Produkten am Beispiel der Verbrennung eines Brennstoffes mit Luft. Massen-, Energie- und Entropieströme treten in die Kammer ein bzw. aus.

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Transkript:

7.2 Energiebilanz bei chemischen Stoffumwandlungen 2.2-1 Betrachtung eines Reaktionsgefäßes mit eintretenden Edukten und austretenden Produkten am Beispiel der Verbrennung eines Brennstoffes mit Luft Massen-, Energie- und Entropieströme treten in die Kammer ein bzw. aus. Indizes: B Brennstoff, L Luft, t total

Energetische und entropische Zustände von Stoffgemischen sind im Allgemeinen kompliziert Mehrstoffthermodynamik (siehe auch Kapitel 3) 2.2-2 Deshalb folgende Vereinfachungen: - chemische Reaktionen nur in der Gasphase - Gasphase als Mischung idealer Gase Jede Gaskomponente der Mischung verhält sich so, als ob die anderen Komponenten nicht anwesend wären, Satz von Gibbs. Enthalpie H einer Mischung aus k Gaskomponenten mit den spezifischen Enthalpien h i (T ) der Komponenten:

2.2-3 Bilanzen Masse: Energie: (Annahme: Kinetische und potentielle Energien sollen vernachlässigt werden: ) Entropie:

7.2.1 Energiebilanz 2.2-4 Am Eintritt: Massenbrüche: Am Austritt analog:

2.2-5 Bei der Bestimmung der spezifischen Enthalpien h i ist zu beachten, dass die stoffliche Zusammensetzung der Massenströme verschieden ist, da chemische Komponenten gebildet und verbraucht werden. Chemische Komponenten führen jedoch chemisch gebundene Energie als Bindungsenergie mit, diese Bindungsenergie muss berücksichtigt werden. Es müssen deshalb spezifische Enthalpien h i berücksichtigt werden, die die chemisch gebundene Energie berücksichtigen. Die Berechnung von Enthalpiedifferenzen muss deshalb auf untereinander konsistenten Absolutwerten der Enthalpien zurückgreifen!

7.2.2 Die Bildungsenthalpie als Referenzenthalpie 2.2-6 Annahme: Enthalpie eines Gemisches idealer Gase Molare Enthalpie Mit den spezifischen Wärmekapazitäten bei konstantem Druck gilt für ideale Gase bei der Temperatur T: Die einzelnen chemischen Komponenten besitzen unterschiedliche molare Referenzenthalpien h m,i ref bzw. h iref, die in die Energiebilanz eingehen und deshalb nicht mehr willkürlich festgelegt werden können.

2.2-7 Die Referenzenthalpien werden in vielen Tabellenwerken bei einem Referenzzustand zum Beispiel T ref = 298,15 K und p ref = 1 bar festgelegt. Sie enthalten die chemisch gebundene Energie. Wir werden die Referenzenthalpien deshalb im Folgenden mit der Standard-Bildungsenthalpie der chemischen Komponenten in direktem Zusammenhang setzen.

Reaktionsenthalpie 2.2-8 Definition: Die molare Größe mit Reaktionsenthalpie. bezeichnet die bei einer Reaktion umgesetzte Enthalpie, die Dieser Zusammenhang gilt bei konstantem Druck und für beliebige Temperaturen. Gesucht: Die absoluten molaren Enthalpien h m,i der Komponenten

2.2-9 Beispiel: Endotherme *) Bildungsreaktion von Methan aus Synthesegas Brutto/Reaktionsgleichung: Reaktionsenthalpie: *) endotherm bedeutet, dass bei der Reaktion Energie aufgenommen wird.

Nullpunkte (Referenzpunkte) der Elemente 2.2-10 Um die Absolutwerte der Enthalpie fetlegen zu können wird ein Baukastensystem eingeführt. - Festlegung von Standardbedingungen T º und pº - Festlegung für Elemente Die Referenzenthalpien von Elementen, wie Edelgasen, festem Kohlenstoff C(s) und gasförmigen H 2 (g), N 2 (g), und O 2 (g)... werden willkürlich zu Null festgesetzt. - Die chemischen Komponenten werden durch einfache unter Umständen auch fiktive Reaktionen unter Standard-Bedingungen zusammengesetzt:

Nullpunkte (Referenzpunkte) der Elemente (kont.) 2.2-11 Beispiel Methan CH 4 : Enthaltene Elemente: C, H Fiktive Brutto-Reaktionsgleichung: Die Standard-Reaktionsenthalpie dieser Reaktion liefert die Standard-Bildungsenthalpie von Methan: Die Standard-Reaktionsenthalpie ist negativ exotherme Reaktion. Würde Methan aus fester Kohle und Wasserstoff bei Standard Druck und Temperatur synthetisiert, würde die Reaktionsenthalpie als Wärme frei.

Die gesuchte Absolut-Enthalpie von Methan ist identisch mit der Standard- Reaktionsenthalpie bei der Bildung von Methan aus festem Kohlenstoff und gasförmigem Wasserstoff. 2.2-12 Die Standard-Reaktionsenthalpie wird deshalb auch als Standard-Bildungsenthalpie bezeichnet. Experimentelle Bestimmung: Standardreaktionsenthalpien lassen sich für real ablaufende Reaktionen messen, indem man zum Beispiel die Wärmemengen, die bei isobarer und isothermer Prozessführung frei werden, misst (z.b. im Kalorimeter). Die theoretische Bestimmung von Standard-Reaktionsenthalpien erfordert rechenintensive quantenmechanische Methoden.

2.2-13 In ähnlicher Weise gilt bei p= pº und T= T º für CO 2 und H 2 O

Hessscher Satz 2.2-14 Enthalpien sind Zustandsgrößen und damit vom Prozessweg unabhängig. Standard-Reaktionsenthalpien anderer Reaktion können aus den Standard- Bildungsenthalpien der beteiligten Komponenten berechnet werden. Unbekannte Standard-Bildungsenthalpien bestimmter Komponenten können aus Standard-Bildungsenthalpien und Standard-Reaktionsenthalpien bekannter Reaktionen bestimmt werden.

Somit besitzt die Verbrennungsreaktion 2.2-15 bei p= pº und T= T º die molare Standard-Reaktionsenthalpie Dabei wird nochmals, wie schon bei der Bildung von CH 4 (g) aus C(f) und H 2 (g), Wärme frei exotherme Reaktion.

Referenzenthalpien für Gase bei T o = 298,15 K 2.2-16 M i [kg/kmol] 1 H 2 (g) 2,016 0 h m,i [kj/mol] 2 H 2 O(g) 18,016-241,826 3 H 2 O 2 (l) 34,016-187,78 4 NO(g) 30,008 90,290 5 NO 2 (g) 46,008 33,095 6 N 2 (g) 28,016 0 7 N 2 O(g) 44,016 82,048 8 O(g) 16,000 249,194 9 O 2 (g) 32,000 0 10 O 3 (g) 48,000 142,674 o M i [kg/kmol] h m,i [kj/mol] 11 CH 2 O(g) 30,027-115,896 12 CH 2 OH(g) 31,035-58,576 13 CH 4 (g) 16,043-74,873 14 CH 3 OH(l) 32,043-200,581 15 CO(g) 28,011-110,529 16 CO 2 (g) 44,011-393,522 17 C 2 H 6 (g) 30,070-84,667 18 C 2 H 4 (g) 28,054 52,283 19 C 3 H 8 (g) 44,097-103,847 20 C 7 H 16 (l) 100,205-197,652 o

2.2-17 Die Enthalpiedifferenz bei einer Temperatur T T º enthält den chemisch gebundenen und den thermischen Anteil der Enthalpiedifferenz. Annahme: Brennstoff (B) und Luft (L) im unverbrannten Zustand (u) auf gleicher Temperatur T u

Aufteilung in Referenzanteil und fühlbaren Wärmen mit 2.2-18 liefert: In Dh chem gehen die Massenbrüche der an der Reaktion beteiligten chemischen Komponenten und deren Referenzenthalpien ein, während zu Dh therm die Enthalpiedifferenzen gegenüber dem Referenzzustand beitragen.

Berechnung von Dh chem bei vollständiger Verbrennung 2.2-19 Aus (vergl. 2.1-13) folgt nach Integration zwischen den Zuständen u und b (vergl. 2.1-14) Die Reaktionsgleichung kann so geschrieben werden, dass für den Brennstoff ist. Bei vollständiger Verbrennung von mageren Gemischen kann darüber hinaus Y B,b = 0 gesetzt werden. (vollständige Verbrennung)

Berechnung von Dh therm bei vollständiger Verbrennung (kont.) 2.2-20 Im Allgemeinen aus Tabellen für h i (T). Für ideale Gase oder bei isobaren Prozessen gilt: Bei der Verbrennung in Luft ist der Anteil des Stickstoffs (etwa 80%) dominierend. Näherungsweise können für die Verbrennung von Kohlenwasserstoffen in Luft temperatur- und speziesgemittelte Wärmekapazitäten eingesetzt werden. Als Zahlenwert ergibt sich:

2.2-21 7.2.3 Die adiabate Verbrennungstemperatur Mit der Annahme und der erläuterten Näherung ergibt sich: Adiabate Verbrennungstemperatur

7.2.4 Der Heizwert 2.2-22 Unterer Heizwert (ohne Kondensation von H 2 O): Bei T=T ref gilt: Der obere Heizwert H o berücksichtigt auch die bei der Kondensation von H 2 O freiwerdende zusätzliche Enthalpie.

Beispiel: 2.2-23 Adiabate Verbrennungstemperatur von gasförmigem n-heptan in Luft bei stöchiometrischer Zusammensetzung Reaktionsgleichung: Reaktionsenthalpie: Adiabate Verbrennungstemperatur: Stöchiometrischer Massenbruch (vgl. 7.1-10):

Unverbranntes Gemisch (Näherung für Luft): 2.2-24 Eingesetzt in (**): Aus (*): Feuerungen erreichen demgegenüber typisch etwa 1500 K. Das hat mehrere Ursachen: Die spezifische Wärmekapazitäten nehmen mit zunehmender Temperatur zu, die Verbrennung ist nicht vollständig, und es existieren Verluste, wie z.b. durch Strahlungswärmeaustausch der Flamme mit der Umgebung. Zudem werden technische Verbrennungsvorgänge meistens mager eingestellt.

2.3 Entropiebilanz bei chemischen Stoffumwandlungen, 2.3-1 Irreversibilität der Verbrennung Bilanz: Vereinfachungen wie bisher: - chemische Reaktionen nur in der Gasphase - Gasphase als Mischung idealer Gase

2.3-2 Anders als die Enthalpien sind die Entropien der Gaskomponenten druckabhängig. Es gilt aber wieder der Satz von Gibbs, nach dem jede Komonente sich so verhält, als ob sie das Volumen alleine ausfüllt. Das heißt, dass die Entropie mit dem Partialdruck zu berechnen ist: Entsprechend für molare Entropien: Die Partialdrücke p i berechnen sich für ideale Gase aus dem Molenbruch der Mischung mit dem Gesamtdruck p (Daltonsches Gesetz):

Festlegung des Referenzpunktes T ref, p ref für die Entropie 2.3-3 Referenztemperatur: Für die Entropien wird der Referenzpunkt anders als bei den Enthalpien immer bei T ref = 0 K festgesetzt. Der Grund dafür, dass der absolute Nullpunkt gewählt wird, ist das Nernstsches Wärmetheorem, nach dem die Entropie aller Stoffe am absoluten Nullpunkt gleich Null ist Quantenmechanik. Es entfällt die Notwendigkeit einer stoffabhängigen Festlegung der Referenzentropien, wie wir dies bei den Referenzenthalpien durchführen mussten.

Referenzdruck: 2.3-4 Als Referenzdruck wird p ref = 1 bar beibehalten. Auch bei idealen Gasen ist die Entropie druckabhängig. Es hat sich eingebürgert, den Referenzdruck durch ein hochgestelltes º zu vermerken: Damit wird für die Entropie

2.3-5 Das Integral in kann nicht für konstante Wärmekapazität ausgewertet werde. Mit Annäherung an den absoluten Nullpunkt frieren Freiheitsgrade ein, damit nimmt die Wärmekapazität notwendig ab. Es gilt Nahe am absoluten Nullpunkt so dass das Integral endlich bleibt.

2.3-6 Tabellenwerken liefern molare Entropien in Abhängigkeit von der Temperatur beim Referenzdruck also Man beachte, ob die bei verschiedenen Tabellenwerken angegebenen Referenzdrücke übereinstimmen. Die Druckabhängigkeit wird durch die Formel erfasst.

2.3-7 Die Betrachtung der Entropien ist wesentlich bei der Beurteilung, ob Stoffumwandlungsvorgänge unter gegebenen Bedingungen freiwillig ablaufen sowie bei der Bestimmung von Reaktionsgleichgewichten Kapitel 3. Hier wollen wir kurz die Irreversibilitäten von Verbrennungsprozessen und die damit verbundenen Exergieverluste ansprechen. Der Verbrennungsprozess ist nicht umkehrbar, daher wird die Exergie von Brennstoff und Oxidator in die geringere Exergie der Produkte abgewertet. Diese Exergiedifferenz stellt die aus dem Verbrennungsprozess maximal gewinnbare Arbeit dar. Die Zusammenhänge können am h,s-diagramm anschaulich dargestellt werden.

2.3-8 Darstellung der Exergieverluste im h,s-diagramm für adiabate Verbrennung Bezugsmasse: Masse des Gemisches vor oder nach der Verbrennung Wir erhalten dann: Umgebungszustand: Zustand der Verbrennungsprodukte (Abgas) bei T u, p u Exergie der Enthalpie:

h,s-diagramm der adiabaten Verbrennung h 1 =h 2 *) 2.3-9 Exergieverlust: Wegen T 2 > T 1 = T u ist die Isobare der Abgase stets steiler als die Isobare der Edukte. Höhere Brennraumeintrittstemp. Bei adiabater Verbrennung sind die Exergieverluste deshalb für Prozess 1 2 geringer. Bei einer Abgastemperatur T A > T u geht mit dem Abgas der Exergiestrom e ha zusätzlich verloren. *) die h,s-diagramme der Gemische von Edukten und Produkten sind passend übereinandergelegt!