Jens Zimmermann WIE KANN SCHÜLERN ZUR RESILIENZ VERHOLFEN WERDEN?

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Transkript:

Jens Zimmermann WIE KANN SCHÜLERN ZUR RESILIENZ VERHOLFEN WERDEN?

Agenda 1. Fallbeispiel: Samuel Koch 2. Definition Resilienz 3. Risiko- und Schutzfaktoren 4. Rahmenmodell Resilienz (nach Kumpfer) 5. Resilienzförderung 1. Indiviudelle Ebene 2. Beziehungsebene 6. Die drei Quellen der Resilienz 7. Literaturverzeichnis 8. Quellen

1. FALLBEISPIEL: SAMUEL KOCH

2. Definition Resilienz resilience (eng.) = Elastizität, Spannkraft, Widerstandsfähigkeit Fähigkeit einer Person oder eines sozialen Systems (z.b. Paarsystem oder der Familie), erfolgreich mit belastenden Lebensumständen und negativen Folgen von Stress umzugehen (Rutter 2001 in Wustmann 2009 S.18) Stressresistenz, psychische Robustheit, psychische Elastizität Resilienz meint eine psychische Widerstandsfähigkeit von Kindern gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken (Wustmann 2009)

RESILIENZ STEHAUF- MÄNNCHEN

3. Risikofaktoren Entwicklungsgefährdung durch: Vulnerabilitätsfaktoren: biologische und psychologische Merkmale eines Kindes (z.b. neuropsychologische Defizite, chronische Erkrankungen, schwierige Temperamentsmerkmale, geringe kognitive Fähigkeiten etc.) Risikofaktoren/Stressoren psychosoziale Umweltmerkmale eines Kindes (z.b. Armut, aversives Wohnumfeld, Scheidung/Arbeitslosigkeit/Drogenkonsum der Eltern, häufige Umzüge, Mobbing etc.)

3. Schutzfaktoren Kindbezogene Faktoren Eigenschaften, die das Kind bspw. von Geburt an aufweist (positives Temperament) Resilienzfaktoren Eigenschaften, die das Kind in der Interaktion mit seiner Umwelt sowie durch die erfolgreiche Bewältigung von altersspezifische Entwicklungsaufgaben im Verlauf erwirbt (positives Selbstwertgefühl, aktives Bewältigungsverhalten) Umgebungsbezogene Faktoren Merkmale innerhalb der Familie und im weiteren sozialen Umfeld des Kindes (stabiles emotionales Verhältnis)

4. Rahmenmodell Resilienz (nach Kumpfer)

5. Resilienzförderung 5.1 Auf individueller Ebene (direkt beim Kind) Förderung von: Problemlösefertigkeiten Persönliche Verantwortungsübernahme Positive Selbsteinschätzung Kindliche Selbstregulationsfähigkeiten Soziale Kompetenzen (Empathie) Stressbewältigungsressourcen Körperliche Gesundheitsressourcen

5. Resilienzförderung 5.2 Auf Beziehungsebene (indirekt über die Erziehungsqualität) Bspw.: Resiliente Verhaltensweisen können gefördert werden, indem man das Kind ermutigt, seine Gefühle zu benennen und auszudrücken dem Kind Verantwortung überträgt dem Kind hilft, soziale Beziehungen aufzubauen dem Kind hilft, Interessen und Hobbys zu entwickeln Förderung von Gefühlsregulation/ Impulskontrolle Selbstvertrauen Kooperationsfähigkeit Selbstwertgefühl

6. Die drei Quellen der Resilienz ICH HABE ICH BIN ICH KANN

6. Die drei Quellen der Resilienz ICH HABE Menschen um mich herum, denen ich trauen kann und die mich lieben Menschen, die mir Grenzen setzen, bevor mir Gefahr oder Ärger drohen Menschen, die mir durch die Art, wie sie sich verhalten, ein gutes Vorbild sind Menschen, die möchten, dass ich lerne, selbständig zu werden Menschen, die mir helfen, wenn ich Probleme habe, krank oder in Gefahr bin

6. Die drei Quellen der Resilienz jemand, den man mögen und lieben kann bereit, zu anderen freundlich zu sein und zu zeigen, dass sie mir wichtig sind bereit, für das, was ich tue, Verantwortung zu übernehmen optimistisch, dass alles gut werden wird

6. Die drei Quellen der Resilienz ICH KANN mit anderen über Dinge reden, die mich belasten Lösungen für meine Probleme finden mich zurückhalten, wenn ich das Gefühl habe, dass ich etwas falsch mache oder mich in Gefahr bringe gut einschätzen, wann ich mit jemandem reden muss oder etwas tun muss jemanden finden, der mir hilft wenn ich Unterstützung brauche mit anderen über Dinge reden, die mich belasten Lösungen für meine Probleme finden

Literaturverzeichnis Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hg.): Schutzfaktoren bei Kindern und Jugendlichen. Stand der Forschung zu psychosozialen Schutzfaktoren für Gesundheit, Bd.35, Köln 2009. Fröhlich-Gildhoff, Klaus/ Rönnau-Böse, Maike: Resilienz, München 2007. Grotberg, Edtih H. (1995): Anleitung zur Förderung der Resilienz von Kindern Stärkung des Charakters. In: Zander, M. (Hrsg.) (2011): Handbuch Resilienzförderung. Wiesbaden Welter-Enderlin, Rosmarie; Hildebrand, Bruno (Hg.): Resilienz Gedeihen trotz widriger Umstände, Heidelberg 2006. Wustmann, Corina: Resilienz. Widerstandsfähigkeit von Kindern in Tageseinrichtungen fördern, Weinheim/Basel 2009. Zander, Magherita: Handbuch Resilienzförderung. VS Verlag Wiesbaden 2011

Quellen https://www.google.com/search?biw=1366&bih=626&tbm=isch&sa=1&ei=gu dqxjlpiobqwalozix4dw&q=samuel+koch+wetten+dass&oq=samuel+koch+we tten+dass&gs_l=img.3..0l4j0i24l2.17902.23520..23662...6.0..0.323.2345.9j4j 2j2...1...1..gws-wiz-img...0i67j0i8i30.QeyjUkaCUw#imgrc=M6GoSr7LFF4wfM: (20.1.19 13.00) Video: https://www.youtube.com/watch?v=essur3vti0q