Womit beschäftigt sich Resilienz?

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Transkript:

Resilienz RESILIENZ

Womit beschäftigt sich Resilienz? Das Resilienzkonzept beschäftigt sich mit der Frage was Menschen hilft, schwierige Situationen erfolgreich zu bewältigen und einen positiven Entwicklungsverlauf zu zeigen. Hintergrund bilden u.a. das Salutogenesekonzept (Antonovsky1993) und das Stressmodell (Lazarus et al. 1966) Somit werden Faktoren in den Mittelpunkt gestellt, die dazu dienen, das Leben auch unter widrigen Umständen zu gestalten und eine innere Lebenszufriedenheit zu erreichen. 2

Definition Resilienz 3 Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort resilire ab und bedeutet Abprallen, Zurückspringen (vgl. engl. resilence - Spannkraft, Widerstandsfähigkeit, Elastizität) Resilienz wird als psychische Widerstandsfähigkeit bezeichnet also die Fähigkeit, trotz ausgeprägter Belastungen und Risiken, gesund zu bleiben oder sich vergleichsweise leicht von Störungen zu erholen. (Schumacher, Leppert et al., 2005 S.3)

Resilienz 4

Resilienzforschung 5 Bild Quelle: www.you tube.com

Entstehung von Resilienz 6 personale, soziale und gesellschaftliche Risikofaktoren personale, soziale und gesellschaftliche Schutzfaktoren erfolgreiche Auseinandersetzung mit Entwicklungsaufgaben/ Krisen und kritischen Lebensereignissen Resilienz

Charakteristika 7 Resilienz wird im Interaktionsprozess zwischen Umwelt und Individuum (in der Kindheit) erworben. Resilienz beruht auf Bindung und Beziehung. Resilienz ist keine stabile Größe und unterliegt Schwankungen und ist abhängig von Erfahrung und Entwicklung. Resilienz ist situationsspezifisch, d.h. sie ist nicht auf alle Lebensbereiche übertragbar, sondern kann bereichsspezifisch auftreten.

Resilienzfaktoren 8 Kindheit (Rönnau Böse 2013) Regulation von Gefühlen und Erregung: Aktivierung oder Beruhigung Die Überzeugung Anforderungen bewältigen zu können (Selbstwirksamkeit) Erwachsenenalter (Bengel et.al.2012) Positive Emotionen Fähigkeit unabhängig von schwerwiegenden Lebensereignissen, positive Emotionen zu empfinden Optimismus positive Ergebniserwartung meines Handelns, Zuversicht, ein Problem aktiv bewältigen zu können Hoffnung positive Erwartung, ein Ziel zu erreichen Selbstwirksamkeitserwartung Erwartung, Anforderungen bewältigen zu können, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten

Resilienzfaktoren 9 Kindheit Realistische Wahrnehmung eigener Emotionen und Gedanken sowie angemessene Wahrnehmung Anderer Strategien zur Analyse, zum Verstehen und zum Bearbeiten von Problemen Erwachsenenalter Selbstwertgefühl bewusste, positive Wahrnehmung und Bewertung der eigenen Person Kontrollüberzeugungen - Überzeugung, dass eine Situation durch eigenes Handeln beeinflussbar ist Kohärenzgefühl grundlegende Lebensorientierung, dass das Leben beeinflussbar, verstehbar und sinnhaft ist Widerstandsfähigkeit Fähigkeit, das Leben als kontrollierbar und als Herausforderung wahrzunehmen und in seinen Lebensbereichen Sinn und Bedeutung zu finden

Resilienzfaktoren 10 Kindheit Fähigkeit Bewältigungsmuster situationsbezogen und flexibel einzusetzen (adaptive Bewältigungskompetenz) Soziale Kompetenz Verfügbarkeit und angemessene Anwendung von Verhaltensweisen im Umgang mit Lebenssituationen und anderen Menschen Erwachsenenalter Religiosität und Spiritualität Gläubigkeit, Leben einer bestimmten Glaubensrichtung Coping Bewältigung von Stress und kritischen Lebensereignissen Soziale Unterstützung Erwartung, die gewünschte und erhoffte Form von Unterstützung durch andere Personen zu erhalten Widerstandsfähigkeit Fähigkeit, das Leben als kontrollierbar und als Herausforderung wahrzunehmen und in seinen Lebensbereichen Sinn und Bedeutung zu finden

Resilienzförderung im Arbeitsfeld Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Klientin Suche nach Ressourcen, Erfolgen, Zielen Unterstützung beim Aufbau und Erhalt positiver sozialer Beziehungen sich am Alltäglichen freuen Ermutigung, aktiv etwas zu ändern Positives Feedback für Veränderungsbereitschaft und Verlassen der Opferrolle Unterstützung bei der Selbstfürsorge 11

Fazit 12 Man muss das Gute auch am Rande des Abgrunds nicht aufgeben. Friedrich Wilhelm Freiherr von Humboldt (1767-1835) DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT