Weiterbildung Nuklearmedizin Brainfood Herz PET-CT mit Rubidium-82

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Transkript:

Kardiologie Weiterbildung Nuklearmedizin Brainfood 27.10.2018 Herz PET-CT mit Rubidium-82 Michael J. Zellweger, Kardiologische Klinik, Universitätsspital Basel michael.zellweger@usb.ch

Inhalt Übersicht über die koronare Herzkrankheit und Ischämiediagnostik PET - CT Möglichkeiten und Vergleich zu MPS Praktische Beispiele und Szenarien aus dem Alltag Kardiologie

Brustschmerzen - ist es das Herz?

Brustschmerzen - ist es das Herz?

Vor - Test Wahrscheinlichkeit der koronaren Herzkrankheit Invasive Abklärung Nicht invasive Abklärung Keine weitere Abklärung Diamond GA et al. NEJM 1979;300:1350-8

Entwicklung der Atherosklerose und Diagnostik Zellweger MJ. Herz 2012;37:252 257 Kardiologie

Sensitivität Perfusion images Stress-ECG Stress-Echo Stress Rest Perfusion images Stress Rest Stress Stress Rest Stress Rest Rest Stress Plaque Coronary Perfusion Perfusion Function ECG Calcification artery (quantification) (qualitative) Stress Rest CMR SPECT PET CT (CTCA) SPECT-CT PET-CT

Funktionen der PET/CT Modalitäten PET Stress Bilder Myocardiale Durchblutung während Stress (pharmakologisch) - Ischämie Pumpfunktion während Stress CT Attenuationskorrektur Calciumscore CTCA (CT-Koronarangiographie) Ruhe Bilder Myocardiale Durchblutung in Ruhe - Narbe (abgelaufener Herzinfarkt) Pumpfunktion in Ruhe Myokardialer Blut Fluss (MBF) In Ruhe unter Stressbedingungen Flussreserve (Steigerung des Flusses unter Stressbedingungen) Kardiologie

Vergleich PET versus MPS + PET höhere Auflösung 3-10 versus MPS 7-15mm optimale Attenuationskorrektur Flussquantifizierung höhere diagnostische Sicherheit tiefere Strahlenbelastung angenehmer für Patienten (rasch vorbei) - teurer aufwendiger an weniger Orten verfügbar (nur pharmakologische Belastung möglich)

Perfusion PET bessere images Bildqualität als mit MPS Stress Rest Stress Rest Stress Rest

PET Images (Hiatus Hernie)

PET normale Rb-82 PET Relative Bilder Perfusion aber kranker Images Patient Stress Rest Stress Rest Stress Rest Stress Rest qualitativ quantitativ

elative Perfusion Images Quantitative versus qualitative Perfusion (MBF) Absolute hyperemic Blood flow (ml/min/g) MPS perfusion image (qualitativ) 4 4 4 normal 4 elative Perfusion Images 1.5 2 4 RIVA - Stenose 4 1.5 1.5 1.5 3 Gefässerkrankung ( balanced ischemia ) 1.5

Prognose entsprechend Ischämie und Koronarflussreserve n=2783 Murthy et al. Circulation. 2011;124:2215-2224

Patientenbeispiel 1 Kardiologie

PET perfusion Kardiologie

PET flow measurements (myocardial blood flow at rest, during stress, coronary flow reserve) Kardiologie

PET Resultate Kardiologie

Der Patient... hat schwer verkalkte Koronararterien hatte keine CT - Angiographie (wegen des hohen Calciums >1000) Zeigt einen alten, abgelaufenen Infarkt zeigt unter Stress eine Ischämie hat global tiefe Myokard - Blutflusswerte und eine erniedrigte Flussreserve hat wahrscheinlich eine schwere koronare 3 - Asterkrankung braucht eine optimale medikamentöse Therapie kann von einer invasiven Koronarangiographie und Revaskularisation profitieren Kardiologie

Cath results 1 Kardiologie

Cath results 2 Kardiologie

PET - ventriculography Kardiologie

Patientenbeispiel 2, * 1957 BMI 41 kg/m 2 ; Adipositas permagna Atypische Angina pectoris cvrf: Diabetes, hohes Cholesterin, Bluthochdruck Kardiologie

CT Calcium Scoring > 90 th percentile Kardiologie

CTCA Kardiologie

CT - Koronarangiographie ACD RIVA RCX Kardiologie

Rest/Stress Rb - perfusion Kardiologie

Linksventrikuläre Pumpfunktion Stress Rest Kardiologie

PET Flussmessungen (myocardial blood flow at rest, during stress, coronary flow reserve) Kardiologie

Die Patientin... Hat alters-/geschlechts - korrigiert eine sehr schwere Koronarverkalkung hat die Verkalkungen an gefährlichen Stellen und zum Teil zeigen sich grenzwertige Stenosen Kein Nachweis einer Narbe oder Ischämie unter Stress hat eine normale Pumpfunktion mit Anstieg unter Stress hat normale Flussverhältnisse mit normaler Flussreserve braucht keine Weiterabklärung mittels invasiver Koronarangiographie braucht optimale Beratung für Lifestyle - Veränderung und medikamentöse Therapie (Prävention) könnte von einer erneuten Risikoeinschätzung profitieren Kardiologie

Ein massgeschneiderte Ansatz und die einzelnen Steinchen des Mosaiks Fragestellung individuelle Bedürfnisse Wahl des massgeschneiderten Tests optimale Patientenbetreuung und -beratung

Normale Herzkranzgefässe, keine Verkalkungen, normale Herzdurchblutung Ausschluss einer koronaren Herzerkrankung

Leicht verkalkte Herzkranzgefässe mit Stenosen, die aber keine Flussbehinderung machen (normale Herzdurchblutung) Calcium Score 84 Ausschluss einer stenosierenden koronaren Herzerkrankung Lifestyle und medikamentöse Therapie

Leichte Verkalkung der Herzkranzgefässe mit hochgradigen Einengungen (Stenosen) der Gefässe und Durchblutungsstörungen im Herzmuskel A B C D Vgl. B Vgl. C Belastung Ruhe QMP [ml/g/min] Belastung Ruhe Reserve RIVA 1.0 0.8 1.3 RCX 1.1 0.7 1.6 ACD 2.4 0.8 3.3 Global 1.4 0.8 1.9 Calcium Score 67 Nachweis einer koronaren Herzkrankheit mit ausgedehnter Durchblutungsstörung Lifestyle, medikamentöse Therapie und invasive Abklärung

... und die (invasive) Koronarangiographie dazu A B C D Vgl. B Vgl. C Belastung Ruhe QMP [ml/g/min] Belastung Ruhe Reserve RIVA 1.0 0.8 1.3 RCX 1.1 0.7 1.6 ACD 2.4 0.8 3.3 Global 1.4 0.8 1.9 Calcium Score 67

Zusammenfassung Rb-PET/CT Kurze Untersuchungszeiten für die Patienten Bessere Bildqualität als MPS/SPECT Quatifizierung des Koronarflusses (Evaluation der gesamten Koronarzirkulation) Niedrige Strahlenbelastung (< 2-5 msv PET, calcium score and CTCA) Hybrid Untersuchung möglich PET, Kalk, CT - Angiogramm Ein one stop shop für die Evaluation der koronaren Herzkrankheit patient tailored approch

Kardiologie Besten Dank! michael.zellweger@usb.ch

Regadenoson - Verabreichung