4.1. Chirurgie gemäss Leitlinie Gynäkologische Onkologie

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Transkript:

Ovarialkarzinom = Invasives Adenokarzinom des Ovars 1 ; die gilt auch für das Tubenkarzinom und das primäre peritoneale Karzinom 1. Grundlagen S3-2013 (Blaubuch) ESMO Guideline (Blaubuch) Jede Patientin muss an der Tumorkonferenz des Gynäkologischen Tumorzentrums vorgestellt werden Vergleiche auch interne gynäkologisches Tumorzentrum: https://www.obsgynwiki.ch/gynaekologie/gynaekologisches-tumorzentrum/ovarialkarzinom 2. Diagnose: Gynäkologische und internistische Untersuchung. Familienanamnese (v.a. Mammakarzinom bei BRCA1/2; v.a. Kolon- und Endometriumkarzinom bei HNPCC), Thorax dv/ds, CT Abdomen und Becken, CA125; Pleurapunktion bei Pleuraerguss. In der Regel keine Indikation für das Erzwingen einer präoperativen Histologie. Indikation für genetische Beratung für BRCA1/2 bei wenig differenziertem serösem Karzinom. 3. Staging FIGO Stadien 2014 (http://www.cancer.gov/types/ovarian/hp/ovarian-epithelial-treatmentpdq#section/_13) identich mit AJCC 2017, 8. Auflage, massgeblich ist das postoperative Stadium. 4. Primäre Therapie 4.1. Chirurgie gemäss Gynäkologische Onkologie Mediane Laparotomie, bilaterale Adnexektomie, Hysterektomie, Omentektomie, Appendektomie, maximales Debulking, zytologische Untersuchung von Aszites oder Peritoneallavage- Flüssigkeit, systematische Quadranten-Biopsien des Peritoneums, wenn makroskopisch ausschliesslich das kleine Becken befallen ist; Resektion klinisch befallener Lymphknoten 1 Nicht-epitheliale maligne Neoplasien des Ovars (sex cord stromal tumors, Keimzelltumoren, etc.) sind nicht Gegenstand dieses Texts. Seite: 1 von 6

(präoperative PET-CT und intraoperativer Befund). Vollständiges Staging auch bei FIGO I Tumoren mit kompletter Lymphadenektomie pelvin und paraaortal! In der Rezidivsituation Feststellung des «AGO-Score» (Guter AZ=ECOG 0, makroskopisch vollständige Resektion des Ovarialkariznoms, Aszites < 500 ml; wenn alle Kriterien erfüllt: «AGO-Score positiv») bei jeder Patientin. Intervall Debulking Operation nach 3 Chemotherapiezyklen nach suboptimalem Debulking (Resttumor >1 cm) und bei primär irresektablem Ovarialkarzinom, v.a. bei Primäroperation ausserhalb eines Zentrums mit Gynäkologischen Onkologen: Überlebensvorteil möglich, nur für jüngere Patientinnen in gutem Allgemeinzustand. CT, Konsil gynäkologische Onkologie und Vorstellung am Tumorboard des Gynäkologischen Tumorzentrums sofort nach Zyklus 3. 4.1.1. Präoperative Chemotherapie Ausschliesslich nach Vorstellung an der Tumorkonferenz des Gynäkologischen Tumorzentrums. Indikationen: Patientinnen in schlechtem Allgemeinzustand, voraussichtlich makroskopisch irresektable peritoneale Ausbreitung. 4.2. Chemotherapie 4.2.1. Indikationen Die Diagnose der FIGO-Stadien <IIIC setzt eine adäquate Operation voraus (vergleiche gynäkologisches Tumorzentrum). FIGO IA G1: Keine Chemotherapie. FIGO IA G2, IB G1 und G2: Indikation als Individualentscheid. FIGO IC: Immer. [Iatrogene Ruptur ist prognostisch äquivalent mit IC und muss entsprechend behandelt werden.] Grad 3 und clear cell -Histologie: Immer. 4.2.2. Chemotherapie ausserhalb einer Studie Ab FIGO IC bis FIGO IIIC mit makroskopisch vollständiger Resektion: Paclitaxel (175 mg/m 2 über 3 h an Tag 1, alle 3 Wochen, 6 Zyklen (max. 8 Zyklen bei anhaltendem Ansprechen bis 6 Zyklen). [Alternativ mit geringerer Akuttoxizität 80 mg/m 2 an den Tagen 1, 8, 15) + Carboplatin (AUC=5-6 mg/ml Min am Tag 1); 6 Zyklen zu 21 Tagen] oder Seite: 2 von 6

FIGO IIIC mit sichtbaren Residuen oder FIGO IV: Paclitaxel (175mg/m 2 über 3 h am Tag 1) + Carboplatin (AUC=5-6 mg/ml Min am Tag 1) + Bevacizumab 2 ; 6 Zyklen zu 21 Tagen, Erhaltung mit Bevacizumab bis zu einer maximalen Therapiedauer von 15 Monaten. oder bei vermindertem AZ Paclitaxel (60mg/m 2 über 1 h an den Tagen 1, 8, 15) + Carboplatin (AUC=2 mg/ml Min an den Tagen 1, 8, 15); Zyklen zu 21 Tagen (ohne Bevacizumab) 3 oder bei Allergie gegen Paclitaxel oder vorbestehender Polyneuropathie PEG-liposomales Doxorubicin (Caelyx, 30 mg/m 2 ) + Carboplatin (AUC = 5 mg/ml*min) Zyklen zu 21 Tagen (ohne Bevacizumab) 4 Bei Patientinnen in frühen Stadien (FIGO IA oder IB, G3) oder in reduziertem Allgemeinzustand oder mit vorbestehender Polyneuropathie oder Verweigerung der Chemotherapie wegen drohender Alopezie: Carboplatin (AUC=6 mg/ml Min) Monotherapie, Zyklen zu 21 Tagen Therapiedauer: Stadium FIGO IA-IC: 6 (3 bei nicht-serösen Karzinomen) Zyklen. Ab Stadium FIGO II und höher: 6 Zyklen [bei weiterhin langsam sinkendem CA125 bei Zyklus 5/6, evtl. Ausdehnung auf 8 Zyklen diskutieren.] Keine Indikation für eine Erhaltungschemotherapie. 4.2.3. Verlaufskontrollen vor und während der Chemotherapie CT postoperativ und nach Abschluss der Chemotherapie, sofern in der postoperativen CT ein Tumorrest sichtbar ist. CA125 mindestens nach Zyklus 3 und nach Zyklus 6. 4.3. Nachsorge in Absprache mit Gynäkologie Die frühe Rezidivdiagnose und Chemotherapie aufgrund eines Anstiegs von CA125 verlängert das Überleben nicht und verschlechtert die Lebensqualität. Ob die frühe Rezidivdiagnose im Hinblick auf sekundäres Debulking die Prognose verbessert, ist unsicher, aber nicht widerlegt. 2 *Sofern kein Intervall-Debulking geplant ist bei Patientinnen im Stadium FIGO IIIC mit postoperativen Residuen, inoperablem Stadium IIIc und im Stadium FIGO IV (nach Kostengutsprache): zusätzliche Therapie mit Bevacizumab 7.5 mg/kg alle 3 Wochen, beginnend 6 Wochen nach Laparotomie, für maximal 15 Monate oder bis Progression. 3 MITO-7 Lancet Oncol 2014 14 396ff 4 MITO-2 JCO 2011 29 3628ff Seite: 3 von 6

Patientinnen sollen darüber aufgeklärt werden, dass a) die Messung von CA125 nicht von gesichertem Nutzen ist. b) es denkbar ist, dass eine frühere Diagnose eine vollständigere Rezidiv-Operation erlaubt. c) das erhöhte CA125 keine Indikation ist für eine Chemotherapie. Die Entscheidung für oder gegen die Messung von CA125 ist ein Individualentscheid. Empfehlung: Gynäkologische (Gynäkologisches Tumorzentrum oder praktizierender Gynäkologe) Untersuchung alle 3-6 Monate in den ersten 2-4 Jahren, dann halbjährliche klinische und gynäkologische Untersuchung bis 5 Jahre. CA125 nur bei Patientinnen mit initial hohem CA125, die für eine Rezidivoperation in Frage kommen. Weiterführende Bildgebung bei Auftreten von Beschwerden und bei verdächtigen klinischen Befunden. 5. Rezidivtherapie Vorstellung am Tumorboard in jedem Fall erforderlich mit Frage nach Re-Operation und (seltener!) Indikation für Radiotherapie. 5.1. Chirurgie Bei längerer Rezidivfreiheit (> 1 Jahr) und «positivem AGO-Score» wird die vollständige Resektion mit anschliessender Chemotherapie die Prognose wahrscheinlich verbessern. Nach Rezidivoperation ist eine Chemotherapie in der Regel indiziert. 5.2. Chemotherapie Beginn der Therapie: Bei Auftreten erster Beschwerden. Frühe Therapie (z.b. bei ansteigendem CA125) nicht wirksamer als Beginn bei Beschwerden. Verlängerung des Platin-freien Intervalls mit einem anderen Zytostatikum ist vermutlich schädlich. 5.2.1. Therapie in Studie hat immer Priorität Gemäss Studienliste. 5.2.2. Ausserhalb einer Studie Unterscheidung zwischen Platin-sensibel (Rezidiv > 6 Monaten nach letzter Therapie mit Platinverbindung) und Platin-resistent (Rezidiv nach < 6 Monaten oder Progression unter Platin-Verbindung). Genetische Beratung für jede Patientin mit G3 serösem Ovarialkarzinom (Mutation in BRCA1 oder BRCA2 bei > 10% der Patientinnen. Seite: 4 von 6

Pt-sensibel : Carboplatin + Gemcitabin (Vorsicht: Carboplatin AUC = 4 mg/ml*min) + Bevacizumab 15 (!) mg/kg alle 3 Wochen nach Kostengutsprache durch Krankenkasse. Erhaltung mit Bevacizumab bis Progression. Kein Bevacizumab, wenn in erster Linie bereits eingesetzt. oder Carboplatin (AUC 5 mg/ml*min), in Kombination mit Paclitaxel (alle 3 Wochen oder wöchentlich) oder mit PEG-liposomalem Doxorubicin (Caelyx 30 mg/m 2 ; Vorsicht: 4(!)-Wochen-Zyklen). Erhaltungstherapie mit Olaparib bei Patientinnen mit G3 (high grade) serösem Ovarialkarzinom und bekannter Keimbahn- oder somatischer Mutation in BRCA1 oder BRCA2 (Messung in Pathologie LUKS, vorerst immer nach genetischer Beratung bei Dr. Kathrin Schwedler, Frauenklinik). [2018 EAP für Niraparib ohne Test auf BRCA1/2.] Pt-resistent : PEG-liposomales Doxorubicin oder Gemcitabin + Bevacizumab 15 (!) mg/kg alle 3 Wochen nach Kostengutsprache, Erhaltung mit Bevacizumab bis Progression. Kein Bevacizumab, wenn in erster Linie bereits eingesetzt. oder Paclitaxel (evtl. wöchentlich), Trabectedin, Topotecan; Auswahl nach erwarteter/tolerabler Toxizität. Drittlinienchemotherapie: Wirkung betreffend Palliation und Lebensverlängerung unbewiesen. Auswahl der Medikamente wie oben. Tamoxifen und Letrozol: Partielle Remission oder 'stable disease' bei etwa 10% der Patientinnen mit ER+ Ovarialkarzinom (Kostengutsprache erforderlich!) 5.3. Verlaufskontrollen Klinisch, CA125 (evtl. Radiologie) nach 2 (-4 für Topotecan) Zyklen. CA125 kann selten das klinische Ansprechen unterschätzen, aber meist sehr gute Korrelation zwischen klinischem und CA125 Ansprechen. Änderungsverlauf Version: Geändert: Datum: Beschreibung der Änderung: 02 S. Aebi, CA Med. Onkologie 28.11.2013 Bevacizumab im Rezidiv 03 S. Aebi 01.12.2014 Weekly Paxlitaxel + Carboplatin für gebrechliche Patientinnen nach MITO-7. Pt-sensibel und resistent: Bevacizumab. Erhaltung mit Olaparib. Redaktionelle Änderungen 04 S. Aebi 04.12.2015 Redaktionelle Änderungen Seite: 5 von 6

05 S. Aebi 12.12.2016 06 S. Aebi 2.12.2017 Weekly PTX nur bei fehlender Indikation für Bevacizumab. PLD als 2. und 3. Linie vorläufig gestrichen wegen Avelumab-Studie. Operative Therapie: keine retroperitoneale Lymphadenektomie bei cn0. Paclitaxel als Standard alle 3 Wochen, unabhängig von Bevacizumab. Präzisierung der Indikation zur Resektion des Rezidivs abhängig vom AGO-Score. Genetische Beratung für alle Patientinnen mit G3 serösem Ovarialkarzinom. Seite: 6 von 6