Regionale gesundheitliche Ungleichheiten Beschreibung, Ursachen, Interventionsmöglichkeiten. Armut und Gesundheit Berlin 6. März 2015 David Klemperer
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- Gerhardt Kneller
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1 Regionale gesundheitliche Ungleichheiten Beschreibung, Ursachen, Interventionsmöglichkeiten Armut und Gesundheit Berlin 6. März 2015 David Klemperer
2 Kernaussagen 1. Die Bevölkerungsgesundheit in Deutschland ist durch gravierende soziale Ungleichheiten in der Morbidität und Mortalität gekennzeichnet, die sich auch regional zeigen. 2. Zur Erklärung der Gesundheitsunterschiede taugt das Dahlgren-Whitehead-Modell der Determinanten der Gesundheit. 3. Das Wissen über Wege zur Minderung regionaler Gesundheitsunterschiede wächst. 4. Gentrifizierung als Gesundheitsproblem zu beschreiben ist schwierig.
3 Sozioökonomischer Status und Gesundheit Einkommensposition Datenbasis: SOEP und Periodensterbetafeln Lampert et al. 2007
4 Sterblichkeit vor dem 65. Lebensjahr nach Einkommen 31,0 24,0 20,8 17,7 Kroll, Lampert ,0
5 KiGGS: Allgemeiner Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen nach sozialem Status mittelmäßig, schlecht oder sehr schlecht Klemperer Lampert 2011
6 Klemperer
7 Wohnen und Gesundheit physikalische Umwelt gebaute Umgebung / built environment Luft, Wasser, Boden walkability food environment Verkehrsanbindung, ÖPNV Geschäfte/Einkaufsmöglichkeiten ( food deserts )... soziale Umwelt Einkommen(sungleichheit) Arbeitslosigkeit(slosigkeit) Sicherheit / Kriminalität...
8 distale Kausalfaktoren flussaufwärts proximale Kausalfaktoren flussabwärts Dahlgren G, Whitehead M, Modifikation Robra, Richter, Klemperer 2014
9 Köckler et al. Gesundheitsfördernde Stadtentwicklung für alle: Gemeinsam den Bestand entwickeln. UMID 2, 2014, S.24
10 Empowerment die Möglichkeiten der Menschen zu erhöhen, ihr eigenes Leben zu kontrollieren Rappaport 1981 Verwirklichungschancen Gesellschaftliche Institutionen ermöglichen autonome individuelle Entscheidungen durch Sicherstellung: Politische Freiheiten, Transparenzgarantien, Sozialer Schutz Sen 1999, S. 38 ff. Soziales Kapital Merkmale sozialer Organisation wie Netzwerke, Normen und soziales Vertrauen, die Koordination und Kooperation zu gegenseitigem Vorteil unterstützen Putnam 1995 Salutogenese Gesundheitskonzept. Fähigkeiten/Ressourcen der Menschen, das Leben mit seinen Anforderungen, Belastungen und Problemen zu meistern Antonovsky 1991 Ottawa Charta
11 soziale Beziehungen/soziales Kapital Breslow, Kaplan, Berkman, Syme, House, Putnam Netzwerktheorien networks operate at the behavioral level through 5 primary pathways (1) provision of social support (2) social influence (3) social engagement and attachment (4) access to resources and material goods (5) negative social interactions including conflict and abuse è direct physiological stress responses è health-damaging behaviors è health-promoting behavior Berkman und Krishna, 2014 Kindle position 6976
12 Social support subtypes emotional instrumental appraisal informational Berkman und Krishna, 2014 Kindle position 6994 mechanisms that influence disease patterns in social networks social support social influence social engagement and participation regulation of contact with infectious disease access to material goods and resources Berkman und Krishna, 2014 Kindle position 7107 è health behaviours, cognitive and emotional states, stress response Netzwerktheorien
13 impact bias People tend to overestimate the long-term impact of both positive events, such as winning a lottery or receiving tenure, and negative events, such as injury or personal loss Brickman, Coates, and Janoff-Bulman 1978 cited in Tversky A, Griffin D. Endowments and contrast in judgments of wellbeing. In: Kahneman D, Tversky A, eds. Choices, Values, and Frames. New York: Russell Sage Foundation, Cambridge University Press; kindle position Unterschätzung positiver als auch und Überschätzung negativer Langzeitfolgen von Ereignissen hohe Adaptationsfähigkeit
14 Fazit Wohnen ist eine wesentliche Determinante von Gesundheit. Wohnen wirkt auf die Gesundheit durch ein breites Spektrum von interagierenden Faktoren. Bei gegebener Gentrifizierung sind nachteilige Gesundheitsfolgen denkbar und für die Verdrängten am ehesten durch ein gesundheitsförderndes neues Wohnumfeld zu vermeiden. Besser ist primäre Prävention durch eine umweltgerechte Stadtentwicklung.
15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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