Die Gestaltung einer nachhaltigen Fitnessdienstleistung Referenten: Veit Senner, Philipp Kopp, Marius Janta, Roman Spitko
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- Manfred Wolf
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1 Die Gestaltung einer nachhaltigen Fitnessdienstleistung Referenten: Veit Senner, Philipp Kopp, Marius Janta, Roman Spitko 1
2 Agenda 1. Das Konzept der Nachhaltigkeit 2. Anforderung an die nachhaltige Fitnessdienstleistungen 3. Rückblick Aufstiegskongress Einflüsse soziodemographischer Daten 5. Diskussion und Schlussfolgerung 6. Ausblick 7. Fazit 2
3 Drop out Jedes Jahr kämpfen die Fitnessanlagen in Europa wie in den USA mit Drop Out Quoten (Prozentsatz der Aussteiger) im Bereich von durchschnittlich 30 bis 50 Prozent [Brehm 1995, Rampf 1999]. So verlassen allein in Deutschland (USA) jährlich knapp 2 Millionen (9,4 Millionen) Mitglieder die über (14.000) kommerziellen Fitnessanlagen, was einem wirtschaftlichen Verlust von etwa 1 Milliarde Euro (4,5 Milliarden Dollar) entspricht [Kamberovic 2001, McCarthy 1999]. Heft 77/3 Dr. Axel Gottlob 3
4 1. Das Konzept der Nachhaltigkeit 4
5 Waldwirtschaft 1713, Hans Carl von Carlowitz Seit 1992 Leitprinzip der UN (CSD) Befriedigung der Bedürfnisse heutiger und zukünftiger Generationen 3 Säulen: ökologisch, ökonomisch, sozial Cradle to cradle Unterschiedliche Anspruchsgruppen und Generationen Unterscheidung zwischen Produkt und Dienstleistung Eine Vielzahl an Standards und Zertifizierungen Das Konzept der Nachhaltigkeit content/uploads/2011/07/sustainable development model.jpg cms/photos/un logo2.png 5
6 Seit Mai 2015 Diese Spezifikation ist speziell für die im Sport- und Freizeitbereich genormten Produkte und Dienstleistungen erstellt worden und basiert auf dem ISO-Guide 82 sowie auf vorhandenen Normen, die für die Betrachtung der Nachhaltigkeit verfügbar sind. Diese Spezifikation gibt eine Anleitung, wie Anforderungen an die Nachhaltigkeit von Produkten und Dienstleistungen in bestehenden Normen integriert werden können [ ] Auf der Grundlage dieser können Nachhaltigkeitsberichte erstellt werden. 6
7 2. Anforderungen an die Fitnessdienstleistung 7
8 Anforderungen an die Fitnessdienstleistung Die Rechtfertigung von Zuwendungen aus Präventionsgesetz oder Präventionsmaßnahmen der Krankenkassen bedingen einen Qualitätsmanagement Prozess für Fitness und Gesundheitseinrichtungen. zertifizierte Fitness und Gesundheitseinrichtung nach DIN 33961, z. B. durch das Zertifizierungsprogramm ZertFit der unabhängigen Zertifizierungsstelle BSA Zert Erweiterungsbedarf: Wie erreiche ich eine dauerhafte = nachhaltige Nutzung der DL? 8
9 Wie unterstützt man langfristig die Motivation beim Kunden? Dazu muss primär darüber aufgeklärt werden, wie Motivation überhaupt entsteht! 9
10 3. Rückblick Aufstiegskongress
11 Was sind Sport Motive von Fitnesskunden? Wie ist deren Motivation? Bestandsaufnahme Welche Faktoren eines Fitnessstudios führen zu Kundenzufriedenheit? 11
12 Stichprobe N Studios = 46 N Kunden = 4882 Zeitraum: November 2013 Juli 2015 Rücklaufquote: ca. 70% Ø Alter 42,9 Jahre Vorwiegend NRW und BW Ausrichtung Gesundheit & Training Sehr variable Vertragslaufzeiten Mitglieder Verteilung &, Mitgliedschaftsdauer 50% 0 24 Monate 50% 25 bis >48 Monate 12
13 Überdurchschnittliche Ausprägung Unterdurchschnittliche Ausprägung Ergebnis (1) Beispiel eines individuellen Motivprofils Durchschnittskurve (grau) vs. Individuum (rot) Wichtigkeit n=3441 (Conzelmann, 2011) 13
14 Ergebnis (2) Motivation Intrinsische Motivation Den Nutzern ist Sporttreiben eine innere Triebfeder. Das Ausmaß der intrinsischen Motivation ist auf der Skala nicht am oberen Bereich (aber sicherlich höher als bei Nichtaktiven). Extrinsische Motivation 14
15 Ergebnis (3) Kundenzufriedenheitsanalyse Offensichtlich keine Begeisterungsmerkmale (bei Nichtvorhandensein unkritisch, bei Vorhandensein sehr positiv) Sehr viele Basismerkmale (bei Nichterfüllung sehr kritisch, Vorhandensein wird vorausgesetzt.) Basismerkmale: Langfristige Verträge Infrastruktur: Parkplätze Modern ausgestattet Personal: Sozial und Fachkompetenz Fortlaufende Betreuung (keine wechselnden Trainer) Fitness Gesundheitswirkung Trainingseffekt Krafttraining Kardiotraining 15
16 Rückblick 2014 To Do in 2015 Bildung verschiedener Untergruppierungen Alters, Geschlechts, Studiospezifisch, Ausbildungsgrad, Beruf Detailuntersuchung möglicher Barrieren und Barrieremanagementstrategien Entwicklung von neuen Maßnahmen, Standards, Prozessen 16
17 4. Einflüsse soziodemographischer Daten 17
18 Hypothesen Motivausprägung, Motivation und Barrieren unterscheiden 1. sich bei Frauen und Männern 2. sich bei unterschiedlichen Altersgruppen 3. sich bei unterschiedlichen Mitgliedschaftsdauern 4. sich bei Berufen 5. sich nach Ausbildung 6. sich regional (ausgewählte Ergebnisse) 7. sich in Familienstand 8. sich in der Anzahl der Kinder 18
19 Motive Unterschiede nach Alter Fit/ges: Alter_Kat N 19 Jahre oder jünger Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre oder älter 776 Gesamt
20 Motivation Unterschied Mitgliedschaftsdauer ANOVA: p = 0,01 MG Dauer N 1 Jahr Jahre Jahre Jahre Jahre 385 Gesamt
21 Barrieren Wie stark halten die folgenden Hindernisse (= Barrieren) Sie vom Fitnesssporttreiben ab? Sehr stark Gar nicht Alter_Kat N 19 Jahre oder jünger Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre oder älter 332 Gesamt
22 Mach ich Mach ich nicht Barrieremanagement Was tun Sie, um die gerade genannten Hindernisse zu überwinden? Alter_Kat N 19 Jahre oder jünger Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre oder älter 332 Gesamt
23 5. Diskussion und Schlussfolgerung 23
24 Diskussion Unvollständige Erfassung motivationaler Aspekte (siehe Ausblick). Vorgegebene Antwortkategorien waren noch zu undifferenziert. BMZI: Keine Trennung unbewusster und rationaler Motive. Selektive Stichprobe! Rangfolgenbildung! Fehlende Kausalität zwischen Motiven und Motivation & Barrieren und Barrieremanagement. Reine Selbstbewertung objektive Datenerhebung möglich? Einzelzeitpunktbetrachtung 24
25 Zwischenfazit INDIVIDUELLE Betrachtung ist entscheidend ( Großes entsteht immer im Kleinen ). Um den Aufwand zu reduzieren müssen (semi)automatisierte Befragungs und Auswerteverfahren eingesetzt werden. Motiv ist NICHT gleich Motivation! Instrumente zur Identifikation von nicht motivierten Mitgliedern vorhanden. Befragung muss noch um weitere motivatorische Komponenten erweitert werden Selbstwirksamkeit Intention Erwartungen 25
26 6. Derzeitiges Vorgehen Selbstwirksamkeit, Volition, intrinsische Motivation und Flow 26
27 Das Motivations Volitions Modell Prof. Dr. Reinhard Fuchs (Univ. Freiburg) IDEE Initiierung eines intendierten Gesundheitsverhaltens Bisherige Betrachtung Bisher unberücksichtigt Fuchs, Reinhard (2007): Das MoVo Modell als theoretische Grundlage für Programme der Gesundheitsverhaltensänderung, in: Aufbau eines körperlich aktiven Lebensstils, hrsg. v. Reinhard Fuchs, Wiebke Göhner & Harald Seelig, Göttingen 2007, S
28 Wie entsteht und entwickelt sich Motivation beim Kunden? Abbildung 2 1: Das Grundmodell motivierten Verhaltens Quelle: In Anlehnung an Rheinberg, F. (2006), S. 70 Motivanregung = Motivation Bewusstseinsschwelle hohe Motivation geringe Motivation Beginn der Beginn der Motivbefriedigung Motivaufladung Zeit 28
29 Um Nutzer optimal zu motivieren müssen gezielt Anreize gesetzt werden, die diese Motive anregen. 29
30 jetzt interessieren uns jedoch die einzelnen Komponenten der Motivation und warum der ständige Streit zwischen Bauch und Kopf zu Handlungskonflikten bzw. zur Unterlassung beabsichtigter Handlung führt. 30
31 Das Kompensationsmodell der Motivation und Volition Univ. Prof. Dr. phil. Hugo Kehr (2005) 31
32 Der TAT Thematische Apperzeptionstest nach McClelland mit der sog. Picture Story Excercise Der TAT ermöglicht die meist verborgenen Bedürfnisse unseres Unbewussten aufzustöbern und kennenzulernen. Unser Unbewusstes zeigt sich in Vorlieben, Bedürfnissen und Wünschen. Vor allem jenen, die uns nicht wirklich bewusst sind, uns aber auch zu dem Menschen machen, der wir sind. 32
33 Typisches Vorgehen: Nutzung bestimmter Bilder, zu denen jeweils eine kleine Geschichte aufzuschreiben ist! (schreiben ist dabei wichtig!). Formulierung einer echten Geschichte mit ganzen Sätzen in max. 5 Minuten, mit Anfang und Ende. z.b. Wer sind die Personen auf dem Bild, was tun sie? Was denken sie? Wie fühlen sie? Beschreiben Sie wie es zu der Situation auf dem Bild gekommen ist und wie das Ganze endet. 33
34 Wirkung der Willenskraft 34
35 Willenskraft ist eine endliche Ressource 35
36 Flow als Zustand optimaler Motivation Ist FLOW möglicherweise quantifizierbar? FLOW 36
37 FLOW Kurzskala wird zu bestimmten Zeitpunkten während der Tätigkeit abgefragt um das aktuelle FLOW Erleben zu messen Ziel: Ab welcher individuellen Belastung ist das Individuum so beansprucht, dass es optimal motiviert ist? 37
38 Fazit Mindestziel einer nachhaltigen FDL sollte intrinsische Motivation sein. Optimalziel: Flowerlebnisse. Anreize, passend zur Person zur richtigen Zeit. Es existieren Instrumente zur Erfassung des Zustandes von Bauch, Kopf und Hand. Nächster Schritt: Validierung dieser Instrumente im Rahmen von Feldstudien und Überführung in die Praxis 38
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