Einkommen(WE) Arbeit. Güter. Ausgaben (WE)

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1 Makroökonomik BIP = beschreibt die Gesamtausgaben für die produzierten Waren und Dienstleistungen und das Gesamteinkommen der betrachteten Volkswirtschaft. Somit: BIP Gesamtheit der Einkommen, die in einer Volkswirtschaft entstehen Summe aller Ausgaben, die für den Erwerb der produzierten Waren und Dienstleistungen anfallen. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung: Einkommen(WE) Haushalte Arbeit Güter Unternehmen Ausgaben (WE) Die VGR ist die quantitative Darstellung der wirtschaftlichen Geschehens einer Volkswirtschaft in einer abgelaufenen Periode. dient der Analyse gesamtwirtschaftlichen Prozesse Prognoseinstrument - erfaßt lediglich die Wertschöpfung - Es gilt das Kreislaufaxiom - nur Stromgrößen - Wertrechnung erfolgt zu Marktpreisen Wirtschaftseinheiten werden in der VGR in folgende Sektoren zusammengefaßt: Unternehmen Staat private Haushalte private Organisationen ohne Erwerbszweck Darstellung als Kreislauf, Konten, Tabellen oder Gleichungssysteme Transaktionen werden im Kreislauf aggregiert als Mengen oder Geldeinheiten pro Zeiteinheit (Stromgrößen) In der BRD hat mein ein geschlossenes Kontensystem mit den doppelten Buchungen gezeigten Vorgänge. Konten für Staat, Haushalte, Unternehmen und Ausland Konten für ökonomische Funktionen : - Produktionskonten - Finanzierungskonten - Einkommensverteilungskonten - Vermögensänderungskonten - Kreditänderungskonten Die VGR leistet: die Rechnungslegung über den Stand und die Entwicklung der produktiven Leistungskraft und des Wohlstandes einer Volkswirtschaft die Rechnungslegung über die Komponenten und die Determinanten der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage die Errichtung eines Ordnungsrahmens für die gesamte auf Geldwerten basierende Wirtschaftsstatistik 1/83

2 (2.1) Die Erfassung des Wertes der ökonomischen Aktivitäten: Das Bruttoinlandsprodukt Wesentliche Regeln zur Ermittlung des BIP: gerechnet wird (produzierte Menge) * ([Markt-] Preis) Behandlung von gebrauchten Gütern: werden z.b. Sammlerstücke verkauft (Bild Van Gogh, so handelt es sich ausschließlich um eine Vermögenstransaktion, nicht um eine Erhöhung des volkswirtschaftlichen Einkommens (Das BIP erfaßt die in der laufenden Periode erzeugten Waren und Dienstleistungen). Behandlung von Lagerinvestitionen Die entscheidende Frage ist, was mit dem produzierten Gut passiert. verdirbt es, dann bleibt das BIP unberücksichtigt wird es auf Lager genommen, um zu einem späteren Zeitpunkt verkauft zu werden, so wird getan, als ob der Unternehmer das Gut kauft (BIP steigt). Einkommen steigt (da gezahlt), Ausgabe steigt (da gekauft). Was passiert, wenn dann das Gut verkauft wird? Wird behandelt, wie gebrauchte Güter. Negative Ausgabe des Unternehmers, positive Ausgabe des Konsumenten BIP bleibt unberücksichtigt. Diese Behandlung von Lagerinvestitionen stellt sicher, daß das BIP die laufende Produktion der Volkswirtschaft beschreibt. Zwischenprodukte und Wertschöpfung Um eine Doppelzählung zu vermeiden wird auf eine gesonderte Berücksichtigung von Zwischenprodukten verzichtet. Das BIP stellt daher den Wert aller in einer Periode erzeugten Endprodukte dar. Eine Möglichkeit bleibt darin die jeweilige Wertschöpfung der Unternehmen (Produktionsstufen) zu addieren. Selbstgenutzter Wohnraum und andere unterstellte Größen Die meisten Waren und Dienstleistungen können bei der Berechnung des BIP mit ihren Marktpreisen bewertet werden. Für die keine Marktpreise existieren, ist man auf eine Schätzung angewiesen. Man spricht von imputierten, kalkulatorischen bzw. unterstellten Größen. Ein Bereich ist die Haus- und Wohnungsnutzung. Für Eigentümer von Wohnraum wird ein kalkulatorische Miete unterstellt, die sich der Eigentümer selbst zahlt. Ein anderer Bereich ist der Staat (Polizei, Feuerwehr, Abgeordnete,...). Als Maß zur Bewertung dieser Dienstleistungen werden die Löhne herangezogen. Es gibt Dienstleistungen, welche nicht in das BIP fließen. Dazu zählen z.b. die im Haushalt selbsterzeugten Güter (Essen, Rasenmähen,..). Oder auch die Schattenwirtschaft. Dieses ist der Teil der Wirtschaft, welcher sich dem Zugriff des Fiskus entzieht, weil es sich um illegale Aktivitäten handelt (Autoreparatur ohne Rechnung, Drogenhandel). Hieraus ergeben sich Problematiken, die ökonomische Aktivitäten zwischen verschiedenen Jahren und Ländern zu vergleichen! 2/83

3 Reales vs. nominales BIP Das nominale BIP beschreibt die Summe aller produzierten Waren und Dienstleistungen in einem Land pro Zeitperiode. Es kann steigen aufgrund gestiegener Preise, oder weil die Mengen zugenommen haben. Es ist somit kein geeignetes Maß, um ökonomischen Wohlstand 1 zu messen. Ein solches Maß stellt das reale BIP dar. Die zu messenden (aktuellen) Gütermengen werden dann mit dem Preis des Bezugsjahres multipliziert. Definition reales BIP: Das reale BIP beschreibt die Produktionsleistung einer Wirtschaft, bewertet zu den Preisen eines Basisjahres. Der BIP-Deflator Der BIP-Deflator wird auch als implizierter Preisindex des BIP bezeichnet und beschreibt, was mit dem allgemeinen (aller produzierter Waren und Dienstleistungen) Preisniveau einer Wirtschaft passiert. BIP-Deflator = (nominales BIP/ reales BIP) Definition BIP-Deflator: Das nominale BIP erfaßt den Euro-Wert der Produktion einer Volkswirtschaft, d.h. der im Inland produzierten Güter. Das reale BIP mißt die produzierte Menge, d.h. den Output, bewertet zu konstanten Preisen. Der BIP- Deflator gibt den Preis einer typischen produzierten Einheit relativ zum Preis eines Basisjahres wieder. Die neuen verketteten Maße zur Erfassung des realen BIP Um kein verzerrtes Bild der Realität zu bekommen, wenn man nämlich Computerpreise von vor über zehn Jahren zugrund legt, werden die Preise, welcher der realen BIP-Berechnung zugrunde legen, in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Die meisten Staaten haben sich auf einen Rhythmus von fünf Jahren geeinigt. Im Jahre 1995 hat das Statistische Amt der Vereinigten Staaten damit begonnen das Basisjahr kontinuierlich anzupassen (z.b auf 1997, usw.). Die so gewonnenen jährlichen Wachstumsraten werden dann zu einer Kette zusammengefaßt, so daß die gesamtwirtschaftliche Produktion zwischen zwei beliebigen Jahren verglichen werden kann. Die Ausgabekomponenten Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung teilt die im BIP erfaßten Ausgaben in vier große Kategorien ein: (1) Konsum (C) (2) Investition (I) (3) Staatsausgaben (G) Government (4) Nettoexporte (NX) Verwndungsrechnung Bezeichnet man das BIP mit dem Symbol Y, dann gilt: Y = C + I + G + NX Da jede im BIP erfaßte Ausgabe definitorisch einer dieser Kategorien zugeordnet wird, stellt die Beziehung eine Identität dar. D.h. es ist eine Gleichung, die aufgrund der Definition ihrer Variablem immer erfüllt sein muß. Man spricht auch von der Identität der Inlandsproduktberechnung. Konsum (C) = Besteht aus der Ausgabe der Haushalte für Waren und Dienstleistungen (in den USA unterscheidet man drei Unterkategorien: Verbrauchsgüter, dauerhafte Konsumgüter und Dienstleistungen). Investition (I) = bestehen aus Gütern, die gekauft werden, um sie in künftigen Perioden zu nutzen. In den USA werden drei Unterkategorien eingeteilt: Anlageinvestitionen ohne Wohnbauten, Wohnbauinvestitionen und Lagerinvestitionen. Staatsausgaben (G) [genauer: Transformationsausgaben] = ergeben sich aus den Käufen von Waren und Dienstleistungen durch den Bund, die Einzelstaaten und die Gemeinden. Transferzahlungen von z.b. staatlichen Gesundheitsabsicherungsprogrammen gehören nicht dazu! Nettoexporten (NX) = beschreiben die Ausgaben der übrigen Welt für Waren und Dienstleistungen des Inlandes, vermindert um die Ausgaben für den Bezug des Inlandes an Waren und Dienstleistungen der übrigen Welt. 1 Dem liegt zugrunde, daß die Fähigkeit einer Gesellschaft, die ökonomischen Bedürfnisse ihrer Mitglieder zu befriedigen, letztlich auf die Menge der produzierten Bücher beruht. 3/83

4 Verteilungsrechnung Sie greift auf das Inländerkonzept (BSP) zurück und unterscheidet Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit (ca. 70%) und aus Unternehmertätigkeit und Vermögen (ca. 30%) Volkseinkommen + indirekte Steuern - Subventionen Nettosozialprodukt zu Marktpreisen + Abschreibungen Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen - Einkommen von Inländern im Ausland + Einkommen von Ausländern im Inland BIP Andere Einkommensmaße Die Sozialproduktberechnung weist noch andere Einkommenskonzepte aus: - Bruttoinlandsprodukt (BIP) (Gesamtheit der Einkommen, die in einer Volkswirtschaft entstehen und die Summe aller Ausgaben, die für den Erwerb der produzierten Waren und Dienstleistungen anfallen) - Bruttonationaleinkommen (BNE) BIP + aus der übrigen Welt empfangene Primäreinkommen geleistete Primäreinkommen (Während das VIP das im Inland entstandene Gesamteinkommen erfaßt, mißt das BNE das den Inländern zugeflossene Gesamteinkommen. Als Inländern bezeichnet man alle natürlichen und juristischen Personen, die ihren (Wohn-)Sitz im Inland haben (Nationalität spielt keine Rolle). Das BNE löst das BSP (Bruttosozialprodukt) ab, mit dem es inhaltlich weitgehend übereinstimmt. - Nettonationaleinkommen (NNE) BNE Abschreibungen Die Abschreibungen geben den Teil des Bestandes einer Volkswirtschaft an Bauten und Ausrüstungen wieder, der in einem Jahr durch Verschleiß ausscheidet. -Nettoproduktionsabgaben Produktions- und Importaushaben werden mit den Subventionen saldiert. (Die Produktions- und Importausgaben treiben eine Keil zwischen den Preis, den ein Konsument für ein Gut zu zahlen hat und den Preis, den der Unternehmer bekommt. Weil die Unternehmen diese Differenz nicht erhalten, ist sie auch kein Teil ihres Einkommens. Die Subventionen wirken genau umgekehrt. - Volkseinkommen (VE) NNE - Nettoproduktionsabgaben (Das Volkseinkommen beschreibt, wie viel die Inländer in einer Periode verdient haben. Es erfolgt die Unterscheidung in Arbeitnehmerentgelte sowie Unternehmens- und Vermögensentgelte.) - verfügbares Einkommen Volkseinkommen Transferzahlungen direkte Steuern 4/83

5 (2.2) Die Erfassung der Lebenshaltungskosten: Der Preisindex der Lebenshaltung aller privaten Haushalte Der Anstieg des allgemeinen Preisniveaus bezeichnet man als Inflation. Der Preis eines Warenkorbs Der Preisindex für die Lebenshaltung verdichtet die Preise einer Vielzahl von Gütern in einem Index, der das gesamtwirtschaftliche Preisniveau beschreibt. Das Statistische Bundesamt (in Nürnberg) gewichtet die verschiedenen Güter, indem es den Preis eines Warenkorbs berechnet, der von einem durchschnittlichen Konsumenten gekauft wird. Der Preisindex stellt dann das Verhältnis aus dem aktuellen Preis des Warenkorbs und dem Preis des Warenkorbs in einem Basisjahr dar. Der Preisindex der Lebenshaltung ist aber nicht der einzige Preisindex. Es gibt z.b. den Großhandelspreisindex,.. Preisindex der Lebenshaltung vs. BIP-Deflator Unterscheidungen: (1) Der BIP-Deflator erfaßt die Preise aller Güter, während der Preisindex der Lebenshaltung nur die Preis von Waren und Dienstleistungen berücksichtigt, die von den privaten Haushalten gekauft werden. (2) Der BIP-Deflator enthält nur die Güter, die im Inland erzeugt worden sind. Aus dem Ausland importierte Güter sind kein Bestandteil des BIP und tauchen daher auch nicht im BIP-Deflator auf. Der CPI dagegen erfaßt auch importierte Güter. (3) Der Preisindex der Lebenshaltung weist den Preisen der verschiedenen Güter feste, der BIP-Deflator dagegen veränderliche Gewichte zu. Anders gesagt, ist der Warenkorb unveränderlich, der BIP-Deflator läßt Veränderungen des Warenkorbs zu. Schwächen des Preisindex der Lebenshaltung (CPI) Der Preisindex der Lebenshaltung überzeichnet tendenziell die Inflation. Dieses beruht auf drei Einflußfaktoren: (1) Ein Einflußfaktor ist die Substitutionsverzerrung. Bei der Berechnung des Warenkorbs bleibt unberücksichtigt, daß Konsumenten die Möglichkeit haben, relativ teurer gewordene Güter durch relativ billiger gewordene zu substituieren. (2) Zweiter Einflußfaktor ergibt such aus dem Auftreten von neuen Gütern. Wenn ein neues Produkt am Markt eingeführt wird, stellt dies eine Verbesserung der Lage der Konsumenten dar, denn sie können nun aus einer größeren Produktpalette wählen. (3) Dritter Einflußfaktor sind nicht erfaßte Qualitätsänderungen. Ändert sich die Qualität eines Produktes, dann reflektiert eine Preisänderung dieses Produktes nicht oder zumindest nicht ausschließlich eine Erhöhung der Lebenshaltungskosten. Laspeyres-/ Paasche-Indizes Ein Preisindex mit festem Gewichtungsschema und festem Warenkorb gehört zur Klasse der Laspeyres-Indizes, ein Preisindex mit veränderlichem Gewichtungsschema und veränderlichem Warenkorb zur Klasse der Paasche- Indizes. Laspeyres-Index n n L p i, t xi 0 PI =., t = [(Preis Berichtsperiode Menge Basisperiode) /(Preis Basisperiode Menge Basisperiode)] = p i 1 i, 0 xi, 0 i= 1 Paasche-Index n Pi, e xi, t n n P i= 1 PI = = t n Preis Berichtsperiode Menge Berichtsperiode) i= 1 P x Preis Basisperiode Menge Berichtsperiode) i= 1 i= 1 i, 0 i, t 5/83

6 Schwächen des Laspeyres- und des Paasche-Index Wenn sich die Preise verschiedener Güter in unterschiedlichem Maße erhöhen, weist ein Laspeyres-Index eine Tendenz zur Überschätzung, ein Paasche-Index dagegen eine Tendenz zur Unterschätzung des wahren Anstiegs der Lebenshaltungskosten auf. Ein Laspeyres-Index benutzt einen festen Warenkorb und berücksichtigt daher nicht, daß die Konsumenten die Möglichkeit haben, die teurer gewordenen Güter durch billigere zu substituieren. Zudem werden Qualitätsverbesserungen nicht berücksichtigt. Im Gegensatz dazu berücksichtigt der Paasche-Index diesen Substitutionsvorgang, er läßt jedoch außer acht, daß sich in der Regel das Wohlfahrtniveau aufgrund dieses Substitutionsvorgangs vermindert. Im Gegensatz hierzu unterschätzt der BIP-Deflator die Preisentwicklung, weil er ein Paasche-Index ist. (2.3) Erfassung der Unterbeschäftigung: Die Arbeitslosenquote Ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Lage einer Nation ist die Frage, in welchem Ausmaß diese ihre Ressourcen nützt. Wichtigste Ressource ist die Arbeitskraft, insofern zählt ein hoher Beschäftigungsgrad zu den bedeutendsten wirtschaftspolitischen Zielen. Definition Arbeitslosenquote: Die Arbeitslosenquote ist diejenige statistische Maßzahl, die angibt, welcher Prozentsatz der Personen die arbeiten möchte, keine Arbeit hat. In Deutschland gibt es die sog. registrierte Arbeitslosigkeit. Dies bedeutet, daß nur diejenigen Arbeitslosen in die statistische Maßzahl der Arbeitslosenquote kommen, welche sich bei einem Arbeitsamt arbeitssuchend registriert haben. Zu den Arbeitslosen zählen auch die, die nur kurzzeitig beschäftigt sind. Die Quote erfaßt jedoch nicht diejenigen, die aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind oder die, die sich in ABM- oder Umschulungsmaßnahmen befinden. Davon zu unterscheiden ist die Erwerbslosigkeit. Diese wird im Rahmen eines Mikrozensus 2 vom Stat. Bundesamt ermittelt. Definition erwerbslos: Als erwerbslos gelten alle Personen, die nichtbeschäftigt sind und sich nach eigenen Angaben um eine Arbeitsstelle bemühen, unabhängig davon, ob sie beim Arbeitsamt registriert sind oder nicht. Definition erwerbstätig: Als erwerbstätig gelten alle Personen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, und zwar unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Zu den Erwerbstätigen zählen abhängig Beschäftigte (Arbeiter, Beamte, Angestellte, geringfügig Beschäftigte, etc.), Selbständige (freiberuflich Tätige, Bauern, Eigentümer von Personengesellschaften) und mithelfende Familienangehörige. Erwerbspersonen = Erwerbslose + Erwerbstätige Arbeitslose Arbeitslosenquote = 100 Erwerbspersonen Allerdings ist dies nicht die einzige Definition der Arbeitslosenquote. Daneben werden die Arbeitslosen auch ins Verhältnis mit en abhängigen Erwerbspersonen (= Summe der Arbeitslosen und abhängig Beschäftigten). Somit ist es sehr wichtig, immer zu berücksichtigen welcher Personenkreis im Nenner steht. Eine weitere statistische Maßzahl ist die Erwerbsquote. Die Erwerbspersonen stehen auf dem Arbeitsmarkt sofort zur Verfügung oder arbeiten bereits. Rentner, Kinder, Studenten, Hausfrauen, ABM-Beschäftigte sind keine Erwerbspersonen. Erwerbspersonen Erwerbsquote= 100 Wohnbevöl kerung 2 Der Mikrozensus ist eine statistische Stichprobe, bei der jährlich ein Prozent der Bevölkerung unter anderem nach Erwerbstätigkeit bzw. Erwerbslosigkeit gefragt wird. 6/83

7 Okunsches 3 Gesetz Beschäftige Arbeitnehmer tragen dazu bei, Güter und Dienstleistungen zu erzeugen. Arbeitslose nicht, was impliziert, daß ein Anstieg der Arbeitslosenquote zu einer Abnahme des realen Inlandsprodukts führt. Diese tatsächliche Beziehung nennt man Okunsches Gesetz. Prozentuale Änderung des realen BIP = 3% - 2 * (Änderung der Arbeitslosenquote {z.b. 8-6}) Im Beispielfalle sagt das Okunsche Gesetz aus, daß das BIP um einen Prozentpunkt sinken wird (Ein Zeichen dafür, daß sich die Wirtschaft in einer Rezession befindet). 3 Arthur M. Okun stellte 1962 fest, daß in den USA der Abstieg der Arbeitslosenquote mit einer Abnahme des BIP verbunden ist. 7/83

8 Teil II: (3.0) Die Volkswirtschaft bei langfristiger Betrachtung (3.1) Die Produktion von Waren und Dienstleistungen Das Volumen der Waren und Dienstleistungsproduktion einer Wirtschaft ihr BIP hängt von der Menge der Inputs (Produktionsfaktoren) und die Fähigkeit dien Inputs und Output zu transformieren. Dieses Transformation wird durch die Produktionsfunktion beschrieben. Die Produktionsfaktoren die beiden wichtigsten Produktionsfaktoren: Kapital (K): Menge aller produzierten Produktionsmittel, die bei der Gütererzeugung eingesetzt werden. Arbeit (L): Menge aller Zeiteinheiten, die arbeitend verbracht werden (Im vorliegenden Beispiel geht man von der Prämisse aus, daß Arbeit und Kapital vollbeschäftigt sind.) Die Produktionsfunktion Die verfügbare Produktionstechnologie bestimmt, wieviel Output sich mit einem gegebenen Kapital- und Arbeitsvolumen erzeugen (transformieren) läßt. Dieses wird durch die Produktionsfunktion ausgedrückt: Y=F(K,L) Eine Produktionsfunktion hat konstante Skalenerträge, wenn eine Erhöhung des Einsatzes aller Produktionsfaktoren um den gleichen Prozentsatz, zu einer Outputsteigerung führen, die zu dem gleichen Prozentsatz führt. Formal läßt sich erkennen, daß die Produktionsfaktoren und die Produktionsfunktion das Güterangebot bestimmen: Y = F( K, L) = Y 8/83

9 (3.2) Die Aufteilung des Gesamteinkommens auf die Produktionsfaktoren Das obige Kreislaufdiagramm zeigt, daß das Gesamteinkommen über die Faktormärkte an die Haushalte fließt. Die Erklärung der Verteilung des Einkommens über die Faktormärkte ist Gegenstand der neoklassischen Verteilungstheorie 4. Faktorpreise Einkommensverteilung wird durch die Faktorpreise bestimmt. Faktorpreis: der Betrag, den die Produktionsfaktoren für die abgegebene Leistung erhalten (Lohnsatz des Arbeitsnehmers, Zinssatz des Kapitaleigentümers) Der Preis für die Leistung eines Produktionsfaktors hängt von der Faktornachfrage und dem angebot ab. Im Beispiel (rechts) besteht eine fest vorgegebene Faktormenge. Näher betrachtet werden soll die Nachfrage nach Produktionsfaktoren. Das Entscheidungsproblem eines Wettbewerbsunternehmens Neoklassisches Verteilungsmodell: Annahmen: vollständige Ressourcenausschöpfung polypolistischer Wettbewerb Preis ist ein Datum Partialanalyse mit exogenen Variablen K und L Unternehmen sind Gewinnmaximierer Wichtigste und einfachste Annahme ist, daß die Unternehmen im Wettbewerb stehen. Das wesentlichste Merkmal einer wettbewerblichen Unternehmung ist ein: derart kleiner Marktanteil, daß der Marktpreis nicht zu beeinflussen ist. Der Marktpreis wird als exogen betrachtet. Ein wettbewerbliches Unternehmen stellt Arbeitnehmer zum Marktpreis ein und entlohnt sie. Da es nur eines unter vielen Unternehmungen ist, kann sie kann keinen Einfluß auf den Marktpreis ausüben, analoges gilt für den Gütermärkten Marktpreise werden als exogen betrachtet. Unternehmung benötigt zwei Produktionsfaktoren: Kapital und Arbeit, um ein Produkt (=Output) zu erzielen. Y = F(K,L) Y (= Yield, Anzahl hergestellter Produkte), K (=Kapitaleinsatz) und L (=Labor, Arbeitseinsatz) Die Unternehmung verkauft das Produkt zu einem Preis P, stellt Arbeitnehmer zu einem Lohn W ein und leiht sich Kapital zum Satz von R aus. Das Ziel der Unternehmung ist die Gewinnmaximierung. Der Gewinn ergibt sich als Differenz von Erlös (P*Y) und Kosten, bestehend aus Arbeitskosten (W*L) und Kapitalkosten (R*K). G(y) = P*Y W*L R*K Der Gewinn hängt vom Einsatz der Produktionsfaktoren ab! Gewinn = P*F(K,L) W*L R*K 4 Schon Karl Marx hat viel Zeit darauf verwandt, die Einkommen von Kapital und Arbeit zu erklären. Die neoklassische Theorie stellt die Theorie dar, welche von der Mehrheit der Ökonomen akzeptiert wird. 9/83

10 Die Faktornachfrage der Unternehmung Unternehmung möchte soviel Arbeit und Kapital beschäftigen, um den Gewinn zu maximieren. Gewinnmaximale Einsatzmenge? Das Grenzprodukt der Arbeit (MPL = marginal product of labor) Ist die zusätzliche Outputmenge die durch den Einsatz von einer zusätzlichen Einheit Arbeit erzielt werden kann (unter Konstanz des Kapitaleinsatzes K ). MPL = F(K,L+1) F(K,L) Die meisten Produktionsfunktionen weisen abnehmende Grenzprodukte auf. Vom Grenzprodukt der Arbeit zur Arbeitsnachfrage Lohnt sich eine Produktionsausweitung (durch Erhöhung des Faktors Arbeit)? Gewinnzuwachs = Erlöszuwachs Kosten Gewinnzuwachs = (P*MPL) W W für die Einheit mehr Arbeit (=Lohn) Zur Darstellung der Beziehung wird umgestellt zu MPL = W/P Der Quotienten bezeichnet man auch als Reallohn. Der Reallohn gibt die Entlohnung nicht in Geldeinheiten wieder, sondern in Kaufkraft. Um den Gewinn zu maximieren, stellt die Unternehmung so lange Arbeitskräfte ein, bis das Grenzprodukt der Arbeit mit dem Reallohn überstimmt. Entlohnung nach Grenzproduktivität Das Grenzprodukt des Kapitals und die Kapitalnachfrage (MPK = marginal product of capital) Ist die zusätzliche Outputmenge die durch den Einsatz von einer zusätzlichen Einheit Kapital hergestellt werden kann(unter Konstanz des Arbeitseinsatzes L ). MPK = F(K+1, L) F(K, L) Lohnt sich eine Produktionsausweitung (durch Erhöhung des Faktors Kapital)? Gewinnzuwachs = Erlöszuwachs Kosten Gewinnzuwachs = (P*MPK) R R für die Einheit mehr Kapital (=Mietpreis 5 ) Zur Darstellung der Beziehung wird umgestellt zu MPL = R/P Der Quotienten bezeichnet man auch als reale Mietpreis. Der reale Mietpreis gibt den Mietpreis in Gütereinheiten anstelle von Geldeinheiten. Zusammenfassend: Die Unternehmung dehnt ihre Nachfrage nach dem jeweiligen Produktionsfaktor soweit aus, bis dessen Grenzprodukt auf den realen Faktorpreis abgesunken ist. 5 Mietpreis für Ausleihen und Einsetzen einer zusätzlichen Maschine 10/83

11 Die Verteilung des Nationaleinkommens Dies hat folgende Bedeutung bei der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung: Wenn es sich in der Volkswirtschaft um Wettbewerbsunternehmen, die ihren Gewinn maximieren, erhält jeder Produktionsfaktor seinen marginalen Beitrag zum Produktionsprozeß. Der Reallohn entspricht gerade dem Grenzprodukt der Arbeit, der reale Mietpreis entspricht gerade dem Grenzprodukt des Kapitals. gesamte reale Lohnsumme MPL * L gesamter realer Kapitalertrag MPK * K Der Teil des Gesamteinkommens, welcher übrig bleibt, nachdem die Produktionsfaktoren entlohnt wurden, wird als ökonomischer Profit oder Unternehmensgewinn bezeichnet. Unternehmensgewinn = Y (MPL*L) (MPK*K) auch als Y = ((MPL*L) (MPK*K) + Unternehmensgewinn Wie groß ist der Unternehmensgewinn? Wenn die Produktionsfunktion konstante Skalenerträge aufweist gleich null!! Diese Aussage folgt mathematisch dem Eulerschen Theorem 6. Denn falls jeder Faktor genau in Höhe seines Grenzproduktes entlohnt wird, entspricht die Summe der Faktorentlohnung genau der Gesamtproduktion. Zusammenfassend: Eine Produktionsfunktion mit konstanten Skalenerträgen impliziert bei Zielsetzung der Gewinnmaximierung und vollkommener Wettbewerb zusammen einen Unternehmensgewinn von null. Jedoch gehören in der Realität den Unternehmungen meist auch das eingesetzte Kapital. Weil Unternehmenseigentümer und Kapitaleigentümer dann dieselben Personen sind, wird der Kapitalertrag oft mit dem ökonomischen Profit in einem Betrag zusammengefaßt. Bezeichnet man diesen umfassenden Gewinn als buchhalterischen Gewinn, gilt Buchhalterischere Gewinn = Unternehmensgewinn + (MPK * K) Die Gesamtproduktion wird daher in Abhängigkeit von den jeweiligen Grenzprodukten auf die Entlohnung von Kapital und Arbeit verteilt. 6 Eulersches Theorem: zy = F(zK, zl), Ableitung nach z bilden und die Stelle z = 1 betrachten 11/83

12 (3.3) Die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen Fragestellung ist, wie der Output verwendet wird. Betrachtet wird eine geschlossene Volkswirtschaft (Nettoexporte sind null). in einer geschlossenen Volkswirtschaft gibt es nur drei Verwendungsmöglichkeiten. Y = C + I + G Einzelne Betrachtung: Konsum (C) Die Haushalte beziehen Einkommen aus ihrer Arbeit und aus dem Besitz von Kapital; sie entrichten Steuern an den Staat (Staat erhebt Steuern in Höhe von T) Das Einkommen nach Steuern wird als verfügbares Einkommen bezeichnet (Y-T); entscheiden welcher Teil des Einkommens konsumiert wird und welcher gespart. Annahme: Konsum hängt von der Höhe des verfügbaren Einkommen ab. Je höher das Einkommen, desto höher der Konsum: C = C(Y-T) Die Beziehung zwischen Konsum und verfügbarem Einkommen heißt Konsumfunktion. Den Zuwachs des Konsums bei einer Erhöhung des Einkommens um eine Mark bezeichnet man als marginale Konsumneigung (MPC, marginal prospensity to consume) Die marginale Konsumneigung liegt zwischen null und eins. Was im Beispiel bedeutet: Beträgt die marginale Konsumneigung 0,6, dann wird von einer Mark 0,6 Pfennig konsumiert und 0,4 Pfennig gespart. Investition (I) Die Höhe von der privaten Investitionsgüternachfrage hängt vom Zinssatz 7 ab, der die Kosten der Investitionsfinanzierung widerspiegelt. Die Investitionsentscheidung der Unternehmen ändert sich auch dann nicht, wenn sie über einen Kapitalstock verfügt. Das Unternehmen kann ja jederzeit das Geld anlegen und Zinseinnahmen erzielen. Die Beziehung läßt sich beschreiben: I = I(r) Unterschieden wird zwischen realem Zinssatz (inflationsbereinigtem)und nominalem Zinssatz (von den Investoren zu entrichten). Staatsausgaben (G) Dritte Komponente der Nachfrage sind die Käufe Staates (Waren und Dienstleistungen). Transferzahlungen stellen keine direkte Verwendung für produzierte Waren oder Dienstleistungen dar. Aus diesem Grund sind sie nicht in der Variablen G enthalten. Allerdings berühren Transferzahlungen die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen auf indirekte Weise. Sie werden in die Variable T mit aufgenommen. Das verfügbare Einkommen Y-T kann somit einen positiven Effekt der Transferzahlungen sowie einen negativen der Steuern haben. Die beiden Variablen werden als außerhalb des Modells festgelegt angenommen: G = G T = T Im nachfolgenden Abschnitt werden die Auswirkungen auf die endogenen Variablen beleuchtet. 7 Zusatzinformation: Unterschiede in den Zinssätzen hauptsächlich aufgrund dreier Faktoren: Fristigkeit, Risiko, steuerliche Behandlung 12/83

13 (3.4) Gleichgewicht und Zinssatz Untersucht wird im folgenden der Mechanismus untersucht, welcher dafür sorgt, daß die Summe von Konsum-, Investitions- und Staatsausgaben gerade mit der produzierten Menge an Waren und Dienstleistungen übereinstimmt. Im klassischen Modell spielt der Zinssatz eine Rolle: zwei Ansatzpunkte: - wie beeinflußt der Zinssatz Güterangebit und Güternachfrage - wie beeinflußt Kreditangebot und Kreditnachfrage Im nachfolgenden wird sich zeigen, daß die beiden Ansatzpunkte eins sind. Gleichgewicht am Gütermarkt: Das Angebot und die Nachfrage für den Output einer Volkswirtschaft Werden Konsumfunktion und Investitionsfunktion in die Kreislaufgleichung eingegeben ergibt sich: bisherige Annahmen: Y = C(Y-T) + I(r) + G Da die Variablen G, T exogen festgeschrieben sind (politisch festgelegt): Y = C + I + G Y = C( Y T ) + I() r + G C = C( Y T ) I = I() r Dieses besagt, daß das Angebot an Gütern mit seiner Nachfrage übereinstimmt, die sich als Summe aus den Konsum-, Investitions- und Staatsausgaben ergibt. G = G T = T Man beachte, daß der Zinssatz r die einzige Variable ist, die noch nicht festgelegt ist. Im klassischen Modell die Schlüsselrolle: Y = F K, L = Je höher der Zinssatz, desto niedriger ist das Investitionsniveau, und desto geringer ist somit die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen (C+I+G). Ist der Zinssatz zu hoch, dann sind die Investitionen zu gering, die Nachfrage ist kleiner als das Angebot. Ist der Zinssatz zu niedrig, ist das Investitionsniveau zu groß, du die Nachfrage übersteigt das Angebot. Nur beim gleichgewichtigen Zinssatz stimmen Angebot und Nachfrage überein. ( ) Y Produktionsfunktion! Gleichgewicht auf den Finanzmärkten: Angebot und Nachfrage für Kredite Der Zinssatz stellt die Kosten für die Kreditaufnahme und den Ertrag der Kreditvergabe dar. Zum besseren Verständnis wird der Finanzmarkt betrachtet: Y C G = I (Y-C-G) Outputmenge, die verbleibt, wenn die Nachfrage der Konsumenten und es Staates befriedigt wird. Sie wird als volkwirtschaftliche Ersparnis oder einfach als Ersparnis (S) bezeichnet. Unterteilung der Ersparnis in zwei Komponenten: privater Sektor und öffentlicher Sektor: (Y T - C) + (T G) = I (Y-T-C) stellt das verfügbare Einkommen abzüglich Konsum dar und entspricht daher der privaten Ersparnis. (T-G) stellt die Differenz aus Einnahmen und Ausgaben des Staates, die als staatliche oder öffentliche Ersparnis bezeichnet wird dar. Um nun die Rolle des Zinses zu Untersuchen, werden zunächst die Konsum- und die Investitionsfunktion in die Verwendungsgleichung des Einkommens eingesetzt und G und T exogen festgeschrieben. 13/83

14 Y C Y Y S = ( T ) G = I( r) ( T ) G = I() r C Y I() r Beim gleichgewichtigen Zinssatz stimmen Ersparnis und Investitionen sowie Kreditangebot und Kreditnachfrage überein. Der Zinssatz paßt sich so lange an, bis Investitionen und Ersparnis übereinstimmen. Ist der Zinssatz zu niedrig, wollen Investoren einen größeren Anteil an der Produktion einer Volkswirtschaft als es den Sparwünschen entspricht. Gleichbedeutend mit der Kreditnachfrage, die größer ist als das Kreditangebot. In diesem Fall werden die Investoren den Zinssatz in die Höhe treiben. Und umgekehrt. Veränderungen der Ersparnis: Die Wirkungen der Fiskalpolitik Fiskalpolitische Maßnahmen wirken direkt auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und damit auf Ersparnis, Investitionen und gleichgewichtigen Zinssatz. Eine Zunahme der Staatsausgaben Unmittelbare Folge ist eine Erhöhung der Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen um G. Da die Gesamtproduktion jedoch durch die vorhandenen Produktionsfaktoren festgelegt ist, muß die Erhöhung der Staatsnachfrage durch den Rückgang einer anderen Nachfragekomponente ausgeglichen werden. Da sich das verfügbare Einkommen (Y-T) nicht ändert, bleibt auch der Konsum (C) gleich. Die Zunahme der staatlichen Güternachfrage muß daher durch eine gleich hohe Abnahme der Investitionen kompensiert werden. Damit die Investitionen sinken, muß der Zinssatz steigen. Die Zunahme der staatlichen Güterkäufe führt daher zu einem Anstieg des Zinssatzes und zu einem Rückgang der Investitionen. Die zusätzlichen staatlichen Staatsausgaben verdrängen also die privaten Investitionen. Man spricht von einem Verdrängungseffekt oder Crowding out. Da die Zunahme der Staatsausgaben nicht mit einer Zunahme der Steuern einhergeht, finanziert der Staat die zusätzlichen Ausgaben durch Verschuldung. D.h. durch eine Verminderung der staatlichen Ersparnis. Da die private Ersparnis konstant bleibt, vermindert die zusätzliche Kreditaufnahme des Staates die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Durch eine Verminderung der gesamtwirtschaftlichen Ersparnis kommt es zu einer Linksverschiebung (siehe Bild) des Kreditangebotes, das für die Investitionen verfügbar ist. Der gleichgewichtige Zinssatz übersteigt die Kreditnachfrage nun das Kreditangebot. Der gleichgewichtige Zinssatz steigt bis zu dem Punkt, an dem die Investitionsfunktion die neue Sparfunktion schneidet. Eine Erhöhung der Staatsausgaben führt zu einem Anstieg der Zinsen! Eine Verminderung der Steuern Eine Verminderung der Steuern um T, führt zu einer direkten Erhöhung im gleichen Maße des verfügbaren Einkommens. Der Konsum steigt um T multipliziert mit der marginalen Konsumquote. Da die gesamtwirtschaftliche Produktion durch die Produktionsfaktoren festgelegt ist und das Niveau der Staatsausgaben durch die Regierung bestimmt wird, muß die Erhöhung des Konsums mit einer Verminderung der Investitionen einhergehen. Damit die Investitionen sinken, muß der Zinssatz steigen. Folglich führt eine Verminderung der Steuern genau wie eine Erhöhung der Staatsausgaben zu einer Verdrängung der privaten Investitionen und zu einem Anstieg des Zinssatzes (siehe obiges Bild). 14/83

15 Änderung der Investitionsnachfrage Bisher wurde gezeigt, auf welche Weise Fiskalpolitik die gesamtwirtschaftliche Ersparnis beeinflußt. Nun die Frage: Warum ändert sich die Investitionsnachfrage und wie sehen die Auswirkungen aus? Investitionsnachfrage ändert sich aufgrund technischen Fortschritt um diesen nutzen zu können, muß investiert werden. Staatseingriff der Staat fördert oder behindert durch entsprechende Steuergesetz-gebung Investitionen Überraschende Schlußfolgerung wäre, daß das Kreditangebot konstant bleibt und eine Zunahme der Investitionsnachfrage zu einer Erhöhung des gleichgewichtigen Zinssatzes führt. Da der Zinssatz den Ertrag des Sparens darstellt, könnte ein höherer Zinssatz zu einer Verringerung des Konsums und zu einer Erhöhung der Ersparnis führen. Demzufolge verläuft die Sparfunktion nicht vertikal, sondern mit einer endlichen positiven Steigung. Dies hat auch Auswirkungen auf das vorherige Beispiel der Investitionsnachfrage. Zusatzinformation: Das Identifikationsproblem der Zins-Investitions-Abhängigkeit Ökonomen gelingt es gewöhnlich nicht eine deutliche Beziehung zwischen Zinssatz und Investition nachzuweisen. Dies bedeutet man zwar nicht das Modell verwerfen muß, denn die Schwierigkeit wird als Identifikationsproblem bekannt. Dieses tritt dann auf, wenn Variablen auf mehr als eine Weise miteinander verknüpft sind. Untersucht man die empirischen Daten, beobachtet man eine Kombination dieser verschiedenen Beziehungen, und es ist schwierig, eine einzelne dieser Beziehung zu identifizieren. Folgendes Ergebnis kann angenommen werden: Realistischer ist es, davon auszugehen, daß sich die Zinssätze manchmal ändern, weil sich die Sparfunktion verschiebt, und daß sie sich manchmal ändern, weil sich die Investitionsfunktion verschiebt. 15/83

16 (4.0) Wachstum I Grob läßt sich der Wachstumsprozeß wie folgt schematisieren: Investitionen Steigerung des Kapitalstocks Steigerung des BIP Steigerung von Kapitel + Erhöhung der Ersparnisse Steigerung der Investitionen etc. Wachstumsindikatoren sind das reale BIP und das reale BIP pro Kopf Probleme des vereinfachten Modells: Der Kapitalstock nimmt ab durch Abschreibungen. Das Grenzprodukt des Kapitals (MPK) nimmt ab, d.h. ist der Kapitalstock bereits sehr groß, dann ist eine zusätzliche Einheit Kapital weniger nützlich, als wenn ein geringer Kapitalstock besteht. Modell ökonomischen Wachstums: Solow Modell 8 zeigt den Einfluß von dem Wachstum des Kapitalstocks, Wachstum der Erwerbsbevölkerung und technologischem Fortschritt auf die Produktion im Zeitverlauf dynamisches Modell Langfristig bestimmt die Sparquote einer Wirtschaft die Größe ihres Kapitalstocks und damit das Niveau ihrer Produktion. Je höher die Sparquote, desto höher der Kapitalstock und desto höher das Outputniveau. 4.1 Kapitalakkumulation Güterangebot und Nachfrage Güterangebot und Produktionsfunktion Das Güterangebot basiert auf der Produktionsfunktion: Y = F(K,L) Annahme : konstante Skalenerträge, d.h. Summe der Produktionselastizitäten der Cobb-Douglas-Funktion ist 1: Der Output verändert sich proportional zur Veränderung des Inputs. zy = F(zK,zL) Das Axiom konstanter Skalenerträge erlaubt es, alle Größen relativ zum Arbeitseinsatz auszudrücken. Für z = 1/L ergibt sich : Y/L = F (K/L,L/L) Y/L = F (K/L) y = f(k) 9 10 Für das MPK, das angibt, um welchen Betrag die Produktion per capita steigt, wenn eine zusätzliche Einheit Kapital eingesetzt wird, ergibt sich damit: MPK = f(k+1)-f(k) Güternachfrage und Konsumfunktion Güternachfrage pro Kopf ergibt sich als Summe des Konsums c und der Investitionen i. y = c+i Einbeziehung der Annahme, daß ein Teil des Einkommens gespart wird (Sparquote s): c = (1-s)y y = (1-s)y + i i = sy Damit stimmen die Investitionen mit der Ersparnis überein. Die Sparquote q bestimmt die Aufteilung des Outputs auf Konsum und Investition. 8 Robert M. Solow, A Contribution to the Theory of Economic Growth, Quaterly Journal of Economics, Februar 1956, S Minuskeln bezeichnen Mengen pro Kopf 10 Es gilt f(k) = f(k,1) 16/83

17 Wachstum des Kapitalstocks und steady state Der Kapitalstock einer Volkswirtschaft ändert sich im Zeitverlauf. Investitionen Steigerung des Kapitalstocks Abschreibungen (Verschleiß von Kapitalgütern) Senkung des Kapitalstocks Investitionen Es gilt: i = sy Durch Einsetzen der Produktionsfunktion lassen sich die Pro-Kopf-Investitionen als Funktion der Kapitalintensität ausdrücken: i = sf(k) Für jeden Wert von k wird das Outputvolumen durch die Produktionsfunktion bestimmt. Die Sparquote determiniert die Aufteilung des Outputs auf Konsum und Investitionen. Der Konsum beträgt demnach f(k) sf(k) Abschreibungen Ein konstanter Bruchteil δ (Abschreibungsrate) des Kapitalstocks verschleißt jedes Jahr. Die Abschreibung ist damit proportional zum existierenden Kapitalstock. Die Änderung des Kapitalstocks ist damit die Differenz der Investitionen abzüglich der Abschreibungen. k gibt die Änderung des Kapitalstocks in zwei aufeinanderfolgenden Jahren an. Da Investitionen und Ersparnisse übereinstimmen, ergibt sich folgende Gleichung: k = sf(k) δk Je höher der Kapitalstock ist, desto höher sind auch Produktion und Investitionen, damit aber auch die Abschreibungen. Für genau eine Höhe des Kapitalstocks entspricht der Umfang der Investitionen gerade dem Umfang der Abschreibungen. Dann wird sich der Kapitalstock im Lauf der Zeit nicht ändern, weil sich Investitionen und Abschreibungen gerade ausgleichen. Der steady state ist somit für k = 0 erreicht. Die Höhe des Kapitalstocks im steady state wird mit k* bezeichnet. Resumé Die Kapitalbildung bestimmt das Wirtschaftswachstum. Bei gegebenem Abschreibungssatz δ begrenzt die Sparquote s das Wachstum. Das Wachstum ist um so höher, je höher die Sparquote s und der Kapitalstock k in der Ausgangsperiode sind. Langfristig sinkt die Wachstumsrate auf 0 ab. 17/83

18 Bedeutung: Wirtschaften, die den steady state erreicht haben, werden auf Dauer in diesem Punkt verharren. Wirtschaften, die sich nicht im steady state befinden, werden sich auf die Dauer auf ihn zubewegen. Der stationäre Zustand verkörpert in diesem Sinne das langfristige Gleichgewicht der Wirtschaft. Im Zustand k 1, also dann, wenn die Kapitalintensität unter dem stationären Niveau liegt, sind die Investitionen größer als die Abschreibungen, der Kapitalstock nimmt daher zu, bis er den steady state k* erreicht hat. Im Zustand k 2 sind die Investitionen geringer als die Abschreibungen, daher wird der Kapitalstock durch den Verschleiß im Zeitverlauf sinken. Der Einfluß des Sparens auf das Wachstum Eine Zunahme der Sparquote s impliziert für jeden gegebenen Kapitalstock ein höheres Investitionsvolumen. Die Sparfunktion verschiebt sich daher aufwärts. Im ursprünglichen stationären Zustand sind die Investitionen nun höher als die Abschreibungen. Der Kapitalstock wächst, bis die Wirtschaft einen neuen stationären Zustand mit einem höheren Kapitalstock und einem höheren Niveau des Outputs erreicht hat. Die Sparquote bestimmt langfristig die Größe des Kapitalstocks einer Wirtschaft und somit das Produktionsniveau. 18/83

19 4.2 Das Golden Rule -Niveau des Kapitalstocks Der Vergleich zwischen verschiedenen stationären Zuständen Ziel der politischen Entscheidung: Maximierung der gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt Wahl des stationären Zustands, der mit dem höchsten Konsumniveau verbunden ist. Der stationäre Wert von k, der den Konsum maximiert, wird mit k** bezeichnet und das Golden-Rule-Niveau des Kapitalstocks genannt. Der Konsum ist die Differenz von Produktion und Investitionen: c=y-i Durch Einsetzen der stationären Werte von Output f(k*) und Investitionen, die den Abschreibungen δk entsprechen, ergibt sich für den stationären Pro-Kopf-Konsum: c*=f(k*)-δk* erhöhter Kapitalstock Ermöglichung einer erhöhten Produktion größerer Teil des Outputs zum Ersatz des verschlissenen Kapitalstocks erforderlich Kapitalstock unterhalb des Golden Rule-Niveaus: * Vergrößerung des Kapitalstocks Zunahme des Outputs, die die Abschreibungen übersteigt Zunahme des stationären Konsums Kapitalstock oberhalb des Golden Rule-Niveaus: * Vergrößerung des Kapitalstocks Erhöhung des Outputs, die kleiner ist als die Erhöhung des Abschreibungen Verminderung des stationären Konsums Im Golden Rule- Niveau des Kapitalstocks k** ist die Differenz von Output und Abschreibungen maximal, d.h. die Steigung der Produktionsfunktion (= Grenzprodukt des Kapitals MPK) stimmt mit der der δk-linie überein. Alternative Herleitung: c*=f(k*)-δk* dc * = f ( k) δ = 0 mit f (k) als MPK dk * MPK=δ Die Wirtschaft bewegt sich nicht automatisch auf das Golden Rule-Niveau zu. Dahinter steht vielmehr die Entscheidung für eine bestimmte Sparquote. Eine Erhöhung der Sparquote führt zu einer Periode hohen Wachstums, bis der neue steady state erreicht ist. Dennoch kann die Ersparnis allein kein dauerhaftes Wirtschaftswachstum generieren. 19/83

20 Der Weg zum Steady state der Goldenen Regel Ein zu hoher Kapitalstock im Ausgangszeitpunkt Aufgaben: Verminderung der Sparquote Anstieg des Konsumniveaus/ Abnahme der Investitionen, diese sind geringer als die Abschreibungen Verminderung des stationären Kapitalstocks Verminderung von Produktion, Konsum und Investitionen Konsumniveau ist höher als im Ausgangsniveau, dieses gilt für den gesamten Anpassungsprozeß, zu jedem Zeitpunkt!!! Ein zu geringer Kapitalstock im Ausgangszeitpunkt Aufgaben: Erhöhung der Sparquote Rückgang des Konsums/ Anstieg der Investitionen Anstieg des Kapitalstocks im Zeitverlauf allmähliche Zunahme von Produktion, Konsum und Investitionen Erhöhung der ökonomischen Wohlfahrt auf lange Sicht, zu Beginn ist jedoch eine Verminderung des Konsums erforderlich und eine Erhöhung der Investitionen erforderlich; vorteilhaft für künftige Generationen. 4.3 Bevölkerungswachstum Die Erklärung dauerhaften ökonomischen Wachstums ist nicht durch das Solow-Modell in der bisherigen Form möglich. Dazu bedarf es der Einbeziehung des Bevölkerungswachstums und des technologischen Fortschritts. Im folgenden wird davon ausgegangen, daß die Bevölkerung um eine konstante Rate n steigt. Der stationäre Zustand bei Wachstum der Bevölkerung Die Investitionen erhöhen den Kapitalstock, die Abschreibungen vermindern ihn. Außerdem läßt eine steigende Zahl der Erwerbstätigen die Kapitalintensität sinken. Die Veränderung des Pro-Kopf-Kapitalstocks ergibt sich aus k = i (δ+n)k Investitionen Erhöhung des Kapitalstocks per capita Abschreibungen und Bevölkerungswachstum Verminderung des Kapitalstocks per capita Break-even Investitionsvolumen: (δ+n)k ist das Investitionsvolumen, das erforderlich, um den Pro-Kopf-Kapitalstock konstant zu halten. Ersatz des abgeschriebenen Kapitals δk Investitionen, um neue Erwerbstätige mit Kapital auszustatten nk Durch Einsetzen von sf(k) für i ergibt sich: k = sf(k)-(δ+n)k Im stationären Zustand gilt für k* also k = 0 und i* = δk* + nk*, denn hier heben sich die Wirkungen der Investitionen und die des Bevölkerungswachstums und der Abschreibungen gerade auf. 20/83

21 Die Konsequenzen des Bevölkerungswachstums Folgen: Beitrag zur Erklärung dauerhaften ökonomischen Wachstums o Wachstum der Anzahl der Erwerbstätigen um die Rate n Zunahme des Gesamtkapitalstocks und der Gesamtproduktion um die gleich Rate n Erklärung der Unterscheide des Wohlstands im internationalen Vergleich o Zunahme des Bevölkerungswachstums Reduktion der Kapitalintensität Pro- Kopf-Kapitalstock geringer Output als Funktion des Pro-Kopf-Kapitalstock y = f(k*) nimmt ab Auswirkungen auf das Golden Rule-Modell der Kapitalakkumulation o stationärer Konsum beträgt nun o c* = f(k*) (δ+n)k* konsummaximaler Wert gegeben durch MPK = δ +n bzw. MPK δ = n o Damit entspricht das um die Abschreibungen verringerte MPK gerade der Rate des Bevölkerungswachstums Je höher die Rate des Bevölkerungswachstums, desto geringer ist das Niveau der Pro-Kopf-Versorgung 21/83

22 (5.0) Wachstum II 5.1 Technologischer Fortschritt im Solow-Modell Die Arbeitseffizienz Ausgehend von der Produktionsfunktion Y = F(K,L) wird nun die Arbeitseffizienz E in das Modell integriert, die das Wissen einer Gesellschaft bezüglich der Produktionsmethoden widerspiegelt. Y = F(K,L E) Das Produkt L E stellt den in Effizienzeinheiten gemessenen Arbeitseinsatz dar, das Arbeitsvolumen L berücksichtigt die Anzahl der Beschäftigten und deren Effizienz. Für den technologischen Fortschritt wird angenommen, daß er zu einem konstanten Wachstum der Arbeitseffizienz um die Rate g führt. g ist die Rate des arbeitsvermehrenden Fortschritts. Da das Arbeitsvolumen mit der Rate n und die Effizienz jeder Einheit um g steigt, erhöht sich die Arbeitseffizienz um die Rate n+g. Während die Kapitalintensität gemessen als Kapitalstock pro Effizienzeinheit sinkt, wächst also die Arbeitseffizienz mit der Rate g und damit der Pro-Kopf-Output. Der stationäre Zustand bei technologischem Fortschritt Nun gilt: k = K/ (L E) zur Bezeichnung des Kapitalstocks pro Effizienzeinheit und y = Y/ (L E) zur Bezeichnung der Produktion pro Effizienzeinheit. Dadurch ergibt sich für die Entwicklung der Kapitalintensität k Zeitverlauf k = sf(k) (δ + n + g)k Wie bisher ist damit die Kapitalstockänderung k gleich den Investitionen sf(k) minus den break-even Investitionen (δ+n+g)k, wobei k=k/el ist. Um k konstant zu halten, sind Investitionen in Höhe von δk nötig, um das verschlissene Kapital zu ersetzen, in Höhe von nk, um die neuen Arbeitskräfte mit Kapital auszustatten und in Höhe von gk, um die gestiegene Arbeitseffizienz mit Kapital zu versehen. Die Wirkungen des technologischen Fortschritts Weil der Kapitalstock pro Effizienzeinheit konstant ist und der Output pro Effizienzeinheit y =f(k) eine Funktion des Kapitalstocks ist, ist auch dieser konstant. Die Arbeitseffizienz eines Erwerbstätigen wächst aber mit der Rate g, die Pro-Kopf-Produktion daher ebenfalls. Die gesamte Produktion Y = y ( L E) wächst mit der Rate n+g. Dem Solow-Modell zufolge kann nur der technologische Fortschritt die anhaltende Zunahme des Lebensstandards erklären, da die Steuerung durch die Sparquote nur solange Wachstum erzeugt, bis ein neuer steady-state erreicht ist. Da der Konsum im stationären Zustand durch c* = f(k*) (δ+n+g)k* gegeben ist, folgt nach Umformung, daß der stationäre Zustand der Goldenen Regel durch die Gleichheit von Nettogrenzprodukt des Kapitals und stationärer Wachstumsrate gekennzeichnet ist. MPK δ = n+g 22/83

23 5.2 Wachstumspolitik Abschätzung der Sparquote Bedeutung der Sparquote: entscheidend für den Lebensstandard der Bevölkerung bestimmt das stationäre Niveau des Kapitalstocks und des Outputs Ist der Kapitalstock gemessen am Niveau der Goldenen Regel zu gering, so gilt gemäß der Annahme abnehmender Grenzprodukte: MPK δ > n+g Eine Erhöhung der Sparquote führt dann zu einem stationären Zustand mit höherem Konsum. Bei einem zu hohen Kapitalstock sollte die Sparquote vermindert werden, denn es gilt: MPK δ < n+g Deshalb sind Schätzungen des MPK -δ und der Wachstumsrate notwendiger Bestandteil der Wirtschaftspolitik. Wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Änderung der Sparquote Änderung der Sparquote durch folgende staatliche Mittel: Veränderung der öffentlichen Ersparnis, der Differenz aus Steuereinnahmen und Staatsausgaben Stimulation privater Investitionen: Ein Budgetdefizit verdrängt tendenziell private Investitionen. Durch einen Budgetüberschuß kann der Staat Schulden abbauen und private Investitionen stimulieren. steuerliche Anreize, z.b. eine Steuerbefreiung der privaten Alterssicherung, zur Erhöhung der Nettoerträge und Stimulation der privaten Ersparnis Allokation der gesamtwirtschaftlichen Investitionen Beispiele unterschiedlicher Formen von Kapital: Infrastruktur, d.h. öffentliche Kapitalgüter herkömmliche Kapitalgüter, Maschinen, Gebäude etc. Humankapital, d.h. die Qualifikation Zur Förderung des Wachstums muß die Wirtschaftspolitik die Frage beantworten, welche Arten von Kapital das höchste Grenzprodukt aufweisen. Einige Ökonomen befürworten aus der Annahme heraus, daß die Industrien mit dem höchsten MPC als eheste zum Marktzins Kredite aufnehmen, eine weitgehende Zurückhaltung des Staates, der lediglich für faire Rahmenbedingungen sorgen soll. Die Anhänger der sogenannten Industriepolitik hingegen plädieren für eine Förderung der Kapitalarten, bei denen durch externen Effekte, zum Beispiel wenn sich verbesserte Produktionsprozesse als Nebeneffekt der Kapitalakkumulation ergeben (learning by doing), die sozialen Erträge der Kapitalbildung größer sind als vom Solow-Modell prophezeit. Die Messung der Externalitäten ist jedoch praktisch unmöglich, zudem ist der politische Prozeß unvollkommen, da die Begünstigungen durch den Staat nicht nur von der Höhe der Externalitäten, sondern auch dem politischen Einfluß abhängig sind. Förderung des technologischen Fortschritts Förderung von Forschung und Entwicklung: Patentrecht: gewährt ein zeitlich begrenztes Monopol Steuerbegünstigungen Unterstützung der Grundlagenforschung durch öffentliche Einrichtungen 23/83

24 5.3 Endogene Wachstumstheorie Das Grundmodell Gegeben sei die Produktionsfunktion, die keine sinkenden Grenzprodukte des Kapitals aufweist: Y = AK Y: Output K: Kapitalstock A: Konstante, die den Output mißt, der mit jeder Einheit Kapital produziert wird Ein Teil s des Einkommens werde investiert und gespart. Für die Kapitalakkumulation ergibt sich: K = sy δk Veränderung des Kapitalstocks = Investitionen Abschreibungen Nach Umformung und Kombination mit der Produktionsfunktion ergibt sich: Y/Y = K/K = sa δ Nach dieser Gleichung kann das Einkommen auch ohne die Annahme technologischen Fortschritts dauerhaft wachsen solange sa > δ gilt. Es stellt sich aber die Frage, inwiefern es sinnvoll ist, von konstanten Grenzerträgen auszugehen. Wenn der Kapitalstock nur Bauten und Ausrüstungen umfaßt, erscheint die Annahme sinkender Grenzerträge plausibler. Interpretiert man den Begriff des Kapitals jedoch weiter und betrachtet Wissen als Kapital, so erscheinen konstante Grenzerträge durchaus überzeugender. Ein Zwei-Sektoren-Modell Von diesem Grundmodell ausgehend sind Modelle mit mehreren Produktionssektoren entwickelt worden. Um dieses zu veranschaulichen wählen wir beispielhaft ein Modell mit zwei Sektoren, Produktionsunternehmen von Waren und Dienstleistungen und Forschungsuniversitäten zur Produktion von Wissen. Bei der Produktionsfunktion wird wieder von konstanten Skalenerträgen ausgegangen, die Wirtschaft weist außerdem konstante Grenzerträge des Kapitals auf. Produktionsfunktion der Produktionsunternehmen: Y = F[K, (1-u)EL] Produktionsfunktion der Forschungsuniversitäten: E = g(u)e Kapitalakkumulation: K = sy -δk u: Anteil der Erwerbspersonen an den Universitäten E: Wissensbestand g: Funktion, die zeigt, wie das Wissenswachstum von dem Anteil der an den Universitäten Beschäftigten abhängt Durch die Annahme konstanter Grenzerträge des Kapitals kann dieses Modell dauerhaften Wachstum generieren, da sich die Schaffung neuen Wissens an den Universitäten nie verlangsamt: Wie im Solow-Modell bestimmt der Anteil s des Outputs, der für Investitionen und Ersparnis verwendet wird, den stationären Zustand des physischen Kapitals. Der Anteil der Erwerbspersonen u an den Universitäten bestimmt das Wachstum des Wissensbestandes. Durch beide Variablen s und u beeinflussen das Einkommensniveau, die stationäre Wachstumsrate des Einkommens allerdings wird durch u bestimmt. Die Mikroökonomik von Forschung und Entwicklung Der Prozeß von Forschung und Entwicklung: Forschung in großem Maße von Unternehmen durchgeführt: Gewinnmotiv Fortschritt kann profitabel sein: temporäres Monopol durch Patent oder Vorteil, das Produkt als erster produziert zu haben Grundlage für Weiterentwicklungen anderer Unternehmen Betreiben Unternehmen zu viel oder zu wenig Forschung? Verbesserung der Position anderer Unternehmungen durch die Entwicklung einer Basis für weitere Forschung Schwächung anderer Unternehmungen dadurch, daß die Unternehmung das Produkt als erste auf den Markt bringt 24/83

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