Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten

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1 Skript zur Vorlesung Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten 3 Juni 8 Juli 1994 Prof Dr J Lorenz Dipl Math V Reichelt Institut für Geometrie und Praktische Mathematik Lehrstuhl für Numerische Mathematik RWTH Aachen

2 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Bezeichnungen 3 3 Eulersche Beschreibung der Bewegung 4 4 Massenerhaltung und Kontinuitätsgleichung 4 5 Impulsgleichung 7 6 Beziehung von σ zu u und p 9 7 Umformungen der Impulsgleichung 11 8 Navier Stokes Gleichungen für inkompressible Strömungen 12 9 Navier Stokes Gleichungen mit einer Zustandsgleichung p = p(ρ) Energiegleichung Umformungen der Energiegleichung Zusammenfassung der Gleichungen Vereinfachung zu einem hyperbolischen System Linearisierung an einem konstanten Zustand Beispiel: Die Eulergleichungen mit p = p(ρ) Nichtlineare hyperbolische Gleichungen: Burgers Gleichung als Beispiel Viskositätsterme in den Navier Stokes Gleichungen 30 A Thermodynamische Materialkonstanten 32

3 1 Einleitung 3 1 Einleitung Ziel der Vorlesung ist es, Studenten der Mathematik mit den Grundgleichungen der Flüssigkeits- und Gasdynamik vertraut zu machen Dazu werden die Kontinuitätsgleichung, die Impulsgleichung und die Energiegleichung aus den entsprechenden Erhaltungssätzen hergeleitet und einige einfache Umformungen vorgenommen Die resultierenden partiellen Differentialgleichungen müssen durch thermodynamische Zustandgleichungen ergänzt werden (Dies sind eigentlich thermostatische Zustandsgleichungen, da man zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort thermodynamisches Gleichgewicht annimmt) Die hergeleiteten Differentialgleichungssysteme beschreiben eine große Vielfalt physikalischer Phänomene und spielen eine entsprechend große Rolle für technische Anwendungen Ich hoffe, eine für Studenten der angewandten Mathematik akzeptable Einführung in dieses umfangreiche Gebiet gefunden zu haben Herrn Dipl Math Volker Reichelt danke ich sehr für die sorgfältige Ausarbeitung der Vorlesung Aachen, im Oktober 1994 Jens Lorenz 2 Bezeichnungen Es bezeichne Ω IR 3 das von der Flüssigkeit ausgefüllte Gebiet Der Einfachheit halber nehmen wir Ω als zeitunabhängig an Weiterhin ist x Ω der Vektor der Raumkoordinaten und t [0, ) die Zeit Es treten die folgenden Variablen auf, welche im allgemeinen Funktionen von (x,t) sind: u : Geschwindigkeit ρ : Dichte p : Druck σ : Spannungstensor τ : viskoser Spannungstensor F : äußere Kraft pro Masseneinheit e : innere Energie pro Masseneinheit T : absolute Temperatur q : Wärmeleitungsvektor Q : Quellterm für Wärmeerzeugung Weiter arbeitet man mit den folgenden Transportkoeffizienten: µ : 1 Viskositätskoeffizient (dynamische Viskosität) λ : 2 Viskositätskoeffizient κ : Wärmeleitungskoeffizient Die Größen F = F(x,t), Q = Q(x,t) werden wir als gegeben ansehen Von den vier thermodynamischen Variablen ρ, p, e, T sind nur zwei unabhängig Die anderen sind durch sie über thermodynamische Zustandsgleichungen bestimmt (Es wird zu jedem Zeitpunkt t und an jedem Ort x thermodynamisches Gleichgewicht angenommen)

4 4 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten 3 Eulersche Beschreibung der Bewegung Die Trajektorien von idealisierten Flüssigkeitsteilchen (Punkten) werden durch eine Flußfunktion { Ω [0, ) Ω Φ : (1) (x, t) Φ(x, t) mit Φ(x, 0) = x beschrieben Es ist Φ(x,t) die Raumkoordinate zur Zeit t des Teilchens, welches zur Zeit t = 0 am Ort x war Φ t (x,t) Φ(x,t) x = Φ(x, 0) Dies ist die Eulersche Beschreibung der Bewegung in raumfesten Koordinaten Daraus ergibt sich die Geschwindigkeit u als zeitliche Ableitung des Ortes der Teilchen: Φ t (x,t) = u(φ(x,t),t) (2) Ist das Geschwindigkeitsfeld u = u(x,t) gegeben, so kann Φ aus (2) durch Lösen von gewöhnlichen Anfangswertaufgaben gefunden werden Ist umgekehrt Φ = Φ(x, t) bekannt, so läßt sich u wie folgt bestimmen: Zu gegebenem (y,t) bestimme x mit Φ(x,t) = y, also x = Φ 1 (y,t), wobei Φ(,t) für festes t als bijektive Funktion von Ω nach Ω vorausgesetzt wird Dann ist u(y,t) = u(φ(x,t),t) = Φ t (x,t) = Φ t (Φ 1 (y,t),t) 4 Massenerhaltung und Kontinuitätsgleichung Sei W 0 Ω ein beschränktes Teilgebiet, und sei = Φ(,t)(W 0 ) = { Φ(x,t) x W 0 } das Bild von W 0 unter der Abbildung Φ(,t) Dann ist M(t) = ρ(x, t) dv (3) die Masse in zur Zeit t Die Massenerhaltung besagt, daß M(t) konstant ist und daher dm/dt = 0 gilt Um die Ableitung des Integrals auszurechnen, benötigen wir den folgenden Satz: Satz: (Transportsatz) Seien u, Φ, W 0, wie oben, und sei f(x,t) eine C 1 Funktion Dann gilt d f(x,t)dv = {f dt t + (fu)}(x,t)dv (4)

5 4 Massenerhaltung und Kontinuitätsgleichung 5 Hierbei ist v = div v = D j v j die Divergenz eines Vektorfeldes v = (v 1,v 2,v 3 ) Der Beweis beruht auf folgendem Lemma mit D j = x j Lemma: (Wronski Determinante) Seien A(t) und Y (t) quadratische Matrizen mit d Y (t) = A(t)Y (t) (5) dt Dann gilt d dety (t) = tra(t) dety (t) dt Hierbei bezeichnet dety die Determinante der Matrix Y und tra = a 11 + a a nn die Spur der Matrix A Beweis: Es bezeichne Y i = (y i1,,y in ) die i te Zeile von Y Wegen (5) gilt dann d dt Y i = Im Falle n = 2 sei ( ) a b Y =, c d also dety = ad bc Dann ist ( d a dt dety = a d b c + ad bc b = det c d Diese Formel läßt sich auf beliebige n verallgemeinern: Aus dety = n a ij Y j, i = 1,,n (6) ) σ S n sgnσ y 1σ1 y nσn ( ) a b + det c d folgt mit der Produktregel d n dt dety = n sgn σ y 1σ1 y iσ i y nσn = det dy i /dt i=1 σ S n i=1 Hierbei ist die i te Zeile ausgezeichnet Die mit bezeichneten Zeilen sind dieselben wie in Y Wegen (6) folgt mit der Multilinearität der Determinantenabbildung d n dt dety = a ij det Y j i, Die Determinante in der letzten Formel verschwindet für i j, und die Behauptung folgt

6 6 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten Zum Beweis des Transportsatzes wird das Lemma wie folgt angewendet: Aus folgt mit der Kettenregel Nun sei Dann impliziert das Lemma: Φ t (x,t) = u(φ(x,t),t) Φ xt (x,t) = u x (Φ(x,t),t) Φ x (x,t) J(x,t) = det Φ x (x,t) t J(x,t) = tru x(φ(x,t),t)j(x,t) = ( u)(φ(x,t),t)j(x,t) (7) Beweis: (Transportsatz) Nach der Transformationsformel gilt für jedes t f(y,t)dv = f(φ(x,t),t)j(x,t)dv W 0 (8) Die Skizze stellt die verschiedenen Abbildungen und Gebiete dar, die bei der Transformation eine Rolle spielen: Φ(,t) W 0 f(φ(,t),t) IR f(,t) Differentiation nach t unter dem Integralzeichen auf der rechten Seite von (8) liefert d f(y,t)dv dt = f(φ(x,t),t)j(x,t)dv + f(φ(x,t),t) W 0 t W 0 t J(x,t)dV = {f t + f u}(φ(x,t),t)j(x,t)dv + {f ( u)}(φ(x,t),t)j(x,t)dv W 0 W 0 = {f t + f u + f ( u)}(φ(x,t),t)j(x,t)dv W 0 = {f t + (fu)}(φ(x,t),t)j(x,t)dv, W 0 wobei (7) verwendet wurde Erneute Anwendung der Transformationsformel ergibt d f(y,t)dv = {f dt t + (fu)}(y,t)dv, und die Behauptung ist gezeigt

7 5 Impulsgleichung 7 Aus der Massenerhaltung folgert man durch Anwendung des Transportsatzes mit f = ρ: 0 = d dt ρdv = {ρ t + (ρu)}dv Da ein beliebiges beschränktes Teilgebiet sein kann, folgt bei angenommener Glattheit von ρ (Lokalisierung): ρ t + (ρu) = 0 (9) Dies ist die Kontinuitätsgleichung 5 Impulsgleichung Es seien u, Φ, W 0,, ρ wie oben definiert Dann ist Im(t) = der Impuls der Masse in Nach Newtons Gesetz Änderung des Impulses = Kraft (ρu)(y, t) dv (10) ist dt d Im(t) gleich der Kraft K(t), welche auf die Masse in einwirkt Wir nehmen an, daß sich K(t) in eine Volumenkraft (wie Gravitation) und eine auf den Rand einwirkende Kraft zerlegen läßt Die Volumenkraft sei von der Form K 1 (t) = ρ(y,t)f(y,t)dv Dabei ist F(y,t) ein gegebenes Feld, z B die Schwerebeschleunigung Da ρdv die Dimension einer Masse hat, ergibt sich für F die Dimension einer Beschleunigung Für die Randkraft nehmen wir die Form an K 2 (t) = σ(y,t)n(y,t)ds Dies ist ein Oberflächenintegral Hierbei ist n(y,t) die äußere Einheitsnormale zu im Punkt y, und σ(y,t) IR 3 3 ist der Spannungstensor Wir werden unten beschreiben, in welcher Beziehung σ zum Druck p und zum Deformationstensor def u steht Da ds die Dimension einer Fläche hat, ergibt sich für die Dimension von σ: [σ] = [ ] Kraft = [Druck] Fläche Bemerkung: Aus dem Drehimpulssatz läßt sich begründen, daß σ symmetrisch ist

8 8 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten Das Newtonsche Gesetz ergibt damit d (ρu)(y,t)dv = (ρf)(y,t)dv + (σn)(y, t) ds (11) dt Nach dem Stokesschen Satz gilt für (hinreichend glatte) f : IR 3 IR W D j f dv = W f n j ds für j = 1, 2, 3; dabei ist D j = / x j, und n j ist die j te Komponente von n Daraus ergibt sich für ein Vektorfeld f : IR 3 IR 3 der Gaußsche Satz: Die j te Komponente von (11) lautet W f dv = W f nds d ρu dt j dv = ρf j dv + σ j nds (Dabei ist σ j die j te Zeile von σ) Das Randintegral σ j nds formen wir mit dem Gaußschen Satz in ein Volumenintegral um: σ j nds = σ j dv Auf die linke Seite der vorletzten Gleichung wenden wir den Transportsatz an: Dies impliziert die Gleichung d ρu dt j dv = {(ρu j ) t + (ρu j u)}dv {(ρu j ) t + (ρu j u)}dv = {ρf j + σ j }dv, aus der man mittels Lokalisierung die folgende Gleichung gewinnt: (ρu j ) t + (ρu j u) = ρf j + σ j (12) Wir wollen die drei Gleichungen für j = 1, 2, 3 in einer Vektorgleichung zusammenfassen Sind a,b IR 3, so bezeichnen wir mit ihr dyadisches Produkt a 1 a b = ab T = a 2 (b 1,b 2,b 3 ) IR 3 3 a 3

9 6 Beziehung von σ zu u und p 9 Die Gleichungen (12) sind dann die Komponenten der Impulsgleichung Hierbei gilt folgende Vereinbarung: Ist eine Matrix mit Zeilen A j = A j (x), so sei (ρu) t + (ρu u) = ρf + σ (13) A 1 A = A 2 IR 3 3 A 3 A 1 A = A 2 A 3 Der Spannungstensor σ ist nicht von den anderen Variablen unabhängig Wie er von u und p abhängt, wird im nächsten Abschnitt erläutert 6 Beziehung von σ zu u und p Es ist üblich, für den Spannungstensor σ die Form σ = pi + τ (14) anzunehmen Hierbei ist p = p(x, t) der thermodynamische Druck und τ der viskose Spannungstensor Es bezeichne def u den sogenannten Deformationstensor, welcher definiert ist durch (def u) ij = D i u j + D j u i für i,j = 1, 2, 3 oder in anderer Notation: def u = u x + (u x ) T Die fundamentale Annahme für die Navier Stokes Gleichungen ist die Beziehung τ = λ( u)i + µ def u (15) mit Konstanten λ, µ (Im allgemeinen hängen λ und µ von thermodynamischen Variablen wie ρ und T ab, sind aber unabhängig von u) Setzen wir die Beziehungen σ = pi+τ und τ = λ( u)i+µ def u in die Impulsgleichung (13) ein, so ergibt sich (ρu) t + (ρu u) + p = ρf + (λ u) + (µ def u) (16)

10 10 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten Bemerkung: (Die Beziehung σ = pi + τ) a) Um den Anteil pi in σ zu veranschaulichen, betrachten wir folgendes Gebiet: x 3 x 2 e 1 S 1 S 2 e 1 x 1 An der Fläche S 1 herrsche der Druck p 1 und an der Fläche S 2 der Druck p 2 < p 1 Es ist n = e 1 auf S 1 und n = e 1 auf S 2 Wenn S 1 und S 2 die Größe S haben, so wird S 1 S 2 p nds = S { p 1 ( e 1 ) p 2 e 1 } = S (p 1 p 2 )e 1 Das Druckgefälle führt also zu einer Kraft in e 1 Richtung b) Zur Illustration von τ diene das folgende Geschwindigkeitsfeld: x 2 n = e 2 Platte u x 1 u 1 (x 1,x 2,x 3 ) = kx 2, u 2 = u 3 = 0 mit k > 0 Auf die Platte mit der Normalen n = e 2 wirkt eine Kraft in Richtung e 1 (Reibungskraft durch die Bewegung der Teilchen entlang der Platte) Es gilt 0 k 0 0 k 0 Du = 0 0 0, also def u = k Wegen u = 0 und n = e 2 wird τn = λ( u)n + µ def un = µke 1 Dies stimmt mit der Anschauung überein, daß auf die Platte eine Kraft in Richtung e 1 wirkt Die Proportionalität der Kraft zu k ist experimentell bestätigt

11 7 Umformungen der Impulsgleichung 11 7 Umformungen der Impulsgleichung Die Impulsgleichung (16) (ρu) t + (ρu u) + p = ρf + (λ u) + (µ def u) soll noch weiter vereinfacht werden Die linke Seite der Gleichung enthält noch einen Anteil, der direkt aus der Kontinuitätsgleichung folgt und daher eliminiert werden soll Auf der rechten Seite sollen die zweiten Ableitungen von u umgeschrieben werden Der Term (ρu) t = ρ t u + ρu t auf der linken Seite der Impulsgleichung beinhaltet noch den Ausdruck ρ t Es liegt nahe, ihn mit Hilfe der Kontinuitätsgleichung umzuschreiben Dazu betrachten wir zunächst den Term Die i te Komponente ist (ρu u) (ρu i u) = D j (ρu i u j ) = D j (ρu j )u i + ρ u j D j u i Zur Abkürzung der zweiten Summe benutzt man den Differentialausdruck u = u j D j, welcher auf die skalare Funktion u i bzw komponentenweise auf u angewendet wird Damit ergibt sich für die i te Komponente bzw für den gesamten Vektor Daraus folgt (ρu i u) = (ρu)u i + ρ (u )u i (ρu u) = (ρu)u + ρ (u )u (ρu) t + (ρu u) = ρ t u + ρu t + (ρu)u + ρ (u )u = (ρ t + (ρu))u + ρ (u t + (u )u) Der erste Term verschwindet aufgrund der Kontinuitätsgleichung Mit dieser Identität nimmt die Impulsgleichung folgende Gestalt an, wenn man durch ρ dividiert: u t + (u )u + ρ 1 p = F + ρ 1 (λ u) + ρ 1 (µ def u) (17) Wenden wir uns nun der rechten Seite der Impulsgleichung zu Folgende formale Rechnung läßt sich leicht rechtfertigen Wir setzen D = D 1 D 2 D 3, u = u 1 u 2 u 3

12 12 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten Dann ist u x = ud T, (u x ) T = Du T, def u = u x + (u x ) T = ud T + Du T, def u = (def u) D = ud T D + Du T D Hierbei ist Du T D = ( u), und D T D = D D D 2 3 = ist der Laplaceoperator Damit wird def u = ( u) + u Mit Konstanten λ, µ erhält man dann die folgende Form der Impulsgleichung: u t + (u )u + ρ 1 p = F + λ + ρ µ ( u) + µ ρ u (18) 8 Navier Stokes Gleichungen für inkompressible Strömungen In den Gleichungen ρ t + (ρu) = 0 u t + (u )u + 1 ρ p = F + λ + µ ρ ( u) + µ ρ u (19) sehen wir F = F(x,t) als gegebenes Feld und µ, λ als bekannte Materialkonstanten an Die vier Gleichungen für die fünf Unbekannten ρ, p, u = (u 1,u 2,u 3 ) sind noch unterbestimmt In vielen Fällen (z B in der Hydrodynamik) ist es angebracht, die Dichte ρ als eine bekannte Konstante ρ 0 anzusehen Dann vereinfacht sich die Kontinuitätsgleichung zu der Nebenbedingung u = 0 Das heißt, das Geschwindigkeitsfeld ist zu jedem Zeitpunkt divergenzfrei Damit entfällt auch der mittlere Term auf der rechten Seite der Impulsgleichung Im Falle ρ ρ 0 = konstant erhält man also u t + (u )u + 1 ρ 0 p = F + µ ρ 0 u u = 0 (20) Man nennt ν = µ/ρ 0 die kinematische Viskosität Normiert man ρ 0 = 1, so ergibt sich u t + (u )u + p = ν u + F u = 0 (21)

13 9 Navier Stokes Gleichungen mit einer Zustandsgleichung p = p(ρ) 13 Dies ist das System der inkompressiblen Navier Stokes Gleichungen, falls ν > 0 Für ν = 0 spricht man von den inkompressiblen Eulergleichungen Für ν > 0 ist das System in einem geeigneten Sinn abstrakt parabolisch Der Druck p spielt die Rolle eines Lagrangeschen Multiplikators zur Nebenbedingung u = 0 Unter geeigneten Anfangsund Randbedingungen ist bekannt, daß lokal (in der Zeit) eine eindeutige Lösung existiert In zwei Raumdimensionen (2D) ist in vielen Fällen sogar globale eindeutige Lösbarkeit bekannt (Existenz einer glatten Lösung für alle Zeiten) Die globale Lösbarkeit in drei Raumdimensionen (3D) ist ein wichtiges offenes Problem 9 Navier Stokes Gleichungen mit einer Zustandsgleichung p = p(ρ) Bisher haben wir die Gleichungen ρ t + (ρu) = 0 u t + (u )u + 1 ρ p = F + λ + µ ρ ( u) + µ ρ u (22) hergeleitet Wenn Temperatureffekte keine Rolle spielen, aber Kompressibilität nicht vernachlässigt werden kann, können sie durch eine Zustandsgleichung p = p(ρ) mit bekannter Funktion p vervollständigt werden Eine oft benutzte Zustandsgleichung ist p = p 0 ( ρρ0 ) γ mit Konstanten p 0, ρ 0, γ Aus der Thermodynamik läßt sich die Beziehung γ = c p c v begründen, wobei c p bzw c v die spezifische Wärme bei konstantem Druck bzw bei konstantem Volumen ist Aus der statistischen Mechanik läßt sich die Beziehung γ = n + 2 n begründen, wobei n die Anzahl von Rotations- und Vibrationsfreiheitsgraden der Moleküle ist Dabei ist Gleichverteilung der Energie auf alle Freiheitsgrade angenommen Wegen ergibt sich 3 n < 1 < γ 5 3 Für Luft wird der Wert γ 1,4 = 7 5 angegeben p p 0 ρ 0 ρ

14 14 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten Sei p = p(ρ), also p x = p (ρ)ρ x Damit ergibt sich für ρ, u das System ρ t + (ρu) = 0 u t + (u )u + p (ρ) ρ ρ = F + λ + ρ µ ( u) + µ ρ u Die Gleichung ρ t + (ρu) = 0 ist skalar hyperbolisch für ρ bei bekanntem u Unter der Annahme µ > 0, 2µ + λ > 0 ist die zweite Gleichung ein parabolisches System zweiter Ordnung für u bei bekanntem ρ Insgesamt erhält man ein gekoppelt parabolisch hyperbolisches System Häufig sind µ und λ klein Wenn man µ = λ = 0 setzt, erhält man für ρ, u ein sogenanntes hyperbolisches System erster Ordnung; eine Form der kompressiblen Eulergleichungen 10 Energiegleichung Es bezeichne e = e(x,t) die innere Energie pro Masseneinheit, so daß ρ(x,t)e(x,t)dv W die innere Energie zur Zeit t in W ist (Die innere Energie ist ein Maß für die Wärmebewegung und innermolekulare Schwingungen) Weiter ist 1ρ u 2 dv 2 die kinetische Energie, wenn wir mit W u = (u u u 2 3) 1 2 die Euklidische Norm bezeichnen Insgesamt ist { E(t) = 12 ρ u 2 + ρe } dv (23) die Energie in Die Änderung dt d E(t) der Energie wird durch Volumenkräfte, durch Randkräfte, durch Wärmeerzeugung (oder -vernichtung) in und durch Wärmefluß über den Rand hervorgerufen Die Änderung der Energie durch die Volumenkraft ρf führt zu dem Term ρf udv Dies illustriert die folgende Skizze: V s = u t K = ρf V Das Gebiet mit Volumen V enthält die Masse ρ V Auf diese Masse wirkt die Volumenkraft K = ρf V Im Zeitintervall t legt die Masse den Weg s = u t zurück Die Energie nimmt dadurch um den Betrag E = K s = ρf u t V zu Die Energieänderung ist folglich E = ρf u V t

15 10 Energiegleichung 15 Die Änderung der Energie durch Oberflächenkräfte führt in analoger Weise zu dem Term (σn) uds Wegen der Symmetrie von σ (σ = σ T ) gilt (σn) u = u T σn = (σu) n Es sei q = q(x, t) der Wärmeleitungsvektor Bezeichnet S ein Flächenstück mit der Einheitsnormalen n, so ist q n S t die Wärmeenergie, welche in der Zeit t durch S fließt Damit erhält man für die Energieänderung den Term q nds Schließlich sei Q = Q(x, t) ein als bekannt angenommener Quellterm für die Wärmeerzeugung oder -vernichtung (Q kann benutzt werden, um Wärmeerzeugung durch chemische Reaktionen oder Wärmeverlust durch elektromagnetische Strahlung zu modellieren) Wir erhalten für die Energieänderung den Term ρqdv Insgesamt liefert dies die Gleichung { d 12 ρ u dt 2 + ρe } dv = ρf udv + (σu) nds q nds + ρqdv (24) Auf die linke Seite wenden wir den Transportsatz an, auf der rechten Seite verwenden wir den Gaußschen Satz, um die Randintegrale in Volumenintegrale umzuschreiben Lokalisierung ergibt schließlich die Energiegleichung ( 1 2 ρ u 2 + ρe) t + (( 1 2 ρ u 2 + ρe)u) = ρf u + (σu) q + ρq Es sei κ der Wärmeleitungskoeffizient des Materials (Im allgemeinen hängt κ vom thermodynamischen Zustand ab) Zwischen der absoluten Temperatur T = T(x, t) und dem Wärmeleitungsvektor q besteht die Beziehung q = κ T (Fouriersches Gesetz) Dies führt zu der folgenden Form der Energiegleichung: ( 1 2 ρ u 2 + ρe) t + (( 1 2 ρ u 2 + ρe)u) = ρf u + ρq + (σu) + (κ T) (25) Setzen wir σ = pi + τ, τ = λ( u)i + µ def u

16 16 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten in die Energiegleichung ein, so erhalten wir (zusammen mit der Kontinuitätsgleichung und den drei Komponenten der Impulsgleichung) fünf Gleichungen für die Unbekannten ρ, u, p, e, T Die Variablen ρ, p, e, T sind thermodynamische Zustandsvariable (Es wird angenommen, daß sich das Material zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort im thermodynamischen Gleichgewicht befindet, so daß die Benutzung dieser Variablen sinnvoll ist) Dann folgt aus thermodynamischen Grundsätzen, daß nur zwei der Variablen unabhängig sind, während sich die übrigen aufgrund von Zustandsgleichungen daraus ergeben Diese Zustandsgleichungen sehen wir für ein gegebenes Material als bekannt an und erhalten dann fünf Gleichungen für fünf unbekannte Funktionen Einfache Beispiele solcher Zustandsgleichungen sind p = ρrt und e = c v T Hierbei sind R und c v (vom Material abhängige) Konstanten 11 Umformungen der Energiegleichung Die Energiegleichung enthält einen rein mechanischen Teil, welcher aus der Kontinuitätsund Impulsgleichung folgt Bezeichnung: Für eine skalare Funktion g = g(x,t) setze Dg Dt = g t + (u )g Bemerkung: (Interpretation von D Dt ) Sei g(x,t) eine glatte Funktion der Ortskoordinate x und der Zeit t Dann entspricht g(x,t) = g(φ(x,t),t) der Funktion g in Materialkoordinaten (oder Lagrangeschen Koordinaten) Dies bedeutet, daß g(x,t) den Funktionswert von g zur Zeit t des Teilchens angibt, welches zur Zeit t 0 = 0 am Ort x war Das Koordinatensystem wandert gewissermaßen mit dem Teilchen mit Es gilt also g t (x,t) = g x (Φ(x,t),t)Φ t (x,t) + g t (Φ(x,t),t) = g(φ(x,t),t) u(φ(x,t),t) + g t (Φ(x,t),t) = {g t + (u )g} (Φ(x,t),t) = Dg Dt (Φ(x,t),t), g t = Dg Dt

17 11 Umformungen der Energiegleichung 17 Lemma: Sei g = g(x,t) eine skalare Funktion Es gelte die Kontinuitätsgleichung ρ t + (ρu) = 0 Dann folgt Beweis: ρ Dg Dt = (ρg) t + (ρgu) (ρg) t + (ρgu) = ρ t g + ρg t + g (ρu) + g (ρu) = g(ρ t + (ρu)) + ρ(g t + (u )g) = ρ Dg Dt Die Energiegleichung (25) läßt sich durch Anwendung des Lemmas mit g = 2 1 u 2 + e umformulieren: ρ Dt D ( 12 u 2 + e ) = ρf u + ρq + (σu) + (κ T) (26) Das Lemma können wir auch auf die j te Komponente der Impulsgleichung (j = 1, 2, 3), also auf (12) anwenden: In Vektorschreibweise heißt das: ρ Du j Dt = (ρu j) t + (ρu j u) = ρf j + σ j ρ Du Dt Ferner läßt sich die Kontinuitätsgleichung wegen = ρf + σ (27) ρ t + (ρu) = ρ t + ρ u + ρ u = Dρ Dt + ρ u schreiben als Dρ + ρ u = 0 (28) Dt Für weitere Umformungen der Energiegleichung benötigen wir die folgenden Vektoridentitäten Lemma: Seien v = v(x), w = w(x) Vektorfelder Dann gilt D 1 v 1 D 2 v 1 D 3 v 1 (rotv) w = (Dv (Dv) T )w, wobei Dv = v x = D 1 v 2 D 2 v 2 D 3 v 2 D 1 v 3 D 2 v 3 D 3 v 3

18 18 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten Beweis: Es gilt: e 1 e 2 e 3 D 2 v 3 D 3 v 2 rotv = D 1 D 2 D 3 = D 3 v 1 D 1 v 3 v 1 v 2 v 3 D 1 v 2 D 2 v 1 Dies impliziert die Behauptung: e 1 e 2 e 3 (rotv) w = D 2 v 3 D 3 v 2 D 3 v 1 D 1 v 3 D 1 v 2 D 2 v 1 w 1 w 2 w 3 = 0 D 2 v 1 D 1 v 2 D 3 v 1 D 1 v 3 w 1 D 1 v 2 D 2 v 1 0 D 3 v 2 D 2 v 3 w 2 D 1 v 3 D 3 v 1 D 2 v 3 D 3 v 2 0 w 3 = (Dv (Dv) T )w Lemma: Seien v = v(x), w = w(x) Vektorfelder Dann gilt Beweis: Die j te Komponente der linken Seite ist (v w) = (Dv) T w + (Dw) T v ( ) D j v k w k = k=1 (D j v k )w k + (D j w k )v k = (D j v) T w + (D j w) T v k=1 k=1 Das Ergebnis ist die j te Komponente der rechten Seite Wendet man das letzte Lemma mit u = v = w an, so ergibt sich Damit folgt 1 2 (u u) = (Du)T u (u )u = (Du)u = 1 2 (u u) + (Du (Du)T )u = 1 (u u) + (rotu) u 2 Wir fassen dies zusammen im folgenden Lemma: Lemma: Für jedes Vektorfeld u = u(x) gilt ( u 2 ) (u )u = + (rotu) u (29) 2

19 11 Umformungen der Energiegleichung 19 Die Gleichung (27) ρ Du Dt = ρf + σ wurde aus der Impuls- und der Kontinuitätsgleichung gefolgert Betrachte das innere Produkt mit u Weil (rotu) u orthogonal zu rotu und u ist, gilt ((rotu) u) u = 0 und folglich ρ Du { ( u Dt u = ρ {u 2 ) t + (u )u} u = ρ u t u + 2 Dies ergibt wegen ( u 2 ) t = u t u + u u t = 2u t u t } u = ρf u + ( σ) u ρ Dt D ( u 2 ) {( u 2 ) ( u 2 )} = ρ + (u ) = ρf u + ( σ) u Man beachte, daß sich diese Gleichung als rein mathematische Folgerung aus der Kontinuitätsgleichung und der Impulsgleichung ergibt Ziehen wir dies von der Energiegleichung in der Form (26) ab, so ergibt sich ρ De Dt = ρq + (κ T) + (σu) ( σ) u Bezeichnung: Für A,B IR 3 3 sei A : B = a ij b ij i, Lemma: (σu) ( σ) u = σ : Du Dabei wird benutzt, daß σ symmetrisch ist (σ = σ T ) Beweis: (σu) = D i σ ij u j = σ ij D i u j + (D i σ ij )u j i=1 i, i, Nun ist (Du) ij = D j u i, so daß die erste Doppelsumme gleich σ : Du ist Weiter gilt wegen der Symmetrie von σ ( σ) u = ( σ) j u j = ( D i σ ji )u j = (D i σ ij )u j, i=1 i, und die Behauptung folgt

20 20 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten Die Energiegleichung erhält damit die Form ρ De Dt = ρq + (κ T) + σ : Du (30) Die Größe σ : Du ist ein Quellterm für innere Energie Dieser Quellterm ist rein mechanischen Ursprungs und rührt von inneren Spannungskräften her Wir haben σ = pi + τ, wobei p der Druck und τ der viskose Spannungstensor ist Wegen pi : Du = p u folgt ρ De + p u = ρq + (κ T) + τ : Du (31) Dt Der Ausdruck Ψ = τ : Du wird als Dissipationsterm bezeichnet Es ist Ψ V t die mechanische Energie, welche im Zeitintervall t und im Volumen V durch viskose Reibungskräfte in innere Energie umgewandelt wird Der Dissipationsterm soll nun näher betrachtet werden: Für zwei Matrizen S,T IR 3 3 gilt S : T = S T : T T, also insbesondere S : T = S : T T, falls S symmetrisch ist Daher folgt def u : Du = def u : (Du) T, also def u : Du = def u : 1 2 (Du + (Du)T ) = 2 1 (def u) : (def u) Mit τ = λ( u)i + µ def u folgt daraus Ψ = τ : Du = λ( u) 2 + µ 2 (def u) : (def u) = λ( D j u j ) 2 + µ 2 (D j u i + D i u j ) 2 i, Lemma: Aus µ 0 und 3λ + 2µ 0 folgt Ψ 0 Beweis: Wir können λ < 0 annehmen, denn für λ 0 ist Ψ 0 klar Für a,b,c IR gilt aufgrund von 2ab 2ab + (a b) 2 = a 2 + b 2 etc die Ungleichung (a + b + c) 2 = a 2 + b 2 + c 2 + 2ab + 2ac + 2bc a 2 + b 2 + c 2 + a 2 + b 2 + a 2 + c 2 + b 2 + c 2 = 3(a 2 + b 2 + c 2 ) Mit a = D 1 u 1, b = D 2 u 2, c = D 3 u 3 ergibt dies λ( D j u j ) 2 = λ(a + b + c) 2 3λ(a 2 + b 2 + c 2 )

21 12 Zusammenfassung der Gleichungen 21 Außerdem ist (D j u i + D i u j ) 2 (D i u i + D i u i ) 2 = 4(a 2 + b 2 + c 2 ) i, i=1 Daher folgt: Ψ (3λ + 2µ)(a 2 + b 2 + c 2 ) 0 12 Zusammenfassung der Gleichungen Wir haben die folgenden Gleichungen hergeleitet: Dabei ist Dρ Dt + ρ u = 0 ρ Du + p = ρf + τ (32) ρ De Dt Dt + p u = ρq + (κ T) + τ : Du τ = λ( u)i + µ def u Hierbei treten die thermodynamischen Variablen ρ,p,e,t auf Da diese Variablen voneinander abhängig sind, müssen die Gleichungen durch Zustandsgleichungen vervollständigt werden, wie etwa p = ρrt, e = c v T 13 Vereinfachung zu einem hyperbolischen System Für F = Q = 0, λ = µ = κ = 0 lauten die Gleichungen: Dρ Dt + ρ u = 0 ρ Du + p = 0 (33) ρ De Dt Dt + p u = 0 Wir wollen mit den thermodynamischen Variablen ρ, e arbeiten und nehmen an, daß eine Zustandsgleichung p = p(ρ,e) bekannt ist Z B könnte man p = ρrt, e = c v T, also p = R c v ρe verwenden Die Ableitungen ergeben sich mit Hilfe der Kettenregel, wie z B p x = p ρ ρ x + p e e x, also p = p ρ ρ + p e e

22 22 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten Die Gleichungen haben dann die Form ρ Du Dt + p ρ ρ + p e e = 0 Dρ Dt + ρ u = 0 ρ De + p u = 0 Dt Wir multiplizieren die beiden letzten Gleichungen mit p ρ /ρ bzw p e /p und erhalten u Für w = ρ sei e ρ Du Dt + p ρ ρ + p e e = 0 p Dρ ρ Dt + p ρ u = 0 ρp e p De Dt + p e u = 0 p ρ D 1 p e D 1 ρi p ρ D 2 p e D 2 A 0 (w) = 0 p ρ /ρ 0, P(w,D) = p ρ D 3 p e D ρp e /p p ρ D 1 p ρ D 2 p ρ D p e D 1 p e D 2 p e D Auf diese Weise lassen sich die Gleichungen umformulieren zu A 0 (w) Dw Dt Dabei läßt sich P(w,D) zerlegen als + P(w,D)w = 0 P(w,D) = B j (w)d j mit symmetrischen Matrizen B j (w), j = 1, 2, 3 Ferner ist A 0 (w) symmetrisch und für vernünftige Funktionen p = p(ρ,e) positiv definit Weiter gilt Durch die Zusammenfassung erhält man das System Dw Dt = w t + (u )w = w t + A j (w) = B j (w) + u j A 0 (w) u j D j w A 0 (w)w t + A j (w)d j w = 0 (34) Hierbei sind die Matrizen A j (w) symmetrisch für j = 0, 1, 2, 3, und A 0 (w) ist positiv definit für physikalisch relevante w Ein System der obigen Form heißt symmetrisch hyperbolisch

23 14 Linearisierung an einem konstanten Zustand Linearisierung an einem konstanten Zustand Sei W eine konstante Funktion, unabhängig von x, t Für eine Lösung w von (34) machen wir einen Ansatz w(x,t) = W + εv(x,t) Dann gilt A j (w) = A j (W) + O(ε) Damit erhält man für v die Beziehung: A 0 (W)v t + A j (W)D j v = 0, wenn man die O(ε) Terme vernachlässigt Diese lineare Gleichung mit konstanten Koeffizienten beschreibt die Ausbreitung von kleinen Störungen in der Nähe eines konstanten Zustandes W Gleichungen mit konstanten Koeffizienten lassen sich im Prinzip durch Fouriertransformation lösen Wir betrachten dazu allgemein N A 0 v t + A j D j v = 0, wobei A 0,A j IR n n symmetrische Matrizen sind und A 0 außerdem positiv definit ist (A 0 > 0) Weil A 0 positiv definit ist, existiert eine Matrix H = H T > 0 mit A 0 = H 2 Für ṽ = Hv ergibt sich das System N Hṽ t + A j H 1 D j ṽ = 0, also N ṽ t + C j D j ṽ = 0 mit C j = H 1 A j H 1 Wegen der Symmetrie von A j gilt Cj T auf Gleichungen der Form = C j Man kann sich also N v t + C j D j v = 0, C j = Cj T (35) beschränken Wir untersuchen jetzt verschiedene Fälle: a) skalare Gleichung, 1 Raumdimension: v t + cv x = 0, v(x, 0) = e ikx (36) Mit dem Ansatz v(x,t) = q(t)e ikx erhält man durch Einsetzen in (36) eine gewöhnliche Differentialgleichung für q: q (t) + cik q(t) = 0, q(0) = 1 Folglich gilt q(t) = e cikt, also v(x,t) = e ik(x ct) Die Welle e ikx pflanzt sich demnach mit der Geschwindigkeit c fort

24 24 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten b) System, 1 Raumdimension: v t + Cv x = 0, mit C = C T IR n n Wegen der Symmetrie von C gibt es eine Matrix S mit SS T = I, so daß Λ = S 1 CS diagonal ist Für ṽ = S 1 v erhält man das System ṽ t + Λṽ x = 0, dessen einzelne Komponenten sich wie in a) verhalten Mit dem vorgegebenen Anfangszustand v(x, 0) = e ikx ϕ, ϕ C n und ϕ = S 1 ϕ ergibt sich das System ṽ t + Λṽ x = 0, ṽ(x, 0) = e ikx ϕ Eine Zerlegung von ϕ in die einzelnen Komponenten entspricht einer Zerlegung von ϕ in Eigenvektoren von C: ϕ = S ϕ = ϕ 1 S ϕ n S n Die Komponenten von ṽ(x, 0) breiten sich mit den Geschwindigkeiten λ j aus, wobei λ j = Λ jj der j te Eigenwert von C ist: ṽ j (x,t) = e ik(x λ jt) ϕ j Für das ursprüngliche System bedeutet dies, daß sich der Anfangszustand v(x, 0) = e ikx ϕ = n ϕ j e ikx S j (37) wie folgt ausbreitet: n v(x,t) = Sṽ(x,t) = c) System, N Raumdimensionen: ϕ j e ik(x λ jt) S j (38) N v t + C j D j v = 0, v(x, 0) = e ik x ϕ mit C j = Cj T IR n n,ϕ C n, dabei ist k x = k 1 x k N x N Mit dem Ansatz v(x,t) = e ik x q(t), q(0) = ϕ erhält man ein System gewöhnlicher Differentialgleichungen für q: q (t) + ˆP(k)q(t) = 0 mit ˆP(k) N = i k j C j Dies hat die Lösung q(t) = e ˆP(k)t ϕ,

25 14 Linearisierung an einem konstanten Zustand 25 und es folgt v(x,t) = e ik x e ˆP(k)t ϕ Um den Term e ˆP(k)t genauer zu untersuchen, schreiben wir Dann gilt k = k k 0 mit k = (k k 2 N) 1 2, k 0 = k/ k, k 0 = 1 N ˆP(k) = i k C(k 0 ) mit C(k 0 ) = kjc 0 j Weil C(k 0 ) wie alle C j reell symmetrisch ist, gibt es eine orthogonale Matrix S = S(k 0 ), so daß Λ = Λ(k 0 ) = S 1 C(k 0 )S eine Diagonalmatrix ist Aus der Darstellung folgt dann Sei nun ˆP(k) = i k C(k 0 ) = i k SΛS 1 e ˆP(k)t = Se i k tλ S 1 ϕ = S ϕ = n ϕ j S j die Zerlegung von ϕ nach Eigenvektoren von C(k 0 ) Dann ergibt sich v(x,t) = e ik x e ˆP(k)t ϕ = e ik x Se i k tλ ϕ = e ik x S e i k tλj ϕ j,,n n n = ϕ j e ik x e i k λjt S j = ϕ j e i k {k0 x λ j t} S j Ein gegebener Anfangszustand v(x, 0) = e ik x ϕ = e i k k0 x ϕ = n ϕ j e i k k0 x S j (39) breitet sich also aus als n v(x,t) = ϕ j e i k {k0 x λ j t} S j (40) Hierbei sind λ j, S j die Eigenwerte und Eigenvektoren von N C(k 0 ) = kjc 0 j

26 26 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten Interpretation: 1 Ausbreitungsrichtung: Für x mit k 0 x = 0 gilt k 0 x = k 0 (x + x) x 2 x + x x k 0 Daher folgt für diese x: v(x,t) = v(x + x,t) Also ist v zu jeder Zeit konstant entlang jeder Hyperebene, die senkrecht auf k 0 steht Es liegt nahe, k 0 als Ausbreitungsrichtung der Welle anzusehen 2 Phasengeschwindigkeit: Wegen k 0 = 1 gilt Für gilt daher x 1 k 0 x λ j (t + t) = k 0 (x λ j k 0 t) λ j t V j (x,t) = e i k {k0 x λ j t} V j (x,t + t) = V j (x λ j k 0 t,t) Dies bedeutet, daß am Ort x zur Zeit t + t derselbe Funktionswert vorliegt, welcher zur Zeit t am Ort x λ j k 0 t vorlag x 2 x λ j k 0 t x k 0 Der V j Wert bei x λ j k 0 t zur Zeit t = 0 wandert zur Zeit t = t nach x Diese Interpretation legt es nahe, x 1 V j (x,t) = e i k {k0 x λ j t} als eine Wellenbewegung in k 0 Richtung mit Geschwindigkeit λ j zu deuten Weil V j (x + lk 0,t) V j (x,t) genau für l = 2π m mit m ZZ gilt, ist die Wellenlänge k L = 2π k Man beachte jedoch, daß die obige Interpretation (Bewegung mit Geschwindigkeitsvektor λ j k 0 ) nicht zwingend ist Da V j zu jeder Zeit entlang jeder Hyperebene senkrecht zu k 0 konstant ist, könnte eine Bewegung senkrecht zu k 0 überlagert sein Dies ist zu beachten, wenn man keinen Widerspruch zum Begriff Gruppengeschwindigkeit erhalten will Korrekterweise bezeichnet man k 0 λ j als Phasengeschwindigkeit von V j (x,t) = e i k {k0 x λ j t}

27 15 Beispiel: Die Eulergleichungen mit p = p(ρ) Beispiel: Die Eulergleichungen mit p = p(ρ) Die Eulergleichungen lauten Dρ Dt + ρ u = 0 ρ Du (41) Dt + p = 0 Um diese Gleichungen zu vervollständigen, wählen wir eine Zustandsgleichung p = p(ρ), zum Beispiel p = p 0 (ρ/ρ 0 ) γ mit γ > 1 Insbesondere gilt dann p ρ > 0 Beschränken wir uns auf eine Raumdimension, so lautet das System Die erste Gleichung schreiben wir um: Setzen wir w = dann wird das System zu mit ρ t + uρ x + ρu x = 0 ρ(u t + uu x ) + p ρ ρ x = 0 p ρ (ρ t + uρ x ) + p ρ u x = 0 ( ) ( ) u ρ 0, A 0 (w) =, B(w) = ρ 0 p ρ /ρ ( ) 0 pρ, p ρ 0 0 = A 0 (w){w t + uw x } + B(w)w x = A 0 (w)w t + (ua 0 (w) + B(w)) }{{} A 1 (w) ( ρu pρ A 1 (w) = Linearisiert man diese Gleichung in einem konstanten Zustand W = ( ) u 0 ρ 0 und setzt außerdem u = u 0 + εũ, ρ = ρ 0 + ε ρ, so erhält man (ũ ) (ũ ) A 0 (W) ρ t p ρ + A 1 (W) Wegen p ρ > 0 ist A 0 (W) positiv definit (A 0 (W) hat überdies schon Diagonalgestalt) und läßt sich daher als A 0 (W) = H 2 darstellen Dies führt zu der Gleichung (ũ ) (ũ ) H ρ t p ρu ρ + {H 1 A 1 (W)H 1 }H Die Eigenwerte von H 1 A 1 (W)H 1 sind die Ausbreitungsgeschwindigkeiten von Störungen des Grundflusses W Es ist ρ ) x = 0 ρ x = 0 H 1 A 1 (W)H 1 = H 1 {u 0 A 0 (W) + B(W)}H 1 = u 0 I + H 1 B(W)H 1 w x

28 28 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten Hierbei ist Mit c 2 = p ρ (ρ 0 ) wird dann H 1 = ρ ( pρ(ρ 0 ) ρ 0 ) 1 2 ( ) ( 1/ H 1 B(W)H 1 ρ0 0 0 c 2 ) ( ) 1/ ρ0 0 = 0 ρ0 /c c 2 = 0 0 ρ0 /c ( ) 0 c c 0 Die Eigenwerte dieser Matrix sind ±c Die Eigenwerte von H 1 A 1 (W)H 1 sind daher λ 1,2 = u 0 ± c Die Störungen breiten sich also mit der Geschwindigkeit c relativ zur Grundströmung mit der Geschwindigkeit u 0 aus Damit ist c = p ρ (ρ 0 ) (42) die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Schallwellen Dieser Sachverhalt soll noch näher beleuchtet werden: Die bei W = ( ) u 0 ρ 0 linearisierten Gleichungen lauten (wenn wir die Schlange in unserer Notation weglassen) ( ) ( ) u u A 0 (W) + A 1 (W) = 0 ρ ρ mit Im Fall u 0 = 0 heißt das ( ρ0 0 A 0 (W) = 0 c 2 /ρ 0 t ), A 1 (W) = u 0 A 0 (W) + x ( 0 c 2 c 2 0 ) bzw ρ 0 u t + c 2 ρ x = 0 c 2 ρ 0 ρ t + c 2 u x = 0 Daraus folgt u t + ρ c2 0 ρ x = 0 ρ t + ρ 0 u x = 0 u tt = c2 ρ 0 ρ xt = c 2 u xx, ρ tt = ρ 0 u xt = c 2 ρ xx Die Störterme ρ und u genügen daher Wellengleichungen mit ±c als Ausbreitungsgeschwindigkeit Für c gilt: p = p 0 ( ρρ0 ) γ = p ρ (ρ) = p 0γ ρ 0 ( ρρ0 ) γ 1 = c = p ρ (ρ 0 ) = p0 γ ρ 0 ( ρ0 ρ 0 ) γ 1 = p0 γ ρ 0

29 16 Nichtlineare hyperbolische Gleichungen: Burgers Gleichung als Beispiel 29 Für Luft bei 0 C gilt etwa (siehe Anhang) ρ 0 1,293 kg m 3 p 0 1,0132 bar = 1, kg m s 2 γ 1,402, (1 bar = 10 5 N m2, 1 N = 1 kg m s 2 ) so daß sich für die Schallgeschwindigkeit c der Wert ergibt c = p0 γ ρ 0 1,0132 1, ,293 5 kg m 3 m s 2 kg 331 m s 16 Nichtlineare hyperbolische Gleichungen: Burgers Gleichung als Beispiel Betrachte die AWA (Burgers Gleichung) u t + uu x = 0 mit u(x, 0) = f(x) (43) Sei u(x,t) eine für x IR, 0 t T definierte glatte Lösung Betrachte die Linie (x(t),t) für 0 t T, die der gewöhnlichen Differentialgleichung genügt, und definiere Dann gilt wegen (43) dx dt = u(x(t),t), x(0) = x 0 (44) h(t) = u(x(t),t) h (t) = u x x (t) + u t = u x u + u t = 0 Daher ist h konstant mit h(t) h(0) = u(x 0, 0) = f(x 0 ), und aus (44) folgt dx dt (t) f(x 0 ), also x(t) = x 0 + tf(x 0 ) Die Linie (x(t),t) für 0 t T ist eine Charakteristik der Gleichung u t + uu x = 0 bezüglich der ins Auge gefaßten Lösung u = u(x,t) Wir haben gezeigt, daß jede Charakteristik eine gerade Linie ist und daß u entlang jeder Charakteristik konstant ist Nehmen wir nun an, daß x 0,x 1 IR existieren mit x 0 < x 1, aber f(x 0 ) > f(x 1 ) Die Charakteristik durch (x 0, 0) hat die Geschwindigkeit f(x 0 ), während die Charakteristik durch (x 1, 0) die kleinere Geschwindigkeit f(x 1 ) hat Zur Zeit t = x 1 x 0 f(x 0 ) f(x 1 )

30 30 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten schneiden sich die beiden Charakteristiken Da die u Werte entlang beider Charakteristiken verschieden sind, kann eine glatte Lösung nicht bis zur Zeit t existieren Vor der Zeit t entsteht ein Schock f(x) = u(x, 0) u t t x 0 x x 1 Im vorliegenden Fall kann man folgendes zeigen (unter schwachen Annahmen die Anfangsfunktion f): Für alle ε > 0 hat die parabolische AWA u t + uu x = εu xx mit u(x, 0) = f(x) (45) eine eindeutige klassische Lösung u ε (x,t), für die gilt u ε C ( < x <, 0 < t < ) Für ε 0 konvergiert u ε punktweise fast überall gegen eine Grenzfunktion u(x,t) für x IR, t 0 Diese Grenzfunktion ist per Definition die physikalisch relevante schwache Lösung von (43) 17 Viskositätsterme in den Navier Stokes Gleichungen Betrachten wir wieder der Einfachheit halber den Fall p = p(ρ) Die Navier Stokes Gleichungen lauten dann bei F = 0 und Konstanten λ und µ: Betrachte nun die Hilfsgleichung Du Dt + ρ 1 p = ρ 1 {(λ + µ) ( u) + µ u} Dρ + ρ u = 0 Dt u t = ρ 1 0 {(λ + µ) ( u) + µ u} (46) }{{} P 2 u:= Bei einer Anfangsbedingung machen wir den Ansatz Dies liefert u(x, 0) = e ik x ϕ u(x,t) = e ik x q(t) P 2 u(x,t) = e ik x ˆP2 (k)q(t)

31 17 Viskositätsterme in den Navier Stokes Gleichungen 31 mit dem sogenannten Symbol ˆP2 (k) C 3 3 Das Symbol ˆP2 (k) entsteht aus P 2, indem man D j formal durch ik j ersetzt Man erhält für P 2 aus (46) Für v IR 3 beliebig mit v = 1 folgt daraus Sei ˆP 2 (k) = 1 ρ 0 {(λ + µ)kk T + µ k 2 I} v T ˆP2 (k)v = 1 ρ 0 {(λ + µ)(v T k) 2 + µ k 2 } c := min{µ, 2µ + λ} > 0 1 Fall: µ 2µ + λ = c, also 0 µ + λ Nach Cauchy Schwarz gilt (v T k) 2 k 2 v 2 = k 2, also und schließlich (µ + λ)(v T k) 2 (µ + λ) k 2 (λ + µ)(v T k) 2 + µ k 2 (2µ + λ) k 2 = c k 2 2 Fall: 2µ + λ > µ = c, also µ + λ > 0 Dann gilt ebenfalls (λ + µ)(v T k) 2 + µ k 2 µ k 2 = c k 2 Dies beweist das folgende Lemma: Lemma: Sei c = min{µ, 2µ+λ} > 0 Dann gilt für alle k IR 3, k 0: Die Matrix ˆP 2 (k) ist negativ definit mit v T ˆP2 (k)v c ρ 0 k 2 v 2 für alle v IR 3 Für die Gleichung führt unser Ansatz u t = P 2 u, auf die gewöhnliche Differentialgleichung u(x, 0) = e ik x ϕ u(x,t) = e ik x q(t) q (t) = ˆP 2 (k)q(t), q(0) = ϕ Da ˆP 2 (k) für k 0 negativ definit ist, folgt q(t) 0 für t Damit läßt sich zeigen, daß sich die Lösungen von u t = P 2 u ähnlich verhalten wie die Lösungen der Wärmeleitungsgleichung u t = u Man nennt u t = P 2 u ein parabolisches System Eine unbewiesene Vorstellung ist, daß bei den Navier Stokes Gleichungen (im Gegensatz zu den Eulergleichungen) keine Schocks auftreten, daß also die Viskositätsterme das Herausbilden von Unstetigkeiten verhindern

32 32 Die Navier Stokes Gleichungen für kompressible Flüssigkeiten A Thermodynamische Materialkonstanten Die folgende Tabelle enthält Meßwerte der benötigten thermodynamischen Konstanten für eine Auswahl verschiedener Gase und Flüssigkeiten Die Angaben beziehen sich auf den Druck p = 1,0132 bar (bzw p = 0,981 bar für die mit * gekennzeichneten Werte) und die Temperatur T = 20 C (bzw T 1 = 0 C und T 2 = 100 C, falls zwei Werte vorliegen) 1 ρ c p R γ κ ν µ Luft Wasserstoff Wasser kg/m 3 kj/kg K kj/kg K W/m K 10 6 m 2 /s 10 6 Pa s 1,293 0,95 0,090 0,064* 999, ,005 1,01* 14,249 14,44* 0,287 1,402 0,024* 0,031* 4,124 1,409 0,176* 0,229* 4,220 4,216 0,549 0,681 13,28 23,04 97* 162* 1,789 0,294 17,13 21,89 8,4* 10,4* Benzol 879 1,738 0,154 0, Quecksilber ,139 9,304 0, ρ : Dichte c p : spezifische Wärmekapazität (bei konstantem Druck) R : spezifische Gaskonstante γ : Isentropenexponent κ : Wärmeleitungskoeffizient ν : kinematische Viskosität µ : dynamische Viskosität Es gelten die Beziehungen: γ = c p /c v mit c v = c p R, ν = µ/ρ Der 2 Viskositätskoeffizient λ mit [λ]=pa s ist weniger gut untersucht Man nennt µ B := λ + 2 µ Kompressions-Viskosität (Volumen-Viskosität, Druck-Viskosität) bzw bulk viscosity Für einatomige ideale Gase gilt µ B = 0, also λ = 2µ Für Stickstoff (N 3 2) bei 3 mittlerer Temperatur ergeben Messungen µ B 0,8µ, so daß hier λ 0,13µ gilt 2 1 Quelle: Dubbel Taschenbuch für den Maschinenbau, 16 Auflage Hrsg: WBeitz, K-H Küttner Springer-Verlag, Berlin Quelle: Introduction to Physical Gas Dynamics W G Vincenti, Ch H Kruger, Jr Wiley, New York 1975

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