Sprachentwicklung. intonatorische Regelmaessigkeiten der Sprache Erkennen des Betonungsmustern, der einfachen Wortstellungsregeln

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Sprachentwicklung. intonatorische Regelmaessigkeiten der Sprache Erkennen des Betonungsmustern, der einfachen Wortstellungsregeln"

Transkript

1 An der Bildung lautsprachlicher Aeusserungen sind ca.100 Muskeln beteiligt.

2 Sprachentwicklung Sprachliches Wissen (Phonologie, Morphologie, Syntax,, Lexikon, Semantik) Kommuninaktives Wissen (Sprachverstehen, Sprachproduktion) Erwerb der Muttersprache geht sehr schnell (bis zum Alter 2 ½ Jahren)

3 Sprachentwicklung 5-6. Schwangerschaftsmonat Lautwahrnehmung Herzschlag des Fötus 8. Schwangerschaftsmonat das Sprachlernen beginnt intrauterin Lautunterscheidung 0-3. Monaten rhythmisch-intonatorische intonatorische Regelmaessigkeiten der Sprache Erkennen des Betonungsmustern, der einfachen Wortstellungsregeln

4 Sprachentwicklung 4-6. Monaten Praeferenz für Laute, aber diese universelle Diskriminierungsfaehigkeit verlieren die Kinder ca.im Alter von 12 Monaten Erkennen des eigenen Namens im Redefluss Verstehen von Papa und Mama Können die Kinder prosodisch-rhythmischen rhythmischen Eigenschaften von Aeusserungen, wie Intonation, Betonung, Vokallaenge, Pausen, Satzgrenzen identifizieren

5 Sprachentwicklung 7-8. Monaten Wortbetonungsmuster Schnelle Zunahme des Wortverstehens Erkennen einsilbiger, unbetonter Funktionswörter (Artikel, Praepositionen) Monaten Erkennen der Regeln für die Kombination von Konsonanten Erkennen von syntaktischen Grenzen innerhalb eines Satzes Kinder sind in der Einwortphase

6 Sprachentwicklung 14. Monaten Erkennen einer syntaktischen Einheit 17. Monaten Erkennen von komplexen Wortstellungsregeln Monaten Sprachwissen in allen grammatischen Bereichen

7 Sprachproduktion In den Schreivokalisationen sind Regelmaessigkeiten (Lautlaenge, Kontrolle der Grundfrequenz) Lallphase 1.reduplizierendes (7-10. Monaten) 2.und buntes Lallen ( Monaten) mehrsilbige Lautketten mit unterschiedlichen Konsonanten Silbenbildung

8 Sprachproduktion Sprachbeginn mit 12 Monaten Wortschatzentwicklung: Monat: erste Wörter 16. Monat: : Items Monat Wortschatzexplosion (9-10 neue Item pro Tag) 2 Strategien im Lernen: Objektmerkmalen Generalisierung Ereignisstruktur (Zustand, Vorgang ohne oder mit Endzustand

9 Laesinons-Verhaltens Verhaltens- Studien Mit frühen unilateralen Laesionen fast keine Unterschiede zwischen links-und rechtshemisphaerischen Laesionen Beim Erwachsenen - linke Hemisphaere dominant, aber in früh Kindheit nicht so eindeutige Dominanz Kinder mit linkshemisphaerischen anterioren und linkshemisphaerischen posterioren Laesionen unterscheiden sich nicht in der gleichen Art und Weise in ihrem sprachlichen Verhalten, wie die Erwachsenen

10 Laesinons-Verhaltens Verhaltens- Studien Laesionsstudien geben kein eindeutiges Bild Kinder nach Entfernung der linken Hemisphaere in grammatischen und phonologischen Tests schwacher sind, als Kontrollgruppe Entfernung der rechten Hemisphaere keine Unterschiede

11 Laesinons-Verhaltens Verhaltens- Studien Kleinkinder mit linkshemisphaerische Laesionen Sprachentwicklungsstörungen rungen (bei expressiver Grammatik, des Vokabulars) Rechsthemisphaerische Laesionen sprachenticklungsverzögerungen gerungen, Störungen bie der kommunikativen Gesten

12 Laesinons-Verhaltens Verhaltens- Studien Wesentliche Faktoren: Die Aetiologie der Schaedigung Die Grösse der Hirnlaesion Der Zeitpunkt der Hirnschaedigung Frage der Reorganisation

13 Laesinons-Verhaltens Verhaltens- Studien Schaedigung bei Kindern innerhalb der linken Hemisphaeren im posterioren Kortex Probleme bei Spracherwerb, wenigere Funktionswörter Bis zum 1 Lebensjahr hat die rechte Hemisphaere grössere Bedeutung für die Sprachentwicklung, danach die linke Hemisphaere Erst nach dem 5 Jahren scheinen links anteriore Gebiete für die Verarbeitung von Informationen ins Spiel zu kommen.

14 Laesinons-Verhaltens Verhaltens- Studien Bei Erwachsenen: rechsthemisphaerische Informationen sind die prosodische Phrasierungsregeln Phonemische Informationen bilaterale Verarbeitung, spaeter primaer linkshemisphaerische Verarbeitung Linke Hamisphaere: morphologische Strukturen, Erwerb der Syntax

15 Zerebrale Organisation lautsprachlicher Aeusserungen Bewegungsvorbereitung: Supplementaer motorische Area Dorsolateraler frontaler Kortex Vordere Insel (Sprechen linke Gebiete, Singen rechte Hirnhaelfte) Oberes Kleingehirn

16 Zerebrale Organisation lautsprachlicher Aeusserungen Bewegungsausführung hrung: Motorischer Kortex Thalamus Putamen/Pallidum Caudatum Unteres Kleingehirn

17 Sprache Kommunikative Funktion Kognitive Funktion- symbolisches Verfahren Wortschatz eines Menschen: für Alltag 1000 Wörter Für Schriftsprache Wörter Passivwortschatz Wörter

18 Sprache Phonologie: Therorie der Lautstruktur Ein Phonem ist die kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit der Sprache Morphologie: Theorie der Wortbildungsstruktur Das Morphem ist die kleinste bedeutungstragende Einheit der Sprache. Syntax: Theorie der Satzstruktur (Subjekt, Praedikat,, direktes Objekt)

19 Neurobiologische Grundlage der Sprache Gyrus frontalis inferior, das sog. Broca- Areal Sprachproduktion Sitz der Syntax Linke Temporallappen, das sog. Wernicke- Areal Sprachverstehen Dazu kommt noch der Aspekt der zentralen Kompetenz der Sprache und heutzutage haben wir mehrere Informationen über spezifische Aufgaben

20 Neurobiologische Grundlage der Sprache Zentrale Wissenkomponenten (Phonologie, Lexikon, Syntax) Domaenspezifische Verarbeitungskomponenten (Produktion und Verstehen) Seite 347, Abb Sprachverarbeitungsmodell

21 Neurobiologische Grundlage der Sprache Phonologische Aspekte der Verarbeitung Die passive Verarbeitung von Sprachreizen war bilateral in den superioren temporalen Kortizes Passives Wahrnehmen symmetrische Aktivation in oberen Temporallappenanteilen beider Hemisphaere Diskriminantionsbedingung linke Dominanz Die primaere auditorische Sprachverarbeitung bilateral ist, aber waehrend dieses Prozesses sprachspezifische linkshemisphaerische Verarbeitungsprozesse sind auch aktiv

22 Neurobiologische Grundlage der Sprache Semantische Prozesse Wenn ein Wort in Kontext nicht passt eine negative Aktivierung um die 400 ms nach Beginn des kritischen Wortes N400 Je schlechter die Passung, desto grösser die Amplitude der N400 Inhaltswörter Funktionswörter scheinen in 2 anatomisch getrennten Gebiten des Kortex verarbeitet zu werden

23 Neurobiologische Grundlage der Sprache Inhaltswörter grössere N400 zentral und posterior Funktionswörter grössere negativierung über (linke Seite) frontalen Hirnarealen (Broca-Areal selektive Schwierigkeiten mit der Verarbeitung von Funktionswörtern rtern, Sprachproduktion und Sprachverstehen

24 Neurobiologische Grundlage der Sprache Syntaktische Prozesse Links anteriore Negativierung früh zwischen 100 und 200 ms oder ms initial syntaktischen Analyse Und eine spaete zentroparietale Positivierung um 600 ms oder spaeter Verarbeitung infrequenter Satzstrukturen, Prozess der Reanalyse

25 Modell des Sprachverstehens 3 zeitlich aufeinander folgenden Phasen: ms initiale Phrasenstrukturerstellung auf Basis von Wortkategorie-Information (ELAN frühe (early) linksanteriore Negativierung) ms lexikale und thematische Integration (N400, LAN) 3. nach 500 ms syntaktische Integration und Reanalyse oder Korrektur (P350/P600) spaete parietale Positivierung

26 Topographie der Sprachverarbeitung Mit PET und fmri regionaler Blutfluss Phonologische Aspekte der Verarbeitung Linke Temporallappe Wernicke-Areal Brodamann-Areale 42, 22 und 40 links Bildgebende Studien zur akustischen Wahrnehmung und akustischen Wortverarbeitung legen nahe, dass Gyrus temporalis superior der linken und der rechten Grosshemisphaere für die perzeptuelle Analyse sprachlicher Signale zustaendig sind

27 Phonologische Aspekte der Verarbeitung Die posteriore Region des linken Gyrus temporalis superior und das temporale Operculum unterstützen tzen gezielt die Verarbeitung geprochener Sprache. Die Verarbeitung der phonetischen Information Aktivation links anterior im oder in der Naehe des Brocka-Areals

28 Semantische Prozesse Rolle spielen: Visueller Kortex Linker inferioren frontalen Kortex (BA45) - semantische Verarbeitungsprozesse Orthographische Enkodierung im linken medialen extrastriaeren Kortex Andere semantische Aufgaben BA46, 47, BA 10 Aktivitaet (Farb-Objekt Kategorien, usw)

29 Semantische Prozesse Der inferiore praefrontale Kortex (BA47) der linken Grosshemisphaere unterstützt tzt die Verarbeitung semantischer Information bei der Perzeption von Wörtern, zumindest dann, wenn der Abruf von semantischen Aspekten vom Gedaechtnissystem aktiv gefragt ist. Wahrend BA44 (Broca( Broca-Areal) die strategische Kontrolle phonologischer Prozesse vermittelt. Passives Zuhoren oder leises Lesen: aktiv sind BA22, 42 und zum Teil bilateral

30 Synaktische Prozesse Links inferior frontale (BA44, BA45)- als auch links superior temporale Hirnareale unterstützen tzen die Verarbeitung syntaktischer Sprachinformation Wenige Studien und im allgemeinen mit mehr visuellen und wenigeren auditorschen Stimulusmaterialen Involvierung Broca-Areal der linken Hemisphaere zeigt dieses Prozess ist nicht unabhaengig von den syntaktischen Arebeitsgedaechtnisanforderungen.

31 Aphasien Aphasien sind erworbene Sprachstörungen rungen, die als Folge einer akuten (linkshemisphaerischen) Hirnschaedigung auftreten. Aphasien multimodale Sprachstörungen rungen Die Störungen rungen zeigen sich in allen sprachlichen Verarbeitungsmodalitaeten, beim Sprechen und Hören (Lautsprache), beim Lesen und Schreiben (Schriftsprache).

32 Aphasien Laesionen im Broca-Areal (vordere Sprachregion) reduzierte, nichtflüssige Sprachproduktion Die synaktischen Struktur der Aeusserungen vereinfacht ist Funktionswörter und Flexionsformen fehlen beim Sprechen

33 Aphasien Laesion im Bereich hinteren Sprachregion (Wernicke-Areal) Eher flüssige ssige Sprachproduktion mit deutlichen Störungen in der Wortfindung Semantische Unstimmigkeiten in der Wortwahl Auffallend eingeschraenktes Sprachverstendnis

34 Aphasien Keine Denkstörungen im engeren Sinne Sind abzugrenzen von Störungen rungen des Sprechvorganges, auch von Symptomen der Verwirrtheit oder der Antriebsverminderung im akuten Krankheitsstadium

35 Aphasien Störungen rungen in der Wortfindung und in der Wortwahl Mangelnde Verfügbarkeit Reduzierte Abrufbarkeit Sprachliches Suchverhalten Lange Pausen Ausweichen in inhaltsarme Redefloskeln Perseveratorische Wiederholung von gerade gebrauchten Wörtern Ausweichen in Mimik, Gestik, Pantomime

36 Aphasien Semantische Paraphasien: fehlerhaftes Auftreten eines Wortes der Standardsprache, das zum Zielwort entweder eine bedeutungsmaessige Aehnlichkeit hat oder grob davon abweicht. z.b.:reisetasche statt Koffer, Stuhl statt Tisch Statt den Hund an der Leine zu führen den Hund an die Leine gehaengt

37 Aphasien Phonematische Paraphasien: lautliche Veraenderung eines Wortes durch Substituierung, Auslassung, Umstellung oder Hinzufügung einzelner LAute. Phonematischer JArgon: Sinnlose Aneinanderreihung von phonematisch veraenderten Wörtern bie flüssiger Sprachproduktion.

38 Aphasien Neologismen: Wörter, die in der Standardsprache aus lautlichen oder semantischen Gründen nicht vorkommen. (abstrakt, kann absurd sein bei Schizophrenie) z.b.:.: Organ statt Orgel;Scholade statt Schokolade Teledofon statt Telefon, Schühlkrank hlkrank statt Kühlschrank

39 Aphasien Kategorienspezifische Störungen rungen in der Wortfindung Dissoziation im Benennen von Objekten und Taetigkeiten Dissoziation in der Verfügbarkeit belebter (sensorisch erfassbarer Merkmale Farbe, Form, Grösse sse, Textur) ) und unbelebter (Funktion) Objektklassen Semantisch unterschiedlich strukturiert

40 Aphasien Diferentielle Verfügbarkeit von Eigennamen, Fallbeispiele unterschiedliche Schaedigungen Basalganglien, Thalamus Nicht immer Aphasien, als Ursache findet sich meist eine Schaedigung linkshemisphaerischer Hirnstrukturen ausserhalb der perisylvischen Sprachregion

41 Störungen im Satzbau und in der morphologisch-syntaktischen syntaktischen Verknüpfung von Saztkonstituenten Agrammatischer Satzbau in der Spontansprache Die syntaktische Struktur ist vereinfacht, eine Differenzierung nach verschiedenen grammatischen Relationen ist nicht erkennbar. Flexionsformen werden weggelassen z.b.:.: Mann und Mann statt zwie Maenner

42 Störungen im Satzbau und in der morphologisch-syntaktischen syntaktischen Verknüpfung von Saztkonstituenten Es kann leicht vorkommen, dass bei schwerster Störung nur einzelne Inhaltswörter aneinandergereiht werden,, und der Gespraechspartner muss den Sinn des Satzes aus der Bedeutung der Wörter erschliessen. Die Abfolge der Wörter ist meist nicht willkürlich

43 Störungen im Satzbau und in der morphologisch-syntaktischen syntaktischen Verknüpfung von Saztkonstituenten Produktionsagrammatismus Auslassung von Funktionswörtern und Flexionsformen Eingeschraenkte Verfügbarkeit von Verben Verkürzte rzte Satzlaenge und vereinfachte Syntax Schwierigkeit bei der Wortstellung Notsprache

44 Paragrammatischer Satzbau Reduzierter Satzbau Überschiessender Satzbau Fehlerhafte Verdoppelungen von Satzteilen und Satzverschraenkungen z.b.:.: die hat ich von mir hat ich sehr

45 Aphasien Globale Aphasie Sprachautomatismen Stark eingeschraenkt, oft Sprechapraxie Wernicke-Aphasie Paragrammatismus, Paraphasien, Jargon Sprechfluss: unauffaellig, teilweise überschiessend Broca-Aphasie Agrammatismus Sprechfluss: eingeschraenkt, oft Sprechapraxie Amnestische Aphasie Störungen in der Wortfindung Sprechfluss unauffaellig, haefig Suchverhalten und Satzabbrüche

46 Aphasien Transkortikale Aphasien Trankortikal-motorische Aphasien Gemischt-transkortikaler transkortikaler Aphasie Rückbildungen - Schlaganfall - Funktionelle Rückbildung (Restitution, Substitution, Kompensation)

Aphasien. Seminar Sprache und Spracherwerb. Hannah Schmitt

Aphasien. Seminar Sprache und Spracherwerb. Hannah Schmitt Aphasien 26.11.2009 Hannah Schmitt Inhalt Sprachfunktionen Definition Aphasien Sprachliche Störungsmerkmale 1. Störungen der Wortfindung und Wortwahl 2. Störungen im Satzbau Aphasische Störungsbilder 2

Mehr

Sprachbildung im Offenen Ganztag. Spielend Sprechen lernen, und die Lust der Kinder am Kommunizieren nutzen und stärken

Sprachbildung im Offenen Ganztag. Spielend Sprechen lernen, und die Lust der Kinder am Kommunizieren nutzen und stärken Sprachbildung im Offenen Ganztag Spielend Sprechen lernen, und die Lust der Kinder am Kommunizieren nutzen und stärken D I P L. - H E I L P Ä D. M A R E N B E R H E I D E Ablauf 1. Meilensteine der Sprachentwicklung

Mehr

Anwendungsgebiete Neurolinguistik Klinische Linguistik

Anwendungsgebiete Neurolinguistik Klinische Linguistik Anwendungsgebiete Neurolinguistik Klinische Linguistik C. Eulitz Gliederung Anliegen der Neurolinguistik - Einordnung / Definitionen - interdisziplinäre Ausrichtung des Gebietes Methoden der Neurolinguistik

Mehr

Schlaganfall, was nun?

Schlaganfall, was nun? Schlaganfall, was nun? Neurologisch bedingte Sprach- und Sprechstörungen Corinna Rolf & Dr. phil. Uta Lürßen Dipl. Sprachheilpädagoginnen Inhalt Begrüßung und Vorstellung Einführung in das Thema Ursachen

Mehr

Sprachen im Gehirn. Marco Monachino. Christina Backes

Sprachen im Gehirn. Marco Monachino. Christina Backes Sprachen im Gehirn Marco Monachino Christina Backes Überblick Allgemeines und Aufbau Sprachzentren Neurolinguistische Verarbeitung Methoden der Neurolinguistik 2 Allgemeines Das Gehirn wiegt bei einem

Mehr

Allgemeine Psychologie: Sprache und Lateralisation. Sommersemester Thomas Schmidt

Allgemeine Psychologie: Sprache und Lateralisation. Sommersemester Thomas Schmidt Allgemeine Psychologie: Sprache und Lateralisation Sommersemester 2008 Thomas Schmidt Folien: http://www.allpsych.uni-giessen.de/thomas Literatur Rosenzweig, Kap. 19 Take care of the sounds and the sense

Mehr

Diagnostik und Therapie von Sprachstörungen

Diagnostik und Therapie von Sprachstörungen Diagnostik und Therapie von Sprachstörungen rungen Psycholinguistischer Paradigmenwechsel in der Diagnostik und Therapie von Aphasien Norbert Rüffer Folien und Text des Referats im Internet: http://www.words

Mehr

Output-Strukturen. Input-Strukturen

Output-Strukturen. Input-Strukturen Output-Strukturen Input-Strukturen Funktionsprinzipien des Gehirns Sprachproduktive Prozesse? Sprachperzeptive Prozesse? Output-Strukturen Input-Strukturen Speicherstrukturen (mentales Lexikon) Funktionsprinzipien

Mehr

Sprache III. Neuropsychologie der Sprache

Sprache III. Neuropsychologie der Sprache Fachrichtung Psychologie Professur Allgemeine Psychologie Modul A1: Kognitive Prozesse (SS 2013) Sprache III. Neuropsychologie der Sprache Thomas Goschke 1 Broca Aphasie Patient, der unfähig war zu sprechen

Mehr

Hirnfunktionelle und Hirnstrukturelle Befunde zu Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen

Hirnfunktionelle und Hirnstrukturelle Befunde zu Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen Hirnfunktionelle und Hirnstrukturelle Befunde zu Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen Jens Brauer Max Planck Institute for Human Cognitive and Brain Sciences Hinweis Diejenigen Teile des Vortrags,

Mehr

VL Gehirn,... Sprache II

VL Gehirn,... Sprache II Prozesse beim Verstehen und der Produktion von Sprache greifen auf folgendes zurück: 1) Information über lautliche Struktur (Phonologie), 2) Information über Bedeutung von und zwischen Wörtern (Semantik)

Mehr

Geburtsschrei. Mit ca. 6 Wochen soziales Lächeln. 2 Gurrlaute, Quietschen, Brummen, Gurren

Geburtsschrei. Mit ca. 6 Wochen soziales Lächeln. 2 Gurrlaute, Quietschen, Brummen, Gurren Tabellarische Darstellung zum Spracherwerb Um die Komplexität des physiologischen Spracherwerbs darzustellen und um den Bereich des Wortschatzes in den Gesamtkontext der Sprachentwicklung einordnen zu

Mehr

Neurolinguistische Evidenz

Neurolinguistische Evidenz John L. Locke Fortsetzung (Locke, 1997) Neurolinguistische Evidenz Prof. Dr. Petra Schulz Referentin: Alisa Blume Gliederung Phasen der Sprachentwicklung Verzögerter Sprachentwicklungsverlauf Neuroanatomische

Mehr

Meilensteine des Spracherwerbs Erwerb von Wort- und Satzbedeutung Lexikon, Semantik, Syntax. Ein Referat von Nicole Faller.

Meilensteine des Spracherwerbs Erwerb von Wort- und Satzbedeutung Lexikon, Semantik, Syntax. Ein Referat von Nicole Faller. Meilensteine des Spracherwerbs Erwerb von Wort- und Satzbedeutung Lexikon, Semantik, Syntax Ein Referat von Nicole Faller. Es gibt eine spezifisch menschliche, angeborene Fähigkeit zum Spracherwerb. Der

Mehr

Wörter! Wie entsteht. wo im Gehirn was wie verarbeitet wird. Sich mit dem Gehirn ein Bild vom Gehirn

Wörter! Wie entsteht. wo im Gehirn was wie verarbeitet wird. Sich mit dem Gehirn ein Bild vom Gehirn Sprache braucht mehr als nur Wörter! Wie entsteht Spracheim Gehirn? Prof. em. Dr. med. Cordula Nitsch Funktionelle Neuroanatomie Universität Basel 16.3.2018 Funktionelle Neuroanatomie beschäftigt sich

Mehr

Sprech- und Sprachstörungen

Sprech- und Sprachstörungen Sprech- und Sprachstörungen Hauptseminar: Psycholinguistik Seminarleiter: Daumantas Katinas Referentinnen: Oksana Ščevil Irena Stanulevič Ilita Norgailaitė Inhalt 1. Die angeborenen Sprech- und Sprachstörungen;

Mehr

Sprachentwicklungsstörungen aus Neurowissenschaftlicher Perspektive

Sprachentwicklungsstörungen aus Neurowissenschaftlicher Perspektive Preface Dieses Handout enthält die im Vortrag gezeigten Folien abzüglich solcher, die noch unveröffentlichte Daten präsentierten. Wir bitten um Verständnis. Sprachentwicklungsstörungen aus Neurowissenschaftlicher

Mehr

Aphasie. T. Brandt, H.C. Diener, C. Gerloff (Hrsg.) Therapie und Verlauf neurologischer Erkrankungen

Aphasie. T. Brandt, H.C. Diener, C. Gerloff (Hrsg.) Therapie und Verlauf neurologischer Erkrankungen H. Ackermann, G. Liuzzi ISBN 978-3-17-024484-9 Kapitel D1 aus T. Brandt, H.C. Diener, C. Gerloff (Hrsg.) Therapie und Verlauf neurologischer Erkrankungen 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage

Mehr

APHASIEN. Bânû Ergünal Graduiertenkolleg Satzarten Variation und Interpretation

APHASIEN. Bânû Ergünal Graduiertenkolleg Satzarten Variation und Interpretation APHASIEN Bânû Ergünal Graduiertenkolleg Satzarten Variation und Interpretation Pierre Paul Broca Sprachstörungen sind auf eine Läsion in der linken Hemisphäre zurückzuführen. APHEMIE. Sprachstörungen betreffen

Mehr

Sprachentwicklungsstörungen: Diagnostik und Therapie. Univ.-Prof. Dr. Annerose Keilmann

Sprachentwicklungsstörungen: Diagnostik und Therapie. Univ.-Prof. Dr. Annerose Keilmann Sprachentwicklungsstörungen: Diagnostik und Therapie Univ.-Prof. Dr. Annerose Keilmann Entwicklung der Sprachwahrnehmung 1. LM 4. LM 6. LM 8. LM Sensitivität für Sprache und Stimmen, Fähigkeit zur Unterscheidung

Mehr

Sprache beginnt ohne Worte. Vorsprachliche Entwicklung und die Bedeutung der frühen Elternarbeit

Sprache beginnt ohne Worte. Vorsprachliche Entwicklung und die Bedeutung der frühen Elternarbeit Sprache beginnt ohne Worte Vorsprachliche Entwicklung und die Bedeutung der frühen Elternarbeit Grundeigenschaften menschlicher Sprache gesprochene Sprache ist akustisch vermittelt kleine Zahl von Lauten

Mehr

Lexikalische, morphologische und syntaktische Symptome der SSES - Übergreifende oder selektive Störung? Christina Kauschke. Universität Potsdam

Lexikalische, morphologische und syntaktische Symptome der SSES - Übergreifende oder selektive Störung? Christina Kauschke. Universität Potsdam Lexikalische, morphologische und syntaktische Symptome der SSES - Übergreifende oder selektive Störung? Christina Kauschke Universität Potsdam Überblick Charakterisierung SSES Matchingverfahren Studie

Mehr

9/9/2013. Hirnfunktionelle und Hirnstrukturelle Befunde zu Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen. Jens Brauer. Hinweis

9/9/2013. Hirnfunktionelle und Hirnstrukturelle Befunde zu Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen. Jens Brauer. Hinweis Hirnfunktionelle und Hirnstrukturelle Befunde zu Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen Hinweis Diejenigen Teile des Vortrags, die noch unveröffentlichte Daten und Ergebnisse enthalten, sind

Mehr

Was versteht man unter Stottern?

Was versteht man unter Stottern? 1 Was versteht man unter Stottern? Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, daß man sie ignoriert. Aldous Huxley Was versteht man unter Stottern? 13 Als Stottern werden Unterbrechungen des Redeflusses

Mehr

Sprachentwicklung beim Kind

Sprachentwicklung beim Kind Gisela Szagun Sprachentwicklung beim Kind Ein Lehrbuch Beltz Verlag Weinheim und Basel Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Vorwort 9 Einleitung 11 1 Linguistische Grundbegriffe 17 1.1 Sprache und Kommunikation

Mehr

SS 09: Klinische Linguistik

SS 09: Klinische Linguistik SS 09: Klinische Linguistik Gebärdensprache und Gehirn Helen Leuninger Gebärdensprache und Gehirn Sprache und Raum Ikonizität Speicherung der Mimik im Gehirn 2 Klassen von Studien: Läsionsstudien Bildgebende

Mehr

"Die Auswirkung der farblichen Darstellung auf die Benennleistung von Nomen bei Patienten mit Aphasie".

Die Auswirkung der farblichen Darstellung auf die Benennleistung von Nomen bei Patienten mit Aphasie. "Die Auswirkung der farblichen Darstellung auf die Benennleistung von Nomen bei Patienten mit Aphasie". Masterthesis Kathrina Gerling, München Vortrag in Salzburg am 16.03.13 Aufbau Motivation Einleitung

Mehr

Biologische Psychologie II Peter Walla

Biologische Psychologie II Peter Walla Bei der vorher erwähnten Untersuchung (Apfel und Löffel!) durfte ein visueller Reiz nur für 0.1s gezeigt werden, da durch auftretende Augenbewegungen sonst nicht mehr davon auszugehen ist, dass der entsprechende

Mehr

Sprachproduktion. Psycholinguistik (7/11; HS 2010/2011 Vilnius, den 26. Oktober 2010

Sprachproduktion. Psycholinguistik (7/11; HS 2010/2011 Vilnius, den 26. Oktober 2010 Sprachproduktion Psycholinguistik (7/11; HS 2010/2011 Vilnius, den 26. Oktober 2010 Sprachliche Zentren im Gehirn SSSSensorische Funktionen Motorische Funktionen Sprachliche Zentren im Gehirn Generieren

Mehr

Hirngerecht Sprachen lehren und lernen: Was sagt die Neurodidaktik?

Hirngerecht Sprachen lehren und lernen: Was sagt die Neurodidaktik? Hirngerecht Sprachen lehren und lernen: Was sagt die Neurodidaktik? Prof. Dr. Kristian Folta-Schoofs AG Neurodidaktik Institut für Psychologie Universität Hildesheim (c) Prof. Dr. Kristian Folta-Schoofs!!!

Mehr

DIE VERBVERARBEITUNG BEI ALZHEIMER-DEMENZ UND PRIMÄR PROGRESSIVER APHASIE EIN VERGLEICH

DIE VERBVERARBEITUNG BEI ALZHEIMER-DEMENZ UND PRIMÄR PROGRESSIVER APHASIE EIN VERGLEICH DIE VERBVERARBEITUNG BEI ALZHEIMER-DEMENZ UND PRIMÄR PROGRESSIVER APHASIE EIN VERGLEICH Alexandra Madl 19.10.2012 INHALT Einleitung/ Motivation Das Krankheitsbild der Demenz Alzheimer Demenz Primär Progressive

Mehr

Sprache und Sprechen Abgrenzung sprachsystematischer Störungen zu sprechmotorischen Störungen

Sprache und Sprechen Abgrenzung sprachsystematischer Störungen zu sprechmotorischen Störungen Sprache und Sprechen 1(1) Sprache und Sprechen Abgrenzung sprachsystematischer Störungen zu sprechmotorischen Störungen Petra Pluschinski Vorbemerkung Nach der Diskussion methodologischer Aspekte zum Thema

Mehr

Der Aufbau des Gehirns und die Fähigkeit zur Sprachrezeption und Sprachproduktion. Prof. Dr. Christoph Herrmann. Neuronale Korrelate der Sprache

Der Aufbau des Gehirns und die Fähigkeit zur Sprachrezeption und Sprachproduktion. Prof. Dr. Christoph Herrmann. Neuronale Korrelate der Sprache : Der Aufbau des Gehirns und die Fähigkeit zur Sprachrezeption und Sprachproduktion Prof. Dr. Christoph Herrmann Übersicht Menschliche versus nicht-menschliche Sprache Sprache und Anatomie: - Peripheranatomische

Mehr

- Neurobiologische Grundlagen des Rechnens. - Neurobiologische Grundlagen des AD(H)S. Neurobiologische Grundlagen des Lernens 1. Sprache. 2.

- Neurobiologische Grundlagen des Rechnens. - Neurobiologische Grundlagen des AD(H)S. Neurobiologische Grundlagen des Lernens 1. Sprache. 2. Neurobiologische Grundlagen des Lernens 1. Sprache - Sprachentwicklung, Sprachregionen - Lesemodell, Schreibmodell - das Wesen des Lesens - Lesesystem für Englisch und Italienisch - Formantenübergänge

Mehr

Williams-Beuren-Syndrom & Down-Syndrom

Williams-Beuren-Syndrom & Down-Syndrom Verschiedene Formen der Sprachentwicklungsstörungen: Williams-Beuren-Syndrom & Down-Syndrom Von: Svenja Liebig Gliederung 1. Das Williams-Beuren-Syndrom (WBS) 2. Das Down-Syndrom (DS) 3. Semantischer und

Mehr

Phonologische Störungsmerkmale - Störungen der kindlichen Sprachentwicklung - Eva Pohl

Phonologische Störungsmerkmale - Störungen der kindlichen Sprachentwicklung - Eva Pohl Phonologische Störungsmerkmale - Störungen der kindlichen Sprachentwicklung - Eva Pohl Gliederung: Phonologische Entwicklung Perzeptionsentwicklung Produktion physiologische phonologische Prozesse Störungen

Mehr

Glossar zum BESK/BESK-DaZ 2.0

Glossar zum BESK/BESK-DaZ 2.0 Glossar zum BESK/BESK-DaZ 2.0 Glossar zum BESK 2.0 bzw. BESK-DaZ 2.0 erstellt in Zusammenarbeit von der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg und dem Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung Schule

Mehr

Frühkindlicher Spracherwerb

Frühkindlicher Spracherwerb Frühkindlicher Spracherwerb Julian Fietkau Philipp Schlesinger Universität Hamburg 13. Dezember 2011 Inhaltsverzeichnis Übersicht Einleitung Thematischer Überblick Eine kurze Linguistik-Kunde Warnung vor

Mehr

Wie Sprache funktioniert

Wie Sprache funktioniert Wie Sprache funktioniert Einführung in die Linguistik für Pädagoginnen und Pädagogen herausgegeben von Susanna Buttaroni Schneider Verlag Hohengehren Inhaltsverzeichnis V Inhaltsverzeichnis Vorwort XV

Mehr

Allgemeine Psychologie II. Vorlesung 4. Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg

Allgemeine Psychologie II. Vorlesung 4. Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg Allgemeine Psychologie II Vorlesung 4 Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg 1 Allgemeine Psychologie II Woche Datum Thema 1 1 20.2.14 Denken 2 27.2.14 Denken

Mehr

Synchrone Linguistik

Synchrone Linguistik Synchrone Linguistik Phonetik/ Phonologie Morphologie Syntax Semantik Pragmatik Forensische Linguistik Psycholing. Neuroling. Textling. Sozioling. Aphasiologie Angewandte Linguistik 1 Fragen, Ziele und

Mehr

Verschiedene Formen der Sprachentwicklungsstörung Kinder mit Hörstörungen

Verschiedene Formen der Sprachentwicklungsstörung Kinder mit Hörstörungen Verschiedene Formen der Sprachentwicklungsstörung Kinder mit Hörstörungen Sitzung am 11.05.2010 SoSe 2010 Nancy Bittroff ³ vgl. Szagun, G. (2001a): Spracherwerb bei Kindern mit Cochlea-Implantat im Vergleich

Mehr

Hilfe, mein Kind spricht nicht richtig!

Hilfe, mein Kind spricht nicht richtig! Hilfe, mein Kind spricht nicht richtig! Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen Corinna Rolf & Dr. phil. Uta Lürßen Dipl. Sprachheilpädagoginnen Inhalt Begrüßung und Vorstellung Einführung in

Mehr

Schizophrenie. Gliederung. Neuronale Dysfunktion & Gewalt

Schizophrenie. Gliederung. Neuronale Dysfunktion & Gewalt Schizophrenie Neuronale Dysfunktion & Gewalt Seminar: Forensische Neuropsychologie Dozent: Dr. B. Schiffer Referentin: Christine Heinemann SS09 Gliederung Einführung Methode Ergebnisse Fazit 23. Mai 2009

Mehr

Spracherwerbstheoretische und diagnostische Frühindikatoren spezifischer Sprachentwicklungsstörungen

Spracherwerbstheoretische und diagnostische Frühindikatoren spezifischer Sprachentwicklungsstörungen Spracherwerbstheoretische und diagnostische Frühindikatoren spezifischer Sprachentwicklungsstörungen Eine retrospektive Analyse Inauguraldissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie

Mehr

Terminus Sprache, Phonologie und Grammatik

Terminus Sprache, Phonologie und Grammatik Terminus Sprache, Phonologie und Grammatik Terminus Sprache Beinhaltet 4 verschiedene Bedeutungen Langage: menschliche Fähigkeit Langue: eine bestimmte Sprache, Untersuchungsgebiet der Linguistik Parole:

Mehr

Sprach- und Spielentwicklung. Seminarbablauf. Einleitung Andrea Petrick Dipl.Vorschulerzieherin für Sprachgeschädigte Logopädin

Sprach- und Spielentwicklung. Seminarbablauf. Einleitung Andrea Petrick Dipl.Vorschulerzieherin für Sprachgeschädigte Logopädin Sprach- und Spielentwicklung Andrea Petrick Dipl.Vorschulerzieherin für Sprachgeschädigte Logopädin Castillo-Morales-Therapeutin/ Heidelberger Elterntrainer Cornelia Richter Dipl. Rehabilitationspädagogin

Mehr

In den ersten Lebensjahren finden wichtige Entwicklungsschritte statt.

In den ersten Lebensjahren finden wichtige Entwicklungsschritte statt. Kap. 12 Sprache In den ersten Lebensjahren finden wichtige Entwicklungsschritte statt. 12.1 Komponenten der Sprachentwicklung Syntax Regelsystem der Sprache Entwicklung grammatischer Grundstrukturen Semantik

Mehr

LRS -Erklärungsmodelle

LRS -Erklärungsmodelle LRS -Erklärungsmodelle Seminar: Entwicklungsstörungen Dozentin: Dr. Hannah Perst LMU, Wintersemester 2010/11 02.12.2010 Christine Steinböck Überblick Multifaktorielle, interaktive Erklärungsmodelle mit

Mehr

6 höhere Funktionen der Wahrnehmung - Teil 2. Referent: Philipp Schneider

6 höhere Funktionen der Wahrnehmung - Teil 2. Referent: Philipp Schneider 6 höhere Funktionen der Wahrnehmung - Teil 2 Referent: Philipp Schneider Überblick Agnosien Warringtons zweistufiges Objekterkennungsmodell Prosopagnosie Unterschiede zwischen Gesichts- und Objekterkennung

Mehr

Psycholinguistik. p. 1/28

Psycholinguistik. p. 1/28 Psycholinguistik p. 1/28 Psycholinguistik: Allgemeine Fragen Wie und wo wird die Sprache im Gehirn verarbeitet? Sprachentwicklung 1: Wie erwerben Kinder ihre Muttersprache (Erstpracherwerb)? Sprachentwicklung

Mehr

Sprachverständnis, Folie 1. Sprachverständnis

Sprachverständnis, Folie 1. Sprachverständnis Sprachverständnis, Folie 1 Sprachverständnis Indem wir Wörter und Sätze äussern, teilen wir etwas von unserer Welt mit. Indem wir Wörter und Sätze verstehen, nehmen wir ein Stück Aussenwelt zu uns. Susanne

Mehr

1 Wie Rüben und Kraut - Ein Erfahrungsbericht von Heinz Weiß 1

1 Wie Rüben und Kraut - Ein Erfahrungsbericht von Heinz Weiß 1 XIII 1 Wie Rüben und Kraut - Ein Erfahrungsbericht von Heinz Weiß 1 2 Grundlagen 3 2.1 Was bedeutet eigentlich Aphasie? 4 2.2 Wodurch kommt es zu einer Aphasie? 6 2.3 Welche Störungen können mit einer

Mehr

Aphasieund Sprachproduktion

Aphasieund Sprachproduktion Barbara Höhle Aphasieund Sprachproduktion Sprachstörungen bei Broca- und Wernicke-Aphasikern Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek- CIP-Einheitsaufnahme Höhle, Barbara: Aphasie und

Mehr

Masterarbeit Universitätslehrgang Klinische Linguistik Universität Salzburg Nadja Ritter

Masterarbeit Universitätslehrgang Klinische Linguistik Universität Salzburg Nadja Ritter Masterarbeit Universitätslehrgang Klinische Linguistik Universität Salzburg Nadja Ritter Ich habe eine andere Sprache gesprochen? Aber das habe ich nicht gemerkt wie kann ich eine andere Sprache sprechen,

Mehr

Kinder mit Hörschädigung

Kinder mit Hörschädigung Kinder mit Hörschädigung Einführung - Schweregrad - Auslöser Laut- vs. Gebärdenspracherwerb - Lautsprache - Gebärdensprache Hörhilfen - Hörgerät - Cochlea-Implantat - Ergebnisse Schluss Diskussionsfrage

Mehr

Kompetenzinventar im Prozess der Berufswegeplanung Teilhabe am Arbeitsleben für junge Menschen mit einer Behinderung

Kompetenzinventar im Prozess der Berufswegeplanung Teilhabe am Arbeitsleben für junge Menschen mit einer Behinderung Modul Sprache Kompetenzinventar im Prozess der Berufswegeplanung Teilhabe am Arbeitsleben für junge Menschen mit einer Behinderung Datum: Schule: Bogen erstellt von: Modul Sprache 1. Funktionale Einschränkung

Mehr

Was ist eine Aphasie?

Was ist eine Aphasie? Was ist eine Aphasie? Wenn das Sprachzentrum im Gehirn durch eine Krankheit oder einen Unfall beschädigt oder zerstört wird, kann eine Sprachstörung Aphasie auftreten. Das Sprachzentrum ist bei den meisten

Mehr

Deutsche Gebärdensprache und Aphasie. Vivian Raithel

Deutsche Gebärdensprache und Aphasie. Vivian Raithel Deutsche Gebärdensprache und Aphasie Vivian Raithel Gibt es eine internationale Nein! Gebärdensprache? Es gibt - Deutsche Gebärdensprache (DGS) - Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) - British Sign Language

Mehr

Neuronale Korrelate der zentral auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung bei Redeflussstörungen

Neuronale Korrelate der zentral auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung bei Redeflussstörungen Neuronale Korrelate der zentral auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung bei Redeflussstörungen Katrin Neumann 1, Harald A. Euler 1, Yevgen Zaretsky 1,2, Tobias Weißgerber 1, Anne-Lise Giraud 3, Alexander

Mehr

Sprache und Bewegung Sprachbildung im Alltag von Kindertageseinrichtungen

Sprache und Bewegung Sprachbildung im Alltag von Kindertageseinrichtungen Sprache und Bewegung Sprachbildung im Alltag von Kindertageseinrichtungen Prof. Dr. Renate Zimmer Bild des Kindes Kinder erfahren und erleben ihre Welt leiblich und entwickeln implizite Vorstellungen über

Mehr

Theoretische Grundlagen des Spracherwerbs

Theoretische Grundlagen des Spracherwerbs Sprachwahrnehmung, Anja van Kampen, WS 2009/10 Theoretische Grundlagen des Spracherwerbs Inside-out- und outside-in-theorien Anja van Kampen 1 Wie lernt ein Kind seine Muttersprache? Anja van Kampen, Sprachwahrnehmung,

Mehr

Kinder lernen Sprache sprechen, schreiben, denken

Kinder lernen Sprache sprechen, schreiben, denken Ingrid Schmid-Barkow Kinder lernen Sprache sprechen, schreiben, denken Beobachtungen zur und Sprachbewusstheit bei Schulanfängern mit Sprachentwicklungsstörungen PETER LANG Europäischer Verlag der Wissenschaften

Mehr

Wortschatz und Wortfindungstest für 6 10jährige (WWT) HS: Störungen der kindlichen Sprachentwicklung Referat von Simone Eckert

Wortschatz und Wortfindungstest für 6 10jährige (WWT) HS: Störungen der kindlichen Sprachentwicklung Referat von Simone Eckert Wortschatz und Wortfindungstest für 6 10jährige (WWT) HS: Störungen der kindlichen Sprachentwicklung Referat von Simone Eckert Gliederung: 1. Motivierender Auftakt mit Arbeitsauftrag an die Gruppe 2. Semantisch

Mehr

Kognitive Neurowissenschaften WS 2017 / Grundlagen der Sprache (essentials of language)

Kognitive Neurowissenschaften WS 2017 / Grundlagen der Sprache (essentials of language) Sprache (Language) Grundlagen der Sprache (essentials of language) Definition von Sprache (Language Proper): Ein Set von Symbolen (=Morpheme, Phoneme, Wörter), die in einer bestimmten Regelhaftigkeit geformt

Mehr

SETK 3-5. Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder. Hannelore Grimm. Referentin: Hanna Schütz

SETK 3-5. Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder. Hannelore Grimm. Referentin: Hanna Schütz SETK 3-5 Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder Hannelore Grimm Referentin: Hanna Schütz Inhalt 1. Allgemeines 2. Theoretische Grundlagen 3. Was wird untersucht? 4. Ergebnisse 1. Allgemeines

Mehr

I. SEMIOTISCHE UND LINGUISTISCHE GRUNDBEGRIFFE. Kommunikation = wichtige Form sozialer Interaktion:

I. SEMIOTISCHE UND LINGUISTISCHE GRUNDBEGRIFFE. Kommunikation = wichtige Form sozialer Interaktion: Herkner / Kapitel 3 / Teil 1 140 3. KAPITEL: SPRACHE UND WISSEN I. SEMIOTISCHE UND LINGUISTISCHE GRUNDBEGRIFFE Kommunikation = wichtige Form sozialer Interaktion: verbale Kommunikation mit Hilfe von Sprache

Mehr

Seminar Hören und Sprache Martin Meyer

Seminar Hören und Sprache Martin Meyer Seminar Hören und Sprache Martin Meyer Lilian Aus der Au 09.05.2011 1 1. Wie lernen Kinder Sprache? a. Babysprache und sozialer Einfluss b. Strategien von Kindern Statistisches Lernen Kategorisierungen

Mehr

Aufmerksamkeit und Bewusstsein

Aufmerksamkeit und Bewusstsein Aufmerksamkeit und Bewusstsein Istvan Tiringer Institut für Verhaltenswissenschaften Top-down Verarbeitung Bewusstsein Es existieren mehrere heterogene Formen von Bewusstsein und Aufmerksamkeit. Voraussetzung

Mehr

Störungen in der Wahrnehmung von Gesichtern (Prosopagnosie) Grundlagen: Klassische KonditionierungFachbereich, Titel, Datum

Störungen in der Wahrnehmung von Gesichtern (Prosopagnosie) Grundlagen: Klassische KonditionierungFachbereich, Titel, Datum Störungen in der Wahrnehmung von Gesichtern (Prosopagnosie) 1 Definition Prospopagnosie: Einschränkung im Erkennen und Identifizieren von Gesichtern, obwohl Personen aufgrund ihrer Stimme oder ihres Ganges

Mehr

7 Schluss. 7.1 Zusammenfassung

7 Schluss. 7.1 Zusammenfassung 7 Schluss 7.1 Zusammenfassung In dieser Arbeit wurde die Frage untersucht, ob die Verarbeitung der Sonoritätskontur einer Äußerung lateralisiert ist. Die Hypothese, dass sich für die Lokalisierung der

Mehr

Aufmerksamkeit und Bewusstsein

Aufmerksamkeit und Bewusstsein Aufmerksamkeit und Bewusstsein Istvan Tiringer Institut für Verhaltenswissenschaften Top-down Verarbeitung Bewusstsein Es existieren mehrere heterogene Formen von Bewusstsein und Aufmerksamkeit. Voraussetzung

Mehr

Sprache und Lateralisation

Sprache und Lateralisation Sprache und Lateralisation Sprache ist spezifisch für Menschen Sprache hat sich vermutlich aus Gesten entwickelt Die Wernicke- und Broca Areale sind wichtig zum Verstehen und Sprechen von Sprache Sprachstörungen

Mehr

Sprachentwicklungsvoraussetzungen und Voraussetzungen der Sprachanwendung

Sprachentwicklungsvoraussetzungen und Voraussetzungen der Sprachanwendung Sprachentwicklungsvoraussetzungen und Voraussetzungen der Sprachanwendung Seminar: Sprachen lernen: Psychologische Perspektiven (WS 08/09) Dozentin: Dr. Anna Chr. M. Zaunbauer-Womelsdorf Datum: 04.12.2008

Mehr

Sprech- und Sprachstörungen. Psycholinguistik Vilnius, den 30. April 2014

Sprech- und Sprachstörungen. Psycholinguistik Vilnius, den 30. April 2014 Sprech- und Sprachstörungen Psycholinguistik Vilnius, den 30. April 2014 Inhalt Definition Sprech- und Sprachstörungen im Vergleich Ursachen der Sprech- und Sprachstörungen Klassifikationen der Sprech-

Mehr

Proseminar Biologische Psychologie: Vom Hören zur Sprache

Proseminar Biologische Psychologie: Vom Hören zur Sprache Proseminar Biologische Psychologie: Vom Hören zur Sprache VL 1: Einführung, Grundlagen, Überblick 1. Die MR-Technik macht unterschiedliche Gewebe sichtbar. 2. Bildgebende Verfahren messen zeitlich-räumliche

Mehr

Seminarleiter: Dr. Bertram Opitz. Seminar: Sprache Thema: Domänenspezifität

Seminarleiter: Dr. Bertram Opitz. Seminar: Sprache Thema: Domänenspezifität Domänenspezifität Seminar: Sprache Seminarleiter: Dr. Bertram Opitz Domänenspezifität? - Begriffsklärung Allgemein in der Neuropsychologie: Bestimmte Gehirnbereiche sind für bestimmte Aufgaben zuständig

Mehr

4 Hypothesen des Bilder-Paradigmas: Wernicke- Areal, Broca-Areal, ventraler Pfad, Gyrus praecentralis

4 Hypothesen des Bilder-Paradigmas: Wernicke- Areal, Broca-Areal, ventraler Pfad, Gyrus praecentralis Hypothesen Bilder-Paradigma Wernicke-Areal, Broca-Areal, ventraler Pfad, Gyrus praecentralis 35 4 Hypothesen des Bilder-Paradigmas: Wernicke- Areal, Broca-Areal, ventraler Pfad, Gyrus praecentralis Im

Mehr

Kinder entdecken die Sprache. Die Sprachentwicklung in den ersten Lebensjahren

Kinder entdecken die Sprache. Die Sprachentwicklung in den ersten Lebensjahren Kinder entdecken die Sprache Die Sprachentwicklung in den ersten Lebensjahren Was erwartet Sie? Die Sprachentwicklung als Entdeckungsreise Wichtige Voraussetzungen für diese Reise Wann ist die Sprachentwicklung

Mehr

THE ROLE OF PROSODIC SENSITIVITY IN CHILDREN S READING DEVELOPMENT

THE ROLE OF PROSODIC SENSITIVITY IN CHILDREN S READING DEVELOPMENT Universität des Saarlandes Fakultät 4.7 HS: Kinderintonation Dozentin: Bistra Andreeva Referentin: Juliane Schmidt THE ROLE OF PROSODIC SENSITIVITY IN CHILDREN S READING DEVELOPMENT Karen Whalley und Julie

Mehr

Das kindliche Lexikon: Aufbau, Entwicklung und Störung

Das kindliche Lexikon: Aufbau, Entwicklung und Störung Das kindliche Lexikon: Aufbau, Entwicklung und Störung 9. Sitzung SS 2010 Anja Müller Das kindliche Lexikon 1 9. Sitzung Inhalte: Wh-Logogen-Modell Lexikalisch-semantische Störung - Verständnis - Produktion

Mehr

Neurolinguistische Grundlagen der Gebärdensprache

Neurolinguistische Grundlagen der Gebärdensprache 25.Internationale Fachtagung für Psychologinnen und Psychologen an Einrichtungen für Hör-und Sprachgeschädigte RWTH Aachen, 7.-9. Oktober 2009 Neurolinguistische Grundlagen der Gebärdensprache Walter Huber,

Mehr

Lexikalisch-semantische und Satz-semantische Störungsmerkmale

Lexikalisch-semantische und Satz-semantische Störungsmerkmale Referentin: Henrieke Wichert Seminar: Störungen der kindlichen Sprachentwicklung Dozentin: Prof. Dr. Petra Schulz Lexikalisch-semantische und Satz-semantische Störungsmerkmale Gliederung I. Lexikalisch-semantische

Mehr

Spracherwerb. Artikulaton der Kinder wakt takt takè/ tuw/ tuwt ki/ pet bit tœg. walks talks talked toot suit kick pet bit tag. dad tejkt.

Spracherwerb. Artikulaton der Kinder wakt takt takè/ tuw/ tuwt ki/ pet bit tœg. walks talks talked toot suit kick pet bit tag. dad tejkt. Spracherwerb 1) Zwei amerikanische Kinder so zwischen 4 und 5 Jahre alt haben die Aussprache rechts für das links angegebene Wort. Was machen die Kinder? Ist die Aussprache willkürlich, oder lassen sich

Mehr

Sprachliches Wissen: mentales Lexikon, grammatisches Wissen. Gedächtnis. Psycholinguistik (2/11; HS 2010/2011) Vilnius, den 14.

Sprachliches Wissen: mentales Lexikon, grammatisches Wissen. Gedächtnis. Psycholinguistik (2/11; HS 2010/2011) Vilnius, den 14. Sprachliches Wissen: mentales Lexikon, grammatisches Wissen. Gedächtnis Psycholinguistik (2/11; HS 2010/2011) Vilnius, den 14. September 2010 Das Wissen Beim Sprechen, Hören, Schreiben und Verstehen finden

Mehr

Tobias Bonhoeffer, Peter Gruss (Hrsg.) Zukunft Gehirn Neue Erkenntnisse, neue Herausforderungen. Ein Report der Max-Planck-Gesellschaft

Tobias Bonhoeffer, Peter Gruss (Hrsg.) Zukunft Gehirn Neue Erkenntnisse, neue Herausforderungen. Ein Report der Max-Planck-Gesellschaft Unverkäufliche Leseprobe Tobias Bonhoeffer, Peter Gruss (Hrsg.) Zukunft Gehirn Neue Erkenntnisse, neue Herausforderungen. Ein Report der Max-Planck-Gesellschaft 304 Seiten, Broschiert ISBN: 978-3-406-61642-6

Mehr