TRENDMONITOR SÜDWESTFALEN 4.0 Auszug aus der Studie zum digitalen Wandel in Südwestfalen Erhebungszeitraum: Frühjahr 2017
Die Studie im Überblick Zielsetzung: Der Trendmonitor Südwestfalen 4.0 (Auflage 2017) soll Aufschluss darüber geben, wie digital die Unternehmenslandschaft in Südwestfalen aufgestellt ist und wo die Herausforderungen des digitalen Wandels in der Region liegen. Hintergrund: Als drittgrößte Industrieregion Deutschlands steht Südwestfalen vor der besonderen Herausforderung, im digitalen Wandel und in den damit einhergehenden Trends wie Industrie 4.0 eine besondere Rolle spielen zu müssen. Dadurch dass Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gleichermaßen davor warnen, dass insbesondere der Mittelstand den digitalen Anschluss verpassen und mit der Entwicklung nicht mithalten konnte, haben wir uns zur Aufgabe gemacht, den Status quo der Digitalsierung in unserer Region zu erheben, um Chancen, Risiken und Diskussionsbedarfe konkret aufzeigen zu können. Methodik: Quantitative und qualitative Online-Untersuchung bei 198 Unternehmensentscheidern aus der südwestfälischen Unternehmerschaft im Zeitraum September 2016 bis Februar 2017. 2
Executive Summary Die Digitalisierung ist eines der wichtigsten strategischen Themen bei den Unternehmen in der Region. Die meisten Unternehmen sind bereits im Transformationsprozess, sehen sich in der Selbsteinschätzung allerdings eher im digitalen Mittelfeld. Für die Transformation sind zwei Triebkräfte maßgeblich verantwortlich: intern wird das Thema hauptsächlich von der Geschäftsleitung oder Inhaberschaft getrieben, extern bestimmen Kundenanforderungen den Grad der Digitalisierung eine Digitalisierung aus eigenen Antrieben ist eher selten. Zum Kunden gerichtete Prozesse wie beispielsweise Vertrieb oder Rechnungswesen werden eher digitalisiert als nach innen gerichtete Prozesse wie das Personalwesen. Dabei liegt insbesondere im Personalwesen auch die Möglichkeit, den digitalen Wandel in der Belegschaft zu treiben. Beim überwiegenden Teil der Unternehmen ist die Befriedigung von Kundenbedürfnissen wichtigstes strategisches Ziel. Im Umkehrschluss dazu wird allerdings das Marketing als kundenorientierte Unternehmensfunktion nur nachrangig digitalisiert. Die größten Herausforderungen sehen die befragten Unternehmen in der Gewährleistung von Sicherheit in den digitalisierten Prozessen und in der fehlenden Kompetenz der Mitarbeiter. Hier herrscht insbesondere mit Blick auf den demographischen Wandel in der Region akuter Diskussionsbedarf. Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie... Die komplette Studie können Sie unter www.swf-vier-null.de anfordern. 3
Was sind die Ziele der südwestfälischen Unternehmen? Befriedigung von Kundenbedürfnissen 53 % Sicherung der Existenz 51 % Abgrenzung vom Wettbewerb 37 % Wachstum/Umsatz 28 % Sicherung von Arbeitsplätzen 34 % Sicherung der Unabhängigkeit 36 % 100 % Technologieführerschaft 21 % Marktführerschaft 15 % Gewinnung neuer Mitarbeiter 10 % Kostenführerschaft 6 % 4
Wie hoch ist die Bedeutung der Digitalisierung für die eigene Branche? 92,5 % der Befragten gaben an, dass die Digitalisierung eine (sehr) hohe Bedeutung für ihre Branche hat. 5
Wie hoch ist die strategische Relevanz der Digitalisierung für südwestfälische Unternehmen? 66 % sehr hoch 30 % 4 % hoch sehr niedrig 6
Wie hoch ist der Grad der Digitalisierung in den Unternehmen/Geschäftsmodellen? 6 5 4 3,62 ist der Grad der Digitalisierung in den befragten Unternehmen 2 1 3 0 7
Welche der nachfolgenden Werkzeuge nutzen die Unternehmen bereits? PRODUKTVERFOLGUNG DIGITALER RECHNUNGSVERSAND COSTUMER SERVICE NEWSLETTER SUPPLY CHAIN MANAGEMENT EMPLOYER BRANDING WEB-ANALYSE BILANZ EMPLOYER E-LEARNING BRANDING Personalbeschaffung Recruiting ONLINE-BANKING Social Computing (interne Wikis, Blogs) MOBILE COMPUTING VISUALISIERUNG WARENWIRTSCHAFT SOCIAL MEDIA ENTERPRISE-RESOURCE-PLANNING E-LEARNING REKLAMATION PREISKALKULATION IM WEB ONLINE-PR ONLINE-BEWERTUNG CLOUD COMPUTING DOKUMENTENMANAGEMENT CRM ROUTENPLANUNG ONLINE-WERBUNG SOCIAL ANALYTICS FAKTURA PERSONALBEDARFSPLANUNG VIDEO CONFERENCING BUSINESS ANALYTICS VERTRAGSMANAGEMENT ONLINE-SHOP LIEFERANTENANALYSE DIGITALE PERSONALAKTE Darstellung als Wordcloud, die Größe der Begriffe zeigt symbolisch die Häufigkeit der Nennung. 8
Wie stark ist der Digitalisierungsgrad in den folgenden Bereichen ausgeprägt? GERING HOCH PERSONAL 61 % 33 % RECHNUNGSWESEN 40 % 55 % VERTRIEB 34 % 63 % CONTROLLING 30 % 62 % IT 13 % 84 % FINANZEN 32 % 50 % 9
Wie stark ist der Digitalisierungsgrad in den folgenden Bereichen ausgeprägt? GERING HOCH RECHTSABTEILUNG 46 % 54 % WISSENSMANAGEMENT 51 % 49 % RISIKOMANAGEMENT 51 % 49 % STEUERN 41 % 59 % BESCHAFFUNG 44 % 56 % MARKETING 44 % 56 % LOGISTIK 44 % 56 % 10
Interne Treiber der südwestfälischen Unternehmen $ 27,03 % Prozessoptimierung 18,92 % Höheres Datenaufkommen 17,84 % Optimierung der Kommunikation 15,68 % Komplexität der Arbeit 13,51 % Optimierung der Kostenstruktur 7,03 % Anforderungen der Mitarbeiter 11
Was sind die größten Herausforderungen im digitalen Wandel für südwestfälische Unternehmen? 13,55 % Sicherheit 11,61 % Mitarbeiterkompetenz 9,03 % Prozessintegration 12
Macht Digitalisierung die Region attraktiver? Hilft die Digitalisierung, die Region Südwestfalen für Zielgruppen (wie internationale Kunden und zukünftige Arbeitskräfte) attraktiver zu machen? 37 % 28 % 15 % 9 % 9 % 2 % gar nicht sehr wenig wenig mittel viel sehr viel Attraktivitätsgrad 13
Macht Digitalisierung die Region attraktiver? Durchschnittliches Alter der Unternehmen nach Antwortverhalten 54,5 Jahre 65 Jahre 45,9 Jahre 37,6 Jahre 87,4 Jahre 50 Jahre gar nicht sehr wenig wenig mittel viel sehr viel Attraktivitätsgrad 14
Fazit: (Nicht nur) für Südwestfalen ist der digitale Wandel eine menschliche Herausforderung. Die digitale Transformation Südwestfalens ist bereits in vollem Gange und überraschenderweise weiter vorangeschritten, als wir glauben. Was auf den zweiten Blick allerdings nicht weiter verwundert. Denn der überwiegende Teil unserer Unternehmen stammt aus dem zuliefernden und produzierenden Gewerbe und steht somit in der Prozessabhängigkeit internationaler Großkunden. Unsere Industrie hat keine Wahl, sie muss sich digitalisieren. So vorteilhaft diese Abhängigkeit von Kundenbedürfnissen auch ist: sie birgt Risiken. Denn ein von Markt und Kunden getriebener Wandel ist weitaus schwieriger zu meistern, da er nicht von innen wächst, sondern von außen gestaltet wird. Die Auswirkungen zeigen sich in unserer Erhebung: Digitalisierung ist eine Reaktion auf Kundenbedürfnisse, nach innen gerichtete Prozesse wie HR sind von der Digitalisierung so gut wie ausgeschlossen, Marketing spielt eine untergeordnete Rolle, weil der Kunde bereits weiß, was er will. verstehen sind, mangelt es vermutlich an aus der Organisation heraus wirkenden Triebkräften, die mit eigenen Ideen und der richtigen Haltung neue Wege im digitalen Wandel sehen und damit nicht nur auf Kundenwünsche reagieren, sondern die Transformation aktiv gestalten. Mit Blick auf den demographischen Wandel unserer Region herrscht hier unserer Meinung nach akuter Diskussionsbedarf. Denn digitales Denken ist eine Kulturfrage und Kultur ist wiederum ein gesamtgesellschaftliches Thema. Insofern müssen wir nicht nur über Aus- und Fortbildung, sondern generell über Bildung und digitale Haltung in unserer Region sprechen. Bestenfalls gemeinsam mit allen, die davon in Zukunft betroffen sein werden. Und vielleicht auch mit der Zielsetzung, eine digitale Vision für Südwestfalen zu entwerfen, die unser hervorragendes Standing als Industriestandort in die Zukunft führt! Insofern wundert es kaum, dass eine der größten Herausforderungen im Wandel die digitale Kompetenz der Mitarbeiter ist. Denn wenn die derzeitig angestrebten Maßnahmen eher als Reaktion auf Marktbedingungen zu 15
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