2015 Psychosozial-Verlag Alle Rechte vorbehalten.

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "2015 Psychosozial-Verlag Alle Rechte vorbehalten."

Transkript

1 Gregor Weißflog, Grit Klinitzke & Maya Böhm Politische Haft in der ehemaligen DDR und ihre gesundheitlichen Folgen Zusammenfassung: Zwischen 1949 und 1989 wurden in der DDR mindestens Menschen aus politischen Gründen inhaftiert. Sie hatten versucht, außer Landes zu fliehen, den Wehrdienst verweigert oder sich kritisch über den Staat geäußert. Zwischen 2007 und 2011 wurden von einer Leipziger Arbeitsgruppe mehrere Studien durchgeführt, welche die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Inhaftierung für die Betroffenen und deren Nachkommen untersucht haben. Im Rahmen von Fragebogenstudien wurden dabei unter anderem Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung, Ängstlichkeit und Depressivität, körperliche Beschwerden sowie die Lebensqualität erfaßt. Etwa die Hälfte der ehemaligen politischen Inhaftierten leiden ca. 20 Jahre nach dem Ende der DDR unter einer PTBS (50%) sowie klinisch relevanter Ängstlichkeit (45%) bzw. Depressivität (43%). Ihre Lebensqualität ist über alle Dimensionen hinweg (Funktionsbereiche und Symptome) deutlich eingeschränkt. Für verschiedene Bereiche körperlicher Beschwerden (Erschöpfung, Magenbeschwerden, Gliederschmerzen und Herzbeschwerden) werden ebenso deutliche Einschränkungen berichtet. Eine Pilotstudie mit Nachkommen von Inhaftierten ergab erste Hinweise auf erhöhte psychische Belastungen dieser Gruppe. Diese Ergebnisse werden ergänzt durch einzelne Forschungsbefunde weiterer Arbeitsgruppen. Anschließend werden in Bezug auf die gesellschaftliche Aufarbeitung politischer Verfolgung in der DDR Defizite der bisherigen Aufarbeitung kurz skizziert und als potentielle aufrechterhaltende Bedingung für langandauernde Haftfolgestörungen charakterisiert. Als Fazit wird konstatiert, daß die seelischen und körperlichen Spuren der politischen Inhaftierung bei den Betroffenen und auch deren Nachkommen auch mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Ende der DDR deutlich erkennbar sind. Schlüsselwörter: Politische Haft, Traumatisierung, Langzeitfolgen, transgenerationale Weitergabe Psychoanalyse im Widerspruch, 26. Jahrgang, 2014 Heft 52, S

2 Gregor Weißflog, Grit Klinitzke & Maya Böhm Political imprisonment in the former GDR and its long-term sequelae Abstract: Between 1949 and 1989, at least 200,000 people were arrested for political reasons in the GDR. They had tried to leave the country, refused to do military service or expressed critical statements about the state. Between 2007 and 2011, a research group from the University of Leipzig conducted a series of studies investigating the effects of these imprisonments on the health of former prisoners and their families/descendants. Symptoms of posttraumatic stress disorder (PTSD), anxiety and depression, quality of life and physical complaints were assessed via questionnaire. More than 20 years after the end of the GDR, approximately half of the former political detainees suffered from a PTSD (50%), and clinically relevant anxiety (45%) and depression (43%). Their quality of life was significantly impaired across all domains (functional areas and symptoms). Further, significant impairments were reported for all domains of physical complaints (exhaustion, gastrointestinal, musculoskeletal and cardiovascular complaints). A pilot study with descendants of detainees yielded first evidence of increased mental distress in that group. These results were supported by the research findings of other research groups. Then, shortcomings of social appraisal of political persecution in the GDR are briefly outlined and characterized as potential maintaining condition for long-lasting detainment related disorders. As a conclusion it can be stated that the political imprisonment in the GDR has left significant mental and physical traces in those affected and their descendants more than two decades after the end of the GDR. Keywords: political imprisonment, traumatization, long-term sequelae, transgenerational transmission Diese Arbeit ist dem Gedenken an Prof. Dr. Reinhold Schwarz ( ) gewidmet. Reinhold Schwarz war langjähriger Leiter der Abteilung Sozialmedizin an der Universität Leipzig. Neben seinem Hauptforschungsthema der Psychoonkologie war es ihm ein besonderes Anliegen, sich mit der Thematik der Haftfolgestörungen nach politischer Haft in der DDR zu befassen und den Opfern der politischen Verfolgung durch die Erforschung ihrer psychischen und sozialen Situation eine Stimme zu geben. 46

3 Verbotene Vögel Politische Haft in der ehemaligen DDR und ihre gesundheitlichen Folgen Die politischen Gefangenen Uruguays dürfen ohne Erlaubnis weder sprechen noch pfeifen noch lächeln oder singen, weder schnell gehen oder einen anderen Gefangenen grüßen. Und sie dürfen sich schwangere Frauen, Paare, Schmetterlinge, Sterne oder Vögeln weder zeichnen noch Zeichnungen davon empfangen. Der Lehrer Didaskó Pérez, der gefangen genommen und gefoltert worden ist, weil er ideologische Ideen hat, bekommt eines Sonntags Besuch von seiner fünfjährigen Tochter Milay. Sie brachte eine selbstgemalte Zeichnung von einem Vogel mit. Die Gefängniswärter zerstörten das Bild am Eingang zum Gefängnis. Am folgenden Sonntag kam Milay mit einer Zeichnung mit Bäumen. Bäume sind nicht verboten und das Bild kommt durch. Didaskó lobt die Zeichnung seiner Tochter und fragt dann, was die kleinen bunten Kreise in den Baumkronen sind, die man kaum zwischen den Blättern sehen kann:»sind das Apfelsinen? Was für Früchte sind das?«. Das kleine Mädchen bedeutet ihm leise zu sein:»schschsch!«. Und flüsternd erklärt sie ihm:»dummerchen. Siehst du denn nicht, dass das Augen sind? Das sind die Augen der Vögel, die ich Dir heimlich mitgebracht habe!«einführung Eduardo Galeano, Das Jahrhundert des Sturms. Erinnerung an das Feuer (Bd. 3 der Gesamtausgabe, 2004, S. 285) Die Anzahl der Menschen, die in der DDR politisch inhaftiert waren, ist schwerlich genau zu beziffern. Schätzungen gehen von etwa politischen Häftlingen in den Gefängnissen der DDR aus (Borbe, 2010). Als politisch Inhaftierte sind diejenigen Personen zu benennen, die gemäß Einigungsvertrag und den Rehabilitationsgesetzen der Bundesrepublik Deutschland»Opfer einer politisch motivierten Strafverfolgungsmaßnahme oder sonst einer rechtswidrigen und verfassungswidrigen gerichtlichen Entscheidung geworden sind«(schröder & Wilke, 1998, S. 10). Die Gründe für die Verhaftung und Verurteilung politisch mißliebiger Bürger waren dabei vielfältig (Tab. 1). Die politischen Verurteilungen erfolgten vorrangig auf Grundlage eines oder mehrerer Paragraphen des Strafgesetzbuches der DDR (Borbe, 2010; Werkentin, 1997). Das Strafrecht der DDR war jedoch gerade dadurch gekennzeichnet, daß die Paragraphen sehr weit ausgelegt werden konnten, um die Kriminalisierung mißliebiger Personen zu ermöglichen. 47

4 Gregor Weißflog, Grit Klinitzke & Maya Böhm Paragraphen des Strafgesetzbuches Was konnte sich dahinter verbergen? Landesverräterischer Treubruch Staatsfeindliche Verbindungen Kontakte ins westliche Ausland Ungesetzliche Verbindungsaufnahme 105 Staatsfeindlicher Menschenhandel Fluchthilfe Staatsfeindliche Hetze Staatsverleumdung freie Meinungsäußerung 107 Staatsfeindliche Gruppenbildung organisierte freie Meinungsäußerung 213 Ungesetzlicher Grenzübertritt versuchte Republikflucht 217 Zusammenrottung Demonstrationen, Versammlungen, Treffen 214 Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit eine große Bandbreite an VerhaltensweiRowdytum sen oder»vergehen«, wie z. B. ArbeitsGefährdung der öffentlichen Ordnung losigkeit, Zugehörigkeit zu Subgruppen durch asoziales Verhalten Tabelle 1: Paragraphen des Strafgesetzbuches der DDR und damit geahndete politische»vergehen«die Verhaftung selbst wurde oft vollkommen überraschend für die Betroffenen durch Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) vollzogen (Raschka, 2011). Die verhafteten Personen wurden in aller Regel in Untersuchungshaftanstalten untergebracht, die dem MfS unterstanden. Viele der Inhaftierten waren hier verschiedenen Formen psychischer und physischer Folter sowie Mißhandlungen ausgesetzt. Nur in den wenigsten Fällen erhielten sie einen angemessenen Rechtsbeistand und ihr Kontakt zur Außenwelt wurde unterbunden oder stark eingeschränkt (Müller & Stephan, 1998; Plogstedt, 2010). Nach der Verurteilung wurden die Betroffenen in Strafvollzugsanstalten überführt. Die Haftbedingungen dort unterschieden sich von denen in der Untersuchungshaft, waren jedoch weiterhin stark belastend. Über die Jahre des Bestehens der DDR veränderten sich die Haftbedingungen (für einen Überblick über die Entwicklung der Haftbedingungen vgl. Müller & Stephan, 1998). Die Jahre bis 1953 waren von extremen Haftbedingungen gekennzeichnet, die für viele Inhaftierte zu Unterernährung, Erkrankungen und zum Tode führten. Mit fortschreitender Zeit wurde die Versorgungslage besser, blieb jedoch häufig unzureichend. Die Überbelegung nahm allmählich 1 Ein kleiner Teil der Befragten beider Leipziger Studien war während der Zeit der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) politisch inhaftiert. 48 1

5 Politische Haft in der ehemaligen DDR und ihre gesundheitlichen Folgen ab. In den 1950er Jahren wurde die Arbeitspflicht mit zum Teil widrigen Arbeitsbedingungen eingeführt (Schmidt, 2011; Wunschik, 2014). Die gegen die Inhaftierten angewendeten Methoden in Untersuchungshaft und Strafvollzug entwickelten sich von anfänglich überwiegend körperlichen Mißhandlungen und Foltermethoden noch in der Sowjetischen Besatzungszone und den Anfangsjahren der DDR hin zu überwiegend psychologischen Methoden der Folter. Zu den körperlichen Mißhandlungen zählten beispielsweise Schläge, Schlafentzug und Zwang zu schmerzhaften Körperhaltungen. Unter der Führung von Erich Honecker und mit Unterzeichnung der Schlußakte von Helsinki im Jahr 1975 verpflichtete sich die DDR zur Einhaltung der Menschenrechte einschließlich der Gedanken- und Meinungsfreiheit sowie zur Enthaltung von Gewalt. Vor diesem Hintergrund veränderten sich die Haftbedingungen und die Mißhandlungs- und Foltermethoden wurden fortan psychologischer und»subtiler«. Dazu gehörten das Erzeugen von absoluter Unsicherheit und Desorientierung, Isolation, Schüren von Mißtrauen, Demütigungen, Drohungen und Erpressung. Die Inhaftierten waren zu jeder Zeit der Willkür des Gefängnispersonals ausgesetzt. Beispielsweise wurden die Betroffenen oftmals durch Isolation von ihren Familienmitgliedern oder durch Reglementierung der Kontakte zu ihren Angehörigen bestraft (Müller & Stephan, 1998; Raschka, 2011). Erste Forschung zu Haftfolgen Nach der politischen Wende in Deutschland begann 1990 im Rahmen von Befragungen Betroffener die empirische Aufarbeitung der politischen Gewalt in der DDR und eine»bestandsaufnahme«der gesundheitlichen Haftfolgen. In einer explorativen Studie ( ) untersuchte die Berliner Arbeitsgruppe um Stefan Priebe 55 Patienten (29% Frauen), die mindestens sechs Wochen aus politischen Gründen in der DDR inhaftiert waren und in Folge dessen unter behandlungsbedürftigen psychischen Störungen litten (Priebe et al., 1993). Depressive Verstimmungen (43%), Schlafstörungen (52%), Albträume (20%), Ängste (41%) und Kontaktschwierigkeiten (22%) wurden am häufigsten berichtet (Bauer et al., 1993; Priebe et al., 1993). Die häufigsten klinischen Diagnosen waren depressive Störungen (44%), Angststörungen (31%), Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS; 22%) und somatoforme Störungen (20%). Bis auf die PTBS, die von den Interviewern mit Hilfe einer Symptom-Checkliste in Anlehnung an das DSM-III-R diagnostiziert wurde, wurden alle Diagnosen auf Grundlage von Selbsterhebungsbögen bestimmt. Zudem berichteten alle Befragten von einem schlechten körperlichen Zustand 49

6 Gregor Weißflog, Grit Klinitzke & Maya Böhm nach der Entlassung aus der Haft. Schwäche (51%), Gewichtsverlust (42%), Haarausfall (7%), Magen- (7%) und Rückenschmerzen (6%) wurden diesbezüglich genannt. Wenigstens die Hälfte berichtete ein moderates oder schweres Ausmaß der Symptome. In einer weiteren Untersuchung der Berliner Arbeitsgruppe wurden psychische Störungen mittels klinisch-strukturierter Interviews bei 54 ehemaligen politischen Häftlingen exploriert, die in der SBZ oder in der DDR bis 1972 für mindestens sechs Monate inhaftiert waren (Denis et al., 1997). Die Studienteilnehmer wurden über Betroffenenorganisationen (z.b. Gedenkstätte für die Opfer politischer Gewalt in Sachsen-Anhalt , Bautzen-Forum u.a.) rekrutiert. Der Frauenanteil lag bei 35%, die mittlere Inhaftierungszeit bei 5,9 Jahren und die Befragten waren im Durchschnitt zum Zeitpunkt der Inhaftierung 24,4 Jahre alt. 38 Jahre waren seit der Entlassung aus dem Gefängnis im Mittel vergangen. Insgesamt 46% der Studienteilnehmer wiesen eine aktuelle psychiatrische Diagnose auf. Die häufigsten Diagnosen zum Befragungszeitpunkt waren Angststörungen (43%), phobische Störungen (33%), depressive Episoden (20%) und anhaltende affektive Störung (19%). Zudem wiesen mindestens 40% der Befragten mäßige oder starke Symptome in den Bereichen Reizbarkeit, allgemeine Nervosität, Unruhe, Gespanntheit und Schlaflosigkeit, die von den Autoren als erhöhtes Arousal interpretiert 50 wurden, sowie depressive Symptome mit Grübelei, Traurigkeit, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Energielosigkeit auf. Die Dresdner Arbeitsgruppe um Andreas Maercker befragte wenige Jahre später (1994 bis 1997) 146 aus politischen Gründen inhaftierte Personen, von denen die überwiegende Mehrzahl männlich (85%) war. Deren politische Inhaftierung dauerte im Durchschnitt 38 Monate und war zum Untersuchungszeitpunkt im Mittel 28 Jahre her. Die Punktprävalenz für eine PTBS in dieser Stichprobe war zum Zeitpunkt der Studie mit 30% höher als in der Untersuchung von Priebe und Kollegen (22%). Die Lebenszeitprävalenz lag mit 60% doppelt so hoch. Die Autoren fanden einen statistisch signifikanten positiven Zusammenhang zwischen der Anzahl erschwerender Haftbedingungen und den retrospektiv berichteten posttraumatischen Belastungssymptomen in der Untersuchungshaft. Allerdings konnte dieser Zusammenhang nicht für die Zeit der Strafhaft gefunden werden, woraus geschlußfolgert wurde, daß besonders die Ereignisse in der Untersuchungshaft potentiell traumatisierend waren. Die Länge der Haft hatte keinen Einfluß darauf, ob Betroffene eine PTBS entwickelten oder nicht. Im Vergleich zu einer altersparallelisierten nichttraumatisierten Vergleichsstichprobe unterschieden sich ehemals politisch Inhaftierte nicht in Bezug auf depressive Störungen, wohl aber wiesen sie höhere Raten von Angststörungen (u.a. Sozial- und Klaustrophobien), dissoziativen

7 Politische Haft in der ehemaligen DDR und ihre gesundheitlichen Folgen Symptomen, sowie Alkohol- und Tablettenmißbrauch auf. Für das Ausmaß der psychischen Beschwerden spielte es keine Rolle, in welcher historischen Haftphase die Person inhaftiert war (Maercker & Schützwohl, 1996, 1997). Anhand einer Stichprobe von 384 ehemals politisch Inhaftierten aus der Regierungszeit Erich Honeckers konnte gezeigt werden, daß der Schweregrad psychischer Beschwerden (v. a. Schlafstörungen und Mißtrauen) bei Betroffenen mit einer subjektiv erlebten Lebensgefahr und physischen Mißhandlungen um das 2,8-fache anstieg, wogegen die subjektiv erlebte Lebensgefahr allein das Risiko um das 1,9-fache erhöhte (Maercker et al., 2000; Raschka, 1998, 2001). 62 Prozent der Studienteilnehmer gaben zum Untersuchungszeitpunkt aktuelle psychische Beschwerden auf Grund der Haft an, wobei die häufigsten Angaben Schlafstörungen (33%) und Ängste (33%) waren. Im Jahre 2003 haben Freyberger und Kollegen im Auftrag der Konferenz der Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR ein Expertengutachten vorgelegt, welches die bis dato existierenden Forschungsergebnisse zusammenfaßt (Freyberger et al., 2003). Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß auf Grund politischer Haft in der DDR wenigstens Personen von einer manifesten psychischen Störung im Sinne einer PTBS oder einer anderen psychischer Störung betroffen sind und mindestens Personen unter einer Chronifizierung dieser Störung zu leiden haben. Forschungsergebnisse der Leipziger Arbeitsgruppe zu den Langzeitfolgen politischer Haft Dem persönlichen Engagement von Prof. Dr. Reinhold Schwarz und Prof. Dr. Matthias Pfüller war es zu verdanken, daß zwischen 2007 und 2008 eine Nachbefragung ehemals politisch Inhaftierter durchgeführt werden konnte. Mit Hilfe einer finanziellen Förderung durch die Stiftung Aufarbeitung 2 konnten 157 Personen, die bereits 2004 an einer Befragung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten (Dresden) teilgenommen hatten, erneut befragt werden. Die Ergebnisse dieser Befragung zu den langandauernden 3 Haftfolgen sollen hier im Überblick vorgestellt werden. Ehemals politisch Inhaftierte der SBZ und DDR berichten zum Teil noch fast 20 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung vermehrt Symptome von Traumafolgestörungen. Dies gilt sowohl 2 Förderung durch die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin (Bundesstiftung, Förderkennzeichen: FO ). 3 Der Terminus»langandauernd«wurde definiert durch einen Abstand zum Ende der potentiellen Verfolgung von > 15 Jahren. 51

8 Gregor Weißflog, Grit Klinitzke & Maya Böhm für die PTBS mit einer aus Selbstreportdaten abgeschätzten Prävalenzrate von ca. 50% (Weißflog et al., 2011), als auch für eine erhöhte Ängstlichkeit und Depressivität. 45% der ehemaligen Inhaftierten wiesen eine klinisch relevante Ängstlichkeit auf im Vergleich zu 5% der Allgemeinbevölkerung. Für klinisch relevante Depressivität betragen die Werte 43% in der Inhaftiertenstichprobe und 12% in der Allgemeinbevölkerung (Weißflog et al., 2010). Diese Ergebnisse bestätigen frühere Befunde zu den mittelfristigen psychischen Langzeitfolgen politischer Inhaftierung in der SBZ und DDR (Denis et al., 1997; Maercker & Schützwohl, 1997; Priebe et al., 1993) und erweitern diese um eine zusätzliche Zeitdimension. Damit werden auch Befunde zu Auswirkungen politischer Haft in anderen Ländern z.b. in Rumänien bestätigt (Bichescu et al., 2005; Steel et al., 2009). Angststörungen und Depressionen sind die häufigsten Traumafolgestörungen (Maercker, 2009), dennoch sind ebenso Somatisierung, Substanzmißbrauch und dissoziative Störungen oftmals als Folgestörungen oder komorbide Erkrankungen nach politischen Gewaltereignissen zu beobachten (Steel et al., 2009). Auch Jahrzehnte nach einem potentiell traumatisierenden Ereignis leiden die Betroffenen an den Folgen, was wiederum zu Einschränkungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität führen kann (Weißflog et al., 2011). Diese Einschränkungen betreffen alle Bereiche der Lebensqualität (Funktionsbereiche und Symptombereiche wie 52 Schmerzen und Schlaflosigkeit). Besonders groß ist der Unterschied zwischen ehemaligen politisch Inhaftierten und der Allgemeinbevölkerung im Bereich der emotionalen Funktion. Über psychische Langzeitfolgen hinausgehend wurden auch erstmals körperliche Langzeitfolgen systematisch untersucht (Weißflog et al., 2012). Hauptergebnis war hier, daß die selbst berichteten körperlichen Beschwerden deutlich stärker ausgeprägt waren als in alters- und geschlechtsgematchten Vergleichsstichproben aus der Allgemeinbevölkerung. Dies gilt für alle Bereiche körperlicher Beschwerden, d.h. für Erschöpfung, Magenbeschwerden, Gliederschmerzen und Herzbeschwerden. Soziodemographische Merkmale und Merkmale der Inhaftierung stehen nur teilweise mit den angegebenen Körperbeschwerden im Zusammenhang. Zur Vorhersage von Ängstlichkeit in der Gruppe der politisch Inhaftierten leisten insbesondere Herzbeschwerden einen substantiellen Beitrag, für die Vorhersage von Depressivität ist dies Erschöpfung. Nicht zuletzt konnten im Rahmen des Projekts zehn narrative Interviews durchgeführt werden, die eindrücklich belegen, daß die politische Inhaftierung die zentrale biographische Erfahrung im Leben der Betroffenen darstellt (Beer & Weißflog, 2011). Vorgestellt wurden hier die Schicksale von Frauen und Männern, die aus den unterschiedlichsten Gründen in der DDR politisch inhaftiert wurden. Es gehören dazu Menschen, die die DDR verlassen wollten,

9 Politische Haft in der ehemaligen DDR und ihre gesundheitlichen Folgen weil der Freund es tat, Menschen, die als Schüler ein Lenin-Porträt angemalt hatten, Menschen, die ganz bewußt gegen die DDR opponierten und auch Menschen, die aus ihrer religiösen Überzeugung heraus als»zeugen Jehovas«den Militärdienst verweigerten. Auswirkungen der Haft auf die Kinder und Familien Nur langsam wird der Blick auf die Auswirkungen politischer Haft auf die Familien der Inhaftierten, und hier insbesondere auf die Nachkommen, erweitert (Böhm, 2009; Frommer & Trobisch-Lütge, 2010; Horvay, 2010; Wohlrab, 2006). Sie in die wissenschaftliche und gesellschaftliche Auseinandersetzung einzubeziehen, ist jedoch dringend angezeigt. Zum einen wurden die Familien durch die Inhaftierung unmittelbar belastet, zum anderen waren Angehörige in der DDR allein auf Grund verwandtschaftlicher Beziehungen nicht-strafrechtlichen und strafrechtlichen Maßnahmen politischer Verfolgung ausgesetzt. Weiterhin sei auf die langandauernde psychische Belastung vieler ehemaliger Inhaftierter hingewiesen, mit denen Angehörige auch über die Haftzeit hinaus konfrontiert sein konnten. Die dadurch entstehende potentielle Belastung der Angehörigen wird unter anderem durch das Konzept der sekundären Traumatisierung beschrieben. Diese betraf und betrifft auch Familien, die erst nach der Haftentlassung gegründet wurden. Gegen Angehörige gerichtete nicht-strafrechtliche Repressionsmaßnahmen waren zum Beispiel Einschränkungen in Ausbildung und Beruf, Überwachung/Bespitzelung und Vorladungen. Im Zusammenhang mit der Verhaftung von Familienmitgliedern erlebten sie Hausdurchsuchungen und Verhöre und wurden zum Teil selbst verhaftet. Nicht-strafrechtliche Repressionsmaßnahmen blieben dabei nicht auf die Familien beschränkt, die zur Haftzeit bereits bestanden, betrafen diese jedoch signifikant häufiger (Böhm et al., 2011). Minderjährige Kinder politisch Inhaftierter waren durch die Festnahme nicht nur mit dem plötzlichen Verlust eines oder beider Elternteile konfrontiert. In vielen Fällen übernahmen Verwandte, besonders die Großeltern, die Versorgung der Kinder während der Haftzeit, doch gab es auch andere Formen der Unterbringung, wie kurz- oder langfristige Unterbringung in Kinderheimen oder Pflegefamilien (Böhm, 2012). Zusätzlich zur Abwesenheit der Mutter, des Vaters oder der beiden Eltern, wurden die Kinder oft im Unwissen über den Verbleib ihres Elternteils/ihrer Eltern gelassen (Trobisch- Lütge, 2010a). Auch wenn der Aufenthaltsort bekannt war, bestand in der Regel Kontaktreglementierung und nur ein kleiner Teil der Kinder konnte die Eltern in der Haft besuchen (Böhm, 2009). 53

10 Gregor Weißflog, Grit Klinitzke & Maya Böhm In der Leipziger Arbeitsgruppe wurden Nachkommen ehemals politisch inhaftierter Personen in der SBZ/DDR erstmals systematisch befragt 4. Sie wiesen im Vergleich zu einer alters-, bildungs- und geschlechtsgematchten Vergleichsstichprobe aus der Allgemeinbevölkerung eine erhöhte psychopathologische Belastung auf, d.h. sie berichteten mehr Symptome in den Bereichen Depression, Ängstlichkeit, somatoforme Störung und PTBS (Klinitzke et al., 2012). Die geschätzte Lebenszeitprävalenz für eine PTBS lag bei 9%. Nachkommen, die während der Haft der Eltern schon lebten, unterschieden sich bezüglich des Ausmaßes an Symptomen nicht von denen, die erst nach der Haft geboren wurden. Weitere Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, daß bestimmte Aspekte familiärer Strukturen durch das traumatische Erlebnis der Eltern verändert sind. So berichteten die Befragten im Hinblick auf ihr erinnertes elterliches Erziehungsverhalten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung mehr Distanzverhalten, mehr Überforderung der Mutter und weniger Ablehnung und Strafe durch den Vater. Insgesamt verfügte die Gruppe der befragten Kinder ehemals politisch Inhaftierter über weniger Resilienz (psychische Widerstandskraft), wobei besonders diejenigen, die psychisch stark belastet waren, weniger Resilienz berichteten als jene ohne ausgeprägte Psychopathologie. Sowohl die Befragten als auch die Vergleichsgruppe berichten eine gleichermaßen hohe wahrgenommene und erhaltene soziale Unterstützung. Die Ergebnisse qualitativer Arbeiten verdeutlichen, daß die transgenerationalen Auswirkungen der elterlichen Haft komplex und vielfältig sind. Hier wurden beispielsweise die Bedeutung des öffentlichen Umgangs mit politischer Verfolgung in der DDR sowie der sozioökonomischen Situation der Familie nach der Haft, auch im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung, herausgearbeitet (Böhm, 2009; Trobisch-Lütge, 2010a, 2010b). Im Einklang mit bestehenden Forschungsergebnissen aus anderen Kontexten kann auf Basis dieser ersten Ergebnisse von relevanten psychopathologischen Folgen elterlicher Traumatisierung für einen Teil der Nachkommen politisch Inhaftierter ausgegangen werden. Weitere Forschungsergebnisse Die Arbeitsgruppe um Andreas Maercker hat zunächst in Dresden, später von Zürich aus die mittel- und langfristigen Langzeitfolgen politischer Inhaftierung untersucht. In jüngster Zeit legten sie längsschnittliche Befunde zu 4 Die Studie wurde durch die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig im Rahmen des formel1-programmes finanziell gefördert und an der Abteilung Medizinische Psychologie & Medizinische Soziologie (damaliger Leiter Prof. Dr. Elmar Brähler) durchgeführt. 54

11 Politische Haft in der ehemaligen DDR und ihre gesundheitlichen Folgen den Verläufen von Traumafolgen vor (Maercker, Gäbler, O Neil et al., 2013; Maercker, Gäbler & Schützwohl, 2013). Nach einer ersten Befragung 1995 (n = 146) wurden ehemalige politische Inhaftierte 2009 (n = 86) erneut befragt. Bezüglich der Diagnose PTBS ergab sich folgender Befund: 36% mit chronischem Verlauf, 27% resilient (zu keiner Zeit eine Störung), 26% gebessert und 11% mit verzögertem Beginn. Die Verlaufstypen können partiell durch verschiedene prä- und posttraumatische Faktoren wie z.b. den Bildungsstand und Möglichkeiten der Offenbarung der traumatischen Erfahrungen erklärt werden (Maercker, Gäbler, O Neil et al., 2013). Insgesamt ist die PTBS mit 33% die häufigste Haftfolgestörung. Bei der Betrachtung psychischer Haftfolgen darf jedoch nicht nur auf diese Störung fokussiert werden. Auch die Majore Depression (26%), Panik (mit oder ohne Agoraphobie; 24%) und somatoforme Störungen (19%) müssen als potentielle Haftfolgestörungen in Betracht gezogen werden (Maercker, Gäbler & Schützwohl, 2013). Eine weitere Arbeit der Arbeitsgruppe widmet sich dem Zusammenhang von Gefühlen der Rache mit Symptomen der PTBS (Gäbler & Maercker, 2011). Die Autoren konnten belegen, daß Rachegefühle und -gedanken neben anderen»standard«-prädiktoren (wie Geschlecht und Alter) einen Beitrag zur Vorhersage von Symptomen der PTBS leisten. Dieser Befund legt nahe, daß Rachegefühle und -gedanken aufrechterhaltende Faktoren einer chronischen PTBS sein können und daher im therapeutischen Kontext berücksichtigt werden müssen. Aus der Arbeitsgruppe um Thomas Elbert, Frank Neuner und Maggie Schauer stammt ein spezifischer Therapieansatz für die Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung und der Depression nach politischer Verfolgung die Narrative Expositionstherapie, NET (Schauer et al., 2011). Das Hauptaugenmerk dieser Kurzzeittherapie liegt auf der Integration der fragmentierten und lückenhaften Traumaerfahrung in eine neue narrative Form, die in die Biographie integriert werden kann. Hinweise auf die Wirksamkeit dieser Therapie liegen vor (Bichescu et al., 2007). Der langjährige Leiter der Beratungsstelle für politisch Traumatisierte»Gegenwind«in Berlin, Stefan Trobisch-Lütge, hat eine Vielzahl an Arbeiten zu Besonderheiten der Behandlung von politisch Verfolgten der DDR, aber auch zur Situation von deren Nachkommen vorgelegt (Trobisch-Lütge, 2004, 2010a, 2010b). Reinhild Hölter (ebenso eine Mitarbeiterin der Beratungsstelle»Gegenwind«) hat sich der Thematik der Zerstörung des»ich«durch die politische Verfolgung aus einer analytischen Sichtweise angenähert und für den durch die Verfolgung hervorgerufenen pathogenen Komplex den Begriff des»prometheus-komplex«vorgeschlagen (Hölter, 2005). Die Betroffenen seien gefangen in einem Zustand der Isolation und Erstarrung und sind nach 55

12 Gregor Weißflog, Grit Klinitzke & Maya Böhm der Traumatisierung nicht in der Lage, empathische und emotionale Verbindungen zu Anderen aufzubauen. Das»Du im Anderen«ist als Folge politischer Repression verlorengegangen (Frommer, 2011). Auf eine ausführliche Beschreibung und Bewertung psychoanalytischer und tiefenpsychologischer Deutungen im Zusammenhang mit den psychischen Auswirkungen nach politischer Verfolgung soll an dieser Stelle verzichtet werden; es sei aber auf eine kurze Überblicksarbeit verwiesen (Bomberg, 2011). Gesellschaftliche Aufarbeitung Das Thema der politischen Inhaftierung in der DDR geriet zum Zeitpunkt der Projektdurchführung (2007/2008) nur selten in den Fokus gesellschaftlicher Aufmerksamkeit. Wie wichtig die öffentliche Wahrnehmung für die Genesung betroffener Personen ist, konstatierten schon 2003 die Autoren des Expertengutachtens:»eine offene gesellschaftliche Atmosphäre kann zur Reintegration der Traumatisierten beitragen. Hierzu gehören Kompetenz und Empathie bei den Gutachtern [von Haftfolgeschäden; Anm. d.verf.] und die Überwindung von Defiziten bestehender Gesetze«(Freyberger et al., 2003, S. 28). Die Einrichtung der so genannten»opferrente«seit 2007 kann als 56 ein Schritt zur gesellschaftlichen Anerkennung angesehen werden. Allerdings steht sie derzeit nur den Betroffenen zu, die länger als sechs Monate inhaftiert waren und die aktuell eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreiten. Die gängige Praxis ebenso wie die Bezeichnung»Opferrente«weisen somit nicht so sehr auf eine Anerkennung des politischen Widerstandes hin, sondern auf eine Anerkennung des Opferstatus, und auch das nur für einen Teil der Betroffenen. Die öffentliche und individuelle Auseinandersetzung mit den Erfahrungen politischer Verfolgung sind eng miteinander verwoben. Eine öffentliche Auseinandersetzung, die die Position der Opfer würdigend mit einbezieht, bietet einen Rahmen für ihre Erzählungen und wird gleichzeitig durch die Erzählungen verändert. Die von uns befragten ehemaligen Inhaftierten berichteten für die zehn Jahre nach 1989 innerhalb ihrer Familien signifikant häufigere Gespräche über die Erlebnisse der politischen Haft als für die Zeit vor 1989 und die Zeit der Befragung (Böhm et al., 2012). Es ist anzunehmen, daß die gesellschaftlichen Entwicklungen wie beispielsweise die Öffnung der Akten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) das Sprechen über die Erfahrungen politischer Verfolgung ermöglichten und daß andererseits die individuellen Berichte die gesamtdeutsche Aufarbeitung maßgeblich beeinflußten. Es gab Familien, die nun zum ersten Mal über

13 Politische Haft in der ehemaligen DDR und ihre gesundheitlichen Folgen die politische Haft sprachen sowohl miteinander als auch mit Personen außerhalb des Familienkreises. Nagata schilderte, daß erst durch die juristische Aufarbeitung der Internierung japanischstämmiger US-Amerikaner in den USA im Zweiten Weltkrieg eine private und öffentliche Auseinandersetzung mit dieser Zeit ermöglicht wurde (Nagata, 1990). Seit den Internierungen waren 40 Jahre vergangen. In Argentinien seien es die Kinder der Verschwundenen gewesen, die sich in Gruppen Betroffener organisierten, und so eine persönliche und gesellschaftliche Verarbeitung der Zeit der Militärdiktatur, in der Tausende von Menschen entführt und gefoltert wurden und teilweise bis heute verschwunden bleiben, angestoßen hätten (Edelmann et al., 1998). In Russland sei es bis heute nicht möglich, öffentlich über stalinistische Verfolgung zu sprechen, und so sprächen die meisten Familien weder miteinander noch mit anderen über ihre familiären Erfahrungen politischer Repression (Solojed, 2006). Becker und Diaz (1998) beschrieben ein Muster, in dem Opfern politischer Gewalt über Generationengrenzen hinweg suggeriert werde, daß ihre Probleme nicht der politischen Vergangenheit, sondern persönlichen Gründen entsprängen, als»doppelte Viktimisierung«. So blieben sie weiterhin gesellschaftliche Außenseiter und erführen keine Gerechtigkeit. Im Hinblick auf die Aufarbeitung geschehenen Unrechts in der DDR lassen sich hier leicht Parallelen ziehen. Nach der Wiedervereinigung wurde die Hoffnung vieler auf eine Verurteilung der Verantwortlichen des DDR-Unrechts enttäuscht, so daß das Gefühl der Ungleichbehandlung und Ungerechtigkeit weiterbestehen blieb. Die gesellschaftliche und finanzielle Stellung derjenigen, die in der DDR öffentliche Ämter und Entscheidungspositionen innehatten, ist bis heute vielfach bedeutend besser als die derjenigen, die politischen Repressionen ausgesetzt waren (Müller & Hartmann, 2011). Letztere sind durch Benachteiligungen in Bezug auf ihre Ausbildungs- und Berufslaufbahn häufig langfristig beeinträchtigt. In der Öffentlichkeit überwog lange Zeit ein verharmlosender Umgang mit der DDR-Vergangenheit, der keinen Rahmen für die belastenden Erfahrungen der Opfer bot (Trobisch-Lütge, 2004) und über mediale Darstellung wie im Film Das Leben der Anderen dazu beigetragen hat, eine Verharmlosung zu befördern (Simon, 2007). Gegenwärtig kann diesbezüglich aber ein langsames Umdenken hin zur Wertschätzung der Opfer politischer Verfolgung in der DDR konstatiert werden. Hierfür seien erneut Film- und Fernsehproduktionen als Belege angeführt. Zu nennen sind die Filme Es ist nicht vorbei (Regie: Franziska Meletzky), der explizit den Bogen in die Gegenwart schlägt und sich mit dem Opfer-Täter-Verhältnis auseinandersetzt; der preisgekrönte Film Barbara (Regie: Christian Petzold), der 57

14 Gregor Weißflog, Grit Klinitzke & Maya Böhm die Schikanen des MfS am Beispiel einer Ärztin aufzeigt. Zum Abschluß sei noch auf die erfolgreiche Fernsehserie Weißensee (Produktion: Regina Ziegler; Idee: Annette Hess) verwiesen. Täter und Opfer treffen in einer Familie aufeinander. Die Darstellung vermittelt deutlich, wie stark der Staat sich in der DDR in alle Bereiche des Zusammenlebens einmischte und es sich eben nicht um eine persönliche Schuld eines Einzelnen handelte, wenn er aus politischen Gründen inhaftiert wurde. Fazit 1963 konstatieren Paul und Herberg in der Einführung zu ihrem Buch Psychische Spätschäden nach politischer Verfolgung folgendes:»es ist ein merkwürdiges Phänomen, daß wir uns in Deutschland erst jetzt mit den psychischen Schäden der nationalsozialistischen Verfolgung verschiedener Bevölkerungsgruppen intensiver zu beschäftigen beginnen, sind doch seit dem Ende der direkt schädigenden Einflüsse bereits mehr als fünfzehn Jahre vergangen Mögen auch aktuelle Ereignisse meist politischer Art hierbei mitwirken, so läßt sich doch nicht übersehen, daß sachliche Gründe im Vordergrund stehen«(paul & Herberg, 1963, S. 1). Dieses Zitat läßt sich nicht (oder doch nur mit deutlichen Abstrichen) auf die wissenschaftliche Aufarbeitung der gesundheitlichen Folgen politischer Verfolgung in der DDR übertragen. Schon in den frühen 1990er Jahren haben sich verschiedene Arbeitsgruppen systematisch mit der Thematik der Haftfolgeschäden befaßt. Gegen Ende der 2000er Jahre wurden dann durch nochmalige Befragungen auch Längsschnittdaten erhoben, so daß Aussagen über Verläufe von Haftfolgen bei den direkt Betroffenen getroffen werden konnten. Ebenso wurden die Nachkommen der politisch Inhaftierten erstmalig systematisch befragt. Die Erfahrung politisch motivierter Gewalt in den verschiedensten Kontexten kann psychische und physische Langzeitfolgen verursachen. Daß auch die politische Haft in der DDR deutliche seelische und körperliche Spuren hinterlassen hat, die für viele ehemalige Inhaftierte und ihre Familien bis heute, über 20 Jahre nach der Wiedervereinigung, andauern, wurde durch die hier vorgestellten Studien eindrücklich empirisch bestätigt. 58

15 Politische Haft in der ehemaligen DDR und ihre gesundheitlichen Folgen Literatur Bauer, M., Priebe, S., Häring, B. & Adamczak, K. (1993). Long-term mental sequelae of political imprisonment in East Germany. Journal of Nervous and Mental Disease, 181(4), Becker, D. & Diaz, M. (1998). The social process and the transgenerational transmission of trauma in Chile. In Y. Danieli (Hrsg.), International Handbook of multigenerational legacies of trauma (S ). New York: Plenum Press. Beer, K. & Weißflog, G. (2011). Weiterleben nach politischer Haft in der DDR. Gesundheitliche und soziale Folgen. Göttingen: V&R unipress. Bichescu, D., Neuner, F., Schauer, M. & Elbert, T. (2007). Narrative exposure therapy for political imprisonment-related chronic posttraumatic stress disorder and depression. Behaviour research and therapy, 45(9), Bichescu, D., Schauer, M., Saleptsi, E., Neculau, A., Elbert, T. & Neuner, F. (2005). Long-term consequences of traumatic experiences: an assessment of former political detainees in Romania. Clinical Practice and Epidemiology in Mental Health, 1(1), 17. Böhm, M. (2009). Auswirkungen politscher Inhaftierung in der DDR auf die Kinder der Inhaftierten. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Universität Leipzig. Böhm, M. (2012). Was wird jetzt mit den Kindern? Zur Lebenssituation von Kindern politisch inhaftierter Eltern in der DDR. In M. Böick, A. Hertel & F. Kuschel (Hrsg.), Aus einem Land vor unserer Zeit (S ). Berlin: Metropol. Böhm, M., Klinitzke, G., Brähler, E. & Weißflog, G. (2011). Political repression in families of former political prisoners in the GDR. Vortrag anläßlich der Veranstaltung: Annual meeting of the International Society of Political Psychology, Istanbul (Türkei). Böhm, M., Klinitzke, G., Brähler, E. & Weißflog, G. (2012). Auswirkungen politischer Inhaftierung in der SBZ/DDR auf die Kinder der Inhaftierten. Vortrag anläßlich der Veranstaltung: Das Trauma der zweiten Generation, Stiftung Gedenkstätte Hohenschönhausen/Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin (Deutschland). Bomberg, K.-H. (2011). Unsichtbare Wunden. Politische Repression und gesundheitliche Folgen. psychosozial, 34(1), Borbe, A. (2010). Die Zahl der Opfer des SED-Regimes. Erfurt: Landeszentrale für Politische Bildung Sachsen-Anhalt. Denis, D., Eslam, J. & Priebe, S. (1997). Psychische Störungen nach politischer Inhaftierung in der Sowjetischen Besatzungszone und der ehemaligen DDR von Fortschritte der Neurologie-Psychiatrie, 65(11), Edelmann, L., Kordon, D. & Lagos, D. (1998). Transmission of trauma: The Argentine case. In Y. Danieli (Hrsg.), International Handbook of multigenerational legacies of trauma (S ). New York: Plenum Press. Freyberger, H., Frommer, J., Maercker, A. & Steil, R. (2003). Gesundheitliche Folgen politischer Haft in der DDR. Expertengutachten. Dresden: Konferenz der Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Frommer, J. (2011).»Omnipräsenz«. Einige Überlegungen zur psychischen Abwehr der Folgen totalitärer Repressionserfahrung. Forum der Psychoanalyse, 27(4), Frommer, J. & Trobisch-Lütge, S. (2010). Editorial zum Thema Transgenerationale Traumatisierung. Zeitschrift für Psychotraumatologie, Psychotherapiewissenschaft und Psychologische Medizin, 8(1), 5 9. Gäbler, I. & Maercker, A. (2011). Revenge phenomena and posttraumatic stress disorder in former East German political prisoners. Journal of Nervous and Mental Disease, 199(5), Galeano, E. (2004). Erinnerung an das Feuer (Gesamtausgabe). Wuppertal: Peter Hammer Verlag. 59

16 Gregor Weißflog, Grit Klinitzke & Maya Böhm Hölter, R. (2005). Shadowed reality or the»prometheus-complex«: analytical psychotherapy after political imprisonment and persecution. Journal of analytical psychology, 50(4), Horvay, R. (2010). Politische Gefangenschaft in der DDR: Eine familienbiographische Studie zum Erinnern. Marburg: Tectum. Klinitzke, G., Böhm, M., Brähler, E. & Weißflog, G. (2012). Ängstlichkeit, Depressivität, Somatisierung und Posttraumatische Belastungssymptome bei den Nachkommen ehemals politisch inhaftierter Personen in Ostdeutschland ( ). Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie, 62(1), Maercker, A. (Hrsg.). (2009). Posttraumatische Belastungsstörungen (3. Aufl.). Berlin Heidelberg: Springer. Maercker, A., Fehm, L. & Raschka, J. (2000). Psychische Folgestörungen nach politischer haft in der DDR: Verhaftungsgeschehen, Lebensgefahr und Mißhandlungen als Risikofaktoren chronischer Beschwerden. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 48(2), Maercker, A., Gäbler, I., O Neil, J., Schützwohl, M. & Müller, M. (2013). Long-term trajectories of PTSD or resilience in former East German political prisoners. Torture, 23(1), Maercker, A., Gäbler, I. & Schützwohl, M. (2013). Verläufe von Traumafolgen bei ehemaligen politisch Inhaftierten der DDR: Ein 15-Jahres-Follow-up. Nervenarzt, 84(1), Maercker, A. & Schützwohl, M. (1996). Posttraumatische Belastungsstörungen bei Inhaftierten der DDR: Symptomatik, verursachende und aufrechterhaltende Faktoren. Die Dresden-Studie. In S. Priebe, D. Denis & M. Bauer (Hrsg.), Eingesperrt und nie mehr frei. Psychisches Leiden nach politischer Haft in der DDR (S ). Darmstadt: Steinkopff. Maercker, A. & Schützwohl, M. (1997). Long-term effects of political imprisonment: a group comparison study. Social Psychiatry and Psychiatric Epidemiology, 32(8), Müller, K.D. & Stephan, A. (1998). Die Vergangenheit läßt uns nicht los. Haftbedingungen Wissenschafts-Verlag. politischer Gefangener in der SBZ/DDR und deren gesundheitliche Folgen. Berlin: Berliner Müller, U. & Hartmann, G. (2011). Vorwärts und vergessen! Kader, Spitzel und Komplizen: das gefährliche Erbe der SED-Diktatur. Berlin: Rowohlt. Nagata, D.K. (1990). The Japanese American internment: Exploring the transgenerational consequences of traumatic stress. Journal of Traumatic Stress, 3(1), Paul, H. & Herberg, H.J. (1963). Einführung. In H. Paul & H.J. Herberg (Hrsg.), Psychische Spätschäden nach politischer Verfolgung (S. 1 5). Basel: S. Karger. Plogstedt, S. (2010). Knastmauke. Gießen: Psychosozial-Verlag. Priebe, S., Rudolf, H., Bauer, M. & Häring, B. (1993). Psychische Störungen nach politischer Inhaftierung in der DDR. Sichtweisen der Betroffenen. Fortschritte der Neurologie-Psychiatrie, 61(2), Raschka, J. (1998). Einschüchterung Ausgrenzung Verfolgung. Politische Repression in der Amtszeit Honeckers. Dresden: Berichte und Studien des Hannah-Arendt-Instituts. Raschka, J. (2001). Zwischen Überwachung und Repression Politische Verfolgung in der DDR 1971 bis Opladen: Leske + Budrich. Schauer, M., Neuner, F. & Elbert, T. (2011). Narrative Exposure Therapy. Göttingen: Hogrefe Publishing. Schmidt, K. (2011). Zur Frage der Zwangsarbeit im Strafvollzug der DDR: die»pflicht zur Arbeit«im Arbeiter- und Bauernstaat. Hildesheim: Georg Olms Verlag. Schröder, W. & Wilke, J. (1998). Politische Strafgefangene in der DDR: Versuch einer statistischen Beschreibung. Historical Social Research, 23(4), Simon, A. (2007). Das Leben und die anderen. Eine Polemik. Forum der Psychoanalyse, 23(2), Solojed, K. (2006). Psychische Traumatisierung in den Familien von Opfern des Stalinismus. Psyche Zeitschrift für Psychoanalyse und ihre Anwendungen, 60(7),

17 Politische Haft in der ehemaligen DDR und ihre gesundheitlichen Folgen Steel, Z., Chey, T., Silove, D., Marnane, C., Bryant, R. & van Ommeren, M. (2009). Association of torture and other potentially traumatic events with mental health outcomes among populations exposed to mass conflict and displacement: a systematic review and meta-analysis. Journal of the American Medical Association, 302(5), Trobisch-Lütge, S. (2004). Das späte Gift: Folgen politischer Traumatisierung in der DDR und ihre Behandlung. Gießen: Psychosozial-Verlag. Trobisch-Lütge, S. (2010a).»Ich bin ein Haftfolgeschaden«protrahierte Unbestimmbarkeit in der Rekonstruktion traumatischer Erfahrungen bei den Nachkommen politisch Verfolgter der SED-Diktatur. Zeitschrift für Psychotraumatologie, Psychotherapiewissenschaft und Psychologische Medizin, 8(1), Trobisch-Lütge, S. (2010b). Überwachte Vergangenheit. Auswirkungen politischer Verfolgung der SED-Diktatur auf die Zweite Generation. Freie Universität Berlin, Berlin. Weißflog, G., Böhm, M., Klinitzke, G. & Brähler, E. (2010). Erhöhte Ängstlichkeit und Depressivität als Spätfolgen bei Menschen nach politischer Inhaftierung in der DDR. Psychiatrische Praxis, 37(6), Weißflog, G., Daig, I., Klinitzke, G. & Brähler, E. (2012). Körperbeschwerden nach politischer Inhaftierung und deren Zusammenhang mit Ängstlichkeit und Depressivität. Verhaltenstherapie (Karger), 22(1), Weißflog, G., Klinitzke, G. & Hinz, A. (2011). Gesundheitsbezogene Lebensqualität und Posttraumatische Belastungsstörungen bei in der DDR politisch Inhaftierten. Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie, 61(3/4), Werkentin, F. (1997). Politische Strafjustiz in der Ära Ulbricht. Vom bekennenden Terror zur verdeckten Repression. Berlin: Links-Verlag. Wohlrab, L. (2006). Traumatisierung durch politische Haft in der DDR und ihre transgenerative (S ). Gießen: Psychosozial-Verlag. Weitergabe. In C. Seidler & M. J. H. Froese (Hrsg.), Traumatisierungen in (Ost-)Deutschland Wunschik, T. (2014). Knastware für den Klassenfeind. Häftlingsarbeit in der DDR, der Ost-West- Handel und die Staatssicherheit ( ). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Gregor Weißflog, Jg. 1975, Dr. rer. med., Dipl.-Psych., ist Leiter der Arbeitsgruppe Interventionen in der Psychoonkologie der Abteilung Medizinische Psychologie & Medizinische Soziologie der Universität Leipzig. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Psychosoziale Onkologie (Interventionen, Krebs & Partnerschaft/Familie) und die gesundheitlichen Folgen politischer Inhaftierung. Gemeinsam mit Dr. Grit Klinitzke wurde er 2013 mit dem Hans-Heimann-Preis ausgezeichnet. Anschrift: Dr. Gregor Weißflog Universität Leipzig Medizinische Psychologie & Medizinische Soziologie Philipp-Rosenthal-Str Leipzig gregor.weissflog@medizin.uni-leipzig.de 61

18 Gregor Weißflog, Grit Klinitzke & Maya Böhm Grit Klinitzke, Jg. 1981, Dr. rer. med., Dipl.-Psych., beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den psychosozialen Ursachen und Folgen der Adipositas (v.a. Kindesmißbrauch, Essstörungspsychopathologie), mit internetbasierten Interventionen bei psychosomatischen Erkrankungen und den psychischen Folgen politischer Inhaftierung in der DDR. Gemeinsam mit Dr. Gregor Weißflog wurde sie 2013 mit dem Hans-Heimann-Preis ausgezeichnet. Anschrift: Dr. Grit Klinitzke Universitätsklinikum Leipzig AöR Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Semmelweisstr Leipzig Maya Böhm, Jg. 1982, Dipl.-Psych., beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit politischer Traumatisierung, sekundärer Traumatisierung und interkultureller Psychotherapie. Zur Zeit befindet sie sich anläßlich eines Studienaufenthalts in Kathmandu, Nepal. Anschrift: Maya Böhm Universität Leipzig Medizinische Psychologie & Medizinische Soziologie Philipp-Rosenthal-Str Leipzig 62

Langzeitverlauf posttraumatischer Belastungsreaktionen bei ehemals politisch Inhaftierten der DDR.

Langzeitverlauf posttraumatischer Belastungsreaktionen bei ehemals politisch Inhaftierten der DDR. Langzeitverlauf posttraumatischer Belastungsreaktionen bei ehemals politisch Inhaftierten der DDR. Ergebnisse einer 15-Jahre Follow-Up-Studie Matthias Schützwohl TU Dresden Klinik und Poliklinik für Psychiatrie

Mehr

Transgenerationale Zusammenhänge von Gewalterfahrungen und Traumaspektrumserkrankungen in Flüchtlingsfamilien

Transgenerationale Zusammenhänge von Gewalterfahrungen und Traumaspektrumserkrankungen in Flüchtlingsfamilien Transgenerationale Zusammenhänge von Gewalterfahrungen und Traumaspektrumserkrankungen in Flüchtlingsfamilien Dr. Martina Ruf-Leuschner, Dr. Maggie Schauer, Dr. Maria Roth & Prof. Dr. Thomas Elbert Kompetenzzentrum

Mehr

Stumme und sprechende Opfer politischer Verfolgung in der DDR. Häufigkeit, Typologie, psychosoziale Charakteristika und körperliche Gesundheit

Stumme und sprechende Opfer politischer Verfolgung in der DDR. Häufigkeit, Typologie, psychosoziale Charakteristika und körperliche Gesundheit Stumme und sprechende Opfer politischer Verfolgung in der DDR. Häufigkeit, Typologie, psychosoziale Charakteristika und körperliche Gesundheit Carsten Spitzer, Katja Appel, Andrea Schulz, Harald J. Freyberger

Mehr

Opfer von Frauenhandel sprachlos, hilflos, rechtlos?

Opfer von Frauenhandel sprachlos, hilflos, rechtlos? Opfer von Frauenhandel sprachlos, hilflos, rechtlos? Aus psychotherapeutischer Sicht Barbara Abdallah-Steinkopff Psychologin, Psychotherapeutin REFUGIO München Behandlung einer Traumatisierung im politischen

Mehr

Psychische Beeinträchtigungen von Patienten in palliativer Versorgung

Psychische Beeinträchtigungen von Patienten in palliativer Versorgung Psychische Beeinträchtigungen von Patienten in palliativer Versorgung Andreas Dinkel Sektion Psychosoziale Onkologie, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Normative Erwartungen

Mehr

Jeder dritte Krebspatient braucht seelische Hilfe

Jeder dritte Krebspatient braucht seelische Hilfe Tumorart spielt wichtige Rolle auch bei psychoonkologischer Behandlung: Jeder dritte Krebspatient brau Tumorart spielt wichtige Rolle auch bei psychoonkologischer Behandlung Jeder dritte Krebspatient braucht

Mehr

Psychiatrische Versorgung für traumatisierte Flüchtlinge

Psychiatrische Versorgung für traumatisierte Flüchtlinge Psychiatrische Versorgung für traumatisierte Flüchtlinge Dr. Michael Brune Psychiater haveno - Psychotherapie und interkulturelle Kommunikation - www.haveno.de Traumatisierte Flüchtlinge sind fast nie

Mehr

Der Körper ist krank, und die Seele?

Der Körper ist krank, und die Seele? Der Körper ist krank, und die Seele? Bernd Löwe, Inka Wahl Universitäre Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Hamburg 1 Psychosomatik der Autoimmunhepatitis Körperliche Erkrankungen und

Mehr

Deutscher Bundestag. Ausarbeitung. Zusammenhang von Haftumständen bei politischen Gefangenen in der DDR und Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS)

Deutscher Bundestag. Ausarbeitung. Zusammenhang von Haftumständen bei politischen Gefangenen in der DDR und Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) Deutscher Bundestag Zusammenhang von Haftumständen bei politischen Gefangenen in der DDR und Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) 2012 Deutscher Bundestag Seite 2 Zusammenhang von Haftumständen bei

Mehr

Der Zusammenhang zwischen Trauma und Sucht die besondere Rolle von Emotionen und Stress

Der Zusammenhang zwischen Trauma und Sucht die besondere Rolle von Emotionen und Stress Der Zusammenhang zwischen Trauma und Sucht die besondere Rolle von Emotionen und Stress Julia Holl und Sebastian Wolff Arbeitseinheit Klinische Psychologie und Psychotherapie, Universität Heidelberg, Deutschland

Mehr

Uns wirst Du niemals los! -

Uns wirst Du niemals los! - Uns wirst Du niemals los! - Langzeitfolgen nach politischer Inhaftierung in der DDR Gregor Weißflog, Kornelia Beer, Matthias Pfüller, Reinhold Schwarz, Elmar Brähler Gefördert von Mail an uns mein Name

Mehr

Klinische Psychologie und. Epidemiologie (Abteilung Prof. Dr. Roselind Lieb) Masterprojekte FS 17

Klinische Psychologie und. Epidemiologie (Abteilung Prof. Dr. Roselind Lieb) Masterprojekte FS 17 Klinische Psychologie und Epidemiologie (Abteilung Prof. Dr. Roselind Lieb) Masterprojekte FS 17 Masterprojekte mit freien Plätzen im FS 17 Abteilung Projekt KP Freie Plätze Betreuung Prof. Dr. Roselind

Mehr

Aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Fakultät Charité Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION

Aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Fakultät Charité Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION Aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Fakultät Charité Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION Geschlechterunterschiede bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung Zur Erlangung

Mehr

Die Abschiebung droht Kinder- und Jugendpsychiatrische Gutachten bei Flüchtlingen

Die Abschiebung droht Kinder- und Jugendpsychiatrische Gutachten bei Flüchtlingen Die Abschiebung droht Kinder- und Jugendpsychiatrische Gutachten bei Flüchtlingen Susanne Schlüter-Müller Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Fürstenbergerstr. 143 D 60322 Frankfurt

Mehr

Traum-a Merkmale, Auswirkungen und Empfehlungen im Umgang mit Traumatisierten

Traum-a Merkmale, Auswirkungen und Empfehlungen im Umgang mit Traumatisierten Traum-a Merkmale, Auswirkungen und Empfehlungen im Umgang mit Traumatisierten Einführung Haben Sie heute schon geträumt? Ein Traum ist stets emotional geprägt! Traum-a Emotionen = Klebstoff all unseres

Mehr

Psychologische Faktoren im Krankheitsverlauf. Myelomtage Heidelberg Patiententag

Psychologische Faktoren im Krankheitsverlauf. Myelomtage Heidelberg Patiententag Psychologische Faktoren im Krankheitsverlauf Myelomtage Heidelberg Patiententag 30.09.2012 Dagmar Tönnessen Medizinische Klinik V Universitätsklinik Heidelberg Überblick > Psychoonkologie > Forschungsschwerpunkte:

Mehr

Eike Fittig, Johannes Schweizer & Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz/ Klinikum Chemnitz. Dezember 2005

Eike Fittig, Johannes Schweizer & Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz/ Klinikum Chemnitz. Dezember 2005 Lebenszufriedenheit bei chronischen Erkrankungen: Zum wechselseitigen Einfluss von Strategien der Krankheitsbewältigung, Depression und sozialer Unterstützung Technische Universität Chemnitz/ Klinikum

Mehr

Trauma und Traumafolgestörungen im Betrieb

Trauma und Traumafolgestörungen im Betrieb Trauma und Traumafolgestörungen im Betrieb Dr. med. Güde Nickelsen www.fklnf.de Traumakompetenzzentrum Nord Fachkliniken Nordfriesland ggmbh Gammeltoft 8-5, 25821 Breklum November 2015 Was ist ein psychisches

Mehr

Traumatische Erfahrungen, Posttraumatische Belastungsstörungen und kardiovaskuläre Erkrankungen

Traumatische Erfahrungen, Posttraumatische Belastungsstörungen und kardiovaskuläre Erkrankungen Traumatische Erfahrungen, Posttraumatische Belastungsstörungen und kardiovaskuläre Erkrankungen PD Dr. Heide Glaesmer Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, AG Psychotraumatologie

Mehr

PSYCHISCHE UND KÖRPERLICHE AUSWIRKUNGEN POLITISCHER HAFT IN DER SBZ UND DDR AUF DIE BETROFFENEN UND IHRE NACHKOMMEN

PSYCHISCHE UND KÖRPERLICHE AUSWIRKUNGEN POLITISCHER HAFT IN DER SBZ UND DDR AUF DIE BETROFFENEN UND IHRE NACHKOMMEN PSYCHISCHE UND KÖRPERLICHE AUSWIRKUNGEN POLITISCHER HAFT IN DER SBZ UND DDR AUF DIE BETROFFENEN UND IHRE NACHKOMMEN Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Dr. rer. med. an der Medizinischen

Mehr

Alter und Trauma. Prof. Dr. med. Gabriela Stoppe 16. November 2016

Alter und Trauma. Prof. Dr. med. Gabriela Stoppe 16. November 2016 Alter und Trauma Prof. Dr. med. Gabriela Stoppe 16. November 2016 Themen Aversive Kindheitserfahrungen Gesundheitsfolgen Posttraumatische Belastungsstörung Anhaltende Persönlichkeitsveränderungen Schutz

Mehr

Stress bei Frauen ist anders bei Führungsfrauen erst recht

Stress bei Frauen ist anders bei Führungsfrauen erst recht 2 Stress bei Frauen ist anders bei Führungsfrauen erst recht Sie werden sicherlich sagen, Stress ist Stress und bei Männern und Frauen gibt es kaum Unterschiede. Tatsache ist, dass es kaum Untersuchungen

Mehr

PSYCHISCHE KOMORBIDITÄTEN BEI CHRONISCHEN RÜCKENSCHMERZEN

PSYCHISCHE KOMORBIDITÄTEN BEI CHRONISCHEN RÜCKENSCHMERZEN 1 PSYCHISCHE KOMORBIDITÄTEN BEI CHRONISCHEN RÜCKENSCHMERZEN Depressivität und Ängstlichkeit 2 Gliederung 1. Komorbidität Was ist das? 2. Häufigkeit psychischer Komorbidität 3. Gründe für eine erhöhte psychische

Mehr

AOK-Patienten vom Modellversuch zur Integrierten Versorgung

AOK-Patienten vom Modellversuch zur Integrierten Versorgung AOK-Patienten vom Modellversuch zur Integrierten Versorgung Im Rahmen eines Modellprojekts ermöglichte es die AOK Niedersachsen den niedergelassenen Ärzten, Patienten direkt in die Mediclin Deister Weser

Mehr

Wie können wir miteinander reden?

Wie können wir miteinander reden? 13. Hamburger Multiple Sklerose Forum 21. 6. 2014 Wenn die Eltern krank sind wer oder was hilft den Kindern? Dr. med. Miriam Haagen, Hamburg 1 Wie können wir miteinander reden? Nichts verschweigen Altersangemessen

Mehr

Gehirns, und damit auf das Verhalten, ausübt. Ich dachte mir:»warum sollte das nicht auch für Menschen gelten?«diese Frage bekam für mich eine noch

Gehirns, und damit auf das Verhalten, ausübt. Ich dachte mir:»warum sollte das nicht auch für Menschen gelten?«diese Frage bekam für mich eine noch Gehirns, und damit auf das Verhalten, ausübt. Ich dachte mir:»warum sollte das nicht auch für Menschen gelten?«diese Frage bekam für mich eine noch größere Bedeutung, als ich meine klinische Tätigkeit

Mehr

Berufliche Umbrüche als Chance Gesund bleiben und für Karriereerfolg nutzen

Berufliche Umbrüche als Chance Gesund bleiben und für Karriereerfolg nutzen Berufliche Umbrüche als Chance Gesund bleiben und für Karriereerfolg nutzen Karrierestufe/Gehalt Berufliche Umbrüche als Chance Gesund bleiben und für Karriereerfolg nutzen UMBRÜCHE UND WECHSEL IN KARRIEREN

Mehr

Gesellschaftliche Trends und Erziehungsverantwortung: Andreas Mattenschlager, Diplom-Psychologe

Gesellschaftliche Trends und Erziehungsverantwortung: Andreas Mattenschlager, Diplom-Psychologe Gesellschaftliche Trends und Erziehungsverantwortung: Trauma und Flüchtlinge Workshop: Trauma und Flüchtlinge Andreas Mattenschlager, Diplom-Psychologe Psychologische Familien- und Lebensberatung Caritas

Mehr

PSYCHISCHE STÖRUNGEN BEI SOLDATEN DER BUNDESWEHR DIE ROLLE DER INANSPRUCHNAHME VON HILFE UND BARRIERS TO CARE

PSYCHISCHE STÖRUNGEN BEI SOLDATEN DER BUNDESWEHR DIE ROLLE DER INANSPRUCHNAHME VON HILFE UND BARRIERS TO CARE PSYCHISCHE STÖRUNGEN BEI SOLDATEN DER BUNDESWEHR DIE ROLLE DER INANSPRUCHNAHME VON HILFE UND BARRIERS TO CARE Dr. Sebastian Trautmann Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie Technische Universität

Mehr

Migration und psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen

Migration und psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen Migration und psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen Lars Wöckel Zentrum für Kinder-und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Clienia Littenheid AG, Schweiz 14. Interdisziplinäre Bodensee-Fortbildung

Mehr

Prävention posttraumatischer Belastung bei jungen brandverletzten Kindern: Erste Ergebnisse einer randomisiert-kontrollierten Studie

Prävention posttraumatischer Belastung bei jungen brandverletzten Kindern: Erste Ergebnisse einer randomisiert-kontrollierten Studie Prävention posttraumatischer Belastung bei jungen brandverletzten Kindern: Erste Ergebnisse einer randomisiert-kontrollierten Studie M.Sc. Ann-Christin Haag CCMH Symposium 26.01.2017 Einleitung Ca. 80%

Mehr

Angst, Depression und körperliche Komorbiditäten bei Kindern

Angst, Depression und körperliche Komorbiditäten bei Kindern Angst, Depression und körperliche Komorbiditäten bei Kindern Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Susanne Walitza Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Psychiatrische Universitätsklinik Zürich

Mehr

Amoklauf Ein Auslöser für Traumata und psychische Störungen am Beispiel des Zuger Attentats

Amoklauf Ein Auslöser für Traumata und psychische Störungen am Beispiel des Zuger Attentats Amoklauf Ein Auslöser für Traumata und psychische Störungen am Beispiel des Zuger Attentats Maturaarbeitspräsentation von Tamara Pfäffli Brücker Betreuungsperson Frau Jeannette Wick Inhaltsverzeichnis

Mehr

Gewalterfahrungen und Trauma bei Flüchtlingen

Gewalterfahrungen und Trauma bei Flüchtlingen Gewalterfahrungen und Trauma bei Flüchtlingen Dr. med. Barbara Wolff Frankfurter Arbeitskreis Trauma und Exil e. V. Gewalterfahrung und Trauma Durch die Erlebnisse im Heimatland und auf der Flucht leidet

Mehr

Sucht und Trauma. Die schwarzen Brüder

Sucht und Trauma. Die schwarzen Brüder Update Sucht interdisziplinär KSSG 3. Februar 2011 Sucht und Trauma. Die schwarzen Brüder Dr. med. Thomas Maier Chefarzt Akutpsychiatrie, Sucht- und Psychotherapie St. Gallische Psychiatrische Dienste

Mehr

9. Fachtagung des Interdisziplinären Arbeitskreises Bewegungstherapie Psychiatrie, Psychosomatik und Sucht Weinsberg,

9. Fachtagung des Interdisziplinären Arbeitskreises Bewegungstherapie Psychiatrie, Psychosomatik und Sucht Weinsberg, 9. Fachtagung des Interdisziplinären Arbeitskreises Bewegungstherapie Psychiatrie, Psychosomatik und Sucht Weinsberg, 21.04.2016 Transkulturelle Psychiatrie Privat-Dozent Dr. med. Daniel Schüpbach Chefarzt

Mehr

eine Hochrisikopopulation: Biographien betroffener Persönlichkeiten

eine Hochrisikopopulation: Biographien betroffener Persönlichkeiten Kinder psychisch kranker Eltern eine Hochrisikopopulation: p Biographien betroffener Persönlichkeiten Susanne Schlüter-Müller Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Fürstenbergerstr.

Mehr

Diagnostik von Traumafolgestörungen bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen

Diagnostik von Traumafolgestörungen bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen Diagnostik von Traumafolgestörungen bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen Sabine Korda Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie

Mehr

Die Prävalenz traumatischer Erfahrungen, Posttraumatischer Belastungsstörung und Dissoziation bei Prostituierten

Die Prävalenz traumatischer Erfahrungen, Posttraumatischer Belastungsstörung und Dissoziation bei Prostituierten Sybille Zumbeck Die Prävalenz traumatischer Erfahrungen, Posttraumatischer Belastungsstörung und Dissoziation bei Prostituierten Eine explorative Studie Verlag Dr. Kovac Inhaltsverzeichnis 1 EINLEITUNG

Mehr

Universitätsklinikum Regensburg PSYCHOONKOLOGIE. Krebs und Psyche wie kann psychoonkologische Unterstützung helfen? Manja Girbig, Dipl.-Psych.

Universitätsklinikum Regensburg PSYCHOONKOLOGIE. Krebs und Psyche wie kann psychoonkologische Unterstützung helfen? Manja Girbig, Dipl.-Psych. PSYCHOONKOLOGIE Krebs und Psyche wie kann psychoonkologische Unterstützung helfen? Manja Girbig, Dipl.-Psych. Psycho - Onkologie Psychoonkologie ist ein Teilgebiet der Onkologie in der Behandlung von Patienten/innen

Mehr

Depression und Angst. Komorbidität

Depression und Angst. Komorbidität Depression und Angst Komorbidität Geschlechterverteilung der Diagnosen 70 60 50 40 30 W M 20 10 0 Depr. Angst Borderline 11.12.2007 erstellt von: Dr. Walter North 2 Angststörungen Panikstörung mit/ohne

Mehr

Ursachen für abusive behaviour in der häuslichen Pflege Ergebnisse der Angehörigenforschung. Prof. Dr. med. Elmar Gräßel

Ursachen für abusive behaviour in der häuslichen Pflege Ergebnisse der Angehörigenforschung. Prof. Dr. med. Elmar Gräßel Ursachen für abusive behaviour in der häuslichen Pflege Ergebnisse der Angehörigenforschung Prof. Dr. med. Elmar Gräßel Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung, Psychiatrische Universitätsklinik

Mehr

ABTREIBUNG HAT FOLGEN STUDIEN ZU DEN LANGZEITFOLGEN DES SCHWANGERSCHAFTSABBRUCHS

ABTREIBUNG HAT FOLGEN STUDIEN ZU DEN LANGZEITFOLGEN DES SCHWANGERSCHAFTSABBRUCHS geburt 9 Monat 6. Kapitel ABTREIBUNG HAT FOLGEN STUDIEN ZU DEN LANGZEITFOLGEN DES SCHWANGERSCHAFTSABBRUCHS 8 7 6 Monate 6 Bei einer Abtreibung gibt es zwei Opfer: Das Kind und die Frau. Weil auch die Wissenschaft

Mehr

Die Behandlung Suchtkranker mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung bzw. Traumafolgestörung Isabel Esch

Die Behandlung Suchtkranker mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung bzw. Traumafolgestörung Isabel Esch Die Behandlung Suchtkranker mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung bzw. Traumafolgestörung Isabel Esch 15.06.2010 1 Überblick Epidemiologie Symptomatik von Traumafolgestörungen im Zusammenhang mit

Mehr

Integrative Testimonial Therapie. Eine internet-basierte Psychotherapie für Kriegstraumatisierte des 2. Weltkrieges

Integrative Testimonial Therapie. Eine internet-basierte Psychotherapie für Kriegstraumatisierte des 2. Weltkrieges Integrative Testimonial Therapie. Eine internet-basierte Psychotherapie für Kriegstraumatisierte des 2. Weltkrieges Maria Böttche, Christine Knaevelsrud & Philipp Kuwert Forschungshintergrund: Folgen von

Mehr

Was ist Komplizierte Trauer? Aeternitas - Service - Reihe: Trauer

Was ist Komplizierte Trauer? Aeternitas - Service - Reihe: Trauer Was ist Komplizierte Trauer? Aeternitas - Service - Reihe: Trauer Gliederung Ein Syndrom oder viele unterschiedliche? Ein Definitionsversuch Unterscheidungsmerkmale Ein diagnostischer Vorschlag Häufigkeit

Mehr

Ergebnisse früherer Studien

Ergebnisse früherer Studien Psychosoziale Belastungen und Gesundheitsstörungen Christian Albus, Alexander Niecke, Kristin Forster, Christina Samel Tagung des Interessenverbandes Contergangeschädigter NRW e.v. Köln, 09. April 2016

Mehr

Psychosoziale Belastungsfaktoren und Komorbidität bei Tinnituspatienten - Wie effektiv ist Counselling?

Psychosoziale Belastungsfaktoren und Komorbidität bei Tinnituspatienten - Wie effektiv ist Counselling? Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Klinikdirektor: Prof. Dr. med. Dr. h. c. Andreas Marneros Psychosoziale

Mehr

AOK-Patienten vom Modellversuch zur Integrierten Versorgung

AOK-Patienten vom Modellversuch zur Integrierten Versorgung AOK-Patienten vom Modellversuch zur Integrierten Versorgung MediClin Deister Weser Kliniken Bad Münder im Weserbergland Fachklinik für Psychosomatik und Verhaltensmedizin Prävention l Akut l Reha l Pflege

Mehr

Unterstützung von Familien mit psychisch kranken Eltern in Basel Erfolgsfaktoren und Stolpersteine

Unterstützung von Familien mit psychisch kranken Eltern in Basel Erfolgsfaktoren und Stolpersteine Unterstützung von Familien mit psychisch kranken Eltern in Basel Erfolgsfaktoren und Stolpersteine Workshop-Tagung Kinder psychisch kranker Eltern 04.02.2016 Alain Di Gallo 1 Risikofaktoren Genetik Krankheits-

Mehr

Der frühe Verlust. Bewältigung und Hilfe bei Fehl-, Totgeburt und Plötzlichem Kindstod. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage

Der frühe Verlust. Bewältigung und Hilfe bei Fehl-, Totgeburt und Plötzlichem Kindstod. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2008 AGI-Information Management Consultants May be used for personal purporses only or by libraries associated to dandelon.com network. Der frühe Verlust eines Bewältigung und Hilfe bei Fehl-, Totgeburt

Mehr

Um sinnvoll über Depressionen sprechen zu können, ist es wichtig, zwischen Beschwerden, Symptomen, Syndromen und nosologische Krankheitseinheiten

Um sinnvoll über Depressionen sprechen zu können, ist es wichtig, zwischen Beschwerden, Symptomen, Syndromen und nosologische Krankheitseinheiten 1 Um sinnvoll über Depressionen sprechen zu können, ist es wichtig, zwischen Beschwerden, Symptomen, Syndromen und nosologische Krankheitseinheiten unterscheiden zu können. Beschwerden werden zu depressiven

Mehr

Die Messung episodischer Gedächtnisleistungen bei Patienten mit PTBS

Die Messung episodischer Gedächtnisleistungen bei Patienten mit PTBS Die Messung episodischer Gedächtnisleistungen bei Patienten mit PTBS von Lisa Dietrich und Katharina Kleimt am 09.07.2014 FAKULTÄT FÜR KLINISCHE PSYCHOLOGIE Vorstellung der Masterarbeitsthemen Inhaltsverzeichnis

Mehr

Psychosoziale Belastungen vor einem Schwangerschaftsabbruch bei fetalem pathologischem Befund sowie im Verlauf von vier und zwölf Monaten danach

Psychosoziale Belastungen vor einem Schwangerschaftsabbruch bei fetalem pathologischem Befund sowie im Verlauf von vier und zwölf Monaten danach Medizinische Fakultät, Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften, FG Angewandte Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie Psychosoziale Belastungen vor einem Schwangerschaftsabbruch

Mehr

Psychische Komorbidität und Syndrome bei radioonkologischen Patienten - gibt es Unterschiede bei den einzelnen Tumorentitäten?

Psychische Komorbidität und Syndrome bei radioonkologischen Patienten - gibt es Unterschiede bei den einzelnen Tumorentitäten? 16. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie Magdeburg 3.-6. Juni 2010 Psychische Komorbidität und Syndrome bei radioonkologischen Patienten - gibt es Unterschiede bei den einzelnen

Mehr

Posttraumatische Belastungsstörung - Auswirkung auf das Alltagsleben von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Mag.

Posttraumatische Belastungsstörung - Auswirkung auf das Alltagsleben von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Mag. Posttraumatische Belastungsstörung - Auswirkung auf das Alltagsleben von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund Mag. Edita Causevic Übersicht Trauma PTBS Definition Arten Kriterien (DSM-IV

Mehr

Verläufe von Traumafolgen bei ehemaligen politisch Inhaftierten der DDR: Ein 15-Jahres-Follow-up

Verläufe von Traumafolgen bei ehemaligen politisch Inhaftierten der DDR: Ein 15-Jahres-Follow-up Factsheet Zürich und Berlin, 25. Oktober 2012 Verläufe von Traumafolgen bei ehemaligen politisch Inhaftierten der DDR: Ein 15-Jahres-Follow-up Die Auswertungen beziehen sich auf die in den folgenden Artikeln

Mehr

Psychische Erkrankungen älterer Menschen - Worauf können wir uns einstellen? Wetzlar, den Dr. med. Nicole Cabanel Stellv.

Psychische Erkrankungen älterer Menschen - Worauf können wir uns einstellen? Wetzlar, den Dr. med. Nicole Cabanel Stellv. Psychische Erkrankungen älterer Menschen - Worauf können wir uns einstellen? Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Gießen (Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus Liebig-Universität Gießen) Vitos

Mehr

Belastende Lebensereignisse bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen

Belastende Lebensereignisse bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen Belastende Lebensereignisse bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen Hintergrund und Erfassung 9. Dattelner Kinderschmerztage Referentin: Florentina Flack Recklinghausen, 17. März 2017 Belastende

Mehr

Verlauf psychischer Störungen. Prof. Dr. Günter Esser, Uni Potsdam. Die meisten psychischen Störungen beginnen im Kindes- und Jugendalter Tabelle

Verlauf psychischer Störungen. Prof. Dr. Günter Esser, Uni Potsdam. Die meisten psychischen Störungen beginnen im Kindes- und Jugendalter Tabelle Verlauf psychischer Störungen Prof. Dr. Günter Esser, Uni Potsdam Überblick Die meisten psychischen Störungen beginnen im Kindes- und Jugendalter Tabelle Die Behandlung psychischer Störungen im Kindes-

Mehr

Stress, psychische Gesundheit und Schule

Stress, psychische Gesundheit und Schule Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Stress, psychische Gesundheit und Schule Studientag Autismus 09.12.2016 Prof. Dr. med. Tobias Renner Ärztlicher Direktor Psychiatrie und Psychotherapie im Kindes-

Mehr

Verleihung des BKK Innovationspreises Gesundheit 2016 Armut und Gesundheit am 13. September 2017 in Frankfurt a. M.

Verleihung des BKK Innovationspreises Gesundheit 2016 Armut und Gesundheit am 13. September 2017 in Frankfurt a. M. Verleihung des BKK Innovationspreises Gesundheit 2016 Armut und Gesundheit am 13. September 2017 in Frankfurt a. M. 1. Preisträger: Tanja Krause Thema: Gesundheit Behinderung Teilhabe. Soziale Ungleichheit

Mehr

ADHS und Persönlichkeitsentwicklung

ADHS und Persönlichkeitsentwicklung ADHS und Persönlichkeitsentwicklung Basel 31.10.2013 Klaus Schmeck Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel www.upkbs.ch

Mehr

Reddemann/Dehner-Rau Trauma heilen

Reddemann/Dehner-Rau Trauma heilen Reddemann/Dehner-Rau Trauma heilen Die Autorinnen Frau Prof. Dr. med. Luise Reddemann ist Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin und Psychoanalytikerin. Bis Ende 2003 leitete sie die Klinik für Psychotherapeutische

Mehr

gefördert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

gefördert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Neues aus der Resilienzforschung Dipl.-Psych. Lisa Lyssenko Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Institut für Psychologie Universität Freiburg gefördert von der Bundeszentrale für

Mehr

Traumatic Experiences Checklist (TEC)

Traumatic Experiences Checklist (TEC) Traumatic Experiences Checklist (TEC) Menschen können im Laufe ihres Lebens verschiedenste traumatische Erfahrungen machen. Wir möchten gern drei Dinge von Ihnen wissen: 1) ob Sie jemals eine der folgenden

Mehr

Ergebnisse der 2014 neu durchgeführten Behandlungen im Psychotherapieteam

Ergebnisse der 2014 neu durchgeführten Behandlungen im Psychotherapieteam Ergebnisse der 2014 neu durchgeführten Behandlungen im Psychotherapieteam Das Psychotherapieteam kooperiert mit der Universität Zürich, um eine externe Qualitätssicherung und Evaluation der Behandlungen

Mehr

Psychische Traumafolgestörungen in Einsatzorganisationen

Psychische Traumafolgestörungen in Einsatzorganisationen Psychische Traumafolgestörungen in Einsatzorganisationen Dagmar Arndt Fachtagung Organisationsprofile, Gesundheit und Engagement im Einsatzwesen 26. und 27. Juni, Magdeburg Psychotraumatologischer Kontext

Mehr

Depression: eine der häufigsten psychischen Krankheiten

Depression: eine der häufigsten psychischen Krankheiten Depression: eine der häufigsten psychischen Krankheiten pro Jahr erkrankt etwa 1% aller Erwachsenen erstmalig an einer Depression (Inzidenz) Etwa 10% bis 20% aller Menschen machen einmal ein ihrem Leben

Mehr

Umgang mit traumatisierten Flüchtlingskindern. Carina Teusch, Kristina Hansmann

Umgang mit traumatisierten Flüchtlingskindern. Carina Teusch, Kristina Hansmann Umgang mit traumatisierten Flüchtlingskindern Carina Teusch, Kristina Hansmann Inhaltsverzeichnis 1. Definitionen 1.1 Migranten- und Flüchtlingskind 1.2 Was ist ein Trauma? 1.3 Traumatypen 2. Flüchtlingskinder

Mehr

Evaluation von Kontextfaktoren:

Evaluation von Kontextfaktoren: Evaluation von Kontextfaktoren: Ergebnisse einer experimentellen Studie I. Bülau, M. Bassler, A. Kobelt 25. Reha-Kolloquium Aachen, 01.03.2016 Einführung ICF-Orientierung in der Rehabilitation: systematische

Mehr

Modul Psychische Gesundheit (Bella-Studie)

Modul Psychische Gesundheit (Bella-Studie) U. Ravens-Sieberer, N. Wille, S. Bettge, M. Erhart Modul Psychische Gesundheit (Bella-Studie) Korrespondenzadresse: Ulrike Ravens-Sieberer Robert Koch - Institut Seestraße 13353 Berlin bella-studie@rki.de

Mehr

Lebensqualität und Langzeitoutcome nach Intensivtherapie

Lebensqualität und Langzeitoutcome nach Intensivtherapie Lebensqualität und Langzeitoutcome nach Intensivtherapie Katja Weismüller Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie Justus-Liebig-Universität Gießen Universitätsklinikum Gießen und Marburg

Mehr

Psychische Gesundheit von Studierenden - ausgewählte Forschungsbefunde -

Psychische Gesundheit von Studierenden - ausgewählte Forschungsbefunde - Wilfried Schumann Psychologischer Beratungs-Service von Universität und Studentenwerk Oldenburg Psychische Gesundheit von Studierenden - ausgewählte Forschungsbefunde - Ca. 25% der Studierenden fühlen

Mehr

Psychosoziale Auswirkungen bei chronischen Krankheiten. oder: Psychisch gesund trotz körperlich chronischer Krankheit

Psychosoziale Auswirkungen bei chronischen Krankheiten. oder: Psychisch gesund trotz körperlich chronischer Krankheit Alfred Künzler 1 Alfred Künzler 2 Psychosoziale Auswirkungen bei chronischen Krankheiten oder: Psychisch gesund trotz körperlich chronischer Krankheit Dr. phil. Alfred Künzler Fachpsychologe FSP für Gesundheitspsychologie

Mehr

Psychische Symptome und Körperbild nach der Operation angeborener Herzfehler. Anja Löbel M.A. Medizinische Soziologe Medizinische Hochschule Hannover

Psychische Symptome und Körperbild nach der Operation angeborener Herzfehler. Anja Löbel M.A. Medizinische Soziologe Medizinische Hochschule Hannover Psychische Symptome und Körperbild nach der Operation angeborener Herzfehler Anja Löbel M.A. Medizinische Soziologe Medizinische Hochschule Hannover Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt Lebenschancen nach

Mehr

TRAUMA ALS PROZESSHAFTES GESCHEHEN

TRAUMA ALS PROZESSHAFTES GESCHEHEN Renate Jegodtka TRAUMA ALS PROZESSHAFTES GESCHEHEN Weinheimer Gespräch 2010 Trauma und Systemische Praxis Syke 20.08.2010 1 ÜBERSICHT 1. Alles Trauma? 2. Trauma als psychosozialer Prozess 3. Trauma als

Mehr

Das Alter hat nichts Schönes oder doch. Depressionen im Alter Ende oder Anfang?

Das Alter hat nichts Schönes oder doch. Depressionen im Alter Ende oder Anfang? Das Alter hat nichts Schönes oder doch Depressionen im Alter Ende oder Anfang? Depressionen im Alter Gedanken zum Alter was bedeutet höheres Alter Depressionen im Alter Häufigkeit Was ist eigentlich eine

Mehr

Tobias Wunschik: Knastware für den Klassenfeind.

Tobias Wunschik: Knastware für den Klassenfeind. ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE, SWR2 DIE BUCHKRITIK Tobias Wunschik: Knastware für den Klassenfeind. Häftlingsarbeit in der DDR, der Ost-West-Handel und die Staatssicherheit Vandenhoeck & Ruprecht

Mehr

Trauma und Krebs. Wie traumatherapeutische Hilfe Heilung unterstützen kann. T , F DW - 20

Trauma und Krebs. Wie traumatherapeutische Hilfe Heilung unterstützen kann. T , F DW - 20 Trauma und Krebs Wie traumatherapeutische Hilfe Heilung unterstützen kann co-operations Organisationsentwicklung GmbH Blaasstraße 19, A - 1190 Wien T+43-1 - 369 49 17-17, F DW - 20 www.co-operations.at

Mehr

Psychische Auffälligkeiten von traumatisierten Kindern. und Jugendlichen in der psychotherapeutischen Praxis

Psychische Auffälligkeiten von traumatisierten Kindern. und Jugendlichen in der psychotherapeutischen Praxis Psychische Auffälligkeiten von traumatisierten Kindern und Jugendlichen in der psychotherapeutischen Praxis > Inauguraldissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität

Mehr

Familienberatung bei elterlichen Krebserkrankung

Familienberatung bei elterlichen Krebserkrankung Familienberatung bei elterlichen Krebserkrankung Dr. phil. Corinne Urech Leitende Psychologin Gyn. Sozialmedizin und Psychosomatik Dr. phil. Corinne Urech 3 Hintergrund der Studie - Zahlen Mehr als 35`000

Mehr

Grundbedingungen nach Jaspers (1965)

Grundbedingungen nach Jaspers (1965) Inhaltsübersicht -Allgemeine Überlegungen -Nomenklatur psychoreaktiver Störungen -Akute Belastungsreaktion -Posttraumatische Belastungsstörung -Anpassungsstörungen -Sonstige psychopathologische Syndrome

Mehr

Sucht und seelische Begleitstörungen bei Strafgefangenen

Sucht und seelische Begleitstörungen bei Strafgefangenen Sucht und seelische Begleitstörungen bei Strafgefangenen Autoren: Bernhard Widmann, Tina Schröder, Martin Driessen, Carl-Ernst von Schönfeld, Frank Schneider, Ulrike Botthof vorgetragen von: Dr. Martin

Mehr

Posttraumatische Störungen bei Migrantinnen und Migranten

Posttraumatische Störungen bei Migrantinnen und Migranten Symposium Migration und Medizin Kantonsspital Baden 25. Februar 2016 Posttraumatische Störungen bei Prof. Dr. med. Urs Hepp Chefarzt Psychiatrie & Psychotherapie Psychiatrische Dienste Aargau AG (PDAG)

Mehr

Gesellschaftliche Ungleichheit, Exklusion und die Sozialpsychiatrie

Gesellschaftliche Ungleichheit, Exklusion und die Sozialpsychiatrie DGSP Jahrestagung Berlin, 06.10.2016 Gesellschaftliche Ungleichheit, Exklusion und die Sozialpsychiatrie 2007 Wolfgang Pehlemann Wiesbaden PICT3221 Reinhold Kilian, Maja Stiawa, Thomas Becker Klinik für

Mehr

Wann Traumatherapie bei Flüchtlingskindern? Dipl. Psych. Dr. Tanos Freiha Vortrag in Brixen

Wann Traumatherapie bei Flüchtlingskindern? Dipl. Psych. Dr. Tanos Freiha Vortrag in Brixen Wann Traumatherapie bei Flüchtlingskindern? Dipl. Psych. Dr. Tanos Freiha Vortrag in Brixen 25.03.2016 Wann Traumatherapie bei Flüchtlingskindern? Einleitung Ausgangslage Psychisches Trauma Traumawirkung

Mehr

PORTA Ein internetbasiertes

PORTA Ein internetbasiertes PORTA Ein internetbasiertes Tool zur Belastungseinschätzung und Interventionsplanung bei minderjährigen mit Fluchterfahrung APK-Workshop minderjährige Flüchtlinge am 30.05.2016 Thorsten Sukale, Kinder-

Mehr

Welche Lebens- und Arbeitsverhältnisse führen zum vermehrten Auftreten psychischer Erkrankungen?

Welche Lebens- und Arbeitsverhältnisse führen zum vermehrten Auftreten psychischer Erkrankungen? Welche Lebens- und Arbeitsverhältnisse führen zum vermehrten Auftreten psychischer Erkrankungen? Impulsvortrag PD Dr. Yve Stöbel-Richter & Prof. Dr. Elmar Brähler Universität Leipzig, Medizinische Fakultät/

Mehr

Qualitätsbericht 2010 Praxis für Psychotherapie Dr. Shaw & Kollegen

Qualitätsbericht 2010 Praxis für Psychotherapie Dr. Shaw & Kollegen Qualitätsbericht 2010 Praxis für Psychotherapie Dr. Shaw & Kollegen Qualitätsbericht 2010 Praxis für Psychotherapie Dr. Shaw & Kollegen In unserem Qualitätsbericht 2010 haben wir die Ergebnisse von Erhebungen

Mehr

Depression als Risikofaktor für Adipositas und Kachexie

Depression als Risikofaktor für Adipositas und Kachexie EDI 2011 Berlin Depression als Risikofaktor für Adipositas und Kachexie Christine Smoliner Diplom-Ernährungswissenschaftlerin St. Marien-Hospital Borken Epidemiologie Depressionen - 4 Mio. Menschen in

Mehr

50 Fragen zur Psychosomatik

50 Fragen zur Psychosomatik 50 Fragen zur Psychosomatik Grundzüge der Psychosomatik. Lehrstoff in PPP zum Wahlfach SE Budapest, Institut für Verhaltenswissenschaften Dr. A. Harrach Psychiater(H) Facharzt für Psychosomatische Medizin

Mehr

Krebs und Psyche: Wie hängt das zusammen?

Krebs und Psyche: Wie hängt das zusammen? Krebs und Psyche: Wie hängt das zusammen? Lösen psychische Faktoren Krebs aus? Alexander Kiss 27.04.06 Wirkt sich die Krebserkrankung auf die Psyche des Patienten aus? Beeinflussen psychische Faktoren

Mehr

Trennung & Scheidung und Psychische Störungen: Epidemiologische Ergebnisse Reiner Bastine, 2006

Trennung & Scheidung und Psychische Störungen: Epidemiologische Ergebnisse Reiner Bastine, 2006 Trennung & Scheidung und Psychische Störungen: Epidemiologische Ergebnisse Reiner Bastine, 2006 Prof. Dr. Reiner Bastine Psychologisches Institut der Universität Heidelberg & Heidelberger Institut für

Mehr

Biografiearbeit mit äthiopischen Flüchtlingen in Israel ein Modell für die Flüchtlingsarbeit in der Schweiz?

Biografiearbeit mit äthiopischen Flüchtlingen in Israel ein Modell für die Flüchtlingsarbeit in der Schweiz? Biografiearbeit mit äthiopischen Flüchtlingen in Israel ein Modell für die Flüchtlingsarbeit in der Schweiz? Praxistag 14. September 2016: Workshop 12 Prof. Johanna Kohn Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Mehr

Notfallpsychologie. Auslösende Situationen

Notfallpsychologie. Auslösende Situationen Notfallpsychologie Situationen en Begriffe Ziele Anwendungsfelder Interventionsmethoden Kontraindikationen Ausbildung Mythen Fragen, Diskussion Auslösende Situationen Gewalttaten Folter Tod Verletzungen

Mehr

Lehrbuch der Psychotraumatologie

Lehrbuch der Psychotraumatologie Gottfried Fischer Peter Riedesser Lehrbuch der Psychotraumatologie 2. Auflage Mit 17 Abbildungen und 20 Tabellen Ernst Reinhardt Verlag München Basel Inhaltsverzeichnis Aufbau des Lehrbuchs und Hinweise

Mehr