Mathematikunterricht in Doppelstunden. H. Buck 2009 Stand: 14. 3. 2010. Inhaltsübersicht



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Transkript:

Mathematikunterricht in Doppelstunden H. Buck 2009 Stand: 14. 3. 2010 Inhaltsübersicht Thema Seite 1. Argumente Pro und Contra 2 2. Vorüberlegungen 3 2.1 Didaktische Überlegungen 3 2.2 Methodische Überlegungen 3 2.3 Unterrichtsklima 3 3. Varianten von Doppelstunden 4 3.1 Doppelstunden als zwei Einzelstunden 3.2 Planung der Doppelstunden als Einheit 3.2.1 Doppelstunden als verlängerte Einzelstunden Mehr- Phasen-Prinzip 3.2.2 Doppelstunde mit besonderen Materialien / Medien 3.2.3 Doppelstunden mit manuellen Tätigkeiten / Produkterstellung / anderer Lernort 3.2.4 Doppelstunde mit Makromethoden 11 Ausblick Kursstufe 11 Anhang: Möglicher Arbeitsauftrag für die Fortbildung 12 4 5 5 10 10 Quellen [1] Prof. R. Dürr: Studienseminar Tübingen, Skript zum Päd. Tag, Nagold [2] H. Buck / Prof. H. Freudigmann: Studienseminar Tübingen, Skript zur Fachsitzung [3] http://www.bildung-staerkt- menschen.de/service/downloads/niveaukonkretisierung/gym/m/@@niveau.2006-09- 05.0076849149 [4] Bildungsstandards Baden Württemberg, Mathematik Seite 1 von 13

1. Argumente Pro und Contra PRO 1. Durch DS habe ich mehr Zeit auf Fragen der Schüler einzugehen. 2. Durch DS habe ich mehr Zeit auf schwächere Schüler einzugehen. 3. DS ermöglichen es, an einem Thema länger zu arbeiten. Dies trägt zur Vertiefung bei. 4. Medien und andere Unterrichtsformen/Schüleraktivitäten/U nterricht außerhalb des Klassenzimmers lassen sich in DS besser einsetzen / werden weniger in ungünstiger Weise unterbrochen. 5. Dadurch dass man mit den Schülern über eine längere Phase arbeitet, kennt man den Lernstand der Schüler besser als zuvor. 6. DS wirken sich auf das Verhältnis Lehrer Schüler positiv aus. 7. Es sind Lernarrangements leichter möglich, die einen vollständigen Lernzyklus umfassen (gründliche Erarbeitung und Übung sowie die Kontrolle des Lernerfolgs). CONTRA Dadurch, dass ich mir mehr Zeit nehme, um auf Fragen einzugehen, werde ich mit dem Stoff nicht fertig. Schüler fühlen sich in DS überfordert. Man läuft Gefahr, zu lange an einem Thema zu verharren. Innere Differenzierung ist nötig. Man kann seltener Hausaufgaben aufgeben, dadurch üben die Schüler weniger. Bei einem angespannten Lehrer-Schüler- Verhältnis ist die gemeinsame Zeit zu lange. Die Vergessensrate ist höher, da man die Schüler nur noch zwei Mal in der Woche sieht. Man muss mehr wiederholen. 8. Kompetenzorientiertes Arbeiten wird erleichtert. Seite 2 von 13

2. Vorüberlegungen 2.1 Didaktische Überlegungen In Doppelstunden sind Lernarrangements leichter möglich, die einen vollständigen Lernzyklus umfassen (gründliche Erarbeitung und Übung sowie die Kontrolle des Lernerfolgs). Innere Differenzierung wird notwendiger, aber auch einfacher. Kompetenzorientiertes Arbeiten wird erleichtert. 2.2 Methodische Überlegungen Die Unterrichtszeit muss gut strukturiert / rhythmisiert werden. Individuelle Lernphasen, Gruppenphasen und Frontalphasen müssen sinnvoll abgewechselt eingesetzt werden. Methodische Großformen wie Lernzirkel werden weniger in ungünstiger Weise unterbrochen. Unterricht außerhalb des Klassenzimmers wird einfacher. Es sind Lernaktivitäten möglich, die zeitaufwändig sind. 2.3 Unterrichtsklima Der Lehrer hat mehr Zeit, um auf Fragen der Schüler einzugehen und kann sich individuell mit schwächeren Schülern beschäftigen. Die Schüler haben mehr Zeit, um eigene Gedanken zu entwickeln und sich aktiv mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Seite 3 von 13

3. Varianten von Doppelstunden Überblick 3.1 Doppelstunden als zwei Einzelstunden 3.2 Planung der Doppelstunden als Einheit 3.2.1 Doppelstunden als verlängerte Einzelstunden Mehr-Phasen-Prinzip 3.2.2 Doppelstunde mit besonderen Materialien / Medien 3.2.3 Doppelstunden mit manuellen Tätigkeiten / Produkterstellung / anderer Lernort 3.2.4 Doppelstunde mit Makromethoden Ausblick Kursstufe Kurzinput mit selbstständiger Arbeit und Rückmeldung (Kursstufe) Doppelstunde mit komplexem Thema 3.1 Doppelstunden als zwei Einzelstunden Man plant jeweils eine Einzelstunde (mit Lernziel, Einstieg,..., Abschluss) etwa so, wie sie auch bei Einzelstunden an verschiedenen Tagen aufeinander folgen würden. Dabei sollte man berücksichtigen: In jeder dieser Einzelstunden wird mehr Schülerarbeit eingeplant, als in einer normalen Einzelstunde. Eindimensionale Methoden sind zu vermeiden. Jede Stunde für sich hat ihren Spannungsbogen. In der zweiten Stunde ist mehr Schülerarbeit eingeplant als in der ersten. Beispiele a) Klasse 6 Erste Stunde: Addition von Brüchen (prinzipielles Vorgehen; einfache Brüche, bei denen der gemeinsame Nenner unproblematisch ist) Zweite Stunde: Addition von Brüchen mit komplexeren Nennern. b) Klasse 10 Erste Stunde: Verschieben und Strecken eines Graphen in y-richtung. Zweite Stunde: Verschieben eines Graphen in x-richtung Die Stunden in Beispiel a) umfassen im Unterschied zu b) ein Groblernziel. Insofern bilden diese Stunden eine Einheit, wobei Motivation, Einstieg, Dokumentation sich wesentlich auf die erste Stunde beschränken und die zweite Stunde ihren Schwerpunkt im Üben hat. Seite 4 von 13

3.2 Planung der Doppelstunden als Einheit 3.2.1 Doppelstunden als verlängerte Einzelstunden Mehr-Phasen-Prinzip Die Doppelstunde wird als eine Einheit geplant. Dabei wird darauf geachtet, dass sich Phasen der selbstständigen Schülerarbeit und Arbeit im Klassenverband sandwichartig abwechseln, da sowohl längere Gruppenphasen als auch längere Frontalphasen nicht effektiv sind. Auch Phasen der individuellen Verarbeitung eines Inhalts müssen bewusst eingeplant werden. Es empfiehlt sich, am Ende der Planung noch einmal zu kontrollieren, wie viele Phasen die Doppelstunde hat und wie diese zeitlich verteilt sind. Am Anfang kann es hilfreich sein, eine Zeit- und Methodenleiste zu skizzieren, z. B. Methode Einführung Lehrerinput Partnerarbeit Einzelarbeit Unterrichtsgespräch Partnerarbeit Einzelarbeit Ergebnispräsentation Zeit 5 Min. 10 Min. 15 Min. 5 Min. 10 Min. 10 Min. 15 Min. 20 Min. Methode Hausaufgabenbespr. Einführung Partnerarbeit Präsentation Unterrichtsgespräch Partnerarbeit Einzelarbeit Zeit 5 Min. 5 Min. 15 Min. 10 Min. 15 Min. 30 Min. 10 Min. Zentrales Ziel Schüler immer wieder kognitiv aktivieren. Methodische Möglichkeiten Die Auswahl der Methoden für die verschiedenen Phasen hängt (wie immer) von den Lernzielen und dem Stand der Klasse ab, z. B. 1. Frontalphase Unterrichtsgespräch; Lehrervortrag; Schülervortrag 2. Individualphase Schriftliche Einzelarbeit; Strukturlegen,... 3. Gruppenphase Mikromethode; Makromethode; Spiel; Aktivität im Freien/ im Klassenzimmer Hier soll nun insbesondere auf einen Stundenaufbau unter Einsatz von Mikromethoden für die einzelnen Phasen eingegangen werden. Mikromethoden Einsatzmöglichkeiten: Hausaufgabenbesprechung, Einstieg, Wiederholung / Zusammenfassung, Erarbeitung, Übung Arbeitsformen: Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit Hinweise - Zu Mikromethoden finden Sie Ausführungen in einem gesonderten Skript Mikromethoden - Zu Aktivitäten im Freien und im Klassenzimmer finden Sie Anregungen in Material Seminar Tübingen Seite 5 von 13

Beispiel: Potenzen mit rationalen Hochzahlen Ablauf Frontal Einzelarbeit Partnerarbeit Unterrichtsgespräch Partnerarbeit Unterrichtsgespräch Einzelarbeit Lehrerinput Think Pair Share Selbstständiges Üben Rückfragen, Rückmeldung Selbsttest a) Lehrerinput: Wiederholung der Potenzgesetze; Zielangabe: Umgang mit Wurzeln b) Selbständiges Arbeiten (Think-Pair-..): Folie mit Aufgaben (vgl. unten), die auf das Lernziel hinführen Wichtig: Folie auf natürliche Differenzierung anlegen. Geförderte allgemeine Kompetenzen: Problemlösen, Argumentieren, Kommunizieren, Kooperieren c) Klassenverband: (..-Share): Bericht der Schüler; Lehrerinput mit Tafel- und Heftaufschrieb d) Phase des selbständigen Übens (Aufgaben aus dem Buch; Lösungen am Pult oder an der Tafel/Folie) e) Klassenverband: Rückfragen der Schüler; Rückmeldungen durch den Lehrer auf der Grundlage seiner Beobachtungen während der Übungsphase Evtl.: Fazit; Akzentsetzung f) Kurzer Selbsttest (z.b. Bist-du-sicher?-Aufgaben) Verwendete Folie für Think-Pair-Share 1 Versuche, folgende Rechenausdrücke zu vereinfachen. Bei Bedarf kannst du den GTR verwenden. 4 2 2 8 6 7 3 a ( 1 10 2 ) 4 x Formuliere eine Regel für das Wurzelziehen bei Potenzen. 1 2 Welche Bedeutung könnte der Ausdruck 2 haben? 1 2 Was wäre dann wohl 2? 1 3 Könnte auch der Ausdruck 2 einen Sinn ergeben? 2 3 Oder 2? 1 Quelle: [1] Seite 6 von 13

Gestaltung einer Doppelstunde unter Verwendung der Niveaukonkretisierung Beispiel 4 Klasse 6 2 Benötigtes Material 1 Schachtel Streichhölzer pro Schülertisch Phase 1: Partnerarbeit Aufgabe Bernd legt aus Streichhölzern eine Häuserreihe. a) Lege selbst eine solche Häuserreihe. b) Stelle dir folgende Situation vor: Du sollst am Telefon deiner Tante erklären, wie du die Streichhölzer legst, so dass deine Häuserreihe entsteht. Schreibe eine solche Bauanleitung auf. Zeit: 10 Minuten Bemerkung: Der Lehrer beobachtet dabei die Schüler und sichtet, ob es Gruppen gibt mit unterschiedlichen Legevorgängen. Phase 2: Vorstellung vor der Klasse Eine Schülerin liest ihre Bauanleitung vor. Eine andere Schülerin legt die Häuserreihe entsprechend der Bauanleitung am Overhead Projektor. Weitere Bauanleitungen werden vorgelesen und nachgelegt. Bemerkung: Bei der Auswahl der Beiträge wird darauf geachtet, dass verschiedene Legevorgänge vorgetragen werden. Sind keine Unterschiede vorhanden, gibt der Lehrer einen weiteren Vorschlag vor. Der Lehrer sollte mindestens 2 verschiedene Vorschläge vorbereitet haben. Zeit: 5 10 Minuten Phase 3: Partnerarbeit Aufgabe a) Fülle die Tabelle aus. Ergänze weitere Werte. Versuche es auch mit großen Zahlen. Anzahl der Häuser 1 2 3 Anzahl der Streichhölzer b) Beschreibe, wie man die Anzahl der Streichhölzer berechnen kann: Für 2 Häuser: Für 3 Häuser: Für 7 Häuser: Für 20 Häuser: Finde einen Term für die Anzahl der Streichhölzer, die man benötigt, um n Häuser zu bauen. 2 Quelle: [3] Seite 7 von 13

Für die Schnellen: a) Bernd hat 100 Streichhölzer. Wie viele Häuser kann er bauen? b) Bernd hat den Term 3n + 2n + 1 notiert. Wie hat er die Häuserreihe gebaut? Zeit: 10 Minuten Bemerkung: Der Lehrer beobachtet die Schüler. 2-3 Gruppen erhalten eine vorbereitete Folie. Die Schüler tragen die Lösungen ein (auch die Zusatzaufgabe für die Schnellen). Phase 4: Klassengespräch Die Folien werden durch die Schüler vorgestellt. Unterschiede und Gemeinsamkeiten werden besprochen, Fragen werden beantwortet. Zeit. 5 Minuten Phase 5: Partner- oder Einzelarbeit Aufgabe Buch (LS Klett) Seite 136 Nr. 6 Buch Seite 136 Nr. 3, 5 Service-Band (Klett), Seite S66 (3), S67 (5) Pflichtaufgaben ja Eine Aufgabe nach Wahl Eine Aufgabe nach Wahl Zeit: Restliche Stunde Mögliche Aufgabe für eine (anschließende) Klassenarbeit Lisa legt Dreiecke aus Streichhölzern nebeneinander. 1 Dreieck 2 Dreiecke 3 Dreiecke... a) Beschreibe Lisas Bauprinzip b) Ergänze die Tabelle. Anzahl der Dreiecke 1 2 3 5 10 30 Anzahl der Streichhölzer 3 c) Wie viele Streichhölzchen hat sie verbaut, wenn n Dreiecke nebeneinander liegen? Kreuze alle richtigen Terme an. keine Antwort richtig 3 n + 2 3 n 3 n - 1 (n - 1) 2 + 3 1 + 2 n d) Lisa hat genau 251 Streichhölzer. Wie viele Dreiecke kann Lisa aus diesen 251 Streichhölzern bauen? Notiere auch deinen Lösungsweg! Seite 8 von 13

Kommentare 3 1. Bezug zu den Bildungsstandards Leitgedanken Mathematische Sachverhalte mithilfe von Sprache, Bildern, und Symbolen beschreiben und veranschaulichen. Umgesetzt in Phase 1 Leitidee Algorithmus Zahlterme interpretieren und berechnen Leitidee Variable Einfache Situationen und Zahlenmuster mithilfe von Termen und Gleichungen darstellen. Einfache Gleichungen durch systematisches Probieren lösen Leitidee Funktionaler Zusammenhang Einfache Zusammenhänge zwischen Größen beschreiben und darstellen. Abhängigkeiten dynamisch deuten Leitidee Vernetzung Situationen und Fragestellungen durch konkrete, verbale, grafische und numerische Modelle oder Darstellungen beschreiben. Umgesetzt in Phase 3 und 5 2. Methodisch didaktische Aspekte 1. Erfahrungen mit dem Thema sammeln Jeder Schüler hat die Möglichkeit in den Phasen 1 und 3 selbst Erfahrungen mit dem Thema zu sammeln, bevor ein Klassengespräch geführt wird. 2. Kognitive Aktivierung Das Thema bietet Verarbeitungstiefe. Durch verschiedene Vorschläge zum Legevorgang kann hier bereits für einige Schüler der Gedanke der Äquivalenz angebahnt werden. Ebenso kommt schon der Aspekt des Lösens einfacher Gleichungen indirekt zur Sprache. Beide Themen werden später aufgegriffen, systematisch behandelt und vertieft. Durch die Lösungsvielfalt wird das Verständnis gefördert. 3. Lernzielkontrolle Sowohl für den Lehrer als auch für den Schüler ist es möglich zu ersehen, ob die Sache verstanden ist und angewendet werden kann (Phase 5). 4. Eigentätigkeit Sicherheit Durch die Abwechslung von Eigentätigkeit und Klassengespräch wird gesichert, dass sich einerseits jeder Schüler mit dem Thema beschäftigt, bevor im Klassenverband darüber gesprochen wird. Durch die Klassengespräche wird gesichert, dass alle Schüler nach einer gewissen Zeit wieder auf (mindestens einem mittleren) Niveau in der Lage sind, weiterzuarbeiten. 5. Differenzierung - Individualisierung Sandwichartiger Stundenaufbau und das Bereitstellen von weiterführenden Fragen ermöglichen es, sowohl schwächeren Schülern geeignete Hilfestellungen 3 Quelle: [4] Seite 9 von 13

zu geben als auch leitungsfähige Schüler geeignet zu fordern. 3.2.2 Doppelstunde mit besonderen Materialien / Medien Die Verwendung von kommerziell angebotenen Übungsblättern (-heften), Lernspielen usw. ist bei der begrenzten Übungszeit einer Einzelstunde oft nicht möglich. Bei einer Doppelstunde bietet sich der Einsatz solcher Zusatzmaterialien zur Auflockerung der Übungsphase an. Erste Stunde: Normaler Aufbau Zweite Stunde: Selbstständige Bearbeitung des Zusatzmaterials Möglichkeiten Kommerzielle Übungsblätter Lernsoftware (Geometrie/Excel) Modelle bauen Plakaterstellung (Überblick über ein Gebiet wie z.b. Prozentrechnung) Spiele: - Zur Einführung in ein Thema (Beispiel Kontospiel, Klasse 5) - Zur Übung: Anlegespiele wie Domino, Dreisatzterzett Beispiel Zum Abschluss eines Themas / Vor einer Klassenarbeit Schüler erstellen Plakate: Übersicht zum Thema mit Beispielen, z. B. Prozentrechnung, Vierecke. 3.2.3 Doppelstunden mit manuellen Tätigkeiten / Produkterstellung / anderer Lernort Bei einer Einzelstunde sind bestimmte Methoden bzw. Lernformen schon wegen der Zeitknappheit schlicht nicht möglich. Dazu gehören insbesondere Schülerexperimente und die Herstellung eines Produktes. Beispiel - Bestimmung im Freien (vgl. Projekt Mathematik im Freien ) Erste Stunde: Experimentelle Bestimmung von d und U im Schulhof, Eintragen der Ergebnisse auf einem Plakat. Zweite Stunde: Sammeln der Ergebnisse, Herausarbeiten eines Zusammenhanges, Interpretation, Ergebnissicherung, Übungen Weitere Beispiele Schnur-Geometrie Vermessungen im Gelände Statistische Erhebungen vgl. auch: Seminar Tübingen: Mathematik im Freien Seite 10 von 13

3.2.4 Doppelstunde mit Makromethoden Beispiele Planarbeit: Schnitt Gerade Ebene Gruppenpuzzle Beispiel Potenzgesetze (vgl. Serviceband Klett Klasse 9), Gutachten erstellen (Klasse 9; Klett Klasse 9, Schülerbuch und Serviceband) Lernzirkel Beispiel Ähnliche Figuren/Strahlensätze (vgl. Serviceband Klett, Klasse 9) Projektartiger Unterricht (vgl. auch Fachsitzung Seminar: Projektartiger Unterricht) Beispiele: Bodensee (Klasse 5; Arbeit Binder, Seminar Tübingen) Vom Himmel hoch (Klasse 9; Serviceband Klett) Ausblick Kursstufe Kurzinput mit selbstständiger Arbeit und Rückmeldung (Kursstufe) Zu Beginn der Doppelstunde stellt der Lehrer die Problemstellung, die Inhalte,... in einem Kurzvortrag vor, auch die Lernziele werden genannt. Evtl. erhält der Schüler eine Zusammenfassung, so dass er dazu keinen eigenständigen Aufschrieb anfertigen muss. Dann folgt eine längere Phase der Eigenarbeit. Das vorgegebene Thema wird in dieser Doppelstunde so abgeschlossen, dass am Ende der Doppelstunde (spätestens zu Beginn des nächsten Unterrichts) ein (unbenoteter) Eigentest mit Kontrolle stattfinden kann. Er ermöglicht dem Schüler, seinen Lernstand zu ermitteln und dem Lehrer, das angestrebte Niveau festzulegen. Ablauf in der Übersicht - Lehrerkurzvortrag (max. 15 Min), in dem die wesentlichen Inhalte klar dargestellt werden. Die Schüler sollten dabei nicht mitschreiben. - Die Schüler arbeiten selbstständig, der Lehrer unterstützt und berät. - Die Schüler bearbeiten zur Selbstkontrolle einen Eigentest. Beispiel Funktionen der Form f(x) = a sin[b(x c)] + d Doppelstunde mit komplexem Thema Zum Einstieg in ein Thema ist es oft günstig, vielfältige Beispiele zunächst zu sammeln und nach gewissen Aspekten zu sortieren oder verschiedene Aufgabenstellungen zu beleuchten,... Eine Doppelstunde ermöglicht es, die ersten Erfahrungen mit dem Thema so zusammenzustellen, dass dem Schüler der Problemkreis und der sich daraus ergebende Unterrichtsgang anschließend eröffnet werden kann. Beispiele Einführung in die Integralrechnung Einführung von Polstellen Einführung der Exponentialfunktionen Seite 11 von 13

Anhang Möglicher Arbeitsauftrag für die Fortbildung Skript Ende Seite 6 Ziel: Beurteilung einer Doppelstunde im Hinblick auf die Kompetenzorientierung und Differenzierung Möglicher Arbeitsauftrag: In welchen Unterrichtsphasen der unten beschriebenen Doppelstunde wird besonderen Wert auf die kognitive Aktivierung gelegt? Durch welche Maßnahmen wird auf Differenzierung geachtet? Vorschlag zur Gestaltung einer Doppelstunde Benötigtes Material 1 Schachtel Streichhölzer pro Schülertisch Phase 1: Partnerarbeit Aufgabe Bernd legt aus Streichhölzern eine Häuserreihe. c) Lege selbst eine solche Häuserreihe. d) Stelle dir folgende Situation vor: Du sollst am Telefon deiner Tante erklären, wie du die Streichhölzer legst, so dass deine Häuserreihe entsteht. Schreibe eine solche Bauanleitung auf. Zeit: 10 Minuten Bemerkung: Der Lehrer beobachtet dabei die Schüler und sichtet, ob es Gruppen gibt mit unterschiedlichen Legevorgängen. Phase 2: Vorstellung vor der Klasse Eine Schülerin liest ihre Bauanleitung vor. Eine andere Schülerin legt die Häuserreihe entsprechend der Bauanleitung am Overhead Projektor. Weitere Bauanleitungen werden vorgelesen und nachgelegt. Bei der Auswahl der Beiträge wird darauf geachtet, dass verschiedene Legevorgänge vorgetragen werden. Sind keine Unterschiede vorhanden, gibt der Lehrer einen weiteren Vorschlag vor. Der Lehrer sollte mindestens 2 verschiedene Vorschläge vorbereitet haben. Zeit: 5 10 Minuten Phase 3: Partnerarbeit Aufgabe a) Fülle die Tabelle aus. Ergänze weitere Werte. Versuche es auch mit großen Zahlen. Anzahl der Häuser 1 2 3 Anzahl der Streichhölzer Seite 12 von 13

b) Beschreibe, wie man die Anzahl der Streichhölzer berechnen kann: Für 2 Häuser: Für 3 Häuser: Für 7 Häuser: Für 20 Häuser: Finde einen Term für die Anzahl der Streichhölzer, die man benötigt, um n Häuser zu bauen. Für die Schnellen: a) Bernd hat 100 Streichhölzer. Wie viele Häuser kann er bauen? b) Bernd hat den Term 3n + 2n + 1 notiert. Wie hat er die Häuserreihe gebaut? Zeit: 10 Minuten Phase 4: Klassengespräch Die Folien werden durch die Schüler vorgestellt. Unterschiede und Gemeinsamkeiten werden besprochen, Fragen werden beantwortet. Zeit. 5 Minuten Phase 5: Partner- oder Einzelarbeit Aufgabe Buch (LS Klett) Seite 136 Nr. 6 Buch Seite 136 Nr. 3, 5 Service-Band (Klett), Seite S66 (3), S67 (5) Pflichtaufgaben ja Eine Aufgabe nach Wahl Eine Aufgabe nach Wahl Zeit: Restliche Stunde Seite 13 von 13