DIE PROJEKTE 2020 JURYMAPPE

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1 DIE PROJEKTE 2020 JURYMAPPE

2 PROJEKT IST EINE INITIATIVE VON: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Bürgerservice Invalidenstraße Berlin Tel.: 0 30/ Fax: 0 30/ buergerinfo@bmvi.bund.de AGFS Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.v. Vorstand Christine Fuchs Von-der-Leyen-Platz Krefeld Tel.: / Fax: / info@agfs-nrw.de MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON: Verbund Service und Fahrrad g.e.v. Rhododendronstraße 52 B Aurich Tel.: / Fax: / info@vsf-mail.de Zweirad-Industrie-Verband e.v. Königsteiner Straße 20a Bad Soden a.t. Tel.: / Fax: / contact@ziv-zweirad.de KONZEPT, KREATION UND DURCHFÜHRUNG: P3 Agentur für Kommunikation und Mobilität Antwerpener Straße Köln Tel.: 02 21/ Fax: 02 21/ info@p3-agentur.de

3 PROJEKT INHALT INFRASTRUKTUR BAU UND AUSBAU VON FAHRRADWEGEN 01. FLÜSSERADWEG MAIN-SAALE-ELSTER EUROPA-RADBAHN KLEVE KRANENBURG GRENZENLOS FIETSEN PROTECTED BIKE LANE AM HEGER-TOR-WALL IN OSNABRÜCK BRÜCKENSCHLAG ÜBER DIE ALLER KURZE WEGE FÜR MEHR RADVERKEHR BAU VON SICHEREN BÜRGERRADWEGEN IM LÄNDLICHEN RAUM ZUR VERBESSERUNG DER RADWEGINFRASTRUKTUR RADSCHNELLVERBINDUNG BÖBLINGEN/SINDELFINGEN STUTTGART RADVERKEHRSANLAGE ADENAUERPLATZ OST-WEST RADWALL DER FAHRRADFREUNDLICHE UMBAU DES SCHWANEN- UND OSTWALLS IN DORTMUND VERKEHRSFLÄCHE NEU VERTEILT FAHRRADSTRASSE SETZT NEUE MASSSTÄBE FÜR ZU FUSS GEHENDE UND RADFAHRENDE BISMARCKSTRASSE WEGNAHME FREILAUFENDER RECHTSABBIEGER, SOFORTMASSNAHMEN EINE RADVERBINDUNG ENTLANG DER MAINTERRASSE BARRIEREFREIE RADWEGE IN DER LEADER-REGION STETTINER HAFF LÜCKENSCHLUSS RADWEG PICKERDAMM E.V. BÜRGERINITIATIVE FÜR VERKEHRSSICHERHEIT BESCHILDERUNG VON FAHRRADWEGEN UND FAHRBAHNMARKIERUNGEN 15. RADRUNDE BAYERISCHES THERMENLAND DIE RHEINISCHE APFELROUTE FREIZEITRADWEGENETZ SASSENBURG UND ERSTES KNOTENPUNKTNETZ IM GROSSRAUM BRAUNSCHWEIG AKTIV DURCH DEN LANDKREIS PFAFFENHOFEN A.D.ILM RADROUTENETZ FÜR S-PEDELECS QUALITÄTSOFFENSIVE RADTOURISMUS NEUKONZEPTIONIERUNG DES RADWEGELEITSYSTEMS MIT EINFÜHRUNG EINES KNOTENPUNKTSYSTEMS MERP MEISTER-ECKHART-RADPILGERWEG THÜRINGEN DEUTSCHLAND MOBIL...40 RADVERKEHRSKONZEPTE UND BAULICHE ANLAGEN 23. FILAMENT DER STÄDTEBALDACHIN DIE HUNSRÜCKQUERBAHN ALS RADSCHNELLWEG WEITERENTWICKLUNG BIKEPARK KIRCHHEIM UNTER TECK BIKEPARK OBERSCHWARZACH INITIATIVE FAHRRADPARKPLÄTZE FÜR DÜSSELDORF RADPARKER-KATASTER DREIEICH NACHHALTIGE IMMOBILIENENTWICKLUNG DENKT NACHHALTIGE MOBILITÄTSENTWICKLUNG! RASCH RADSCHNELLWEGE: GESTALTUNG EFFIZIENTER UND SICHERER INFRASTRUKTUR...49 INNOVATIVE FAHRRADSTATIONEN UND LADESTATIONEN FÜR E-BIKES 31. E-BIKE-LADESTATION, BIKE-REPAIR-STATION, RADWANDERKARTEN, FLYER AM BAHNHOF HÜTZEMERT KARLSRUHER FAHRRADSTATION SÜD AUSBAU VON FAHRRADSERVICESTATIONEN IM SAARLAND DEINRADSCHLOSS AKKU-NACHLADEN.DE MOBILITÄTSSCHWERPUNKT BAHNHOF DÜLMEN PILOTPROJEKT VELOBOX SAARBRÜCKEN BIKE&RIDE-ANLAGE AM S-BAHNHOF HEIDELBERG-KIRCHHEIM/ROHRBACH MOBILE MOBILITY HUB...60

4 PROJEKT INHALT SERVICE VERKEHRSERZIEHUNG UND REPARATURSERVICE 40. MITEINANDER BIELEFELD ERFAHREN DIE SATTELBAR FAHRRÄDER BEWEGEN BIELEFELD E.V CARGOBIKE ROADSHOW FAHRRADSIMULATOR ERKENNE DIE GEFAHR! FAHRRAD FÜR JEDERMANN AM BBZ LEBACH RADFAHREN IM ALLTAG GEMEINSAM ZUM ERFOLG MIT RADLOTSINNEN SATTELFEST DIE LIZENZ ZUM RADELN FAHRRADFÜHRERSCHEIN TO GO DAS CAFÉ HERGRICHT WO RÄDER IN ERLANGEN WIEDER HERGERICHTET WERDEN SCHULE IM VELODROM FLICKWERK, FAHRRADWERKSTATT IM E-WERK INFOMATERIALIEN UND KARTEN ZU RADTOUREN 50. FRÄNKISCHER WASSERRADWEG...78 FAHRRADVERLEIHSYSTEME 51. SWAPFIETS RAD & RUHR E-BIKE-VERLEIH AM RUHRTALRADWEG LASTENPEDELECS IM FAHRRADVERLEIHSYSTEM STADTRAD HAMBURG FLOTTE BERLIN HAUPTSTADT FREIER LASTENRÄDER MIT DEM HOCHWÄLDER PICKNICKBIKE AUF GENUSSTOUR PINA & E-MIL DAS KOSTENLOSE PEDELECUND LASTENPEDELEC-VERLEIHANGEBOT IN DER WUPPERTALER NORDSTADT KLIMAFREUNDLICHER TRANSPORT IN ERLANGEN LASTENPEDELECS ZUM KOSTENLOSEN VERLEIH RADFAHREN NEU ENTDECKEN SPROTTENFLOTTE DAS REGIONALE BIKESHARING DER KIELREGION RADVERLEIHNETZWERK FÜR DIE FLÄMING UND MITTELELBE FÖRDERUNG ZUR ANSCHAFFUNG VON LASTENFAHRRÄDERN RVK E-BIKE REGIONALES E-BIKE-VERLEIHSYSTEMS AN ÖPNV-KNOTENPUNKTEN IM GROSSRAUM KÖLN/BONN...99 GEFÜHRTE RADTOUREN 63. RADGUIDES RHEIN-NECKAR RADVERKEHRSKONZEPTE MIT SERVICE-ELEMENTEN UND PRODUKTE INDOOR BIKEPARK HÖRSTATIONEN WISSEN ERFAHREN AN TAUBER UND MAIN BARRIEREFREIHEIT IM RADTOURISMUS AM BEISPIEL DER RÖMER-LIPPE-ROUTE KULINARISCHE SCHNITZELJAGD JOBRAD GMBH LÜNEBURG MAPS RADVERKEHRSFÖRDERUNG TRAFFICPILOT RIDE THE GREEN WAVE FLAGGE ZEIGEN BIKE & WORK LOHBERGER FOODBIKE EIN FAHRRADSIMULATOR FÜR DIE PLANUNG VON RADVERKEHRSINFRASTRUKTURPROJEKTEN

5 PROJEKT INHALT KOMMUNIKATION KAMPAGNEN ZUR VERBESSERUNG DES IMAGES VON RADVERKEHR 75. AKTIVE VIELFALT FÜR ALLE FAHRRADKAMPAGNE IM LANDKREIS FÜRTH RADENTSCHEID AACHEN FAHRRADSTADT KEMPEN HAMBURG GIBT ACHT! GUIDO FULST AND FRIENDS ABSTAND HALTEN! JAHRE FAHRRADSONNTAG AM SCHWIELOWSEE BAYERISCH-FRÄNKISCHE WIRTSHAUSRADTOUREN FICHTELGEBIRGE KASSEL RADELT MAGDEBURGER RADKULTUR AUFBRUCH FAHRRAD WER RADELT AM MEISTEN? AUGSBURGER RADLWOCHE PERSPEKTIVWECHSEL REVIERROUTEN (IM KONTEXT RADREVIER.RUHR) EIN RADGESETZ FÜR BAYERN! BESSER ZUR SCHULE WETTBEWERB SCHULRADELN BLOGS, FACHZEITSCHRIFTEN, MASSENMEDIEN 94. FÜNF-FLÜSSE-RADWEG DREI KINDERBÜCHER ZUM THEMA NAHMOBILITÄT MANEGES-KREISE.COM FAHRRADKINO CHEMNITZ DAS MOBILE FAHRRADKINO FÜR CHEMNITZ BROSCHÜRE RADFAHREN IM MAIN-TAUNUS-KREIS THE EUROPEAN GUY B.U.M._KULTUR IN FAHRT 1. FAHRRADKONZERT IN CHEMNITZ RADLAND DEUTSCHLAND MIT TEXT-/BILDBEITRÄGEN DOKUMENTIEREN FEIERABENDRADTOUREN MOBILITÄTSLEITBILDER, STATISTIKEN, PLATTFORMEN 103. DARMSTADT FÄHRT RAD FRESHBRAINS HELFEN EINSTEIGERKOMMUNEN IN DEN SATTEL FLOTT BUCHEN COMMONS BOOKING ADVANCED MELDEPORTAL ZUR BÜRGERBETEILIGUNG AN RADINFRASTRUKTURPROJEKTEN MELDEDIALOG FAHRRADPARKEN POP-UP-RAUM DENKBAR RADVERKEHR AUF DEM GRABENRING DER GROSSE STRASSENCHECK RADSTRATEGIE ZUKUNFTSRAD KÖLN

6 INFRASTRUKTUR QUELLE: ROMAN HOLST 6

7 Bau und Ausbau von Fahrradwegen

8 FLÜSSERADWEG MAIN-SAALE-ELSTER 01 Flüsseradweg Main-Saale-Elster zur Verbesserung der Radinfrastruktur im Landkreis Hof Machbarkeitsstudie Förder- und Eigenmittel Das landkreis- und länderübergreifende Projekt schafft eine richtungsweisende Infrastruktur nicht nur für den Radverkehr in der Region des Landkreises Hof, sondern auch für den lückenlosen Radverkehr in Deutschland und der Europäischen Union, indem es gleichzeitig überregionale Radwegenetze verbindet und dadurch ein großflächiges Streckennetz entstehen lässt. Die Attraktivität des Radverkehrs in der Region wird im Zuge des Flüsseradweges durch den Fokus auf einen steigungsarmen Landkreis Hof Trassenverlauf, direkte Wegführung und durchgehende Asphaltierung der Fahrbahn gesteigert, sodass der Radweg witterungsunabhängig von allen Nutzergruppen befahren werden kann. Das Angebot richtet sich daher nicht nur an Berufspendler und Radtouristen, sondern auch an Familien und Verkehrsteilnehmer mit körperlichen Einschränkungen. Durch die Errichtung von verkehrs- und steigungsarmen Verbindungsstrecken wird nicht nur das Zukunftsfeld des regionalen Radverkehrs gestärkt, son- Klimaschutzmanagement: Christian Rank, Veronika Brunner, Bertram Dannhäuser Projektplan in Ausarbeitung Ziel des Flüsseradweges Main-Saale- Elster ist die Verbesserung des Radverkehrs im Landkreis Hof. Bei dem Gemeinschaftsprojekt der Kommunen handelt es sich um einen steigungsarmen 94 km langen Radweg entlang der Flüsse für den Alltags- und Pendlerverkehr, der aufgrund seines Verlaufs durch die reizvolle hügelige Landschaft und Flusstäler sowie die Angliederung an innovative Projekte wie die geplante Gierseilfähre und die längste Hängebrücke der Welt auch von hoher touristischer Attraktivität zeugt. 8

9 FLÜSSERADWEG MAIN-SAALE-ELSTER dern auch Anreize zu alternativen Fortbewegungsmöglichkeiten geschaffen und den Bürgern eine nachhaltige Form der Mobilität ermöglicht. Da durch den Bau des Flüsseradweges mit einer deutlichen Zunahme des Rad- und E-Bike-Verkehrs in der hügeligen Region gerechnet wird, soll die verstärkte Nutzung des E-Bikes durch eine flächige Ladeinfrastruktur mit Orientierung am Flüsseradweg gesichert werden (Elektromobilitätskonzept, 2019, und HomE-Bike, 2019). Die Idee des interkommunalen Flüsseradweges resultierte aus dem 2014 konzipierten Klimaschutzkonzept des Landkreises Hof. Darauf folgend wurde 2016 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Im Anschluss wurde der Trassenverlauf des Flüsseradweges festgelegt, der Zustand der bisherigen, einzugliedernden Radwegstrecken vollständig erfasst und die anfallenden Kosten der jeweiligen Teilabschnitte berechnet. Detailplanungen wurden bislang nur für Teilabschnitte eingeholt. Eigentümerverhandlungen sind noch nicht vollständig abgeschlossen. Fördermittel wurden noch nicht beantragt. Sobald die Finanzierung gesichert ist, sollen die Bauleistungen für die ersten Teilabschnitte ausgeschrieben werden, sodass mit den Baumaßnahmen im kommenden Jahr begonnen werden kann. Zeitgleich sollen Detailplanungen für die verbleibenden Teilabschnitte eingeholt werden, sodass Ende 2020 weitere Teilabschnitte ausgeschrieben und gebaut werden können. Durch die Teilnahme am Wettbewerb können anderen Maßnahmenträgern praktikable Lösungen aufgezeigt werden, wie in interkommunaler Zusammenarbeit attraktive Angebote für den Radverkehr auf dem Land und gleichzeitig große Fortschritte für die Verbesserung der deutschen Radinfrastruktur erzielt werden können. 01 9

10 EUROPA-RADBAHN KLEVE KRANENBURG GRENZENLOS FIETSEN 02 Bau einer überregionalen, grenzüberschreitenden Radverkehrsverbindung Die neue Europa-RadBahn versteht sich als Teil der Nationalen Klimaschutzinitiative. Sie erleichtert den Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf das Rad. So wird ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet. Die Umsetzung dieses Projektes wurde durch eine interkommunale Kooperation der Stadt Kleve mit der Gemeinde Kranenburg ermöglicht. Ausschlaggebend für die Förderung von Bund und Land waren zum einen die Idee, der wachsenden Zahl von elektrisch unterstützten Pedelecs, aber auch konventionellen Rädern eine gut ausgebaute und durchgängige Route anzubieten, um den Umstieg auf das Rad zu fördern. Der zweite Aspekt war die grenzüberschreitende Dimension der Trasse. Stadt Kleve Fachbereich Tiefbau Ansprechpartner: Bernhard Klockhaus Fachbereichsleiter Tiefbau Projekthomepage: Ersichtlicher Klimaschutzvorteil durch Verkehrsverlagerung hin zum Radverkehr 6,5 Mio. Gesamtkosten, Förderung Bund 4,3 Mio. (70%) und Land (15%), Kommunen 1,3 Mio. Abgeschlossenes Projekt Startschuss im August 2017 Eröffnung am 07. Juni 2019 In einer interkommunalen Kooperation der Stadt Kleve und der Gemeinde Kranenburg entstand die Europa-Rad- Bahn als grenzüberschreitende Radverbindung. Mit ihren gut 11 km Länge bis ins niederländische Radwegenetz, einer Breite von drei 3 m, glattem Asphalt, Vorrang für den Radverkehr an den Ampelanlagen, LED-Beleuchtung innerorts und an den Knotenpunkten, Rast- und Abstellplätzen, Ladestationen und einem Radverleih bildet sie ein attraktives Angebot zum Umstieg vom Auto auf das Rad. 10

11 EUROPA-RADBAHN KLEVE KRANENBURG GRENZENLOS FIETSEN Diese verbindet am Ende zwei Mittelzentren und Hochschulstandorte: die deutsche Kreisstadt Kleve und das niederländische Nijmegen. Schnellläufer in Bestzeit Gerade mal zweieinhalb Jahre hat es von der Bewilligung der Fördermittel bis zur Eröffnung der Europa-RadBahn am 7. Juni 2019 gedauert. Planungs- und Bauzeit sind damit im Vergleich zu anderen Projekten auch beim Radwegebau bemerkenswert schnell über die Bühne gegangen. Erfolgreich war auch das Baukonzept: Von beiden Endpunkten auf deutscher Seite haben zwei Tiefbauunternehmen aufeinander zu gebaut und sicherten so, unter Halbierung der Bauzeit, die Eröffnung zur laufenden Radsaison. Ein Weg für Pendler, für den Einkauf, für die Freizeit Rund 11 km misst die neue Trasse auf deutscher Seite. 4,67 km liegen dabei auf Klever Stadtgebiet, 6,45 km führen durch die Gemeinde Kranenburg. Für alle Nutzergruppen stehen erstklassige Verbindungen in die Radwegenetze von Kleve und Kranenburg zur Verfügung. Den Namen Europa-RadBahn verdient sich das Vorhaben durch die Anbindung an das nieder- ländische Radwegenetz in Nijmegen. Die neue Europa-RadBahn ist 3 m breit, um gefahrloses Überholen in beide Fahrtrichtungen zu garantieren. Auch der Belag auf der Strecke macht Spaß: Ebener Asphalt bedeckt den Radweg über die gesamte Länge und bietet optimale Bedingungen. Die Europa-RadBahn lädt letztendlich alle Typen von Radfahrenden zur Nutzung ein. An Straßenquerungen sorgen Vorrangschaltungen für allenfalls kurze Stopps. Innerorts und an Knotenpunkten ist die Strecke abends und nachts beleuchtet. Bei der Auswahl der verwendeten Leuchten stand der Artenschutz im Vordergrund sie sind nicht nur blendfrei, sondern auch insektenfreundlich. Rast- und Abstellplätze sowie Ladestationen und ein Radverleih machen die neue Strecke für alle Nutzergruppen komfortabel. In Kleve werden Fuß- und Radweg durch Markierungen getrennt. Damit wird die Europa-RadBahn zum Anschauungsbeispiel für vergleichbare Regionen. Die Zahl der täglichen Radfahrenden belegt den Erfolg des Projekts. Hervorzuheben sind der Klimaschutzvorteil durch die Verkehrsverlagerung, die interkommunale Kooperation, die grenzüberschreitende Dimension sowie die Bundes- und Landesförderung

12 PROTECTED BIKE LANE AM HEGER-TOR-WALL IN OSNABRÜCK 03 Die Diskussionen über den Radverkehr der Zukunft führten in Osnabrück dazu, als Zielgruppe nicht nur geübte Alltagsradfahrer im Fokus zu haben, sondern die Bedürfnisse und Ängste aller (potenziellen) Radfahrenden ernst zu nehmen. Auch die Flächenansprüche des Radverkehrs steigen: Lastenräder sind unterwegs, schnelle E-Bikes wollen langsame Radler überholen. Im Beschluss zum Radverkehrsplan hat der Rat der Stadt Osnabrück im Sept u.a. festgelegt, dass der Bau von Protected Bike Lanes an den hoch belasteten Straßen geprüft werden soll. Die 2018 anstehende Deckensanierung einer Seite des Heger-Tor-Walls, Teil des innerstädtischen Hauptverkehrsstraßenrings, ergab die Chance, dieses neue Element erstmalig umzusetzen. Auf 160 m Länge wurde eine Hochbordanlage erstellt mit einer Radverkehrsanlage mit 3,25 3,50 m Breite, einschließlich eines Sicherheitstrennstreifens von 0,75m. Der benötigte Platz dafür wurde gewonnen durch Wegfall eines Parkstreifens und Reduzierung der Kfz-Fahrspuren auf 3,25 m. Die Fläche ist in Asphalt hergestellt. An Zufahrten und Einmündungen verläuft der Weg niveaugleich, querende Kfz fahren über eine Einfahrtschwelle. Der Radweg ist auf auf kompletter Länge rot markiert und mit Radlogos in regelmäßigen Abständen und an Konfliktpunkten versehen. Mit einer zweifachen Schwalbenschwanz - Markierung wird eine Hauptspur und eine Überholspur angedeutet und die vorgeschriebene Fahrtrichtung verdeutlicht. In der Planung vorgesehen war eine technische Barriere im Sicherheitstrennstreifen, die gesetzt werden soll, wenn der Weg von Kfz missbraucht wird. Das ist erfreulicherweise nicht der Fall, sodass darauf verzichtet werden konnte. Das Zeitfenster war eng, die gesamte Baumaßnahme einschließlich der Deckensanierung musste in den Sommerferien 2018 fertiggestellt werden. Die Erfahrungen mit der Nutzung seitdem sind positiv. Kurz nach der Eröffnung wurden Radfahrer/Tag gezählt. Die Akzeptanz des Einrichtungsverkehrs ist hoch. Stadt Osnabrück - FB Städtebau und FB Geodaten und Verkehrsanlagen Ansprechpartner: Ulla Bauer, Radverkehrsbeauftragte, Stadt Osnabrück bauer@osnabrueck.de Projekthomepage: Planung und Realisierung einer Protected Bike Lane mit eigenständigem Design Bau im Sommer 2018 erfolgt Städtische Mittel, Kosten Protected Bike Lane: , Deckensanierung: Abgeschlossenes Projekt Bau Juli/August 2018 Im Sommer 2018 wurde im Rahmen einer Deckensanierung erstmalig in einem Straßenabschnitt eine Protected Bike Lane als Hochbordanlage gebaut. Für den Bau des 3,25 3,50 m breiten Weges wurde ein eigenständiges Design mit vielen Einzelelementen entwickelt, das in Osnabrück Maßstäbe für einen Radweg für alle setzt. Mit dem Bau des neuen Infrastrukturelements entstand eine hohe Dynamik in der Diskussion um die zukünftigen Radverkehrsanlagen an innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen. 12

13 PROTECTED BIKE LANE AM HEGER-TOR-WALL IN OSNABRÜCK 03 Die (relativ wenigen) Falschfahrer befahren meist den Gehweg. Der Bau der Protected Bike Lane hat zu heftigen Diskussionen in der Stadtgesellschaft geführt, die von endlich mal ein richtig guter Radweg bis zu so viel Platz für den Radverkehr, das ist Geldverschwendung reichten. Dadurch entstand eine hohe Dynamik in der Diskussion um die zukünftigen Radverkehrsanlagen am innerstädtischen Wallring, die zu dem klaren Ratsauftrag führte, einen Maßnahmenplan für den gesamten Wallring mit dem Realisierungszeitraum 2025 zu entwickeln. Mit dem Erfahren dieses relativ kurzen Abschnittes lässt sich besser als mit vielen Worten deutlich machen, wie ein Radweg für alle aussehen kann. Die Realisierung der Protected Bike Lane zeigt, dass die Umsetzung eines neuen Infrastrukturelements mit einem eigenständigen Design auch vorab eines fertigen Regelwerks möglich ist. Das Leuchtturmprojekt belegt, dass eine Umverteilung von Flächen zugunsten des Radverkehrs unter Beibehaltung der notwendigen Kfz- Spuren möglich ist. 13

14 BRÜCKENSCHLAG ÜBER DIE ALLER KURZE WEGE FÜR MEHR RADVERKEHR 04 Weitsichtige Vorbereitung Aus dem ersten Radwegekonzept der 1980er-Jahre stammt der Wunsch nach einem Radweg entlang der Eisenbahnbrücke über die Aller. Die Stadt Verden verbindet bisher nur zwei Straßenbrücken mit dem südlichen und westlichen Umland. Die Pläne für den Neubau der Eisenbahnbrücke nutzte die Stadt zu Verhandlungen für eine Radwegeverbindung. Rechtzeitig vor Einleitung der Planfeststellung stimmte der Rat einer Kostenübernahme für die statische Verstärkung der neuen Brücke ( ) zu und konnte die Stadt per Vertrag mit der DB AG die Chance schaffen, an die neue Eisenbahnbrücke zwei Radbrücken anzuhängen und über den Bahndamm die Radroute über das breite Überschwemmungsgebiet zu führen. Der Ratsbeschluss 2009 folgte in der Annahme einer wachsenden Bedeutung für den Radverkehr. Per Gutachten hat die Stadt den Nutzen der neuen Radroute ermittelt. Eine Umfrage bestätigt: Die neue Radverbindung fördert den Umstieg vom Auto auf das Rad, v.a. für den täglichen Weg zur Arbeit und zur Schule. Die Prognose für Werktage nennt eine Nutzung von 580 bis 600 Radfahrten. Die damit im gleichen Umfang reduzierten Stadt Verden (Aller) Ansprechpartner: Herr Torsten Fiebig torsten.fiebig@verden.de Projekthomepage: Pkw-Fahrten reduzieren die Klimabelastung um jährlich 182 Tonnen CO2. Projektentwicklung Aufgrund des Vertrags plante die DB Netz AG mit der Eisenbahnbrücke zugleich das Anhängen von zwei Radbrücken über die Aller und die Wätern. Nach der Planfeststellung folgte bis 2015 der Neubau der Eisenbahnbrücke in einer neuen Bahntrasse östlich der bisherigen Hauptstrecke Bremen Hannover. Parallel ließ die Stadt 2015 die Entwurfsplanung für die neue 1,5 km lange Radroute zwischen Verden und Dörverden mit dem Anhängen der zwei Radbrücken (380 m und 100 m Länge) und dem Radwegebau auf dem Bahndamm erstellen. Im Bundeswettbewerb Klimaschutz durch Radverkehr des Bundesumweltministeriums (BMU) wurde das Verdener Projekt Brückenschlag über die Aller 2016 als bundesweit vorbildlich für eine Förderung ausgewählt erfolgte die weitere Ausführungsplanung. Nach der Bewilligung der Fördermittel konnte die bauliche Umsetzung im September 2018 starten und am 2. Oktober 2019 fand die Eröffnung des Brückenschlages statt. Eine kürzere Radroute zwischen Dörverden und Verden schaffen, damit viele Pendler vom Auto aufs Rad umsteigen Fertigstellung einer 1,5 km langen Radroute mit zwei neuen Brücken als Abkürzung für den Radverkehr Stadt Verden mit Förderung aus dem Bundeswettbewerb Klimaschutz durch Radverkehr und Landkreis Verden Abgeschlossenes Projekt 04/ / 2019 Die Stadt Verden hat weitsichtig 2009 per Vertrag mit der DB AG die Chance geschaffen, an den geplanten Neubau der Eisenbahnbrücke zwei Radbrücken (380 m und 100 m) anzuhängen. Zügig folgte dem Bau der Bahnbrücke in 2018/19 die Anlage der neuen 1,5 km langen Radroute dank dem Bundeszuschuss aus dem Wettbewerb Klimaschutz durch Radverkehr. Für viele Pendler ist dieser Radweg jetzt kürzer und schneller als die Autofahrt. Der Brückenschlag hat Verden motiviert weitere Radrouten zu realisieren. 14

15 BRÜCKENSCHLAG ÜBER DIE ALLER KURZE WEGE FÜR MEHR RADVERKEHR 04 Erreichtes und Perspektiven Einzigartig ist das Anhängen der zwei Radbrücken an die langen Bahnbrücken über Aller und Wätern. Die neue 1,5 km lange Radroute schafft eine attraktive Abkürzung für Radpendler, von denen künftig viele mit dem Rad schneller als mit dem Auto zur Arbeit kommen. Die Radroute führt bis zum Bahnhof Verden und soll bis zur Berufsschule um weitere 4 km verlängert werden. Mit den Nachbargemeinden und im Landkreis gibt es konkrete Pläne für weitere Radrouten zur Radverkehrsförderung. Zugleich schafft die Radroute über das Vogelschutz- und Naturschutzgebiet der Allerniederung einmalige Erlebnisse für die Naherholung und den Radtourismus. Die Radzählanlage zeigt für den ersten Monat im Oktober 2019 bereits einen Tagesdurchschnitt von 340 Radfahrten. Eine steigende Tendenz ist zum Frühjahr zu erwarten. 15

16 BAU VON SICHEREN BÜRGERRADWEGEN IM LÄNDLICHEN RAUM ZUR VERBESSERUNG DER RADWEGINFRASTRUKTUR 05 Eng und gefährlich war es auf der Landstraße L 823. Seit über 25 Jahren wurde ein sicherer Rad- und Wanderweg an der schmalen, kurvenreichen und viel befahrenen L 823 von Horn nach Steinheim aus der Bevölkerung gefordert. Es fehlte ein vernünftiges Gesamtkonzept zur sicheren Anbindung der Ortschaften. Die Initiative wandte sich mit einer ersten Planungsidee an die Regionalniederlassung von Straßen.NRW. Schnell und unbürokratisch hatten die Verantwortlichen des Vereins innerhalb weniger Tage die Vorgespräche mit den sechs beteiligten Grundstückseigentümern abgeschlossen. Die Stadt Horn-Bad Meinberg konnte überzeugt werden, eine Absichtserklärung zum Bau des Weges gegenüber Straßen.NRW abzugeben. Nach Erstellung einer Grobplanung konnten die Anträge bei der Stadt Horn-Bad Meinberg und bei der Regionalniederlassung Straßen.NRW in Bielefeld gestellt werden. Die Kommunen Steinheim und Horn-Bad Meinberg gaben Kostenbeteiligungszusagen. Auf Anregung von Straßen.NRW wurde zwischen der Planungsgemeinschaft von den Heimatvereinen und der Stadt Horn-Bad Meinberg eine Umsetzungsvereinbarung Verein: Ländlicher Raum aktiv e.v. Ansprechpartner: Heribert Gensicki Heribert.gensicki@t-online.de Projekthomepage: keine Angabe abgeschlossen, die den Bau der ersten Abschnitte in Eigenregie vorsah. Um das Haftungsrisiko zu reduzieren, wurde aus der Planungsgemeinschaft 2017 ein Verein gegründet. Der Verein Ländlicher Raum aktiv e.v. ist jetzt federführend für die gesamte Umsetzung verantwortlich. Dazu zählt: Erstellen von Planungsunterlagen (Lagepläne, Querschnitte, ggf. Längsschnitte, Grunderwerbspläne) Vorlage der Anträge und Planungen mit Kostenerfassung bei den Kommunen Straßen.NRW Grunderwerbsverhandlungen und Vertragsvorbereitung Vorabstimmung der Planung mit der Unteren Landschaftsbehörde, der Unteren Wasserbehörde und den Grundstückseigentümern Abstimmung der Planung und des Ablaufs mit den Kommunen Abstimmung der Planung und des Ablaufs mit der Straßenverkehrsbehörde der Kreise Vorlage einer Kostenrechnung Vergabe der Arbeiten Koordinierung der Arbeiten und Einsatzplanung 4 Durch bürgerschaftliches Engagement zur Verbesserung der Radinfrastruktur im ländlichen Raum beitragen Neun Bürgerradwegprojekte an vier verschiedenen Landstraßen. Programm Nahmobilität: für vier Radwegeabschnitte LRaktiv e.v Spendengelder; Gesamt: 2,4 Mio. Projekt in Umsetzung : Interessen- und Planungsgemeinschaft; seit 2017: LRaktiv e.v. Durch das besondere bürgerschaftliche Engagement für die ländliche Region konnte die Radinfrastruktur signifikant verbessert werden. So ist inzwischen eine sichere Radverbindung (10 km) zwischen den Städten Steinheim (Kreis Höxter) und Horn- Bad Meinberg (Kreis Lippe) entstanden, die ohne dieses Projekt aufgrund der ländlichen Struktur in der Zukunft nie realisiert worden wäre. Die außergewöhnliche Spendensumme von bisher ist ein Ausdruck für die große Anerkennung des Projektes in der Bevölkerung. 16

17 BAU VON SICHEREN BÜRGERRADWEGEN IM LÄNDLICHEN RAUM ZUR VERBESSERUNG DER RADWEGINFRASTRUKTUR 2 05 Terminplanung der Arbeitseinsätzeund Abstimmung mit Straßenmeistereien Durchführung und Überwachung der verkehrsrechtlichen Anordnungen der Straßenverkehrsbehörde Durchführung notwendiger Kontrollprüfungen Überwachung der Anmeldung der Baumaßnahme durch den Auftragnehmer beim Amt für Arbeitsschutz bei der Bezirksregierung wegen Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften Kostenfeststellung, Vergleich der Kostenfeststellung mit der Gesamtfinanzierung Örtliche Bauüberwachung, Prüfung und Bezahlung der Rechnungen Endabrechnung der Maßnahme, Vorlage der Unterlagen bei der Stadt und bei Straßen.NRW Überwachung und Beseitigung von Mängeln Einwerbung von Spendengeldern, da wir als gemeinnütziger Verein vom Finanzamt anerkannt wurden 17

18 RADSCHNELLVERBINDUNG BÖBLINGEN/SINDELFINGEN STUTTGART Radschnellverbindung (RSV) Böblingen/Sindelfingen - Stuttgart 06 Im Sommer 2016 wurde der Impuls zur Planung einer Radschnellverbindung (RSV) im Landkreis Böblingen bei einer öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema Radverkehrsförderung gesetzt. Nach intensiver Prüfung und Gesprächen mit verschiedenen Kommunalverwaltungen und Trägern öffentlicher Belange (Naturschutz, Forst, Denkmalschutz ) wurde im Herbst 2016 das Projekt RSV Böblingen/Sindelfingen Stuttgart ins Leben gerufen. Im Grundsatz sah das Projekt die Optimierung und den Ausbau von bestehenden Hauptradverkehrsverbindungen vor. Aus den beiden Mittelzentren Böblingen und Sindelfingen führt jeweils eine Wegverbindung in Richtung Stuttgart, die sich dann zu einer Trasse verbinden, die an die städtischen Radwege anbindet. Landratsamt Böblingen (Regionalentwicklung) Nachdem das Projekt im März 2017 in ein entsprechendes Landes-Förderprogramm aufgenommen worden war, konnte im Mai der politische Planungsbeschluss des Kreistages gefasst werden. Die Abstimmung mit den Flächeneigentümern und Behörden wie Stadtverwaltungen, Natur- und Denkmalschutzämtern sowie den Forstämtern wurde intensiv betrieben, um Interessenskonflikte frühzeitig zu erkennen und Kompromisse zu finden. Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung stellten insbesondere die Beleuchtung und der Denkmalschutz dar, aber auch die verkehrsrechtliche Widmung sowie die Ausführung des Winterdienstes. Für die Installation einer insektenfreundlichen und mittels Bewegungssensor gesteuerten LED-Beleuchtung bedurfte es eines Kompromisses mit dem Sindelfinger Gemeinderat und der Naturschutzbehörde, welcher den Beleuchtungszeitraum eingrenzt. Den Belangen des Denkmalschutzes hinsichtlich eines gepflasterten Wegabschnittes einer Militärstraße aus den 1930er-Jahren wurde u.a. durch das Offenhalten eines rund 80 m langen Sichtfensters Rechnung getragen. Durch die Lage im Wald wird beim Winterdienst kein herkömmliches Streusalz, sondern umweltfreundlicheres Kaliumformiat verwendet. Auf eine verkehrsrechtliche Trennung von Fuß- und Radverkehr wurde aufgrund der relativ geringen Fußgängerfrequenz an Werktagen verzichtet. Die Wegabschnitte sind zwischen 5,5 und 4 m breit und bieten für alle Verkehrsteilnehmer ausreichend Platz. Bereits vor dem Ausbau zur Ansprechpartner: Marcel Haas (Radverkehrsbeauftragter) Ma.haas@lrabb.de Projekthomepage: Fahrradautobahn-in-der-Region-Stuttgart-Umweltfreundlich-und-schnell-von-Boeblingen-nach-Stuttgart,radschnellweg-stuttgart-102.html Attraktive Alltagsradverkehrsverbindung mit dynamischer, insektenfreundlicher LED-Beleuchtung zwischen den Mittelzentren Böblingen/Sindelfingen sowie der Landeshauptstadt Stuttgart Radschnellverbindung im Mai 2019 fertiggestellt. Dauerzählstation misst tägliche Radfahrten Rund 3 Mio. ; Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg Abgeschlossen Eröffnungsfeier mit Presse und Bürgerschaft Baden-Württembergs erste, knapp 8 km lange Radschnellverbindung (RSV) führt durch ein bewaldetes Gebiet zwischen den Mittelzentren Böblingen und Sindelfingen sowie der Landeshauptstadt Stuttgart. Die RSV verbindet die jeweils städtischen Radwegnetze miteinander und sorgt für eine verbesserte Radverkehrserschließung von Wohn- und Gewerbestandorten. Sie wurde abschnittsweise auf einer alten Militärstraße gebaut und ist mit einer bewegungssensorgesteuerten LED-Beleuchtung ausgestattet. 18

19 RADSCHNELLVERBINDUNG BÖBLINGEN/SINDELFINGEN STUTTGART RSV wurden die Wege von Fußgängern, Radfahrern und dem forstwirtschaftlichen Verkehr als Mischverkehrsfläche gemeinschaftlich genutzt. Das Herzstück der im Mai 2019 fertiggestellten RSV bildet die Römerstraße. Sie wurde in den 1930er-Jahren mit Pflastersteinen für die Befahrung mit Wehrmachtspanzern befestigt. Dies geschah vor dem Hintergrund der beiden Wehrmachtskasernen in Böblingen und Stuttgart. Durch den erfolgten Umbau kann der Weg heute für eine umweltfreundliche Mobilität genutzt werden. Das RSV-Pilotprojekt des Landes Baden-Württemberg verfügt über eine Strahlkraft, die sich auch auf andere Regionen übertragen lässt. Das Bauvorhaben sowie die Fertigstellung der neuen RSV wurden an die breite Öffentlichkeit herangetragen und verstärken den allgemeinen Trend zur Radnutzung im Alltagsverkehr

20 RADVERKEHRSANLAGE ADENAUERPLATZ OST-WEST 07 Die Radachse am Adenauerplatz ist ein Kernelement der Heidelberger Rad-Offensive. Damit schafft die Stadt Heidelberg eine attraktive, schnelle und sichere Verbindung von der Altstadt zum Hauptbahnhof und schließt die Lücke der Fahrradhauptachse in Ost-West-Richtung. Mit der Radachse wird die Fahrradinfrastruktur in der Innenstadt weiter ausgebaut, das ist ein wichtiger Beitrag für den umweltfreundlichen Verkehr in Heidelberg. Auf einer Länge von 135 m wird die Radwegeführung verbessert. In der Friedrich- Ebert-Anlage wird zwischen Nadlerstraße und Sofienstraße ein Radfahrstreifen markiert. Dafür ist eine neue Fahrstreifenaufteilung in der Friedrich-Ebert-Anlage in diesem Abschnitt erforderlich. Aus vier Fahrstreifen für den motorisierten Individualverkehr (MIV) werden drei Fahrstreifen für den MIV sowie ein Radfahrstreifen. Im Bereich zwischen Sofienstraße und Rohrbacher Straße entsteht ein erhöhter Radweg. Nahezu alle Fußgängerquerungen werden barrierefrei ausgebaut, die Signalanlagen modernisiert und die Fahrbahn erneuert. Die Arbeiten sind bis auf Restmarkierungsarbeiten abgeschlossen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,15 Mio.. Das Projekt sollte den Fahrradpreis aus folgenden Gründen gewinnen: 1. Herstellung einer wichtigen Hauptverbindungsstrecke zwischen der Altstadt und dem Hauptbahnhof. 2. Signifikante Verbesserung der Sicherheit für Radfahrer durch eigene Verkehrsflächen. 3. Reduktion von MIV-Fahrstreifen zugunsten des Radverkehrs. Erhöhung der Leistungsfähigkeit bei der Verkehrsabwicklung. 4. Die Flüssigkeit des Verkehrs wird durch die klare Zuordnung der Verkehrsflächen für die einzelnen Verkehrsarten gefördert. Lückenschluss der Fahrradhauptachse in Ost-West-Richtung von der Altstadt zum Hauptbahnhof Auf einer Länge von 135 m wird die Radwegeführung verbessert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,15 Mio.. Projekt in Umsetzung Die Arbeiten sind weitgehend abgeschlossen. Stadt Heidelberg Ansprechpartner: Jochen Sandmaier jochen.sandmaier@heidelberg.de Projekthomepage: keine Angabe Auf einer Länge von 135 m wird die Radwegeführung verbessert. Dafür ist teilweise eine neue Fahrstreifenaufteilung erforderlich. Aus vier Fahrstreifen für den motorisierten Individualverkehr (MIV) werden drei Fahrstreifen für den MIV sowie ein Radfahrstreifen. Es entsteht ein erhöhter Radweg. Nahezu alle Fußgängerquerungen werden barrierefrei ausgebaut, die Signalanlagen modernisiert und die Fahrbahn erneuert. 20

21 RADWALL DER FAHRRADFREUNDLICHE UMBAU DES SCHWANEN- UND OSTWALLS IN DORTMUND 08 Eine attraktive, durchgängige und mühelos zu befahrende Radverbindung rund um den Wallring ist zentrales Anliegen des dreijährigen Förderprojektes Stadtluft ist (emissions-)frei Dortmunds Einstieg in eine emissionsfreie Innenstadt. In einem ersten Schritt plant die Stadt Dortmund den fahrradfreundlichen Umbau eines Teilabschnittes des Wallrings zwischen Schwanen- und Ostwall. Dieser Abschnitt wird innerhalb der nächsten drei Jahre umgebaut, um Lücken im Radverkehrsnetz zu schließen, Mängel der Trassenführung zu beheben und die Radverbindung um den Wall zu verbessern. Zusätzlich wird der Fußverkehr gefördert. Dabei bleiben die Hauptfahrspuren des Wallrings in ihrem derzeitigen Bestand erhalten. Der Umbau beschränkt sich auf die Randbereiche neben der Hauptfahrbahn. Unabhängig geführte Radverbindung Bislang gibt es in diesem Bereich des Wallrings so gut wie keine eigenständigen Radverkehrsanlagen. Radfahrer werden über die Fahrspuren der parallel zum Wallring verlaufenden Stellplatzanlagen geführt. Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt sowie das Tiefbauamt der Stadt Dortmund haben in enger Abstimmung mit einem beauftragten Ingenieurbüro Entwürfe für eine durchgängige und attraktive Radverkehrsinfrastruktur zwischen Bornstraße und Adlerturm erarbeitet: Radfahrende werden unabhängig vom Hauptverkehr des motorisierten Individualverkehrs des Wallrings auf den Nebenfahrbahnen als Fahrradstraße oder auf eigenständigen Radwegen geführt. Dabei können Radfahrer sowohl innen liegend als auch außen liegend den Wall in beide Richtungen befahren. Qualitätsstandards setzen neue Maßstäbe innerhalb des Stadtgebietes Für eine attraktive und sichere Radwegeverbindung werden die Radfahrer abschnittsweise auf baulich angelegten, von Fußgängern getrennten Zweirichtungsradwegen geführt. Die Mindestbreite von 3,25 m zuzüglich 0,75 m Sicherheitsstreifen Projektteam Emissionsfreie Innenstadt, Stadtplanungs- und Bauordnungsamt der Stadt Dortmund Ansprechpartner: Andreas Meißner, Projektleiter Emissionsfreie Innenstadt andreasmeissner@stadtdo.de Projekthomepage: Verbesserung der Radverbindung um den Dortmunder Wallring Die Entwurfsplanung wird von gesamtstädtischer Zustimmung in Politik und Bürgerschaft getragen. 80%-Förderung durch EU (Europäischen Fonds für regionale Entwicklung [EFRE]) und Land NRW; Gesamtkosten rund 2 Mio. Projekt in Umsetzung Entwurfsplanung: 2019; Baubeschluss 2020; Bau 2021 Der fahrradfreundliche Umbau eines Teilabschnittes des Dortmunder Wallrings zum Radwall ist der erste Schritt einer attraktiven, durchgängigen und mühelos zu befahrenden Radverbindung rund um den Wallring. Radfahrende werden unabhängig vom Hauptverkehr des motorisierten Individualverkehrs auf den vorhandenen Nebenfahrbahnen als Fahrradstraße oder auf eigenständigen Radwegen mit komfortablen Breiten von mindestens 3,25 m geführt. Dabei können sie den Wall sowohl innen liegend als auch außen liegend in beide Richtungen befahren. 21

22 RADWALL DER FAHRRADFREUNDLICHE UMBAU DES SCHWANEN- UND OSTWALLS IN DORTMUND 08 zu parkenden Autos setzt neue Maßstäbe innerhalb des Stadtgebietes für Radwege im Zweirichtungsverkehr entlang von Hauptverkehrsstraßen. Über große Strecken des Umbaubereichs werden auf beiden Seiten des Walls Radwege mit diesen Mindestbreiten für den Zweirichtungsverkehr geschaffen. Wo eigenständige bauliche Lösungen nicht möglich sind, wird der Radverkehr in den Nebenfahrbahnen als Fahrradstraßen bevorrechtigt. In den Kreuzungsbereichen werden Fuß- und Radverkehr sicher geleitet. Einzelhandel ist der Wegfall zugunsten des Fuß- und Radverkehrs hinnehmbar. Breite gesamtstädtische Zustimmung Der Entwurf wird von breiter gesamtstädtischer Zustimmung in Politik und Bürgerschaft getragen und als wichtiger Schritt für die Entwicklung Dortmunds zur Fahrradstadt herbeigesehnt. Der umgebaute Radwall ist in einer Visualisierung bereits heute unter erlebbar. Der zusätzliche Platzbedarf für den sicher geführten Fuß- und Radverkehr zwischen Schwanen- und Ostwall erfordert den Wegfall von 180 der derzeit über 780 Stellplätze im Umbaubereich. In Abstimmung mit Anliegern und innerstädtischem 22

23 VERKEHRSFLÄCHE NEU VERTEILT FAHRRADSTRASSE SETZT NEUE MASSSTÄBE FÜR ZU FUSS GEHENDE UND RADFAHRENDE 09 Der Friesenwall ist eine für die Kölner Innenstadt typische Straße. Dichte Bebauung gepaart mit einer gemischten Nutzung aus Gastronomie, Einzelhandel und Wohnen sorgt für zahlreiche und zum Teil konkurrierende Nutzungsansprüche, die sich in einer schmalen Fahrgasse und vollgestellten Gehwegen widerspiegeln. Durch Anwohner und externe Besucher herrscht ein hoher Parkdruck. Im Radverkehrskonzept Innenstadt wurde der Friesenwall aufgrund seiner Bedeutung für das Radverkehrsnetz als künftige Fahrradstraße definiert. Schnell wurde klar, dass die Verkehrsflächen zugunsten des Fuß- und Radverkehrs neu verteilt werden müssen und hierfür der komplette Entfall eines der beiden Längsparkstreifen (50 Kfz-Stellplätzen) erforderlich wird. Vor Planungsbeginn wurde die Maßnahme durch einen politischen Beschluss legitimiert. Hierfür wurden verschiedene Erhebungen aufbereitet, die u.a. zu folgenden Erkenntnissen führten: Stadt Köln Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung Bis zu 50% freie Kapazitäten in umliegenden Parkhäusern 75 Räder zumeist wild auf Gehwegen abgestellt Zahlreiche Einbauten auf Gehwegen, die den Bewegungsraum von zu Fuß Gehenden einschränken Etwa Radfahrende gegenüber Kfz durchqueren den Friesenwall täglich, zu Fuß Gehende in einem Zeitraum von sechs Stunden (jeweils zwei Stunden morgens, mittags, abends) Planungsgrundlage bildeten die Ergebnisse der Bestandserfassung sowie die im Radverkehrskonzept Innenstadt definierten Fahrradstraßenstandards (Fahrbahnbreite, Vorfahrt an Kreuzungen und Piktogramme). Diese wurden im Friesenwall erstmals konsequent angewendet. Durch den Entfall der etwa 50 Kfz-Stellplätze konnte Platz für eine 4 m Breite Fahrgasse (zuvor 3 m) geschaffen werden, ein Maß, das das für Fahrradstraßen cha- Ansprechpartner: Oliver Klaholz Oliver.Klaholz@stadt-koeln.de Projekthomepage: aktuelle-info/fahrradstrasse-friesenwall Steigerung des Radverkehrsanteils und Erhöhung des Fahr- und Gehkomforts Zunahme des Radverkehrs in wenigen Monaten um 50% Stadt Köln Teilfinanzierung Multifunktionsstreifen durch ExWoSt Modellvorhaben aktive Mobilität in städtischen Quartieren Abgeschlossenes Projekt Stadt Köln setzt neu entwickelte Maßstäbe für die Nahmobilität um. Für die Einrichtung einer Fahrradstraße und das Freiräumen von Gehwegen wurden am Kölner Friesenwall erstmals 50 Stellplätze umgewandelt. Insgesamt konnte mit 13 gezielten Teilmaßnahmen mehr Raum für den Fuß- und Radverkehr geschaffen werden. Ein Großteil der Maßnahmen wurde mit der Ausgestaltung eines innovativen Multifunktionsstreifens kombiniert. Weitere Fahrradstraßen mit Verknüpfung zur Fußverkehrsförderung sind in Planung. 23

24 VERKEHRSFLÄCHE NEU VERTEILT FAHRRADSTRASSE SETZT NEUE MASSSTÄBE FÜR ZU FUSS GEHENDE UND RADFAHRENDE Versetzen in den Multifunktionsstreifens konnten die Gehwege entrümpelt und zugleich das illegale Parken physisch unterbunden werden. Im Rahmen eines Pressetermins mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker wurde die Fahrradstraße im Friesenwall im Mai 2019 offiziell freigegeben. Dabei wurden im Friesenwall Türanhänger an Autos, Hauseingängen und Fahrradlenkern verteilt, um den Bekanntheitsgrad und die Regelungsinhalte von Fahrradstraßen zu steigern. 09 rakteristische Nebeneinanderfahren komfortabel zulässt. Bei allen Verbesserungen für den Radverkehr wurden auch die Bedürfnisse von zu Fuß Gehenden beachtet und in die Umgestaltung einbezogen. So entstand durch die Umverteilung der Verkehrsfläche neben einer breiteren Fahrbahn ein sogenannter Multifunktionsstreifen, in den verschiedene Elemente integriert wurden (z.b. 120 neue Fahrradabstellplätze, Sitzbänke mit kombinierten Pflanzkübeln, Schilderpfosten oder Parkscheinautomaten). Durch das Eine erste Nachher-Zählung hat im Oktober 2019 ergeben, dass der Radverkehrsanteil mit Radfahrenden gegenüber 650 Kfz am Tag überwiegt. Als Bestandteil des ExWoSt-Modellvorhabens aktive Mobilität in städtischen Quartieren sind in 2020 weitere Untersuchungen insbesondere zum Fußverkehr und zur Aufenthaltsqualität beabsichtigt. 24

25 BISMARCKSTRASSE 10 Die Bismarckstraße ist Bestandteil des Mannheimer Innenstadtrings. Die 2014 am Tag von bis zu Kfz befahrene, vier- bis sechsspurig ausgebaute Hauptverkehrsstraße erschließt mehrere Standorte der Universität. Sie sollte Teil des Mannheimer Radhauptroutennetzes und des Landesradwegenetzes Baden-Württemberg werden. In der Bismarckstraße gab es vor dem Umbau im Jahr 2016 keine Radverkehrsanlagen. Dadurch wurde die Bismarckstraße Bestandteil des Rahmenkonzepts Lückenschlüsse an Hauptverkehrsstraßen, das 2010 im Zuge des 21-Punkte-Programms für mehr Radverkehr durch den Gemeinderat beschlossen wurde. Das Ziel dieses Projektes war es, die Bismarckstraße in das Radverkehrsnetz Mannheims einzubinden. Auch galt es, die zum Ausgangszeitpunkt unzureichende Verkehrssicherheit für Radfahrende und Fußgänger zu verbessern. Durch den Ausbau sollte die stadtweite Nutzung des Fahrrads gesteigert werden. Stadt Mannheim, Fachbereich Stadtplanung und Tiefbau Ansprechpartner: Johanno Sauerwein Projekthomepage: keine Angabe Um das umzusetzen, wurde in Nordrichtung ein Fahrstreifen des MIV zu einem Radfahrstreifen umgewidmet, welcher teilweise als Umweltspur für Busse freigegeben ist. Die Breite des Radfahrstreifens von 3,00 m geht deutlich über die Musterlösung des RadNETZ Baden-Württemberg hinaus und bietet auch für größere Radverkehrsaufkommen eine komfortable Infrastruktur. In Fahrtrichtung Hauptbahnhof erfolgte ein Umbau mit Neuaufteilung des Straßenquerschnittes, um einen Radfahrstreifen zu ermöglichen. Die Radfahrstreifen sind mit Fahrradpiktogrammen und rot markierten vorgezogenen Aufstellflächen gekennzeichnet. Für die Radfahrenden wurden an mehreren Kreuzungsstellen indirekte Linksabbieger markiert. In Nordrichtung wird die Fahrradspur teilweise als Umweltstreifen von Bussen im 20-Minuten-Takt mitgenutzt. Zusätzlich wurden auf der kompletten Bismarckstraße die Lichtsignalanlagen erneuert. Insgesamt kostete das Projekt ca. 5 Mio.. Diese Summe beinhaltet neben der Ein- Die Bismarckstraße soll für den Radverkehr ausgebaut werden. Starke Steigerung des Radverkehrsanteils und erhöhte Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger Circa 5 Mio., teilweise gefördert durch LGVFG und Bundesministerium Abgeschlossenes Projekt Sommer 2015 bis Frühjahr 2017 Im Zuge des Mannheimer 21-Punkte- Programms für mehr Radverkehr wurde die Bismarckstraße, eine der Hauptrouten zur Universität, für den Radverkehr ausgebaut. In Fahrtrichtung Ludwigshafen wurde ein Fahrstreifen des MIV für den Radfahrer als Umweltspur umgewidmet, auf welcher teilweise auch Busse verkehren dürfen. In Gegenrichtung erfolgte eine Neuverteilung des Straßenquerschnittes, um einen Radstreifen zu ermöglichen. Seit dem Umbau ist der Radverkehrsanteil dort stark gestiegen. 25

26 BISMARCKSTRASSE 10 richtung von Radverkehrsanlagen auch barrierefreie Haltestellen, Querungen und LSA-Erneuerungen. Die Stadt Mannheim erhielt vom Land Baden-Württemberg nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Zuschüsse in Höhe von rund 1,5 Mio.. dass von ihnen 67% seit dem Umbau die Strecke häufiger mit dem Rad zurücklegen. Darüber hinaus hilft die Maßnahme, neue Mannheimerinnen und Mannheimer von Anfang an zu einer gesünderen und umweltbewussteren Verkehrsmittelwahl zu bewegen. Die Bismarckstraße wurde 2019 mit dem zweiten Platz des Landespreises für Radinfrastruktur ausgezeichnet. Seit dem Umbau ist der Radverkehrsanteil auf der Bismarckstraße stark angestiegen. Zählungen ergaben bereits kurz nach dem Umbau eine Steigerung um 49%. Darüber hinaus wurde der Umbau von der Technischen Universität Dresden im Rahmen des durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderten Forschungsprojekts RADeval wissenschaftlich untersucht. Befragungen von 212 Radfahrenden im September 2018 ergaben, 26

27 WEGNAHME FREILAUFENDER RECHTSABBIEGER, SOFORTMASSNAHMEN Ad-hoc-Maßnahme am Knotenpunkt Escher Straße / Äußere Kanalstraße 11 vorher Freilaufende Rechtsabbieger stellen eine grundsätzliche Gefahr für den Radverkehr dar. Infolge unangepasster Kfz-Geschwindigkeit beim Abbiegen an freilaufenden Rechtsabbiegern kommt es häufig zu Gefährdungen und vermeidbaren Unfällen. In seiner Sitzung am hat der Rat der Stadt Köln eine Überprüfung, Überplanung und ggf. den Umbau aller in Köln vorhandenen sogenannten freilaufenden Rechtsabbieger beschlossen. Aufgrund dieses Beschlusses führt die Verwaltung zusammen mit einem Ingenieurbüro eine Machbarkeitsstudie zu diesem Thema durch. Die Machbarkeitsstudie besteht aus drei Arbeitseben. Die Vorgehensweise wurde in einem Arbeitskreis bestehend aus Polizei, ADFC und VCD festgelegt. Im ersten Schritt hat die Verwaltung an allen 950 signalisierten Knotenpunkten in Köln die freilaufenden Rechtsabbieger erfasst. Dabei wurden 320 signalisierte Knotenpunkte mit mindestens einem freilaufenden Rechtsabbieger festgestellt. Da Stadt Köln Ansprechpartner: Kristina Kollbach kristina.kollbach@stadt-koeln.de Projekthomepage: keine Angabe einige Knotenpunkte über mehrere freilaufende Rechtsabbieger verfügen, beträgt die Gesamtzahl 480 einzelne freilaufende Rechtsabbieger. Die zweite Arbeitsebene sieht die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur detaillierten Prüfung auf Beseitigung der Gefahrenstellen anhand von ca. 40 beispielhaft ausgewählten freilaufenden Rechtsabbiegern vor. Die dritte Arbeitsebene beinhaltet die Erarbeitung von planerischen Lösungsvorschlägen für acht Knotenpunkte. Die Fertigstellung der Machbarkeitsstudie beansprucht einen Zeitraum von ca. 18 Monaten. Nach dem üblichen Vorgehen könnte erst dann mit dem Umbau von Knotenpunkten begonnen werden. Um diese zeitliche Verzögerung zu vermeiden und bereits kurzfristig erkennbare Verbesserungen erreichen zu können, wurde entschieden, als sogenannte Ad-hoc- Maßnahmen freilaufende Rechtsabbieger mit einfachen Mitteln abzubauen, wie z.b. Abpollerung oder ersatzloser Entfall der Rechtsabbiegemöglichkeit. Erhöhung der Verkehrssicherheit im Radverkehr Wegfall der freien Rechtsabbiegebeziehung für Kraftfahrzeuge an sechs Knotenpunkten Stadt Köln Projekt in Umsetzung Seit 07/2019 Bei diesem Projekt wird zum einen eine Machbarkeitsstudie für den Rückbau freilaufender Rechtsabbieger erstellt, parallel dazu werden Ad-hoc-Maßnahmen umgesetzt, bei denen als Sofortmaßnahme freilaufende Rechtsabbieger entfallen. Um zeitnah Verbesserungen bei den bestehenden freilaufenden Rechtsabbiegern zu erreichen, wurde entschieden Ad-hoc-Maßnahmen durchzuführen. Durch diese Maßnahme ergibt sich ein sofortiger Sicherheitsgewinn für den Radverkehr. 27

28 WEGNAHME FREILAUFENDER RECHTSABBIEGER, SOFORTMASSNAHMEN Ad-hoc-Maßnahme am Knotenpunkt Geldernstraße / Mauenheimer Gürtel / Parkgürtel 11 vorher nachher Im ersten Fall entfällt der freilaufende Rechtsabbieger, indem er abgepollert wird. Die Rechtsabbiegemöglichkeit besteht jedoch weiterhin. Sie ist dann in die Geradeausfahrt und die Lichtsignalanlage eingebunden. Voraussetzung ist jedoch, dass die Knotengeometrie dort ein Abbiegen erlaubt (Schleppkurve). Ein baulicher Eingriff soll zunächst nicht erfolgen. Im zweiten Fall wird die Rechtsabbiegemöglichkeit ersatzlos unterbunden. Dies kommt dann in Betracht, wenn die Abbiegeströme sehr schwach sind und alternative Möglichkeiten für den Kfz-Verkehr bestehen (Alternativrouten). Im Rahmen der Ad-hoc-Maßnahmen wurde an sechs Knotenpunkten ein freilaufender Rechtsabbieger beseitigt. Die Maßnahme dient dazu, die Sicherheit im Radverkehr zu erhöhen sowie den Anteil des Radverkehrs am Modal Split zu steigern. Im weiteren Vorgehen der Machbarkeitsstudie werden zusätzliche Knotenpunkte identifiziert, bei denen kurzfristig ein Wegfall eines freilaufenden Rechtsabbiegers als Ad-hoc-Maßnahme möglich ist. Die oben aufgeführte Liste ist demnach nicht abschließend. 28

29 EINE RADVERBINDUNG ENTLANG DER MAINTERRASSE Fahrradfahren entlang der Kelsterbacher Terrasse Fahrradtouren an Flussufern haben ihren ganz eigenen Reiz. Zudem stellen Sie oft direkte Verbindungen ohne allzu häufige Verkehrsquerungen dar. So verhält es sich auch mit dem Rad- und Fußweg entlang des Mains: Das Kelsterbacher Mainvorland ist eine wichtige Verknüpfung von Freiräumen innerhalb des Großraums Frankfurt. Der begleitende Fuß- und Radweg ist Teil übergeordneter Verbindungen wie dem Regionalparkroutennetz und dem Main-Radweg. Die Städte Kelsterbach, Raunheim und Rüsselsheim haben in den zurückliegenden Jahren große Anstrengungen unternommen, das südliche Flussufer baulich so weit zu qualifizieren, dass das Fahrradfahren komfortabler und sicherer wird. Die Kelsterbacher Terrasse ist eine naturräumliche Besonderheit, die dafür sorgt, dass Kelsterbach ein infrastrukturelles Nadelöhr ist. Die bis zu 18 m hohe Hangkante begleitet den Fluss und stellt eine natürliche Barriere zu den südlich angrenzenden Wohnquartieren dar. Bauamt der Stadt Kelsterbach, Herr Stefan Hoffmann (Bauamtsleiter) Ansprechpartner: Herr Stefan Hoffmann (Bauamtsleiter) s.hoffmann@kelsterbach.de Projekthomepage: keine Angabe Inszenierung des Mainufers Die Stadt Kelsterbach schrieb 2010 einen Planungswettbewerb aus. Der Siegerentwurf von BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten sah eine behutsame Entwicklung des Mainufers vor. Ziel ist, die einzigartige Lage am Main mit der dahinter liegenden Hangkante zu inszenieren, die Qualität der Naherholungsräume zu verbessern und gleichzeitig die Stadt mit der Regionalparkroute besser zu vernetzen. Entlang der optimierten Radwegeverbindung werden daher von der Mündung bis zum Hafen verschiedene Maßnahmen in mehreren Bauabschnitten umgesetzt. Als östlicher Auftakt konnte bereits 2014 der Platz an der Kelstermündung mit einer Sitzstufenanlage der Öffentlichkeit übergeben werden. Die platzartige Aufweitung des Uferwegs sorgt hier für ein entspanntes Nebeneinander von Fußgängern und Radfahrern. Ein neuer Weg durch den Steilhang Zur Zeit wird der Bauabschnitt entlang des HBG-Kerosinhafens abgewickelt. Die dortige Passage war bisher nur 1,80 m breit. Um die beengten Wegeverhältnisse zu verbessern, wird der bestehende Weg bis in Höhe des Hafengebäudes auf 2,50 m verbreitert. In einem besonders unübersichtlichen Bereich mit steilen, schlecht einsehbaren Rampen wurde auf einer Länge von 370 m ein neuer Weg durch den Hang gebaut. Er ist frei von Steilpassagen und gefährlichen Kurven und entspricht den Anforderungen an eine übergeordnete Radwegeverbindung. Zukünftig sorgt eine Asphaltdecke für Fahrspaß und den richtigen Grip. Der Hang entlang des neuen Radwegs wird mit einem Korsett aus Spritzbeton gegen Abrutschen gesichert. Zudem werden 6 m lange Anker in den Hang getrieben, die weitere Sicherung geben. Das ganze Bauwerk wird mit Gabionen, die mit Natursteinen gefüllt werden, verkleidet. Nach Fertigstellen der Anlage wird der Radweg angemessen beleuchtet, um auch in den Abendstunden eine angenehme und sichere Fahrt entlang des Mains zu gewährleisten. 12 Verbesserung der Radwegesituation/ Reduzierung der Unfallgefahren Planung der Gesamtmaßnahme, Fertigstellung mehrerer Bauabschnitte 1.) Förderung nach GVFG durch Hessen-Mobil; 2.) Städtebauförderung Soziale Stadt ; 3.) Eigenmittel der Stadt Kelsterbach Zum größten Teil fertiggestellt, teilweise noch im Bau Beginn 2011 (Gestaltungswettbewerb), Fertigstellung Frühjahr 2020 Die Kelsterbacher Terrasse ist eine Hangkante entlang des Mains und ein Nadelöhr des Main-Radwegs. Zur Verbesserung der Radwegeverbindung setzt die Gemeinde Kelsterbach eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen um. Durch das Einbauen von Stützmauern in den Steilhang konnte der Radweg auf 2,50 m verbreitert und Gefahrenstellen entschärft werden. In einem sehr unübersichtlichen Bereich mit steilen Rampen wurde ein neuer Weg durch den Hang gebaut. Er ist frei von Steilpassagen und gefährlichen Kurven. 29

30 BARRIEREFREIE RADWEGE IN DER LEADER-REGION STETTINER HAFF Seit der Landkreis Vorpommern-Greifswald nur noch die Instandhaltung und Pflege des überregionalen Wegenetzes sichert, entspricht das regionale Wegenetz nur teilweise den Anforderungen von Spezialrädern und kann von behinderten Menschen und Familien mit Zweirädern oder Fahrradanhängern nur sehr eingeschränkt genutzt werden. Das Projekt soll hier Abhilfe schaffen, Barrieren beseitigen und entsprechende Informationsmaterialien erstellen. Es soll ein gemeinsames Pflegekonzept entwickelt werden. Das Besondere an diesem Projekt ist die Netzwerkgründung und die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und den touristischen Anbieterinnen und Anbietern, welche gemeinsam diskutieren, Lösungen suchen, finanzieren und umsetzen, um auch künftig die Pflege des touristischen Wegenetzes zu sichern. Im Rahmen der Netzwerkbildung wurden sieben Solarelektroladestationen für Pedelecs errichtet. Für die Vermarktung der regionalen Produkte wurde ein neues Logo entwickelt, welches im Freizeitführer Wegweiser für die Hofläden und Direktverkäufer/- innen ist. LAG Stettiner Haff c/o Landkreis Vorpommern-Greifswald Ansprechpartner: Regina Teßmann Projekthomepage: keine Angabe Der Freizeitführer soll zur besseren Vermarktung des Radwegenetzes und der touristischen Highlights der Region Stettiner Haff unter besonderer Berücksichtigung der Barrierefreiheit beitragen (befindet sich in der Umsetzung). Zurzeit wird von der Stadt Eggesin ein Radwegepflegestützpunkt errichtet, der mit CO2-neutralen Maschinen ausgestattet werden soll. (Die Finanzierung hierfür ist noch nicht gesichert.) Der Stützpunkt soll durch das Netzwerk verwaltet werden, um so die Instandhaltung und Pflege des Wegenetzes zu sichern. In einem Workshop wurden Akteure der Region angesprochen, um eine Zusammenarbeit innerhalb der LEADER-Region Stettiner Haff zu initiieren. Ziel war die Gründung eines regionalen Netzwerkes zur Vermarktung, Pflege und Erhaltung des touristischen Wegenetzes. Konkrete Handlungsansätze des Netzwerkes sind: Bestandsaufnahme Radwegenetz in der Region: Anzahl, Zustand, Schwachstellen der Radwege Merkmale der Barrierefreiheit von Radwegen: Was braucht ein Radweg, um barrierefrei zu sein? Welche gemeinsamen Standards können vereinbart werden? Identifizieren von Feldern und Fachgebieten der Zusammenarbeit (z.b. Infrastruktur, Elektromobilität, Vermarktung): Welche Bereiche kommen für eine Zusammenarbeit infrage? Formulieren von konkreten Handlungsansätzen: Was können wir gemeinsam tun? Die Ausschilderung des Wegenetzes soll künftig weiter ausgebaut werden, indem entsprechende Piktogramme an die Wegweiser angebracht und regelmäßig den Besonderheiten der Region angepasst werden. 13 Gemeinsame Vermarktung des touristischen Wegenetzes unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit Gründung Netzwerk, Erstellung eines dreisprachigen Freizeitführers mit Radwanderkarte und Ausschilderung LEADER-Mittel und regionale Mittel Projekt in Umsetzung Erstellung eines dreisprachigen Freizeitführers mit Radwanderkarte und Ausschilderung für die Region Stettiner Haff. Der Freizeitführer mit Radwanderkarte sowie die Beschilderung sollen insbesondere die Bedürfnisse von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen berücksichtigen. Dies soll zur besseren Vermarktung des Radwegenetzes und der touristischen Highlights der Region Stettiner Haff unter besonderer Berücksichtigung der Barrierefreiheit beitragen. Gemeinsame Umsetzung und Pflege. 30

31 LÜCKENSCHLUSS RADWEG PICKERDAMM E.V. BÜRGERINITIATIVE FÜR VERKEHRSSICHERHEIT 14 Das Land Niedersachsen hat den Radweg in seiner Priorität herabgesetzt und sieht einen Bau in Landesverantwortung erst in ca. 15 Jahren. Wir als Bewohner bzw. Anwohner können diese Meinung nicht teilen! Folgende Aufgaben haben wir dazu übernommen: 1. Gesamtprojekt planen und Terminplan erstellen 2. Gespräche mit den Grundstückseigentümern führen mit dem Ziel, ein Einverständnis zum Grundstücksverkauf zu erzielen. Dieser Termin hat mit einem positiven Ergebnis am 3. Juli 2015 stattgefunden. 2. Radweg in Zusammenarbeit mit den Behörden planen 3. Gelder erwirtschaften zur Unterstützung der Finanzierung des Projektes, z.b. Events organisieren, Mitgliedsbeiträge eintreiben, Fördergelder beantragen und zu Spenden motivieren 4. Bürger zu möglichen Eigenleistungen motivieren und die Arbeiten koordinieren, Material transportieren, schweres Gerät planen und Erdarbeiten durch führen 5. Firmenangebote einholen und Arbeiten beauftragen 6. Kosten- und Materialplan abstimmen und erstellen Radweg-Lücke zwischen der Schützenhalle in Wehdel und dem Grenzkanal zu Bünne (LK Vechta) schließen Zwei von fünf Teilabschnitten des Projekts sind fertiggestellt. Vorrangig durch Spenden und Eigeninitiative, kaum öffentliche Fördergelder Projekt in Umsetzung Seit 2015 bis vorrausichtlich 2022 Lückenschluss Radweg Pickerdamm e.v. Ansprechpartner: Norbert Schmudde Projekthomepage: Die Tourismus-Information der SG Artland wirbt auf Ihrer Internetseite mit schönen Radtouren. Die L 861 ist eine stark befahrene Landstraße. Das Radfahrerlebnis wird durch eine Radweg-Lücke zwischen der Schützenhalle in Wehdel und dem Grenzkanal zu Bünne (LK Vechta) eingetrübt und gefährdet. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, diese 1,8 km lange Lücke zu schließen! 31

32 Beschilderung von Fahrradwegen und Fahrbahnmarkierungen

33 RADRUNDE BAYERISCHES THERMENLAND 15 Radwege sind im Projektgebiet zahlreich, aber überregional bekannt sind nur Donau-, Isar- und Innradweg. Eine Bestandserhebung ergab, dass vor allem der Zustand der wegweisenden Beschilderung über weite Strecken nicht dokumentiert und teilweise sehr mangelhaft war. Die Niederbayerntour könnte die zweite ADFC-zertifizierte Qualitätsroute in der Region nach dem Donauradweg werden und auch weniger bekannte Radwege in den Fokus der Gäste und Einheimischen rücken, wie z.b. den Laber-Abens-Radweg. Gleichwohl konnte das Projekt auf einer vielversprechenden Grundlage aufbauen der Donauradweg ist der viertbeliebteste Radfernweg in Deutschland und Bayern ist Deutschlands beliebteste Radreiseregion. Es wurden über Hauptwegweiser, Zwischenwegweiser und Einschübe (Routensignets) an den Radwegen montiert. Zudem wurde veraltetes oder fehlerhaftes Material entfernt. Zusammengenommen sind jetzt fast km Radwege im Projektgebiet einheitlich und lückenlos beschildert und erfüllen offiziell einen hohen Qualitätsanspruch. Zudem einigten sich alle Projektpartner auf die Niederbayerntour, den neuen Fernradweg von Regensburg über Landshut bis Passau. Die Niederbayerntour wird mit dem Slogan Badehose, Bier und Barock beworben und symbolisiert das lässige niederbayerische Lebensgefühl. Tourismusverband Ostbayern e.v. Ansprechpartner: Alexander von Poschinger Projekthomepage: Investition in die Service- und Infrastrukturqualität für Radfahrer Einheitliche wegweisende Beschilderung im Projektgebiet, neuer Fernradweg Niederbayerntour LEADER-Kooperationsprojekt Abgeschlossenes Projekt 2016 bis km, fünf Flüsse, 13 Städte, alles miteinander verbunden auf weitestgehend steigungsfreien Radwegen: Die sechs als Rundwege angelegten ER- LEBNISTOUREN und die NIEDERBAY- ERNTOUR quer durchs Gebiet erschließen Niederbayern so reizvoll wie nie zuvor. 33

34 DIE RHEINISCHE APFELROUTE Nordrhein-Westfalens größte Obst- und Gemüseanbauregion liegt rund um die Stadt Bonn eingebettet zwischen der Lebensader Rhein und den Höhenzügen der Eifel. Dort entsteht auf dem fruchtbaren Boden bis 2020 die erste eigene Themenradroute der Region Rhein-Voreifel im Rahmen des EFRE-Projektes Die rheinische APFELROUTE. Auf ca. 120 Streckenkilometern können Radfahrer die Schönheit und Vielseitigkeit der regionalen Kulturlandschaft und Landwirtschaft in den Kommunen Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg erleben. Rhein-Voreifel Touristik e.v. Ansprechpartner: Thomas Baumann, Eva Konrath Projekthomepage: Zahlreiche Hofläden, Hofcafés, Restaurants und Beherbergungsbetriebe bieten unterwegs die Möglichkeit, einzukehren und zu verweilen. So kann das größte Obst- und Gemüseanbaugebiet NRWs mit allen Sinnen und nicht nur vom Fahrrad aus erlebt werden. Die rheinische APFEL- ROUTE führt über verkehrsarme und gut asphaltierte Wege vorbei an blühenden Obstplantagen, saftigen Gemüsefeldern sowie kleinen und großen Obsthöfen. An verschiedenen Punkten entlang der Hauptroute entstehen neben zahlreichen neu gestalteten Rastplätzen insgesamt zwölf attraktive Erlebnisstationen, an denen Informationen zur regionalen Landwirtschaft und Kulturlandschaft informativ und spielerisch an die Gäste, insbesondere an Familien mit Kindern, vermittelt werden. Entlang der Strecke wird der Radfahrer durch das Apfelrouten-Logo mit grünem Blatt auf weißem Hintergrund geleitet. Jeder Radfahrer kann so einfach dem Apfel folgen und dabei die Landschaft und ihre Reize entspannt genießen. Ehrgeizige Radler, denen 120 km nicht weit genug sind, können sich auf den sechs Ortsrunden (jeweils ca km), die die Apfelroute jeweils in den Kommunen ergänzen, austoben. Dort werden noch einmal gezielt einzelne lokale Sehenswürdigkeiten und attraktive Aus-, An- und Fernblicke angefahren. Die Route ist seit Mai 2019 komplett beschildert. Die Erlebnisstationen sind bislang zwölf neue Rastplätze (Radständer, Tisch- Bank-Kombination, Mülleimer), die 2020 noch um ihre Erlebniselemente erweitert werden. Hier sind sehr unterschiedliche zielgruppenspezifische Elemente angedacht, so werden wir u.a. Stationen haben, deren Informationen über Wimmelbilder transportiert werden, bei anderen Stationen gibt es Spielelemente und Tafeln und bei wiederum anderen Informationstafeln mit z.b. verschiedenen Klappen. Tiefer gehende Informationen werden über QR-Codes weitergegeben. Zur weiteren Information gibt es unsere Internetseite sowie die entsprechende Facebook- und Instagram-Präsenz. In den digitalen Medien werden wir zukünftig v.a. unsere zertifizierten Apfelrouten-Betriebe vorstellen und deren Aktionen bewerben. Wir sind derzeit dabei, ein Netzwerk aufzubauen, die Betriebe müssen als Partner der Route u.a. verschiedene radfreundliche Kriterien erfüllen. Zudem gibt es eine kostenlose Routenkarte für Gäste, die GPX-Tracks zum Download sowie verschiedene kleinere Materialien zur Bewerbung der Route. Parallel dazu gibt es seit 2019 sechs E-Bike-Verleihstationen der RVK in der Region. 16 Radfahren und Region stärken, Landwirtschaft hier bekannt machen Karten zur Apfelroute verteilt, Netzwerk: acht zertifizierte Partner, 32 in der Zertifizierung Bis Ende 2020 EFRE-Projekt Projekt in Umsetzung Beginn 09/2019 bis 11/2020 Nordrhein-Westfalens größte Obstund Gemüseanbauregion liegt zwischen den Städten Köln und Bonn. Das flache Landschaftsprofil der Region lädt zum Radfahren ein. Mit der Apfelroute wollen wir den Gästen das drittgrößte Obst- und Gemüseanbaugebiet Deutschlands näherbringen und zudem die Region bekannter machen. Auf ca. 120 Streckenkilometern können Radfahrer die Schönheit und Vielseitigkeit der regionalen Kulturlandschaft und Landwirtschaft erleben. 34

35 FREIZEITRADWEGENETZ SASSENBURG UND ERSTES KNOTEN- PUNKTNETZ IM GROSSRAUM BRAUNSCHWEIG 17 Es gab bisher nur wenige und nicht gut ausgeschilderte Fahrradrouten, die durch die Gemeinde Sassenburg führten, u. a. auch der Weser-Harz-Heide-Radfernweg und durch die Nachbargemeinde der Aller-Radweg. Wir wollten den Besuchern und Bewohnern unserer Gemeinde die Möglichkeit schaffen, die Natur zu genießen und dabei vieles über die Umgebung wortwörtlich zu erfahren. Wir möchten die Menschen für das Fahrradfahren begeistern. Das Ziel war die Schaffung von drei neuen Fahrradrouten und dazu noch ein Knotenpunktnetz. Mit dem Großen Sassenburg Rundkurs haben wir alle sechs Orte der Gemeinde miteinander verbunden und führen an vielen Einkehrmöglichkeiten vorbei. Gegründet hat sich unsere Arbeitsgemeinschaft Fahrradwege beim Tourismus- Stammtisch der Gemeinde Sassenburg im Mai Wir sollten uns Gedanken zur Schaffung von Fahrradrouten durch das Gemeindegebiet machen und dabei vorhandene Wege nutzen, da das Budget für neue Fahrradwege nicht vorhanden war. Nach der Vorstellung von drei unterschiedlichen Routen und einer großen Zustimmung durch die Politik sind wir in die eigene Detailplanung gegangen. Alle Entwürfe konnten eins zu eins umgesetzt werden. Von der Gründung der AG in 2015 bis zum ersten Spatenstich im Februar 2017 war es ein anstrengender und lehrreicher Weg. Die Planung und Erstellung aller Druckvorlagen für die 49 Tafeln über Besonderheiten haben wir selbst durchgeführt. Ein Schilderkataster wurde auch notwendig. Auch haben wir an jedem Pfosten sogenannte Mängelaufkleber angebracht, über die uns Mängel an der Beschilderung gemeldet werden können. Wir haben mit dem FahrradPortal Sassenburg eine eigene Internetseite geschaffen. Dort sind zu jeder Tafel auch die gesprochenen Texte hinterlegt, sodass sich jede*r die Tafel vorlesen lassen kann. Wir sind mit diesem Projekt einzigartig im Großraum Braunschweig und möchten damit alle anderen Kommunen und Städte dafür begeistern, mitzumachen und dem (Freizeit-)Fahrradverkehr mehr Gewicht zu geben. Im Frühjahr 2020 werden hoffentlich die letzten Arbeiten am Elbe-Seitenkanal abgeschlossen werden können. Ausschilderung von über 110 km Freizeitradwegenetz und Knotenpunktsystemen Über 90% des Radwegenetzes nach FGSV-Standard ausgeschildert EU, Gemeinde Sassenburg, Regionalverband Großraum Braunschweig, Crowdfunding Abgeschlossenes Projekt Arbeitsgemeinschaft Fahrradwege in der Gemeinde Sassenburg Ansprechpartner: Jörg Thaden Projekthomepage: Die Gemeinde Sassenburg wird er- Fahrbar. Unser Knotenpunktnetz, die Wegweiser und über 49 ausgewiesene Besonderheiten stellen die bisher beste Fahrradrouten-Beschilderung im Landkreis Gifhorn dar. 35

36 AKTIV DURCH DEN LANDKREIS PFAFFENHOFEN A.D.ILM und Freigabe dieser mit allen Projektpartnern inklusive dem Staatlichen Bauamt, den Bayerischen Staatsforsten und der UNB werden die Schilder produziert und ab Sommer 2020 installiert werden. Die Themen Wandern/Radfahren waren bei der Bürgerbeteiligung ein großes Anliegen. Beide Aktivitäten gehören mit zu den beliebtesten in Deutschland und vereinen alle Altersgruppen. Bevor das Projekt 2017 durch einen Förderantrag bei Leader gestartet wurde, war eine ganzheitliche Betrachtung beider Bereiche im Landkreis nicht gegeben. Es war kein einheitliches flächendeckendes Beschilderungsnetz vorhanden und die Qualität variierte von Kommune zu Kommune. Unterschiedliche Schriftarten, Schildergrößen und falsch montierte Schilder prägten das Erscheinungsbild. So reifte die Idee, sich der Wegestruktur in einem interkommunalen Projekt anzunehmen. Ziel ist die Aufwertung der Radwegeinfrastruktur für Bürger, Touristen und Pendler durch eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Wegweisung. Einheitliche Qualitätsstandards werden durch die Einbindung regionaler Thementouren, welche die Erlebbarkeit der lokalen Besonderheiten wie Hopfen und Spargel ermöglichen, ergänzt. Es wurde gemeinsam mit den 19 Kommunen als Projektpartner sowie dem ansässigen Ortsverband des ADFC die Streckenauswahl vorgenommen. Im Mittelpunkt hierbei stand auch die Generierung guter Anbindungen an die Nachbargemeinden/ und -landkreise. In enger Abstimmung konnte der Status quo durch eine Befahrung ermittelt werden. Hierauf basiert die Erarbeitung einer qualitativ hochwertigen Beschilderungsplanung. Nach Abstimmung Alle Wege werden einheitlich und qualitativ hochwertig ausgeschildert sein, sodass die Routen dementsprechend als Freizeitund Touristenattraktion vermarktet werden können. Die Routenführung ermöglicht ein einfaches Fortbewegen und sowohl Sehenswürdigkeiten als auch neue und bereits bestehende Radtouren werden in die Routenführung integriert. Schautafeln erhöhen die Erlebnisqualität. Das Projekt betrifft alle Kommunen und führt zu einer Aufwertung der Standorte durch eine gute Infrastruktur. Es wird für Jahre und Jahrzehnte ein flächendeckendes beschildertes Wegenetz im Landkreis errichtet und etabliert. Die Standortattraktivität sowohl für Bürger als auch für Touristen wird damit dauerhaft aufgewertet. So hat das Projekt einen nachhaltigen Nutzen für die ganze Region. Qualitätsstandards werden geschaffen, gehalten und weitergeführt. Durch die Ermittlung der Baulastträger und die Implementierung eines Wegepatenkonzeptes wird die zukünftige Qualitätssicherung verankert. Das Projekt spricht sowohl Landkreisbürger als auch Gäste von außerhalb gleichermaßen an und die Chancen erfolgreicher Infrastrukturförderung sollen hier konsequent und systematisch genutzt werden: weniger Lärm und Feinstaub, mehr Lebensqualität in den Städten und Gemeinden, mehr Gesundheit durch aktive Bewegung, besserer Klimaschutz, wirtschaftliche Potenziale durch eine innovative Wachstumsbranche. Kommunalunternehmen Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d.ilm Ansprechpartner: Lisa Sutter Projekthomepage: 18 Schaffung von Qualitätsstandards in der Radroutenführung und -beschilderung Bestandsaufnahme von 700 km vorhandener und potenzieller Radwege sowie Wegweiserplanung abgeschlossen Rund , finanziert durch Landkreis, Landkreiskommunen und LEADER-Förderung Projekt in Umsetzung Qualitätsoffensive für einen interkommunalen, flächendeckenden Auf- und Ausbau einer erlebbaren Radwegeinfrastruktur zur Steigerung der Lebensqualität im Landkreis. Besonderheiten: 19 Kommunen als Projektpartner, Wegepatenschaften durch Mitglieder des ADFC, Ergebnis eines landkreisweiten, mehrmonatigen Bürgerbeteiligungsprozesses, Touren mit überregionaler Bedeutung zu landkreisprägenden Themen (z.b. Hopfen, Spargel) 36

37 RADROUTENETZ FÜR S-PEDELECS Trotz anspruchsvoller Topografie mit über 160 m Höhenunterschied im Stadtgebiet nehmen ÖPNV, Fuß- und Radverkehr 75% am Modal Split des Binnenverkehrs ein. Die konsequent verfolgte Rad- und Fußverkehrsplanung ist ein Grund für diese guten Werte. Im Ziel-Quell-Verkehr dominiert jedoch deutlich der MIV. Deshalb braucht es attraktive Alternativ-Angebote, z.b. schnelle, elektrisch unterstütze Fahrräder. Das Stadtzentrum inkl. historischer Altstadt liegt in zwei in Ost-West-Richtung parallel verlaufenden Tälern Neckartal und Ammertal. Die beiden Täler werden durch eine bis zu 150 m aufragende Hügelkette getrennt und sind nur durch wenige künstliche Einschnitte und Tunnel (z.b. der Fahrradtunnel) verbunden. Doch nicht nur das Stadtzentrum, sondern die ganze Kernstadt ist zu fast gleichen Teilen auf das südlich gelegene Neckartal und das nördlich gelegene Ammertal und deren Höhenzüge verteilt. Doch S-Pedelecs gelten als Kleinkrafträder, sodass die allgemeine Nutzung von Radwegen oder für Kraftahrzuge gesperrte Fahrbeziehungen rechtlich nicht zulässig ist. Deshalb müssten S-Pedelec- Fahrer*innen in Nord-Süd-Richtung die B 28 oder die vierspurige L 1208 nutzen: ein unsinniges Unterfangen. Universitätsstadt Tübingen Ansprechpartner: Bernd Schott umwelt-klimaschutz@tuebingen.de Projekthomepage: Deshalb bemühte sich die fahrradbegeisterte Stadtverwaltung seit 2013 um die Erlaubnis, Radwege für S-Pedelecs freizugeben, um ein attraktives Routennetz für S-Pedelecs anzubieten. Seit 2019 können nun endlich, vom Verkehrsministerium offiziell abgesegnet, mit dem Verkehrsschild S-Pedelecs frei Radwege freigegeben werden. Tübingen ist die erste Stadt, die diesen Weg zur Verbesserung der Radinfrastruktur beschreitet. Es soll ein durchgängiges Streckennetz für S-Pedelecs geben, welches alle Ortsteile mit dem Zentrum verbindet. Die erste Umsetzung des S-Pedelec- Streckennetzes und somit die offizielle Fahrerlaubnis für S-Pedelecs erfolgte im Fahrradtunnel, eine der wichtigsten Fahrradverbindungen der Stadt, wo auch das erste offizielle Zusatzschild S-Pedelecs frei errichtet wurde. Über das gesamte Jahr radeln bisher täglich knapp Personen durch diesen Tunnel, an Spitzentagen fast Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen zu wahren, wurde zudem die Geschwindigkeit begrenzt. Ziel ist es, mit der Zusatzbeschildeurng ein S-Pedelec-Routennetz in der gesamten Stadt zu erschliessen: von Nord nach Süd und von Ost nach West auf verschiedenen, attraktiven Strecken befahrbar. Dazu werden in den kommenden Monaten rund 32 neue Zusatzschilder S-Pedelec frei angebracht und das S-Pedelec-Routennetz bekannt gegeben und beworben. 19 Ein attraktives Wegenetz für Pendler*innen mit dem S-Pedelec anzubieten Neues Verkehrszeichen S-Pedelec frei zugelassen und angewendet; Netzplanung abgeschlossen Städtischer Haushalt Projekt in Umsetzung Tübingen ist Fahrradstadt und täglich pendeln rund Personen ein. Oft wäre das S-Pedelec der ideale Ersatz für den Pkw, doch gute Radwege sind gesperrt. Deshalb bemühte sich die Stadt seit 2013 um die Erlaubnis, Radwege für S-Pedelecs freizugeben, um ein attraktives Routennetz für S- Pedelecs anzubieten. Seit 2019 können endlich mit dem Verkehrsschild S-Pedelecs frei Radwege freigegeben werden. Tübingen ist die erste Stadt, die so die Radinfrastruktur für schnelle Pendler verbessert. 37

38 QUALITÄTSOFFENSIVE RADTOURISMUS NEUKONZEPTIONIERUNG DES RADWEGELEITSYSTEMS MIT EINFÜHRUNG EINES KNOTENPUNKTSYSTEMS Vor dem Hintergrund der besonderen Bedeutung des Radtourismus im Oldenburger Münsterland sollte eine qualitativ hochwertige, lückenlose radtouristische Infrastruktur mit integriertem Knotenpunktsystem entwickelt und umgesetzt werden. Schließlich bietet der Landkreis Vechta aufgrund der weitläufigen und vielfältigen Landschaft beste Voraussetzungen für einen Radurlaub oder Tagesausflug mit dem Rad. Das Gemeinschaftsprojekt wurde zusammen mit den zehn Kommunen des Landkreises Vechta, den Tourist-Informationen sowie dem Verbund Oldenburger Münsterland umgesetzt. Neben einem integrierten Knotenpunktsystem, das im Landkreis Vechta nun das Radeln nach Zahlen ermöglicht, wurde erstmalig eine kreisweite Radwanderkarte sowie ein Tourenbuch entwickelt und fertiggestellt. Die Radwanderkarte sowie das Tourenbuch geben Radlern neben den örtlichen Themenradrouten auch einen Überblick über die überörtlichen Radrouten. Finanziert wurde das Projekt aus dem LEADER-Programm sowie dem Nds. GVFG (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz). Der übrige Betrag wurde vom Landkreis Vechta sowie den angehörigen Kommunen finanziert. Landkreis Vechta Eingeweiht wurde das neue Radwegeleitsystem mit Knotenpunktsystem im April 2018 mit dem Anradeltag Rup up t Rad! in Lohne. Hierfür machten sich aus allen zehn Kommunen des Landkreises Vechta Radler bei Sternfahrten auf den Weg nach Lohne, um das neue Radwegeleitsystem zu eröffnen. Daneben wurden viele weitere Besucher durch das vielfältige Programm in die Lohner Innenstadt gelockt. Gewinnen sollte unser Projekt insbesondere deshalb, weil Radfahren nicht nur in großen Städten immer mehr an Bedeutung gewinnt, sondern auch im ländlichen Raum immer bedeutungsvoller wird. Weiterhin wurde neben der Umsetzung eines neuen Radwegeleitsystems mit Knotenpunktsystem nicht nur die Infrastruktur gestärkt und weiterentwickelt, sondern auch die Kommunikation rund um das Thema Radfahren gestärkt. Zudem bietet das Projekt optimale Voraussetzungen dafür, kontinuierlich weiterentwickelt zu werden. So wurde bereits eine Vernetzung des Knotenpunktsystems mit dem Landkreis Oldenburg entwickelt, sodass Radler zukünftig auch kreisübergreifend nach Zahlen radeln können (Eröffnung des Knotenpunktsystems im Landkreis Oldenburg voraussichtlich im Frühjahr 2020). Die Vernetzung des Knotenpunktsystems mit dem Landkreis Oldenburg wird neben der Darstellung auf den Informationstafeln der Knotenpunkte in den betroffenen Gemeinden auch in der nächsten Auflage der Radwanderkarte berücksichtigt. Ansprechpartner: Isabel Meller (Landkreis Vechta, Amt für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung) @landkreis-vechta.de Projekthomepage: 20 Umsetzung einer qualitativ hochwertigen radtouristischen Infrastruktur im gesamten Landkreis Einführung eines neuen Radwegeleitsystems mit integriertem Knotenpunktsystem, Herstellung einer kreisweiten Radwanderkarte sowie eines Tourenbuches, Digitalisierung der Themenradrouten Gesamtkosten ca , gefördert durch LEADER-Mittel sowie aus Mitteln des Nds. GVFG. Projekt abgeschlossen Das Projekt Qualitätsoffensive Radtourismus ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landkreises Vechta und der angehörigen Kommunen. Hierbei wurde ein Radwegeleitsystem mit integriertem Knotenpunktsystem entwickelt und umgesetzt, sodass nun ein Radeln nach Zahlen im Landkreis möglich ist. Durch die kreisweite Umsetzung mit zeitgleicher Entwicklung einer kreisweiten Radwanderkarte sowie eines Tourenbuches fand eine komplette Neuaufstellung des Radangebotes für Touristen und Einheimische statt. 38

39 MERP MEISTER-ECKHART-RADPILGERWEG THÜRINGEN Pilgern wird immer beliebter, auch das Radpilgern. Menschen suchen in individueller, zeitgemäßer Weise nach Impulsen für innere Bereicherung und eine sinnerfüllte Lebensweise. Diese sollen im Rückgriff auf den seit einigen Jahren wiederentdeckten Mystiker Eckhart von Hochheim und die Aufnahme seiner Gedanken durch weitere einflussreiche Theologen und Philosophen über Luther bis Heidegger und C.G. Jung mit meditativen Textauszügen und Kunstwerken im Verlauf eines Radpilgerweges vermittelt werden. Neben der ausgeschilderten Route gibt es den individuellen Bikepacking -Radpilgerweg; der durch einfache Navigation über GPS-Koordinaten der Pilgerstationen selbst gewählt werden kann nach dem Motto Nimm dir Zeit und lass los - der Weg kommt auf dich zu. Die Kombination der gedanklichen Anregungen zur Selbstreflexion auf einem Pilgerweg mit dem Konzept des individuellen Bikepackings und des damit verbundenen Zurückgeworfenseins in elementaren Überlebenssituationen ist einzigartig und bildet ein Alleinstellungsmerkmal des Weges. Dabei spielt die GPS-basierte Orientierung und individuelle Wegwahl eine zentrale Rolle, die zu nachhaltigen Erlebnissen mit Spätfolgen führen soll. Die Eindrücke sollen verbunden mit Texten und Meditationsimpulsen sowie dem Austausch mit anderen Radpilgern dazu anregen, über Chancen einer grundlegenden Neuorientierung der eigenen Lebensweise nachzudenken und diese in den Alltag mitzunehmen. Außerdem dienen die Anregungen im Verlauf des MERP dazu, achtsames Radfahren auf dem Weg und für den Alltag einzuüben sowie neue Sensibilität gegenüber den Mitmenschen zu entwickeln. 21 Mobilitätsbildung und Lebenskunst Einübung von Achtsamkeit, Gelassenheit und Entschleunigung Aufnahme in das Entwicklungskonzept des Landes Thüringen ab 2020 Regionalplan Mittelthüringen Förderung durch den Freistaat Thüringen, Landkreis Gotha, Kommunen und Kirchengemeinden Projektplan in Ausarbeitung CTA Church and Tourism Association reg. (Kirche und Tourismus e.v.) Reinhardsbrunn Ansprechpartner: Ralf Kühlwetter-Uhle kirche-und-tourismus@t-online.de Projekthomepage: Auf dem in Mittel- und Ostdeutschland einzigen Rad-Pilgerweg sollen den Radfahrenden mit meditativen Texten und Skulpturen Impulse zum Nachund Umdenken bezüglich achtsamer, nachhaltiger Lebensweise einschließlich der bewussten Radfahrens auch im Alltag vermittelt werden. Das Besondere ist die Verbindung des selbstreflexiven Ansatzes mit Meditations- Text-Übungen zur Umstellung der eigenen Lebensweise einschließlich der Mobilität auf einer vorgegebenen Route sowie als Bikepacking -Radpilgerweg.. 39

40 DEUTSCHLAND MOBIL 22 Ein Routennetz mit guter und einheitlicher Beschilderung, attraktiver Infrastruktur und erholsamer Umgebung bietet die Grundlage, um regionalen und nationalen Freizeitverkehr und Radtourismus sowie die Bedeutung des Fahrrades zu stärken. Außerdem erhöht es die Zahl der Radurlauber, was insbesondere kleinen Städten und Gemeinden hilft. Der älter werdenden Gesellschaft wird somit die Möglichkeit geboten, Deutschland auf zwei Rädern (und mit Motorunterstützung) zu erfahren. Das Projekt Deutschland mobil orientiert sich am Schweizer Pendant SchweizMobil und den dortigen Velorouten und ergänzt die europäischen Radrouten. Erweiterbar ist es mit Wanderrouten, Routen für Skating, Skifahren oder Wasserwanderungen. Es handelt sich lediglich um eine Idee ohne weitere Ausarbeitungen. Erhöhung der Attraktivität von Freizeit- und Tourismusrouten Orientierung am Netzwerk Schweizund Europarouten Regional bzw. national Projektplan in Ausarbeitung Unbekannt Ferdinand Teepe Ansprechpartner: Ferdinand Teepe Projekthomepage: keine Angabe Es geht um die Entwicklung eines deutschlandweit einheitlichen Radnetzes, welches aus regionalen und nationalen Routen mit einheitlicher Beschilderung sowie Online- und App- Auftritt besteht. 40

41 Radverkehrskonzepte und bauliche Anlagen

42 FILAMENT DER STÄDTEBALDACHIN Bei dem Projekt geht es im Großen darum, eine neue Sicht und Denkweise für öffentliche Architektur zu ermöglichen. Wir wollen einen sanften, aber sichtbaren, einen interaktiven und ästhetischen Beitrag zur Stadtgestaltung leisten. Konkret können durch die großflächige Bepflanzung des Filaments mit Kletterpflanzen viele Schadstoffe aus der Luft gefiltert und bei Starkregen hohe Mengen an Wasser gebunden bzw. bei Trockenheit zur Kühlung wieder abgegeben werden. Die Aufenthaltsqualtität steigt durch den Schutz vor schlechter Witterung. Das Filament soll, wie schon der RS1 im Ruhrgebiet, unbelebten Orten neues Leben einhauchen und ein Angebot zum Pendeln mit dem Fahrrad schaffen. Das Kernteam besteht aus drei Akteuren: Kristian Haas, Arvid Fritsch und Max Rex. Wir sind angehende Ingenieure, Stadtplaner und Grafiker. Das von uns Filament der Städtebaldachin getaufte Schrägdach ist als neues Element in der Stadt gedacht, was vor allem dem Fahrrad- und Fußverkehr zugutekommen soll (zusätzlich aber auch als Schutz über Spielplätzen Verwendung finden kann). Eine genaue Beschreibung der Funktionsweise ist auf unserer Internetseite nachzulesen (der-staedtebaldachin.de). Kristian Haas, Arvid Fritsch Ansprechpartner: Arvid Fritsch Projekthomepage: Bisher waren wir vorrangig in Magdeburg tätig und arbeiten seit September 2017 an diesem bis dato eigenfinanzierten und selbst initiierten Projekt. Es wurde ein mechanisch funktionsfähiges Modell gebaut (1 : 10), was später während einer öffentlichen Veranstaltung im Rathaus ausgestellt werden konnte, um eine erste Resonanz von den Besuchern zu erhalten. Ein Patent auf die Funktionsweise wurde eingereicht. Außerdem wurde bei der Vorstellung während einer Fraktionssitzung der Grünen starkes Interesse bekundet, einen 1 : 1-Prototyp in Kooperation mit der Ottovon-Guericke Universität zu errichten. Mit dem ADFC in Magdeburg haben wir einen weiteren starken Befürworter. Durch den Deutschen Fahrradpreis erhoffen wir uns vor allem eine breitere öffentliche Wahrnehmung, ohne die wir keine Chance haben, die nächsten Schritte zu bestreiten. Wir sind hoch motiviert, das Filament zur Umsetzung zu bringen. Da das Projekt am Gemeinwohl orientiert ist und uns bisher kein großer Investor unterstützt, hilft auch das Preisgeld für die Akquise von Expertise im botanischen Bereich oder bei der Materialverwendung. Wir sind davon überzeugt, dass wir mutig und mit besonders großen Schritten die Mobilitätswende menschenwürdig und enkeltauglich gestalten müssen. Deswegen soll unsere Vision als starker Gegenentwurf zur bisherigen autozentrierten Stadt von Politikern, Planern und Architekten wahrgenommen werden. 23 Bau eines 1 : 1-Prototyps des Filaments Bau eines Prototyps 1 zu 10 sowie Präsentation in der Öffentlichkeit und bei politischen Trägern Eigenfinanziert Projektplan in Ausarbeitung Seit 09/2017 Ende offen Das Filament ist ein Überdachungskonzept, welches vor allem in der Stadt eingesetzt und im Gegensatz zu bisherigen Ideen aus Glas und Beton, konstruktionsbedingt kostengünstiger realisiert werden kann. Der Bau stellt ein Schrägdach dar. Das Grundkonzept erlaubt der Bespannung (z.b. Kletterpflanzen), sich durch Kontraktion eines Polymeres bei Trockenheit zu öffnen, was aus einem durchgängigen ein durchlässiges Dach macht. Radschnellwege könnten somit für Pendler noch attraktiver werden. 42

43 DIE HUNSRÜCKQUERBAHN ALS RADSCHNELLWEG Die stillgelegte Hunsrückquerbahn führt über eine Länge von 110 km von Langenlonsheim bis Hermeskeil quer über den Hunsrück und wird in der Politik und in der Bevölkerung sehr kontrovers diskutiert. Es gibt Fürsprecher zur Reaktivierung, sodass Pendler mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Rhein-Main-Gebiet kommen, und es gibt Befürworter für ein Fahrradweg. Das Projekt ist in Eigeninitiative in Form einer Masterthesis über zukünftige Radschnellwege als Nahverkehrskonzept im ländlichen Raum erarbeitet worden. Schwerpunkt der Arbeit sind die brachgefallenen Grundstücke der Bahn, sogenannte Konversionsflächen von Industriebrachen und deren Umnutzung und Wiedereingliederung in den Wirtschafts- und Naturkreislauf. Das Konzept zeigt auf, wie stillgelegte Bahnhöfe attraktive Orte der Ruhe, der Erholung, des Miteinander und der Kommunikation werden können. In der Arbeit ist neben der ausführlichen analytischen Ausarbeitung auch ein konzeptioneller und individueller Entwurf ausgearbeitet worden. Das Besondere des Projektes sind die modularen Haltestationen und Rastbahnhöfe. Für die Gestaltung moderner und individueller Bahnhöfe sind verschiedenste Module konstruiert worden. Der Grundaufbau ist bei jedem Modul gleich. Neben den Basis-Modulen wie Servicestation, Kiosk-/Imbiss-/Café-Stationen sind die Erweiterungsmodule die eigentlichen Höhepunkte entlang der Strecke. Damit Sebastian Emmel Ansprechpartner: Sebastian Emmel Projekthomepage: keine Angabe das Projekt Hunsrückquerbahn als zusammenhängendes und architektonisch eigenständiges Objekt wahrgenommen wird, wird mit einem Farbkonzept und einem Leitsystem ein eigenes Identifikationsmerkmal entwickelt. Die Radstrecke wird konstant mit 4 m Breite geplant und in einem terrabraunen Gussasphalt gehalten. Radwege sind aktuell sehr beliebt und bekommen verstärkt eine erhöhte Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Besonders im Bezug auf den Klimawandel und die extrem zugespitzten Verkehrsprobleme auf der Welt sind Radwege eine komfortable Alternative. Zudem weist die Arbeit ein zukunftsweisendes Verkehrssegment des Modal Splits auf. Der Hunsrück, ganz besonders der Rhein-Hunsrück-Kreis, ist in der Implementierung neuer Technologien fortschrittlich und wegweisend. Das Fahrrad als modernes Fortbewegungsmittel ist sehr facettenreich in der Anwendung und kann infrastrukturell zukunftsfähig und strukturstärkend sein. 24 Abschlussarbeit (weitere Ziele: Bekanntmachung und Umsetzung) Konzept und Entwurf Keine Ausgesetztes Projekt August 2018 bis Februar 2019 Die Arbeit beschäftigt sich mit der Hunsrückquerbahn, einer 100 km langen, stillgelegten Trasse, welche zukünftig als Radschnellweg die Region Hunsrück touristisch, landschaftlich und nahverkehrstechnisch bereichern soll. Besonders sind die ehemaligen Bahnhöfe, welche in modularer Bauweise individuelle landschaftsarchitektonische Höhepunkte des Radschnellwegs werden. Das Konzept ist auf vier Säulen aufgebaut: Streckenverlauf, Bahnhöfe, Landschaft und Besucher, anders als Metropolregionsradschnellwege. 43

44 WEITERENTWICKLUNG BIKEPARK KIRCHHEIM UNTER TECK Auf dem städtischen Gelände wurde durch den Verein RSK Kirchheim ein Bikepark gebaut, der allerdings nicht, wie mit der Stadtverwaltung vereinbart, betrieben werden konnte. Deshalb hat der Verein im Sommer 2018 das Gelände an die Stadt zurückgegeben. Daraufhin wurde nach einer Lösung zur Weiterentwicklung des Bikeparks gesucht. Über das Beteiligungsprojekt bepart wurde mit Kindern und Jugendlichen der Bikepark als öffentlich zugängliche Fläche ohne Vereinszwang entwickelt. Ziel war es, eine multifunktionale Nutzung für alle Alters- und Könnergruppen zu entwickeln. Ebenfalls standen Bildung, Gesundheit und Soziale Integration im Vordergrund. Nach den ersten Projektveranstaltungen und der Aufstellung einer Konzeption wurde die Firma Radquartier mit der weiteren Planung beauftragt. In den weiteren Planungsprozessen entstand aus der Konzeption das in 2019 umgesetzte Projekt, bestehend aus verschiedenen Dirt-Lines, einem Asphalt-Pumptrack und einer Minirampe. Der Asphalt-Pumptrack ist multifunktional mit allen Rollsportarten ab drei Jahren (Laufrad) nutzbar. Auch die Minirampe kann mit Skatebord, Scooter und BMX befahren werden. Die Dirt-Lines sind so konzipiert, dass diese von Fahrer*innen mit unterschiedlichen Könnerstufen genutzt werden können. Der Bikepark wurde in einer Bauzeit von vier Wochen unter Beteiligung der Kinder und Jugendlichen (Bauworkshops) gebaut und am eröffnet. Er ist frei zugänglich und kann auch von Schulen und Vereinen für motorische Schulungen genutzt werden. Durch die Integration des Asphalt-Pumptracks auf dem Gelände kann der Bikepark auch witterungsunabhängig genutzt werden. Aktuell werden von bepart verschiedene Bike- und Skatekurse auf dem Gelände angeboten. Für die Pflege und Unterhaltung ist die Stadt Kirchheim unter Teck verantwortlich. Unterstützt wird die Stadt von Jugendlichen, welche die Dirt-Lines unterhalten (shapen). Das Wissen über die Instandhaltung der Strecken haben sie bereits in den Bau-Workshops gezeigt bekommen und erlernt. Stadtverwaltung Kirchheim unter Teck, Sachgebiet Grünflächen Ansprechpartner: Christoph Kerner Projekthomepage: Ausbau von Sportflächen ohne Vereinszwang Über Runden auf dem Asphalt-Pumptrack und über Trick-Sprünge Stadt Kirchheim unter Teck Abgeschlossenes Projekt Eröffnet am Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Beteiligungsprojekt be- Part, welches Kinder und Jugendliche in die Planungs- und Bauprozesse einbezieht, entwickelt. Ziel war es, den Nutzern eine multifunktionale Sportfläche ohne Vereinszwang anzubieten. So entstanden auf dem Gelände verschiedene Dirt-Lines (u.a. Kids-Line, Table-Line, Dirt-Jump-Line) ein Asphalt-Pumptrack und eine Minirampe. Der Asphalt-Pumptrack ist ab drei Jahren und mit allen Rollsportarten befahrbar. 44

45 BIKEPARK OBERSCHWARZACH 26 Radelbegeisterte Familien der Marktgemeinde Oberschwarzach initiierten den BikePark Mit dem örtlichen Sportverein wurde ein Träger gefunden und gemeinsam wurden konkrete Planungen entworfen. Im Herbst 2019 stimmte die Marktgemeinde dem Antrag auf Zurverfügungstellung eines passenden Geländes und Zuschuss zu. Die neu zu gründende Radsport-Abteilung der DJK Oberschwarzach bearbeitet und begleitet das Projekt weiter. Interessierte jeden Alters aus der gesamten Marktgemeinde sind einbezogen und beteiligt. Verschiedene (auch überregionale) Sponsoren haben Unterstützung zugesagt. Umsetzungsbeginn Frühjahr 2020, Fertigstellung Frühsommer 2020 vorgesehen. Ziele: Schaffung eines neuartigen Kidsund Jugendtreffs, generationenübergreifendes Radfahr-Angebot für Familien, Fahrsicherheitstraining auf dem Rad für alle Altersgruppen, Erweiterung Tourismus-Attraktivität (2FrankenRadweg, Steigerwald), nachhaltige Gestaltung passend zur Naturlandschaft. Außergewöhnliches freiwilliges, gemeinsames Engagement für ein innovatives öffentliches Projekt benötigt Unterstützung und verdient Anerkennung. Im ländlichen Raum mit besonderem Handlungsbedarf der Marktgemeinde Oberschwarzach hat dieses Projekt über die lokale Bedeutung hinaus besondere Leuchtturmfunktion. Initiierung, Bau und ehrenamtlicher Betrieb eines öffentlichen BikeParks durch einen örtlichen Sportverein in der Marktgemeinde Oberschwarzach/LK Schweinfurt Konzept, Beschluss des Gemeinderates zwecks Zurverfügungstellung und Genehmigung eines passenden Grundstückes, eigene Radsport- Abteilung des Vereins Eigenleistungen, Verein, Kommune, Sponsoren Projektplan in Ausarbeitung Umsetzung ab Frühjahr 2020, Inbetriebnahme Frühsommer 2020 DJK Oberschwarzach Ansprechpartner: Claus-Dieter Schilling, Vorstand DJK Oberschwarzach Projekthomepage: Ergänzung des generationenübergreifenden Freizeitangebotes der Gemeinde. Schaffung eines attraktiven (Rad-) Tourismus-Angebotes am 2Franken- Radweg und im Bereich des Steigerwalds. Öffentliche Nutzung. Von der Initiative über die Umsetzung bis zum Betrieb erweitert freiwilliges Engagement bisherige Radinfrastrukturen im ländlichen Raum und eröffnet für alle neue Möglichkeiten des Radfahrens. 45

46 INITIATIVE FAHRRADPARKPLÄTZE FÜR DÜSSELDORF Der Fahrradverkehr in Düsseldorf nimmt stetig zu und der Bedarf an Fahrradabstellanlagen steigt. Die Schaffung ausreichender Fahrradabstellanlagen ist ein wichtiger Teil der Düsseldorfer Fahrradoffensive und ein Zeichen für die fahrradfreundliche Landeshauptstadt. Mit der konventionellen Planung und Umsetzung fest installierter Fahrradabstellanlagen wurden pro Jahr ca. 350 neue Abstellplätze geschaffen. Dies reichte nicht aus, um die steigende Nachfrage zu befriedigen. Mit der Initiative Fahrradparkplätze für Düsseldorf sollten pro Jahr bis zu neue Stellplätze geschaffen werden. Um die Zielvorgabe zu realisieren, hat das Amt für Verkehrsmanagement ein flexibles Konzept entwickelt, das Planungsressourcen schont und eine schnellere, bedarfsorientierte Umsetzung ermöglicht. Neue Abstellanlagen werden u.a. auf Bürgerwünsche hin platziert. Die Bürger können ihren Bedarf online über ein Formular melden. Die Bauabteilung prüft die Vorschläge auf Realisierbarkeit und setzt sie chronologisch um. Darüber hinaus werden Standorte nach Einschätzung der Verwaltung definiert. Die Fahrradbügel werden nicht fest eingebaut, sondern lediglich festgedübelt. Dies ermöglicht den flexiblen Umgang mit neuen Standorten und ggf. ein Umsetzen bei Bedarf. Landeshauptstadt Düsseldorf Teil der Initiative ist auch die Evaluation der neuen Standorte. Im Frühjahr 2019 wurden alle neu geschaffenen Abstellanlagen jeweils an zwei verschiedenen Terminen überprüft. Hauptaugenmerk der Evaluation war die Auslastung. Insgesamt lag die durchschnittliche Auslastung bei rund 60%, das entspricht etwas mehr als einem Fahrrad pro Bügel. Nur acht Standorte wurden aufgrund zu geringer Auslastung umplatziert. Mitte 2020 ist die nächste Evaluation geplant. Seit Beginn der Initiative im Sommer 2018 wurden so bereits mehr als neue Fahrradstellplätze im Düsseldorfer Stadtgebiet geschaffen. Da die Nachfrage nach Abstellanlagen weiterhin groß ist, wird die Initiative fortgeführt. Auch 2020 sollen weitere Abstellplätze im gesamten Stadtgebiet geschaffen werden. Vorschläge von Anwohnern für weitere Standorte von Fahrradabstellplätzen auch im privaten Raum werden vom Amt für Verkehrsmanagement gerne entgegengenommen. Die Initiative Fahrradstellplätze für Düsseldorf leistet einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende. In den letzten Jahrzehnten ist der Bestand an Kraftfahrzeugen massiv gewachsen. Der Platz im Straßenraum wurde für parkende Autos optimal ausgenutzt, oft zulasten von Fuß-/Radwegen sowie Aufenthaltsflächen. Aufgrund von Staus und einer steigenden Umweltbelastung ist es erforderlich, die umweltfreundliche Mobilität in Düsseldorf zu stärken. Daraus ergibt sich die Auflage und Pflicht, den Bürgern ein umweltfreundliches Verkehrsverhalten zu ermöglichen und die auf den Pkw optimierte Infrastruktur auf die umweltfreundlichen Mobilitätslösungen anzupassen. Die Initiative Fahrradparkplätze für Düsseldorf ist ein wichtiger Baustein dafür. Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Steffen Geibhardt Projekthomepage: 27 Kurzfristig eine relevante Anzahl an neuen Fahrradstellplätzen schaffen Seit Beginn der Initiative mehr als neue Stellplätze Anfang 2019 Die Finanzierung erfolgt aus Stellplatzablösebeträgen. Projektplan in Ausarbeitung Seit Sommer 2018 fortlaufend Düsseldorf reagiert auf den steigenden Bedarf an Fahrradparkplätzen. Für eine schnelle Umsetzung hat das Amt für Verkehrsmanagement ein flexibles Konzept entwickelt, das Planungsressourcen schont und eine schnellere, bedarfsorientierte Umsetzung ermöglicht. Platziert werden neue Fahrradbügel dort, wo es den Bedarf gibt. Hierzu werden u.a. Bürgerwünsche berücksichtigt. Eine Evaluation hat gezeigt, dass die neuen Abstellanlagen bereits nach einer kurzen Zeit im Schnitt zu 60% ausgelastet sind. 46

47 RADPARKER-KATASTER DREIEICH 28 Ausgangssituation war, dass niemand in der Stadtverwaltung auf Anhieb sagen konnte, wo und wie viele Fahrradabstellanlagen vorhanden sind. Diese Frage galt es zu beantworten, bevor die Entscheidung getroffen wurde, weitere Abstellanlagen anzuschaffen. Daraufhin wurde im Jahr 2019 vom Klimaschutz-Manager der Stadt und dem ehrenamtlichen Radverkehrsbeauftragten ein Kataster als Planungsgrundlage erstellt. Nachdem alle Radparker, Anlehnbügel und überdachten Anlagen erfasst waren, fiel fast automatisch die Entscheidung, diese Information der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies geschah einerseits im Stadtplan der Stadt auf deren Homepage durch die hauseigene IT-Abteilung ( stadtplanclient.html?title=dreieich&cou ntry=de&province=hessen&city=dreieic h&logo=leiste_dreieich_2015.gif&logo_ url=http%3a%2f%2fwww.dreieich. de&logo_pos=&background=ffffff&sta rt=-1,-1), wo ja auch die Parkplätze für Kfz angezeigt werden. Nach Aufrufen des Stadtplans wird am rechten Rand das Fenster Verzeichnisse geöffnet. Unter der Rubrik Parken + Verkehr findet sich eine weitere Liste mit allen Standorten. Klickt man den gewünschten Standort an, erscheint im Stadtplan an der Stelle ein blaues Fähnchen und es öffnet sich ein Feld mit näheren Angaben. Klickt man alle Elemente anzeigen an, erscheinen alle blauen Fähnchen. Zusätzlich wurde die ivm in Frankfurt angesprochen, um ein neues Service-Element im zu schaffen. Wir hoffen, dass nach der nächsten Systempflege hier ebenfalls die installierten und öffentlich zugänglichen Abstellanlagen auf Dreieicher Gebiet zu sehen sind. Ein vergleichbares Kataster bietet unseres Wissens keine andere Kommune. Alle öffentlich zugänglichen Fahrradabstellanlagen sollen im Stadtplan der Stadt Dreieich auf deren Radparker, Anlehnbügel usw. an aktuell 38 Standorten wurden bisher erfasst und werden im Stadtplan an Keine besondere Finanzierung erforderlich Projekt in Umsetzung Gestartet in 2019, wird fortgeführt ohne festgelegtes Ende Umwelt- und Energiemanagement der Stadt Dreieich Ansprechpartner: Theo Felber Theo.Felber@dreieich.de Projekthomepage: keine Angabe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Dreieich sowie Besucher sollen vor ihrer Fahrt mit dem Rad sehen können, wo im Stadtgebiet in der Nähe ihres Ziels Fahrradabstellanlagen vorhanden sind. 47

48 NACHHALTIGE IMMOBILIENENTWICKLUNG DENKT NACHHALTIGE MOBILITÄTSENTWICKLUNG! Die GEWOBAG AG geht zukunftsweisend voran und entschloss sich 2018 für ihre Mitarbeiter*innen das Thema Radmobilität insbesondere für Pendler- und betriebliche Verkehre auf die eigene Agenda zu nehmen. Die Idee war eine umfängliche Mobilitätsstrategie hin zu mehr Radmobilität, um diese Verkehre zu erhöhen und zu unterstützen mit Jobticket und Dienstrad-Programm sowie Fahrrad- Flotten. Das Einzigartige: der ganzheitliche Ansatz denkt Mitarbeiter*innen- und Mieter*innen-Mobilität zusammen und entwickelt Angebote vor dem Dilemma von Wohnungsbau-Nachverdichtung ohne höhere Verkehrsdichte und geringerem Parkraumbedarf. Die neue Infrastruktur soll einen Anreiz für alternative Mobilität abseits des Autos bieten und die Fahrradnutzung noch attraktiver gestalten. Für dieses Projekt suchte die GEWOBAG AG einen Partner, der sie von der Beratung über Infrastruktur und Räder bis zur Wartung in einem Rundum-sorglos-Paket begleiten kann. Die Wahl traf auf den Mobilitätsspezialisten BICICLI, Gesellschaft für Urbane Mobilität, in Kooperation mit Würschinger Architekten. Der erste Meilenstein, der Prototyp einer Fahrradgarage, wurde am GEWOBAG AG Verwaltungsstandort im Spreebogen (ehemals Bundesinnenministerium) innerhalb eines Jahres umgesetzt und im Dezember 2019 eingeweiht. Hierfür führte BICICLI eine umfangreiche Mobilitätsbedarfsanalyse auf Basis der Pendlerbewegungen sowie betrieblicher Verkehre durch. Im zweiten Schritt wurde eine Infrastrukturbedarfsanalyse inklusive Prognosen der Nutzungen spezifischer Radtypen vorgenommen. Würschinger Architekten entwickelte mit BICICLI die Umwidmung des ehemaligen Pressezentrums des Ministeriums im Erdgeschoss. Basierend auf den Ergebnissen der Analysen wurde eine»fahrrad-oase«(direkt von der Straße einfahrbare Fahrradgarage) entwickelt, die auf 320 m² Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Lademöglichkeiten für Pedelecs, einen großzügigen Sanitärbereich mit Duschen und Schließfächern sowie Werkstattbereich bietet. Der vorhandene Raum wird mit einem Parkierungssystem über zwei Ebenen höchst effizient genutzt. Diese Besonderheit ermöglicht bis zu 170 Pendler*innen, ihre Fahrräder bei jeder Witterung sicher und trocken abzustellen und das zusätzliche Angebot zu nutzen. Das war auch der Startschuss des BICICLI- Dienstrad-Leasings (mit Vor-Ort-Wartung, Vollkaskoversicherung und Mobilitätsgarantie), das spezifisch für eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft mit Tarifbindung entwickelt wurde. Als Nächstes wird derzeit die Mietermobilität mit Mobilitätsstationen entwickelt. Erste Bike Days für Mieter*innen in Kiezen wurden durch BI- CICLI angeboten und erste Entwicklungsprojekte, wie»bülowstraße 90«in Berlin, sind in Planung (Fahrradparkhaus für ca. 250 Mieter*innen und Gewerbetreibende mit Fahrrad-Flotten per App im Full Service). Der Prototyp sollte den Deutschen Fahrradpreis gewinnen, um anderen Immobilienentwicklern als Vorbild zu dienen und die zukunftsorientierte und gemeinschaftliche Vision der GEWOBAG AG zu honorieren. In Kooperation Würschinger Architekten und BICICLI Holding GmbH Ansprechpartner: Sven Harke (GEWOBAG AG), Klaus Würsching (Würsching Architekten), Prof. Stephan A. Jansen (BICICLI) Projekthomepage: keine Angabe 29 Förderung, Ausbau und Unterstützung der Radmobilität für Berufsund Geschäftsverkehre der GEWO- BAG AG Einweihung des Prototyps einer Fahrradgarage, Start des Dienstrad- Programms und Bike Days für Mieter Netto (Prototyp Fahrradgarage) Abgeschlossenes Projekt Februar bis Dezember 2019 Unter dem Motto Rad-Mobilität für Mitarbeiterschaft und Mieter*innen zeigt die GEWOBAG AG, Berlin, mit 1. Prototypen einer Fahrradgarage, 2. dem Dienstrad-Programm für Mitarbeiter*innen sowie 3. den ersten Bike Days für Mieter*innenmobilität in Zeiten der Wohnungsbau-Nachverdichtung ohne höhere Verkehrsdichte, wie ästhetische und praktische Pendler*innenmobilität aussehen kann: Sichere Abstellplätze, Schließfächer, Duschen sowie Reparaturstation für Dienst- und Flottenräder. 48

49 RASCH RADSCHNELLWEGE: GESTALTUNG EFFIZIENTER UND SICHERER INFRASTRUKTUR 30 Die grundlegende Überlegung bei der Gestaltung effizienter und sicherer Infrastruktur ist es, komplexe urbane Radschnellverbindungen in einem großflächigen städtischen Untersuchungsgebiet zu modellieren. Im Zuge des Projektes wird die gegebene Infrastruktur eines urbanen Untersuchungsgebietes zusammen mit der implementierten Verkehrssteuerung abgebildet und der Radverkehr wird in einer mikroskopischen Verkehrsflusssimulation untersucht. Abhängig davon, wie die Entwurfselemente und die Verkehrssteuerungsmaßnahmen gestaltet werden, können unterschiedliche Szenarien in Simulations- und Simulatorstudien untersucht werden. Das Entwerfen der Szenarien für Radschnellwege zwischen urbanen Knotenpunkten hat einen grundlegenden Bezug zu dem 2014 verfassten Arbeitspapier der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV 2014) Einsatz und Gestaltung von Radschnellverbindungen. Es werden Einsatzfälle und Führungsformen für ein bestimmtes Untersuchungsgebiet betrachtet und anschließend in ein Simulationsnetzwerk überführt. Ausgehend davon werden Simulations- und Simulatorstudien entworfen, um verschiedene Entwürfe des Radschnellweges im Untersuchungsgebiet zu evaluieren. Da eine implementierte Priorisierung des Radverkehrs ohne Berücksichtigung anderer Verkehrsteilnehmer zu signifikanten Problemen im täglichen Verkehrsablauf führten könnte, werden auch die Auswirkungen von Infrastruktur- und Verkehrssteuerungsmaßnahmen und anschließender Simulation auf den motorisierten Verkehr untersucht. Das Finden einer optimalen Lösung des Verkehrsablaufes im komplexen urbanen Raum wird im Projekt RASCH erforscht und mit einer neuartigen Methodik ein Lösungsvorschlag eingeführt. Diese Methodik kann auf unterschiedlichste Problemstellungen und Untersuchungsgebiete übertragen werden, zusammen mit einer flexiblen Regelung aller möglichen Simulationsparameter. Lehrstuhl für Verkehrstechnik, TUM; Betreuung über UBA, NRVP-2020-Projekt des BMVI Ansprechpartner: Dr.-Ing. Heather Kaths, Dr. rer. nat. Andreas Keler, M.Sc. Georgios Grigoropoulos Projekthomepage: Methodikenerarbeitung für die Evaluierung von Radschnellverbindungen anhand von Simulationsstudien Aufbau eines komplexen urbanen Simulationsnetzwerkes als virtuelles Abbild der Münchner Innenstadt NRVP-2020-Projekt des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Abgeschlossenes Projekt Juli 2017 bis August 2019 Ziel von RASCH ist es, die verkehrlichen Eigenschaften von Radverkehrsströmen auf Radschnellwegen und an den Schnittstellen zwischen Radschnellwegen und dem übrigen Straßen- und Radverkehrsnetz zu analysieren. Dabei wurde insbesondere der Einfluss der heterogenen Zusammensetzung des Radverkehrs auf den Verkehrsablauf untersucht und berücksichtigt. Alle wichtigen Erkenntnisse wurden aus mikroskopischen Verkehrsflusssimulationen und Fahrradsimulatorstudien (auch qualitative Daten) gewonnen. 49

50 Innovative Fahrradstationen und Ladestationen für E-Bikes

51 E-BIKE-LADESTATION, BIKE-REPAIR-STATION, RADWANDERKARTEN, FLYER AM BAHNHOF HÜTZEMERT Tunneleröffnung als Radwegetunnel Umbau und Renovierung des Alten Bahnhofs durch Dorfverein Hützemert e.v., Jausenstation am Bergischen Panorama-Radweg als Wochenendkaffeehaus Seit 2016 mit Außenterrasse und Spielgerät, 2019 Verbesserung der Infrastruktur durch Bike-Ladestation und Bike-Repair-Station am Bahnhof. Alle Leistungen und Koordination durch Dorfverein Hützemert e.v. Erweiterung der Infrastruktur am Treffpunkt Alter Bahnhof Hützemert am Bergischen Panorama-Radweg Bisher Jausenstation am Radweg mit Flyer und Radwanderkartenauswahl im renovierten Alten Bahnhof Spende Innogy, 65% Leader BiggeLand, Rest Eigenleistung und Eigenmittel des Vereins Projekt in Umsetzung Sep. bis Nov Dorfverein Hützemert e.v. Ansprechpartner: Ulrich Hilchenbach Projekthomepage: Fahrradtreff am Alten Bahnhof mit Jausenstation und Hilfen für Radfahrer am Bergischen Panorama-Radweg und dem nur 500 m entfernten 724 m langen Wegeringhauser Radwegetunnel. Nach unseren Informationen der zweitlängste in Deutschland. 51

52 KARLSRUHER FAHRRADSTATION SÜD 32 Im Zuge der Umgestaltungsmaßnahmen am Karlsruher Hauptbahnhof Süd hat die Stadt Karlsruhe beschlossen, das ehemalige Parkhaus P3 mit 38 Kfz-Stellplätzen in eine Fahrradstation umzugestalten. An der Nordseite des Bahnhofs wird bereits seit 2007 eine Fahrradstation durch die Karlsruher Fächer GmbH betrieben, deren ständig hohe Auslastung ein weiterer Auslöser für die Planung einer neuen Station war. Zusammen mit dem Architekturbüro TAFKAL wurde ein Konzept entwickelt, um das Parkhaus schnellstmöglich und unter vertretbarem Aufwand sowie Weiterverwendung der technischen Infrastruktur des Gesamtparkhauses in eine Fahrradstation mit 680 Stellplätzen umzugestalten. Die neue Fahrradstation liegt direkt am Südeingang des Bahnhofsgebäudes unterhalb der Gleise und ist von der Fußgängerpassage aus erreichbar, die die Empfangshalle mit allen Gleisen verbindet. Das Konzept beruht auf einer markanten signaletischen Gestaltung und viel Helligkeit zur Vermeidung von Angsträumen. Das Angebot in der neuen Station beinhaltet auch Stellplätze für Lastenräder, Räder mit Anhängern und E-Bikes. Als besonderen Service für die vielen Ganzjahrespendler Karlsruher Fächer GmbH Ansprechpartner: Saskia Nurie Projekthomepage: bietet die Fahrradstation Süd einen Umkleidebereich mit Sitzbänken, eine Trinkwasserstation und verschließbare Spinde, die auch das Laden von E-Bike-Akkus ermöglichen. Eine Werkstatt mit den wichtigsten Utensilien steht Nutzern zur Verfügung. Hier kann man selbst Hand anlegen und kleinere Reparaturen am Rad direkt vor Ort durchführen. Die Fahrradstation ist 24 Stunden geöffnet und wird ausschließlich mit Ökostrom betrieben. Die Tageskarte für die Fahrradgarage liegt bei nur 1, Monats- und Jahreskarten sind für 8,50 beziehungsweise 75,00, Semesterkarten für 35,00 beim Parkwächter am Hauptbahnhof zu erwerben. Kunden der bereits bestehenden Nordstation können auch die Fahrradstation im Süden nutzen. Förderung des Radverkehrs und Schaffung neuer Abstellmöglichkeiten am Hauptbahnhof Karlsruhe Umwandlung von 38 Kfz-Stellplätzen in 680 Fahrradstellplätze. Auslastung bei 30% steigend netto Gesamtbaukosten Abgeschlossenes Projekt Planung Juni 2017 Nov Ausführung Nov April 2018 Viel Licht und Farbe halten Einzug im ehemaligen Parkhaus P3 auf der Südseite des Karlsruher Hauptbahnhofs, wo seit April 2018, vor Witterung und Diebstahl geschützt, Abstellplätze für über 600 Fahrräder zur Verfügung stehen. Das Projekt stellt einen weiteren wichtigen Baustein der Förderung des Radverkehrs dar, die sich die Stadt Karlsruhe seit 2005 zur Aufgabe gemacht hat. 52

53 AUSBAU VON FAHRRADSERVICESTATIONEN IM SAARLAND 33 Die Mobilität der Zukunft verlangt eine neue Balance zwischen globalen Anforderungen und individuellen Bedürfnissen. Gefragt sind neue Lösungen für Mobilität im urbanen Raum. Elektrofahrzeuge machen eine umweltfreundliche und zukunftsfähige Mobilität mit gleichzeitiger Entkopplung von fossilen Energieträgern möglich. Fahrzeuge mit Elektroantrieb verursachen lokal keine CO²- oder sonstigen Emissionen, erzeugen weniger Lärm und können mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen wieder aufgeladen werden. Im Bereich von Tourismusverkehr, Arbeitsplätzen, Gastronomie, Hotellerie, Universitäten, Schwimmbädern usw. könnten Pedelecs eingesetzt werden, die einen Teil des Autoverkehrs vermeiden bzw. verlagern. Die Vielzahl dieser Standorte könnte man ganz bequem, ohne zu schwitzen, mit einem Pedelec erreichen. Die GIU, Tochtergesellschaft der Landeshauptstadt Saarbrücken, entwickelte ihre erste Ladestation für Fahrräder im Jahr 2011 am InnovationsCampusSaar. Auf den Saarterrassen, am Quartier Eurobahnhof, am Rathaus und auf dem Schlossplatz in Saarbrücken folgten weitere Ladestationen mit Fahrradabstellanlagen nach Richtlinien des ADFC. Als Pionier für das Ladenetz im Saarland spezialisierte sich die GIU in den folgenden Jahren immer mehr auf das Aufladen von Elektrofahrrädern im öffentlichen Raum. Zu unseren Kunden zählen nicht nur zahlreiche Kommunen, die ihre Fahrradstationen maßgeschneidert geplant und schlüsselfertig in Auftrag geben, sondern auch viele private Unternehmen. Die GIU hat nicht nur eine bedarfsorientierte Anzahl von Ladeschränken für Elektrofahrräder, sondern auch individuell angepasste offene und geschlossene Fahrradunterstände, Fahrradreparaturstationen und verschiedene Größen von Fahrradgaragen im Programm, die je nach Kundenwunsch mit Druckluft und LED- Beleuchtung ausgestattet werden. Dabei bietet die Tochtergesellschaft der Landeshauptstadt das Rundum-sorglos-Paket an, denn sie berät, plant und baut alles aus einer Hand. Mit dieser innovativen Eigenentwicklung und dem komplexen Gesamtangebot hat die GIU bisher über 50 Stationen im Saarland gebaut. GIU, Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung mbh Ansprechpartner: Holger Sieger Projekthomepage: Flächendeckender Aufbau von Ladestationen für E-Bikes. Aufbau von modularen hochwertigen Fahrradabstellanlagen. Schlüsselfertiger Aufbau von über 50 Fahrradservicestationen in saarländischen Städten und Kommunen Keine, Kommunen bekommen seit 2017 eine Förderung regionaler Klimaschutzprojekte und der Elektro- Fahrrad-Mobilität im Saarland. Projekt in Umsetzung Seit 2011 fotlaufend Im Rahmen einer Förderung regionaler Klimaschutzprojekte und der Elektro- Fahrrad-Mobilität im Saarland berät, plant und baut die GIU Ladeschränke für E-Bikes, individuell angepasste Fahrradunterstände und Fahrradgaragen aus einer Hand. Dadurch sollen insbesondere die saarländischen Kommunen mit gutem Beispiel vorangehen und Möglichkeiten schaffen, um ihren Bürgerinnen und Bürgern die Attraktivität von Elektrofahrzeugen und die Erhöhung der Potenziale im Alltagsradverkehr durch komfortable Fahrradabstellanlagen näherzubringen. 53

54 DEINRADSCHLOSS Der VRR (Verbundkoordinator) und die Städte Bochum, Dortmund, Duisburg, Ennepetal, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Krefeld, Langenfeld, Mönchengladbach, Monheim, Mülheim a.d.r., Oberhausen und Ratingen haben gemeinsam das durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) geförderte Projekt DeinRadschloss durchgeführt. Durch DeinRadschloss soll das inter- und multimodale Verkehrsverhalten zugunsten des Umweltverbundes gefördert und das Fahrrad im Zubringerverkehr zum ÖPNV gestärkt werden. Das Projekt sieht den Bau von hochwertigen Fahrradabstell-anlagen mit digitalem Hintergrundsystem an Verknüpfungspunkten zum ÖPNV im VRR- Raum vor. Hierdurch halten auch die neuen Bike+Ride-Anlagen mit der fortschreitenden Digitalisierung Schritt. Unter dem Markennamen DeinRadschloss können Fahrgäste unter Stellplätze via Internet suchen, buchen und bezahlen. Nach einer einmaligen Registrierung kann der Kunde alle DeinRadschloss-Anlagen im Verbundraum nutzen. Um vor Ort auf die Abstellanlagen zugreifen zu können, kann auch eine ÖPNV-Chipkarte genutzt werden. Bereits heute haben diverse Verkehrsunternehmen DeinRadschloss in ihr digitales Angebot (App) integriert und können ihren Kunden somit ein ganzheitliches Mobilitätsangebot machen. Um eine höhere Auslastung zu erreichen und auch Gelegenheitsfahrern die Nutzung zu ermöglichen, werden an allen Standorten auch Stellplätze zur Kurzzeitmiete (Tages- und Wochenbuchungen) angeboten. Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR Ansprechpartner: Bettina Blume Projekthomepage: Eine Hochrechnung erster Erhebungsdaten ergab, dass eine jährliche Emissionsminderung von über 70 Tonnen CO2-Äquivalent erzielt werden kann; davon entfällt der Hauptteil auf verlagerte Pkw-Wege. Im Rahmen des Projekts wurden bislang 677 Fahrradboxen, 234 Stellplätze in Sammelabstellanlagen und ein Zugang zu einer Radstation errichtet. Künftig soll es weitere DeinRadschloss-Standorte geben sowohl in bereits teilnehmenden als auch in neuen Kommunen. Der bisherige Erfolg des Projektes hat den VRR veranlasst, die Investitionen zur Errichtung von neuen DeinRadschloss-Anlagen über die Mittel der Investitionsförderung nach 12 ÖPNVG NRW zu fördern. Für den Förderkatalog 2020 liegen Anmeldungen für mehr als neue Plätze vor. Ausgehend von den Entwicklungen im VRR-Raum wird seitens des Verkehrsministeriums NRW angestrebt, das Angebot auf ganz NRW auszuweiten. Dazu bauen auch der NVR und der NWL in enger Abstimmung mit dem VRR regionale Systeme mit lokaler Absenderschaft auf. Verbindendes Element dieser Systeme ist die Digitalisierung. Im Rahmen der ÖPNV-Digitalisierungsoffensive NRW sollen die Daten in eine multimodale Datendrehscheibe einfließen und über verschiedene Zielsysteme (mobil.nrw, Apps der Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen) dem Endkunden zur Verfügung gestellt werden. So kann sichergestellt werden, dass Kunden mit einer einmaligen Registrierung alle Standorte von digitalisierten Radabstellanlagen in verschiedenen Regionen nutzen können. 34 Stärkung des Radverkehrs als Zubringer zum ÖPNV; Einbindung in ÖPNV-Digitalisierungsoffensive NRW Emissionsminderung; hohe Akzeptanz der Kurzzeitmiete Förderprogramm Klimaschutz durch Radverkehr (BMU); künftig 12 ÖPNVG NRW Abgeschlossenes Projekt 12/ /2018; wird künftig weiter ausgebaut DeinRadschloss ist ein durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördertes System von Fahrradabstellanlagen mit elektronischem Schließsystem im VRR-Raum. Unter Koordination des VRR wurden in Zusammenarbeit mit 14 Kommunen mehr als 900 Stellplätze in Form von Fahrradboxen und Sammelabstellanlagen errichtet. Künftig soll es weitere Standorte im VRR-Raum geben. Ausgehend von den Entwicklungen im VRR- Raum soll das Angebot auf ganz NRW ausgeweitet werden. 54

55 AKKU-NACHLADEN.DE Ausgangssituation und Idee: Seit 2011 betreibe ich Achim Maaß ein E-Bike-Fachgeschäft für Pedelecs und S- Pedelecs und biete geführte E-Bike-Touren an. Während dieser Zeit wurde mir in unzähligen Gesprächen immer wieder die Frage gestellt: Wo kann ich den Akku nachladen, wenn ich unterwegs bin? Der Wunsch, sämtliche Wege des Alltags und große Wochenendausflüge mit dem neu erworbenen E-Bike zu bewältigen, ist groß. Es gab und gibt zwar in starken Tourismusregionen diverse Lösungsansätze mit Akkutauschstationen oder Ladesäulen mit Universalanschlüssen. Diese Lösungsansätze sind mit enormen Kosten verbunden und nicht wirklich nachhaltig. In der schnelllebigen E-Bike-Branche kann das teure Equipment schnell veralten. Das einzige Bauteil, das bei einer E-Bike-Ladung immer gleich bleiben wird, ist das stromzuführende Bauteil, die Steckdose! Aus dieser Situation heraus entstand die Idee, ein Ladenetz für E-Biker zu installieren, ohne Investitionskosten für die Ladestationen zu generieren. Ziele: Hauptziel ist es, mittels Schildern, einer mobilfähigen Website und langfristig via App ein flächendeckendes Ladenetz für E-Biker kostenfrei zur Verfügung zu stellen und damit Anreize zum Umstieg vom Auto auf das E-Fahrrad zu schaffen. Website: (Passwort: e-pionier) Ein weiteres Ziel ist die Stärkung der örtlichen Gastronomie: Das Gasthaussterben ebike Maass Ansprechpartner: Achim Maaß Projekthomepage: akku-nachladen.de (Passwort: e-pionier) macht auch vor dem Nürnberger Land nicht halt. Durch das Angebot der kostenfreien Ladestation signalisieren Gastronomen, dass E-Biker willkommen sind. Dies schafft v.a. im Wettbewerb um die Naherholer aus dem Großraum Nürnberg Vorteile. Vorgehensweise: Zunächst habe ich den Kontakt zum Nürnberger Land Tourismus gesucht. Von dort wurde mir Unterstützung zugesagt. Unter anderem werden die sogenannten Nürnberger Land Radtouren markierte Rundwege, die in einer eigenen Broschüre sowie auf der Internetseite des Nürnberger Lands beworben werden zukünftig mit den teilnehmenden Ladestationen kombiniert kommuniziert. Darauf folgten persönliche Gespräche mit infrage kommenden Gastronomen und Einzelhändlern sowie die Detailplanung des Projekts. Parallel dazu wurde die Website gestaltet und programmiert sowie der Akquiseflyer konzipiert. Im Winter 2019/2020 werden die Verträge geschlossen, sodass das Projekt im Frühjahr zur Radsaison starten kann. Wer? Achim Maaß, in Zusammenarbeit mit den dargestellten Partnern Was? Aufbau und Kommunikation eines Ladenetzes für E-Biker Wann? Start 2020 Wo? Zunächst im Landkreis Nürnberger Land / Bayern / Deutschland Warum? Service für stromsuchende E- Bike-Fahrer Vernetzung in der Region 35 Förderung der E-Mobilität, insbesondere für Tagestouristen und Naherholer Zum Start gibt es bereits feste Zusagen seitens der Gastronomie und weiterer Betriebe. Jahresbeiträge teilnehmender Stationen/Gastronomen In Umsetzung/fast fertig Das Konzept sieht ein Langzeitprojekt mit unbegrenzter Laufzeit vor. Lade deinen Akku auf Dem E-Biker wird ein kostenloses Ladenetz zur Verfügung gestellt und gleichzeitig die regionale Gastronomie gestärkt. Keep it simple! Teilnehmende (Gastronomie-) Betriebe werben online und vor Ort mit einem aussagekräftigen Schild für kostenloses Nachladen. Hier fühlt sich der Stromsuchende sofort willkommen und nicht als Bittsteller. Die Teilnahme ist einfach umzusetzen, da nur normale Steckdosen zur Benutzung gestellt werden. Teure Investitionen in eine Ladesäule entfallen. 55

56 MOBILITÄTSSCHWERPUNKT BAHNHOF DÜLMEN Mit dem Projekt baut die Stadt Dülmen den bestehenden Dülmener Bahnhof, der täglich stark von Pendlern frequentiert wird, zu einem multimodalen Mobilitätsschwerpunkt aus. Damit sollen der Umweltverbund gefördert, THG-Emissionen reduziert und eine Chancengleichheit im Zugang zum ÖPNV erreicht werden. Bei dem Dülmener Bahnhof handelt es sich um einen Turmbahnhof (kreuzende Gleise). Die Konsequenz ist, dass somit verschiedene und v.a. nicht barrierefreie Ebenen existieren. Im Sinne der Zielsetzung ist daher die Verbesserung der Erreichbarkeit des Bahnhofs insbesondere zu Fuß oder mit dem Fahrrad ein wesentliches Anliegen. Das Projekt setzt sich aus verschiedenen miteinander verzahnten Bausteinen zusammen. Fachbereich Stadtentwicklung Ansprechpartner: Astrid Wiechers Projekthomepage: Zur Förderung des Radverkehrs ist vorgesehen, eine neue Fußgänger- und Fahrradbrücke über die Gleise zu errichten. Sie gewährleistet einen Zugang zum Bahnhofsbereich und stellt darüber hinaus über sich anschließende Velorouten eine optimale Verbindung der südlichen Stadtbezirke mit der Innenstadt dar. Ein neues Fahrradparkhaus mit Abstellmöglichkeiten für ca. 700 Fahrräder wird entstehen. Hier werden auch Stellplätze für Fahrräder mit Anhängern, für Lastenräder und Lademöglichkeiten für Pedelecs angeboten. Darüber hinaus wird es weitere ca. 300 überdachte Abstellplätze ohne Zugangsbeschränkung geben. Die Integration einer Werkstatt sowie die Entwicklung eines öffentlichen Fahrradverleihsystems sind zur Abrundung des umweltfreundlichen Mobilitätsangebotes vorgesehen. Einen weiteren zentralen Baustein stellt die vollständige Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes dar, der als sog. schiefe Ebene angelegt wird, die leicht ansteigend ist und gemeinsam mit ergänzenden Rampen eine barrierefreie Erschließung des gesamten Bahnhofsareals sicherstellt. Hierdurch können aktuell bestehende Höhenunterschiede zwischen den verschiedenen Ebenen des Bahnhofs ausgeglichen und die Funktionalität und Attraktivität insgesamt deutlich gesteigert werden. Der Vorplatz ist gleichzeitig zentraler Haltepunkt für Linienbusse und den Bürgerbus. Im Kontext mit der Entwicklung eines multimodalen Mobilitätsschwerpunktes wird auch das Empfangsgebäude neu errichtet. Weitere Bausteine sind P&R-Möglichkeiten, Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge und integrierte Klimaschutzmaß- 36 Ausbau des wichtigen Verkehrsknotenpunktes Dülmen zu einem multimodalen Mobilitätsschwerpunkt Zuwendungsbescheid u.a. für Fußund Radwegbrücke; Programmanmeldung Fahrradparkhaus Umsetzung im Rahmen des Programms KommunalerKlimaschutz. NRW und der Infrastrukturförderung des NWL Projektplan in Ausarbeitung Frühjahr 2020: erste bauliche Maßnahmen, Umsetzung und Inbetriebnahme bis Das Projekt hat zum Ziel, diesen wichtigen Verkehrsknotenpunkt als multimodalen Mobilitätsschwerpunkt (B&R, P&R, ZOB) auszubauen. Der Umweltverbund soll gestärkt werden. Hierzu zählt die Verbesserung der Erreichbarkeit des Bahnhofs u.a. zu Fuß und mit dem Fahrrad: Fuß- und Radwegbrücke als Verbindung der südlichen Stadtbezirke mit dem Bahnhofsbe-reich und der Innenstadt Fahrradparkhaus (ca. 700 Stellplätze) Barrierefreie Gestaltung des gesamten Bahnhofsbereichs Begleitende Klimaschutzmaßnahmen 56

57 MOBILITÄTSSCHWERPUNKT BAHNHOF DÜLMEN 36 nahmen wie PV-Anlagen, Batteriespeicher, Wärmepumpe, LED-Leuchten mit Solarmodul, Entsiegelung größerer Flächen und Dachbegrünung. Der Grundstückskaufvertrag mit der DB AG und auch die wichtigsten Planerverträge wurden zwischenzeitlich abgeschlossen. Ab dem Frühjahr 2020 starten die ersten baulichen Maßnahmen. Eine Umsetzung und Inbetriebnahme der geförderten Maßnahmen ist bis zum erforderlich. Das Projekt wird durch eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit und einstimmige Beschlüsse der zuständigen politischen Gremien gekennzeichnet. Dieses stadtentwicklungspolitisch bedeutsame Projekt sollte den Wettbewerb gewinnen, da es durch eine beispielhaft gute Zusammenarbeit aller Akteure geprägt ist. 57

58 PILOTPROJEKT VELOBOX SAARBRÜCKEN Viele Städter nutzen auch für kurze Wege kein Fahrrad, weil es zu mühsam ist, Fahrrad, Kinderanhänger, E-Bike oder Lastenrad mehrmals am Tag durchs enge Treppenhaus zu tragen. Nächtlich draußen abgestellte Fahrräder sind häufig am nächsten Morgen demoliert, ihnen fehlt der Sattel oder sie sind komplett verschwunden. Zudem sind sie nach einem Jahr im Freien angerostet und kaum mehr brauchbar. Mit dieser Situation wollte sich ein Anwohner nicht mehr länger abfinden. Er nahm sich vor, für sein Fahrrad einen überdachten und sicheren Abstellplatz in direkter Umgebung zu seiner Wohnung zu finden. Er verteilte Wurfzettel in der Nachbarschaft, erstellte eine Internetseite, fand Beispiele für vergleichbare Projekte und überzeugte nach und nach weitere AnwohnerInnen, sich der Initiative für die Errichtung eines Fahrradhäuschens anzuschließen. Im Juni 2017 nahm die Initiative Kontakt mit dem Radverkehrsbeauftragten der Stadt auf und es wurde ein erster Vorschlag für einen möglichen Stellplatz entwickelt. Parallel bot der ADFC Saar an, die Initiative zu unterstützen. In den Folgemonaten stand die Standortfrage im Vordergrund. Zudem forderte die Stadt einen eigenen Bauentwurf unter Berücksichtigung stadtgestalterischer Vorgaben. AnwohnerInneninitiative GHF Saarbrücken Glücklicherweise bot ein Architekturbüro seine Hilfe an. Gemeinsam wurde eine Anforderungsliste aufgestellt: Die Velobox sollte nicht mehr als die Fläche eines Autoparkplatzes benötigen, sie sollte mindestens zehn Fahrrädern und zwei Fahrradanhängern Platz bieten, sie musste witterungs- und diebstahlsicher sein, Graffiti-Sprayern keine Angriffsfläche bieten und sich ins Stadtbild einfügen. Zudem sollte sie auch auf andere Standorte übertragbar und bei Bedarf z.b. auf 20 Stellplätze erweiterbar sein. Die Kosten sollten nicht viel höher sein als bei den Fahrradhäuschen in Hamburg oder Dortmund. Der Gestaltungsentwurf wurde der Stadt Ende 2018 vorgelegt und vom Gestaltungsbeirat positiv entschieden. Zudem wurde das Projekt von der Stadt offiziell als Pilotprojekt ausgerufen und bezuschusst. Zusätzlich akquirierte die Initiative weitere Fördergelder. Gleichzeitig übernahm der ADFC die Rolle des Bauträgers und vergab den Bauauftrag an eine Schlosserei. Die Velobox wurde schließlich nach zwei Jahren Planungszeit im Mai 2018 fertiggestellt und offiziell durch die damalige Oberbürgermeisterin eingeweiht. Die Box ist mit zehn Fahrrädern voll belegt, außerdem fand ein blinder Radfahrer Platz für sein Tandem. Nun sollen weitere Boxen folgen, Interessenten sind bereits gefunden. Als Bürgerinitiative haben wir viel Mühe und Energie in das Projekt gesteckt, und tun dies noch immer. Denn auch anderenorts sollen Veloboxen entstehen. Hierfür gilt es, die neue Verwaltungsspitze der Landeshauptstadt von dem Projekt zu überzeugen. Die Gespräche laufen. Wir sollten gewinnen, weil wir durch nachbarschaftliches Engagement in einer autoaffinen Stadt nach zwei Jahren dieses Leuchtturmprojekt für nachhaltigen Fahrradverkehr für uns erkämpft haben. Ansprechpartner: Florian Noll Projekthomepage: 37 Errichtung gemeinschaftlich genutzter Fahrradhäuschen (Veloboxen) im öffentlichen Raum Eigenentwicklung eines flexiblen Veloboxsystems und Errichtung der ersten Velobox als Pilotanlage Eigenmittel der Initiative, Zuschüsse der Stadt Saarbrücken, der Totogesellschaft, des ADFC Saar Abgeschlossenes Projekt 06/ /2019 Wir haben in unserer Straße ein Fahrradhäuschen für zehn Fahrräder und ein Lastenrad bzw. zwei Anhängern realisiert. Das Besondere ist, dass es ein Bürgerprojekt ist, das von uns AnwohnerInnen initiiert und mit Unterstützung des ADFC, der Stadt, eines Architekten und eines Statikers realisiert wurde. Wir haben die Box so gestaltet, dass sie platzsparend ist, ins Stadtbild passt und für Sprayer unattraktiv ist. Zudem ist sie z.b. auf 20 Stellplätze erweiterbar. 58

59 BIKE&RIDE-ANLAGE AM S-BAHNHOF HEIDELBERG-KIRCHHEIM/ROHRBACH 38 Die Bürgerbrücke befindet sich in unmittelbarer Nähe des S-Bahnhofes Heidelberg- Kirchheim/Rohrbach. Von der Brücke aus bestehen über Treppen und Aufzüge Zugänge zu den Gleisen des Bahnhofes. In den Zugangsstraßen zur S-Bahn-Haltestelle Heidelberg-Kirchheim/Rohrbach werden zahlreiche Fahrräder an den Geländern und Masten abgestellt. Das vorhandene taktile Leitsystem entlang der Brückengeländer kann dadurch nicht mehr oder nur noch eingeschränkt genutzt werden. Um den Pendlerinnen und Pendlern eine zuverlässige und sichere Möglichkeit zum Parken ihrer Fahrräder zu ermöglichen, wird die Stadt Heidelberg eine Bike&Ride- Anlage entlang der Bürgerstraße errichten. Die überdachte Fahrradabstellstation wird auf einer Länge von rund 53 m entlang der Bürgerstraße gebaut werden. Dort wird ein Streifenfundament hergestellt. Auf diese Gründungselemente (Rammpfähle und Streifenfundament) wird eine Stahlkonstruktion gesetzt, die wiederum die Systemelemente der überdachten Fahrradabstellanlage aufnimmt. Vorgesehen sind 28 Doppelbügel mit Platz für insgesamt 56 Fahrräder sowie 18 Stellplätze des öffentlichen Fahrradvermietsystems VRNnextbike. Das Projekt sollte den Fahrradpreis gewinnen, da durch das Projekt zusätzlich nutzbare Flächen für den Radverkehr auf einer Brückenböschung geschaffen werden sowie eine Verknüpfung von Fahrradparken, Fahrradmieten, Elektromobilität und dem ÖPNV bzw. dem SPNV hergestellt wird. Zuverlässige und sichere Möglichkeit zum Parken von Fahrrädern am S-Bahnhof. Planung abgeschlossen Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund Projekt in Umsetzung Die vorgesehene Bauzeit ist November 2019 bis Februar/März Stadt Heidelberg Ansprechpartner: Jochen Sandmaier jochen.sandmaier@heidelberg.de Projekthomepage: keine Angabe Durch das Projekt werden zusätzlich nutzbare Flächen für den Radverkehr auf einer Brückenböschung geschaffen sowie eine Verknüpfung von Fahrradparken, Fahrradmieten, Elektromobilität bzw. dem ÖPNV sowie SPNV hergestellt. 59

60 MOBILE MOBILITY HUB 39 Der Flughafen Frankfurt und viele andere Gewerbe- und Industriestandorte in der Rhein-Main-Region bergen in ihrer Funktion als Arbeitsstätte für Zehntausende Arbeitnehmer ein enormes Potenzial, den Alltagsverkehr durch die Förderung der Fahrradmobilität nachhaltiger zu gestalten. Insbesondere Arbeitswege, aber auch Dienstwege können dabei mit dem Fahrrad/Pedelec oder in Kombination mit dem ÖPNV durchgeführt werden und somit Autofahrten ersetzen. Rund 10% der rund Beschäftigten, die am Flughafen Frankfurt arbeiten, wohnen in einer Entfernung von bis zu 15 km um diesen herum und könnten mit einem E-Bike oder dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Derzeit nutzen erst rund 3 4% der Beschäftigten diese Möglichkeit. Die Gründe hierfür liegen u.a. am Mangel an Serviceeinrichtungen, die das Radpendeln attraktiver machen. Fraport AG, Regionalverband Frankfurt Rhein-Main im Rahmen des EU INTERREG Projekts CHIPS Ansprechpartner: Sebastian Linzbauer s.linzbauer@fraport.de Projekthomepage: keine Angabe Daher hat man sich entschlossen, einen interdisziplinären Studierendenwettbewerb auszutragen, um Ideen für die Realisierung einer Radservicestation zu generieren. Studierende der University of Applied Sciences (UAS) Frankfurt und der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach arbeiteten heraus, welche Ansprüche Radpendelnde an eine Servicereparaturstation haben und welche Anforderungen eine solche Station erfüllen muss, damit sie am Frankfurter Flughafen angenommen wird. Neben der Ortsfindung waren Voraussetzungen hierfür Kriterien wie ein ansprechendes, wiedererkennbares Design, Skalierbarkeit, Modularität, Sicherheit und Versetzbarkeit. Die Erkenntnisse aus den Studierendenentwürfen unterstützten maßgeblich bei der Erstellung des Leistungsverzeichnisses für die Gestaltung und die Realisierung. Interessant ist hierbei, dass die anschließende Bauleistung nicht an einen erfahrenen Radinfrastrukturhersteller vergeben wurde, sondern an einen in der Region ansässigen Schlossereibetrieb, für den dies eine völlig neue Aufgabe darstell- Verbesserung der Situation für Radpendelnde am und zum Standort Flughafen Frankfurt Fertigstellung der Fahrradreparaturund -servicestation: Mobile Mobility Hub (MMH) Wettbewerb: Gestaltungsleistung: Bauleistung: Abgeschlossenes Projekt Start Hochschulwettbewerb: Oktober 2016 Fertigstellung: Mai 2019 Die erste öffentlich zugängliche Fahrradreparaturstation am Flughafen Frankfurt Innovatives, übertragbares Design nach dem Baukastenprinzip Ist eine Landmarke geworden: Treffpunkt sowie Ort für Öffentlichkeitsarbeit beim Thema Fahrradmobilität Wichtiger Baustein zur Zertifizierung der Fraport AG als Fahrradfreundlicher Arbeitgeber Ist adaptierbar auf andere Standorte (z.b. Gewerbegebiete oder Orte im ländlichen Raum, wo kein Fahrradhändler zur Verfügung steht) 60

61 MOBILE MOBILITY HUB te. Die als Mobile Mobility Hub bezeichnete Radservicestation ist nach dem Baukastenprinzip skalierbar und versetzbar, sodass diese der jeweils zur Verfügung stehenden Fläche angepasst werden kann und auch auf andere Standorte übertragbar ist. Die Module bestehen aus einer Radreparaturstation, einem Schlauchautomaten mit Helmschließfächern und Informationstafel, einer Sitzgelegenheit, einem Pylon, Fahrradabstellanlagen und einem Abfallbehältnis. 39 Die Station ist seit der Eröffnung im Mai 2019 der Impulsgeber für die nachhaltige, fahrradfreundliche Entwicklung des Gewerbestandortes geworden. Durch die Bereitstellung von Informationen, Reparaturwerkzeug und Möglichkeiten zur Kommunikation konzentriert an einem Standort wird der Alltagsradverkehr am Flughafen nachhaltig positiv angeregt. Darüber hinaus wird eine Strahlkraft erzeugt, die sich auf das Mobilitätsverhalten am Standort auswirkt. Der für jeden Radpendelnden nutzbare Mobile Mobility Hub ist nicht nur die erste Radreparaturstation dieser Art am Flughafen Frankfurt, sondern fungiert ebenso als zentraler Anlaufpunkt für Fahrradfahrende. 61

62 SERVICE QUELLE: PD-F 62

63 Verkehrserziehung und Reparaturservice QUELLE: PD-F 63

64 MITEINANDER BIELEFELD ERFAHREN DIE SATTELBAR Der AWO Kreisverband Bielefeld e.v. (AWO) gehört zu den großen Anbietern sozialer Dienstleistungen für Menschen in allen Lebenslagen und allen Altersstufen in Bielefeld. Unter anderem betreibt die AWO Begegnungs- und Servicezentren für Menschen in den Quartieren. Soziale und ökologische Verantwortung gehören zu den Leitsätzen der AWO bundesweit. Die Baugenossenschaft Freie Scholle eg mit ihren mehr als Wohnungen in Bielefeld verfolgt mit ihrem Motto Sicher wohnen ein Leben lang das Leitziel des lebensgerechten Wohnens. Zu diesem Konzept gehören neben der Vorhaltung von bezahlbarem Wohnraum für alle Lebenslagen auch die Quartiersentwicklung und die Förderung von Selbstund Nachbarschaftshilfe sowie die Weiterentwicklung bedarfsgerechter sozialer und wohnbegleitender Dienstleistungen. Ziel dabei ist, gemeinsam mit Kooperationspartnern ein selbstständiges und selbstbestimmtes Wohnen auch bei Unterstützungs- und Pflegebedürftigkeit zu ermöglichen. Die Projektpartner Fahrräder bewegen Bielefeld e.v. verfolgt mit all seinen Projekten das Ziel der Fahrradmobilität für alle Menschen in Bielefeld. Hauptziele sind: Fahrradmobilität für alle: Gegen einen geringen Unkostenbeitrag oder Mithilfe kann jede*r, der/die sich kein Fahrrad leisten kann, ein Rad erhalten. Jedem Kind ein Fahrrad: Jährlich werden 200 Räder an Schulen und gemeinnützige Organisationen ausgegeben. Perspektiven statt Projekte: Integrationsmaßnahmen für Geflüchtete und Langzeitarbeitslose, v.a. in der Lehrwerkstatt. Fahrräder bewegen Bielefeld e.v. Im AWO Aktivitätenzentrum Meinolfstraße entsteht ein Fahrradtreff und -verleih, der über das Aufgabenspektrum eines traditionellen Fahrradverleihs weit hinausgeht. Mobilität im Quartier und soziales Miteinander im Quartier werden hier verbunden. Die SattelBar Die SattelBar ist Bestandteil des Quartierscafés im Aktivitätenzentrum. Sie ist Verleihstation, kleine Reparaturwerkstatt, sozialer Treffpunkt, Ort für Informationen rund um Mobilität. Hier kann man Räder ausleihen, beim Kaffee fachsimpeln, selbst reparieren oder den Kontakt zur Werkstatt von Fahrräder bewegen Bielefeld e.v. herstellen, Vorträge zu Mobilität und Reisen hören oder auch selbst halten, neue Kontakte knüpfen und mehr. Es stehen zur Verfügung: Zwei Lastenräder, die jede*r Bewohner*in im Quartier ausleihen kann, um größere Gegenstände zu transportieren. Zwei E-Bike-Tandems Fun2Go : Diese kippsicheren Dreiradtandems, die auch behinderten Menschen zu neuer Mobilität verhelfen, werden von bürgerschaftlich engagierten Menschen (Pilot*innen) gesteuert. Die SattelBar wird eingebunden in die Aktivitäten des Nachbarschaftszentrums. Die Betreuung wird geleistet von einer*m freiberuflichen Projektmitarbeiter*in im Umfang von ca. 8 Std./Woche und unterstützt von einer zusätzlichen Kraft, die im Rahmen der Umsetzung des Teilhabechancengesetzes ( 16i) beschäftigt wird. Auch unsere Bundestagsabgeordnete, Frau Dr. Wiebke Esdar, ist von dem Projekt begeistert und hat die Schirmherrschaft übernommen. Ansprechpartner: Stefan Mielke STmielke@aol.com Projekthomepage: 40 Einen Beitrag leisten zur Mobilität für alle im Quartier besonders für Menschen mit Behinderungen Identifizierung von zwei starken Projektpartnern (AWO Bielefeld und die Baugenossenschaft Freie Scholle eg) Erste Spendenzusagen liegen vor, u.a. von JobRad Freiburg Projektplan in Ausarbeitung Drei Jahre Die Ziele 1. Einen Beitrag leisten zur Mobilität für alle im Quartier besonders Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, Menschen in herausfordernden Situationen (z.b. Alleinerziehende) 2. Einen Beitrag leisten zur Verkehrswende und zur Minderung des Klimanotstands in Bielefeld 3. Einen Beitrag leisten zur Entwicklung einer inklusiven und partizipativen Stadtgesellschaft 4. Einen Beitrag leisten zur aktiven Nachbarschaftshilfe und sorgenden Gemeinschaft 64

65 FAHRRÄDER BEWEGEN BIELEFELD E.V. Der Verein Fahrräder bewegen Bielefeld e.v. wurde Anfang 2015 gegründet. Seitdem werden im Stadtgebiet Bielefeld gebrauchte und reparaturbedürftige Räder eingesammelt und von unseren ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern zusammen mit den Fahrradempfängern (Bedürftige, Geflüchtete, Schulkinder) aufgearbeitet und dann gegen einen geringen Kostenbeitrag vergeben. Damit erreichen wir mehrere Effekte: Es werden aussortierte Fahrräder aufgearbeitet und so sinnvoll weiterverwendet. Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen kommen dafür zusammen. Mehr Menschen kommen auf das Fahrrad und erlangen so Mobilität. Räder und Teile, die von uns nicht mehr repariert werden können, werden in ein Upcycling-Projekt überführt, wo sie verwertet werden und daraus nützliche Dinge entstehen. Fahrräder bewegen Bielefeld verfolgt drei Hauptziele: Fahrradmobilität für alle Der Verein arbeitet gemeinnützig und mildtätig. Es soll jeder, der sich nicht einfach ein Fahrrad leisten kann, die Möglichkeit haben, gegen Mithilfe eines zu erhalten. Bisher konnten so schon über Räder aufgearbeitet und abgegeben werden. Fahrräder bewegen Bielefeld e.v. Ansprechpartner: Stefan Mielke Projekthomepage: Jedes Kind braucht ein Fahrrad Wir sammeln besonders Kinder- und Jugendräder, um diese dann über Schulen und andere Kinder- und Jugendorganisationen weiterzugeben. Zusammen mit unserem Koopera-tionspartner Tabula ( haben wir schon mehrere Ferienschulen für Kinder und Jugendliche in unserer Werkstatt ausgerichtet. Hierbei vernetzen wir unterschiedliche Partner: - TABULA e.v. Verein für Bildungs-gerechtigkeit Veranstalter, Organisation und inhaltliche Begleitung - Café Welcome gesunde gemeinsame Essenszubereitung - ART at WORK Gestaltung - Fahrräder bewegen Bielefeld gebrauchte Räder weiterverwerten - Verkehrswacht Bielefeld e.v. - die 73a mit den Gemeinschaftsprojekten Holzwerkstatt Aufbau und Herstellung eines Fahrradparkours Upcycling Fertigung von tollen Gegenständen aus alten Fahrradteilen Förderverein Radrennbahn Bielefeld e.v., Besichtigung Hebie GmbH Bielefeld Perspektiven statt Projekte Wir bieten mit unseren Partnern Integrationsmaßnahmen für Geflüchtete an. Hierfür wurde auch eine Lehrwerkstatt aufgebaut. Aktuell beschäftigt der Verein 4 Menschen mit Migrationshintergrund und einen Mitarbeiter nach 16i Teilhabegesetz (aus Langzeitarbeitslosigkeit) hat sich der Verein erfolgreich um ein Stipendium beim Programm open Transfer (Ausrichter Stiftung Bürgermut und Bertelsmann Stiftung) beworben und abgeschlossen. 41 Fahrräder bewegen Bielefeld möchte allen Bielefeldern zur Mobilität verhelfen. Stipendium bei opentransfer (Stiftung Bürgermut / Bertelsmann Stiftung), verschiedene Auszeichnungen Spenden, Preisgelder, Einnahmen durch Fördermaßnahmen, Einnahmen aus Unkostenbeiträgen für Räder Projekt in Umsetzung Seit 2015 Fahrräder bewegen Bielefeld e.v. verfolgt mit all seinen Projekten das Ziel der Fahrradmobilität für alle Menschen in Bielefeld. Hauptziele sind: Fahrradmobilität für alle: Gegen einen geringen Unkostenbeitrag oder Mithilfe kann jede*r, der/die sich kein Fahrrad leisten kann, ein Rad erhalten. Jedem Kind ein Fahrrad: Jährlich werden 200 Räder an Schulen und gemeinnützige Organisationen ausgegeben. Perspektiven statt Projekte: Integrationsmaßnahmen für Geflüchtete und Langzeitarbeitslose. 65

66 CARGOBIKE ROADSHOW Cargobikes sind in aller Munde, doch richtige Begeisterung taucht meist erst nach einer Probefahrt auf. Das Händlernetz ist allerdings vielerorts dünn und auch die wenigen spezialisierten Händler haben meist eine begrenzte Modellpalette. Anfang 2016 konnten vier Städten von der Idee eines unabhängigen und neutralen Testparcours begeistert werden. Am 15. September wurde sich sodann mit neun Cargobikes auf den Weg nach Wiesbaden, Mainz, Karlsruhe und Mannheim gemacht. Aufgrund des großen Zuspruchs und positiven Feedbacks der Bürger*innen wurde schnell entschieden die Cargobike Roadshow zu verstetigen. Zwischen 2017 und Mai 2019 tourte der Testparcours mit zwölf E-Cargobikes durch bis zu elf teilnehmende Städten. Für September 2019 stellte sich die AGFK Baden-Württemberg als zentraler Auftraggeber zur Verfügung. Schnell fanden sich 14 Mitgliedskommunen und die erste Cargo bike Roadshow startete im Namen der AGFK zur Europäischen Mobilitätswoche am Bodensee in Konstanz. Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben mehrere Tausend Bürger*innen das Testangebot in Anspruch genommen, sich über aktuelle Trends, Einsatzmöglichkeiten sowie Förderprogramme und Kaufprämien zu informieren und über zwölftausend Testfahrten durchzuführen. Die Beratung erfolgt neutral durch das vierköpfige fachkundige Team und ist unabhängig von den teilnehmenden Marken sowie dem lokalen Handel. Es besteht kein wirtschaftliches Interesse am Verkauf der Räder. Alle Projekt-Mitarbeitenden sind gut vernetzte Cargobike-Fans mit Expertise in unterschiedlichen Schwerpunkten. Damit funktioniert die Cargobike Roadshow gleichermaßen als Beratungsdienstleistung wie auch als Kommunikationsmaßnahme für die Radverkehrsförderung und ergänzt lokale Initiativen und den stationären Handel. Die Vision: Wissensund Erfahrungslücken rund um Cargobikes schließen und zukunftsfähige Mobilität ausbauen. Aktuell ist der Fuhrpark der Cargobike Roadshow auf Familienmobilität spezialisiert gewerbliche Einsatzzwecke können und werden auf Anfrage ebenfalls vermittelt. Arne Behrensen, Colin Pöstgens, Karen Greiderer, Wasilis von Rauch Ansprechpartner: Arne Behrensen, Colin Pöstgens, Karen Greiderer, Wasilis von Rauch Projekthomepage: 42 Hersteller-/händlerneutrale Beratung von interessierten Bürger*innen zum Trendthema Cargobike Seit 2016: fünf Roadshows in 43 Städten, über Testfahrten mit zwölf modernen E-Cargobikes AGFK-BW, städtische Radverkehrsförderung, Herstellerbeitrag Projekt in Umsetzung Seit 2016 fortlaufend Die Cargobike Roadshow ist eine hersteller-/händlerneutrale Beratungsdienstleistung für Länder, Städte und Kommunen sowie Verbände zum Thema Cargobike. Auf individuell organisierten Testparcours können sich interessierte Bürger*innen unabhängig bei Expert*innen über aktuelle E-Cargobike-Modelle informieren, Anwendungszwecke erfahren sowie ausgiebig verfügbare Modelle mit der gesamten Familie testen es stehen jeweils mindestens zwölf E-Cargobikes zur Verfügung. 66

67 FAHRRADSIMULATOR ERKENNE DIE GEFAHR! die Simulationsfahrt. Die Bilddarstellung erfolgt über einen handelsüblichen TV- Monitor. Wer? Im Rahmen der Radfahrausbildung an Grundschulen sind die Jugendverkehrsschulen der bayerischen Polizeipräsidien mit der schulischen Verkehrserziehung betraut. Sie führen jährlich die theoretische und praktische Prüfung für den Fahrradführerschein durch. Als erste Einrichtung im Bezirk Mittelfranken hat der Förderverein der Jugendverkehrsschule im Landkreis Fürth e.v. ein neues Konzept mit dem reellen Radfahrsimulator zum sicheren Radfahren erstellt und wendet es in der Praxis seit zwölf Monaten erfolgreich an. Für die didaktische Arbeit der Lehrkräfte können die verschiedenen Situationen nochmals wiederholt und als Demo vorgeführt werden, was den Unterricht im Rahmen der Verkehrserziehung merkbar vereinfacht. Was? Das Standgerät ist ein interaktiver Fahrradsimulator, bei dem die Film- und damit die Fahrgeschwindigkeit durch die Trittfrequenz des Fahrers bestimmt wird. Bei der interaktiven Realbild-Sichtsimulation werden eine Vielzahl an Gefahrensituatio-nen aufgezeigt, die die Kinder erkennen und darauf reagieren müssen. Zu diesem Zweck hat der Förderverein der Jugendverkehrsschule eigene Filme aus der Region drehen lassen, um die Darstellung noch realistischer zu gestalten. Die Funktionsweise ist einfach und interessant. Der Besucher setzt sich auf das Fahrrad und beginnt Förderverein der Jugendverkehrsschule im Landkreis Fürth e.v. Ansprechpartner: Bernd Klaski, 1. Vorstand Projekthomepage: Warum? Ausgangspunkt für das Projekt war die Feststellung, dass das Verkehrssehen bei Kindern und Erwachsene zusehends schlechter wird. Bestimmte Gefahrensituationen wurden entweder schlecht oder gar nicht mehr erkannt. Im Zuge dieser Erkenntnis bildete sich ein Arbeitskreis, bestehend aus Fachleuten der Polizei, der Schulen und der Jugendorganisationen, die sich mit dem Thema Fahrradfahren beschäftigen. Ergebnis ist die technische Ausrüstung mit modernen Fahrsimulatoren, die den Schülern der 4. Klassen im Landkreis Fürth während der Ausbildungszeit der Jugendverkehrsschule begleitend zur Verfügung gestellt werden. Ziel ist es, die Kinder optimal auf den Straßenverkehr vorzubereiten. Nach einer zwölfmonatigen Praxisphase kann bereits ein positives Resümee gezogen werden. Die Schüler der 4. Klassen erkennen im praktischen Übungsteil schneller und besser die Gefahren und bewegen sich durch ihr erworbenes Wissen vorsichtiger und umsichtiger im Straßenverkehr. Wo? Die Übungseinheiten mit dem Radsimulator werden direkt in den Schulen abgehalten. Wann? Die Übungseinheiten haben einen Zeitbedarf von acht bis zehn Stunden, in denen die Regeln für sicheres Radfahren vermittelt werden und die mit der Prüfung zum Fahrradführerschein abgeschlossen werden. Für die Kinder hat die Prüfung eine sehr hohe Bedeutung, auf die sie sehr stolz sind. 43 Aktive Lernmöglichkeit für Kinder durch einen Fahrradsimulator mit Realbild-Sichtsituationen. Mit dem Radsimulator wurden in einem Zeitraum von zwölf Monaten ca. 150 Unterrichtseinheiten abgehalten. Rund Kinder/Jugendliche haben den Radsimulator bisher getestet. Insgesamt wurden für die Anschaffung der technischen Ausstattung rund ausgegeben. Je Gerät Projekt in Umsetzung Vorbereitungsphase: ; Umsetzungsphase: seit August 2018 Früh übt sich, wer ein sicherer Fahrradfahrer werden soll. Mit dem reellen Radsimulator lernen die Kinder, wie sie in echten Verkehrssituationen reagieren müssen, auf was sie im Straßenverkehr achten müssen und wie wichtig aufmerksames Radfahren ist. Ähnliche Radsimulatoren samt programmierter Software sind bisher im schulischen Bereich nicht bekannt. Die Konzeption des Projekts kann gerne an entsprechende Stellen weitergegeben werden. 67

68 FAHRRAD FÜR JEDERMANN AM BBZ LEBACH 44 Fahrrad am BBZ Lebach Das BBZ Lebach verfügt mittlerweile über 25 schuleigene Mountainbikes. Verstärkt wird die Nutzung des Fahrrades als Verkehrsmittel im Alltag durch das Fahrradfahren im Klassenverband bei erlebnispädagogischen Aktivitäten, Fahrradfahren in Rahmen des Sportunterrichtes sowie die jährliche erfolgreiche Teilnahme beim STADTRADELN und Schulradeln als Team BBZ Lebach. Die Schülerinnen und Schüler (SuS) des BBZ Lebach sollen durch dieses Angebot angeregt werden, das Fahrrad als Verkehrsmittel im Alltag mehr einzubeziehen. Damit unterstützt das BBZ Lebach die Kampagne des Wirtschaftsministeriums Wege aus der Radlosigkeit und leistet einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Gesundheit durch Bewegung der SuS. Kooperation BBZ Lebach mit Schulverein BBZ Lebach und Landkreis Saarlouis Ansprechpartner: Frank Schön Projekthomepage: keine Angabe Einrichten einer Fahrradwerkstatt am BBZ Lebach Die Fahrradwerkstatt soll in erster Linie unseren SuS mit Migrationshintergrund zur Verfügung stehen. Hier können Reparaturen, Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten an eigenen Fahrrädern durchgeführt werden. Dadurch soll die Verkehrssicherheit der Fahrräder gewährleistet werden, da speziell SuS aus der Landesaufnahmestelle Lebach nicht immer über verkehrssichere Fahrräder verfügen. Die SuS können im fachpraktischen Unterricht und in einer AG Fahrradwerkstatt geschult und betreut werden. Auch soll durch die Einrichtung einer Fahrradwerkstatt die Integration der SuS und das Vermitteln der deutschen Sprache verstärkt werden. Die Nutzung der Fahrradwerkstatt kann schulformübergreifend für alle SuS des BBZ Lebach angeboten werden. E-Mobilität am BBZ Lebach Das BBZ Lebach verfügt über zwei E-Fahrräder als Diensträder. Des Weiteren kommen auch SuS sowie Kollegeninnen und Kollegen mit privaten E-Bikes zur Schule. Fahrrad für jedermann am BBZ Lebach: Einrichten einer Fahrradwerkstatt am BBZ Lebach Mehrere Auszeichnungen auf Kreisund Landesebene beim STADTRADELN Kategorie größtes Team und KM Schulverein BBZ Lebach, Förderung durch Wirtschaftsministerium und Landkreis SLS Projekt in Umsetzung Seit 2009 fortlaufend Durch das Einrichten der Fahrradwerkstatt sollen SuS die Möglichkeit erhalten, Reparaturen und Wartungsarbeiten selbstständig durchzuführen. Die Diensträder werden von dem Kollegium im Rahmen der Nachhaltigkeit für Dienstfahrten zwischen den Schulstandorten und bei Einkäufen genutzt. Durch das Liegetandemrad können SuS mit Behinderung an erlebnispädagogischen Klassenaktivitäten teilhaben. Die Ladestation ermöglicht der Schulgemeinschaft eine ständige und problemlose Nutzung. 68

69 FAHRRAD FÜR JEDERMANN AM BBZ LEBACH 44 Das Lastenrad wird für Einkäufe unserer hauswirtschaftlichen Abteilung, Materialtransport zwischen den Standorten und als Versorgungsfahrrad bei Klassenausflügen genutzt. Das E-Mountainbike wird für Fahrten zwischen den Standorten, Wechsel von Kollegeninnen und Kollegen während eines Unterrichtstages und sonstige dienstliche Fahrten genutzt. Anschaffung eines Liegetandemrad am BBZ Lebach (Inklusions- und Integrationsfahrrad) Am BBZ Lebach haben wir mehrere SuS, die durch körperliche Einschränkungen nicht in der Lage sind, selbstständig Fahrrad zu fahren. Das gemeinsame Fahrradfahren im Klassenverband gehört zu unserem erlebnispädagogischen Konzept, welches die Klassengemeinschaft in besonderem Maße fördert. Durch diese Anschaffung können wir noch einen weiteren Schritt für die Inklusion an unserer Schule leisten, dadurch können diese SuS auch beim gemeinsamen Fahrradfahren im Klassenverband und in der Schulgemeinschaft teilnehmen. Zudem sorgt die Liegesitz-Sattel-Kombination für ein intensives Gemeinschaftserlebnis, bei dem die Kommunikation direkt und ohne laut zu werden funktioniert. Außerdem gleicht ein Tandemrad Leistungsunterschiede aus: gemeinsam losfahren und gemeinsam ankommen. 69

70 RADFAHREN IM ALLTAG GEMEINSAM ZUM ERFOLG MIT RADLOTSINNEN Zur Förderung und Stärkung des Radverkehrs, um Fahrradmobilität attraktiver und sicherer zu gestalten und den Radverkehrsanteil zu steigern, werden in Offenbach bereits seit einigen Jahren kontinuierlich Maßnahmen zur Verbesserung realisiert. Da Offenbach durch seine flache Topografie, ein kompaktes Stadtzentrum und die gute Anbindung der Radwege an die Nachbarstädte sehr gut für Radfahrerinnen und Radfahrer geeignet ist, können Marketingmaßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Steigerung des Radverkehrs leisten. Der Radfahrkurs für Frauen gehört zu einer dieser Maßnahmen und soll mit dem Projekt Radfahren im Alltag weiterentwickelt werden. Ziel ist es, Radfahranfängerinnen nach ihrer Teilnahme an den Anfängerkursen für Frauen ab Mai 2019 und 2020 dabei zu unterstützen, sicher im Alltagsverkehr zu fahren, ihnen Alltagsrouten zu zeigen und sie das Fahren mit Fahrradtaschen, -anhängern und Lastenrädern ausprobieren zu lassen. Dies soll durch einen Aufbaukurs, ein Verkehrssicherheitstraining und Radfahren in Teams erreicht werden. Stadt Offenbach am Main, Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz Ansprechpartner: Herr Jeschke Projekthomepage: Radfahrlotsinnen bilden mit ihrer Radfahranfängerin ein Team, machen sich gemeinsam auf den Weg und entdecken auch selbst ihre eigene Stadt noch mal aus einem anderen Blickwinkel. Das Ziel ist dabei, dass die Anfängerinnen nicht gleich nach den Kursen allein auf der Straße unterwegs sind, sondern die Möglichkeit haben, zunächst als Übergang mit (stundenweiser) Unterstützung und Begleitung das Fahrrad zunehmend für alltägliche Wegstrecken zu benutzen. Die Teams treffen sich über einen Zeitraum von drei Monaten in der Sommerzeit einmal wöchentlich für zirka zwei Stunden. Eine Ansprechpartnerin steht bei Fragen zur Verfügung. Durch die Radfahrkurse für Frauen soll eine Steigerung des Radverkehrsanteils erreicht werden, indem die Teilnehmerinnen verkehrssicheres Radfahren erlernen. In 2019 wurde bereits der erste Durchgang erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt haben sechs Frauen sowohl am Aufbaukurs als auch am Verkehrssicherheitstraining und am Radfahren im Alltag teilgenommen. Bei Letzterem hatten die Schülerinnen 15 Wochen lang die Möglichkeit, zwei Stunden pro Woche mit einer zugeteilten Fahrradlotsin Wege des Alltags zusammen und nach Wunsch mit Fahrradtaschen und Anhänger zu Übungszwecken zurückzulegen und dadurch mehr Sicherheit beim Fahren zu erlangen. Die Stadt Offenbach mit ihren beteiligten Partnern möchte mit dem Projekt nicht nur einen vertiefenden Anschluss an die Anfängerinnenkurse bieten, sondern die Teilnehmerinnen auch nach Abschluss der Kurse weiterhin zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr begleiten. Denn nur so kann ein tatsächlicher Mobilitätsumstieg gelingen. Für Frauen, die noch kein eigenes Fahrrad haben, arbeiten wir eng mit Fahrradinitiativen zusammen, um auch ihnen den Besitz eines Fahrrads zu ermöglichen. Wir haben von allen Beteiligten sehr positive Rückmeldungen zum Projekt erhalten. Die Schülerinnen nutzen das Fahrrad nach eigenen Angaben mit Freude und so oft wie möglich. 45 Radfanfängerinnen Sicherheit geben und das Radfahren in der Stadt ermöglichen Alle Teilnehmerinnen in 2019 nutzen das Fahrrad durchgehend im Alltag. Nationale Klimaschutzinitiative 90% + Stadt Offenbach 10% Projekt in Umsetzung Das Projekt Radfahren im Alltag richtet sich an Frauen, die bereits Rad fahren gelernt haben, aber sich im Alltags- und Straßenverkehr nicht sicher fühlen und deshalb das Rad noch nicht als alltägliches Verkehrsmittel benutzen. Dem Aufbaukurs und Verkehrssicherheitstraining schließt sich ein Zeitraum einer Belotsung an, in dem die Radfahrschülerinnen mit Lotsinnen die Wege des Alltags gemeinsam befahren, um einen guten, angstfreien Einstieg in das Radfahren in einer Großstadt zu bekommen. 70

71 SATTELFEST DIE LIZENZ ZUM RADELN FAHRRADFÜHRERSCHEIN TO GO Neben einer Reihe von sozialen Projekten für Grundschulen im Zusammenhang mit der Förderung und Entwicklung von Schulkindern zu verantwortungsvollen und selbstständigen jungen Erwachsenen, hat sich die Ralf Rangnick Stiftung einem weiteren wichtigen Thema zugewandt: Die zunehmende Anzahl von Fahrrädern im Strassenverkehr, insbesondere auch Kinder und Jugendliche, führt zu wesentlichen Mehrbelastung von Straßen, Kreuzungsbereichen, Ampelanlagen und allgemeinen Verkehrswegen. Genau dort lauern die Gefahren für den Fahrradfahrer, welcher sich selbst gefährden kann, aber auch eine Gefahr für Dritte bedeutet oder auch in eine gefährliche Situation mit hineingezogen wird. Mit einer nachhaltigen Fahrradausbildung bereits im Kindesalter soll den jüngeren Verkehrsteilnehmern mittels Verkehrserziehung in Theorie und vor allem in der Praxis der sichere Umgang im Straßenverkehr vermittelt werden. Das Erlangen des Fahrradführerscheins ist zwar theoretisch im Lehrplan der Grundschule festgehalten jedoch scheitert es oft an funktionsfähigen Übungsplätzen und insgesamt an der zu geringen Anzahl von solchen sowie an personellen Engpässen. Weiter besitzt nicht jedes Grundschuldkind ein eigenes Fahrrad, sodass auch hier ohne Vorhandensein des Rades eine Umsetzung der praktischen Ausbildung nicht möglich ist. Ralf Rangnick Stiftung SdbR Die traurige Bilanz von vier Verkehrstoten alleine im Fahrradverkehr in 2019 in Leipzig hat uns zum dringenden Handeln veranlasst. Die Teilnehmer unter Führung der Ralf Rangnick Stiftung und die zur Verfügung stehende Ausrüstung: Derzeit 80 Grundschulen in Leipzig Polizeidirektion Leipzig Verkehrswacht Leipzig Zwei umgebaute VW Crafter zum Transport der Utensilien und Fahrräder 30 Fahrräder in allen Kindergrößen 30 Fahrradhelme 30 Warnwesten 40 Verkehrszeichen und Verkehrskegel Akku-Strahler zur Ausleuchtung von Verkehrswegen Generator zum Aufpumpen von Reifen Notfall-Reparaturset für mögliche Defekte an den Fahrrädern Der Ablauf Auch ohne Vorhandensein eines (funktionsfähigen) Übungsplatzes fahren die VW Crafter mit dem gesamten Equipment und zwei Polizisten (oder Mitarbeitern der Verkehrswacht) direkt die Schulen an und nutzen die Gegebenheiten vor Ort also Schulhof, Parkanlagen, Parkplätze, aber auch ruhige Seitenstraßen mit realem Verkehr, um die Fahrradausbildung vorzunehmen. Ansprechpartner: Anett Martin, kaufmännische Leiterin Projekthomepage: 46 Alle Grundschüler der 4. Klassen in Leipzig sollen den Fahrradführerschein machen können. Zwei VW Crafter gekauft, 30 Fahrräder, sämtliches Trainingsequipment, Projekt gestartet Investition in VW Crafter und Equipment, durch Stiftung (Spendengelder) finanziert Projekt in Umsetzung Seit 01/2019 fortlaufend Das Projekt Sattelfest ermöglicht es der Polizeidirektion Leipzig, wieder mit allen Kindern der 4. Klassen in Leipzig die Fahrradausbildung in Theorie und Praxis durchzuführen. Vor Ort, an den Schulen. Zuvor konnten nur rund 20% der Viertklässler die Fahrradausbildung auf den maroden Übungsplätzen der Polizei absolvieren, Lehrer*innen und Schulleitung waren frustriert über die Zustände der Fahrradausbildung. 71

72 DAS CAFÉ HERGRICHT WO RÄDER IN ERLANGEN WIEDER HERGERICHTET WERDEN zu bieten. In entspannter Atmosphäre können sich Radfahrende bei einer Tasse Kaffee über Fahrradthemen austauschen. Wer in Erlangen am Bahnhof ankommt, dem fallen zunächst die vielen Fahrräder auf. Die Stadt verfügt neben der Universität mit Studierenden über rund Arbeitsplätze im gewerblichen Bereich, wodurch zahlreiche Pendelnde und Studierende morgens in die Stadt strömen um die letzten Kilometer ihrer Anfahrt mit dem Rad zurückzulegen. Einen platten Reifen zu flicken oder andere Reparaturen werden nun von dem Projekt Café Hergricht, das sich direkt am Gleis 1 befindet, erledigt. Hergricht ist fränkisch und steht für wieder fit gemacht, hergerichtet oder auch erneuert. Das beschreibt auch das Ziel dieses Projekts. Das Café Hergricht vereint eine Fahrradservicestation und ein kleines Café in einem Raum. Pendelnde können morgens ihr Fahrrad zur Durchsicht oder Reparatur abgeben und nachmittags wieder mitnehmen. Das Besondere dieses Projektes ist die Verknüpfung eines Serviceangebotes für Fahrradfahrende mit einem Sozialprojekt, in dem Langzeitarbeitslose im SGB-II-Bezug gefördert werden einer Beschäftigung nachzugehen. Unter Anleitung eines Fahrradmechanikmeisters und einer Sozialpädagogin werden Potenziale entfaltet und können Qualifizierungen erreicht werden. Für den Radverkehr bietet das Café Hergricht eine unkomplizierte Anlaufstelle, um einen Service rund um das Fahrrad GGFA: Hr. Maisch, Hr. Reisch, Fr. Schacht Ansprechpartner: Hannah Thiemann hannah.thiemann@stadt.erlangen.de Projekthomepage: ; Ein weiteres Serviceangebot ist der Verleih eines Teils der städtischen Lastenpedelecs, der durch das Café Hergricht betreut wird. Anfallende Wartungsarbeiten können so direkt durchgeführt werden. In unmittelbarer Nähe am Gleis 1 ist eine Doppelstockparkanlage für Fahrräder geplant, sodass in Kombination mit dem Café Hergricht eine Möglichkeit für Radelnde geschaffen wird, ihre Räder sicher zu parken und reparieren zu lassen. Offiziell eröffnet das Café Hergricht erst im Januar 2020, um den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, langsam in den Arbeitsalltag zu kommen und erste Erfahrungen zu sammeln, fand aber bereits eine stille Eröffnung statt. Alte Fundfahrräder werden im Café Hergricht wieder zu fahrbaren Zweirädern verwandelt und können von Besuchergruppen gegen 10 pro Tag ausgeliehen werden. In Zusammenarbeit mit der Stadt Erlangen wird das Projekt durch die kommunale Anstalt, die Gesellschaft zur Förderung der Arbeit, kurz GGFA AöR, betreut. Angegliedert an das Jobcenter übernimmt die GGFA AöR die Integration von SBG-II-Beziehenden. Der deutsche Fahrradpreis würde die Aufmerksamkeit auf dieses Projekt lenken und potenzielle Nachahmende bestärken. Die Außenwirkung des Café Hergrichts würde mit dem Deutschen Fahrradpreis erhöht werden. 47 Schaffen einer Fahrradservicestation in Bahnhofsnähe mit Café und Qualifizierung von SGB-II-Empfängern Stille Eröffnung, erste Besucher Mittel der GGFA; Stadt Erlangen Projekt in Umsetzung Seit Herbst 2019 Das Café Hergricht ist ein Projekt in dem Reparaturservice und Qualifikation vereint werden. Als eine Anlaufstelle in zentraler Lage wird schneller Service mit der Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen verbunden und dient zudem als Ort des Austausches, da ein kleines Café angebunden ist. Das Café Hergricht ist offen für alle, ob nur auf eine Tasse Kaffee oder als Anlaufstelle bei einem platten Reifen. 72

73 SCHULE IM VELODROM Ausgangssituation Das verkehrssichere Kind gibt es nicht. Kinder können aber die Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen, um sich selbstbewusst, eigenständig und sicher in ihrem Umfeld zu bewegen. Idee des Projekts Im Rahmen des Projekts durchlaufen die Kinder mehrere Stationen, die einerseits auf Gefahren im Straßenverkehr hinweisen und andererseits den Spaß am Radsport aufzeigen. Unterstützt werden sie dabei von aktiven Radprofis, wie den zweimaligen Bahnrad-Weltmeistern Roger Kluge und Theo Reinhardt. In Kooperation mit dem Bund Deutscher Radfahrer, dem Landessportbund, der Berliner Polizei, der Landesverkehrswacht Berlin, dem Velodrom und den Six Day Berlin soll so die Radbegeisterung von mehr als Schulkindern geweckt werden. Projektziele Um im Straßenverkehr gut zurechtzukommen, benötigen Kinder eine Reihe von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die erst Schritt für Schritt ausgebildet werden. Die spielerische Sicherheitsschulung mit u.a. Polizei und Verkehrswacht soll die Aufmerksamkeit der Schulkinder auf Berliner Straßen trainieren. Zudem soll die Freude am Radfahren bei den Kindern geweckt werden. Durch die Unterstützung des Berliner Radsportverbandes dient das Projekt gleichzeitig der Talentsichtung im Radsport. Nach den ersten Durchführungen musste man feststellen, dass längst nicht alle Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren das Fahrradfahren beherrschen. Deshalb wurde die generelle Fertigkeit des Radfahrens nachträglich als übergeordnetes Ziel formuliert. Umsetzung Im Rahmen von neun Wandertagen schwangen sich bis zum Ende des Jahres 2019 mehr als 72 Berliner Grundschulklassen im Velodrom aufs Rad. Pro Projekttag durchliefen in der Zeit von Uhr bis 14 Uhr acht Schulklassen mit durchschnittlich 25 Kindern insgesamt acht Stationen: 1. Fahrradparcours 2. Reaktionstests durch die Landesverkehrswacht Berlin 3. E-Sport im Radsport mit Tacx und Zwift 4. Das Phänomen des toten Winkels wird direkt am Fahrzeug erklärt durch die Kollegen der Berliner Polizei. 5. Fahrradwerkstatt mit Zweirad-Center Stadler 6. BMX Pump Track und Berliner Radsportvereine stellen sich vor (Radball, Radkunst etc.) 7. Rundenfahren unterhalb der Radrennbahn im Velodrom mit dem Berliner Radsportverband 8. Kilometersammeln und Laufradrennen mit dem BDR Leihfahrräder und -helme wurden in verschieden Größen und in ausreichender Anzahl zur Verfügung gestellt. Mithilfe der Unterstützung unseres Partners AOK Nordost konnten sich alle Kinder auf eine reichhaltige und gesunde Pausenverpflegung aus Getränken und Obst freuen. Marketing & Communication der Berliner 6-Tage-Rennen GmbH Ansprechpartner: Fuad Merdanovic Projekthomepage: Video zum Projekt: Sensibilisieren von Kindern für mehr Sicherheit im Straßenverkehr 2. Aktivierung junger SportlerInnen für den Radsport Sicherheitsschulung und Talentsichtung von Kindern Eigen- und Fremdfinanzierung gemeinsam mit Partnern des Berliner Sechstagerennens Projekt in Umsetzung Neun Termine in 2019 Bei Schule im Velodrom werden auf spielerische Art und Weise die zwei wichtigen Themen Talentsichtung und Sicherheit im Straßenverkehr kombiniert. Ziel ist es, noch mehr Kinder für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu sensibilisieren und gleichzeitig für das Erlebnis Bahnradsport zu begeistern. In der beeindruckenden Kulisse des Berliner Velodroms verbringen GrundschülerInnen an verschiedenen Stationen gemeinsam mit prominenten ProfiradsportlerlerInnen einen Schultag ganz im Zeichen des Radsports. 73

74 SCHULE IM VELODROM Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse Insgesamt haben sich 108 Schulklassen (=2.700 SchülerInnen) für das Schulprojekt angemeldet. An neun Projekttagen konnten davon insgesamt 72 Schulklassen, d.h. knapp Kinder berücksichtigt werden. Pro Projekttag hat sich jedes Kind mindestens viereinhalb Stunden mit dem Thema Radfahren und Verkehrssicherheit beschäftigt. Betrachtet man ausschließlich die Stationen, an denen die Kinder aktiv auf dem Rad sitzen, entspricht dies einer Zeit von zweieinhalb Stunden. Welche der eingangs erklärten Ziele wurden erreicht? 1. Das Erlernen der Fertigkeit Radfahren Wie eingangs erwähnt, beherrschten nicht alle Kinder das Fahrradfahren. Mit der notwendigen Sensibilität und im 1:1-Unterricht konnten diese Kinder motiviert werden, aufs Rad zu steigen, sodass am Ende jeden Tages tatsächlich jedes Kind in der Lage war, ohne fremde Hilfsmittel Fahrrad zu fahren. So kam es auch, dass ein Junge des dritten Schuljahres dank Roger Kluge das Radfahren erlernt hat. 2. Sicherheitsschulung Während die Kinder beim Fahrradparcours (1) fahrtechnische Aufgaben ausprobieren und möglichst viel Zeit auf dem Rad verbringen konnten, wurden die Kinder an den Stationen 2, 4 und 5 für verschiedenste Gefahren im Straßenverkehr sensibilisiert. Wenn sich Kinder mit 24 Klassenkameraden in einem toten Winkel verstecken können, gibt das einen nachhaltigen Aha-Effekt. 3. Talentsichtung Neben einer umfassenden Verkehrsschulung zielt das Projekt darauf ab, Kindern die Vielschichtigkeit des Radsports näherzubringen. Mit dem Ziel, ein nachhaltiges Instrument für die Nachwuchssichtung zu etablieren, unterstützt das Projekt Berliner Radsportvereine in ihrer Akquise junger Talente und trägt so einen Teil dazu bei, das Nachwuchsproblem im Radsport zu minimieren. Bisher konnten zwei Neuanmeldungen in zwei Vereinen durch das Projekt erzielt werden. Die wachsende Resonanz der Berliner Schulen zeigt den Bedarf an zusätzlichen Schulungsmöglichkeiten für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Das Projekt ist in seiner Art einzigartig, weil es neben einer großen Zahl an Grundschulkindern gleichermaßen auch alle Berliner Bezirke bedient. Die bisherigen Durchführungen zeigten zudem, dass sich das Projekt problemlos in den schulischen Alltag integrieren lässt. Die außergewöhnliche Kulisse des Velodroms und die Themenvielfalt rund um das Radfahren weckten die Neugierde der Kinder. Mit Schule im Velodrom werden auch die kleinsten Verkehrsteilnehmer für einen sichern Umgang im Straßenverkehr sensibilisiert

75 FLICKWERK, FAHRRADWERKSTATT IM E-WERK 49 Wir betreiben eine Selbsthilfe-Werkstatt für Radler im Kulturzentrum E-Werk in Erlangen. Das bedeutet, wir reparieren normalerweise nicht, sondern lehren Reparatur für alle. Die Fahrradwerkstatt existiert seit April Wir sind eine selbstverwaltete Gruppe, die sich 1977 zum Zweck der ersten Erlanger Fahrraddemonstration gegründet hat, die aber unter dem Dach des Kulturzentrums mittlerweile eine völlig andere Zusammensetzung hat. Zurzeit sind wir etwa 30 ehrenamtlich Aktive, davon aktuell fünf Frauen. Unsere Entscheidungen werden auf Sitzungen getroffen. Regelmäßig finden Entscheidungen im Konsens, ohne Abstimmung statt. Gruppe selbst Ansprechpartner: Bianca Fuchs Projekthomepage: Fahrräder sind ein gutes Beispiel für eine Technik, die jede*r gut brauchen kann, die relativ einfach und unschädlich ist. Uns geht es um eine sanfte Technik im Alltag, und eine Selbsthilfe-Werkstatt ist auch für die ferne Zukunft eine Alternative gegenüber der Wegwerf-Massenware mit überteuerten Reparaturkosten. Radlerselbsthilfe soll helfen, wichtige Alltagsfähigkeiten zu erlernen. Nicht wir sind die Spezialisten, die Technik muss Allgemeinwissen werden, denn einen Gegenstand, den mann*frau nicht selbst verändern, reparieren oder warten kann, kann mann*frau auch nicht befriedigend nutzen. Wir haben wöchentlich fünfmal für alle geöffnet, die Probleme mit dem Fahrrad haben oder sich auch nur damit auskennen möchten. Die Mitarbeitenden stehen mit Rat (möglichst ohne Tat) zur Seite. Selbst für komplizierte Probleme haben wir internationale Nachschlagewerke oder genug Erfahrung, um Ungeübten helfen zu können. Manche lernen den Unterschied zwischen Gabel- und Ringschlüssel oder einen Schlauch zu flicken. Andere lernen, wie die Flechtung der Speichen härter oder weicher gestaltet werden kann und die Länge der Speichen zu berechnen. Die Zahl der Nutzer*innen bewegt sich um im Jahr. Bildung, Ökologie, Fahrradförderung durch Selbsthilfe-Werkstatt Mehr als Hilfestellungen pro Jahr Einnahmen durch Weiternutzung und Verkauf gebrauchter Teile, Nebenkosten und Bauunterhalt durch Kulturzentrum E-Werk Projekt in Umsetzung 40 Jahre, seit April 1979 Die Fahrradwerkstatt berät an fünf Tagen pro Woche bei der Reparatur defekter Fahrräder. Das Publikum wird ehrenamtlich angeleitet in Werkzeugnutzung, dem Blick für Schäden, einem Gefühl fürs Rad. Die Möglichkeit zur sofortigen Selbsthilfe schließt eine Lücke im Alltag. Nachhaltigkeit wird in diesem Projekt großgeschrieben, denn es werden gebrauchte Fahrradteile zur Verfügung gestellt. Das macht außerdem eine Reparatur erschwinglicher. Darüber finanziert sich zudem das gemeinnützige Projekt. 75

76 FLICKWERK, FAHRRADWERKSTATT IM E-WERK Wir verwenden vor allem gebrauchte Fahrradteile wieder. Dadurch haben wir einen extrem breiten Bestand an nicht mehr lieferbaren und deshalb sehr gefragten Teilen. Die Spendenangebote für den Nachschub überschreiten da inzwischen unsere Kapazitäten. Die bloße Benutzung der Werkstatt ist kostenlos. Geld verlangen wir für Teile, die wir hergeben, und für die Nutzung einiger Spezialwerkzeuge. Derzeit betragen die jährlichen Einnahmen etwa ,- Euro. Das reicht, um den Werkzeugbestand und die Einrichtung aufrechtzuerhalten bzw. auszuweiten. Werkzeug wie Tretlagerschneider oder Rahmenrichtbank könnte sich eine Einzelperson gar nicht halten. Eine ganze Reihe von Mitarbeitenden hat jeweils spezielle Kenntnisse über das Innere von Getriebenaben, Ölwechsel, Hydraulik, Scheibenbremsen, Federgabeln, Notrettung verbogener Felgen. Unsere Aktiven sprechen verschiedene Sprachen: Fränkisch, Hochdeutsch und auch Arabisch, Kurdisch, Tschechisch, Spanisch, Englisch, Französisch und Italienisch. Wir arbeiten auch mit Personen und Gruppen in der Flüchtlingsarbeit zusammen, die Flüchtlinge mit Fahrädern versorgen

77 Infomaterialien und Karten zu Radtouren QUELLE: PD-F

78 FRÄNKISCHER WASSERRADWEG 50 Aufbau eines destinationsübergreifendem West-Ost-orientierten Radwegs inkl. Serviceheft Mit dem Fränkischen WasserRadweg entstand unter Federführung des Tourismusverbands Fränkisches Seenland die erste große Radroute mit West-Ost-Ausrichtung im Süden Frankens. Ziel war es, eine neue Verbindung als Ergänzung zu den Fernwegen mit Nord-Süd-Verlauf zu schaffen, das bestehende Wegenetz besser zu vernetzen sowie die touristische Wertschöpfung in den beteiligten Kommunen und Gebieten zu erhöhen. Dafür gründeten die vier Tourismusregionen Fränkisches Seenland, Romantisches Franken, Bayerischer Jura und Naturpark Altmühltal sowie die fünf Landkreise Ansbach, Eichstätt, Neumarkt i.d.opf., Roth und Weißenburg-Gunzenhausen eine Arbeitsgemeinschaft, die das Projekt in enger Zusammenarbeit mit den 53 Kommunen am Weg umsetzte. Die Kooperationsvereinbarung ist auf fünf Jahre angelegt. Für das Projektmanagement steht eine halbe Stelle zur Verfügung. AG Fränkischer WasserRadweg c/o Tourismusverband Fränkisches Seenland Ansprechpartner: Geschäftsführer Hans-Dieter Niederprüm Projektmanagerin: Jessica Pitterle, Laura Ersfeld Projekthomepage: Die vielen Partner an einen Tisch zu bekommen, gelang dank des überzeugenden Konzepts: Bestehende Strecken wurden verbunden und durchgehend nach FGSV- Vorgaben sowie mit dem markanten Logo des Fränkischen WasserRadwegs ausgeschildert, um einen Premium-Weg zu schaffen. Dieser zeichnet sich durch geringe Steigungen, einen Verlauf weitgehend abseits des Autoverkehrs und eine attraktive Streckenführung aus. Er ist insgesamt rund 460 km lang und setzt sich aus einer großen Rundtour sowie drei Querverbindungen zusammen. Eine thematische Verbindung schaffen die Elemente Wasser und Geschichte, die in dem Claim Flüsse. Seen. Burgromantik, mit dem die Strecke beworben wird, Ausdruck finden. Im Fränkischen Seenland nutzt die Route die gut ausgebauten Wege an den Seeufern. Weitere Abschnitte Beteiligung von 53 Kommunen, fünf Landkreisen, vier Tourismusdestinationen und drei Regierungsbezirken Über Kooperationsvereinbarungen mit beteiligten Gebietskörperschaften Projekt in Umsetzung Vorbereitung: Anfang 2017; Eröffnung 21. Juni 2019; Betrieb: seit Juni 2019 Der Fränkische WasserRadweg ist ein groß angelegtes Kooperationsprojekt zur Schaffung der ersten großen West- Ost-Verbindung für Radler in Frankens Süden und zur besseren Vernetzung des Angebots von vier Tourismusregionen, fünf Landkreisen sowie 53 Städten und Gemeinden. Das Ergebnis ist ein Premium-Weg mit weitgehend ebenen, gut ausgebauten Strecken, viel Sehenswertem, Einkehrmöglichkeiten und Service am Weg sowie einer durchgehenden Beschilderung nach FGSV-Vorgaben. 78

79 FRÄNKISCHER WASSERRADWEG führen u.a. am Ufer der Wörnitz, der Fränkischen Rezat und der Altmühl entlang. Darüber hinaus verlaufen Teilstücke am Main-Donau-Kanal und am historischen Ludwig-Donau-Main-Kanal. Zu den Schlössern und Burgen am Weg gehören das Barockschloss Schillingsfürst, Burg Colmberg, Burg Abenberg und Schloss Ratibor in Roth. Außerdem führt die Strecke in bekannte historische Städte wie Dinkelsbühl, Feuchtwangen, Rothenburg o.d.t., Ansbach und Neumarkt i.d.opf. Besonders sollen auch die Orte von der neuen Route profitieren, die bisher nicht an große Fernradwege angebunden waren, wie etwa die Stadt Spalt oder die Märkte Pleinfeld und Bechhofen im Fränkischen Seenland. Die Kooperationsvereinbarungen bringen Marketingbeiträge in Höhe von ein. Im Mittelpunkt der Aufgaben stand neben Messeauftritten und Presseaussendungen zunächst die Erstellung einer eigenen Website sowie eines Serviceheftes mit umfangreichem Kartenmaterial und ausführlichen Wegbeschreibungen. Diese waren bereits verfügbar, als der Weg im Juni 2019 offiziell eröffnet wurde. In Zusammenarbeit mit einem touristischen Partner stehen auch schon Arrangements für regionsübergreifende Touren zur Verfügung. So kann die Zusammenarbeit dazu beitragen, neue Gäste anzusprechen und die Angebote zum umweltfreundlichen Urlaub vor der Haustür zu verbessern

80 Fahrradverleihsysteme QUELLE: PD-F

81 SWAPFIETS 51 Das Swapfiets Konzept basiert auf einer typischen Geschichte: Ein paar Freunde hatten eine gute Idee und haben diese tatsächlich umgesetzt! Die Idee ist einfach. Für einen festen Betrag pro Monat erhältst du ein Swapfiets und wir sorgen dafür, dass dein Swapfiets immer funktioniert. Es stellte sich heraus, dass das Konzept super angenommen wird. Nach der Anfangszeit ist Swapfiets an einen Punkt gekommen, an dem wir unsere eigenen Fahrräder entwerfen und wir unseren Swapfiets Service in immer mehr Städten anbieten. Alle Fahrräder besitzen das originelle blaue Vorderrad. So sieht man gleich, welche Fahrräder von Swapfiets sind und wer alles zur Familie gehört. Mittlerweile entdecken immer mehr Menschen, wie praktisch und bequem Swapfiets ist. Großartiger Service, einfach gemacht. Allen Menschen ein Fahrrad zu geben, das immer funktioniert Viele Zehntausende KundInnen, die unseren Service nutzen Investoren Abgeschlossenes Projekt Seit 2014 fortlaufend Flen Halm Ansprechpartner: Flen Halm Projekthomepage: Wir bieten Fahrrad-Mobilität im Abo an. Wenn an dem von uns gestellten Fahrrad etwas defekt ist, ist unser Service nur eine WhatsApp-Nachricht entfernt kostenlos. 81

82 RAD & RUHR E-BIKE-VERLEIH AM RUHRTALRADWEG 52 RAD & RUHR ist der erste E-Bike Verleih am Baldeneysee und an der Ruhr bzw. direkt am Ruhrtalradweg. Kunden können an der rund 80 m2 großen Vermietstation, direkt am Radweg gelegen, E-Bikes leihen und entlang des Sees und der Ruhr Touren mit verschiedenen Streckenprofilen unternehmen. Zum Start am 1. März 2020 stehen 20 E-Bikes zur Verfügung. Zusätzlich können Helme und Taschen kostenpflichtig ausgeliehen werden. Das Angebot richtet sich an auswärtige Tagestouristen und Einheimische, die entlang des Sees und der Ruhr eine Fahrradtour unternehmen möchten. > Kernzielgruppe: m/w, Jahre erweiterte Zielgruppe: m/w, Jahre > Tagestouristen aus dem Ruhrgebiet/ NRW/Deutschland und der ganzen Welt > Fahrradtouristen, die aus Bequemlichkeit oder logistischen Hürden nicht ihr eigenes E-Bike mitnehmen möchten/können > Fahrradtouristen, die kein E-Bike besitzen und die Vorzüge eines E-Bikes nutzen bzw. testen möchten: Höhere Reichweite pro Tour/Stunde Leichteres bzw. weniger anstrengendes Fahren Mathias Mergel Ansprechpartner: Mathias Mergel Projekthomepage: Mit dem Standort in 1A-Lage, können die Kunden direkt auf den Radweg einsteigen und sich für eine von drei Hauptrouten entscheiden: 1. Seerunde 15 km 2. See & Ruhr Richtung Westen ca. 40 km 3. See & Ruhr Richtung Osten ca. 70 km + Prinzipiell können die Kunden mit den Fahrrädern natürlich fahren, wo sie möchten, allerdings ergibt sich durch den Standort am See ein Fokus auf die genannten Routen entlang des See und der Ruhr. Durch die bereits vorhandene Beschilderung, können auch ortsunkundige Kunden leicht die beschriebenen Routen befahren. Ergänzend erhalten die Kunden von RAD & RUHR eine eigens erstellte Karte mit den entsprechenden Streckenprofilen, Highlights, POIs und Gastronomie. Touren über zwei oder drei Tage sind ebenfalls in Richtung Osten möglich. Hier gibt es Kooperationspartner in Bezug auf Hotels und Ladestationen. Zusatzangebote für Gruppen: > Geführte Touren zu den Themen Kultur und Architektur (Villa Hügel,Margarethenhöhe, Folkwang Museum) > Einsatz der Fahrradflotte an anderen Orten und One-Way-Touren (z.b. Zollverein, City und Ruhrgebietssightseeing) Förderung des Radtourismus am Ruhrtalradweg Start im März 2020 Bank und privat Projekt in Umsetzung Ab März 2020 Laufzeit unbegrenzt RAD & RUHR möchte die Planung und Umsetzung von Radtouren am Baldeneysee und auf dem Ruhrtalradweg so einfach und bequem wie möglich gestalten. Der Standort der Radstation bietet den perfekten Einstieg in E- Bike-Touren. Die Station liegt nur 10 m entfernt vom Radweg am Baldeneysee und es gibt kostenfreie Parkplätze sowie eine angeschlossene Gastronomie und Hotel. Die Kunden entdecken das grüne Ruhrtal auf eigene Faust oder nutzen einen der drei ausgearbeiteten Tourenvorschläge (kostenfrei). 82

83 RAD & RUHR E-BIKE-VERLEIH AM RUHRTALRADWEG 52 Durch das geschaffene Angebot und in Kombination mit dem Standort entsteht die einzige Anlaufstelle für die Anmietung von E-Bikes direkt am Ruhrtalradweg und am Baldeneysee. Die Kunden erhalten die E-Bikes, das Equipment und die Streckenvorschläge aus einer Hand und müssen sich um eine Ausarbeitung von Routen im Vorfeld nicht kümmern. RAD & RUHR will die strukturelle Entwicklung der Radtourismusregion Ruhr durch sein Serviceangebot sinnvoll und nachhaltig unterstützen und für Kunden die Umsetzung so einfach wie möglich gestalten. Wie auf dem kürzlich abgehaltenen Radtourismus-Kongress festgestellt wurde, kann ein attraktiver Radtourismus auch zu einer vermehrten Nutzung von Bikes/ E-Bikes im Alltag führen. Unser kleiner Beitrag zur Mobilitätswende. 83

84 LASTENPEDELECS IM FAHRRADVERLEIHSYSTEM STADTRAD HAMBURG Herkömmliche und elektrisch unterstützte Leih-Lastenräder verzeichnen seit einigen Jahren im privaten Gebrauch ein signifikantes Wachstum und spielen bislang kaum eine Rolle in öffentlichen Fahrradverleihsystemen. Um dies zu ändern, war die Integration des Lastenpedelecs in das Hamburger StadtRAD-System von Anfang an Bestandteil der Neuausschreibung und Vergabe. Dementsprechend hat die von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation beauftragte StadtRAD-Betreiberfirma Deutsche Bahn Connect GmbH vertragsgemäß im Frühjahr 2019 die ersten 20 Lastenpedelecs in Betrieb genommen. Die Lastenpedelecstationen befinden sich in Quartieren mit hoher Einwohnerdichte. An 20 vorhandenen StadtRAD-Stationen wurde jeweils ein spezieller, elektrifizierter Andockplatz eingerichtet, an dem die Lastenpedelecs aufgeladen werden. Da die Lastenpedelecs an der Ausleihstation wieder zurückgegeben werden müssen, dem sogenannten Heimathafen, ist dessen Bezeichnung werbewirksam auf der Ladebox angegeben (z.b. Heimathafen Karoviertel ). In der Ladebox können ganz bequem Lebensmittel und andere Einkäufe, aber auch Kinder im Alter von zwei bis sieben Jahren transportiert werden. Dafür gibt es eine ausklappbare Sitzbank und zwei Gurte, um die Kinder anzuschnallen. Auch eine Plane zum Abdecken der Ladung bei Regen ist vorhanden. So lassen sich mit dem Lastenpedelec ganz bequem Fahrten zum Einkaufen, in den Baumarkt oder in den Park zum Picknicken machen. Mit dem Lastenrad können bis zu 60 kg transportiert werden: 45 kg in der Ladebox und 15 kg auf der Gepäckschale. Die Inbetriebnahme der Lastenpedelecs erfolgte am Samstag, dem 6. April 2019, auf öffentlichkeitswirksame Weise. Ein Konvoi der 20 Lastenpedelecs fuhr von der Ausflottungshalle durch die Haupteinkaufsstraße und am Rathaus vorbei zur Eventfläche, wo Bürgerinnen und Bürger die neuen Lastenpedelecs ausprobieren konnten. Dezentral fanden an drei weiteren Orten in Hamburg kleinere Eröffnungsveranstaltungen stat, um das neue Angebot in den Stadtteilzentren bekannt zu machen. Ziel ist es, Bürgern den Gütertransport per Fahrrad im Alltag zu ermöglichen. Die bisherige Resonanz ist positiv: Die 20 Lastenpedelecs verzeichnen insgesamt ca Ausleihen pro Monat. Die Flotte soll ab 2021 auf bis zu 70 Stück erweitert werden. 53 Verbesserung des StadtRAD- Angebots, Bürgern die Benutzung von Lastenpedelecs ermöglichen Bislang ca Fahrten pro Monat, das entspricht 1,67 Fahrten pro Tag und Lastenpedelec. Integriert in das StadtRAD-System, also über Hamburger Haushaltsmittel Projekt in Umsetzung Start: 6. April 2019, Vertrag geht bis , danach erfolgt eine Neuausschreibung. Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation sowie Deutsche Bahn Connect GmbH Ansprechpartner: Olaf Böhm Projekthomepage: Das erfolgreiche StadtRAD Hamburg verfügt seit April 2019 als erstes Fahrradverleihsystem in Deutschland über 20 Lastenfahrräder. Das Besondere ist, dass die Lastenräder einen elektrischen Hilfsmotor besitzen, der den/ die Radfahrer/-in bis 22 km/h unterstützt. Es handelt sich also um Lastenpedelecs. 84

85 LASTENPEDELECS IM FAHRRADVERLEIHSYSTEM STADTRAD HAMBURG Für das Ausleihen des Lastenpedelecs wird der gleiche Tarif berechnet wie für die normalen Stadträder. Die erste halbe Stunde ist kostenlos, danach fällt eine Gebühr von 10 ct/min, beziehungsweise 8 ct/ min im HVV-Tarif an. Der Tagespreis liegt bei 24. Um sicherzugehen, dass ein Lastenpedelec zur Verfügung steht, wenn es gebraucht wird, können die Nutzer/-innen es bis zu 60 Minuten im Voraus kostenfrei reservieren. 53 StadtRAD Hamburg war das erste Fahrradverleihsystem, in das Lastenpedelcs integriert wurden. Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag zur Etablierung von Lastentransporten mit dem Fahrrad und kann als Vorbild für andere Fahrradleihbetriebe gesehen werden. 85

86 FLOTTE BERLIN HAUPTSTADT FREIER LASTENRÄDER Familien und Wohngemeinschaften. Mit jedem privat gefahrenen Lastenradkilometer entfällt Zuliefer- und Auslieferverkehr. Städte mit freien Lastenfahrrädern zu Orten hoher Lebensqualität entwickeln! Die Verkehrswende mit freien Lastenfahrrädern gestalten! Die Energiewende mit biomobil angetriebenen freien Lastenfahrrädern und ebenso klimaneutralen freien E-Lastenrädern vorantreiben! Der Deutsche Fahrradpreis 2020 soll an die ehrenamtlichen Akteure von flotte gehen. Die flotte wird, neben dem Hauptunterstützer des ADFC Berlin, von sehr vielen Einzelpersonen, Initiativen, Vereinen, Einrichtungen und Unternehmen unterstützt. Die flotte ist ein Teil des Netzwerks Forum Freie Lastenräder. Das Angebot der flotte, Lastenfahrräder einfach kostenlos auszuleihen, ist ein erfolgreiches Modell im städtischen Mobilitätsmanagement für den häuslichen Transport und die private Beförderung. Die Flotte der flotte ist effizient, umweltund sozialverträglich. Als nachhaltige Alternative zum motorisierten Individualverkehr, kann das gemeinschaftlich genutzte Lastenrad für alle Transporte genutzt werden, für die das normale Fahrrad nicht genug Kapazität bietet. Die flotte ist eine Innovation für den Waren- und Güterverkehr von Haushalten, flotte Team Ansprechpartner: Michael Hüllenkrämer / Thomas Büermann kontakt@flotte-berlin.de Projekthomepage: flotte-berlin.de Die flotte schafft ein neuartiges, nachbarschaftliches und ehrenamtliches Potenzial für nachhaltige Mobilität. Die freien Lastenräder greifen alle 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen auf. Durch die praktische Nutzung wird nachhaltige Entwicklung von allen Beteiligten umgesetzt. Das Prinzip des Commons ermöglicht über gemeinschaftlichen Besitz oder Stiftung von Ressourcen einen Nutzund Mehrwert für alle. Das Projekt wirkt mit sozialen, technischen, ökologischen und ökonomischen Elementen an der Energie- und Verkehrswende mit. Die Flotte der flotte ist effizient, umwelt- und sozialverträglich in allen Belangen der Verlagerung von Verkehr vom motorisierten Individualverkehr auf das gemeinschaftlich genutzte Lastenrad. Die flotte schließt die Marktlücke der Lastenradmobilität mit einem Angebot des Commons, über das Fahrzeuge nicht vermietet, sondern kostenlos verliehen werden. Die Zufriedenheit bei Partnern, Paten und Förderern der flotte zeigt sich auch in täglicher Emissionsminderung und Vermeidung von automobilem Individualverkehr. Alle Menschen in der und um die flotte herum tragen mit zu dieser Lösung von Verkehrsproblemen zur Verbesserung der Lebensqualität bei. Es lebe das Fahrrad mit Lastenradfahren die Welt verändern! 54 Ehrenamtliches, spendenbasiertes, gemeinnütziges und kooperatives Leihsystems für Freie Lasteräder Auf- und Ausbau des größten nicht kommerziellen Systems Freier Lastenräder in Europa Lastenfahrradspenden, Raumspenden, Zeitspenden, Materialspenden, Geldspenden Projekt in Umsetzung Seit Lastenfahrräder einfach kostenlos ausleihen. Diese Idee war der Ausgangspunkt für den Aufbau der flotte. Die Lastenräder der flotte stehen an festen Standorten in Berlin zur kostenlosen Ausleihe bereit. Wir laden die Menschen ein, das Lastenrad als umweltfreundliche, kostengünstige und platzsparende Alternative zum Auto auszuprobieren und kennenzulernen. Unsere Lastenräder sind rollende Botschafter der Verkehrswende. Die Fahrerinnen und Fahrer sind Mitgestalter einer nachhaltigen Mobilität. 86

87 MIT DEM HOCHWÄLDER PICKNICKBIKE AUF GENUSSTOUR Hochwälder Radstation, Michael Krämer Wir sind angetreten, Genusskultur zu schaffen und unseren Gästen Naturgenuss mit allen Sinnen zu vermitteln. Als Partner zahlreicher Radvereine, sozialer Initiativen, Kooperationen rund ums Radfahren und Mitglied der Regionalinitiative Ebbes von Hei erfüllen wir erfolgreich die Urlaubswünsche der Zielgruppe der aktiven Naturgenießer. Unsere Landschaft und die tollen Produkte unserer Partner, gepaart mit modernster Navigationstechnik für Radfahrer, sind die Komponenten unseres Erfolges als Hochwälder Radstation. Unseren Gästen das typische Hunsrücker Gehaichnis zu vermitteln ein Gefühl, das der Hunsrücker übrigens schon seit Urzeiten zu schätzen weiß ist dabei Ansporn und Zielsetzung zugleich. Die aktuellsten Bausteine sind unser 2019 angeschafftes E-Picknickbike und die Regiobox direkt am Ruwer-Hochwald-Radweg. Hier können sich vorbeiradelnde Biker auch zu Schließzeiten mit regionalen Produkten versorgen. Das Picknick-Lastenbike bestücken die Gäste für ihre Hunsrücktour, gerne auch vorab online, mit regionalen Produkten und radeln dann mittels GPS auf von uns selbst erprobten Routen zu den Produktions- und Gehaichnisorten der Region. Dort können sie hautnah erfahren, von welchen Streuobstwiesen unser Apfelsaft stammt und wo das glückliche Hochwälder Weiderind grast, das unsere saftigen Steaks und Braten liefert. Hierbei ist das Picknickbike von Riese & Müller stets Bestandteil des Picknickausfluges, weitere Bikes können in der Radstation geliehen werden. Hier haben wir ebenso Fitbikes wie ab 2020 auch E-MTBs im Verleih. Zur Vermarktung haben wir eine Familie mit der Kamera einen Tag lang begleitet. Angefangen vom Tourendownload im Hotelzimmer, vorbei an der Regiobox hin zum Treff des Apfelbauern an der Streuobstwiese mit abschließendem Picknick in der Abendsonne kann der Gast sich so eine Vorstellung vom Picknickerlebnis im Hunsrück machen. Die Homepage bietet außerdem die Möglichkeit, sich online das Bike vorher bestücken zu lassen, sodass dem Radvergnügen nach Ankunft nichts mehr im Wege steht. Neben der Regiobox ist übrigens auch die kostenlose E-Ladestelle installiert, hier kann der Gast auch am Ruhetag oder zu Schließzeiten regionale Produkte genießen, während sein E-Bike lädt. Sozusagen uneingeschränktes Radvergnügen 24/7. Ansprechpartner: Michael Krämer Projekthomepage: 55 Aktivierung der aktiven Genussradler zum Radausflug zu unseren regionalen Produzenten Anschaffung des Picknickbikes in 2019, Erstellung Picknicktouren, Anschaffung Regiobox am Radweg Projekt in Umsetzung Fünf Jahre Seit Jahren erarbeiten wir Routen im Hunsrücker Hochwald für MTBler, Rennradfahrer und Genussradler. Letztere Gruppe ist auch Zielgruppe, wenn es um regionale Frischeküche mit Produkten unserer Regionalinitiative geht. Um beide Erlebnisse, das Radeln in fast unberührter Natur und den Genuss der regionalen Produkte, zu kombinieren, haben wir das E-Picknick-Bike angeschafft. Bestückt mit Produkten schicken wir die Gäste auf Erlebnistour zum Produzenten. Unterstützt wird durch die Regiobox am Radweg. 87

88 PINA & E-MIL DAS KOSTENLOSE PEDELEC- UND LASTENPEDELEC-VERLEIHANGEBOT IN DER WUPPERTALER NORDSTADT 56 Dank der Fördermittel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative startete die Koordinierungsstelle Klimaschutz der Stadt Wuppertal am mit einer Förderquote von 90% im Quartier Elberfeld Nordstadt das Klimaschutzprojekt mit dem Namen Kurze Wege für den Klimaschutz. Ziel des Projekts ist es, neue, klimaschonende Angebote für die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers Elberfeld Nordstadt zu schaffen. Im Mittelpunkt des Klimaschutzprojekts steht u.a. der Aufbau eines Pedelec-und Lastenradverleihs namens PINA & E-MIL. Über die Namensgebung des Verleihangebots haben die Quartiersbewohnerinnen und -bewohner während des Bürgerbeteiligungsverfahrens zum Klimaschutzprojekt im März 2019 abgestimmt und sich für PINA das Pedelec und E-MIL das Lastenpedelec entschieden. Im Rahmen des Fördervorhabens wurden dann die Räder mit Zubehör im Sommer 2018 angeschafft. Durch einen Aufruf in den lokalen Medien wurde nach ehrenamtlichen Verleihstationen im Quartier Nordstadt gesucht. Glücklicherweise haben sich genügend Geschäfte, Einrichtungen und Privatpersonen gemeldet um mitzumachen. Die zwölf Räder sind zurzeit an elf verschiedenen Stationen im gesamten Quartier Elberfeld Nordstadt verteilt. In Zusammenarbeit mit den ansässigen Bewohnerinnen und Bewohnern der Nordstadt und der Utopiastadt ggmbh ist mittlerweile ein flächendeckendes Verleihangebot entstanden. Die Utopiastadt ggmbh hat bereits im Jahr 2016 den Verleih des Lastenrads Fienchen gestartet. Ein von mehr als 100 Spendern finanziertes Lastenrad, welches ebenfalls kostenlos ausgeliehen werden kann. Die Utopiastadt hat sich bereit erklärt die zwölf städtischen Räder in ihre Online-Buchungsplattform mit zu übernehmen und ihre langjährige Erfahrung im kostenlosen Radverleih mit der Stadt Wuppertal zu teilen. Das Verleihangebot PINA & E-MIL steht bereits seit dem zu Verfügung. Verliehen werden sechs Pedelecs und sechs Lastenpedelecs im Quartier Elberfeld Nordstadt. Ausleihen können Personen, die über 18 Jahre alt sind und einen Lichtbildausweis vorzeigen. Die Räder können maximal 3 Tage am Stück ausgeliehen werden. Einige Verleihstationen bieten auch verschiedenes Zubehör an. Verliehen Koordinierungsstelle Klimaschutz, Stadt Wuppertal in Zusammenarbeit mit der Utopiastadt ggmbh und ehrenamtlichen Verleihstationen Ansprechpartner: Sophie Clees (Stadt Wuppertal) Sophie.clees@stadt.wuppertal.de Projekthomepage: Projekthomepage der Stadt Wuppertal: de/microsite/klimaschutz/wege/kurze_wege.php Spaß am Pedelec- und Lastenpedelecfahren entdecken. Autodichte reduzieren sowie Luft- und Lebensqualität verbessern Zwölf Räder, über lokale Medien beworben, Anstieg der Nutzerzahlen Kurze Wege für den Klimaschutz, Förderquote 90%, BMU (NKI) Projekt in Umsetzung PINA & E-MIL der kostenlose Pedelec und Lastenpedelec Verleih ist ein klimafreundliches Mobilitätsangebot mit Pilotcharakter im Stadtteil Nordstadt, das für alle frei zugänglich ist. Die Räder können über eine Online- Buchungsplattform max. drei Tage am Stück gebucht werden. Die Verleihstationen sind Geschäfte, Einrichtungen oder Privatpersonen, die die Ausleihe ehrenamtlich übernehmen. 88

89 PINA & E-MIL DAS KOSTENLOSE PEDELEC- UND LASTENPEDELEC-VERLEIHANGEBOT IN DER WUPPERTALER NORDSTADT werden z.b. Kindersitze mit Regenschutz (besonders praktisch in Wuppertal) für den Gepäckträger, Fahrradtaschen, Transportboxen mit Zurrgurten zur Befestigung. An der Station, an der das Rad ausgeliehen wurde, erfolgt ebenso die Rückgabe. Eine Liste der Räder und Standorte ist unter der Buchungsplattform zu finden. Die Räder werden von Ehrenamtlichen verliehen, die sich mit viel Engagement für das Verleihangebot einsetzen. Mittlerweile wurde das Verleihangebot erprobt und wir hoffen auf viele weitere Buchungsanfragen. Gemeinsam mit unserem Partner Utopiastadt ggmbh wollen wir uns auch in Zukunft dafür einsetzen, das klimaschonende Mobilitätsangebot PINA & E-MIL fest im Quartier zu verankern. Der Deutsche Fahrradpreis hilft uns dabei, sicherzustellen, dass auch nach dem Durchführungszeitraum des Projekts das Verleihangebot dauerhaft funktionsfähig bleibt. Es gibt auch schon Anfragen von anderen Stadtteilen, die ebenfalls ein solches Angebot auf die Beine stellen wollen (z.b. Verein Aufbruch am Arrenberg). Das Projekt soll weiter als Beispiel zum Mitmachen kommuniziert werden. Je mehr Stadtteile dabei sind, umso größer ist die Vorbildwirkung für eine nachhaltige Mobilität in Wuppertal insgesamt. Dieses Projekt steht in Verknüpfung zu anderen Bausteinen einer nachhaltigen klimaschonenden Mobilität, wie z.b. die Errichtung von Mobilitätsstationen, die Ausweitung des Carsharings und der Aufbau von Angeboten der Klimabildung und Verkehrserziehung insbesondere in den Schulen und Bildungseinrichtungen im Quartier. Das Projekt ist ein großer Gewinn für die Nordstadt. Denn in der Nordstadt besteht eine hohe Verkehrsbelastung, dichte Bebauung und nur wenig Freifläche. Das Verleihangebot trägt aktiv dazu bei, das Verkehrsaufkommen in dem Quartier zu reduzieren und die Bereitschaft zu stärken, auf das eigene Auto zu verzichten. Das Projekt sollte gewinnen, weil wir Platz in der Stadt schaffen durch weniger Autos und mehr Lastenräder auf den Straßen. Wir motivieren die Wuppertalerinnen und Wuppertaler dazu, sich gesund fortzubewegen und klimaschädliches CO2 einzusparen. Zudem stärkt das Projekt den Zusammenhalt und die Vereinsstruktur im Quartier, man lernt durch den Verleih neue nette Leute kennen und erfährt gemeinsam den Spaß am Fahrradfahren

90 KLIMAFREUNDLICHER TRANSPORT IN ERLANGEN LASTENPEDELECS ZUM KOSTENLOSEN VERLEIH 57 Obwohl Erlangen den Ruf als Stadt der kurzen Wege hat, werden dennoch viele Transporte von Getränkekisten, Weihnachtsbäumen oder dem Einkauf häufig mit dem Auto erledigt. Erst vereinzelt wird das Stadtbild durch Lastenräder verändert. Daher hat die Stadt Erlangen sich zum Ziel gesetzt, andere umweltfreundliche Transportmöglichkeiten zu fördern und verschiedene Lastenpedelecs für die Bevölkerung zur Erprobung und Nutzung bereitzustellen. Seit 2016 stehen den Menschen in Erlangen acht Transporträder mit elektrischer Unterstützung bis 25km/h zur Verfügung, die kostenlos ausgeliehen werden können. An Standorten im ganzen Stadtgebiet stehen Räder bereit und können unkompliziert über die Buchungsplattform ( bis zu vier aufeinanderfolgenden Tagen ausgeliehen werden. Nach der Onlineregistrierung kann das gewählte Rad reserviert und an dem angegebenen Standort abgeholt werden. Die Wartungsarbeiten und der Verleih werden von ortsansässigen Fahrradhändlern und der Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA) AöR im Rahmen der Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen durchgeführt. Die Lastenradflotte besteht bislang aus fünf unterschiedlichen Modellen und bietet so Interessierten die Möglichkeit, unkompliziert Transporträder zu testen und je nach Bedürfnis zu nutzen. Neben Rädern mit großen Transportkapazitäten finden sich ebenso Pedelecs mit Anhängern, zwei und drei Rädern und seit 2019 sogar ein dreirädriges Lastenpedelc mit Neigetechnik. Ende 2019/Anfang 2020 wird das Angebot um sechs weitere Lastenpedelcs, die auch für den Transport von Kindern geeignet sind, erweitert. Damit sollen junge Familien angesprochen werden. Gerade der tägliche Weg zum Kindergarten oder in die Schule wird häufig noch mit dem eigenen Auto Förderung von nachhaltigen Transportmitteln wie Lastenrädern in Erlangen 500 registrierte Nutzer, durchschnittlich zwei Ausleihen/Tag; Wohnungsumzüge Stadt Erlangen: 2015 ( ); 2019 (18.000) ; 2020 ( ); Wartung ca /Jahr Projekt in Umsetzung Seit 2016 bis heute Hannah Thiemann Ansprechpartner: Hannah Thiemann Hannah.thiemann@stadt.erlangen.de Projekthomepage: Zur Förderung umweltfreundlicher Transportmöglichkeiten in der Stadt bietet Erlangen seinen Bürgern einen Pool an Lastenrädern zur kostenlosen Ausleihe an. Dadurch können verschiedene Modelle erprobt oder unkompliziert zum Transport eingesetzt werden. Ab 2020 stehen weitere Lastenräder, die auch zum Transport von Kindern geeignet sind, zur Verfügung. 90

91 KLIMAFREUNDLICHER TRANSPORT IN ERLANGEN LASTENPEDELECS ZUM KOSTENLOSEN VERLEIH So wird zunehmend eine verkehrliche Beruhigung erreicht und eine gemeinsame Nutzung für alle etabliert konnte das Erlanger Poetenfestival durch den Einsatz der Lastenräder klimafreundlich gestaltet werden. Die zunehmend intensive Nutzung dieses Angebotes der Stadt Erlangen zeugt von einem Bedarf an Lastenpedelecs und verbindet die Bürger gleichermaßen. 57 zurückgelegt. Hier bieten die Familienpedelecs eine echte Alternative zu den sogenannten Elterntaxis. Der deutsche Fahrradpreis würde dem Projekt zusätzliche Aufmerksamkeit schenken und den Fokus auf Alternativen zum motorisierten Individualverkehr lenken. Insbesondere in der Stadt der kurzen Wege nehmen Lastenräder einen großen Stellenwert für eine nachhaltige Mobilität ein. Das Angebot der Stadt Erlangen möchte die Bürgerschaft ermutigen, Ressourcen zu schonen und die Fahrten mit dem Auto, wo möglich, durch das Rad zu ersetzen. Dadurch wird auf eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs hingewirkt und eine niederschwellige, allgemein zugängliche Transportmöglichkeit angeboten. Großer Beliebtheit erfreuen sich die Lastenräder bei vielen Erlanger Studierenden, die sogar schon ganze Wohnungsumzüge mit den Rädern durchgeführt haben. 91

92 RADFAHREN NEU ENTDECKEN und 2019 hat das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) die Aktion Radfahren neu entdecken durchgeführt ( Die Aktion wird ab dem fortgesetzt. Viele Menschen haben bisher noch nie ein Pedelec, E-Bike oder E-Lastenrad ausprobiert und kennen die Vorteile, die diese Räder gegenüber klassischen Fahrrädern besitzen nicht. Der Fahrrad-Monitor Hessen 2019 zeigt aber, dass Pedelecs zu den beliebtesten Verkehrsmitteln gehören, die gerne genutzt werden. Ziel des Projektes ist es daher, Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen auf einfache Weise zu ermöglichen, die Vorteile und Möglichkeiten von Pedelecs, E-Bikes und E-Lastenrädern praktisch zu erfahren, und diese neu oder wieder zum Radfahren zu motivieren. In einem ersten Schritt konnten sich Kommunen in Hessen um eine dreimonatige Teilnahme bewerben. Nach Auswahl haben die Kommunen das Angebot bei der Bevölkerung beworben. Interessierte Personen und Unternehmen konnten sich über eine Projekthomepage ( registrieren. Anschließend sind den ausgewählten Personen und Unternehmen Übergabezeitpunkte mitgeteilt worden. Die Übergabe und die Rücknahme der Räder erfolgte in der Regel durch Vertreter der Kommunen. Bei Bedarf sind die Kommunen aber auch durch den beauftragten Dienstleister unterstützt worden. Bei der kompletten technischen und vertraglichen Abwicklung sowie der konkreten Durchführung sind die Kommunen durch einen Dienstleister und das Land Hessen umfassend unterstützt worden, sodass der Aufwand für die Kommunen zur Durchführung sehr gering ausfiel. Dazu zählten auch Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit, um die Kommunen bei der Kommunikation zu unterstützen. Im Projekt Radfahren neu entdecken standen 190 Pedelecs, E-Bikes und Lastenräder zur Verfügung, die die Kommunen für jeweils bis zu vier Wochen an Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen gratis verleihen konnten. Von den 125 Anmeldungen konnten 39 Kommunen, ein Landkreis und ein Zweckverband bis Ende 2019 an der Aktion teilnehmen. Bisher haben ca Anmeldungen von interessierten Bürgerin- Land Hessen und die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen Ansprechpartner: Dr. Klaus Dapp Hessisches Verkehrsministerium Referat Nahmobilität / Geschäftsstelle Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen agnh@wirtschaft.hessen.de Projekthomepage: Vorteile und Eigenschaften von Pedelecs, E-Bikes und E-Lastenrädern kostenlos erfahren Über 40 Kommunen haben teilgenommen; Anfragen von über 60 weiteren Kommunen Die Finanzierung und die Abwicklung erfolgten durch das Land Hessen. In Umsetzung 9/2018 bis 12/2019; Fortsetzung ab 3/2020 Mit Radfahren neu entdecken unterstützen Kommunen ihre Unternehmen sowie ihre Bürgerinnen und Bürger dabei, sich von den Vorteilen einer E- Bike-Nutzung zu überzeugen. Das Projekt ermöglicht es, kostenlos den täglichen Gebrauch von Pedelecs, E-Bikes und Lastenrädern ausgiebig zwischen zwei und vier Wochen zu testen und in den Alltag zu integrieren. Zudem können auf diese Weise Kommunen Mobilitätsalternativen in ihrer Kommune anbieten und durch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort erproben lassen sowie öffentlichkeitswirksam für den Radverkehr und die Radverkehrspolitik werben. 92

93 RADFAHREN NEU ENTDECKEN WAS SIE SONST NOCH WISSEN SOLLTEN. Alle Informationen finden Sie unter Wenn Ihre Kommune teilnimmt, können Sie sich telefonisch oder per registrieren: Tel.: (gebührenfrei), Mo Fr von 9 bis 18 Uhr entdecken@pedelity.de Die Auswahl der Personen für den Gratismonat erfolgt durch die durchführende Kommune. Nach Unterzeichnung des Mietvertrages wird das gewünschte Rad für 4 Wochen zur freien Verfügung übergeben. Sie werden durch Rad-Experten persönlich in alle Funktionen eingewiesen. Die Ausgabetermine für die Testräder werden durch Ihre Kommune festgelegt. Eine mobile Wartung vor Ort ist sichergestellt. Teilnahmebedingungen: Das Mindestalter beträgt 18 Jahre. Eine Teilnahme an der Aktion Radfahren neu entdecken kann nur einmal pro Person erfolgen. Es können nur Einwohnerinnen und Einwohner sowie Unternehmen der Teilnahmekommunen mitmachen. Die Teilnahmekommunen werden unter aufgeführt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nehmen bei Rückgabe an einer anonymen Befragung zum Mobilitätsverhalten teil. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Antwort auf alle Fragen erhalten Sie von unserem Team unter entdecken@pedelity.de oder unter (gebührenfrei). IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie,Verkehr und Landesentwicklung RADFAHREN NEU ENTDECKEN! Testen Sie vier Wochen lang gratis ein Pedelec, Lastenrad oder E-Bike. nen und Bürgern sowie Unternehmen über die Projekthomepage stattgefunden. Dabei haben mehr als Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen an der Aktion teilgenommen und eines der Fahrräder getestet. Eine begleitende Umfrage hat gezeigt, dass ein Testen von Pedelecs, E-Bikes und E-Lastenrädern über einen längeren Zeitraum von zwei Wochen auf große positive Resonanz gestoßen ist und eine Änderung des Mobilitätsverhaltens unterstützt, da die Vorteile der jeweiligen Räder für die eigene Lebenssituation praktisch erprobt werden können. Insgesamt führt das Testen der Räder bei den Teilnehmenden zu einem Kaufanreiz von Pedelecs, E-Bikes oder E-Lastenrädern sowie zu einer Substitution von Autofahrten. Das Projekt verbindet die Kommunikation der kommunalen Radverkehrspolitik mit einem konkreten Mehrwert für Bürgerinnen und Bürger, das Radfahren neu zu entdecken. Die Ergebnisse und die Resonanz auf das Projekt haben die Erwartungen bei allen Beteiligten deutlich übertroffen. In der Regel sind die Aktionen vor Ort sehr intensiv durch die lokale Presse begleitet worden. So ist es auch gelungen, in ländlichen Gemeinden und Städten Themen wie E-Lastenräder oder E-Bikes zu kommunizieren und den konkreten Mehrwert dieser Verkehrsmittel vor Ort erlebbar zu machen

94 SPROTTENFLOTTE DAS REGIONALE BIKESHARING DER KIELREGION 59 Zum Start des Systems am konnten 150 Räder an 17 Stationen in Kiel sowie den Umlandgemeinden Kronshagen, Schönkirchen, Heikendorf und Mönkeberg ausgeliehen werden. Bereits im Oktober wurde die Anzahl der Räder verdoppelt, bis Dezember die Anzahl der Stationen auf 38 erhöht und mit Altenholz und Laboe konnten zwei weitere Umlandgemeinden gewonnen werden. Innerhalb von nur fünf Monaten wurden die Räder von etwa Kunden mehr als Mal ausgeliehen, d.h., mehr als Wege wurden mit der SprottenFlotte, so der Name des Systems, zurückgelegt. Medienberichte und die sozialen Medien zeugen davon, dass die SprottenFlotte bereits nach sehr kurzer Zeit von den Menschen angenommen wird und sie mit Freude mit ihren Sprotten fahren. Mit dem regionalen Bikesharing-System soll nicht nur der Radverkehrsanteil erhöht, sondern auch andere Verkehrsmittel des Umweltverbundes durch multimodale Vernetzungsmöglichkeiten attraktiver gemacht werden. So sollen auch langfristig KielRegion GmbH CO2-Emissionen und Stickoxidwerte gesenkt und der Straßenverkehr entlastet werden. Das Projekt ist in zwei Phasen gegliedert: In der Pilotphase bis Ende 2020 sollen Erfahrungen gemacht werden in Kiel und seinen Umlandgemeinden. Diese Erfahrungswerte werden dann ausgewertet, um das System in weitere Kommunen in der KielRegion auszuweiten. Zielgruppen des Systems sind insbesondere Studierende, Pendler/-innen sowie Bewohner/-innen. Da bis zu zwei Räder gleichzeitig ausgeliehen werden können, sind auch Tagesgäste eine wichtige Zielgruppe. Um möglichst vielen Menschen die Nutzung zu ermöglichen, werden die Stationen insbesondere an Haltestellen des ÖPNV, in Mischgebieten mit Gewerbe und Wohnen sowie am Rande der Innenstadt aufgebaut, um Pkw-Pendler/-innen den Umstieg zu erleichtern. Es war außerdem wichtig, die Nutzungshürde niedrigschwellig zu halten: Die ersten 30 Minuten sind bei jeder Fahrt kostenlos, jede weitere Ansprechpartner: Philipp Walter Projekthomepage: Entlastung des Straßenverkehrs durch Förderung von inter- und multimodalen Wegeketten Aufbau des Systems in Kiel und sechs Umlandgemeinden mit 300 Rädern an 38 Stationen 50% Förderung Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme, 50% Landeshauptstadt Kiel Projekt in Umsetzung 07/ /2024 (zur Zeit Förderung bis 12/2020) In Kiel sind seit Sommer über 300 Sprotten unterwegs. Mit Bundesförderung hat die KielRegion in kurzer Zeit ein regionales Leihradsystem etabliert. Das Besondere: Die Landeshauptstadt Kiel hat sich nicht allein auf den Weg gemacht. Das Regionale Mobilitätsmanagement der KielRegion hat das Angebot für die ganze Region auf den Weg gebracht. Erste Gemeinden aus dem Umland sind von Anfang an dabei. Weitere Orte aus den Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Plön folgen in Kürze. 94

95 SPROTTENFLOTTE DAS REGIONALE BIKESHARING DER KIELREGION 59 halbe Stunde kostet 1 bis maximal 9 / Tag. Dieses Konzept ging sehr gut auf. Damit sich die Menschen mit ihrem Leihfahrrad identifizieren können, ein zentraler Baustein für den Erfolg ist der Name des Systems: die SprottenFlotte. Mit der SprottenFlotte wurde ein Name gefunden, der eindeutig mit der KielRegion verbunden werden kann und mit dem sich die Menschen identifizieren können. Ziel ist nun, das System in Kiel und seinen Umlandgemeinden weiter auszubauen, um noch mehr Menschen die Nutzung der SprottenFlotte zu ermöglichen. Ab 2021 sollen dann mit Eckernförde, Plön, Preetz und dem Wirtschaftsraum Rendsburg weitere Gebiete in das System eingebunden werden. So soll dann auch die Anzahl der Räder auf mindestens erhöht werden wurde in der KielRegion der Masterplan Mobilität beschlossen mit dem Ziel, den Anteil des Umweltverbundes am Modal Split von 48% im Jahr 2015 auf 60% bis 2035 zu erhöhen. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wurden insgesamt 72 Maßnahmen beschlossen. Eine dieser Maßnahmen ist die Einführung eines regionalen Bikesharing-Systems. 95

96 RADVERLEIHNETZWERK FÜR DIE FLÄMING UND MITTELELBE Die Mittelelbe Tourismus GmbH ist eine privat finanzierte GmbH welche in der Region Fläming und Mittelelbe aktiv ist und verschiedene Projekt umsetzt. Seit mehr als zehn Jahren gehören auch Fahrraddienstleistungen zum Angebot. In diesem Bereich versorgt der Mittelelbe Radverleih, als Projekt der GmbH, heute Gruppen, Hotels, touristische Anbieter und auch Radreiseveranstalter auf Langstreckentouren. Zum Angebot gehören moderne Tourenräder, E-Bikes und auch Kinderräder. Als Zubehör werden Lasten- und Kinderanhänger, Kindersitze, Nachlaufräder und einiges mehr angeboten. Das entscheidende Alleinstellungsmerkmal ist in allen Bereichen der An- und Abtransferservice. Die Räder werden zum Kunden bzw. zum Hotel gebracht und auch wieder zurückgeholt. In den vergangenen Jahren wurden in der Region zahlreiche Studien erstellt und einige Ausschreibungen für ein Radverleihsystem wie z.b. nextbike o.ä. getätigt. Das Ergebnis viel immer gleich aus, ein Radverleihsystem in einer weitläufigen, strukturschwachen Region funktioniert nur mit enormen jährlichen Zuschüssen, welche die verschuldeten Kommunen nicht aufbringen können. Als der größte regionale Anbieter für Fahrradleihangebote hat sich der Mittelelbe Radverleih mit anderen touristischen Trägern zusammengetan und ein eigenes Netzwerk auf die Beine gestellt. An verschiedenen öffentlichen Stellen, wie z.b. Touristinformationen oder Restaurants, stehen Räder für Individualkunden bereit und werden von den Mittelelbe Tourismus GmbH Partnern im Namen der Mittelelbe Tourismus GmbH verliehen. Die Partner sind über eine Provision am Umsatz beteiligt. Der Endkunde kann die Räder an einer beteiligten Station ausliehen und an einer anderen wieder abgeben. Den Rücktransfer und auch die Wartung und Erneuerung der Räder übernimmt die GmbH als Trägerin des Projektes. Im Jahr 2018 wurde mit der Touristinfo in Dessau ein erfolgreiches Testjahr absolviert. Im Jahr 2019 wurden sechs Verleihstationen in der Region sehr gut angenommen, ab 2020 werden es zehn Stationen sein. Dabei liegen die Hauptinteressen auf der ökologischen Vernetzung einer vielschichtigen Region, vom Naturpark Fläming über das Biosphärenreservat Mittelelbe bis zum Gartenreich Dessau- Wörlitz, welche sich in diesem Umfang nur per Rad erkunden lässt. Die Nachhaltigkeit wird dabei im Projekt sehr großgeschrieben, so kommt es seit Projektbeginn zu einer sehr guten Kommunikation zwischen den Leihstationen, zur zusätzlichen Abdeckung von weiteren Anfragen wie großen Gruppen oder geführten Gruppen und somit auch zur kommunikativen Vernetzung der Region. Die genutzten Räder sind Fahrräder aus dem Langstreckenreisesegment, welche für dieses zu alt geworden sind. Für eine Tour von ein bis drei Tagen durch flaches Land sind diese jedoch sehr gut ausgestattet. Somit werden in allen Bereichen vorhandene Resourcen genutzt und ausgebaut. Ein ökologisches Angebot für eine sehr naturnahe Region. Ansprechpartner: Lars Dähne Projekthomepage: html 60 Ein Radverleihnetzwerk in einer Region, in welcher sich herkömmliche Lösungen nicht rechnen Erfolgreich am Markt eingeführt, sichere finanzielle Lage, Beginn der Erweiterung 100% private Eigenmittel der Projektträgerin Projekt in Umsetzung Erfolgreicher Testlauf 2018, Markteinführung ab März 2019 Nach dem feststand, dass ein Radverleihsystem, wie es in anderen Metropolen funktioniert, in der Region Mittelelbe und Fläming nicht zu finanzieren ist, hat sich der regionale Anbieter mit den kommunalen touristischen Anbietern zusammengefunden und ein Radverleihsystem etabliert, welches funktioniert. Die Möglichkeit der ökologischen Erkundung der Welterberegion Anhalt-Dessau-Wittenberg mit Fläming, Biosphärenreservat Mittelelbe sowie Gartenreich Dessau-Wörlitz stand dabei im Vordergrund. 96

97 FÖRDERUNG ZUR ANSCHAFFUNG VON LASTENFAHRRÄDERN 61 Mit dem Ratsbeschluss Position der Stadt Köln zur Fortschreibung des Luftreinhalteplans wurden Maßnahmen beschlossen, die auf eine Ausweitung des emissionsarmen bzw. emissionsfreien Lieferverkehrs abzielen. Die Förderung von Lastenrädern unterstützt die Maßnahme Förderung des Radverkehrs im laufenden Betrieb des Maßnahmenprogramms Green City Masterplan der Stadt Köln für die Gestaltung nachhaltiger Mobilität in Köln sowie die vom Rat beschlossenen Leitlinien und Handlungsempfehlungen des Stadtentwicklungskonzepts Logistik im Bereich innerstädtischer Wirtschaftsverkehr mit dem Ziel, negative Auswirkungen von Liefervorgängen zu reduzieren. Die erste Förderperiode wurde auf das 1. Halbjahr 2019 festgelegt. Alle fristgerecht eingegangenen Anträge auf Förderung eines Lastenrades wurden positiv beschieden, sofern diese die Anforderungen aus der Förderrichtlinie erfüllt haben. Insgesamt wurden 958 Anträge zur Förderung von Lastenrädern eingereicht. Mit diesen wurden genau Lastenräder bzw. Gespanne beantragt. Die Höhe des Fördervolumens wurde von ursprünglich sukzessive aufgestockt und beläuft sich auf 1,9 Mio., der Gesamtwert Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung der angeschafften Fahrzeuge wird rund 4,3 Mio. betragen. Diese Summe ist bundesweit für eine Kommune einmalig. Die Anträge verteilen sich auf folgende förderberechtigte Zielgruppen: 47,5% private Gemeinschaften von mindestens drei Haushalten 47,5% Nutzende mit gewerblich-beruflich Zwecken 5% Vereine und gemeinnützige Organisationen Darüber hinaus ist eine private Nutzung gewerblich-beruflich beantragter Lastenräder nicht ausgeschlossen. Im Rahmen der Lastenradförderung standen der Bürgerservice sowie eine pragmatische Umsetzung der Förderung im Vordergrund. Da die Lastenradhersteller durch die allgemein gestiegene Nachfrage nach Lastenrädern vor erhebliche Kapazitätsprobleme in der Produktion der Lastenräder und Komponenten gestellt wurden, hat sich die Lieferzeit für viele Modelle auf mehrere Monate erhöht. Aus diesem Grunde hat sich die Verwaltung entschieden, einerseits die Einreichungsfristen zu verlängern sowie andererseits auch einen Wechsel des ursprünglich beantragten Fahrzeugtyps zuzulassen. Ansprechpartner: Herr Lasse Pipoh Projekthomepage: foerderung-von-lastenraedern Die Stadt Köln will mit einer Kaufprämie für Lastenfahrräder Anreize für einen emissionsfreien Warentransport bieten. Förderung von Lastenfahrrädern Städtischer Haushalt In Umsetzung Erstes Halbjahr 2019, Fortführung in 2020 Durch das Förderprogramm wurden insbesondere in Köln operierende kleine Unternehmen, Vereine, Zusammenschlüsse von Privatpersonen etc. angesprochen, die entweder nach den Förderrichtlinien des Bundes oder des Landes nicht förderfähig sind oder für die die Antragstellung zu aufwendig ist. Im Rahmen der Förderung von Privatpersonen mit Erstwohnsitz in Köln wurde durch den Zusammenschluss von mindestens drei Haushalten die gemeinschaftliche Nutzung hervorgehoben. 97

98 FÖRDERUNG ZUR ANSCHAFFUNG VON LASTENFAHRRÄDERN Die Förderrichtlinie zur Anschaffung von Lastenrädern wird in den kommenden zwei Jahren mit einem Budget von jeweils fortgeführt. Die im ersten Förderaufruf gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Weiterentwicklung ein. Die verkehrlichen Auswirkungen der Lastenradförderung über die gewerblich-beruflich genutzten Lastenräder auf den städtischen Wirtschaftsverkehr werden derzeit im Rahmen einer studentischen Abschluss- arbeit untersucht. Erste Ergebnisse zeigen, dass die erwarteten Verlagerungen vom Kraftfahrzeug auf das Lastenrad eintreten. Zudem haben sich Mobilitätsvorteile (Reduzierung der Fahrtzeit und Erhöhung der Flexibilität in der Routenwahl) eingestellt. Die Geförderten berichten außerdem davon, dass die Einsatzmöglichkeiten sowie die Fahrleistung teilweise deutlich über den eigenen Erwartungen liegen

99 RVK E-BIKE REGIONALES E-BIKE-VERLEIHSYSTEMS AN ÖPNV-KNOTENPUNKTEN IM GROSSRAUM KÖLN/BONN Regionalverkehr Köln GmbH Ansprechpartner: Christian Seul Projekthomepage: Die Kernidee und Hauptintention dieses Vorhabens war es, alternative Mobilitätsformen, in diesem Fall in Form von jederzeit verfügbaren Leih-E-Bikes, auch im suburbanen bzw. ländlichen Raum zu etablieren. Denn in solchen Gebieten gab und gibt es solche Angebote bisher kaum oder gar nicht, sie konzentrieren sich bisher fast ausschließlich auf die Zentren bzw. zentrumsnahen Bereiche der Großstädte. Ziel war es, dort, wo viele Pendler wohnen (im Umland), auch ein neues Mobilitätsangebot anzubieten, um einen Umstieg vom Pkw auf klimafreundliche Verkehrsmittel zu fördern. Hierzu hat sich das regionale, kommunale Verkehrsunternehmen Regionalverkehr Köln mit insgesamt sieben mittelgroßen Städten und Gemeinden zusammengeschlossen. Dies sind die sechs Kommunen des linksrheinischen Rhein- Sieg-Kreises bei Bonn sowie die Gemeinde Weilerswist im Kreis Euskirchen. Mit der Projektidee wurde sich 2017 gemeinschaftlich beim Bundes-Förderwettbewerb Klimaschutz durch Radverkehr des Bundesumweltministeriums erfolgreich beworben. Nach der Förderzusage im Dezember 2017 folgte im Jahr 2018 die Detailplanung zur Umsetzung des Vorhabens, im Mai 2019 schließlich der Projektstart. Dabei sind nun im ersten Schritt sieben feste E-Bike-Verleihstationen (je eine pro beteiligter Kommune) mit je zwölf Ständern und zehn E-Bikes entstanden. Diese werden durch weitere 14 virtuelle Stationen an viel frequentierten Orten in der Region ergänzt. Durch die Auswertung der Nutzungszahlen nach der ersten Fahrradsaison zeigt sich, dass das Angebot gut angenommen und vor allem von den von Beginn an anvisierten Zielgruppen beansprucht wird: Berufspendler unter der Woche und Freizeitradler/Touristen an Wochenenden und Feiertagen. Gerade für Erstere gibt es mit einer günstigen Übernachtpauschale zwischen 17 Uhr und 8 Uhr des Folgetages für 3 bzw. 2 für ÖPNV-Abonnenten auch ein spezielles Tarifangebot. Das Projektkonsortium wird noch durch zwei kommunale Energieversorger (e-regio und enewa) ergänzt, die die Stationen mit Ökostrom versorgen. Durch diesen kommunalen Zusammenschluss und die Bundesförderung für die investiven Kosten konnte es gelingen, einen Baustein der Sharing Mobility auch außerhalb einer Großstadt im eher ländlich geprägten Raum zu etablieren. Betrieben wird das System im Auftrag der RVK vom Anbieter nextbike aus Leipzig. Bericht aus der WDR-Lokalzeit zum Projektstart: de/wdr/player/y3jpzdovl3dkci5kz- S9CZWl0cmFnLWIyMWIxMTkzLWEzYWYtNGRjMS1hMmIwLTAzMjk5MDIxZmE3Yw/ 62 Klimafreundliche Mobilitätsalternative v.a. für Pendler durch öffentliche Leih-E-Bikes Das E-Bike-Verleihsystem wird bisher gut angenommen durch die Bevölkerung. Förderung mit Bundesmitteln (BMU) und kommunale Eigenfinanzierung (Kommunen und RVK) Projekt in Umsetzung 2019 bis mind Das RVK e-bike ist ein öffentliches, rund um die Uhr verfügbares Fahrradverleihsystem im suburbanen bzw. ländlichen Raum, das ausschließlich mit E-Bikes betrieben wird. Es bietet mit voll automatisierten Verleihstationen an Bahnhöfen bzw. größeren Bushaltestellen eine direkte Verknüpfung zum bestehenden ÖPNV-System und somit eine klimafreundliche Mobilitätsalternative zum Pkw vor allem für tägliche Pendler in Richtung Bonn und Köln. Es ist damit eines der ersten Systeme seiner Art bundesweit. 99

100 Geführte Radtouren QUELLE: PD-F

101 RADGUIDES RHEIN-NECKAR Ausgangssituation: Ein Angebot von öffentlich geführten Radtouren mit Informationen zu Natur und Kultur ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhanden. Das Ausbildungsangebot ist eine Kombination der Ausbildungsprogramme ADFC und BANU Zertifizierung. Es ist ein Pilotprojekt, das es bisher in dieser Form noch nicht gab. Die Ausbildungsinhalte der Umweltakademie haben die Themenfelder Nachhaltigkeit und Umwelt als Schwerpunkt und passen perfekt zum Fahrrad. Ziel: Mithilfe der Maßnahme Ausbildung und Qualifizierung von Rad-Guides wird ein attraktives Angebot von qualifizierten öffentlich geführten Radtouren geschaffen. Nicht nur das reine Radfahrerlebnis steht im Vordergrund, sondern die Kombination zwischen Radfahrspaß, Naturerlebnis und Wissensvermittlung. Dieses Tourenangebot erschließt der Teilnehmergruppe einen größeren Radius als eine reine Wanderung. Jeder ausgebildete und zertifizierte Rad- Guide verpflichtet sich in den Jahren 2020 bis 2022 pro Jahr mindestens zwei geführte öffentliche Radtouren anzubieten. Zusätzlich haben Gruppen die Möglichkeit einen Radguide individuell für ihre Gruppe zu buchen. Der Landkreis verfolgt das Ziel, die neuen und hervorragend ausgebildeten RadGuides als Multiplikatoren für eine neue Mobilität im Kreis und als Botschafter für mehr Nachhaltigkeit zu nutzen. Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis / Stabsstelle Wirtschaftsförderung (Tourismusbeauftragte) Ansprechpartner: Beate Otto beate.otto@rhein-neckar-kreis.de Projekthomepage: keine Angabe Vorgehensweise bei der Umsetzung: Von 10/2016 bis 04/2019 wurden zahlreiche Gespräche mit potenziellen Partnern und Akteuren geführt. Bei einem Workshop mit Touristikern und Guides wurde die Frage gestellt: Benötigt die Region weitere Guides? Diese Vorgespräche ergaben, dass die Initiative begrüßt wird. Ab Juli 2018 erfolgten detaillierte Gespräche mit den Kooperationspartnern. Das regional angepasste Ausbildungsprogramm wurde erstellt. Ein Förderantrag wurde beim Naturpark Neckartal-Odenwald gestellt. Ab 05/2019 erfolgte die Werbung und die Auswahl der Schulungsteilnehmer. 27 Ausbildungsplätze wurden besetzt. Im September 2019 wurde mit der Ausbildung begonnen. Die Prüfung der RadGuides wird im Juli 2020 erfolgen. Danach übernimmt der Kreis gemeinsam mit seinen Partnern die Vermarktung. Warum soll dieses Projekt den Wettbewerb gewinnen? Dieses Projekt in dieser Form ist neu und verfügt über viel Potenzial, mehr Begeisterung für das Radfahren zu wecken und neue Personengruppen zu erreichen. Die RadGuides sind Multiplikatoren und Indeengeber. Es sind Akteure, die vom Rad als Fortbewegungsmittel begeistert sind und dies sehr gerne weitergeben. Sie zeigen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern schöne Radstrecken, geben zahlreiche Tipps und motivieren dazu, das Rad/Pedelec als Transportmittel häufiger zu nutzen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser geführten Radtouren werden wiederum zu Multiplikatoren. Dieses Projekt ist auf andere Regionen übertragbar und bildet eine gute Basis, um weitere Angebote damit zu kombinieren. Beispielsweise mit einem Pedelec-Flotten- Angebot für Firmen- und Vereinsausflüge. 63 Schaffen eines Angebots geführter Erlebnisradtouren mit Wissensvermittlung 27 zukünftige RadGuides Rhein- Neckar werden derzeit ausgebildet. Insgesamt ; zu je rd. 1/3 Naturparkförderung Neckartal- Odenwald, Teilnehmer-Gebühr, Rhein-Neckar-Kreis Projekt in Umsetzung (Start; PR-Termin) bis Feierliche Zertifikatsübergabe (danach Bewerbung der Touren) Neues Tourenangebot mit Wissensvermittlung, Genuss, Erlebnis und Radfahrspaß. Zwei etablierte Zertifizierungsprogramme werden erstmalig zusammengebracht (ADFC und BANU/ Umweltakademie). Der ADFC profitiert durch einen erweiterten Teilnehmerkreis (jünger, weiblicher). Die Umweltakademie/BANU Zertifizierung profitiert durch einen erweiterten Radius als bei reinen Wandergruppen. Besucher und Bewohner, die sich gern bewegen, ohne gleich die sportliche Herausforderung zu suchen, sind die Zielgruppe. 101

102 Radverkehrskonzepte mit Service-Elementen und Produkte QUELLE: PD-F

103 360 INDOOR BIKEPARK 64 WER & WARUM Ich Heiko Lepke bin Mountainbike- Guide und Trainer für die MTB-Jugend im örtlichen Sportverein. Die Saison ist spätestens mit der Umstellung auf die Winterzeit vorbei: Weil es zu früh dunkel wird, kann draußen nicht mehr trainiert werden. Die Kinder, die im Verein sind, um Mountainbike zu fahren, werden jetzt für fünf Monate in der Schulsporthalle Sit-ups und Liegestütze machen dabei wollten sie doch eigentlich Fahrrad fahren. Bei einer internen Fahrtechnik-Fortbildung im immer schönen Südtirol stand ich mit dreimal Socken und zwei Hosen im Schneeregen auf einem Parkplatz, während meine Frau Julia und unsere beiden Söhne in der Schweiz in einem Indoor Bikepark waren und unabhängig von Wetter und Tageszeit Rad fahren konnten. Unsere Idee zum 360 Indoor Bikepark war geboren. WO In den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich, Großbritannien und den USA gibt es schon lange Fahrradhallen. In Deutschland gibt es Hallenbäder, Tennishallen, Indoor Soccer, Skihallen, Trampolinhallen und gar Hallengolf einen Indoor Bikepark noch nicht! Julia & Heiko Lepke Ansprechpartner: Heiko Lepke Projekthomepage: In Deutschland begeben wir uns mit unserem Projekt auf Neuland. Mit den Alpen vor der Haustüre ist die Metropolregion München eine Hochburg des Geländeradsports, es gibt gleich drei MTB-Rennserien für Kinder, viele Vereine, Verlage und etliche Firmen aus der Bikebranche haben hier ihren Sitz. Zudem ist es ein riesiges Einzugsgebiet und unser Zuhause eine optimale Lage! WAS & WIE Der 360 Indoor Bikepark bietet als erster Indoor Bikepark Deutschlands Mountainbikern und Freestyle-Bikern (BMX und Dirtjump) die Möglichkeit, witterungs- und jahreszeitenunabhängig ihr Hobby auszuüben sowie an ihren Fahrtechnik-Fähigkeiten zu arbeiten. Mit einer Fläche von etwa m² soll im Großraum München eine Halle mit abwechslungsreichen Areal-Bereichen für divergierende Bedürfnisse einer möglichst breiten Zielgruppe entstehen: Freizeiteinrichtung für alle Levels (Könner-Stufen) Trainingszentrum für alle Levels (Könner-Stufen) Deutschlands erster Indoor Bikepark im Raum München Große Bedarfsumfrage, Planung Actionfläche, Website, Video In Arbeit, Investoren, Sponsoren, Zuschüsse Projektplan in Ausarbeitung PHILOSOPHIE: Unabhängig von Jahreszeit und Witterung bietet sich für eine große Zielgruppe aus vielen Radsportarten eine vielfältige Nutzung mit breitem Angebot bei hohem Wohlfühlfaktor zu einem fairen Eintrittspreis an 360 Tagen im Jahr. VIDEO: watch?v=uqzst55tlp4 103

104 360 INDOOR BIKEPARK 64 Fahrtechnikzentrum mit umfangreichem, fundiertem und professionellem Kursangebot Pumptrack, Asphalt. Größter Indoor Pumptrack weltweit und größter Asphaltpumptrack in Deutschland. Fördert besonders koordinative Fähigkeiten, zudem Ausdauer und Konzentration. Ein niedrigschwelliger Einstieg ohne Gefahren auch für völlig Ungeübte. Kinder lernen auf einem Pumptrack spielerisch durch Ausprobieren und Zuschauen. Sehr motivierend ist der schnelle Lernerfolg. Unser Pumptrack bietet zwei bis drei Schwierigkeitsstufen. Holztrails, konzipiert für Ausdauertraining, zwei Schwierigkeitsstufen Kids-Park, speziell für Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren konzipiert, geeignet für Laufrad und Kinderrad Skills-Parcours / Balance und Bremsen Jumpline / Sprungtechniken Airbag / komplexe Sprünge & Tricks Berg / Abfahrts-, Auffahrts- und Kehren-Technik Verleih, Gastronomie, Events, Rennveranstaltungen, Kindergeburtstage, Schulsport runden das Angebot ab, mit dem wir den Deutschen Fahrradpreis gewinnen wollen. 104

105 HÖRSTATIONEN WISSEN ERFAHREN AN TAUBER UND MAIN Der 5-Sterne-Radweg Liebliches Taubertal Der Klassiker führt auf rund 100 km von Rothenburg ob der Tauber nach Wertheim am Main durch das idyllische Tal der Tauber. Um das Angebot entlang des Radweges zu ergänzen, hat der Tourismusverband Liebliches Taubertal insgesamt 20 Hörstationen, Schilder mit einem QR- Code und einem Kopfhörer als Symbol, entlang des Klassikers und entlang des Main-Radweges zwischen Wertheim und Freudenberg aufgestellt. So haben Radfahrer die Möglichkeit ganz bequem direkt auf dem Radweg Informatives über die Besonderheiten im Taubertal zu erfahren, ohne an einer Führung oder Ähnlichem teilzunehmen. Zusammen mit verschiedenen Städten und Gemeinden wurde ein Konzept mit den vorgesehenen Sprechern, Standorten und Inhalten erarbeitet. Die Sprecher sind regionale Persönlichkeiten aus dem Taubertal, die dem Hörer Land und Leute mit Erklärungen und Anekdoten näherbringen. Die Geschichten werden leidenschaftlich, verständlich und unterhaltsam erzählt. Die Geschichten haben pro Station eine Länge von ca. zwei bis drei Minuten. Die Erzählungen handeln z.b. von Schloss Weikersheim (Sprecherin ist die Hofdame), der Kurstadt Bad Mergentheim (Sprecher ist der Schäfer Gehrig) oder vom Weinort Markelsheim (Sprecher ist die Weingärtnerin Conny Lehr). Gekennzeichnet werden die Hörstationen mit einem Schild, auf welchem ein Kopfhörer und ein QR-Code sowie die Nummer der Station abgebildet sind. Diese Schilder wurden in Sichtweite der Objekte, von welchen die Geschichten handeln, aufgestellt. Über die QR-Codes, die auf den Schildern abgebildet sind, erhält man direkten Zugriff auf den Audioguide. So können die Informationen direkt mit dem Smartphone abgespielt werden. Alternativ sind die Dateien auch zum Download auf der Homepage des Tourismusverbands unter Aktiv/Radfahren/Hoerstationen.html abrufbar, sodass diese vor Beginn der Reise heruntergeladen werden können und auch ohne Internetverbindung auf dem Smartphone abgespielt werden können. Der Tourismusverband möchte mit dem Projekt Hörstationen den Radfahrern entlang des Klassikers und des Main- Radweges die Möglichkeit bieten, Interessantes über Land und Leute in der Ferienlandschaft Liebliches Taubertal direkt am Radweg zu erfahren. Die authentischen Erzählungen schaffen einen Aha-Effekt, durch welchen die Radtour lange in Erinnerung bleibt. Tourismusverband Liebliches Taubertal e.v. / Landratsamt Main-Tauber-Kreis Ansprechpartner: Jochen Müssig (Geschäftsführer) touristik@liebliches-taubertal.de Projekthomepage: 65 Das Liebliche Taubertal und seine Highlights mit dem Rad auf eine besondere Art und Weise kennenlernen Aufnahme der Audioguides sowie Aufstellen der Hörstationen. Vermarktung über Hinweis in Broschüren und über die Homepage Finanzierung durch den Tourismusverband Liebliches Taubertal und die Wirtschaftsförderung des Main- Tauber-Kreises Abgeschlossenes Projekt , aktualisiert 2019 Entlang des 5-Sterne-Radweges Liebliches Taubertal Der Klassiker und des Main-Radweges zwischen Wertheim und Freudenberg wurden insgesamt 20 Hörstationen installiert. Dort sind Geschichten über kulturelle, landschaftlich interessante und geschichtliche Themen für Radfahrer abspielbar. Die Audioguides können über QR-Codes am Smartphone oder über die Homepage des Tourismusverbands abgespielt werden. Die Hörstationen ermöglichen es, Land und Leute während der Reise mit dem Rad auf eine besondere Art und Weise kennenzulernen. 105

106 BARRIEREFREIHEIT IM RADTOURISMUS AM BEISPIEL DER RÖMER-LIPPE-ROUTE 66 Flussbegleitende Radfernwege erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit bei Fahrradtouristen. Gleichzeitig spielt heutzutage die Barrierefreiheit insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eine immer bedeutendere Rolle für eine inklusive Gesellschaftsentwicklung. Dies gilt auch für touristische Produkte, denn sowohl Menschen mit Behinderungen als auch Senioren oder Familien mit kleinen Kindern sind in Urlaub und Freizeit zumindest teilweise auf barrierefreie und somit entsprechend komfortable Angebote angewiesen. Wir haben uns den Herausforderungen gestellt Die RLR hat sich in den letzten drei Jahren den verschiedenen Herausforderungen gestellt und zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Dadurch wurden die gesetzten Projektziele nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen! Zertifizierung Reisen für Alle und Broschüre Römer-Lippe-Route für Alle Als erster Radfernweg wurden anhand der RLR einheitliche Vorgaben zur Zertifizierung von Radfernwegen entwickelt und erprobt. Rolf Schrader, Geschäftsführer DSFT Berlin e.v.: Das Projekt an der RLR hat Modellcharakter für die Erhebung von Kennzeichnung von Radfernwegen und längeren Routen im System Reisen für Alle. Daneben wurde zur Radfahrsaison 2019 eine Broschüre veröffentlicht, die u.a. alle zertifizierten touristischen Leistungsträger nach Reisen für Alle beschreibt sowie acht Tagestouren inkl. Hinweisen zur Barrierefreiheit vorstellt. Infrastrukturmaßnahmen und barrierefreier Rastplatz Ein zentrales Ziel war die Gestaltung eines barrierefreien Rastplatzes inkl. Toilettenanlage. Daran soll gezeigt werden, was bei der Ausgestaltung barrierefreier Rast- Schaffung von barrierefreien Angeboten entlang und abseits der Römer-Lippe-Route Erster zertifizierter Radfernweg in Deutschland nach Reisen für Alle, Evaluation, Praxisleitfaden Projektbudget / 80-%-Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Abgeschlossenes Projekt Ruhr Tourismus GmbH Ansprechpartner: Pascal Tönnissen p.toennissen@ruhr-tourismus.de Projekthomepage: Als erster touristischer Radfernweg Deutschlands wurde die Römer-Lippe- Route (RLR) nach den Kriterien der bundesweiten Kennzeichnung Reisen für Alle zertifiziert. Mit der Zertifizierung und den dazugehörigen Maßnahmen hat dieses Leuchtturmprojekt eine langfristige Signalwirkung für das Thema Barrierefreiheit im Radtourismus. 106

107 BARRIEREFREIHEIT IM RADTOURISMUS AM BEISPIEL DER RÖMER-LIPPE-ROUTE 66 plätze im Radtourismus bedacht werden muss, damit dieser von allen Radfahrern auf ihrer Tour genutzt werden kann. Der Rastplatz wurde am Lippesee in Paderborn umgesetzt und im September 2019 eröffnet. Kleine und kurzfristige Maßnahmen wurden häufig von einzelnen Kommunen selbst durchgeführt bzw. im Rahmen von mittel- und langfristigen Projekten berücksichtigt. Evaluation und Abschlussbericht Zwischen April und August wurde eine umfassende Evaluation durchgeführt mit einem Schwerpunkt auf Barrierefreiheit im Radtourismus. Die Projekterkenntnisse und die Evaluationsergebnisse wurden in Form eines Abschlussberichtes zusammengefasst und im Rahmen des 1. Nationalen Radtourismus Kongresses in Duisburg der Öffentlichkeit vorgestellt. Warum soll dieses Projekt gewinnen Eine Auszeichnung für das Projekt kann die Strahlkraft erhöhen und so das Bewusstsein für einen barrierefreien Tourismus, auch im Radtourismus, wecken. Die RLR ist der erste Radfernweg überhaupt, der sich so detailliert mit der Thematik barrierefreies Radfahren beschäftigt hat. Wir werden auch zukünftig weiter an der Optimierung der Barrierefreiheit arbeiten, um Menschen mit Behinderung einen attraktiven Radurlaub auf der Römer-Lippe-Route für Alle zu ermöglichen, denn: Radfahren verbindet! 107

108 KULINARISCHE SCHNITZELJAGD Die Ausgangsposition bestand aus zwei Problemen: 1) Vor allem in Großstädten wie Düsseldorf wo alles anfing trauen sich viele Menschen nicht, mit dem Fahrrad zu fahren. Die Radwege sind nicht flächendeckend ausgebaut, es gibt sehr viele große, mehrspurige Straßen und viele Straßenbahnschienen, in denen man sich als Radfahrer verheddern kann. Die Folge: Viele Bürger nehmen eher das Auto oder öffentliche Verkehrsmittel, um von A nach B zu kommen. 2) Gerade inhabergeführte Läden schließen oft schon innerhalb der ersten drei Jahre nach ihrer Eröffnung wieder. Oft fehlt es ihnen an Marketingmaßnahmen, mithilfe derer sie eine Stammkundschaft aufbauen könnten. Unsere Lösung: Kulinarische Entdeckertouren mit dem Fahrrad durch die Großstadt. Bei einer Kulinarischen Schnitzeljagd fahren an einem festgelegten Tag bis zu 400 Menschen laut unserer kürzlich durchgeführten Umfrage größtenteils Bewohner der Stadt zwischen 11 und 18 Uhr durch die Großstadt, um die ca. zwölf teilnehmenden Läden aufzusuchen. Wie bei einer Schnitzeljagd bewegt man sich von einer Station zur nächsten. In jedem Laden wartet eine kulinarische Überraschung auf die Teilnehmer. Im Vorfeld kauft jeder Teilnehmer ein Ticket für das Event. Die Strecke wird mit dem Fahrrad zurückgelegt. Dafür schlagen wir, als Organisator und in Absprache mit den örtlichen Fahrradclubs, eine fahrradoptimierte Route vor, die über besonders viele Radwege und kleinere Seitenstraßen führt. Wir wollen Peter Wiedeking Ansprechpartner: Jana Lang jana.lang@gmx.de Projekthomepage: den Städtern damit zeigen, dass man sich durchaus auch in Großstädten sicher auf dem Rad fortbewegen kann, und sie dazu animieren, auch im Alltag mehr mit dem Fahrrad zu fahren. Die vorgeschlagene Route wird den Teilnehmern auf einer ausgedruckten Google-Maps-Karte mitgeteilt. Zusätzlich gibt es die Route für Google Maps und für die App Komoot. Teilnehmer, die kein eigenes Fahrrad besitzen, können sich am Event-Tag kostenlos eines unseres Kooperationspartners nextbike ausleihen. So wird auch denjenigen die Möglichkeit gegeben, die Stadt mit dem Rad zu erkunden, die bisher kein eigenes Fahrrad besitzen vielleicht auch, weil sie sich normalerweise nicht trauen, im Stadtverkehr zu fahren. Die Kulinarische Schnitzeljagd hat 2015, 2016 und 2017 jeweils ein Mal in Düsseldorf stattgefunden, 2018 zwei Mal, 2019 drei Mal und zusätzlich erstmals auch in Duisburg, Köln, Mönchengladbach und Mülheim an der Ruhr. Für 2020 sind ca. 15 weitere Großstädte deutschlandweit mit jeweils bis zu 400 Teilnehmern geplant. Die Erfahrung der letzten fünf Jahre zeigt, dass viele Teilnehmer überrascht sind, wie sicher sie sich in den Innenstädten mit dem Fahrrad fortbewegen können. Unsere aktuelle Umfrage belegt außerdem, dass so gut wie alle Teilnehmer auch wirklich mit dem Fahrrad unterwegs waren und nicht auf andere Verkehrsmittel umgestiegen sind. Das zweite aufgeführte Problem wird gelöst, indem die inhabergeführten Läden an dem Tag bis zu 400 potenzielle Neukunden in ihrem Geschäft haben, die sie von sich und ihren Produkten überzeugen können. 67 Städter animieren, mehr Fahrrad zu fahren Regelmäßig ausverkaufte Events mit vielen Hundert Fahrradfahrern durch Großstädte Teilweise privat, teilweise durch Ticketeinnahmen Projekt in Umsetzung Seit fünf Jahren an einzelnen Tagen im Sommer Kulinarische Entdeckertouren mit dem Fahrrad durch Großstädte. Bei der Kulinarischen Schnitzeljagd fahren die Teilnehmer mit einem Fahrrad Restaurants, Cafés und Feinkostläden, in denen sie eine kulinarische Köstlichkeit erhalten. Die Läden befinden sich innerhalb einer 18 25km langen, radoptimierten Route. Wer kein eigenes Fahrrad besitzt, kann sich am Event- Tag kostenlos eines von nextbike ausleihen. 108

109 JOBRAD GMBH 68 Als Geschäftswagen-Berechtigter ärgerte sich JobRad-Gründer Ulrich Prediger über sein Auto, das die meiste Zeit nur zu Hause herumstand. Den Weg zur Arbeit konnte er schneller, gesünder und umweltfreundlicher mit dem Rad bewältigen. Daraus entstand die Idee für die heutige JobRad GmbH, welche er 2008 gründete und mit großem Unternehmergeist entwickelte. Durch das Einwirken auf die Gesetzesänderung zur steuerlichen Gleichstellung des Fahrrads mit dem Dienstwagen (2012) wurde das Wachstum dynamisch: Vom pionierhaften Start-up wurden wir zum etablierten Marktführer mit über 250 Angestellten, die das Ziel haben, jedem Beschäftigten in Deutschland den Zugang zu einem Dienstrad zu ermöglichen. Als Mobilitätsdienstleister organisiert Job- Rad mit einer digitalen Portallösung unkompliziert und kostenneutral die Dienstradüberlassung zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten: Letztere suchen sich ihr Wunschrad bei einem von Fachhandelspartnern oder online aus alle Hersteller und Marken sind möglich. Der Arbeitgeber least das Dienstrad und überlässt es dem Mitarbeiter zur beruflichen und privaten Nutzung. Bezieht der Mitarbeiter das Fahrrad oder E-Bike per Gehaltsumwandlung, profitiert er von einer Ulrich Prediger und Holger Tumat Ansprechpartner: Christel Nelius Projekthomepage: steuerlichen Förderung (0,5%-Regel) und spart gegenüber einem herkömmlichen Kauf bis zu 40%. Ein arbeitgeberfinanziertes JobRad ist für die Beschäftigten sogar kosten- und steuerfrei. Hauptzielgruppe sind Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Selbstständige in Deutschland. Arbeitgeber nutzen JobRad als Teil ihres Mobilitäts- oder Gesundheitsmanagements. Sie schützen die Umwelt, sparen wertvollen (Park-)Raum ein und engagieren sich für Mitarbeitergesundheit. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen profitieren von bis zu 40% Ersparnis gegenüber dem Direktkauf, was insbesondere hochwertige Fahrräder und E-Bikes erschwinglicher macht. Diese Idee übt eine regelrechte Sogwirkung aus: Arbeitgeber bieten mittlerweile Dienstradleasing mit Job- Rad an. Darunter sind Großkonzerne wie Bosch und die Deutsche Bahn genauso wie mittelständische Unternehmen und kleine Handwerksbetriebe war bereits etwa ein Zehntel des Umsatzes der Radbranche durch Leasing finanziert. Und besonders wichtig: Die JobRadler sparen hochgerechnet Tonnen CO2-Äquivalente jährlich ein. Wir ermöglichen Berufstätigen ein Dienstfahrrad denn nachhaltige Mobilität nützt allen! Arbeitgeber mit mehr als 2 Mio. Beschäftigten bieten Dienstradleasing mit JobRad an. Gewinnorientiertes Unternehmen. In der Anfangsphase: Crowdfunding Projekt in Umsetzung Seit Unternehmensgründung 2008 JobRad macht aus Fahrrädern und E-Bikes Diensträder. 60% der in Deutschland neu zugelassenen Autos sind Dienstwagen. Fahrräder waren dagegen lange steuerlich benachteiligt: Das Dienstwagenprivileg galt nur für Autos wurde das geändert, dank hartnäckiger Lobbyarbeit von JobRad und Verbänden. Denn das Dienstfahrrad ist die umweltfreundliche und soziale Alternative: ohne Abgase, Lärm, Stau, Parkplatzsuche. Über Diensträder belegen: Wir haben eine echte Verkehrsrevolution angestoßen. 109

110 JOBRAD GMBH Ein Ende des Dienstradbooms ist dennoch nicht absehbar (und das Ziel, jedem Beschäftigten in Deutschland Zugang zu einem Dienstrad zu ermöglichen, auch noch nicht). Wir arbeiten weiter daran, unseren Beitrag zu einer sozialen und ökologischen Verkehrswende zu leisten, von der die ganze Gesellschaft profitiert: durch weniger Verkehr in Innenstädten, das Rückgewinnen von öffentlichem Raum und auch durch die Entlastung des Gesundheitssystems. 68 Die Auszeichnung mit dem Deutschen Fahrradpreis hilft uns dabei, da sie die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema richtet und für unser Team ein wertvolles Zeichen der Anerkennung ist. 110

111 LÜNEBURG MAPS RADVERKEHRSFÖRDERUNG 3.0 Das Projekt verfolgt seit 2017 in einer Public Science Partnership mit Stadt und Landkreis Lüneburg drei Ebenen: 1. Lüneburg Maps Ausgangspunkt ist das für Radler dichte, nutzbare Wegenetz, welches aber durch große Defizite in den Mental Maps nicht erkannt wird. Schuld ist auch eine unzureichende Wegweisung, die sich zu sehr an klassifizierten Straßen und ihren Radwegen orientiert. Ziel dieses Projektteiles ist es, die am Markt vorhandenen Apps in die Lage zu bringen, dem Nutzer abseits der Hauptstraßen kurze, schnelle, sichere und auch schöne Wege anzuzeigen (Radschönrouten). Dafür erfolgt eine detaillierte Datenerhebung/-eingabe in OpenStreetMap. Auch App-Betreiber sind aber gefordert, weil die in den Algorithmen unterstellten Fahrzeiten unrealistisch sind und derzeit noch nicht das Niveau der Auto-Navigation erreicht wird mit einer Auswahl zwischen zeitlich kurz, entfernungskurz und attraktiv im Sinne von verkehrslärmfrei, sicher und schöner Umgebung. 2. Netztransparenz und Barrierefreiheit Digitale Navigation allein reicht nicht, Radler benötigen auch zwischenzeitliche Bestätigungen durch Wegweisung im Umfeld oder eine Tourenplanbarkeit an Karten und Stadtplänen. Außerdem können weder analog noch digital Radschönrouten ausgewiesen werden, wo Zufahrtsverbote, Nur-Gehwege, Einbahnstraßen oder Abbiegegebote ein regelwidriges Fahrverhalten implizieren. Zu enge Steckpfosten oder Umlaufsperren schließen ggf. Lastenräder oder Durchfahrt mit Anhängern aus, Treppen erfordern Umleitungen oder Schieberillen. In diesem Projektteil geht es um die flächendeckende Erhebung, textliche, fotografische und kartografische Dokumentation und Zurverfügungstellung von Mängeldaten für die kommunale Planung. Leuphana Universität Lüneburg, Inst. f. Stadt- u. Kulturraumforschg., ergänzend: Stadt/Landkreis LG Ansprechpartner: Apl. Prof. Dr. Peter Pez und Dr. Antje Seidel Projekthomepage: 69 Modellhafte Umsetzung einer neuen Radverkehrsförderpolitik (3.0) in Stadt und Landkreis Lüneburg Einbahnstraßenöffnungen und Beschilderung durchlässiger Sackgassen in Lüneburg Eigenmittel des Instituts (Forschung) und der Stadt (erste Maßnahmen); Fördermittel anvisiert Projekt in Umsetzung 2017 bis voraussichtlich 2022/23 Radverkehrsförderung 3.0 barrierefrei, netztransparent, digital: Eigene Reisezeitforschung zeigt das Fahrrad gegenüber dem Auto auf Kurzstrecken konkurrenzfähig, mit dem E-Fahrrad bis zu Mitteldistanzen. Dies dient auch der Multimodalität mit dem ÖPNV. Aber zur vollen Wirksamkeit müssen Defizite bisheriger Planung überwunden werden: Hindernisse flächig beseitigen, Radial- und Tangentialstrecken wegweisen, digitale Navigation deutlich verbessern. Die Region Lüneburg will dies modellhaft tun. 111

112 LÜNEBURG MAPS RADVERKEHRSFÖRDERUNG Radverkehrsförderung (RVF) 3.0 Auf Basis von 1. und 2., unter Hinzunahme kommunikativer Handlungskonzepte (Werbung, Information, digitale Mängelmeldung wie in Hessen) und einer kritischen Auseinandersetzung mit der derzeitigen Planungspraxis, wird auf wissenschaftlicher Ebene die Forderung nach Erreichen einer neuen, dritten Entwicklungsebene gestellt. Hier ist 3.0 historisch gemeint: RVF 1.0 war Radwegebau zur Entfernung störender Elemente für flüssigeren Autoverkehr; heutige RVF 2.0 begreift Radverkehr als Säule nachhaltigen Stadtverkehrs und die rechtlichen Parameter wurden dafür angepasst. Große Defizite bestehen jedoch in der Praxis durch Konzentration auf Hauptachsen statt flächiger Vorgehensweise, Fixierung auf teure Bauprojekte statt kostengünstig Elementarbelange des Kurz- und Mittelstreckenradverkehrs zu befriedigen, Hard-Policy-Dominanz statt Einsatz von Soft Policies. Über Vorträge und Aufsatzpublikationen soll auf Basis der Realisierungserfahrungen in der Modellregion Stadt und Landkreis Lüneburg eine bundesweite (ggf. darüber hinausgehende) Weiterentwicklung von kommunalem Handeln, verkehrsplanerischer Ausbildung, Leistungsprofilen der Planungsbüros und Fördermittelgestaltung angestoßen werden

113 TRAFFICPILOT RIDE THE GREEN WAVE. Die Smartphone-App trafficpilot signalisiert dem Radfahrer visuell und akustisch, mit welcher Geschwindigkeit er die nächste Ampel ohne Halt passieren kann. Muss er vor der Ampel halten, so wird ihm die verbleibende Wartezeit bis zum nächsten Grün angezeigt. Mit der trafficpilot-app ist Radfahren kraftsparender und folglich deutlich entspannter, sodass in Düsseldorf zukünftig häufiger vom Pkw auf das Fahrrad umgestiegen wird. Realisiert wurde der Service von Juni 2017 bis Juni 2019 im Rahmen des Forschungsprojekts KoMoD (Kooperative Mobilität im digitalen Testfeld Düsseldorf) durch die Projektpartner Landeshauptstadt Düsseldorf und GEVAS software und anschließend in den Realbetrieb überführt. trafficpilot benötigt keinerlei zusätzliche Aufrüstung der Düsseldorfer Infrastruktur (wie z.b. Sensorik), sondern setzt allein auf den Online-Daten des Verkehrssystemmanagements in Düsseldorf auf. Mit diesen Daten und Algorithmen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) werden die Schaltzeiten der Ampeln in der Zukunft prognostiziert und anschließend an das Smartphone übertragen. Somit weiß das Smartphone, mit welcher Geschwindigkeit der Nutzer die nächste Ampel ohne Halt passieren kann. Seit Juli 2019 läuft die App im Realbetrieb in der Innenstadt von Düsseldorf und steht für ios- und Android-User kostenlos zur Verfügung. Aktuell wird daran gearbeitet, bis März 2020 den Service auf das gesamte Stadtgebiet von Düsseldorf auszudehnen. trafficpilot ist die erste App im Realbetrieb im deutschsprachigen Raum, die eine stadtweite Prognose von Ampelschaltungen für Radfahrer realisiert. Selbst in Europa ist kein vergleichbares Projekt bekannt. 70 Grüne-Welle-App für Radfahrer Service im Realbetrieb bei 55 Ampeln in der Innenstadt von Düsseldorf Forschungsprojekt KoMoD, gefördert vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Projekt in Umsetzung Juni 2017 bis Juni 2019 Landeshauptstadt Düsseldorf mit GEVAS software GmbH Ansprechpartner: Heiko Böhme Projekthomepage: Zeigt die nächste Ampel in ein paar Sekunden Grün? Durchfahren oder bremsen? Lieber etwas langsamer fahren, um in der Grünen Welle zu bleiben? Oder ausrollen lassen, weil es bis zum Grün noch dauert? Und wann genau wird es wieder Grün? Genau diese Fragen beantwortet die Smartphone-App trafficpilot den Radfahrern in der Landeshauptstadt Düsseldorf. 113

114 FLAGGE ZEIGEN Fahrradrahmen und für den Gepäckträger entwickelt und durch viele Testfahrten mit unterschiedlichen Radfahrer*innen im realen Verkehr die Wirksamkeit bestätigt. Die oft zu engen Straßen und zu schmalen Schutz- und Radstreifen verleiten zu viel zu engen Überholmanövern von Radfahrer*innen durch Autos auf der Straße. Dem wollen wir entgegenwirken und haben einen Abstandshalter entwickelt, der Radfahrer*innen mehr sicheren Raum auf der Straße gibt. So fühlen sich Jung und Alt, erfahrene und nicht so erfahrene Radfahrer*innen sicherer und zeigen Flagge für ein sichereres und kultiviertes Miteinander im Straßenverkehr. Denn wir wollen eine sichere Verkehrswende! Und der Umstieg aufs Rad muss sicher sein! Siehe auch: watch?v=yexzofaoaxy&feature=emb_ logo Zum Team gehören weiter Maya von Fridays for Future sowie Herand und Cornelia, Umweltaktivisten von Mehr Sicherheit für Radler*innen auf der Straße. Gemeinsam kamen wir auf Platz eins beim VCD-DIY- Wettbewerb und wurden Bundessieger Die Entwicklung vom Modell zum Serienreifen Produkt ist abgeschlossen. Eine Produktion für Anfang 2020 wird angestrebt. Eine Fertigungslinie für die bedruckten Warnwesten und die reflektierenden Schilder mit Hinweisen und Verkehrssymbolen läuft bereits. Wir sollten gewinnen, damit das Radeln auf der Straße sicherer wird und die Verkehrswende von und mit den Radler*innen praktisch und konkret unterstützt wird. 71 Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer für mehr Sicherheit von Radfahrer*innen Bundessieger beim VCD-DIY- Mobilitätsprojekt, Serienfertiges Produkt, Bestellungen liegen vor. Weitestgehend mit privaten Geldern Projekt in Umsetzung Für diese Umsetzung ist eine neue Erfindung hilfreich, die der StVO entspricht. Als Ingenieur habe ich in meiner Hobbywerkstatt/Garage den Abstandhalter für den Fritz Schwirz Ansprechpartner: Fritz Schwirz / Herand Müller Scholtes info@fritzschwirz.de Projekthomepage: In der Entstehung Bis Januar/Februar 2020 Die aus den 1970er-Jahren bekannte rote Kelle für mehr Sicherheit für Radfahrer*innen wurde weiterentwickelt und erfolgreich auf die heutigen Verkehrsverhältnisse mit einer neuen Erfindung, durch das Patent- und Markenamt München geschützt, wirksam angepasst. Die während der Fahrt aus- und einschwenkbare Flagge des Abstandhalters vermittelt den nötigen Sicherheitsabstand während des Überholvorganges von Radfahrer*innen durch Autos auf den Straßen, der auch eingehalten wird. 114

115 BIKE & WORK Der motorisierte Individualverkehr verursacht rund ein Drittel des CO2-Ausstoßes im Rems-Murr-Kreis. Insbesondere für kurze Strecken, z.b. für den kurzen Weg zur Arbeit und zurück, ist das Fahrrad oft die bessere Wahl: Man erreicht das Ziel oft schneller, umgeht Parkplatzprobleme und fördert die eigene Gesundheit. Im Vergleich zum Auto wird mit dem Fahrrad als Verkehrsmittel zudem viel CO2 vermieden. Mit dem Ziel, das Fahrradfahren als gesunde und klimaschonende Alternative in Betrieben zu fördern und damit PKW-Fahrten vor allem für Kurzstrecken zu vermeiden, hat der Rems-Murr-Kreis im Jahr 2013 das Projekt bike & work ins Leben gerufen. Seither wurden vier Projektrunden erfolgreich durchgeführt. Derzeit läuft bereits die fünfte Projektrunde mit neun Betrieben (insgesamt zehn Standorte). Projektinhalt: In jeder Projektrunde werden die Teilnehmer etwa zehn Monate dabei unterstützt, ihren Betrieb fahrradfreundlicher zu gestalten. Das Projekt besteht im Kern aus drei Maßnahmenpaketen: 1. Gemeinsame Veranstaltungen: Hier stehen der Austausch der Betriebe untereinander, das Vorstellen von Best- Practice-Maßnahmen und Vorträge zu ausgewählten Themen (z.b. Radleasing) im Vordergrund. 2. Beratungen vor Ort: Ein beauftragter Mobilitätsberater besichtigt den Betrieb, führt ein Gespräch mit den projektverantwortlichen Mitarbeitenden Landratsamt Rems-Murr-Kreis, Geschäftsstelle Klimaschutz und analysiert den Standort in Hinblick auf dessen Fahrradinfrastruktur. Während des gesamten Projekts stehen das Landratsamt und die externe Mobilitätsberaterin der externe Mobilitätsberater den Betrieben kostenfrei zur Verfügung. 3. Begleitende Beratung: Die Betriebe informieren ihre Mitarbeitenden über das Projekt und werden hierzu über die Möglichkeiten und mit Materialien vom beauftragten Mobilitätsberater und Landratsamt beraten. Die Betriebe erhalten einen komplett aufbereiteten Fragebogen für ihre Mitarbeitenden und die spätere Auswertung der Daten. Die Daten aus der Mitarbeitenden-Befragung und der Vor-Ort-Begehung fließen in einen individuellen Aktionsplan für den Betrieb ein. Dieser Aktionsplan dient den Betrieben auch nach Projektende als Richtschnur für die zukünftige fahrradfreundliche Gestaltung ihres Betriebs. Auch bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen erhalten die Betriebe begleitende Beratung. Ergebnisse: Aktuell wird die fünfte Projektrunde durchgeführt. Bis Juli 2020 haben 50 Betriebe mit 51 Standorten in allen fünf Projektrunden bike & work teilgenommen. Allein im Projektzeitraum der vierten Runde wurden 31 Maßnahmen umgesetzt und weitere 25 Maßnahmen konkret geplant. Maßnahmen sind u.a.: Verbesserung der Radwege auf dem Betriebsgelände, neue Abstellanlagen, Erneuerung der Beleuchtung der Radabstellanlagen, Neubau oder Sanierung der Umkleiden und Duschen, Reparaturstation mit Werkzeug, Luftpumpe, Ladestation für Pedelecs, Aufhänger für Sporträder, Stempelkarte mit Sachpreisen, Wettbewerbe, Fahrradtrikots u.v.m. Pressemitteilungen finden sich in Suchmaschinen unter bike & work. Ansprechpartner: Jessica Henning, Felicia Wurster Projekthomepage: 72 Durch eine gezielte betriebliche Fahrradförderung nutzen mehr Mitarbeitende das Rad zur Arbeit. Mehr als 50 Betriebe haben bis Sommer 2020 teilgenommen. Etwa 150 Maßnahmen umgesetzt Klimaschutz-Budget à pro Projektrunde. Für Betriebe kostenfrei! Projekt in Umsetzung Pro Projektrunde zehn Monate dauerhafte Begleitung und Beratung bike & work unterstützt Betriebe im Rems-Murr-Kreis über zehn Monate kostenfrei dabei, den eigenen Standort fahrradfreundlich zu gestalten. Ziel: Mehr Mitarbeitende dazu zu motivieren, für den Weg zur Arbeit und für kurze Dienstfahrten das Fahrrad zu nutzen. Partizipation: Die Mitarbeitenden äußern ihre Wünsche und Anforderungen an die betriebliche Fahrradinfrastruktur in einer Umfrage. Zukunftsgerichtet: Individueller Aktionsplan für jeden Betrieb als Richtschnur für die zukünftige Entwicklung. 115

116 LOHBERGER FOODBIKE 73 Aktive Teilhabe und Mitgestaltung an gesellschaftlichen Veranstaltungen ist das Ziel dieses Projektes. Durch das Foodbike haben die Jugendlichen eine bereichernde Attraktion für eine Vielzahl an Festen und Veranstaltungen im Quartier und auch darüber hinaus. Das führt zur Stärkung des Selbstwertgefühls durch sichtbare Leistungen der Jugendlichen und zur Stärkung des Verantwortungsbewusstseins seitens der Jugendlichen. Auch die Stärkung der Kommunikationsfähigkeiten durch den Prozess und die letztendliche Arbeit mit den Kunden des Foodbikes wollen wir unterstützen. Das Vermitteln von ökologischen, ökonomischen und sozialen Kompetenzen durch das erlernte Wissen über Produktionsketten, Konzepterstellung und die fokussierte Teamarbeit soll die Nachhaltigkeit des Projektes sicherstellen. Die Erkenntnis, dass auch mit geringen Mitteln und schon in jungen Jahren innovative Geschäftsideen realisiert werden können, bereitet die Jugendlichen auf die Arbeitswelt vor. Für die Workshops der Themenschwerpunkte werden Zertifikate ausgehändigt, die für den Übergang von Jugendquartiersmanagement Dinslaken-Lohberg / Deutscher Kinderschutzbund Dinslaken Voerde e.v. Ansprechpartner: Martin Kempken jqm@kinderschutzbund-dinslaken-voerde.de Projekthomepage: keine Angabe der Schule zum Beruf genutzt werden können. Zudem bekommen die Jugendlichen die Möglichkeit, das Foodbike eigenverantwortlich im Quartier (beispielsweise im Bergpark Lohberg) zu betreiben, so ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten und dabei ihr Taschengeld aufzubessern. Die Einnahmen, abzüglich aller Kosten, gehen komplett an die Jugendlichen. Jugendliche bauen einen mobilen Imbiss. Das Foodbike ist fertiggestellt und wurde auf dem Weihnachtsmarkt in Dinslaken eingeweiht. Das Projekt wurde über Glückauf Jugend Kohle für coole Projekte der RAG-Stiftung finanziert. Projekt in Umsetzung Vom bis Das fertige Projekt wird weiter vom Jugendquartiersmanagement begleitet. In Anlehnung an den Trend der Foodtrucks wurde ein Fahrrad zum Foodbike mit Grill und Kühlkiste umgebaut. Mit diesem werden selbst gemachte Spezialitäten von Lohberger Jugendlichen auf Veranstaltungen und im Quartier angeboten. Neben den handwerklichen und kreativen Tätigkeiten haben die Jugendlichen komplexe Handlungskonzepte wie den Einkauf und die Erstellung eines Produktes bis zum Verkauf kennengelernt. 116

117 EIN FAHRRADSIMULATOR FÜR DIE PLANUNG VON RADVERKEHRSINFRASTRUKTURPROJEKTEN Durch die Integration von Sensoren an einem physischen Fahrrad, das flexibel austauschbar ist und die Installation sämtlicher Radtypen erlaubt, können reale Bewegungen von RadfahrerInnen in eine virtuelle Umgebung einer nachmodellierten Realität (VR) übertragen werden. Das Erlebbare wird mit mehreren Bildschirmen oder einer VR-Brille an potenzielle NutzerInnen übermittelt mithilfe von dreidimensionaler Animation. Die hohe Immersion bei der Übertragung der Bewegung und das Fahren im virtuellen Abbild eines beliebigen räumlichen Ausschnittes in Städten oder ländlichen Räumen erlaubt es BürgerInnen, geplante oder bereits in der Realität vorhandene Entwurfselemente der Radverkehrsinfrastruktur zu befahren und anschließend zu evaluieren. Abhängig von definierten Szenarien kann das Verkehrsgeschehen über eine mikroskopische Verkehrsflusssimulation simuliert werden, wodurch reale Bedingungen wie beispielsweise Verkehr in den Spitzenstunden abgebildet werden können. Auch können so unterschiedliche Verkehrssteue-rungsmaßnahmen für den Radverkehr oder andere Verkehrsteilnehmer getestet und evaluiert werden wie beispielsweise eine in VR implementierte grüne Welle für den Radverkehr. Aufgrund der Aufzeichnung der Bewegung der Nutzer sowie aller simulierten Verkehrsteilnehmer können resultierende Trajektorien dahin gehend ausgewertet werden, dass Fahrstile, Verzögerungen oder gefährliche Manöver oder Interaktionen detektiert werden. Nach einer Fahrradsimulatorfahrt können aber auch qualitative Daten der NutzerInnen erhoben werden, die das subjektive Empfinden während der Fahrt aufzeigen. Diese Daten können die Planung von Bauvorhaben stützen oder Kritik aufwerfen. Der große Vorteil bei dieser Methodik der Nutzung von VR bei der Planung ist die mögliche breite Einbeziehung von Bürgern. Man kann nicht nur den funktionellen Wert neuer oder veränderter Entwurfselemente erkennen oder hinterfragen, sondern auch eine mögliche visuelle Veränderung des Landschaftsoder Stadtbildes erkennen. Veränderte Verkehrssteuerungsmaßnahmen können nach dem Fahrkomfort eines Fahrradsimulatorfahrers evaluiert werden und die entstehenden möglichen Konflikte zu anderen Verkehrsteilnehmern qualitativ beschrieben werden. Dies geschieht zusätzlich zu der Trajektorienauswertung aus jeder Simulatorfahrt mit Berechnung und Bewertung von Wartezeiten, Anzahl der Halte und Durchschnittsgeschwindigkeiten. Ein weiterer Vorteil dieses Systems ist die uneingeschränkte Möglichkeit, virtuelle Umgebungen abzubilden mit mehr oder weniger Detailreichtum und Qualitäten der simulierten Verkehrsgeschehen. Lehrstuhl für Verkehrstechnik, Technische Universität München Ansprechpartner: Dr.-Ing. Heather Kaths, Dr. rer. nat. Andreas Keler, M.Sc. Georgios Grigoropoulos Projekthomepage: 74 Entwicklung eines Fahrradsimulators für die bürgernahe Planung von Radverkehrsinfrastrukturprojekten Kopplung von mirkroskopischen Verkehrsflusssimulationen und Fahrsimulation an einem Fahrrad Lehrstuhl für Verkehrstechnik, Technische Universität München Projekt in Umsetzung Ab ca wird der Simulator stetig weiterentwickelt, abhängig von unterschiedlichen zu lösenden Fragestellungen. Durch die Integration von Sensoren an einem physischen Fahrrad, das flexibel austauschbar ist und die Installation sämtlicher Radtypen erlaubt, können reale Bewegungen von RadfahrerInnen in eine virtuelle Umgebung einer nachmodellierten Realität (VR) übertragen werden. Das Erlebbare wird mit mehreren Bildschirmen oder einer VR-Brille an potenzielle NutzerInnen übermittelt mithilfe von dreidimensionaler Animation. 117

118 KOMMUNIKATION QUELLE: PD-F STRATMANN

119 Kampagnen zur Verbesserung des Images von Radverkehr QUELLE: PD-F STRATMANN

120 AKTIVE VIELFALT FÜR ALLE Gerade die Unabhängigkeit in der Freizeit oder im Urlaub ist ein entscheidendes Kriterium für die gleichberechtigte Teilhabe am Leben. Unsere Initiative ILOH Ich lebe ohne Hindernisse verbindet Menschen deshalb für mehr soziales Miteinander im Freizeitbereich. Unser logistisches Zentrum ist im Mittelpunkt Deutschlands in Mühlhausen/Thüringen. Ihren Ursprung hat ILOH in der Organisation von Sportevents und gemeinsamen Ausflügen für Menschen mit und ohne Handicap seit Seit 2015 fokussieren wir uns darauf, Radtouren und Wanderausflüge in der Region sowie Tourenvorschläge zu erproben und Programme zu entwickeln, die Menschen mit und ohne Handicap zu einer gemeinsamen und anspruchsvollen Freizeitgestaltung bringen. Unser Ziel ist es, mehr und neue Kontaktpunkte mit der Natur durch das Radfahren (i.e.s. Handbiken) zu schaffen. Touren und Programme sind so angelegt, dass diese auf andere Gruppen übertragbar und nachvollziehbar sind. Im Fokus steht die Erfahrung im ländlichen Raum der Naturparkregion Eichsfeld-Hainich-Werratal, inkl. Welterberegion Wartburg-Hainich. Regionale Partner aus Unternehmen und Wirtschaft werden fortlaufend eingebunden (z.b. Unternehmen, Gastronomie, Freizeitaktivitäten, Umweltbildung) und so wird automatisch ein Netzwerk für Barrierefreiheit geschaffen. Der Fokus liegt auf Freizeitaktivitäten für Rollstuhlfahrer (i.e.s. Handbiker), um Angebote zu verbessern und für deren Anforderungen zu sensibilisieren. konnte u.a. auf Initiative der Hauptakteure das erste rollstuhlgerechte mobile WC an einem Radwanderweg mit Fördergeldern des Landkreises Unstrut-Hainich umgesetzt werden. Wir setzen auf inhaltliche Auseinandersetzung mit der Thematik. So wurde u.a. eine Facharbeit von Schülern im Landkreis Unstrut-Hainich unterstützt, die sich mit der Streckenqualität von Radwegen für Handbiker befasste. Neben einer reinen Erhebung von Routen und Routenvorschlägen spielte hierin auch eine Analyse der Interessen von Gemeinden an den Radwegen vor Ort eine Rolle, um Handlungsbedarfe zu ermitteln. Zudem wurde in Kooperation mit der TU-Dresden der Prototyp einer mobilen Applikation zur Routenplanung von Handbikern im ländlichen Raum entwickelt. Kommunikation und Sensibilisierung sind automatisch bei der Durchführung von Rad- und Wandertouren vorhanden. Uns geht es nicht um das Aufdecken von Hindernissen oder schlechten Beispielen zur Barrierefreiheit, sondern darum, zu zeigen, was alles in unserer Heimatregion für alle erfahrbar ist. Unsere Initiative führte die ersten Ausflugstouren in der Naturparkregion 2015 durch. Mittlerweile sind acht Touren durchgeführt worden. Weitere Strecken sind in Planung und bereits in der Vorbereitungsphase für Die Umsetzung basiert überwiegend auf ehrenamtlicher Arbeit. 75 Aktive Vielfalt Für Alle, Evaluierung und Testung aktueller Radwege für Handbiker Offizielles Projekt der UN-Dekade für Biologische Vielfalt, Thüringer Tourismuspreis 2016 Drittmittelförderung über Projektanträge, Stiftungs- und Preisgelder Projekt in Umsetzung Seit 2015 Bei Planung und Umsetzung spielt der Kontakt zur National- und Naturparkregion und deren Verantwortlichen eine große Rolle. Verbesserungsoptionen zur Streckenqualität werden weitergegeben. So Marco Pompe, Guido Kunze, Dr. Sven Pompe Ansprechpartner: Marco Pompe Projekthomepage: Die Natur zu erleben, ist ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen. Natur- und Nationalparke, inkl. Rad- und Wanderwegen, bieten hierfür eine große Vielfalt an Möglichkeiten. Doch der Zugang für Personen mit Handicap ist in der Regel eingeschränkt oder die Optionen sind bisher nur unzureichend ausgelotet. Durch den technologischen Fortschritt bei Handbikes (Fahrräder für Rollstuhlfahrer) mit Elektroantrieb oder neuartig konzipierten Rollstühlen erweitern sich diese rasant: watch?v=z-gnpmvwadk. 120

121 FAHRRADKAMPAGNE IM LANDKREIS FÜRTH Danke. Fahrradheld : Bei der Radkampagne des zertifizierten fahrradfreundlichen Landkreises Fürth wurden die zahlreichen Radler mit leuchtend orangefarbenen Slogans in sechs verschiedenen Motiven auf den Radwegen im ganzen Landkreis überrascht. Es galt, ein Dankeschön an die Radler zu richten, die bereits die vielen Vorteile des Radelns kennen und nutzen. Positiver Nebeneffekt der Kampagne: Auch viele weitere Bürger wurden auf die Motive ( Danke. Vorbildlich Danke. Sportlich, Danke. Gute Fahrt #landkreisfürth, I love Landkreis Fürth ) aufmerksam. Die Motive wurden mit umweltfreundlicher Sprühkreide, die nach einigen Regenfällen wieder verschwindet, auf zahlreichen Radwegen in nur wenigen Metern Abstand aufgebracht. Egal wo man radelte, überall im Landkreis Fürth begegnete man den Motiven. Ergänzt wurde die Sprühkampagne durch Plakate, die an Bike+Ride-Stationen sowie Supermärkten platziert wurden. Wir sind nun mal die beste Verbindung einfach ein Traumpaar! machte darauf aufmerksam, dass die öffentlichen Verkehrsmittel und das Rad im Landkreis Fürth wunderbar miteinander verbunden werden können. Dass das Fahrrad auch noch beim Einkauf praktisch ist, wenn man direkt vor dem Laden parken kann, vermittelte der Slogan Uns ist der VIP Parkplatz sicher! Wir sind die Stars in der ersten Reihe. Um einen direkten Bezug zum Radeln herzustellen, wurden die Plakate an Fahrräder montiert, die an entsprechenden Radabstellanlagen gut sichtbar abgestellt wurden. Zur Umsetzung der Kampagne wurden die 14 Kommunen des Landkreises, die kommunalen Radbeauftragten, die für Regionalmanagement Landkreis Fürth Ansprechpartner: Joanna Bacik regionalmanagement@lra-fue.bayern.de Projekthomepage: keine Angabe den Landkreis zuständige Straßenmeisterei sowie das Kinderparlament Roßtal einbezogen, die mit großem Engagement zur erfolgreichen Umsetzung beitrugen. Die Aktion erforderte eine gute Koordinationsleistung. Nur durch den Einsatz der vielen Fahrradhelden war es möglich, die Botschaften innerhalb kurzer Zeit, nahezu über Nacht, im gesamten Landkreis zu verbreiten, um so den gewünschten Aha-Effekt zu erzeugen. Bei der Konzeption der Kampagne wurde das Fahrrad auf allen Ebenen einbezogen, u.a. mit den Fahrrädern als Plakatständern, als Verkehrsmittel beim Sprühen etc., um eine möglichst hohe Aufmerksamkeit zu erzeugen. Der Erfolg der Kampagne wurde schon während der Sprühaktion sichtbar. Zahlreiche Passanten gaben bereits vor Ort positive Rückmeldungen. Darüber hinaus erreichten das Regionalmanagement viele positive Meldungen per Social Media, E- Mail und Anrufen. Dazu wurde die Presse auf die Aktion aufmerksam. Coole Aktion. Der Boden bedankt sich, dass ich den Radweg benutze #landkreisfürth, lautete ein Instagram-Post eines Landkreis-Radlers zur durchgeführten Radkampagne im Landkreis Fürth. Aufgrund des positiven Feedbacks und der bereits angekündigten zukünftigen Beteiligung einiger weiterer Kooperationspartner soll die Kampagne zu Beginn der Radsaison 2020 wiederholt werden. Damit gilt es, die Fahrradfreundlichkeit des Landkreises Fürth noch mehr in den Köpfen zu verankern. 76 Imagesteigerung des fahrradfreundlichen Landkreises; Wertschätzung gegenüber den aktiven Radlern Konzeption der Kampagne; Akquirieren von Kooperationspartnern; Umsetzung der Plakat- und Sprühaktion Durch das Regionalmanagement des Landkreises Fürth Abgeschlossenes Projekt Kampagne vom 19. September bis 25. Oktober 2019 (Konzeption und Umsetzung: Juli bis Oktober 2019) Die Fahrradkampagne des Regionalmanagements im Sommer 2019 war ein Dankeschön an all die Fahrradhelden im Landkreis Fürth. Eine Sprühaktion auf den Radwegen im gesamten Landkreis mit verschiedenen Motiven vermittelte positive Botschaften an die Radfahrer. Dazu wurde an Bike+Ride-Stationen und Supermärkten mittels einer Plakataktion auf die Vorteile des Verkehrsmittels Fahrrad aufmerksam gemacht. Die Kampagne erzeugte einen Aha-Effekt bei der Bevölkerung und stieß auf viel Aufmerksamkeit. 121

122 RADENTSCHEID AACHEN 77 Der Radentscheid Aachen hat es sich zum Ziel gemacht, einen sicheren, übersichtlichen, stressarmen und komfortablen Radverkehr in Aachen zu etablieren und damit einen Beitrag zu einem lebenswerten Aachen zu leisten. Die in Aachen nicht ganz unproblematische Fahrrad-Thematik wird sowohl unter fachlichen als auch unter kommunikativen Gesichtspunkten bearbeitet. Die Aktiven dieser Bürgerinitiative wollen sich ganz bewusst für etwas einsetzen und so eine Verbesserung für den Radverkehr in Aachen erzielen. Bürgerinitiative Radentscheid Aachen Ansprechpartner: Jan van den Hurk Projekthomepage: Seit Anfang der 1990er-Jahre ist der Radverkehrsanteil in Aachen mit rund 11% nahezu unverändert. Aachen verfehlt damit auch seine eigenen Ziele, während in anderen Städten der Radverkehrsanteil wächst. Gleichzeitig sind im Aachener Stadtgebiet nach wie vor hohe Unfallzahlen beim Radverkehr zu beklagen. Darunter auch tödliche Abbiegeunfälle an großen Kreuzungen. Eine Radverkehrsförderung im Sinne einer messbaren Erhöhung des Radverkehrsanteils hat in Aachen bis heute nicht stattgefunden. Der Vergleich mit anderen Städten zeigt, dass offensichtlich noch nicht das richtige Instrumentarium für eine attraktive Radverkehrsinfrastruktur zum Einsatz kommt. Die Thematik einer menschen- und bedürfnisgerechten Radverkehrsinfrastruktur für Nutzerinnen und Nutzer aller Altersgruppen und Hintergründe wurde seit Mitte 2017 intensiv vorbereitet. Es wurden sieben verkehrspolitische Ziele entwickelt und mit anwaltlicher Beratung in eine rechtssichere Form gebracht. Die Gründung eines erweiterten Aktiven-Teams erfolgte im Herbst 2018 und ab Anfang 2019 wurde der Radentscheid mittels einer Positivkampagne in die Stadt getragen. Getragen wird der Radentscheid Aachen von rund 140 Aktiven, rund 320 Sammelstellen während der Unterschriftensammlung und einem großen Netzwerk aus Verbänden, Spenderinnen und Spendern sowie unterstützenden Unternehmen. Sichere, übersichtliche, stressarme und komfortable Fahrradinfrastruktur für Aachen Der Rat der Stadt Aachen hat dem Bürgerbegehren Radentscheid Aachen entsprochen. Fördergelder und Kleinspenden Projekt in Umsetzung Mitte 2017 bis Herbst 2027 Der Radentscheid Aachen ist ein Bürgerbegehren mit sieben verkehrspolitischen Zielen für einen sicheren, übersichtlichen, stressarmen und komfortablen Radverkehr in Aachen. Im Rahmen des Bürgerbegehrens wurden rund Unterschriften bis zur entscheidenden Ratssitzung gesammelt. Der Aachener Radentscheid ist damit pro Kopf der erfolgreichste Radentscheid in Deutschland. Der Rat der Stadt Aachen hat Anfang November 2019 mit überwältigender Mehrheit die Inhalte des Bürgerbegehrens übernommen. 122

123 RADENTSCHEID AACHEN 77 Anfang Oktober konnten dem Aachener Oberbürgermeister voraussichtlich gültige Unterschriften übergeben werden. Bis zur entscheidenden Ratssitzung wurden noch weitere Unterschriften gesammelt. Mit rund Unterschriften pro Kopf ist der Radentscheid Aachen das erfolgreichste Bürgerbegehren in Deutschland unter diesem Stichwort. Er bereitet gleichzeitig Stadtbevölkerung, Politik, Verwaltung, Verbände und weitere Akteure auf die anstehende Umsetzung vor. Es ist insbesondere gelungen, den Ton der Stadt zu treffen, was auch die überwältigende Zustimmung und die lobenden Redebeiträge aller Fraktionen im Rat der Stadt Aachen Anfang November gezeigt haben. Die Verwaltung der Stadt Aachen erarbeitet nun die Umsetzung der Ziele des Radentscheids. Die Bürgerinitiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Inhalte weiter in Verwaltung, Politik und Bevölkerung bekannt zu machen und die Umsetzung damit zu unterstützen. Die Aktiven des Radentscheids Aachen sind der einhelligen Meinung Wir sind gekommen, um zu bleiben. Nicht nur im Sinne eines Controllings, sondern auch als Unterstützung des notwendigen stadtweiten Dialogs. 123

124 FAHRRADSTADT KEMPEN 2017 Frau Ditzen sammelte am LvD Wünsche von Schülern zu einem sicheren Schulweg und übergibt dies Politik und Verwaltung Frau Ditzen überzeugt Stadtelternschaft und Schulleitungen in Kempen von Aktionen zum sicheren Schulweg. Es entsteht ein Arbeitskreis Gesunder Schulweg (einmaliges Treffen mit der Stadtverwaltung und Akteuren aus allen Schulen); Aufklärung am LvD über Lernen und Bewegung (bei Tag der offenen Tür, Elternsprechtagen); Aufbau der Vernetzung als Bürgerinitiative, damit wir alle Bürger der Stadt erreichen Besuch von Houten Utrecht Kopenhagen Malmö Lund Linköping. Unsere Vorbildstadt ist Houten geworden! Kontakt zu CDU, SPD und Grünen aufgebaut und über unsere Vision informiert; Critical Mass in Kempen mit Informationen zu Houten und Mitmachaktionen (z.b. wo möchtest du wohnen, Tempo-30-Zone, autofrei, Tempo-50-Zone) jeden letzten Freitag im Monat seit April; Plakate zur Aufklärung in der Stadt verteilt. Aufbau eines Netzwerkes: Politik Verwaltung FFF Fahrradstadt Nettetal Bürgerinitiative fairer Verkehr in St. Hubert Lärmschutzinitiative K12 Natur und Umwelt in Kempen, St. Hubert ADFC, VCD Besuch von Ratssitzungen mit entsprechenden Fragen in der Einwohnerfragestunde. Teilnahme an allen Bürgerbeteiligungen zu einem Radkonzept, aber dies waren leider nur Alibi-Veranstaltungen. Wir haben schnell erkannt, dass hier ein Konzept erarbeitet wird, das weiter dem Autoverkehr Vorfahrt gibt. Deshalb haben wir dreimal eine Zunkunftswerkstatt veranstaltet: Für CM-Teilnehmer Für alle Kempener Für Schüler am LvD Weitere schulischen Aktionen durch Frau Ditzen, die gestartet sind: Fit4future Beweg dich schlau Frau Ditzen nimmt die Verkehrserziehung durch mathematische Probleme in ihren Unterricht und in die Lehrerfortbildung auf (z.b. Wegevergleich von Tür zu Tür). Bürgerinitiative Kempen Fahrradstadt Kempen CO2-freies Wohnen Ansprechpartner: Gisela Ditzen Projekthomepage: 78 Optimale Fahrradbedingungen in Kempen Sensibilisierung, erste Planungen zum Radverkehr sind öffentlich. Privat Projekt in Umsetzung Seit 2017 Kempen ist die Stadt der kurzen Wege und optimal geeignet, um ein optimales Fahrradkonzept zu bekommen. Unser Konzept: Sehnsucht nach einem genialen Radkonzept in Kempen durch Aufklärung und Informationen/Bilder schaffen! Themenschwerpunkte: Vorfahrt für Radfahrer Förderung der Schüler (Gesundheit, Lernen) Lebensqualität Klima Dafür haben wir ein Netzwerk aufgebaut und veranstalten regelmäßig Aktionen. 124

125 FAHRRADSTADT KEMPEN 78 Informationen verteilen wir über Twitter und teilweise auch über Facebook (www. twitter/bi_kempen). Das Besondere ist, dass wir 1. über gute Fahrradbedingungen aus anderen Städte wie Houten regelmäßig informieren und so Bedürfnisse wecken; 2. aufzeigen, dass das Auto sehr viel Leid bringt und dass Bewegung viele Vorteile für alle bringt (Lernen, Gesundheit, Konzentration, soziale Komponente ); 3. mit vielen Akteuren (besonders mit Schülern, Eltern, Lehrern und anderen Bürgerinitiaitven) zusammenarbeiten und dies mit Öffentlichkeitsarbeit verstärken; 4. immer tagesaktuell sind. 125

126 HAMBURG GIBT ACHT! Der Anteil der Radfahrenden soll in Hamburg in den kommenden Jahren auf über 20% steigen. Neben der Attraktivität des Radfahrens soll natürlich auch die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmenden gesichert sein. Da auf Hamburgs Straßen ein eher rauer Ton zwischen den Verkehrsteilnehmenden herrscht, wurde die Kampagne Hamburg gibt Acht! vom Landesbetrieb Verkehr, in Kooperation mit der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation ins Leben gerufen, welche eng mit der Marketingkampagne zur Stärkung des Radverkehrs Fahr ein schöneres Hamburg verzahnt ist. Im Rahmen der Kampagne, für die sich mehrere Hamburger Prominente einsetzen, wurden die Hamburger/-innen gefragt, mit welchen Verhaltenstipps jeder Einzelne das Miteinander auf Hamburgs Straßen verbessern kann. Insgesamt kamen ca Vorschläge zusammen, aus denen eine Expertenjury die TOP20 auswählte. Aus der TOP20 konnten die Hamburger/-innen dann ihre 8 besten Regeln vorschlagen, die zu den 8 goldenen Regeln für ein besseres Miteinander im Straßenverkehr gekürt wurden. Die Regeln bzw. die dort angesprochenen Thematiken werden nun im Rahmen von Landesbetrieb Verkehr Hamburg Ansprechpartner: Annika Holst annika.holst@lbv.hamburg.de Projekthomepage: Aktionen und Werbemaßnahmen in die Stadt gestreut, damit sich die Regeln auch im Stadtbild etablieren. Hierfür präsentiert sich die Kampagne u.a. mit Informationsmaterial und passenden Streuartikeln (Reflektorbändern, Klingeln) z.b. bei mitorganisierten Verkehrssicherheitstagen bei Hamburger Firmen (u.a. Beiersdorf AG, Ohly GmbH) oder führt thematisch passende Verkehrssicherheitsaktionen wie z.b. im September zum Thema Dooring (Regel: Rechne immer mit dem Unberechenbaren) oder im November zum Thema Abbiegeunfälle (Regel: Links schauen. Rechts schauen. Aufeinander schauen.) durch. Weiterhin wird die repräsentative 8 bei verschiedenen Partnern der Kampagne (z.b. regelmäßiger Fahrradparcours der Verkehrswacht Hamburg, Aktionen der Polizei Hamburg) mitgeführt. Durch die Kampagne sind bereits einige Firmen auf den LBV zugekommen, um gemeinsam das Thema Verkehrssicherheit in ihrer Firma zu bespielen. Durch den Fahrradpreis würden somit alle Hamburger/-innen gewürdigt, die sich aktiv im Rahmen der Kampagne eingebracht haben. Darüber hinaus würde das wichtige Thema der Verkehrssicherheit und des Zusammenspiels mit gegenseitiger Rücksicht in den Fokus gestellt. Hinzu kommt, dass natürlich auch weitere Aufmerksamkeit auf die Kampagne gelenkt werden würde, die mithilfe des eingeplanten Budgets nicht erreicht werden könnte. 79 Mehr Rücksicht und ein besseres Miteinander auf Hamburgs Straßen und somit Erhöhung der Sicherheit Einbindung von Hamburger Prominenten, Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern, Kooperationen mit Firmen, Aktionen Vorgegebenes städtisches Budget Projekt in Umsetzung Seit , angesetzt auf drei Jahre, aber auch Verwendung darüber hinaus Bei der Verkehrssicherheitskampagne Hamburg gibt Acht! hatten die Hamburger/-innen die Möglichkeit, aktiv ihre Verhaltensvorschläge für ein besseres Miteinander auf Hamburgs Straßen einzubringen und hierdurch die Themen der Hamburgischen Verkehrssicherheitsarbeit zu beeinflussen. 126

127 GUIDO FULST AND FRIENDS 80 Radfahren wird insbesondere in Berlin immer gefährlicher und aggressiver. Wir wollen etwas in den Köpfen der Menschen bewirken: miteinander statt gegeneinander und offen sein für die Perspektive des anderen. Guido Fulst and friends sieht sich als Impulsgeber und Initiator verschiedener Events, Aktionen und Initiativen, um das Denken und Handeln vieler Menschen positiv zu beeinflussen. Wir bringen Unternehmen, Initiativen und Radfahrer zusammen, vermitteln Wissen und Sicherheit, zeigen neue Perspektiven auf und fördern den Nachwuchs. Wir, das sind Guido Fulst, mehrfacher Olympiasieger und Weltmeister im Bahnradsport, und Dr. Janine Strunz, promovierte Sportwissenschaftlerin mit Fokus auf den Radsport und passionierte Radfahrerin. Beispielhaft für unser Vorgehen sind die folgenden drei Aktionen: Das Women s Bike Camp, welches wir mit der Unterstützung der AOK Nordost 2018 zum ersten Mal durchführten. Vier Tage, 30 Frauen, mehrere Themenworkshops zu Fahrsicherheit, Rad- und Fahrtechnik sowie drei Ausfahrten auf unterschiedlichen Leistungsniveaus. Der Fokus liegt dabei Dr. Janine Strunz, Guido Fulst und Katharina Jahn Ansprechpartner: Dr. Janine Strunz, Guido Fulst kontakt@fulst-and-friends.de Projekthomepage: auf der Zielgruppe Frauen, da sie bisher beim Radfahren über kaum eine Lobby verfügen. Aufgrund der hohen Nachfrage haben wir die Camps verdoppelt und 2019 zwei Camps mit insgesamt 60 Teilnehmerinnen veranstaltet. Die Camps sind nicht nur gesundheitsfördernd. Sie verbinden ausbildende Elemente mit Freude am Radfahren, vermitteln Wissen und Fahrpraxis und sie richten sich an eine bisher noch viel zu sehr vernachlässigte Zielgruppe: an Frauen. Deswegen haben wir Guido Fulst and friends in dieser Aktion von Beginn an unterstützt, begründet Jens Look von der AOK Nordost das Engagement. Um die Lerneffekte der Camps nachhaltig zu festigen und den Multiplikatorenansatz weiterzuverfolgen, etablierten wir die Sonntagstouren. Alle zwei bis drei Wochen während der Saison organisierten wir eine Ausfahrt mit Priorität auf weibliche Fahrerinnen. Geführt wurden die Touren u.a. von besonders engagierten Teilnehmerinnen der Camps, welche wir als Multiplikatoren für unser Projekt gewinnen konnten. Gemeinsam mit der Spedition Sprafke & Schröder luden wir ein zu einem Perspektivwechsel und Dialog zwischen Lkw- und Radfahrern. Die Radfahrer konnten im Führer- Sichereres und verständnisvolleres Radfahren, leichter Zugang für den Nachwuchs Drei Women s Bike Camps Perspektivwechsel zwischen Lkw- und Radfahrern Spenden und Unterstützer Projekt in Umsetzung Seit fortlaufend Wir verbinden Menschen unterschiedlichster Kontexte zu einer Community, fördern die Sensibilität für mehr Miteinander und beugen so Konflikten im Straßenverkehr vor. Wir schaffen Sicherheit durch Schulung, motivieren fürs Radfahren als Sport und im Alltag und fördern soziales Engagement. Das alles tun wir durch eine gemeinsame Leidenschaft: das Radfahren. Zusammen, sicher, nachhaltig. 127

128 GUIDO FULST AND FRIENDS 80 haus eines 40-Tonners selbst erleben, was man trotz Spiegeln vor und neben dem Fahrerhaus (nicht) sieht. Das Ergebnis: Lkw- und Radfahrer Arm in Arm und mit mehr Verständnis für den jeweils anderen. Mit unseren Charity-Aktionen konnten wir bereits über für den Nachwuchs sammeln. Ein wesentlicher Teil davon ermöglichte es, durch neue Räder und Zubehör, sozial benachteiligten Kindern der ARCHE einen Zugang zum Radfahren zu vermitteln denn Radfahren sozialisiert, motiviert, macht Spaß, fördert die Gesundheit, bietet Alternativen, macht mobil und unabhängig. Mit dem anderen Teil unterstützten wir den Berliner Radsportnachwuchs. Perspektive: Wir möchten unser Engagement ausbauen mit zusätzlichen friends, mehr Multiplikatoren und Charity für den Nachwuchs sowie weiteren Camps und Ausfahrten. Dafür brauchen wir Unterstützung: Der Deutsche Fahrradpreis 2020 bildet dafür einen wichtigen Ansatzpunkt. 128

129 ABSTAND HALTEN! Das Projekt nimmt als Anlass den häufig beklagten Umstand gefühlt großer Unsicherheit im Radverkehr. Dieses Phänomen gilt nicht nur im Fahrbahnmischverkehr, sondern auch bei vorhandener Separation via Radfahr- oder Schutzstreifen. Eine wichtige Ursache dafür ist ein häufig zu dichtes Vorbeifahren von Kraftfahrzeugen. Der eigentlich erforderliche Schutzmindestabstand von 1,50 m gilt derzeit durch einschlägige Rechtsprechung und soll in der nächsten StVO-Novelle kodifiziert werden. Viele Kraftfahrer sind sich dieses Umstandes oder dem Ausmaß, welches 1,50 m bedeuten, nicht bewusst und produzieren die besagte gefühlte Unsicherheit. Ebenfalls ist ihnen viel zu oft nicht bekannt, dass ein faktisches Überholverbot gilt, wenn sie diesen Abstand nicht einhalten können. Das Projekt soll auf augenfällige und eingängige Weise die Erfordernisse verdeutlichen: In Fotos und Kurzvideos wird mithilfe einer auf 1,50 m gekürzten Schwimmnudel der erforderliche Abstand bildlich dargestellt. Das passierte im Sommer 2019 an einem Sonntagmorgen kurz nach Sonnenaufgang auf verschiedenen (zu dieser Zeit kaum frequentierten) Hauptverkehrsstraßen in Lüneburg. Dieses Material wurde samt erklärender Kommentierungen via YouTube im Internet, insbesondere aber auch auf Facebook eingestellt. Zusätzlich wurde die Aktion in der Presse bekannt gemacht. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Stadt- und Kulturraumforschung der Leuphana Universität Lüneburg (wo der Vorsitzende der Verkehrswacht Lüneburg beruflich und wissenschaftlich tätig ist) wurde zudem der Verkehrsrechtswissenschaftler Prof. Dr. Dieter Müller von der Hochschule der Sächsischen Polizei zum Vortrag eingeladen, wo er am vor ca. 80 Hörern, darunter vielen regionalen Funktionsträgern, auf Verkehrssicherheitsfragen des Radverkehrs einging. Begleitend erfolgte eine intensive Presseberichterstattung. Zusätzlich verkauft der ADFC eine Schutzweste, bei der auf der Rückseite auf den 1,50m-Abstand hingewiesen wird. Im Zuge der Aktion Abstand halten! konnte eine Lüneburger Buchhandlung für den Vertrieb dieser Weste gewonnen werden. Zwischenzeitlich war sie schon einmal ausverkauft, sodass nachbestellt werden musste. Die immer häufigere Sichtbarkeit der Gelbweste im Lüneburger Straßenbild ist wiederum der Regionalzeitung aufgefallen, die deshalb ein Bild mit Kurzmeldung brachte. Insgesamt ergeben sich also komplexe kommunikative Fernwirkungen im Feld, in der Presse und online, denn mittlerweile wurden die Videos zur Aktion dort über Mal angeklickt, mit dem Vortragsvideo sind es schon über Aufrufe. Diese hohe Zahl ist nicht mehr regional bedingt, die Aktion erfährt landes- und bundesweit Beachtung dank der effizienten und arbeitsteiligen Zusammenarbeit von Verkehrswacht, ADFC, Polizei, Universität, städtischem Radverkehrsbeauftragten und besagter Lüneburger Buchhandlung. Verkehrswacht Lüneburg in Zusammenarbeit mit dem ADFC Lüneburg Ansprechpartner: Kathrin Kogel, Geschäftsführung Verkehrswacht Lüneburg (Samtgem. Bardowick), Verkehrssicherheitsberater Martin Schwanitz, Polizeiinspektion Lüneburg K.Kogel@bardowick.de Projekthomepage (Videos zur Aktion): 81 Verkehrssicherheit erhöhen durch Aufmerksamkeit für den 1,50m- Abstand beim Überholen Viel Aufmerksamkeit in Presse und sozialen Medien; die Fotos und Videos können von anderen Agierenden genutzt werden und finden augenscheinlich bundesweite Verbreitung. Eigenmittel der Verkehrswacht Lüneburg bzw. Akteure Abgeschlossen September/Oktober 2019 mit immer noch anhaltender Nachwirkzeit Mit Fotos und Videos sowie einer davon ausgehenden Kommentierung und Presseberichterstattung wird analog und online auf eindrückliche Weise vorgeführt, wie groß der juristisch zwingende Abstand von 1,50 m bei Überholvorgängen ist einem Anspruch, der vielen Kraftfahrern nicht bekannt ist. Kann der Abstand nicht eingehalten werden, gilt ein faktisches Überholverbot. 129

130 20 JAHRE FAHRRADSONNTAG AM SCHWIELOWSEE Auf Initiative des noch jungen Gemeindeforums Havelseen (Potsdam, Werder [Havel], Schwielowsee, Michendorf, Ketzin, Lehnin) konnte am 24. September 1999 erstmals ein Gemeinde- und Kreisgrenzen überschreitender autofreier Fahrradsonntag stattfinden. Es radelten damals mehr als Menschen unter dem Motto Autofrei am Schwielowsee bei herrlichstem Herbstwetter durch die Region. Veranstaltungen und lauschige Gastronomie am Wegesrand luden zum Verweilen ein. Gemeinde Schwielowsee, Kultur- und Tourismusamt Ansprechpartner: Frau Marion Trumbull Projekthomepage: keine Angabe Seitdem wurde der Fahrradsonntag in Absprache mit der Stadt Werder (Havel) jedes Jahr am 3. Sonntag im September von der Gemeinde Schwielowsee (ca EW, seit 2012 Erholungsort) ausgerichtet. Er wurde zu einer gelebten Tradition, bei der auf umweltfreundliche Art die Landschaft erfahren, die regionale Identität gestärkt und der Bekanntheitsgrad der Region Schwielowsee/Werder erhöht wurde. Ziel dabei war in all den Jahren, die örtlichen Sehenswürdigkeiten wie Schloss Caputh, Fähre, ObstkistenBühne und Havelländische Malerkolonie Ferch, Parkfest in Petzow, Handweberei Geltow und die Weinberge auf dem Wachtelberg in Werder sowie lokale Akteure und Initiativen mit einzubeziehen. Im Jahr 2017 hat die Gemeinde Schwielowsee mit der Erweiterung des Potsdamer Radverleihsystems nextbike auf das Gemeindegebiet dafür gesorgt, dass Bürger und Besucher zwischen April und Oktober jederzeit ein umweltfreundliches Fahrrad nutzen können. In allen Ortsteilen ist damit das Umsteigen vom ÖPNV auf das Radverleihsystem möglich. Mit einer Sonderaktion zum 20. Jubiläum des Fahrradsonntags konnten sogar kostenlos Fahrräder im Ort ausgeliehen werden. Schwielowsee ist der ideale Startort für die zentrale Fahrradroute F1 um den See oder die gut ausgebauten und ausgeschilderten weiteren Radrouten, z.b. Fernradweg R1 und D3, Regionalparkroute Rund um Berlin, Havelradweg, FontaneRadweg, R4 Städte mit historischen Stadtkernen. Parkplätze an den Ortseingängen, kleine überdachte Rastplätze und Radabstellanlagen laden zur Pause und Ortserkundung ein. Damit der Fahrradsonntag auch für künftige Generationen als attraktive und lebendige Tradition weiterlebt, wurden 2019 zum 20. Fahrradsonntag vor allem junge Familien mit Kindern im Grundschulalter angesprochen. Mit kleinen Spiel-Stationen, einer Bicycle Lounge, Fahrrad-Themen und bunten Programmen erlebte der Fahrradsonntag am Schwielowsee eine fröhliche und gelungene Verjüngungskur. Der Fahrradsonntag am Schwielowsee sollte den Deutschen Fahrradpreis bekommen für die seit 20 Jahren auf regionaler Ebene kontinuierliche Bespielung des Themas Lustvolles Fahrradfahren und Natur genießen. Auch dafür, dass die Gemeinde Schwielowsee stets dafür sorgt, dass Radwegenetz und Beschilderung top gepflegt und überregional vernetzt werden, dass Radthemen wie Verkehrssicherheit ernst genommen und neue Entwicklungen beherzt mitgetragen werden: z.b. als Teil des Leuchtturmprojektes Radschnellwegverbindungen Südwest oder der Knotenpunktwegweisung im Landkreis Potsdam- Mittelmark. 82 Traditioneller Fahrradsonntag, um regionale Identität und Bekanntheit der Region Schwielowsee/Werder (Havel) zu stärken Seit 20 Jahren saisonales Highlight mit zwischen und Besuchern pro Jahr Gemeinde Schwielowsee Projekt abgeschlossen Jeweils am 3. Sonntag im September Der Fahrradsonntag ist Sinnbild für das stete Bemühen des staatlich anerkannten Erholungsortes Schwielowsee, das Fahrrad als touristischen Attraktivitätsfaktor (Radfahren rund um den weitläufigen Havelsee und vorbei an kulturellen Kleinoden) und umweltbewusstes Fortbewegungsmittel zu verankern. Der Fahrradsonntag dient darüber hinaus als regionaler Identitätsstifter und hat sich in den vergangenen 20 Jahren zur über Gemeindegrenzen hinweg gelebten Tradition bei Bürgern und Besuchern entwickelt. 130

131 BAYERISCH-FRÄNKISCHE WIRTSHAUSRADTOUREN FICHTELGEBIRGE Mit dem Projekt wurde die boomende Freizeitaktivität Radfahren und das gestiegene radtouristische Interesse am Fichtelgebirge mit dem klassischen bayerisch-fränkischen Wirtshaus verknüpft. Dadurch wurde eine höhere Gästefrequenz in den beteiligten Wirtshäusern erzeugt und ein kleiner Beitrag gegen das Wirtshaussterben geleistet. Entlang existenter Radwege wurden Wirtshäuser nach ihren kulinarischen Besonderheiten abgefragt. Daraufhin konnten insgesamt 88 Wirtshäuser ausgemacht werden, die kulinarische Highlights wie Kronfleisch, Schäuferle, Wildkräuter, Brezen oder Zoigl anbieten. Dadurch wurde zum Radfahren und zum Einkehren animiert. Zusammengefasst in einer Broschüre und auf der Website mit den downloadbaren GPX-Daten sind so acht Touren von 35 bis 110 km Länge entstanden. Alle beteiligten Wirtshäuser sind mit einer Plakette gekennzeichnet und werden regelmäßig über die Entwicklungen im Radtourismus und über die Bedürfnisse der Radfahrer geschult. Das Projekt kann jederzeit um Touren als auch um Gasthäuser erweitert werden. wirtshausradtouren 83 Förderung des Radangebotes und Beitrag zur Vermeidung des Wirtshaussterbens Ausweisung von acht thematischen Wirtshausradtouren und Aktivierung von 88 Wirtshäusern Teils öffentlich und teils privat, insgesamt ca Abgeschlossenes Projekt Konzeption und Umsetzung 2018 Start ab Frühjahr 2019 Tourismuszentrale Fichtelgebirge & Lkr. Wunsiedel i. Fichtelgebirge Ansprechpartner: Ferdinand Reb Projekthomepage: keine Angabe Wirtshäuser mit spezieller authentischer Küche entlang existenter Radwege wurden zu kulinarischen Themenrouten wie Schäuferle-, Zoigl- oder Kräutertour zusammengefasst. Somit konnte dank des boomenden Fahrradverkehrs ein kleiner Beitrag gegen das Wirtshaussterben geleistet werden. 131

132 KASSEL RADELT 84 Warum Kassel radelt? Oberbürgermeister Christian Geselle hatte Anfang 2019 angekündigt, einen Fahrrad- Tag in Kassel zu veranstalten. Er freute sich über das Engagement der vielen Menschen, die mehr Radverkehr in Kassel fordern und fördern. Mit Kassel radelt wurde ein Zeichen für eine verstärkte Förderung des Radverkehrs gesetzt, für mehr Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme auf den Straßen. Wer konnte mitmachen? Mitmachen konnte jeder, der gern Fahrrad fährt und die Stadt mal aus einem anderen Blickwinkel kennenlernen wollte. Es war ein Fahrrad-Tag für jedermann. Nicht die Geschwindigkeit war entscheidend, sondern der Spaß am gemeinsamen Radeln. Stadt Kassel Ehrenamtliche Helfer sorgte für reibungslosen Ablauf Viele Menschen hatten sich engagiert, damit die Veranstaltung zum Erfolg wurde. Mehr als 80 ehrenamtliche Helfer sorgten gemeinsam mit Polizei, Ordnungsamt und einem privaten Sicherheitsdienst für die Sicherheit an den Absperr- und Durchlassstellen. Um das Programm beim großen Abschlussfest zu gestalten, waren mind. 250 weitere Personen im Einsatz. Mussten die gesamten 30 Kilometer gefahren werden? Jeder hatte die Möglichkeit, die gesamte Strecke oder nur eine Teilstrecke zu fahren. Ein Einstieg war jederzeit möglich. Es gab eine empfohlene Fahrtrichtung. Beim Befahren entgegen der empfohlenen Richtung wurde auf besondere Rücksichtnahme hingewiesen. Rastpunkte entlang der Strecke An den sechs offiziellen Rastpunkten ließen sich die Kooperationspartner neben Speis und Trank vielfältige Programmpunkte einfallen. Ein großes Familienfest fand am Hiroshima-Ufer statt. Neben Slow- Bike-Rennen konnte man sein Fahrrad kostenlos codieren lassen oder sich rund um das Thema Rad informieren. Was passierte bei einer Panne? An verschiedenen Anlaufstellen auf der Strecke stand ein Reparatur-Service zur Verfügung. Ansprechpartner: Carina Wagener (Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters), Anne Grimm (Radverkehrsbeauftragte) Projekthomepage: Kassel radelt Kassels erster Fahrrad-Tag Mehrere Tausend Menschen sind bei Kassel radelt unterwegs gewesen. Die Resonanz war sehr positiv. Die Kosten hat im Wesentlichen die Stadt Kassel getragen. Durch kleine Spenden wurde sie unterstützt. Abgeschlossenes Projekt 22. September 2019 Kassel radelt lautete das Motto: Am Sonntag, 22. September 2019, wurden zwischen 10 und 16 Uhr rund 30 Straßenkilometer innerhalb der Stadt für den Autoverkehr gesperrt. In dieser Zeit hatten Radfahrende auf der Route so weit wie möglich freie Fahrt. In diesem Umfang dürfte erstmalig in Deutschland so eine Art von Veranstaltung stattgefunden haben. Kassel radelt setzt ein Zeichen für die Mobilitätswende: So endete die Europäische Mobilitätswoche in Kassel mit einem autofreien Tag. 132

133 KASSEL RADELT 84 Besondere Vorsicht an Straßenbahnschienen Die Stadt hatte auf die erhöhte Sturzgefahr in den Abschnitten mit Schienen hingewiesen. Nur vereinzelt kam es zu Alleinunfällen. Bei der Wiederholung der Veranstaltung soll ein Farbkonzept helfen, Unfälle zu vermeiden. Einschränkungen im Straßenverkehr Um die größtmögliche Sicherheit der Radfahrenden zu gewährleisten, war es erforderlich, im großen Umfang Straßensperrungen vorzunehmen. In kleinen Taschenplänen wurde der genaue Streckenverlauf gezeigt sowie die empfohlene Fahrtrichtung und Rastplätze. Für die Autofahrer war die Strecke gesperrt und nur an festgelegten Durchlassstellen konnte gequert werden, um die Erreichbarkeit der von den Sperrungen betroffenen Stadtvierteln sicherzustellen. Ausblick Kassel radelt ist ein Baustein des Radverkehrskonzepts und verlangte intensive (Vor-)Abstimmungen. Alle Beteiligten haben dabei an einem Strang gezogen, damit die Veranstaltung zu einem Erfolg wurde. Im kommenden Jahr soll Kassel radelt wieder stattfinden. Danach im 2-Jahres- Rhythmus. 133

134 MAGDEBURGER RADKULTUR Wenn eine Stadt Platz für neue Ideen hat, dann ist es Magdeburg. Mehr als in anderen Städten wird dieser Platz bisher vom Autoverkehr dominiert. Fußgänger schleichen sich an den Hausfassaden entlang. Für Radfahrende ist oft kein Platz. Hunderte Millionen Euro aus der Stadtkasse werden in Großprojekten verbrannt, nur um Autofahren im Zentrum zu erleichtern. Davon haben wir genug. Wir? Das sind zunächst zehn Menschen verschiedenster Herkunft, die nicht länger zusehen wollten. Wir haben genug von wirkungslosen Stadtratsanträgen und -beschlüssen. Mit kreativen und niedrigschwelligen Aktionen organisieren wir eine Beteiligungskampagne und holen den Wunsch nach einfachem und sicherem Radverkehr raus aus den stillen Kämmerlein der Bürger*innen, bündeln ihn und tragen ihn direkt ins Rathaus zu den verantwortlichen Entscheider*innen. So machen wir spürbar Druck für einen Wandel in der Verkerhspolitik. Neben besserem Radverkehr ermöglichen wir demokratische Selbstwirksamkeitserfahrung. Angesichts hoher Politikverdrossenheit und wachsender AfD-Ergebnisse in Sachsen-Anhalt mobilisieren wir Menschen für progressive Ideen und gemeinsames Miteinander. Hand in Hand beweisen wir, dass Bürger*innen mehr bewegen können, als nur alle vier Jahre ein Kreuz zu setzen. Bürgerinitiative Ansprechpartner: Benjamin Gehne Projekthomepage: Wir organisieren unsere Unterstützer *innen mit professioneller Kommunikation, wie es bereits Bernie Sanders in den USA und Emanuel Macron in Frankreich erfolgreich gemacht haben. Über 500 Menschen unterstützen uns bereits, sind aktiv, spenden Geld und geben Radfaher*innen eine deutlich hörbare Stimme. Innerhalb weniger Monate wurden wir durch kreative Aktionen zu einem beachteten Akteur in der Stadtpolitik. Wir haben die Europäische Mobilitätswoche auf Bitte der Stadtverwaltung maßgeblich mitorganisiert und die Einrichtung der ersten Fahrradstraße Magdeburgs durchgesetzt das alles innerhalb unseres ersten Jahres. Im zweiten Jahr wollen wir erst richtig loslegen. Mit unserer Community kommunizieren wir über Websites und mehrere soziale Medien sowie einen regelmäßigen Podcast, der u.a. Radfahrer*innen porträtiert. Unsere Wirksamkeit verstärken wir mithilfe einer Plattform für Mitmachaktionen. Unsere Unterstützer*innen können beispielsweise mit drei Klicks auf ihrem Smartphone eine an den Verkehrsbürgermeister schreiben und ihn direkt zum Handeln bei neuen Fahrradprojekten auffordern. Dieser zusätzliche Hebel in der Öffentlichkeitsarbeit ist ein wirksamer Game Changer in der Kommunikation mit Unterstützer*innen, Politik und Verwaltung. Warum sollten wir gewinnen? Wir sind unabhängig, innovativ und selbstorganisiert. Wir setzen auf Partizipation und kreative Aktion statt auf festgelegte Programme und antiquierte Formen der Bürgerbeteiligung. Wir gehen neue Wege in der Kommunikation mit unserer Community und machen Unterstützer*innen zu Botschaftern*innen. 85 Radfahren in Magdeburg soll einfach und sicher werden Aufbau einer Unterstützerbasis mit über 500 Personen, Errichtung einer Fahrradstraße Spenden, Preise, Förderungen Projekt in Umsetzung Januar 2019 bis Magdeburg Fahrradstadt wird In einer autozentrierten Stadt organisiert die Magdeburger Radkultur eine breite Bürger*innenbeteiligung mit dem Ziel, Radfahren einfach und sicher zu machen. Wir organisieren bewusst keinen Bürgerentscheid, weil die echte Arbeit erst nach der Unterschriftensammlung beginnt. Wir setzen gleich bei der Verwaltung an. Hand in Hand mit bereits über 500 Bürger*innen bewegen wir schon jetzt Verwaltung und Politik zum Handeln und setzen Radverkehr auf die Agenda. 134

135 AUFBRUCH FAHRRAD 86 Die Idee zu Aufbruch Fahrrad entstand 2016 auf dem Kongress RADKOMM in Köln. Wir sahen, wie viele lokale Initiativen für Fahrradmobilität es neben den großen Verbänden wie ADFC und VCD gibt. Wir wollten mithelfen, dass die Akteure in NRW noch mehr voneinander wissen und sich untereinander stärker vernetzen. Und wir wollten der Politik zeigen, wie viele Menschen sich für eine nachhaltige Mobilität engagieren. Um beides zu erreichen, brachten wir ein gemeinsames Projekt der vielen Akteure auf den Weg: eine Volksinitiative für ganz NRW. RADKOMM e.v., ADFC NRW Im Winter 2016 entwickelte das RAD- KOMM-Team die Marke und das Logo für Aufbruch Fahrrad, den Slogan 25% bis 2025 und formulierte neun Forderungen für die Stärkung der Fahrradmobilität in NRW. RADKOMM begann, das Aktionsbündnis Aufbruch Fahrrad zu schmieden, dem die vielen Initiativen beitreten konnten. Zum Jahresbeginn 2017 umfasste das Aktionsbündnis Aufbruch Fahrrad bereits mehr als 60 Vereine. Es war ein Meilenstein für Aufbruch Fahrrad, als sich der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club NRW im April 2017 dem Aktionsbündnis anschloss und zusammen mit RADKOMM die Projektsteuerung übernahm. VCD NRW, BUND NRW, NABU NRW, der Landesjugendring NRW und viele Verbände und lokale Initiativen folgten. Im Juni 2018 starteten wir RADKOMM und ADFC NRW die Unterschriftensammlung für Aufbruch Fahrrad auf dem RADKOMM-Kongress. Zum Start waren alle bisherigen Rad-Entscheide aus ganz Deutschland dabei. Schnell schossen in ganz NRW lokale Sammelstellen wie Pilze aus dem Boden und Aufbruch Fahrrad breitete sich über das ganze Land aus. Die über Sammler*innen statteten wir mit Werbematerial und Argumentationshilfen aus. Unser mintgrünes Logo entwickelte sich zur Marke für die Forderung nach besserem Radverkehr in NRW. Zahlreiche Prominente wie Charlotte Roche, Eckhart von Hirschhausen, die Macher der Sendung mit der Maus, Günter Wallraff und Mikael Colville-Andersen unterstütz- Ansprechpartner: Vertrauensperson: Dr. Ute Symanski, RADKOMM e.v.; stellv. Vertrauensperson: Thomas Semmelmann, ADFC NRW Projekthomepage: Anteil des Radverkehrs in NRW auf 25% bis 2025 steigern, ein Fahrradgesetz für NRW Aktionsbündnis Aufbruch Fahrrad mit 213 Initiativen, ca Unterschriften, Verkehrsausschuss Landtag NRW nimmt die Forderungen an, demnächst Fahrradgesetz NRW Vereinsmittel von RADKOMM e.v. und ADFC NRW, private Spenden und jede Menge Ehrenamt Abgeschlossen Oktober 2016 bis November 2019 Aufbruch Fahrrad ist die bisher größte Allianz und die größte Unterschriftensammlung für mehr Fahrrad und die erste Volksinitiative, die vom Landtag NRW angenommen wurde. NRW bekommt ein Fahrradgesetz. Mindestens vier kommunale Radentscheide sind aus Aufbruch Fahrrad bereits entstanden. Aufbruch Fahrrad hat NRW mobilisiert: Aktive Unterschriftensammler*innen, 638 Sammelstellen NRW-weit, 213 Vereine im Trägerbündnis, rund Unterschriften, Stunden Gespräche mit Bürger*innen. 135

136 AUFBRUCH FAHRRAD 86 ten uns mit Fotos oder Videobotschaften. Durch intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erreichte die Volksinitiative bundesweite Aufmerksamkeit. Die Website verzeichnete 10 Mio. Seitenaufrufe innerhalb eines Jahres. In zwölf Monaten sammelten die Aktivist*innen unglaubliche Unterschriften. Im Juni wurden die gesammelten Unterschriften symbolisch im Rahmen der ADFC-Sternfahrt NRW von Radler*innen an NRW- Umweltministerin Ursula Heinen-Esser übergeben. Im November 2019 nahm der NRW-Verkehrsausschuss einstimmig und zum ersten Mal in seiner Geschichte eine Volksinitiative an und votierte für ein Fahrradgesetz in NRW. Damit hat Aufbruch Fahrrad alle selbst gesteckten Ziele erreicht. Warum wir den Preis verdient haben, möchten wir mit den Worten des NRW- Verkehrsministers Hendrik Wüst beantworten: Aufbruch Fahrrad zeigt, dass die Menschen im Land bereit sind, sich hinter positive Ziele zu stellen. Und Sie haben es uns, der Politik, leicht gemacht, Ihnen zu folgen: weil Sie konstruktiv, pro-aktiv und unideologisch kommunizieren. 136

137 WER RADELT AM MEISTEN? Der Fahrradwettbewerb Wer radelt am meisten? wurde 2019 bereits zum achten Mal von einem Zusammenschluss der großen öffentlichen Unternehmen in Berlin organisiert. Insgesamt nahmen Beschäftigte von 13 kommunalen Unternehmen am Wettbewerb teil. Ziel der Aktion ist es, durch Bewegung die Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu fördern sowie eine umweltfreundliche Mobilität zu erreichen. Im zweimonatigen Aktionszeitraum wird der Wettbewerb über die internen Kanäle der Unternehmen intensiv beworben. Die Preisverleihung an die Gewinner wurde 2019 öffentlich unter Beteiligung des Innensenators im Berliner Olympiastadion gefeiert. Initiative mehrwert So funktioniert es: Teilnehmende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählten im August und September alle Radkilometer die sie auf dem Weg zur Arbeit, am Wochenende oder auf dem Ergometer im Fitnessstudio gesammelt hatten. Insgesamt kamen so km zusammen. Den ersten Platz der Gesamtwertung der Unternehmen belegte in diesem Jahr die Campus Berlin-Buch GmbH. Auf Platz zwei und drei folgten die Berliner Wasserbetriebe und die Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH. Die Preisverleihung zur Radaktion hat in diesem Jahr erstmals öffentlich stattgefunden. Die Gewinner wurden von Berlins Senator für Inneres und Sport, Andreas Geisel, im Rahmen einer Preisverleihung im Berliner Olympiastadion ausgezeichnet. Dazu wurden eine Pressemitteilung sowie mehrere Twittermeldungen der teilnehmenden Unternehmen veröffentlicht. Für die Aktion Wer radelt am meisten? ist eine eigene Homepage programmiert worden. Die Aktion wird in den beteiligten Unternehmen vor und während der Dauer intensiv in den internen Medien beworben, z.b. durch Plakate, Newsletterbeiträge, Verteilung von gebrandeten Sattelschonern. Die Aktion ist auch auf den gemeinsamen Webseiten der Initiative mehrwert dargestellt. Ansprechpartner: 2019: Kristina Tschenett (Vivantes GmbH); 2020: Sabine Thümler (Berliner Stadtreinigung) : 2020: Projekthomepage: 87 Förderung des Radverkehrs, der Gesundheit der Beschäftigten und des Klimaschutzes Acht Radwettbewerbe mit zuletzt knapp Teilnehmenden Berlins öffentliche Unternehmen der Initiative mehrwert Abgeschlossen August und September wurde zum achten Mal der Fahrradwettbewerb Wer radelt am meisten? von einem Zusammenschluss der großen öffentlichen Unternehmen in Berlin organisiert. Ziel der Aktion ist es, durch Bewegung die Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu fördern sowie eine umweltfreundliche Mobilität zu erreichen. Im zweimonatigen Aktionszeitraum wurde der Wettbewerb mit fast Teilnehmenden über die internen Kanäle und sozialen Medien der Unternehmen intensiv beworben. Die Preisverleihung fand 2019 durch den Innensenator im Berliner Olympiastadion statt. 137

138 AUGSBURGER RADLWOCHE 88 #EineWocheRadAb: Im Juli 2020 lädt Augsburg zur 3. Radlwoche. Für eine Woche dreht sich alles ums Rad. Über 30 Programmpunkte zeigen: Radfahren ist gut für Umwelt und Gesundheit. Und: Radeln macht Spaß. Ziel ist es, Radeln bei Jung und Alt zum Trend zu machen. Immer mehr Leute dafür zu begeistern, mit dem Rad unterwegs zu sein in Freizeit und Alltag. Auf dem Programm stehen praktische, kritische sowie unterhaltsame Veranstaltungen: Möglichst viele Menschen werden angesprochen. Gesellschaft und Politik werden sensibilisiert für die Rolle des Radverkehrs in einer wachsenden, multimobilen Stadt, aber auch für infrastrukturelle Voraussetzungen, neue Möglichkeiten und Innovationen. Die Zusammenarbeit mit Radaktiven wird gefördert. Das Programm gestalten v.a. Vereine und Interessengruppen, die sich ehrenamtlich einbringen. In gemeinsamen Treffen wird die Woche geplant, im Februar gibt es einen stadtweiten Programmaufruf. Die Stadt Augsburg (Hauptabteilung Kommunikation mit Tiefbauamt) Ansprechpartner: Manuel Schill, Julia Ehmer, János Korda Projekthomepage: Stadt stellt die Aktionsfläche, übernimmt Fixkosten und Bewerbung. Die Radlwoche ist Teil des Projekts Fahrradstadt, mit dem der Radverkehr in Augsburg durch Infrastruktur, Service, Kommunikation und Information gefördert wird. Am Kö, einem zentralen Ort in der Augsburger Innenstadt, wird seit 2019 zur Radlwoche die sogenannte Radl-Zentrale installiert mit Bühne, Pumptrack und Aktionsfläche. Dort und in ganz Augsburg gibt es täglich Programm: Lastenrad- und Anhängertestparcours, DIY-Werkstatt, Radwaschanlage, Diskussion zum Projekt Fahrradstadt, Bikepolo 2019 startete die Stadt Augsburg zur Radlwoche ihre Fair-im-Verkehr-Kampagne u.a. wurde auf den nötigen Abstand von 1,5 m beim Überholen von Radfahrenden aufmerksam gemacht. Der Ordnungsdienst verwarnte verstärkt Verkehrsteilnehmende, die Rad- und Fußwege blockierten sind weitere Aktionen für ein gutes und sicheres Miteinander geplant. Radfahren zum Trend machen, Radverkehrsanteil erhöhen, Stadtgesellschaft und Politik sensibilisieren 2020 geht die Radlwoche in die 3. Runde, immer mehr Teilnehmende und Veranstaltungen. Haushalt der Stadt Augsburg (Projekt Fahrradstadt), lokale Sponsoren, ehrenamtliches Engagement vieler Beteiligten Projekt in Umsetzung Juli 2018, Juli 2019, Juli 2020 Die Radlwoche ist Augsburgs Aktionswoche rund ums Thema Fahrradfahren. Acht Tage lang werden gemeinsam Räder repariert, gebaut, getestet und vielfältig genutzt. Ganz Augsburg ist eingeladen, miteinander zu radeln, zu diskutieren, das Fahrrad zu feiern. Das Programm gestaltet die Augsburger Radszene, zu der Interessengruppen und Vereine wie der ADFC Augsburg oder Augusta Bikepolo gehören, zusammen mit der Verwaltung. Die Radlwoche beginnt mit dem Lastenradrennen und endet mit der Radlnacht. 138

139 AUGSBURGER RADLWOCHE 88 Mit der Radlwoche beginnt in Augsburg die internationale Aktion STADTRADELN des Klimabündnisses. Zum Abschluss der Woche feiert Augsburg seine Radlnacht. Im Fahrradkorso geht es durch die Stadt auf Straßen, die sonst dem motorisierten Verkehr vorbehalten sind. Das 1. Mal lud Augsburg 2018 zur Radlwoche. Die Radlnacht musste aufgrund der Fußball-WM im Herbst stattfinden. Die Stadt wollte im Juli trotzdem ein Zeichen für den Radverkehr setzen. Die Notlösung Radlwoche hat sich zu einem wichtigen Veranstaltungsformat entwickelt, für das sich auch andere Kommunen interessieren. Der Austausch am Stammtisch zwischen Verwaltung und Szene fördert das Miteinander und konkrete Projekte. Bezüglich des Radverkehrsanteils erwartet die Stadt in Kürze aktuelle Zahlen. Weil wir das Radfahren mit all seinen Facetten für eine Woche ins Zentrum rücken, weil Behörden und Einrichtungen konstruktiv zusammen arbeiten, würde sich ganz Augsburg über den Deutschen Fahrradpreis freuen. Immer mehr Menschen nehmen teil, bringen sich ein beteiligten sich viele Fraktionen, sie radelten mit Interessierten zu kritischen Punkten im Radverkehrsnetz. 139

140 PERSPEKTIVWECHSEL Unfälle mit Lkw und Radfahrenden enden oft tödlich für Radfahrende. Auch die Lkw-Fahrer erleiden dabei Unfalltraumata, die z.t. nachhaltig ihre Fahrtätigkeit einschränken. Um Abbiegeunfälle ganz zu vermeiden, sollen technische Abbiegeassistenten ab 2022 in Europa Pflicht werden, Tests dafür laufen bereits in Hamburg. Technik wird aber immer nur ein Teil der Unfallprävention sein; die weitere Verantwortung liegt beim Menschen. Deswegen hat der ADFC 2019 Perspektivwechsel- Radtouren umgesetzt. Dabei wechseln die Lkw-Fahrenden in die Rolle der Radfahrenden. Gemeinsam mit dem Verband Straßengüterverkehr und Logistik Hamburg e.v., der Straßenverkehrsgenossenschaft Hamburg eg und drei Hamburger Logistikunternehmen wurde auf zwei gemeinsamen Radtouren mit ehrenamtlich Tätigen des ADFC als Guides ein breites Spektrum an Radinfrastruktur (15 bis 18 km) in Hamburg befahren. Vergangene Unfallorte wurden aufgesucht und mögliche Verläufe des Unfalls besprochen. Auf den Test-Touren war dieser Teil besonders eindrücklich: Die Unfallorte weisen eigentlich nichts Besonderes auf, aber die konkreten Schilderungen der Hergänge vor Ort erzeugen Betroffenheit und provozieren die Frage nach Ursachen. Erst so sind Risiken bei Abbiegeunfällen ADFC Hamburg für den Lkw-Fahrenden nicht mehr nur abstraktes Wissen, sondern eine selbst gewonnene Erkenntnis und ermöglichen so eine nachhaltige Sensibilisierung. Die erfolgreichen Test-Touren sowie das Interesse der Verbände und anderer Akteure der Logistikbranche zeigen, dass über technische Maßnahmen hinaus ein praktischer Bedarf an Aufklärung und Sensibilisierung zur Vermeidung von Lkw- Unfällen mit Radfahrenden besteht. Der ADFC Hamburg hat sich zum Ziel gesetzt, ein umfassendes und skalierbares Konzept für die systematische Integration einer Perspektivwechsel-Lehr- und Erlebenseinheit in die Aus- und Weiterbildung von Berufskraftfahrern zu entwickeln. Dieses Konzept soll auf andere Träger übertragbar und bundesweit anwendbar sein. Die Kombination aus Theorie und Praxis ist dabei der innovative Ansatz: Das theoretisch vermittelte Wissen zu spezifischen Unfallrisiken mit Radfahrenden im Seminar wird ergänzt durch das unmittelbare, persönliche Erleben der Lkw-Fahrenden in der Rolle eines Radfahrers im Stadtverkehr. Unser Perspektivwechsel-Projekt schließt die Lücke zwischen technischen Geräten zur Unfallprävention und Schutzengeln. Die Sensibilisierung der Menschen für Ansprechpartner: Sünje Callsen, Jens Deye Projekthomepage: perspektivwechsel-radtour-mit-lkw-fahrer 89 Unfallrisiken zwischen Lkw und Radfahrern minimieren durch Aufklärung und praktischen Rollentausch Zwei Test-Touren erfolgreich umgesetzt: Lkw-Fahrende erlebten Infrastruktur aus Radfahrer-Perspektive. Eigenmittel Projekt in Umsetzung Seit 2018 Unser Projekt bietet einen innovativen Ansatz mit klarem praktischem Bezug zur Vermeidung von Lkw-Abbiegeunfällen mit Radfahrenden. Lkw- Fahrende steigen auf das Rad um und erfahren den Straßenverkehr aus Perspektive des Radfahrenden: Wie fühlt es sich an, von einem Lkw eng überholt zu werden, wie sieht es für Radfahrende aus, wenn ein Lkw abbiegt? Vergangene Unfallorte werden aufgesucht und Unfallverläufe besprochen. Damit geht das Projekt über reine Wissensvermittlung weit hinaus. 140

141 PERSPEKTIVWECHSEL risikoreiche Situationen ist nur über Aufklärung und praktisches Erleben erreichbar. Hier setzt unser Projekt an und bietet neben der Erweiterung des Horizonts jeden Teilnehmers ein Mehr an Sicherheit und Respekt im Straßenverkehr. 89 Um einen entsprechenden Fördermittelantrag zu stellen, arbeitet der ADFC weiterhin in Eigenleistung an der Erweiterung des Netzwerkes zu den relevanten Akteuren. Der Deutsche Fahrradpreis wäre eine Anerkennung der bisherigen erfolgreichen Aufgleisung und ersten Test-Touren und würde die weitere Arbeit am Förderantrag erleichtern. 141

142 REVIERROUTEN (IM KONTEXT RADREVIER.RUHR) Ausgangssituation & Zielsetzung Zwar verfügte das Ruhrgebiet bereits über ein umfassendes radtouristisches Angebot, die Bekanntheit fehlte jedoch. Das Ruhrgebiet galt bislang nicht als qualitativ hochwertiges Radreiseziel. Außerdem fehlte ein greifbares Radprodukt, das die Fläche und alle Facetten der Region vorstellt. Vor allem attraktive Tagestouren für Regioradler und Tagestouristen waren kaum bekannt. Daher sollten Tourenvorschläge erstellt werden, die leicht nachzuradeln sind und durch spannende Themen und Namen die Gäste inspirieren, die Region mit dem Fahrrad zu erkunden. Eine Kommunikationsoffensive sollte die Attraktivität des Ruhrgebiets als Radreiseregion hervorheben. Dachmarkenbildung & Produktgestaltung Die Ruhr Tourismus GmbH hat in enger Abstimmung mit dem Regionalverband Ruhr und den lokalen Partnern in den letzten drei Jahren die Dachmarke radrevier. ruhr aufgebaut. Sie funktioniert auch als Qualitätssiegel, was durch die Gestaltung der Wort-Bild-Marke und den Qualitätsanspruch erreicht wurde. So sind u.a. alle Beherbergungspartner des radrevier.ruhr vom ADFC zertifizierte bett+bike-betriebe. 15 RevierRouten mit Längen zwischen 29 und 68 km wurden erarbeitet. Diese liegen verteilt über das gesamte Ruhrgebiet und verlaufen über das ebenfalls neu installierte Knotenpunktsystem, sodass sie leicht nachgeradelt werden können. Bereits die Namen wecken die Neugier der Radler: Probierstück, Auenland, Stahlküche, Grubenfahrt, Gartenstadt, Bahngeschichte(n), Von Ruhr zur Ruhr, Elefantenrunde, Zweistromland, Handelswege, Schwarzes Gold, RevierWasser, Kanalpassage, Landpartie, Haldenglück und Geländeritt. Ruhr Tourismus GmbH Ansprechpartner: Jochen Schlutius Projekthomepage: Die Touren werden in einem Tourenheft mit Detailbeschreibung und Karte vorgestellt, neben den zu fahrenden Knotenpunkten werden auch Gastro-Tipps, der optimale Startort sowie eine Empfehlung der Fahrtrichtung gegeben. Natürlich werden die Touren auch digital vorgestellt, kostenlose GPX-Daten stehen zum Download bereit. In 2019 wurden bereits Tourenhefte an Gäste verteilt, digital erhielten die RevierRouten über Seitenzugriffe. Kommunikationsoffensive Zunächst wurden reichweitenstarke Kanäle aufgebaut. In 2019 erfolgte eine umfassende Kommunikationsoffensive. Neben klassischen Marketingaktionen wurde u.a. intensiv mit Testimonials geworben. Digitales Highlight war ein 360-Grad-Film, der das radrevier.ruhr mittels VR-Brille auch z.b. auf Messen hautnah erlebbar machte. Evaluation & Nachhaltigkeit Eine Evaluation konnte wertvolle Informationen im Jahr 2019 sammeln. So würden z.b. 93,9% der befragten Radler die Region nun weiterempfehlen. 65,3% der Leistungsträger verzeichneten steigende Gästezahlen von Radlern in den letzten drei Jahren. Zum Abschluss des Förderprojektes konnte die weitere Finanzierung nachhaltig sichergestellt werden. Dabei beteiligen sich auch städtische Partner und private Leistungsträger finanziell. Dies belegt, dass die gesamte Region hinter den RevierRouten und der urbanen Radreiseregion radrevier.ruhr steht. 90 Gäste inspirieren und Orientierung in einer urbanen Radreiseregion geben Produktentwicklung von 15 thematischen RevierRouten mit Infomaterial sowie Kommunikationskampagne Projektbudget radrevier.ruhr insgesamt 1,9 Mio. / 80-%-Förderung durch EFRE Abgeschlossenes Förderprojekt (Fortführung als Produkt) Mit dem neuen Knotenpunktnetz im radrevier.ruhr erhalten Radler die Möglichkeit, aus einem km großen, urbanen Radwegenetz (Tages-) Touren auswählen zu können. Ein konkret greifbares und nachfahrbares Produkt fehlte jedoch. Es gab auf die klassischen W-Fragen keine Antworten: Wo soll ich welche Wege warum überhaupt fahren? Die 15 neuen RevierRouten beantworten diese Fragen und inspirieren mit spannenden Themen und auffälligen Namen die Menschen zum Radfahren im urbanen Raum. 142

143 EIN RADGESETZ FÜR BAYERN! Der ADFC strebt ein faires und sicheres Miteinander auf allen Verkehrsflächen, gute Luft und weniger Lärm in Stadt und Land an. Daher fordern wir eine Verkehrswende. Kurze und mittlere Distanzen sind schnell mit dem Rad zurückzulegen. Voraussetzung hierfür: sichere und komfortable Alltagsradwege. Mit dem Radverkehrsprogramm Bayern 2025 hat die bayerische Staatsregierung sich zum Ziel gesetzt, den Radverkehrsanteil bis 2025 auf 20% zu verdoppeln. Dafür braucht es einen verbindlichen Rahmen und eine enorme Verbesserung der Radverkehrsförderung. Unsere Einschätzung dazu: Ein Radgesetz ist notwendig. Ziele: Adressierung und Platzierung der Notwendigkeit eines Radgesetzes an Politik und kommunale Verbände, innerhalb des ADFC Bayern, an sonstige Stakeholder sowie in Presse und Social Media. Maßnahmen: Politische Gespräche; Lobbyarbeit mit relevanten Stakeholdern; Pressearbeit; Kommunikation in den Verband; Events; Wahlprüfsteine; Werbematerialien. Um hohe Aufmerksamkeit zu erlangen, wurden verschiedene Stilmittel in einer Figur gebündelt: König Ludwig II. (Kini) von Bayern: Irritation und traditionelle Symbolik gepaart mit einem königlichbayerisch Personenkult eine emotionalisierende Story entsteht: Der Kini plante schon 1880 ein Velo-Gesetz, ertrank aber, bevor dieses erlassen werden konnte. Nun greift der ADFC darauf zurück und fordert ein Radgesetz von der Politik. Radfahren soll gefördert werden, damit alle gut und sicher im Verkehr mitschwimmen können und nicht, wie einst der Kini, untergehen. Das Tragen von Schwimmflügeln beim Radfahren unterstreicht die Forderung: ADFC Landesvorsitzende Bernadette Felsch, ADFC Stellv. Landesvorsitzender Rauno Fuchs Ansprechpartner: Petra Husemann-Roew, Geschäftsführerin, Kerstin Schwabenbauer, Projektkoordinatorin Projekthomepage: Bayern braucht ein Radgesetz damit wir im Verkehr nicht untergehen. Ergebnisse: Sichtbarkeit offline: ADFC Sternfahrt, bayernweite Infostände, Kini-Auftritte, BR-Radltour, Pressemitteilungen, Podiumsdiskussionen online: Webseite mit Radltagebuch, Wahlwerbespot mit Kini ( dropbox.com/s/qbi3yhaoj7ke6cc/ Radgesetz_Der_Film_Neu.mp4?dl=0), Wahlprüfsteine an die Landtagsparteien Insgesamt ist es sehr gut gelungen, die Politik samt kommunaler Verbände zu erreichen, mit einer Ausnahme stellten sich zur Landtagswahl alle Parteien hinter die Forderungen. Die Platzierung in Presse und Social Media verlief auch zufriedenstellend. Nur die Rezeption der Kampagne innerhalb des ADFC Bayern und in der Bevölkerung war weniger stark. Zum einen konnte sich ein Teil der ADFC-Aktiven mit dem Radlkini nicht identifizieren. Zum anderen fehlten die finanziellen Ressourcen für eine breitere Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit. Das Besondere: Die Dringlichkeit der Verkehrswende für ein zukunftsfähiges Bayern wird mit Charme und Witz verbreitet, ohne erhobenen Zeigefinger. Umweltschutz wird mit traditioneller Symbolik verknüpft. Das gesellschaftlich emotional behaftete Thema Automobilverkehr ist mit Samthandschuhen anzufassen, v.a. wenn es darum geht, eine breite Masse für eine umweltfreundliche Verkehrswende zu gewinnen. Indem wir den Kini haben auferstehen lassen, ist uns dieser Spagat gelungen. 91 Die dringliche Notwendigkeit eines landesweiten Radgesetzes in den Fokus der Politik zu rücken Befürwortung der Radgesetz-Forderungen durch alle Landtagsparteien Budgetbereitstellung durch ADFC Landesverband inkl. Entwicklungsfonds und projektbezogener Spenden Ausgesetztes Projekt Seit April 2018 Die ADFC-Kampagne nutzte den bayerischen Landtagswahlkampf 2018, um auf die Notwendigkeit eines landesweiten Radgesetzes und die Dringlichkeit einer konsequenten Radverkehrsförderung aufmerksam zu machen. Die politische Lobbyarbeit wurde durch eine begleitende Story flankiert, die bewusst mit historisch bekannten Fakten spielt. König Ludwig II. als prominenter Schirmherr samt Schwimmflügeln ließ die Adressaten stutzig werden und lenkte so erhöhte Aufmerksamkeit auf die Forderungen der Kampagne. 143

144 BESSER ZUR SCHULE 92 Jeden Morgen machen sich in Hessen über Kinder und Jugendliche auf den Weg zur Schule. Die Hälfte der Schulanfänger ist zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn unterwegs. Die Hol- und Bringverkehre durch Eltern haben zu Stoßzeiten stark zugenommen. Unter dem Motto Besser zur Schule hat die ivm als Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement des Landes Hessen aufeinander abgestimmte Angebote erarbeitet, die eine eigenständige und sichere Mobilität der Schülerinnen und Schüler fördern ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn. Das Programm von Besser zur Schule umfasst Angebote zur Information, Beratung, Aktivierung, Umsetzung und Verstetigung eines schulischen Mobilitätsmanagements bei Schulen, Schulträgern und Kommunen. Hierzu zählen: Schülerradroutennetz und Schülerradroutenplaner Hessen, Wettbewerb Schulradeln, eine umfassende Aktivitätendatenbank, Beratungsprogramm Besser zur Schule, zur Erarbeitung und Umsetzung integrierter Schulmobilitätspläne, die Initiierung und Begleitung von Netzwerken zu Schule und Mobilität vor Ort. Schulen, Schulträger und Kommunen erhalten kostenfrei Beratung und Unterstützung, um gemeinsam mit allen Akteuren vor Ort konkret auf den Schulstrandort angepasste Maßnahmen zu erarbeiten. Wesentlicher Grundgedanke dabei ist, den Austausch zwischen der Schulwelt und der Verkehrswelt zu fördern und zu stärken. Alle betroffenen Akteure werden dabei durch die professionelle externe Begleitung bei der Umsetzung begleitet. Und ganz gleich, ob eine Schule mit einem Projekt starten oder als Schulträger über ein lokales Netzwerk in die Thematik einsteigen möchte letzten Endes arbeiten Schulen, Schulträger und Kommunen zusammen. Jeder Programmteilnehmer profitiert von den daraus entstehenden ivm GmbH Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmangement Hessen Ansprechpartner: Sylvia Wiersing, Felix Rentsch-Opelt, Stefanie Hartlep Projekthomepage: Schulisches Mobilitätsmanagement Integrierte Schulmobilitätspläne für über 40 Schulen; Qualitätsgesicherte Schülerradroutennetze für alle weiterführenden Schulen Förderung durch das Land Hessen und Eigenmittel ivm Laufend Fachzentrum Damit alle Besser zur Schule kommen, unterstützen wir als Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement Schulen, Schulträger und Kommunen bei der Erarbeitung und Umsetzung eines umfassenden schulischen Mobilitätsmanagements. Die eigenständige und sichere Mobilität der Schülerinnen und Schüler soll so gefördert werden ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn. Das Angebot umfasst insgesamt sechs Angebotsbausteinen, wie z.b. das Schülerradroutennetz für Hessen, den Wettbewerb Schulradeln oder das Beratungsprogramm zur Erarbeitung integrierter Schulmobilitätspläne. 144

145 BESSER ZUR SCHULE 92 Synergien. Dies zeichnet das Angebot des Fachzentrums aus. Das Land Hessen fördert das Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement bei der ivm mit insgesamt 2,1 Mio. für eine Laufzeit von vier Jahren ( ). Bis 2019 haben über 40 Schulen gemeinsam integrierte Schulmobilitätspläne zur Implementierung eines schulischen Mobilitätsmanagements erarbeitet und passgenaue Maßnahmen aus den Bereichen Infrastruktur, Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung sowie Information und Kommunikation erarbeitet. Das Zufußgehen und das Radfahren zur Schule haben dabei bei allen Projekten einen hohen Stellenwert. Mit unserem systematisierten Beratungsansatz bringen wir ein umfassendes Analyse-Instrumentarium mit einem erprobten Erarbeitungsprozess mit, der alle relevanten Akteure aus den Bereichen Schule und Mobilität zusammenbringt und vor allem die Kinder und Jugendlichen und deren Sichtweise aktiv mit einbezieht. Die Ansätze sind auf eine dauerhafte Umsetzung und Verstetigung der Prozesse und der Zusammenarbeit ausgerichtet. Wir legen Wert auf die Vernetzung der Akteure, die Benennung von Zuständigkeiten sowie die Etablierung von dauerhaften Arbeitsstrukturen und Formen bei Schulen, Schulträgern und Kommunen. 145

146 WETTBEWERB SCHULRADELN 93 Das Land Hessen will die nachhaltige und selbstständige Mobilität von Kindern und Jugendlichen fördern rief die ivm nach Vorbild des STADTRADELNS mit dem Klima-Bündnis e.v. den Wettbewerb Schulradeln ins Leben: Weiterführende Schulen sammeln innerhalb von drei Wochen möglichst viele Fahrradkilometer und gestalten spannende Aktionen zum Thema Fahrrad. Das Schulradeln bietet einen spielerischen Ansatz, die Fahrradnutzung in die Alltagsmobilität zu integrieren, und sensibilisiert für den Radverkehr im schulischen und kommunalen Kontext: Schüler/-innen, Eltern und Lehrerschaft werden aktiviert, aufs Fahrrad zu steigen. Das Potenzial des Fahrradfahrens im schulischen Umfeld wird sichtbar gemacht. Entscheidungsträger und Politik werden für den Nutzen des schulischen Radverkehrs und zukünftige Erfordernisse sensibilisiert. Für die Umsetzung des Schulradelns holen wir die Teilnehmer gezielt ab: Die weiterführenden Schulen in Hessen werden über den hessischen Verkehrsminister, die politische Ebene der Kommunen und lokale Koordinatoren angeschrieben und/oder persönlich kontaktiert. So überlassen wir es nicht dem Zufall, wie bei einem ungesteuerten Wettbewerb, dass Interessierte auf das Schulradeln stoßen. Zentrale Elemente der Kommunikation sind die Webseite Printmaterialien und eine gemeinsame Pressearbeit mit den Kommunen sowie insbesondere das Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement. Erfolgsgarant ist, dass alle oben genannten Adressaten als Multiplikatoren wirken. Lokale Schulradelkoordinatoren übernehmen die Aktivierung und Umsetzung vor Ort. Kommunen und Schulen erhalten kostenfrei Informations- und Werbematerial, die ivm liefert Bausteine für Pressemitteilungen zum Wettbewerbsauftakt und zu Prämierungsveranstaltungen. Kommunen adaptieren und veröffentlichen sie. Die Prämierung erfolgt auf zwei Ebenen: Auszeichnung der Gewinnerschulen und Preisgeld auf Landesebene durch den hessischen Verkehrsminister (Schirmherr). Kommunen würdigen das Schulengagement mit Prämierungen und schönen Sachpreisen. Nach fünf Jahren hat sich der Wettbewerb Schulradeln in Hessen etabliert wurden km geradelt! Über das Schulradeln konnten wir viele Schulen für ivm (Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt Rhein- Main) und Klima-Bündnis e.v Ansprechpartner: Stefanie Hartlep Projekthomepage: Förderung einer nachhaltigen und selbstständigen Mobilität von Kindern und Jugendlichen in Hessen 2019 legten etwa Radler*innen von 160 teilnehmenden Schulen in drei Wochen 1,8 Mio. km zurück Nationaler Radverkehrsplan, seit 2018 durch das Land Hessen Abgeschlossenes Projekt Dauerhaftes Angebot seit 2015 Der Wettbewerb Schulradeln aktiviert Schülerinnen und Schüler, Schulen und Kommunen zu verstärkter Radfahraktivität und sensibilisiert für das Thema Radverkehr im schulischen Umfeld sowie Klimaschutz. Langfristig ist er ein Instrument zur Förderung der nachhaltigen und selbstständigen Mobilität von Kindern. Die Adressaten des Wettbewerbs fungieren gleichzeitig als Multiplikatoren des Themas und werden dadurch selbst zu entscheidenden Akteuren im Bereich des Schulischen Mobilitätsmanagements. 146

147 WETTBEWERB SCHULRADELN ein umfassendes Schulisches Mobilitätsmanagement aktivieren. Das Schulradeln und die Schulen sind so fester Bestandteil im Netzwerk des Fachzentrums Schulisches Mobilitätsmanagement geworden. Anders als gewöhnliche Wettbewerbsresultate haben die Ergebnisse politische Relevanz: als Indikator für die kommunale Radverkehrspolitik und das Engagement im Schulischen Mobilitätsmanagement. Persönlichkeiten, die sich für die Förderung selbstständiger Mobilität von Kindern sowie des Fahrrades engagieren, übernehmen die lokale Schirmherrschaft für den Wettbewerb. Das Projekt Schulradeln sollte gewinnen, weil es einen Beitrag zur Verkehrswende leisten kann, es als Einstieg für ein umfassendes Schulisches Mobilitätsmanagement und eine gezielte Radverkehrsförderung dient und damit politische Relevanz hat, das Wettbewerbskonzept bundesweit umsetzbar ist und es Schülerinnen und Schülern großen Spaß macht und die Generation Fridays for Future thematisch abholt

148 Blogs, Fachzeitschriften, Massenmedien QUELLE: PD-F STRATMANN

149 FÜNF-FLÜSSE-RADWEG 94 In 2016 bis 2018 wurde durch ein Leader- Projekt der Fünf-Flüsse-Radweg aufgewertet (neue Beschilderung, neue Homepage, neue Radkarte). Schnell wurde uns bewusst, dass wir hier auch im Nachgang (nach Ende des Leader-Projekts) an diesem Projekt weiterarbeiten müssen, und wir haben uns deshalb für eine gute, aber auch sehr kostengünstige Variante entschieden. Ziel der Maßnahme ist die Nachhaltigkeit des Fünf-Flüsse-Radwegs und der Ausbau des Bereichs Social Media (Facebook), um Informationen rund um den Weg an die Radler zeitnah und gezielt zu übermitteln. Erreicht wurde dies einerseits durch gezielte Online-Werbung auf Facebook mit dem Ziel der Steigerung der Follower und andererseits mit kurzen informativen Beiträgen inkl. ansprechenden Schnappschüssen vom Radweg. Bisher konnten in dieser Maßnahme neue Follower gewonnen werden (innerhalb von drei Monaten) und auch die Interaktionen der Nutzer sind stark gestiegen. Im Schnitt erreichen wir nun pro Monat Menschen. Dies erfordert einen flexiblen Zeiteinsatz durch uns, da wir natürlich so schnell wie möglich auf Fragen und Probleme unserer Radler antworten wollen. Aufgrund dessen ist der Projektleiter stetig online und hilft bei den Anfragen unserer Nutzer. Seit dieser Maßnahme hat sich u. a. der Versand unserer Radkarte für den Fünf- Flüsse-Radweg verdoppelt und auch eine Rückfrage bei unseren Gastgebern zeigt eine höhere Auslastung der Kontingente. Tourismusverband Ostbayern e. V. Ansprechpartner: Uwe Stanke Projekthomepage: Für Bilder, die vom Fünf-Flüsse-Radweg gepostet werden, wurde eine Befahrung des Weges durchgeführt (mit den Partnern) und von den schönsten Plätzen wurden weit über Fotos gemacht. Diese nutzen wir für unsere Facebook-Posts und haben festgestellt, dass hier die Interaktionen höher als bei professionellen Fotografen sind. Einerseits hatten wir dadurch wieder eine Kostenersparnis und anderseits hätten wir bei Weitem nicht so viele Fotos aus einer professionellen Ausschreibung erhalten können. Bei dieser Befahrung haben wir gleichzeitig auch noch die Möglichkeit gehabt, mit unseren Radlern am Weg ins Gespräch zu kommen, und könnten hier auch noch einige Anregungen mit aufnehmen, die wir jetzt auf Facebook posten (z.b. Praxistipps oder die schönsten Aussichtsplätze am Weg). Uns vom Projektteam war es wichtig, dass nach dem Leader-Projekt in 2016 bis 2018 der Fünf-Flüsse-Radweg professionell weiter betreut wird, und Facebook ist für uns eine sehr gute Möglichkeit, viele Menschen zu erreichen. Nachhaltigkeit des Fünf-Flüsse-Radwegs und Ausbau im Bereich Social Media Facebook-Account von 0 auf Follower erhöht große Reichweite und viele Interaktionen Umlage durch Städte und Landkreise am Fünf-Flüsse-Radweg Abgeschlossenes Projekt 2. Halbjahr 2019 Ziele der Maßnahme sind die Nachhaltigkeit des Fünf-Flüsse-Radwegs und der Ausbau des Bereichs Social Media (Facebook), um Informationen rund um den Weg an die Radler zeitnah und gezielt zu übermitteln. Tourismusinformationen müssen schnell und gezielt an die Interessierten übermittelt werden. 149

150 DREI KINDERBÜCHER ZUM THEMA NAHMOBILITÄT Die Stadt Bottrop, Abteilung Verkehrsplanung, hat drei Kinderbücher im Pixi-Format herausgebracht. Idee ist es, Kindern das Thema Nahmobilität auf eine unterhaltsame Weise näherzubringen, um sie so frühzeitig für eine umweltfreundliche und gesunde Mobilität zu sensibilisieren. Eigenständigkeit ist dabei ein wichtiges Schlüsselwort. Denn es passiert doch zu häufig, dass Eltern ihren Kindern im Straßenverkehr zu wenig zutrauen, sie eher demotivieren und es eher zur Normalität gehört, mit dem Auto zur Schule gebracht zu werden. Zeitgleich zu der Planung des ersten Kinderbuchs wurde das Konzept Mehr Freiraum für Kinder der Stadt Bottrop fertiggestellt die Belange von Kindern in den Fokus zu rücken spielt daher für das Planungsamt eine sehr wichtige Rolle, denn bei den jüngsten Bürgerinnen und Bürgern anzusetzen ist eine wichtige Grundlage für die Zukunft. Es wurde konkret nach Autoren und Illustratoren aus der Region gesucht, die einen Bezug zu der Stadt haben und über Ortkenntnisse verfügen, da in den Büchern real exisiterende Straßenabschnitte, Fahrradwege und städtische Nahmobilitätseinrichtungen (Fahrrad-Waschanlage, Radstationen) abgebildet sind, um so u.a. bei den Kindern und auch den Eltern einen Anreiz zu schaffen, die Wege mit dem Fahrrad zu Stadt Bottrop, Abteilung Verkehrsplanung Ansprechpartner: Jasmin Hornstein Projekthomepage: keine Angabe fahren. Zusätzlich werden die Kinder in den Büchern durch Spiele (zum Beispiel einer Schnitzeljagd mit der App Actionbound ) motiviert, mit dem Fahrrad durch die Stadt zu fahren. Außerdem werden in den Büchern neue Trends inhaltlich eingebunden: Lastenräder, E-Bikes, Elektrobusse, Fahrradstraßen etc. Das dritte Buch ist Mitte dieses Jahrs in den Druck gegangen und wurde bereits auf zahlreichen Veranstaltungen, in städtischen Einrichtungen und in Kindergärten und Schulen verteilt. Auch in der Presse haben die Bücher positiven Anklang gefunden. Eine Fortsetzung der Reihe ist angedacht, vielleicht sogar ein Brettspiel für ältere Kinder und Jugendliche. Das Projekt sollte den Wettbewerb gewinnen, da es sich bei den Kinderbüchern um eine tolle Kombination handelt aus inhaltlich wichtigen Themen und unterhaltsamen (einzigartigen!) Geschichten. Die Kinder werden auf diese Weise vom Fahrradfahren und Zufußgehen überzeugt und lernen so einige Nahmobilitätseinrichtungen und Fahrradprojekte in der Stadt kennen. Der lokale Bezug zu der Stadt Bottrop macht die Bücher zu etwas ganz Besonderem und schafft bei den Kindern und auch bei den Erwachsenen eine wichtige Verbundenheit mit ihrer Stadt. 95 Kindern das Thema Nahmobilität auf eine unterhaltsame und interessante Weise näherzubringen Verteilung der drei Bücher in Kindergärten, städtischen Einrichtungen, auf Aktionstagen (in Bottrop) 75% AGFS-Fördergelder, kommunale Öffentlichkeitsarbeit und 25% Eigenanteil Abgeschlossenes Projekt September 2016 bis Juli 2019 Konkret sollen die Kurzgeschichten den Kindern aufzeigen, wie sie ihren Alltag autofrei auf sicherem Weg bewältigen können, und sie auf spannende Weise davon begeistern, zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren. Dabei haben die Bücher einen Bezug zur Stadt Bottrop und lokalen Einrichtungen, Sehenswürdigkeiten (für Kinder) mit hohem Wiedererkennungswert werden eingebunden. Darüber hinaus enthält jedes Buch eine kleine Aufgabe/ein kleines Spiel (z.b. Schnitzeljagd). 150

151 MANEGES-KREISE.COM Ein Theaterstück (k)reist mit dem Fahrrad: maneges-kreise.com. Auftakt war im August 2015: Manèges-Kreise ging auf Fahrrad-Tournee: von Berlin nach Paris. Es folgten drei weitere Touren in den Jahren 2016 und Meist passend zur jeweiligen Landessprache spielten die Schauspieler und Projektleiter Christina Gumz und Clément Labail entweder auf Deutsch oder auf Französisch (zum Inhalt des Stücks siehe unten Link/Projekt). Die Auftrittsorte wurden allein durch Muskelkraft erreicht. Sämtliches Material, alle notwendigen Accessoires waren auf den Rädern inkl. Anhängern (keine E-Bikes) verstaut. Die Route führte u.a. durch ländliche Gegenden. Durch die Magdeburger Börde bis Hannover, vom Weserbergland in das Sauerland, bis knappe zwei Monate nach dem Start die beiden Fahrräder im Pariser Smog auftauchten. Begleitet wurden die Aufführungen durch Theaterworkshops für Groß und Klein, Fahrräder und Anhänger beim Spiel wie bei den Workshops immer in Sichtweite. Für die ganz Kleinen gab es Malworkshops zum Thema der Reise: Bilder und Collagen fuhren anschließend bis zum Tour-Ziel mit und wurden anschließend Théâtre au fil des nuages deutsch-französisches Theater Ansprechpartner: Christina Gumz Projekthomepage: ausgestellt. Im September 2016 ging das Abenteuer weiter im Brandenburg-Berliner Raum. Im Mai 2017 folgte die Ruhr-Tour, im September ging es von Frankfurt/Main nach Straßburg. Die Auftritte fanden in soziokulturellen Zentren und Theatern sowie auf improvisierten Bühnen auf dem Lande und in der Stadt (Terrassen, Wohngemeinschaften, Projekthäusern und Schulen) statt. Es gab unterwegs viele Reaktionen auf die ungewöhnliche Weise anzureisen. Neugier und Bewusstsein wurden geweckt. Manchmal fuhren auch andere Fahrradfahrer ein Stück mit. Die Grundideen des Projekts sind: Entfachen von individuellen und kollektiven Energien, Inspirieren zu Reise- und Entdeckungslust sich, den anderen, die andere Sprache oder gar die eigene Sprache und Kultur(en) per Fahrrad. An ein Abenteuer in nächster Nähe denken. Die Rolle des Fahrrads als Symbol der Bewegung: von Stadt zu Stadt, von Region zu Region, von einer Sprache zur anderen. In Stück und Fahrradtour geht es um das Thema des Sich-Weiterentwickelns, im Privaten wie im Beruflichen, in der Technik wie im Umweltschutz. Es geht um die Initiierung von Dialog und Vernetzung (Auftrittsorte, Zuschauer), Schaffung von Bewusstsein (ja, Rad, Poesie und Realität passen zusammen, genauso wie Unterhaltung, Spaß und Nachhaltigkeit). Also ein fröhlich-mutiges, europäisches, kreatives Projekt, das sich durch Engagement, simplicité und die Nähe zum Publikum (die Präsenz des Fahrrads, die partizipative Komponente im Stück, die Zweisprachigkeit und die Workshops) auszeichnet. Presselinks: Zum Stück: Impressionen: wordpress.com/category/on-the-road/ 96 Rad und Theater als mach- und erlebbare Poesie im Alltag Vier Tourneen bisher: Berlin-Paris, Brandenburg-Bogensee, Ruhr-Tour, Frankfurt-Straßburg Verkauf der Theaterprogramme, kleine Förderung für die Workshops vom OFAJ/DFJW, Eigenmittel Projekt in Umsetzung Inklusive Vorbereitung seit 2013 maneges-kreise.com verbindet sowohl niedrigschwelliges als auch anspruchsvolles, partizipatives und barrierefreies Theater im ländlichen wie im urbanen Raum mit dem Fahrrad als einzigem Transportmittel. Von Region zu Region, von Sprache zu Sprache. Das Stück gibt es sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch von und mit zwei radelnden Schauspielern. Das Publikum kann mitfahren. Bisher umgesetzt: vier Tourneen ( ). Weitere sind in Planung. 151

152 FAHRRADKINO CHEMNITZ DAS MOBILE FAHRRADKINO FÜR CHEMNITZ 97 Das Fahrradkino Chemnitz ist ein gemeinnütziges Bürgerbeteiligungs-Projekt. Es wurde als Mikroprojekt im Rahmen der Chemnitzer Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2025 eingereicht und im Jahr 2018 mit einer Fördersumme von unterstützt. Ausgangssituation ist, dass der Anteil zurückgelegter Wege mit dem Fahrrad in Chemnitz deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Das Fahrradkino Chemnitz Projektteam: Franziska Hartwich, Maria Kreußlein und Susen Döbelt Ansprechpartner: Maria Kreußlein Projekthomepage: Das Ziel unseres Mikroprojektes war es, Fahrradfahren und Kultur zu verbinden, damit die Fahrradkultur zu fördern und den ChemnitzerInnen ins Bewusstsein zu rufen. Mit dem Fahrradkino haben wir Kultur in unbespielte Räume der Stadt und zu den BürgerInnen gebracht. Dafür wählten wir bewusst Orte und Stadtgemeinschaften außerhalb des Chemnitzer Zentrums und organisierten kostenlose Fahrradkinovorstellungen. Jeweils drei für den Vorführort thematisch relevante Filme wurden im Vorfeld zur Auswahl gestellt. Die Abstimmung über den gezeigten Film erfolgte partizipativ über digitale (Homepage, Facebook, Instagram) Kanäle. Auch analoge Medienkanäle (Zeitung, Flyer in Anwohnerbriefkästen) wurden genutzt, um ein möglichst breites Chemnitzer Publikum zu informieren und anzusprechen. Unser erster Vorführort zielte auf die Chemnitzer Fahrrad-Geschichte ab: Wir begaben uns in die Chemnitzer Wiege der Fahrradproduktion: das alte Diamantwerk (Stadtteil Chemnitz-Siegmar). Der Gemeinschaftsgarten Gartenutopie diente uns als zweiter Vorführort (Stadtteil Sonnenberg). Hier lag der Fokus auf dem aktuell brisanten Thema der Klimakrise. Unter einem großen Zeltdach fanden 50 ZuschauerInnen einen gemütlichen Unterschlupf, während ein Unwetter über uns hinweg zog. Zur dritten Veranstaltung radelte das Fahrradkino in das größte Plattenbaugebiet der Stadt: das Wohngebiet Fritz Heckert. Die Zuschauer tauchten in die zeitpolitisch geprägte Biografie einer Karl-Marx-Städter Radsportlegende ein. Aufgrund der Reichweite und des Interesses blicken wir auf zwei zusätzliche Veranstaltungen im Rahmen des Kunstfestivals Begehungen und des Europäischen Mobilitätstages zurück. Abschluss unserer Saison waren die Kooperationen Durch partizipative, klimaneutrale Filmveranstaltungen den Chemnitzer Radverkehr fördern Sieben partizipative Veranstaltungen, analoge und digitale Kommunikationskanäle und Netzwerkarbeit Mikroprojekt für Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 (2.500 ), ehrenamtliche Arbeit aller Beteiligten Projekt in Umsetzung Seit Dezember 2018 Ziel des Projektes war die Verbesserung des Images und die Förderung des Radverkehrs in Chemnitz. Unser Projekt basiert darauf, dass das Fahrrad neben Mobilität auch eine kulturelle Funktion erfüllen kann: Es erzeugt Energie sowohl hinsichtlich eines gesunden Lebensgefühls als auch sozial und physikalisch als klimafreundlicher Stromerzeuger. Unsere Idee: Nutzen wir diese Energie und rufen das Fahrrad als klimafreundlichen Kulturträger den ChemnitzerInnen (wieder) ins Bewusstsein. 152

153 FAHRRADKINO CHEMNITZ DAS MOBILE FAHRRADKINO FÜR CHEMNITZ 97 mit dem Haus Arthur sowie dem Walden e.v., zwei Chemnitzer Kulturinstitutionen, bei denen wir ebenso mit dem Fahrradkino zu Gast waren. Das Fahrradkino Chemnitz belebt unbesetzte Orte und macht Energieproduktion erfahrbar. BesucherInnen des Fahrradkinos sind gefragt, mithilfe ihrer mitgebrachten Räder an acht Stationen partizipativ und in Arbeitsteilung den Strom für eine durchgehende Filmvorführung zu erzeugen. Dadurch wird auch die gemeinschaftliche Dimension klimaneutraler Energieproduktion unterstrichen. Wir möchten auch in Zukunft die ChemnitzerInnen im Rahmen unserer eintrittsfreien Veranstaltungen radelnd zusammenbringen. Daher haben wir beschlossen, den Fahrradkino Chemnitz e.v. zu gründen (1. Quartal 2020). 153

154 BROSCHÜRE RADFAHREN IM MAIN-TAUNUS-KREIS Das Projekt ist durch die Nahmobilitätsbeauftragte des Main-Taunus-Kreises realisiert worden. An diese Stelle können sich Bürgerinnen und Bürger zu Fragen der Nahmobilität wenden. Es ist deutlich geworden, dass viele lokale Informationen verstreut im Internet, auf Flyern oder nur auf Nachfrage bei Anbietern und Kommunen erhältlich sind. Dies ist umständlich und führt bei den Interessierten zu Frust. Fragen wie Welcher Bahnhof ist barrierefrei? Wer codiert mein Fahrrad im Main- Taunus-Kreis? Wen kontaktiere ich zur Anmietung einer Fahrradbox? lassen sich oft erst durch aufwendige Recherchen beantworten. Diese Arbeit sollte den Bürgerinnen und Bürgern abgenommen werden. Wichtig war, nicht nur den Freizeitradlerinnen und -radlern die größeren Routen zu präsentieren, gerade die Pendelnden sollten Informationen erhalten, die sie im Alltag benötigen, um das Auto öfter gegen das Rad zu tauschen. Main-Taunus-Kreis, Der Kreisausschuss, Nahmobilität Ausgesucht wurden a.a. folgende Themen: Karte Radfahren im MTK /// Barrierefreiheit, Radboxen, Park+Ride, Werkstätten, Verleihstationen übersichtlich dargestellt Radverkehrskonzept 2018 /// Vorstellung des MTK-Radverkehrskonzepts Die Zukunft bleibt elektrisch! /// Infos zu Pedelecs und Tipps für die erste Fahrt Die Regionalpark-Route /// Infos zur touristischen Regionalpark-Route Barrierefrei das Rad dabei! /// Infos zur kostenfreien Mitnahme des Rades im RMV-Gebiet Barrierefreiheit und Radboxen an Bahnhöfen im MTK /// Liste mit Infos und Kontaktdaten in den zwölf Kommunen Finger weg mein Rad ist registriert! /// Tipps zu Codierung und Fahrradschlössern Radroutenplaner /// Vorstellung des Radroutenplaners Hessen Hessen Meldeplattform Radverkehr /// Vorstellung der Meldeplattform ( Mängelmelder ) Der ADFC Main-Taunus /// Vorstellung der lokalen Gruppe Noch gewusst? /// Kleine Schilder- und Regelkunde für Radfahrer Unterwegs in Wald und Flur /// Tipps fürs Radfahren auf landwirtschaftlichen Wegen Diese (und weitere) Themen wurden von der Nahmobilitätsbeauftragten des Main- Taunus-Kreises im Jahr 2019 aufgearbeitet und in einer Broschüre zusammengefasst. Das Herzstück bildet die Karte, in die viele der Informationen eingeflossen sind. Die Broschüre wurde gedruckt im Landratsamt sowie in den Verwaltungen der Kommunen ausgelegt. Außerdem steht sie zum Download auf der Webseite des Main-Taunus- Ansprechpartner: Cornelia Wienen Cornelia.wienen@mtk.org Projekthomepage: 98 Bereitstellung relevanter, lokaler Informationen zum Radverkehr und zur Intermodalität im MTK Besonders positives Feedback zur Karte Radfahren im MTK, Broschüre war stets schnell vergriffen. Die Broschüre wurde vom Main- Taunus-Kreis erstellt und finanziert. Abgeschlossenes Projekt Die erste Auflage wurde von Januar bis Mai 2019 erstellt und im Juni 2019 veröffentlicht soll die Broschüre erweitert werden. In der Broschüre Radfahren im Main- Taunus-Kreis werden lokale Informationen rund um das Thema Radfahren gebündelt und den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt. Hierbei wurde besonderer Wert auf Tipps und Informationen gelegt, die beim alltäglichen Radfahren nützlich sein können, die jedoch aufwendig zu recherchieren sind, z.b. weil sich Vorgänge in den Kommunen unterscheiden oder Informationen nicht online bereitgestellt werden. 154

155 BROSCHÜRE RADFAHREN IM MAIN-TAUNUS-KREIS 98 Kreises bereit. Im Jahr 2020 wird sie aktualisiert und erweitert. Dieses Projekt sollte den Wettbewerb gewinnen, um zu zeigen, dass auch mit wenigen Mitteln tolle Projekte zur Kommunikation im Radverkehr möglich sind. Förderprogramme greifen erst, wenn ein Grundbetrag investiert wird, es ist jedoch für viele Kommunen schwierig, dieses Geld aufzubringen. Für andere Kommunen kann diese Broschüre eine Inspiration sein, sich auf die lokalen Informationen zu fokussieren und diese mit kleinen Mitteln bereitzustellen. Das Feedback zu der Broschüre hat gezeigt, dass die Idee erfolgreich war. 155

156 THE EUROPEAN GUY 99 Zwei Mal wurde ich durch Autos vom Fahrrad geholt. Davon habe ich mich jedoch nicht entmutigen lassen, denn je weniger geradelt wird, desto weniger wird auf Radler geachtet. Ich bin noch mehr Fahrrad gefahren, noch vorsichtiger, noch achtsamer, aber auch noch mehr Strecken. Dabei sollte das sichere Radfahren so selbstverständlich sein wie unsere Freiheiten, in Europa reisen, arbeiten und leben zu können. Doch beides ist es offensichtlich nicht. Und so begann ich im August 2018 damit, für beides zu werben. Zum Auftakt radelte ich von der EZB in Frankfurt über die Europa-Städte Maastricht und Brüssel an die belgische Küste. Darauf folgten zahlreiche Touren in ganz Europa und darüber hinaus: Dabei liegt manchmal der Fokus auch nur auf dem Fahrrad (z.b. Death- Valley-Durchquerung, Tour im Westjordanland), manchmal auch nur auf Europa (Besteigung des höchsten Bergs Großbritanniens mit Hissen der Europaflagge gegen den Brexit). Immer jedoch gilt das Motto: Europe. In Motion. Inzwischen zieht diese zweifelsohne ungewöhnliche Kombination aus Radsport und Europaleidenschaft immer größere Kreise: Neben Einladungen zu Veranstaltungen und Diskussionen um Radverkehr und Europa durfte ich beispielsweise für die Hessische Staatskanzlei ein Werbevideo für die Europawahl im Mai 2019 drehen ( elias-spreiter-wirbt-fuer-europa). Auch kommen immer mehr Sportler verschiedener Herkunft auf mich zu und wirken mit an der Idee, Europa noch mehr mit dem Fahrrad zu vereinen. Viele weitere europäische Radtouren einschließlich Alpenüberquerung & Co. sind in Planung. Warum die Idee von The European Guy gewinnen sollte? Sie vereint zwei der besten Dinge, die wir je geschaffen haben: das Fahrrad und unser friedliches, geeintes Europa. Und für beides sollten wir noch viel mehr Begeisterung entfachen! Europa mit dem Fahrrad vereinen Social-Media-Reichweiten, Teilnahme an diversen Events und z.b. Werbespot zur Europawahl für das Land Hessen Eigenfinanziert Projekt in Umsetzung Projekt in Umsetzung Elias J. Spreiter Ansprechpartner: Elias J. Spreiter Projekthomepage: Unser friedliches, geeintes Europa gehört zu den wichtigsten Errungenschaften unserer Zeit. Das Fahrrad ist das effizienteste und gesündeste Verkehrsmittel, das auch noch am meisten Spaß macht. Beides zusammenzubringen, die Leidenschaft für das Fahrrad und unser Europa, ist das Ziel von The European Guy. Ob von Frankfurt über Maastricht und Brüssel ans Meer oder mit wehender Europafahne durch England und (Nord-)Irland: Ich möchte Europa in Bewegung bringen mit Flagge und Fahrrad. 156

157 B.U.M._KULTUR IN FAHRT 1. FAHRRADKONZERT IN CHEMNITZ 100 Die Idee entstand im Rahmen einer Ausfahrt mit Freunden und wuchs zu einer handfesten Veranstaltungsreihe. B.U.M. kann vieles sein. Wir musizieren, wir demonstrieren, wir sind laut und dennoch auf leisen Pneus unterwegs. Wir sind vielfältig, so wie wir auch unsere Stadt sehen. Chemnitz bietet Räume und Möglichkeiten. Diesen Raum nutzen wir und machen durch unsere Veranstaltungen u.a. auf die Bedürfnisse des Radverkehrs aufmerksam. Wir zeigen, dass es eine breite Masse von Pedaleuren*innen unterschiedlichster Art gibt. Fahrrad ist Kultur, Fahrrad ist Freude und Fahrrad ist Freiheit. Eine Verknüpfung mit der Musik und einer harmonischen Alltagskultur ist daher nicht nur naheliegend, sondern untrennbar. Dieses Gesamtpaket ist für jede*n erfahrbar und bis auf die Muskelkraft absolut kostenfrei. B.U.M. bringt Kultur auf die Straße und zu den Menschen. Wir beleben Orte mit Kultur oder bringen neue Inspirationen zu Freundeskreis Chemnitz 2025 e.v. Ansprechpartner: Christopher Albe Projekthomepage: bestehenden kulturellen Einrichtungen. Wir brauchen keinen Strom, wir spielen dort, wo es uns gefällt. Die erste Station des Fahrradkonzertes am. am war eine Kleingartensparte mit dem Namen Vereinte Kraft e.v., zwei Künstler eröffneten mit melodischen Tönen den Nachmittag. Bei Kaffee und Kuchen, einer großen Portion Sonne und voller Freude starteten wir unseren Demonstrationszug. 100 Teilnehmer*innen unterschiedlichster Couleur, aber vereint durch die Fahrradliebe, bildeten einen musizierenden Tross. Unterstützt durch drei Boxensysteme auf Lastenrädern und unzählige kleine private Lautsprecher fuhren wir quer durch die Stadt. Dem schnöden Herz einer lärmenden Großstadt wurde während der Rushhour ein neuer Takt aufgezwungen. Statt Ärger und Missgunst wurde uns von allen Seiten und aus allen Autofenstern ein Lächeln zugeworfen. Wir waren nicht ein Teil, sondern DER Teil des Straßenverkehrs. Von allen Seiten strömten begeisterte Verbesserung des Stadtbildes durch kulturelle Fahrradaktionen und Abwendung vom Bild einer Autostadt B.U.M._Kultur in Fahrt, B.U.M. ins Grüne, Tage des Staunens Mikroprojekt im Rahmen der Bewerbung von Chemnitz zur Kulturhauptstadt Europas 2025 Projekt in Umsetzung Seit fortlaufend B.U.M._Kultur in Fahrt ist das erste Fahrradkonzert für alle Chemnitzer*innen und Fahrradfreunde aus dem Umland. Das Projekt bietet einerseits Chemnitzer Künstler*innen eine Plattform, ihre Projekte der Öffentlichkeit darzustellen, andererseits wird die ErFahrbarkeit der Stadt mit dem Fahrrad verbessert und ein gesteigertes Bewusstsein für die Fahrradkultur gefördert. Musik begleitet uns auch während der Fahrt und macht so lautstark auf uns aufmerksam. Wir machen Krach und schlagen hart auf. 157

158 B.U.M KULTUR IN FAHRT - 1. CHEMNITZER FAHRRADKONZERT Fahrradfahrer*innen dazu, sodass wir bei den Kultureinrichtungen Inspire e.v. und Weltecho e.v. mit 150 Teilnehmern einfahren konnten. Eingeheizt durch rockige Bands wie z.b. Stellar Cellar und die dröhnenden Sounds des DJ-Kollektivs Somnia, trieben wir durch die Stadt und gipfelten in einem fröhlichen Fest. Das Chemnitz Fernsehen, der MDR und die lokale Presse verlangten nach Aufklärung über den ersten Aufschlag, die Bürgerstiftung verlieh uns einen Preis. Wir sind angekommen und wollen bleiben. B.U.M. kann aber auch anders. Mal laut, aber auch mal leise. Was ist Chemnitz? Was macht die Stadt aus und wie kann ich sie erleben? Zu den Tagen des Staunens der Bordsteinlobby e.v. führten wir die Teilnehmer*innen an ebendiese Orte, die zum Staunen veranlassen. Warme Suppe, viele Fakten zu begeisternden Orten und freudige Menschen waren Teil der Ausfahrt. Ein offenes Picknick mit ruhigen Sounds von Rick Vincent Cilwa im Grünen, trommelnde Derwische auf einem Lastenrad, das ist B.U.M. Nicht nur in 2019, sondern auch für die kommenden Jahre. Wir machen weiter und kämpfen für unsere Fahrradkultur. #kulturinfahrt

159 RADLAND DEUTSCHLAND MIT TEXT-/BILDBEITRÄGEN DOKUMENTIEREN 101 Deutschland ist ein Radfahrparadies, dem man zu wenig Bedeutung beimisst. Das will der Radreiseblog Sonnenfernweh ändern. Seit Anfang 2016 tritt man dafür ordentlich in die Pedale, um von Naturerlebnissen auf Radtouren zu berichten. Von Neuerungen im Radverkehr und weniger bekannten Radregionen. Beim STADTRA- DELN Lüneburg war man selbstverständlich mit dabei. Die Verbundenheit zur Wahlregion Niedersachsen und der Lüneburger Heide spürt die Leser*in bei den Bild-/Textbeiträgen. Von der Radliebe kann man sich während des Heideblütenfestes Amelinghausen im Blog selbst ein Bild machen. In der neuntägigen Festwoche fährt eine Radgruppe mit der Heidekönigin durch die Heideflächen nahe Amelinghausen. Das Heideblütenfest zieht an einzelnen Veranstaltungen mehrere Tausend Besucher an und Busgruppen reisen aus ganz Deutschland in die Heideregion. Radreiseblog Sonnenfernweh Ansprechpartner: Kerstin Paar Projekthomepage: Nachhaltig unterwegs sein und mit dem E-Bike durch Deutschland reisen war der lang gehegte Wunsch, den die Radreisebloggerin Kerstin Paar seit ihrem Umzug von Süddeutschland in den Norden zu ihrem Beruf gemacht und so seit 2017 rund Fahrradkilometer angesammelt hat. Sie berichtet live und direkt vor Ort von Radwegen entlang Flüssen, vom Stand der Heideblüte oder von regionalen Erzeugern und Dienstleistern. Beispiele sind ist das jährlich stattfindende Hoffest am Bauckhof Amelinghausen oder der stille Aufruf der Landwirte mit den grünen Kreuzen auf Feldern. Der Radreiseblog will das Natur- und Umweltbewusstsein für Groß und Klein auf dem Fahrrad fördern. Mit dem Ziel, die nächsten 10 bis 15 Jahre das Radwanderparadies Deutschland zu erradeln und die gefahrenen Radtouren zu dokumentieren. Der Blog macht auf aktuelle Umweltthemen aufmerksam und man sammelt Altglas, Müll und Scherben auf Radwegen ein. Jeder Fahrradkilometer zahlt auf eine jährlich wechselnde Spendenaktion ein. In 2018 wählte man das UKE Hamburg für die Öffentlichkeitsarbeit zum Radverkehr und -tourismus in Deutschland fördern Begleitete Heide- und Flussradtouren, Deutschlandtour, Braunschweiger Landpartie Radkilometer Aus Eigenmitteln und mit Unterstützung von DMOs Projekt in Umsetzung Seit 2017 fortlaufend Von nachhaltigen Radverkehrsprojekten, Naturerlebnissen und Mobilitätskonzepten in Deutschland berichtet der Radreiseblog Sonnenfernweh. Das Radparadies Deutschland ist im großen Wandel. Das Potenzial entdeckte die Radfahrerin Kerstin Paar und stieg 2015 auf das Fahrrad um. Ohne Auto tourt sie mit dem Fahrrad zu Kunden, nimmt Radgruppen in die Lüneburger Heide mit oder erkundet neue Naturerlebnisse an einem Radweg. Am Jahresende spendet sie pro Fahrradkilometer einen Beitrag an Organisationen. 159

160 RADLAND DEUTSCHLAND MIT TEXT-/BILDBEITRÄGEN DOKUMENTIEREN 101 Krebsforschung aus die BerndtStein- Kinder Stiftung in Hamburg für rund 4000 Fahrradkilometer und in 2020 unterstützt die Bloggerin die niedersächsische Krebsgesellschaft. Der Landkreis Lüneburg berichtete zum Auftakt seiner Aktion Umsteiger des Monats im März 2019 vom Umstieg auf das Fahrrad der Amelinghäuserin. Hautnah spürte sie dies bei ihrer Radtour durch Deutschland von Amelinghausen zur Fraueninsel (Chiemsee). Radfahren verändert einen Menschen. Stärkt durch Rückenwind das Selbstvertrauen und die Sichtweise auf das Leben. Statt nur fünf Ereignissen ist man am Ende einer Tagesetappe um ein Vielfaches mehr dankbar. Ihr letztes Auto stellte sie Anfang 2015 im süddeutschen Kelheim am Autohaus ab und nutzt seitdem das Fahrrad. Einen besonderen Reiz erlebt die Radreisebloggerin bei jeder Fahrt, ob zur Radrecherchetour oder ihrer begleiteten Radtour in die Heide, in Bewegung sein, seinen Körper trainieren und dabei seinen eigenen Wurzeln nahe kommen, ist eine Erfahrung und ein Erlebnis, das ihr nur auf dem Fahrrad begegnet. 160

161 FEIERABENDRADTOUREN 102 Ob Blade Night oder Radlnacht, in den deutschen Städten sind Großsportveranstaltung keine Seltenheit. Aber auf dem Land? Neben einem autofreien Sonntag oder Radlspaß an einem Feiertag sucht man dort bisher vergeblich nach gemeinsamen regelmäßigen und dabei unverbindlichen Sportveranstaltungen. Nachdem der offizielle Start in die Fahrradsaison am 2Frankenradweg im Mai, der erstmal in Kooperationen mit den umliegenden Kommunen stattgefunden hatte, bei den Mitfahrenden so gut angekommen war, wurde das Projekt Feierabendradtouren ins Leben gerufen und in der Sommerzeit regelmäßig angeboten. Von Juni bis September lud die Region MainSteigerwald in regelmäßigen Abständen zur Feierabendtour durch die Region rund um Gerolzhofen und Steigerwald ein. Die Touren wurden vom Steigerwaldklub Gerolzhofen oder den Kolpingradlern, aber immer von der Regionalmanagerin der Region MainSteigerwald begleitet und auch Bürgermeister nahmen an den Touren teil. Jede zweite Woche startete die Tour bei schönem Wetter abwechselnd in einer der umliegenden Gemeinden. Das Angebot richtete sich an alle, die zum Feierabend noch im gemütlichen Region MainSteigerwald e.v. Ansprechpartner: Carina Hein Projekthomepage: Tempo ein bis zwei Stunden auf dem Fahrrad unterwegs sein wollten und das nicht alleine! Ziele der Feierabendtour waren die gemeinsame sportliche Betätigung sowie die Entdeckung von Region und Natur. Jung bis Alt waren dazu eingeladen, gemeinsam auf den Rädern die Region zu entdecken und am Ende der Tour gemeinsam einzukehren. Ein Glas Wein beim Brunnenschoppen, ein Bier auf dem Keller oder das Zuhören bei einem Sommerabendkonzert war jedes Mal ein krönender Abschluss zur Feierabendtour und verband die sportliche Veranstaltung mit den kulturellen und kulinarischen Highlights der Region. Regelmäßig wurden die geplante Strecke auf den Social-Media-Kanälen der Region MainSteigerwald veröffentlicht. Die Instagram- und Facebook-Beiträge waren immer gleich aufgebaut, das immer wiederkehrende türkise Fahrrad im Vordergrund und im Hintergrund ein Foto aus der Region und vom Abfahrtsort der Tour. Es wurden ein Flyer und ein Plakat erstellt, beides wurde in der Region verteilt. Des Weiteren wurde im monatlichen Pressebeitrag der Region MainSteigerwald über die Feierabendtouren berichtet. Bisher Gemeinsam auf den Rädern die Region entdecken Wunsch auf Fortführung des Projekes bei Teilnehmern, Anregung bei TN auf Fahrradsicherheit Verein Region MainSteigerwald e.v. Abgeschlossenes Projekt Juni bis September 2019 Quer durch die Region startete (fast) jeden zweiten Donnerstag eine bisher kleine, aber immer begeistere Truppe, die Feierabendtour unter dem Motto 20 km frische Luft, Abschalten am Abend und nette Leute treffen. Durch das Projekt sollte der Bekanntheitsgrad des Radwegenetzes im Landkreis Schweinfurt verbessert werden und ein regelmäßig regionales Freizeitangebot im ländlichen Raum geschaffen werden. 161

162 FEIERABENDRADTOUREN 102 nahm eine kleine, aber immer begeistere Truppe an der Feierabendtour teil. Die Fortsetzung des Projektes im kommenden Jahr wurde schon mehrmals gewünscht und einige Teilnehmer haben sich auch unabhängig vom Termin zu gemeinsamen Fahrradtouren verabredet. Die Veranstaltung wurde auch außerhalb der Landkreise wahrgenommen und brachte eine Teilnehmerin aus einer im Vergleich größeren Entfernung zur Tour. Die Teilnehmenden lernten Fahrradstrecken kennen, die sie bisher nicht kannten, obwohl die Mehrheit aus der Region stammte, und bei einer Teilnehmerin veranlasste die Veranstaltung auch den Kauf eines neuen Fahrradhelmes. Diese kleinen Erfolge und ein solches Angebot auch im ländlichen Raum anzubieten, sprechen einerseits für das Projekt und anderseits für den Gewinn des Preises. 162

163 Mobilitätsleitbilder, Statistiken, Plattformen QUELLE: PD-F STRATMANN

164 DARMSTADT FÄHRT RAD 103 Build it and they will come! das Credo der internationalen Radverkehrscommunity bringt es auf den Punkt. Eine gute Infrastruktur für den Radverkehr ist essentiell für die Akzeptanz des Fahrrads im Straßenverkehr. Sind Radverkehrsanlagen sicher und einfach, dann werden sie auch mehr genutzt. Ist genügend eigene Fläche für den Radverkehr vorhanden, so gibt es auch weniger Reibungspunkte mit Verkehrsteilnehmern anderer Fahrzeuge. So sieht es auch die Initiative Darmstadt fährt Rad. Mit einem guten Radwegenetz fängt alles an. Alles andere kommt automatisch. Darmstadt fährt Rad inspiriert mit den fahrradpolitischen Ansätzen der Dänen und Niederländer, die es erreicht haben, durch konsequenten Umbau der Infrastruktur den Radverkehrsanteil im Modal Split drastisch zu erhöhen. Darmstadt fährt Rad sammelt die aktuellsten internationalen Innovationen zum Thema und überträgt Ideen anhand von Planungsbeispielen v.a. auf die Stadt Darmstadt. Die Initiative macht aufmerksam auf die Missstände im Radverkehrsnetz und gibt Anstöße für die Zukunft. Dabei werden sowohl die rechtlichen und planerischen Aspekte beleuchtet als auch die sozialen. Darmstadt fährt Rad versucht der Kontroverse innerhalb des Themas mit Witz und Ironie zu begegnen sowie komplexe Themen verständlich zu illustrieren. Darmstadt fährt Rad zeigt, dass mehr Menschen Rad fahren, wenn eine integrierende Infrastruktur angeboten wird. Es geht darum, Ängste vor Veränderung zu nehmen. Es geht darum, zu zeigen, dass das Fahrrad ein sehr cleveres Verkehrsmittel ist, das eine ganze Menge städtischer Probleme lösen kann. Hin zu einer lebenswerteren urbanen Zukunft. Für die, die heute noch nicht Rad fahren, für die, die es niemals tun würden, und natürlich für die, die schon immer auf dem Sattel sitzen. Aufgrund des Engagements von Darmstadt fährt Rad konnte für den Radverkehr in Darmstadt schon viel erreicht werden. So hat Darmstadt 2019 den ersten geschützten Radfahrstreifen bekommen, der sehr gut angenommen wurde. Andere Leuchtturmprojekte sind in Planung. Information, Anregung und Zukunftsvision zum Thema Radverkehrsinfrastruktur Darmstadt fährt Rad ist der informative Arm einer aktiven städtischen Radverkehrsbewegung. Eigenmittel Projekt in Umsetzung Seit Januar 2017 fortlaufend Timm Schwendy (ehem. Kress) Ansprechpartner: Timm Schwendy (ehem. Kress) Projekthomepage: Darmstadt fährt Rad ist Information, Anregung und Zukunftsvision für ein lebenswerteres Darmstadt und andere Städte. Eine Initiative für Radfahrende, für die, die es werden wollen, und für alle anderen. 164

165 FRESHBRAINS HELFEN EINSTEIGERKOMMUNEN IN DEN SATTEL Das Ziel von FreshBrains ist es, neue Anstöße für die Radverkehrsförderung in Kommunen zu geben und den Studierenden zu zeigen, was Radplanung eigentlich ist. Den Schwerpunkt bilden einwöchige Workshops in deutschen Kommunen, mit Studierenden der BUAS (Breda) aus den Niederlanden und der Bergischen Universität Wuppertal aus Deutschland. Dabei entwickeln die Studierenden, aufbauend auf einem Audit über den aktuellen Stand und Stellenwert des Radverkehrs, eigene Ideen, wie der Radverkehr vor Ort gestärkt werden kann. Im Fokus stehen besonders Städte, in welchen der Radverkehr noch in den Anfängen ist, aber erste Ansätze zur Förderung bereits vorhanden sind. Dass das Konzept FreshBrains funktioniert haben fünf Workshops in Kassel, Chemnitz, Mönchengladbach, Wuppertal und Bonn gezeigt, die vom Nationalen Radverkehrsplan (NRVP) und von der Dr. Joachim und Hanna Schmidt Stiftung gefördert wurden. Ein FreshBrains Workshop besteht immer aus einem Vortreffen in Breda oder Wuppertal und einer Arbeitswoche in der jeweiligen Stadt. Beim Vortreffen bilden die Studierenden gemischte Arbeitsgruppen und die mit der Stadt abgestimmten Schwerpunkte für die angehende Bearbeitung werden besprochen. Während des Workshops vor Ort bekommen die Studierenden dann Input von der Stadtverwaltung, den Vereinen und den Anwohnern. Außerdem werden Fahrräder gemietet, damit die Studierenden sich die Stadt erfahren können. Anschließend werden Vorschläge erarbeitet, wie die Radverkehrsförderung noch verbessert werden kann. Im Hintergrund des Projektes steht die Idee, dass zum einen die Förderung des Radverkehrs viele positive Effekte mit sich bringt, z.b. weniger Lärm- und Luftverschmutzung sowie mehr Bewegung und Spaß. Zum anderen sind Studierende besonders fahrradaffin und sensibel für aktuelle Trends. Sie bringen daher neue Gedanken ein und bewerten vorhandene Maßnahmen anders als etablierte Radverkehrsplanende. Hinzu kommt, dass das Rad in den Niederlanden einen signifikant höheren Anteil am Verkehrsaufkommen besitzt und das Land als Vorreiter im Bereich der Radverkehrsplanung gilt. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass Städte dankbar und offen für externen Input sind, auch weil es diesen sonst eher selten gibt die kreativen Ansätze der Studierenden regelmäßig einen Aha-Effekt hervorrufen die Radverkehrsqualität einhergeht mit der Aufenthalts- und Lebensqualität im Straßenraum der Wissenstransfer zwischen deutschen und niederländischen Wissenschaftlern, Studierenden und Kommunen sehr gewinnbringend für alle Seiten ist die Studierenden sich durch Fresh- Brains für den Radverkehr in Studium und Berufswahl begeistern lassen. Aus diesen Gründen heben die FreshBrains vielleicht mehr Menschen in den Sattel als so manches Großprojekt! Bergische Universität Wuppertal, BUAS Breda University of Applied Science Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gerlach Projekthomepage: keine Angabe 104 Radverkehrsplanung und Förderung in den Kommunen verbessern; zukünftige Verkehrsingenieure für den Radverkehr begeistern Über 100 Entscheider für den Radverkehr begeistert. Maßgeschneiderte Radaktionspläne für fünf Kommunen erstellt. Mitteln des Nationalen Radverkehrs planes; D. Joachim und Hanna Schmidt Stiftung Abgeschlossen bzw. laufend Seit 2015 fortlaufend FreshBrains, das sind Radverkehrsaudits in deutschen Kommunen, durchgeführt von Studierenden aus Wuppertal (D) und aus Breda (NL). Ein Workshop besteht immer aus einem Vortreffen und einer Woche in der Kommune. Die Idee: Studierende sind besonders fahrradaffin und sensibel für aktuelle Trends. Sie bringen neue Gedanken ein und bewerten Maßnahmen anders als etablierte Radverkehrsplanende. Hinzu kommt, dass die Niederlande als Vorreiter im Bereich der Radverkehrsplanung gelten. Das Ergebnis: Eine Präsentation und ein Flyer mit den wichtigsten Ideen für die Stadt. 165

166 FLOTT BUCHEN COMMONS BOOKING ADVANCED Das Commons Booking (CB) in der Version flotte Erweiterungen ist eine hervorragende technische Basis für performanten operativen Service und integrierte Kommunikation zur Lastenrad-Infrastruktur mit Freien Lastenrädern in Berlin. Mit dem Commons Booking advanced können die Freien Lastenräder verwaltet, bereitgestellt und gebucht werden. Das CB ist die Plattform für den einfachen und komfortablen Zugang zum Angebot der Freien Lastenräder. Mit dem CB wird die Kommunikation zum gemeinnützigen Bereitstellen und kostenlosen Ausleihen erst möglich und großartig gefördert. Das CB ist ein wichtiges Element für die technische Organisation und operative Bereitstellung der genialen Verkehrsmittel der Lastenräder für die Fahrradmobilität als Baustein für Gemeinwohl. In der aktuellen Version des Buchungsportals der flotte, mit den vielen verschiedenen Erweiterungen im Commons Booking advanced, trägt dieses System der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) unmittelbar zum Erfolg der Freien Lastenräder in Berlin bei. Durch die Verknüpfung von IKT & Lastenrad wurde mit Commons Booking advanced etwas geschaffen, mit dem die Bedingungen für den Radverkehr im Alltag, in der Freizeit und im Tourismus mit Freien Lastenrädern auf sehr besondere Art und Weise verbessert wird. Neben der flotte flotte und Partner Ansprechpartner: Michael Hüllenkrämer Projekthomepage: flotte-berlin.de setzen auch viele dezentrale Initiativen das CB erfolgreich für die Dienstleistung und die Kommunikation zu den örtlich und regional verfügbaren Freien Lastenrädern ein. Mit den Erweiterungen von flotte steht den Akteuren in Berlin, in den verschiedenen Rollen und Funktionen, ein wesentlich verbessertes CB zur Verfügung. Sozusagen gute Software für noch bessere Mobilität mit Freien Lastenrädern. Über die Version des CB in Berlin, mit den vielen flotten Erweiterungen, wird auch die zentrale Software-Entwicklung des CB in Deutschland unterstützt. Hierbei ist die Weiterentwicklung und Verbesserung von Funktionen und Werkzeugen des CB fast genauso wichtig wie der Beitrag mit den freien Lastenrädern für die Veränderung von Mobilität. Die flotten Erweiterungen am CB sind die technische Grundlage für den kommunikativen und gesellschaftlichen Mehrwert von Freien Lastenrädern in Berlin. Die technische Weiterentwicklung der IT, beispielsweise mit bestimmten Funktionsbausteinen im CB, wirkt als ein sozialer Motor der Digitalisierung für nachhaltige Mobilität mit Freien Lastenrädern. So lautet das Motto: Mit Datenbankadministration, Webseitenmanagement und Anwendungs-Programmierung zum Erfolg von Freien Lastenräder beitragen. Oder anders ausgedrückt: Die Verkehrswende mit Programmcode für das Buchungsund Kommunikationsportal des Commons Booking mitgestalten. Freie Lastenräder in Berlin: flott buchen dank Commons Booking advanced. 105 Leistungsfähige Buchungsplattform und komfortable Kommunikationszentrale für Freie Lastenräder Open-Source-ITK für Freie Lastenräder mit Commons Booking, Version flotte Erweiterungen Ehrenamtliche Tätigkeit, Spenden, gewidmete Fördergelder und öffentlich-rechtliche Unterstützung Projekt in Umsetzung Seit 2017 Das Commons Booking ist ein Buchungs- und Kommunikationssystem für Vereine und Initiativen, wie auch der flotte in Berlin, um verschiedene Güter zur gemeinschaftlichen Verwendung zu organisieren. Es basiert auf der Idee der Gemeingüter und dem Teilen von Ressourcen zum Nutzen der Gesellschaft. Das Commons Booking für die Freien Lastenräder der flotte in Berlin wird ständig weiterentwickelt und verbessert: Commons Booking advanced. 166

167 MELDEPORTAL ZUR BÜRGERBETEILIGUNG AN RADINFRASTRUKTURPROJEKTEN Die Schwachpunkte einer Radinfrastruktur fallen besonders denjenigen Personen auf, die diese täglich für ihre Arbeits- oder Alltagswege nutzen. Das gilt insbesondere für Personen, die höhere Anforderungen an die Qualität der Infrastruktur haben als der durchschnittliche Nutzer. Der Rems-Murr- Kreis wird deshalb zukünftig Bürgerinnen und Bürger, speziell Eltern, Senioren und mobilitätseingeschränkte Menschen, direkt bei der Planung von Radinfrastrukturprojekten mit einbeziehen. Hierfür wurde mit einem Softwareentwickler ein benutzerfreundliches Meldeportal geschaffen. Das Portal bietet die Möglichkeit individuell formulierter Meldungen und ist auf mobilen Endgeräten nutzbar. Gemeldet werden können z.b. Gefahrenstellen und Barrieren, Verbindungswünsche oder Ausbauwünsche. Bei der Entwicklung lag das Hauptaugenmerk mit Blick auf die teilweise weniger technikaffinen Zielgruppen auf der Gestaltung der Benutzeroberfläche. Der Zugang zum Meldeportal erfolgt ohne Anmeldung. Schnelle Hilfestellungen zur Bedienung werden über den Hilfe-Button angeboten. Durch die Auswahl von verschiedenen Hintergrundkarten und die Adresssuche können Örtlichkeiten schnell gefunden werden. Im Rahmen der Entwicklung wurde das Tool regelmäßig an Zielgruppenvertretern getestet. Die Rückmeldungen flossen in die Weiterentwicklung ein. Landratsamt Rems-Murr-Kreis Das Tool wurde im Jahr 2019 erstmals bei der Erstellung des landkreisweiten Radwegenetzes eingesetzt. Es wurde umfangreich beworben, gezielt auch bei den oben genannten Zielgruppen. Innerhalb von fünf Monaten gingen über konstruktive Einzelmeldungen ein. Die Zielgruppen wurden dabei sehr gut erreicht. Die Meldungen wurden für eine zeitnahe Bearbeitung durch ein Verwaltungstool gemanagt. Durch die Nutzerperspektive konnte eine Vielzahl von Problemstellen im Netz identifiziert und Verbesserungen der Planung erreicht werden. Im Ergebnis liegt nun eine gut abgestimmte Grundlage für die Umsetzung des landkreisweiten Radwegenetzes vor. Die hohe Beteiligung am Meldeportal ist ein großer Erfolg für das Projekt und zeigt deutlich, dass bei den Bürgerinnen und Bürgern ein breites Interesse und die Bereitschaft besteht, sich an der Planung von Infrastruktur aktiv zu beteiligen. Besonders Gruppen, die sehr hohe Ansprüche an Barrierefreiheit und Sicherheit haben, wie Senioren, Eltern und Menschen mit Einschränkungen, finden bei einer solchen Beteiligung Gehör. Für das Projekt bewirkt dies eine deutliche Steigerung der Ergebnisqualität und in der Folge höhere Nutzerzahlen. Der Rems-Murr-Kreis wird das Meldeportal zukünftig bei allen Radinfrastrukturprojekten zum Einsatz bringen und auch bei Kommunen für den Einsatz werben. Das Meldeportal sollte den Deutschen Fahrradpreis gewinnen, weil es dem mittlerweile starken Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nach Beteiligung an öffentlichen Projekten Rechnung trägt und weil der Erfolg des Portals Anregung und Motivation für andere sein kann, diesen zukunftsfähigen Weg ebenfalls einzuschlagen. Ansprechpartner: Karen Fischer Projekthomepage: Direkte Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger an Radinfrastrukturprojekten über ein Onlineportal Über Einzelmeldungen im Zeitraum von Mai bis September 2019 zum Radwegenetz im Rems- Murr-Kreis Landratsamt Rems-Murr-Kreis Abgeschlossenes Projekt 2019 Ziel des Projekts war die Schaffung einer direkten Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern bei der Planung von Radinfrastrukturprojekten. Hierfür wurde ein sehr nutzerfreundliches Meldeportal entwickelt. Das Portal wendet sich an alle Nutzer der Infrastruktur, vor allem auch an Senioren, Eltern und Menschen mit körperlichen Einschränkungen, da diese Gruppen besondere Anforderungen an die Radinfrastruktur haben. Das Meldeportal wird zukünftig bei allen Radverkehrsprojekten zum Einsatz kommen. 167

168 MELDEDIALOG FAHRRADPARKEN 107 Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und FixMyCity haben gemeinsam einen Online-Meldedialog für die Bedarfserfassung zum Fahrradparken entwickelt und durchgeführt. Die Daten werden aufbereitet, analysiert und mit einem eigens entwickelten digitalen Prüfformular vor Ort effizient geprüft. Jede/jeder Radfahrer:in kennt das und kann aus dem Alltag viele Orte benennen, an denen aktuell Fahrradstellplätze fehlen. Mittels der entwickelten Web-App können die Bürgerinnnen und Bürger jetzt melden, wo und wie viele Radbügel sie sich wünschen. Zudem können Angaben zum Ort und zum Bedarf an Fahrradparkhäusern gemacht werden. Basierend auf einer interaktiven Karte können die Teilnehmer:innen innerhalb von 30 Sekunden ihren Bedarf übermitteln. Mit dem Meldedialog kann der Bezirk die Bürger:innen und ihr Wissen besser einbeziehen und spart gleichzeitig Arbeit. Friedrichshain-Kreuzberg soll fahrradfreundlicher werden. Dazu gehören nicht nur sichere Radwege, sondern auch ausreichend moderne Stellplätze. Die Fahrradfahrer:innen im Bezirk wissen am besten, wo diese benötigt werden. Der Meldedialog ist eine konstruktive und direkte Form der Bürger:innenbeteiligung, erklärt dazu Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann. Der Meldedialog unterstützt dabei nicht nur die Arbeit der Planer:innen in der Verwaltung, sondern steigert auch die Akzeptanz für die später umgesetzten Planungen. Eine Übersicht der Medienberichte zum Launch des Meldedialog findet sich auf Die Karte mit allen eingegangenen Meldungen kann unter de/meldungen/radbuegel/friedrichshainkreuzberg/karte eingesehen werden. Bedarfserfassung im Bereich Fahrradparken durch direkte Beteiligung der Bürger:innen Durchführung des Onlinedialogs, Auswertung der Ergebnisse Eigenfinanziert durch FixMyCity und das Bezirksamt Friedrichshain- Kreuzberg Projekt in Umsetzung bis Februar 2020 Heiko Rintelen FixMyCity, Felix Weisbrich BA XHain Ansprechpartner: Heiko Rintelen Projekthomepage: Online-Bedarfserfassung im Bereich Fahrradparken durch direkte Beteiligung der Bürger:innen und beschleunigte Umsetzung der resultierenden Planungen durch Datenanalyse und digitale Prüfverfahren. Hohe Beteiligung mit über Meldungen. 168

169 POP-UP-RAUM DENKBAR RADVERKEHR AUF DEM GRABENRING 108 Im Luftreinhalteplan 2015 für die Stadt Aachen ist die Schaffung von hochqualitativen Radverkehrsverbindungen zwischen den Außenbezirken und der Innenstadt Aachens als Maßnahme verankert. Ein von der Stadtverwaltung konzipiertes Rad- Vorrang-Netz wurde im Sommer 2019 politisch beschlossen und sieht die Nutzung des 2,8 km langen inneren Grabenrings als zentralen Radverteilerring vor. Heute weist der Grabenring sehr unterschiedliche, zum Teil widersprüchliche Nutzungen auf und entspricht hinsichtlich subjektiven Sicherheitsempfindens, Komfort und Zügigkeit der Radverkehrsführung nicht den Qualitätsanforderungen einer Rad-Vorrang-Route. Stadt Aachen Fachbereich Stadtentwicklung & Verkehrsanlagen Ansprechpartner: Bastian Weiser, Pablo Plum Projekthomepage: aachen.de/rvr Da es sich bei der Umgestaltung des Grabenrings aufgrund der zentralen Lage und der zahlreichen Nutzungen um ein städtebaulich wie verkehrlich sehr anspruchsvolles Projekt handelt, entstand die Idee, möglichst viele Interessierte in den Planungsprozess einzubinden. Hierfür öffnete ein zeitlich befristeter öffentlicher Diskussionsraum in einem Ladenlokal in der Nähe des Grabenrings die denkbar. Interessierte wurden hier über die Möglichkeiten einer Umgestaltung informiert und der Austausch wurde dazu genutzt, die Ansprüche der Nutzergruppen zu identifizieren. Für den Pop-Up-Raum wurden drei interaktive Stationen entwickelt. An der ersten Station konnten die Bürger*innen auf einem Lastenrad in die Pedale tretend per Video den Grabenring virtuell erfahren. Die zweite Station bestand aus einem interaktiven Tisch, an dem die Bürger*innen Kfz-Sperrungen auf dem Grabenring setzen und die Auswirkungen auf Verkehrsfluss und -menge direkt beobachten konnten. An Bürgerinformation und -beteiligung zur Umgestaltung des Grabenrings in Aachen als Radverteilerring Direkter Austausch mit circa 700 Bürgern sowie 152 konkrete Eingaben für die anstehende Planung Im Rahmen des Kommunaler.Klimaschutz.NRW-Förderprogramms. Abgeschlossenes Projekt Als denkbar wurde ein Ladenlokal im Zentrum Aachens eingerichtet, in dem über die Möglichkeiten einer fahrradfreundlichen Umgestaltung des innerstädtischen Grabenrings informiert wurde und Bürger*innen Vorschläge für die Planungen einbringen konnten. Dazu wurden verschiedene interaktive Stationen zur Beteiligung und Information angeboten. Im offenen Diskussionsraum tauschten sich über einen Zeitraum von sechs Wochen Bürger*innen mit Planenden der Stadt und weiteren Akteuren auf Augenhöhe aus. 169

170 POP-UP-RAUM DENKBAR RADVERKEHR AUF DEM GRABENRING der dritten Station konnten eigene Ideen für die zukünftige Straßenraumaufteilung digital als Querschnitte erstellt werden. Für das persönliche Gespräch standen Planende der Stadtverwaltung zur Verfügung. Regelmäßig wurden zudem offene Veranstaltungen durch die Stadt oder andere Institutionen durchgeführt. Begleitend wurde in der Europäischen Woche der Mobilität zudem die vor dem Lokal befindliche Theaterplatzumfahrt für den motorisierten Individualverkehr gesperrt und ein gut genutzter, attraktiver Stadtraum geschaffen. Im Projektzeitraum haben über 700 Menschen den Pop-up-Raum besucht und ihre Ideen eingebracht. Die Resonanz war sehr positiv. So wurde die Konzeption des Pop- Up-Raums von den Besucher*innen mit der Note 1,39 bewertet. Das Ziel, eine positive Stimmung für das Projekt zu erzeugen, wurde somit erreicht. Die Stadt Aachen konnte sich als moderne und an offener Beteiligung interessierte Kommune präsentieren und hat mit der denkbar einen Weg gefunden, einer kontroversen Diskussion Raum zu geben, und das Thema Radverkehr auf ein anderes Level gehoben: besonders, hervorgehoben, offen, digital (die Beteiligungsstationen) und analog (der umfangreiche Personaleinsatz) zugleich. Die denkbar wurde längerfristig angemietet, um sich dort zu weiteren Fachthemen mit den Bürger*innen austauschen zu können. Auf diese Entwicklung sind wir sehr stolz

171 DER GROSSE STRASSENCHECK 109 Beim Straßencheck liegt der Schwerpunkt auf Radwegen, die für alle Menschen sicher sein sollen, wie es vom Berliner Mobilitätsgesetz gefordert wird, um mehr Menschen auf das Fahrrad zu bringen. In der Forschung gibt es bisher wenig Erkenntnisse dazu, welche Art von Infrastruktur von diesen Nutzergruppen, die sich bisher nicht auf das Fahrrad trauen, als sicher empfunden wird. Gleichberechtigt mit der Sicht der Radfahrenden wird die Perspektive aus Autofahrer- und Fußgängersicht abgefragt und ausgewertet. So kann herausgefunden werden, wie gefährliche Konflikte zwischen Auto, Fahrrad und Fußgängern in Zukunft vermieden werden können. Für die Umfrage wurde gemeinsam mit diversen Akteuren aus Forschung (u.a. Unfallforschung, TU Dresden, TU Berlin, DLR) und Planung (LK Argus, SenUVK) eine Konzeption entwickelt, die es ermöglicht, sehr Heiko Rintelen FixMyCity, Hendrik Lehmann Tagesspiegel detailliert verschiedene Merkmalsausprägungen von Straßen darzustellen. Dazu gehören unterschiedliche Führungsformen und Breiten von Radwegen, unterschiedliche Markierungsarten, physische Trennungen zum Kfz-Verkehr, verschiedene Oberflächenbeläge und verkehrliche Situationen (Straßenklasse Tempolimit, Verkehrsmenge). Zusätzlich zu den Bewertungen der Straßenszenen werden Fragen zum Nutzertyp und zum Verkehrsverhalten gestellt. In der Auswertung kann damit Fahrradinfrastruktur in einem hohen Detailgrad nach subjektiver Sicherheit klassifiziert werden. Dabei werden Auswertungen nach unterschiedlichen Nutzergruppen, insbesondere Interested but Concerned, vorgenommen. Für die Planung liegt somit erstmals eine Empfehlung für den Bau von Radinfrastruktur vor, die alle Nutzergruppen einbezieht und Ansprechpartner: Heiko Rintelen Projekthomepage: Wissenschaftliche Erkenntnisse zum subjektiven Sicherheitsempfinden von (nicht) Radfahrenden Die Umfrage wurde am gestartet, bisher über Teilnehmer:innen. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (NRVP) und Berliner Senatskanzlei (CityLAB) Projekt in Umsetzung bis Der Straßencheck ist eine Umfrage zur subjektiven Sicherheit von Radinfrastruktur. Die Bürger:innen können anhand von über D-Renderings von Straßenszenen bewerten, wo sie sich sicher fühlen. Über einen Perspektivwechsel werden auch Autofahrer:innen und Fußgänger:innen einbezogen. Im Ergebnis können erstmalig Erkenntnisse über die Bedürfnisse von bisher nicht oder wenig Radfahrenden erlangt werden. 171

172 DER GROSSE STRASSENCHECK 109 damit das Potenzial hat, den Radverkehrsanteil zu erhöhen. Nach dem 2018 verabschiedeten Berliner Mobilitätsgesetz soll die Verkehrsplanung den Radverkehr fördern und eine Infrastruktur umsetzen, auf der sich alle Menschen sicher fühlen. Dafür werden viele Straßen umgestaltet. In Zusammenarbeit mit dem Tagesspiegel wurde ein Kommunikationskonzept für die Umfrage erstellt, das eine ausreichende Zahl von Teilnehmer:innen anspricht und die gewünschten Nutzergruppen der wenig oder gar nicht Radfahrenden erreicht. Es haben bereits Menschen an der Umfrage teilgenommen. Das für die Auswertung notwendige Ziel von Teilnehmer:innen wurde damit bereits um das Doppelte überboten. Handreichung für die Planung werden der Forschung, der Berliner Senatsverwaltung und der allgemeinen Planung zur Verfügung gestellt. Die Umfrage wurde vom ADFC a.v. Bund und vom ADAC Berlin-Brandenburg unterstützt und es wurde gemeinsam dazu aufgerufen. Die Umfrage läuft noch, eine Teilnahme ist unter lab/strassencheck/ möglich. Weitere Bilder finden sich unter: fixmyberlin.de/presse Im Januar wird die Auswertung der Umfrage begonnen, sodas im Februar erste Erkenntnisse vorliegen. Die Daten und eine 172

173 RADSTRATEGIE ZUKUNFTSRAD KÖLN 110 Die Stadt Köln hat es sich zum Ziel gesetzt, durch Schaffung von Transparenz sowie eine offensive Kommunikation das Thema Radverkehrsförderung im Bewusstsein der Bürgerschaft positiv zu verankern. Hierzu wurden in 2019 im Wesentlichen die beiden Bausteine ZukunftsRad Köln und Fahrradbeauftragter on Tour genutzt. Stadt Köln Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung Zur Durchführung des Kommunikationsprozesses ZukunftsRad Köln wurde eine Agentur beauftragt, die das Verfahren unterstützte und moderierte. Inhaltlich ging es darum, die Radverkehrsförderung auf einen breiten Konsens sowohl inner- als auch außerhalb der Stadtverwaltung zu stellen und mit allen Beteiligten ein gemeinsames Vorgehen abzustimmen. Zunächst wurde das Verfahren amtsintern innerhalb der Stadtverwaltung in Gang gesetzt. Es sollte ein inneres Commitment erzielt werden, um ämterintern nach außen hin mit einer Sprache zu sprechen. Danach wurde der Kreis um weitere Dienststellen der Verwaltung mit Bezug zum Radverkehr erweitert. Auch Fachverbände und Initiativen sollten miteinbezogen werden. So haben im vergangenen Jahr zwei Facharbeitskreise im größeren Rahmen stattgefunden. Abschließend wurde eine große Konferenz unter der Leitung der Kölner Oberbürgermeisterin im Historischen Rathaus durchgeführt. Eingeladen wurden alle bisher am Prozess Beteiligten sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgesellschaft. Dies sind neben der Politik auch die Bereiche Kultur, Sport, Industrie, Handel und Kirche. Für 2020 ist die Entwicklung einer Dachmarke und eines Logos, die für das Radfahren in Köln stehen, geplant. Daneben hat das Team des Fahrradbeauftragten 2019 das Konzept Fahrradbeauftragter on Tour mit Terminen weitergeführt. Gemeinsam mit dem Ordnungsamt sowie der Polizei Köln wurden mit dem Event-Bike des Amtes für Straßen und Verkehrsentwicklung die Stadtbezirke besucht, um dort der Bürgerschaft zu ihren Fragen und Anliegen zur Verfügung zu stehen und über aktuelle Planungen zu informieren. Zur Durchführung der Termine wurde eigens ein elektrisch unterstütztes Event-Lastenfahrrad beschafft, welches sowohl dem Transport von Materialien als auch als Informationsstand dient. Neben Informationsgesprächen zum Thema Verkehrssicherheit und Radwegeverbindungen sind nach wie vor die durch das Team des Fahrradbeauftragten ausgearbeiteten Faltblätter mit 16 Freizeitradtouren stark nachgefragt. Ansprechpartner: Jürgen Möllers Projekthomepage: aktuelle-info/zukunftsradkoeln Konsensbildung und Verstetigung des Kommunikationsprozesses zwischen Stadtverwaltung und -gesellschaft Ständiger Austausch zwischen Fachverwaltung und der Bezirkspolitik sowie regelmäßige Öffentlichkeitstermine Laufendes Geschäft der Verwaltung sowie Förderung durch die AGFS Projekt in Umsetzung Seit 2018 bis auf Weiteres Neue Radkultur in Köln strategischer Kommunikationsprozess ZukunftsRad Köln ebnet den Weg für eine fahrradfreundliche Stadtgesellschaft. Mit dem Ziel, eine breit getragene Fahrradstrategie für Köln zu entwickeln, wurden mit einer externen Agentur verschiedene neue Formate durchgeführt. Nach einem verwaltungsinternen Prozess wurde in verschiedenen Stufen der Kreis der Akteure schrittweise nach außen um Politik, Initiativen und Verbände erweitert, sodass bis zum Schluss ein breiter Konsens erreicht wurde. 173

174 RADSTRATEGIE ZUKUNFTSRAD KÖLN 110 Das Hauptthema, welches gemeinsam mit dem Ordnungsamt und der Polizei in 2019 schwerpunktmäßig verfolgt wurde, war die Kampagne Sicher mit Abstand!. Im Rahmen von Fahrradbeauftragter on Tour wurden mit einem Logo bedruckte Warnwesten und Turnbeutel an Radfahrende ausgegeben, um Autofahrende auf die Einhaltung eines Sicherheitsabstandes von 1,5 m zu überholten Radfahrenden hinzuweisen. Darüber hinaus wurden Giveaways wie z.b. Turnbeutel, Kühlschrankmagnete, Luftballons, Aufkleber, Postkarten, Klebezettel- und Notizblöcke an interessierte Bürgerinnen und Bürger verteilt. Das Logo wurde parallel als großformatiges Plakat im ganzen Stadtgebiet ausgehangen. 174

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