Dr. med. Alexandra Knille * St. Josef-Hospital Gelsenkirchen-Horst * Institut für Anästhesie, Operative Intensivmedizin und Spezielle Schmerztherapie

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1 Schmerzdefinition/-begriffe Physiologie des Schmerzes Schmerzanamnese/-messung und dokumentation Schmerzmedikamente/Pharmakologie Postoperative Schmerztherapie/Akutschmerztherapie Nicht-medikamentöse Schmerztherapie Tumorschmerztherapie/Chronische Schmerztherapie

2 Die 6-R-Regel richtiger Patient richtige Applikationsform richtige Zeit richtiger Wirkstoff/Medikament richtige Dosis richtige Dokumentation

3 Applikationsformen per oral (p.o.) via PEG oder MS intravenös (i.v.) rectal (supp.) subcutan (s.c.)/intramuskulär (i.m.) transdermal Katheterverfahren (peridural, intrathekal, intrapleural, periphere Nervenblockaden)

4 per oral (p.o.) Tablette, Dragee, Kapsel Tropfen Saft Brausetablette Sublingualtablette buccale Applikation

5 Tablette, Dragee, Kapsel Sind Tabletten teilbar? Einnahme vor oder nach der Mahlzeit? Inkompatibilität mit Nahrungsmitteln/anderen Medikamenten? Retardiertes oder nicht-retardiertes Präparat?

6 Tropfen Mengenangabe als gtt. (Guttae) oder z.b. Novalgintropfen 4 x 30 gtt. oder

7 Saft insbesondere für Kinder geeignet Mengenangabe in ml z.b. Ben-u-ron Saft

8 Sublingualtablette werden nicht geschluckt, sondern unter die Zunge gelegt z.b. Temgesic sublingual

9 buccale Applikation Wirkstofffreigabe durch Reibung an der Wangenschleimhaut z.b. Actiq Lolli

10 via PEG oder MS Tabletten müssen gemörsert werden cave: nicht alle Tabletten, Kapseln, Dragees können gemörsert werden nach Medikamentengabe muss PEG/MS gespült werden

11 intravenös (i.v.) Ampulle (Amp.) Pulver (in Aqua dest. oder NaCl 0,9% auflösen) Bolus Kurzinfusion (KI) ad infusionem z.b. Schmerztropf Perfusor z.b. PCA-Pumpe

12 PCA-Pumpe PCA = patient controlled analgesia z.b. Morphin, Dipidolor Angabe der Medikamentenkonzentration in mg/ml Flussrate in ml/min Bolusrate in ml Sperrzeit in min Boluslimit in mg/24std.

13 rectal (supp.) Zäpfchen/Suppositorium insbesondere Kinder, Schluckstörungen, Übelkeit und Erbrechen Umgehung des First-past-Effektes

14 subcutan (s.c.)/intramuskulär (i.m.) subcutan (s.c.) bei fehlendem intravenösem Zugang/schlechtem Venenstatus langsamer Wirkeintritt, Depotwirkung Wirkung abhängig von peripherer Durchblutung intramuskulär (i.m.) z.b. Ketanest bei Verbrennungspatienten

15 transdermal Salbe Schmerzpflaster TTS (transdermales therapeutisches System) z.b. Opiatpflaster (Fentanyl/Buprenorphin) Konzentrationsangabe in µg/h Schluckstörungen, demente Patienten, angeblich weniger Opioidnebenwirkungen Wechsel alle 48 bzw. 72 Std. nicht alle Pflaster sind teilbar!

16 peridural PDA (Periduralanästhesie) PDK (Periduralkatheter)

17 intrathekal Spinalanästhesie (SpA)

18 periphere Nervenblockaden z.b. 3-in-1-Block axilläre Plexusblockade vertikale infraclaviculäre Plexusblockade (VIP/VIB)

19 Beispiele Dokumentation MST (Morphin) ret. p.o. 30mg Novalgin (Metamizol) 4 x 30 Dipidolor 7,5mg ad 50ml NaCl 0,9% über 30min i.v. Paracetamol supp. 500mg alle 8Std. Durogesic TTS 50µg/h, Wechsel alle 72Std. Naropin 0,375% 6ml/h via PDK

20 Schmerzmedikamente Nicht-Opioid-Analgetika Opioide Lokalanästhetika andere Co-Analgetika

21 Nicht-Opioid-Analgetika antipyretische Analgetika antiphlogistische Analgetika (NSAID)

22 antipyretische Analgetika Salicylate Acetylsalicylsäure (Aspirin ) Anilinderivate Paracetamol Pyrazolderivate Metamizol (Novalgin )

23 antiphlogistische Analgetika (NSAID) Diclofenac (Voltaren ) Ibuprofen selektive COX 2-Hemmer Parecoxib (Dynastat ) Etirecoxib (Arcoxia )

24 Wirkmechanismus (1) analgetisch - schmerzstillend antipyretisch - fiebersenkend antiphlogistisch - entzündungshemmend

25 Wirkmechanismus (2) Hemmung der Cyclooxygenase verminderte Prostaglandinsynthese Prostaglandine: sind selbst nicht schmerzauslösend, sondern steigern die Schmerzempfindlichkeit (Hyperalgesie)

26

27 Nebenwirkungen (COX-abhängig) gastrointestinal Magenbeschwerden (Ulzera, Blutung) renal Na + -und Wasserretention, Ödeme, Hyperkaliämie, Diurese ZNS Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen Thrombozytenaggregationshemmung Respirationstrakt Bronchokonstriktion

28 Nebenwirkungen (COX-unabhängig) Agranulozytose allergische Reaktionen hepatotoxisch

29 selektive COX 2-Hemmer führen seltener zu gastrointestinalen Nebenwirkungen ASS irreversible Hemmung der Cyclooxygenase Hemmung der Thrombzytenaggragation NSAID reversible Hemmung der Cyclooxygenase

30 Präparateübersicht analgetisch antipyretisch antiphlogistisch ASS Paracetamol Ibuprofen Diclofenac Metamizol

31 Acetylsalicylsäure cave: Verlängerung der Blutungszeit durch irreversible Hemmung der Cyclooxygenase daher in der postoperativen Schmerztherapie nicht sinnvoll i.d.r. 3 Tage vor einer Operation absetzen

32 Acetylsalicylsäure indiziert bei Schmerzen Fieber akuten und chronischen Entzündungen Thrombose-/Embolieprophylaxe Prävention zentraler Durchblutungsstörungen KHK

33 Acetylsalicylsäure u.a. enthalten in: Acesal Alka-Seltzer Aspirin, Aspirin Direkt Aspirin Migräne ASS HEXAL Delgesic DOCPELIN ASS Godamed Neuralgin ASS Sonopain Acetylsalicylsäure Temagin ASS Togal ASS Werodon-ASS

34 Paracetamol NICHT antiphlogistisch kontraindiziert bei Leber-/Niereninsuffizienz und Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel cave: Paracetamolintoxikation ab > 8g ( mg/kg KG) Häufig (rezeptfreies Medikament/Selbstmedikation) erschöpfte Glutathionreserven Leberzellnekrose mit Gefahr des Leberversagens Antidot: N-Acetylcystein

35 Paracetamol indiziert bei Schmerzen Fieber in der Kinderheilkunde weit verbreitet

36 Paracetamol Dosis 15-20mg/kg KG (initial 40mg/kg KG) Gabe alle 6-8Std. (3-4 x tgl.) Ben-u-ron supp. 75/125/250/500/1000mg Tbl./Kpsl. 500mg Saft 5ml = 200mg Perfalgan Kurzinf. 100ml = 1000mg Gabe über 15min

37 Metamizol höchste analgetische und antipyretische Potenz der Nicht- Opioid-Analgetika analgetisch, antipyretisch, schwach antiphlogistisch, SPASMOLYTISCH cave: Agranulozytose (selten) allergische Reaktion Blutdruckabfall/Schock (bei zu schneller i.v.-injektion) nicht kontraindiziert bei Niereninsuffizienz nur selten gastrointestinale Beschwerden

38 Metamizol indiziert bei starken, akuten Schmerzen postoperativen und Tumorschmerzen Koliken der Gallen- und ableitenden Harnwege therapierefraktärem hohem Fieber

39 Metamizol max. Tagesdosis 5g 4-6 Einzeldosen/d Novalgin Tbl. 500mg Trpf. 1ml = 500mg bzw. 1Trpf. = 25mg Amp. à 1g/2,5g bzw. 1ml = 500mg (Gabe langsam als KI i.v.)

40 Diclofenac kontraindiziert bei Magen-Darm-Ulcera indiziert bei rheumatischen Erkrankungen nichtrheumatischen Entzündungen/Schwellungen akuter Gichtanfall

41 Diclofenac Voltaren Dragees 25/50mg Retarddragees 100mg supp. 25/50/100mg Dispers Tbl. 50mg Resinat Kpsl. 75mg Dosis mg/d Gabe 2-3 x tgl. bzw. 1 x tgl. retardiert

42 Ibuprofen weniger Nebenwirkungen als andere NSAID bessere Magenverträglichkeit

43 Ibuprofen 200/400/600/800mg, 800mg ret. Gabe 2-3 x mg/d Dolormin Saft für Kinder 2% entspr. 5ml = 100mg bzw. 4% entspr. 5ml = 200mg

44 selektive COX 2-Hemmer aus: FOCUS online,

45 selektive COX 2-Hemmer Coxibe selektive Hemmung der Cyclooxygenase 2 weniger gastrointestinale Nebenwirkungen als andere NSAID cave: Risiko erhöht sich bei gleichzeitiger Einnahme von ASS oder oralen Antikoagulantien sowie bei Langzeiteinnahme

46 selektive COX 2-Hemmer strenge Indikationsstellung! Kontraindikationen aktives gastroduodenales Ulcus aktive gastrointestinale Blutung schwere Leber- und Nierenfunktionsstörungen kardiovaskuläre Vorerkrankungen (KHK, Apoplex, pavk, schwere Hypertonie) Herzinsuffizienz entzündliche Darmerkrankungen

47 selektive COX 2-Hemmer Arcoxia (Etoricoxib) Tbl. 40/60/90/120mg Gabe 1 x tgl. Dynastat (Parecoxib) i.v. 40mg Gabe 1-2 x tgl.

48 Zusammenfassung Nicht-Opioid-Analgetika Nicht-Opioid-Analgetika wirken analgetisch, antipyretisch, antiphlogistisch

49 Welches Medikament kann bei Überdosierung zu einer Leberzellnekrose führen? Paracetamol

50 Spasmolytische Wirkung hat Metamizol

51 Welches Medikament ist in der postoperativen Schmerztherapie nicht sinnvoll? Acetylsalizylsäure Warum? Weil es zu einer irreversiblen Thrombozytenaggregationshemmung mit erhöhter Blutungsgefahr führt.

52 Was ist die gefährlichste Nebenwirkung der NSAID?...Gastrointestinale Ulzera und Blutungen

53 Keine antiphlogistische Wirkung hat Paracetamol

54 Was ist der Vorteil der selektiven COX 2-Hemmer? Sie zeigen weniger gastrointestinale Nebenwirkungen als andere NSAID.

55 Warum sollte bei selektiven COX 2-Hemmern die Indikation streng geprüft werden? Weil sie bei kardiovaskulären Vorerkrankungen streng kontraindiziert sind, da eine erhöhte Mortalitätsrate nachgewiesen wurde.

56 Was ist bei der intravenösen Gabe von Metamizol zu beachten? Es sollte nur als Kurzinfusion gegeben werden, da eine zu schnelle Gabe zu Blutdruckabfall und Schock führen kann.

57 Welches Medikament wird insbesondere bei Kindern eingesetzt? Paracetamol

58 Opioide Opiate Substanzen, die chemisch vom Opium abstammen, Opioide z.b. Morphin Sammelbegriff für natürliche oder synthetische Substanzen mit morphinartigen Eigenschaften Endorphine (endogene Morphine) Endogene Opioidpeptide Klassifikation in drei Gruppen Endorphine, Enkephaline, Dynorphine

59 Opium aus den Kapseln des Schlafmohns (Papaver somniferum) durch Anritzen gewonnener getrockneter Milchsaft

60 Opioidrezeptoren µ (mü) κ (kappa) σ (sigma) δ (delta) supraspinale Analgesie (µ 1 ) Atemdepression (µ 2 ) Miosis Euphorie spinale Analgesie Sedierung Miosis (Dysphorie) Kreislaufstimulation Mydriasis Toleranz Dysphorie Halluzinationen stressinduzierte und spinale Analgesie Atemdepression Toleranz Hypotension Toleranz Abhängigkeit

61 Klassifikation reine Agonisten hohe Affinität und hohe intrinsische Aktivität am µ-rezeptor geringe Affinität am κ-rezeptor gemischte Agonisten-Antagonisten hohe Affinität, aber sehr geringe intrinsische Aktivität am µ-rezeptor (µ- Antagonist) hohe Affinität und intrinsische Aktivität am κ-rezeptor (κ-agonist) agonistische Wirkung am σ-rezeptor Partialagonisten höhere Affinität bei geringerer intrinsischer Aktivität am µ-rezeptor reine Antagonisten kompetitiver Antagonist am µ-, κ-, σ-, δ-rezeptor

62 strenge Trennung der Gruppe der Agonisten (z.b. Morphin, von der Gruppe der Agonisten/Antagonisten (z.b. Pentazocin) eine abwechselnde oder kombinierte Gabe dieser Untergruppen ist obsolet Begründung: Wirkaufhebung, nach dem zweiten Opioid ggf. stärkere Schmerzen stets Abwarten bis zum Wirkende von Buprenorphin (höchste Rezeptoraffinität aller Opioide)

63 Merke: Morphin ist die Referenzsubstanz aller Opioide

64 analgetische Potenz relative Wirkstärke im Vergleich zu Morphin je höher die analgetische Potenz, desto niedriger die benötigte Dosis, die zur vergleichbaren Analgesie führt Opioid Morphin Sufentanil (Sufenta ) Piritramid (Dipidolor ) analgetische Potenz ,7

65 Wirkstärke kein Dosismaximum für hochpotente Opioide!!! cave: niedrigpotente Opioide (Tramadol) können bis zu einer bestimmten Dosis gesteigert die gleiche Analgesie wie hochpotente Opioide bewirken eine weitere Dosiserhöhung führt lediglich zu einer Zunahme der Nebenwirkungen Ceiling Effekt: Sättigungseffekt z.b. bei Buprenorphin, keine Zunahme der Wirkung trotz Dosissteigerung über eine bestimmte Menge hinaus

66 Morphin Referenzsubstanz aller Opioide reiner Agonist hohe Affinität zum µ-r.: Analgesie, Atemdepression, Sucht geringe Affinität zum κ-r.: Sedierung keine Affinität zum σ-r.: Ø Kreislaufstimulation, Ø Dysphorie gute Resorption geringe Bioverfügbarkeit ausgeprägte hepatische Metabolisierung (hoher first-pass- Effekt )

67 Morphin Indikation: schwere Schmerzzustände Kontraindikationen (relativ!) Ateminsuffizienz Asthma bronchiale (wegen Histaminfreisetzung) erhöhter intrakranieller Druck akute Pankreatitis Colitis ulcerosa

68 Morphin: Wirkung/Nebenwirkung Analgesie Sedierung antitussiv Dämpfung des Hustenzentrums Miosis durch parasympathische Stimulation Übelkeit/Erbrechen, antiemetisch emetisch durch Stimulation dopaminerger Rezeptoren in der chemorezeptiven Triggerzone der Area postrema antiemetisch durch spätere Dämpfung des Brechzentrums

69 Morphin: Wirkung/Nebenwirkung Atemdepression durch Naloxon antagonisierbar direkt proportional zur analgetischen Potenz des Opioids ausgelöst durch verminderte CO 2 -Empfindlichkeit des Atemzentrums Kommandoatmung Tod nach Überdosierung durch zentrale Atemdepression Schmerzen stimulieren das Atemzentrum Merke: keine klinisch relevante Atemdepression bei schmerzorientierter Opioidgabe!!!

70 Morphin: Wirkung/Nebenwirkung Euphorie mitentscheidend für die psychische Abhängigkeit Toleranz Notwendigkeit der kontinuierlichen Dosissteigerung aufgrund verminderter Wirksamkeit und Wirkdauer bei regelmäßigem Gebrauch Abhängigkeit bei physischer Abhängigkeit können durch Absetzen des Opioids oder Gabe eines Antagonisten Entzugssymptome ausgelöst werde

71 Morphin: Wirkung/Nebenwirkung Hirndruckanstieg neuroendokrine und immunologische Effekte Muskelrigidität insbesondere bei Bolusgabe ggf. erschwerte Maskenbeatmung bei der Narkoseeinleitung zentrale Sympatholyse (kardiovaskulär) (gering ausgeprägt) HF, RR, HZV, O 2 -Verbrauch hämodynamisch günstig bei akutem Myokardinfarkt unerwünscht bei Hypovolämie, Schock

72 Morphin: Wirkung/Nebenwirkung Tonuszunahme der glatten Muskulatur Magen Entleerungsverzögerung Darm spastische Obstipation Gallengänge/ Sphincter Oddi Druckanstieg Pankreas Sekretstau Ureteren Konstriktion Harnblase Miktionsbeschwerden, Harnverhalt

73 Morphin Trias bei Intoxikation Atemdepression/Bradypnoe (2-4/min) Koma Miosis sowie: Zyanose, Hypothermie, Areflexie, Muskeltonusverlust Therapie: Atemwege freihalten, Beatmung ggf. Antagonisierung mit Naloxon (Titration) cave: Auslösung von Entzugsymptomen bei Abhängigen cave: Remorphinisierung bei lang wirksamen Opioiden

74 Morphin: Präparate Kapanol 20/50/100mg Hartkapseln, retardiert M-Beta 10/30/60/100mg Retardtabletten M-long 10/30/60/100mg Hartkapseln, retardiert MST 10/20/30/60/100/200mg Retardtabletten Sevredol 10/20mg Filmtabletten, NICHT retardiert

75 Morphin: Präparate MSI Injektionslösung 1 Amp. á 10mg ad 1ml 1 Amp. á 20mg ad 1ml 1 Amp. á 100mg ad 5ml 1 Amp. á 200mg ad 10ml auch erhältlich als Brausetabletten Granulat Suppositorien

76 Fentanyl reiner Agonist 125-fach höhere analgetische Potenz als Morphin Wirkdauer 20-30min cave: Kumulationsgefahr bei Nachinjektion oder kontinuierlicher Gabe (via Perfusor)

77 Fentanyl (i.v.) Fentanyl -Janssen 1 Amp. á 0,1mg (100µg) ad 2ml 1 Amp. á 0,5mg ad 10ml Analgetikum in der Anästhesie und Intensivmedizin aufgrund der beträchtlichen Atemdepression Gabe nur unter Beatmung/Intubationsbereitschaft µg (1-4ml) zur Narkoseeinleitung µg (0,5-2ml) repetitiv zur Analgosedierung als Perfusor 5 Amp. (2,5mg ad 50ml) (0,05mg/ml) 1-6ml/h

78 Fentanyl (transdermal) Fentanyl-TTS-Pflaster bei schweren chronischen Schmerzen Durogesic SMAT 12/25/50/75/100µg/h transdermales Pflaster vorteilhaft bei Schluck- und intestinalen Resorptionsstörungen Membranpflaster, gleichbleibende Analgesie über 72Std. Pflaster nicht zerschneiden! Pflasterwechsel alle drei Tage erforderlich Nachteil: kurzfristige Dosisänderung nicht möglich, Anwendung nur bei stabilem Schmerzniveau zusätzliches Opioid bei Schmerzspitzen ggf. notwendig

79 Sufentanil reiner Agonist höchste analgetische Potenz aller Opioide (1000-fach höher als Morphin) geringere Atemdepression schnellerer Wirkeintritt und kürzere Wirkdauer als Fentanyl

80 Sufentanil (i.v.) Sufenta 1 Amp. á 0,25mg (250µg) ad 5ml (50µg/ml) Sufenta epidural 1 Amp. á 10µg ad 2ml (5µg/ml) Sufenta mite 1 Amp. á 0,05mg (50µg) ad 10ml (5µg/ml)

81 Sufentanil (i.v.) 10-50µg zur Narkoseeinleitung 5-20µg repetitiv zur Analgosedierung als Perfusor 1mg ad 50ml (20µg/ml) 1-8ml/h modernes Konzept der Analgosedierung (Sufentanil/Propofol)

82 Sufentanil (peridural/intrathekal) Bolus 10µg via Periduralkatheter Sufenta epidural 5-10µg (1-2ml) als Zusatz zum Lokalanästhetikum bei Spinalanästhesie (z.b. in der Geburtshilfe)

83 Alfentanil reiner Agonist 40-fach stärkere analgetische Potenz als Morphin sehr kurze Wirkdauer (ca. 10min) häufig Bradykardie und Thoraxrigidität Vermeidung durch Vorweggabe von 0,25-0,5mg Atropin langsame Injektion Rapifen 1 Amp. á 1mg ad 2ml (0,5mg/ml) zur Kurznarkose i.v.-bolus 0,5-1mg (1-2ml) repetitiv 0,25-0,5mg (0,5-1ml)

84 Remifentanil reiner Agonist aufgrund der sehr kurzen Wirkdauer Gabe als Dauerinfusion Inaktivierung durch unspezifische Esterasen (unabhängig von der Nieren-/Leberfunktion) Kontext-sensitive Halbwertzeit 3-4min cave: Wirkung hält postoperativ nicht an! Ultiva 1/2/5mg Pulver zum Auflösen TIVA (total-intravenöse-anästhesie) (Remifentanil plus Propofol) Perfusor 1mg/50ml (20µg/ml) 0,05-0,5mg/kg KG/min

85 Piritramid reiner Agonist 0,7-fache analgetische Wirkung von Morphin Wirkdauer 6-8Std. nur gering emetisch, geringe kreislaufdepressive Effekte Dipidolor 1 Amp. á 15mg ad 2ml (7,5mg/ml) postoperativ im AWR 0,375mg (¼ Amp.) als Bolus i.v. Kurzinfusion 7,5mg (½ Amp.) ad 100ml NaCl 0,9% über 30min

86 Pethidin 0,1-fache analgetische Potenz von Morphin Dolantin Indikation: postoperatives Shivering 12,5-50mg (¼-½ Amp.) i.v.

87 Tramadol schwach wirksames Opioid 0,1- bis 0,2-fache Wirkung von Morphin unterliegt nicht der BtmVV reiner Agonist Tramal long 50/100/150/200mg Retardtabletten Tramal Tropfen 0,5ml (20Trpf.) á 50mg NICHT retardiert

88 Tilidin schwach wirksames Opioid 0,2-fache Wirkung von Morphin unterliegt nicht der BtmVV gemischter Agonist-Antagonist wirksamer Metabolit Nortilidin (first-pass-effekt) Valoron N (Tilidin + Naloxon) Tropfen (20Trpf. á 50mg) Tilidin 50/4,100/8,150/12,200/16mg retard Tabletten

89 Buprenorphin Partialagonist 30-40x höhere Potenz als Morphin sehr hohe Affinität zu µ-rezeptoren kann nicht durch anderes Opioid vom Rezeptor verdrängt werden nur partiell durch antagonisierbar Ceiling-Effekt (geringere maximal erreichbare Analgesie)

90 Buprenorphin Temgesic sublingual Sublingualtabletten 0,2mg Temgesic forte Sublingualtabletten 0,4mg nur geringe orale Bioverfügbarkeit, beim Verschlucken der Tablette kaum Wirkung Temgesic Ampullen Injektionslösung 0,3mg Transtec PRO 35/52,5/70µg/h transdermales Pflaster Wechsel alle 72-96Std. Matrixpflaster, darf zerteilt werden

91 weitere Opioide werden hauptsächlich in der chronischen Schmerztherapie eingesetzt, z.b. Hydromorphon Palladon Oxycodon Oxygesic

92 Naloxon reiner Opioidantagonist indiziert bei opioidbedingter Atemdepression Titrationsantagonisierung cave: Gefahr der Remorphinisierung Narcanti 1 Amp. á 4mg Gabe 0,1-0,2mg alle 2-3min i.v., ggf. als Depot i.m. oder s.c.

93 Lokalanästhetika Ester häufiger allergische Reaktionen werden im klinischen Alltag kaum angewendet Amide Lidocain Xylocain Prilocain Xylonest schneller Wirkbeginn, mittellange Wirkdauer Bupivacain Carbostesin Ropivacain Naropin langsamer Wirkbeginn, lange Wirkdauer

94 Lokalanästhetika Anwendung zur Spinalanästhesie Periduralanästhesie peripheren Leitungsanästhesie intravenösen Anästhesie (z.b. Bierblock) Lokalanästhesie (Infiltration, Quaddelung)

95 Lokalanästhetika EMLA 5%ige Crème mit 2,5% Lidocain und 2,5% Prilocain Zur Lokalanästhesie vor allem bei Kindern zur peripheren Venenpunktion Einwirkzeit 1-2Std., Wirkdauer 1-2Std. Pflaster/Salbe rechtzeitig entfernen, sonst sind Venen nicht sichtbar!

96 andere 5-HT-Rezeptoragonisten (Triptane) z.b. Rizatriptan Maxalt z.b. Sumatriptan Imigran bei akuten Migräneanfällen, Clusterkopfschmerz Flupirtin (Katadolon ) mittelstark analgetisch muskelrelaxierend insbesondere indiziert bei muskulären Verspannungen

97 Co-Analgetika sind keine klassischen Analgetika, sondern können bei speziellen Schmerzsyndromen analgetisch wirken trizyklische Antidepressiva Amitriptylin Saroten Doxepin Aponal Antikonvulsiva Carbamazapin Tegretal Gabapentin Pregabalin Lyrica Glukokortikoide

98 Zusammenfassung Opioide Welche Opioidrezeptoren gibt es? µ (mü) κ (kappa) σ (sigma) δ (delta)

99 Gibt es ein Dosismaximum für hochpotente Opioide? nein!!!

100 Welche Formen der Opioidabhängigkeit gibt es? physisch psychisch

101 Welches Medikament hebt die Opioidwirkung auf? Naloxon Narcanti

102 Welche Opioidpflaster gibt es? Fentanylpflaster (Durogesic SMAT transdermales Pflaster) Buprenorphinpflaster (Transtec PRO transdermales Pflaster) Welches Pflaster darf man zerschneiden? Buprenorphinpflaster (Matrixpflaster)

103 Wann wird Pethidin Dolantin häufig eingesetzt? bei postoperativem Shivering

104 Benenne die Trias bei Opioidintoxikation! Atemdepression/Bradypnoe Koma Miosis

105 Welche Opioide werden zur Narkose verwendet? Remifentanil Ultiva (ultrakurzwirkend) Alfentanil Rapifen (kurzwirkend) Fentanyl Sufentanil Sufenta

106 Ein nicht-retardiertes Morphin ist Sevredol

107 Welches Opioid wird häufig zur postoperativen Schmerztherapie eingesetzt? Piritramid Dipidolor

108 Welches ist die Referenzsubstanz aller Opioide? Morphin

109 Welche Opioide werden zur kontinuierlichen Analgosedierung bei Intensivpatienten verwendet? Fentanyl und Sufentanil

110 Welche zwei Eigenschaften sind bei Buprenorphin zu beachten? Partialagonist Ceiling-Effekt

111 Welcher reine Morphinagonist hat die höchste analgetische Potenz? Sufentanil (1000-fach stärker als Morhin)

112 Zwei schwach potente Opioide sind Tramadol Tramal Tilidin

113 Gibt es absolute Kontraindikationen für Opioide? nein

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