Tätigkeit 1.einer offenen Handelsgesellschaft, einer Kommanditgesellschaft oder einer anderen Personengesellschaft, wenn die Gesellschaft auch eine Tätigkeit im Sinne des Absatzes 1 Nummer 1 ausübt oder gewerbliche Einkünfte im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 2 bezieht, 2.einer Personengesellschaft, die keine Tätigkeit im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 1 ausübt und bei der ausschließlich eine oder mehrere Kapitalgesellschaften persönlich haftende Gesellschafter sind und nur diese oder Personen, die nicht Gesellschafter sind, zur Geschäftsführung befugt sind (gewerblich geprägte Personengesellschaft). 2 Ist eine gewerblich geprägte Personengesellschaft als persönlich haftender Gesellschafter an einer anderen Personengesellschaft beteiligt, so steht für die Beurteilung, ob die Tätigkeit dieser Personengesellschaft als Gewerbebetrieb gilt, die gewerblich geprägte Personengesellschaft einer Kapitalgesellschaft gleich. 28

29 GmbH & Co.KG Grundsätzlich gewerbliche Prägung Entprägung möglich (z.b. für Grundstücksverwaltung im PV Familiengesellschaft) Standard KG Natürliche Person GF Befugnis als Komp der Kommand. GmbH KG GmbH KG 29

30 Gesellschaftsvertrag KG Firma/Sitz Zweck (Rahmen für den GF) Stammkapital und Gesellschafter Ggf. Verknüpfung mit GmbH-Satzung (notwendiges BV) Geschäftsjahr Vertretung hier allgemein, durch Beschluss konkret (einer allein, mehrere gemeinsam) Wer vertritt beim Ausfall eines Geschäftsführers? Dauer - feste Laufzeit - Kündigung vorsehen und Folgen Kontensystem (welche Konten, Mehrkontensystem ratsam) Feste Rücklagen oder Gewinnausschüttung KG 30

31 Gesellschaftsvertrag KG Versammlung und Beschlussfassung Betreuungsfall (Vorsorgevollmacht) Zwangsübertragung / Ausschließung Abfindung Übertragung zu Lebzeiten (zulässig, Vorkaufsrecht etc.) Nachfolge im Todesfall Ehevertrag Mitarbeit Wettbewerbsverbot/Erlaubnis Mitverkaufsverpflichtung Aufnahme von Investoren Texas shoot out Klausel KG 31

32 GmbH & Co.KG Betriebsvermögen gehört der KG selbst durch originären GewB durch gewerbliche Prägung GmbH KG Sonderbetriebsvermögen zivilrechtlich Eigentum Ger (nicht KG) aber der KG überlassen zur Nutzung wird zu BV (stille Reserven) Sonderbilanz 32

33 Gesellschaftsrecht - Überblick Einzelunternehmen Gesellschaftsformen Personengesellschaften Kapitalgesellschaften GbR OHG KG GmbH AG KGaA 33

34 Kapitalgesellschaften Gesellschaft mit beschränkter Haftung GmbH und Unternehmergesellschaft Aktiengesellschaft Kommanditgesellschaft auf Aktie GmbH AG KGaA 34

35 GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung Jur. Person des privaten Rechtes GmbH-Gesetz Gründung mit notarieller Beurkundung Eine oder mehrere Personen Gemeinsamer Zweck GmbH Stammkapital ,00, Einzahlung mind ,00 Sachgründung möglich (ABER: Sachgründungsbericht, Gutachten) Handelsregister Vertretung Geschäftsführer Übertragung durch not. Vertrag (Sicherheit) Formalistisch Individuelle Gestaltung (personalistisch) möglich Vertragsinhalt siehe KG 35

36 GmbH Gründungsphase GmbH Einigkeit (GbR) Notartermin Einlagen Antrag Eintragung GmbH i.g. GmbH pers. Haftung der Handelnden bis Eintragung 36

37 UmwG Einbringung UmwStG GmbH und Co. KG Einzelübertragung Gefahr, dass etwas vergessen wird ZUSTIMMUNG Der Vertragspartner! GmbH KG 37

38 Einzelkaufmann zur GmbH Ausgliederung (Spaltungsvorgang) PV BV GmbH 38

39 Einzelkaufmann zur GmbH Neugründung und Verpachtung GmbH ist nur die Betriebsgesellschaft Vermögen bleibt beim Gründer zurück Betriebsaufspaltung GmbH 39

40 GmbH als UG (haftungsbeschränkt) Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) GmbH in der besonderen Form GmbH-Gesetz Gründung mit notarieller Beurkundung Musterprotokoll sehr kostengünstig Eine oder mehrere Personen Gemeinsamer Zweck Wie GmbH ABER: Stammkapital (theoretisch) ab 1 Kritik: Zwingende Rücklagenbildung Keine individuelle Satzung Empfehlung nur für Alleingründer UG 40

41 GmbH - Beendigung GmbH Verkauf Insolvenz Liquidation Formwechsel Verschmelzung 41

42 65 f. GmbHG Beschluss i.d.r. zum Bilanz Veröffentlichung und Aufruf Sperrjahr abwarten Verteilung Nochmalige Veröffentlichung GmbH - Liquidation Problem: oftmals sperrt das FA die Löschung, da noch Bescheide zuzustellen sind Lösung mit FA erarbeiten (Zustellung, Ausschüttung an Ger etc.) UG 42

43 Verschmelzung GmbH auf den Alleingesellschafter GEFAHR Persönliche HAFTUNG des Gesellschafters 43

44 Formwechsel von der GmbH zur GbR GEFAHR Persönliche HAFTUNG der Gesellschafter GmbH GbR 44

45 Steuervergleich GmbH oder GmbH & Co. KG GmbH KG GmbH 45

46 Geschäftsführer GmbH GmbH kann selbst nicht handeln Gesellschafter vertreten nicht (Ausnahme: GF-Anstellungsvertrag) Geschäftsführer vertritt die GmbH 35 GmbHG Regelungen zur Alleinvertretung und 181 BGB Zwei Rechtsverhältnisse Ernennung zum GF und damit gesetzlicher Vertreter (jederzeit widerruflich) Dienstverhältnis (Geschäftsführeranstellungsvertrag) Verknüpfung beider Verhältnisse prüfen und abstimmen Individueller Anstellungsvertrag zu empfehlen Handlungsrahmen Satzung / Gesellschaftsvertrag (Zweck) Geschäftsordnung Beschlüsse Gesetz GmbH 46

47 Geschäftsführer GmbH GmbH Haftung bei Pflichtverletzung ( 43 GmbHG) Pflichten aus Gesetz umfassend ( Arbeitgeber, Steuern, Sozialversicherung ) Dann lebt die persönliche Haftung auf (insbesondere in der Krise) Regelungen zur Haftung im Anstellungsvertrag zu empfehlen Umfang Versicherung D&O 47

48 Aktiengesellschaft AG jur. Person des privaten Rechts Aktien-Gesetz Typen Börsennotierte AG Nicht börsennotierte AG Familiengesellschaft Kleine AG Organe der AG Vorstand (76-94) Aufsichtsrat (95-116) Hauptversammlung ( ) Vertretung der AG erfolgt durch den Vorstand Aufsichtsrat kontrolliert den Vorstand und vertritt die AG gegenüber dem Vorstand Formstrenge: Satzung, Beschlüsse, Laufzeiten, etc. AG 48

49 Aktiengesellschaft Gründung Feststellung der not. Satzung Aktienübernahme durch die Gründer Bestellung des Aufsichtsrates, Abschlussprüfer und Vorstand Mindestkapital ,00 Teilkapitaleinzahlung Anmeldung HR Eintragung in das HR (erst hier Entstehung) AG AG wird vertreten durch den Vorstand Kontrolle Vorstand durch den AR Beurkundung von Beschlüssen 49

50 Kommanditgesellschaft aa 278 f. AktG Mischform aus AG und KG Aus AG Zerlegung Kapital in Aktien Börsenfähigkeit Aus KG mindestens ein pers. haftender Gesellschafter Auch hier vielfach GmbH 50

51 Betriebsaufspaltung Zivilrechtlich klare Trennung (Haftungsbeschränkung) Steuerrechtliche Verknüpfung 51

52 Betriebsaufspaltung (mitunternehmerische) Betriebs-GmbH Besitz-GbR (BV) 52

53 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

54 Wir verstehen Sie recht.