Beschlussvorlage 2013-0242 öffentliche Sitzung Amt für Stadtentwicklung, Abtl. Planung 61 Masterplan Innenstadt Beratungsfolge: 1. Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt 04.07.2013 2. Hauptausschuss 10.07.2013 3. Rat der Stadt Düren 17.07.2013 gez. Zündorf / 19.06.2013 gez. Paul Larue / 21.06.2013 Dezernent/in / Datum Bürgermeister / Datum Betreff: Masterplan Innenstadt hier: Aufstellungsbeschluss Beschlussentwurf: Die Aufstellung eines Masterplans Innenstadt wird beschlossen. Mit der Erstellung des Konzeptes und der Durchführung des Planungsprozesses wird ein qualifiziertes Planungsbüro beauftragt. Kurzdarstellung der Sach- und Rechtslage: Anlass und Ausgangslage Mit dem Entwicklungs- und Handlungskonzept des Planungsbüros Hamerla erfolgte 2003 erstmals eine integrierte planerische Betrachtung der Innenstadt. Anlass zum damaligen Zeitpunkt war unter anderem die Errichtung des StadtCenters und die damit verbundenen möglichen Auswirkungen auf die Innenstadt. Mit 20 Highlights wurden Maßnahmen mit herausragender Priorität für die künftige Entwicklung der Dürener Innenstadt formuliert, die in den folgenden Jahren sukzessive umgesetzt werden sollten. Dies ist zum Teil geschehen. Zu dem Geschafften zählen z.b. die Erneuerung der Straßenoberflächen in der Wirtelstraße, der kleinen Zehnhofstraße und der Hirschgasse, der Ausbau des innerstädtischen Parkraumangebotes an der Schützenstraße und auf dem ehemaligen Postgelände oder die dauerhafte Einrichtung des Citymanagements und des Innenstadtforums. Gleichwohl gibt es auch Versäumtes. Die Erneuerung der Kölnstraße oder die städtebauliche Entwicklung des Parkplatzes Schützenstraße, des Hoesch(park)platzes und des Blockinnenbereichs zwischen Zehnhofstraße/ Wirtelstraße/ kleiner Zehnhofstraße sind beispielsweise Projekte aus dem Innenstadtkonzept, die bislang nicht umgesetzt werden konnten. Fehlende Finanzierungsmöglichkeiten, eingeschränkter Zugriff auf Grundstücke oder fehlende Mitwirkungsbereitschaft von Dritten sind mit
verantwortlich hierfür, aber auch andere Schwerpunktsetzungen in Politik und Verwaltung. In den vergangenen 10 Jahren sind aber auch neue Herausforderungen, Probleme und Handlungsfelder in den Vordergrund der Innenstadtentwicklung getreten, die zum damaligen Zeitpunkt des Hamerla-Prozesses noch nicht absehbar waren oder nicht in ausreichendem Maße Berücksichtigung fanden: Negative Entwicklungen bei den Leerständen von Ladenlokalen haben sich in Verbindung mit einer zunehmenden Fluktuation verstärkt. Die Polarisierung innerstädtischer Lagen zwischen 1a-Lage und City-Randlagen nimmt zu. Die Bewohnerstruktur in der Innenstadt befindet sich in Verbindung mit räumlichen Segregationsprozessen im Wandel. Der Investitionsstau an vielen Immobilien konnte in den vergangenen 10 Jahren nicht aufgebrochen werden, der Modernisierungs-, z.t. Sanierungsbedarf ist gestiegen. Problemimmobilien (z.b. DB-Immobilie an der Josef-Schregel-Straße; Provinzialhochhaus an der Brückmannstraße) drohen sich negativ auf das Umfeld auszuwirken. Die städtebauliche Entwicklung des südlichen Bahnhofareals konkretisiert sich und bedarf einer integrierten Betrachtung mit der Innenstadtentwicklung. Die inhaltliche Ausrichtung von Städtebauförderungsmaßnahmen und anderen Förderprogrammen hat sich gewandelt. Neue städtebauliche und förderrechtliche Instrumente, wie die ISG (Immobilien- und Standortgemeinschaft) oder der Verfügungsfond sind hinzugekommen. In Anbetracht dessen wurde im Innenstadtforum am 05.12.2012 auch eine durchaus differenzierte Bilanz der vergangenen 10 Jahre des Hamerla-Prozesses gezogen. Aus heutiger Sicht fehlte es dem Entwicklungs- und Handlungskonzept von 2003 vor allem an einer übergeordneten Umsetzungsstrategie, sodass es zum Teil bei der Realisierung von Einzelmaßnahmen blieb. Auch fehlte es an einer integrierten Betrachtung und frühzeitigen Abstimmung von Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Der Handlungsdruck auf die Dürener Innenstadt wird künftig mit Blick auf die demographischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen weiter steigen. Die Innenstadt in ihrer Funktionsfähigkeit als mulifunktionalen und attraktiven urbanen Stadt- und Lebensraum zu stärken und weiterzuentwickeln ist eine zentrale Aufgabe der Stadtentwicklung. In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt am 12.03.2013 wurde von der Verwaltung durch den Technischen Beigeordneten Herrn Zündorf das Erfordernis und die Absicht, einen Masterplan Innenstadt zu erstellen, dargelegt. Der in der Sitzung vorgestellte Ablaufplan (Anlage 1) sieht einen Bearbeitungszeitraum von einem Jahr vor. Ziel ist es, im Sommer 2014 einen ersten Antrag auf die Zuwendung von Fördermitteln zu stellen. Innenstadtforum Der Masterplan Innenstadt war auch Thema des Innenstadtforums am 21.03.2013. In einem Brainstorming wurden in drei Arbeitsgruppen Orte und Themen gesammelt, die im Rahmen des Masterplan abzuarbeiten sind. Die Dokumentation der Ergebnisse ist als Anlage 2 der Vorlage beigefügt. Sie zeigt, wie vielschichtig und komplex die Aufgabenstellung ist. Das Innenstadtforum soll mehrfach in die Erstellung des Masterplans aktiv mit eingebunden werden.
Lenkungsgruppe Die Erstellung des Masterplans soll durch eine Lenkungsgruppe begleitet werden, die sich aus Vertretern der Fraktionen und der Verwaltung sowie aus Vertretern von Handel, Immobilieneigentümern und Citymarketing zusammensetzt. Die Lenkungsgruppe soll sich in regelmäßigem Turnus treffen, um Verfahrensschritte und Inhalte des Masterplans abzustimmen und zu koordinieren. Die Entscheidungskompetenz des Fachausschusses oder des Rates werden hiervon nicht berührt. Die Lenkungsgruppe trat am 05.06. das erste Mal zusammen. Auswahl eines Planungsbüros Zum Innenstadtforum am 21.03.2013 waren auch Vertreter von drei Planungsbüros als Gäste und Zuhörer eingeladen. Die Büros wurden im Nachgang zur Abgabe eines Angebotes für die Erstellung des Masterplans aufgefordert. Basierend auf einer fundierten Analyse, die die wesentlichen Problem- und Handlungsfelder aufzeigt, erwartet die Stadt vom Masterplan Innenstadt eine Orientierung für die künftige Entwicklung der Innenstadt in Form eines Leitbildes bzw. einer Entwicklungsstrategie. Im Weiteren geht es darum konkrete Maßnahmen, auch in Form von städtebaulichen Lösungsalternativen, zu erarbeiten. Im Ergebnis des Masterplans soll eine Zeit- und Maßnahmenübersicht einschließlich Kosten- und Finanzierungsübersicht stehen, die auch die Anforderungen für die Beantragung von Städtebauförderungsmitteln erfüllt. Im Rahmen des Planungsprozesses sollen sowohl das Innenstadtforum als auch die Bürgerinnen und Bürger mit eingebunden werden. Es wurde seitens der Verwaltung bewusst darauf verzichtet, ein einheitliches Anforderungsprofil vorzugeben. Wesentliche Auswahlkriterien sind gerade die methodische Herangehensweise der Büros und die inhaltlichen Schwerpunkte, die bei der Bearbeitung gesetzt werden, aber auch das Verständnis für die Aufgabenstellung und die Einschätzung der spezifischen Situation in Düren. Neben der fachlichen Kompetenz ist ein weiteres Kriterium, in welcher Weise die allgemeine Öffentlichkeit und ganz bestimmte Zielgruppe in die Bearbeitung mit eingebunden werden sollen. Die Büros waren bis zum 31.05. aufgefordert, ihr Angebot einzureichen. Am 05.06. hatten sie dann noch einmal die Gelegenheit, sich und ihr Angebot den Mitgliedern der Lenkungsgruppe vorzustellen. Zur Beauftragung des Planungsbüros wird auf die Vorlage 2013-0240 verwiesen. Auf Grundlage des Grundsatzbeschlusses zur Aufstellung des Masterplans Innenstadt kann mit dem zu beauftragenden Büro das Leistungsbild im Detail abgestimmt werden. Die Beauftragung soll umgehend mit dem Vergabebeschluss erfolgen. Für die Planung ist insgesamt eine Bearbeitungszeit von einem Jahr angesetzt. Anlagen Ablaufplan zum Masterplan Innenstadt Ergebnisdokumentation des Innenstadtforums am 21.03.2013 Finanzielle Auswirkungen: JA Für die Beauftragung der Planung sind überplanmäßige Haushaltsmittel bereitzustellen. In diesem Zusammenhang wird auf die gesonderte Vorlage 2013-0240 verwiesen.
Planungsprozess Masterplan Innenstadt Innenstadtforum Brainstorming 03/2013 Handlungskonzept Innenstadt (Hamerla) Handlungskonzept J.-S.-Str./ Bahnhofsumfeld Zentren- und Einzelhandelskonzept Vergnügungsstättenkonzept Rahmenplanung Bahnhofsgelände Beauftragung Planungsbüro STÄDTEBAULICHE ANALYSE???... PROBPLEMFELDER ZIELE HANDLUNGSFELDER Bericht ASU Lösungsvarianten Bürgerinformation/ - beteiligung A B C... Innenstadtforum Bericht ASU 01/2014 Stadt Düren März 2013 INTEGRIERTES HANDLUNGSKONZEPT (MASTERPLAN) Maßnahmenplan Kosten- und Finanzierungsplan Beschluss RAT Zuschussantrag Städtebauförderung 06/2014
Themen und Orte des "Masterplans Innenstadt"- Innenstadtforum 21.03.2013 1 Themen und Orte des "Masterplans Innenstadt" Ergebnisse Brainstorming im Innenstadtforum am 21.03.2013 1. Themen Funktionsräumliche Gliederung der Innenstadt entwickeln -7 Welche Bereiche haben bzw. sollen welche Funktion (z. B. Handel, Aufenthalt, Gastronomie, Wohnen) übernehmen? -7 Welche "Atmosphäre" soll in welchen Räumen geschaffen werden? -7 Definition, Schärfung und Verknüpfung der Funktionsbereichen innerhalb der Innenstadt Identität schärfen und weiterentwickeln -7 Was sind die identitätsstiftenden Merkmalen und Besonderheiten der Dürener Innenstadt? -7 Bauhistorie der 50er Jahre erhalten I hervorheben -7 Thema "Wasser'' in der Innenstadt aufgreifen (u.a. "Wiederbelebung" der Mühlenteiche, Anbindung an die Ruraue, Wirteltorplatz und Wirtelstraße mit Wasser gestalten ) Wohnen in der Innenstadt stärken -7 Klärung des Bedarfs und der Zielgruppen (Sozialer WB, Generationenwohnen,...) -7 dabei auch Aspekt Bezahlbarkeit des Wohnraums berücksichtigen Handel und Gastronomie aufwerten -7 Gastronomieangebot verbessern (breiter, qualitätsvoller) -7 Aufwertung des Einzelhandels (Qualität) -7 Außenpräsentation des Einzelhandels -7 Verbesserung des Nutzungsmixes Erlebnis- und Aufenthaltsqualität erhöhen -7 Öffentlicher Raum gestalten und attraktivieren -7 Aufenthaltsbereiche für Jugendliche schaffen, keine Verdrängung -7 mehr Aufenthaltsatmosphäre schaffen -7 Belebung der Innenstadt auch in den Zeiten nach Geschäftsschluss -7 Alternativen zum "nur'' Einkaufen anbieten Stadteingänge einladender gestalten -7 Kreisverkehr Friedrich-Ebert-Piatz -7 Aufwertung/ Gestaltung zentrale Standtangenten (z.b. Kölnstraße, Aachener Straße, Bismarckstraße) -7 Eingangssituation am Bahnhof schaffen innerstädtischer Freiräume/ Grünflächen gestalten -7 Straßenbegleitende Begrünung erhalten bzw. verstärken -7 innerstädtische Freiräume gestalten -7 Maßnahmen zum Klimaschutz Erreichbarkeit der Innenstadt verbessern -7 Umweltverbund stärken -7 Verbesserung der Erreichbarkeit der Innenstadt und der Wegebeziehungen für Fußgänger und Fahrradfahrer -7 Verbesserung der Verkehrssicherheit Sicherheit verbessern -7 Gesamtkonzept Sicherheit für die Innenstadt Kultur und Bildung -7 Ausbau der Kulturmeile -7 Vernetzung der innerstädtischen Kulturangebote -7 Umgestaltung Papiermuseum Stadt Düren, Amt für Stadtentwicklung
Themen und Orte des "Masterplans Innenstadt"- Innenstadtforum 21.03.2013 2 2. Orte (s. Karte) 1. Kino-Center/ Endart -7 Anbindung an die Innenstadt 2. Haus der Stadt -7 Anbindung an die Innenstadt 3.ZOB -7 Funktion, Gestaltung 4. Nordumgehung (B 399n) -7 stadtebauliche Integration 5. Bahngelände -7 Stadtebauliche Entwicklung 6. Bahnhofsvorplatz -7 Funktion, Gestaltung, Anbindung an die Innenstadt 7. Josef-Schregei-Straße -7 Verkehrsberuhigung, Stadteingang 8. Langemarckpark I Unterführung -7 Gestaltung, Sicherheit, Aufenthaltsqualitat, Anbindung an die Innenstadt 7 Aufwertung & Nutzung des Theodor-Heuss-Parks 9. Stadthallengelände -7 Stadtebauliche Entwicklung 10. Schenkelstraße -7 Entlastung, Ruckbau, Überwindung der Trennung der Fußgangerzone 11. Friedrich-Ebert Platz -7 Stadteingang, Gestaltung, Funktion des Platzes nicht auf Verkehr beschranken 12. Konrad-Adenauer-Park -7 Aufwertung, Nutzung 13. Kölnstraße (zw. Hohenzollernstraße und Kreisverkehr) -7 Gestaltung, Stadteingang, stadtebauliche Aufwertung 14. Marienstraße/ Kreishaus -7 Baulücke schließen 15. Parkplatz Schützenstraße -7 Stadtebauliche Entwicklung 16. Block Kleine Zehnthofstraße -7 Stadtebauliche Entwicklung des Blockinnenbereichs 17. Marktplatz -7 Nutzung 18. Rathausvorplatz -7 Nutzung, BespieJung Stadt Düren, Amt für Stadtentwicklung
Themen und Orte des "Masterplans Innenstadt"- Innenstadtforum 21.03.2013 3 19. Parkplatz Hoeschplatz -7 Städtebauliche Entwicklung 20. Ahrweilerplatz -7 Nutzung, Bespielung, Gastronomie 21. Parkplatz Pletzerturm -7 Städtebauliche Entwicklung 22. ehern. Heyder-Grundstück Ursulinenstraße -7 Umnutzung der Gewerbebrache 23. Parkplatz Friedrichstraße/Bonner Straße -7 Baulücke schließen 24. Holzbandenpark -7 Aufwertung, Nutzung 3. Verfahren I Herangehensweisen ~ umfangreiche, möglichst frühzeitige Bürgerbeteiligung ~ gezielte Beteiligung von relevanten Gruppen (z.b. Jugendliche, Eigentümer) ~ Begleitung des Prozesses mit Öffentlichkeitsarbeit ~ transparenter Planungsprozess ~ mehrere Entwurfs- und Lösungsalternativen erarbeiten und zur Diskussion stellen Stadt Düren, Amt für Stadtentwicklung
Örte des Masterplans Innenstadt Ergebnisse Brainstorming im Innenstadtforum am 21.03.2013