Determinanten der Karriereentscheidung von Studenten Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen

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Transkript:

Determinanten der Karriereentscheidung von Studenten Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen 1. Soziodemografika Der typische Umfrageteilnehmer ist männlich, 23 Jahre alt, studiert den Diplomstudiengang Maschinenbau im 7. Fachsemester und stammt aus dem Bundesland, in dem er studiert. 2. Persönliche Ziele Hinsichtlich der persönlichen Ziele existieren keine Unterschiede zwischen den Studenten der Universitäten Hannover, Dresden und Ilmenau. Studenten ist das Ziel der Selbstverwirklichung am wichtigsten und das Ziel, Anerkennung zu erhalten, am unwichtigsten. Die persönlichen Ziele der Studierenden liefern keine Ansatzpunkte für Maßnahmen der LEG. Thüringer Unternehmen sollten bei Maßnahmen zur Absolventenwerbung verstärkt auf die Arbeitsinhalte sowie die Möglichkeit der persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung aufmerksam machen. 3. Anforderungen an Arbeitgeber Mit Ausnahme der schnellen Gehaltssteigerung existieren zwischen den Studenten der untersuchten Hochschulen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Anforderungen an künftige Arbeitgeber. Studenten der TU Ilmenau, TU Dresden und Leibniz Universität Hannover sind ein gutes Betriebsklima, die Sicherheit des Arbeitsplatzes sowie Freiräume für selbstständiges Arbeiten bei der Wahl ihres künftigen Arbeitgebers am wichtigsten; am unwichtigsten werden die Praktizierung eines aktiven Umweltschutzes durch das Unternehmen, die Forderung nach einem großen Unternehmen sowie die Marktführerschaft eingeschätzt. Studenten der Universität Hannover ist eine schnelle Gehaltssteigerung signifikant wichtiger als Studenten der TU Ilmenau und der TU Dresden. Thüringen hat gegenüber anderen Bundesländern einen Nachteil beim Faktor Arbeitsplatzsicherheit sowie bei der Bezahlung. Gleiche Arbeit wird schlechter bezahlt (Lohn- und Gehaltsniveau 64,4% des Bundesdurchschnitts) und es sind weniger gut bezahlte Stellen vorhanden. Bezahlung ist jedoch bei Studenten nicht das ausschlaggebende Kriterium bei Wahl des Arbeitsplatzes; daher sollten intrinsische Motive bei der Absolventenwerbung angesprochen werden (Möglichkeit zur Selbstverwirklichung). 4. Erwartetes Einstiegsgehalt Die befragten Studenten erwarten im Mittel ein Bruttojahreseinkommen von 42.801 Euro, wobei die Studenten der TU Dresden mit 42.132 Euro das geringste Gehalt erwarten, gefolgt von Hannover mit 42.601 Euro. Das höchste durchschnittliche Einstiegsgehalt von 43.770 Euro erwarten die Ilmenauer Studenten. Nach VDI Gehaltsstudie 2009 liegt der Median des Einstiegsgehalts von Ingenieuren mit Universitätsabschluss bei rund 42.000 Euro; die Vorstellung der befragten Studenten ist damit im Mittel realistisch.

Die LEG sollte Maßnahmen zur Beeinflussung des Anspruchsniveaus Ilmenauer Studierender ergreifen, z.b. gezielte Kommunikation möglicher Einstiegsgehälter je Branche. 5. Branchen Die befragten Studenten würden am liebsten im Maschinenbau (Maschinenbau-Studenten), in der Elektronikindustrie (Elektrotechnik-Studenten) oder in der IT-Branche (Informatikstudenten) arbeiten. Im Gesamtdurchschnitt ist die beliebteste Branche die Wissenschaft und Forschung. Auf regionalen und überregionalen Veranstaltungen zur Absolventenwerbung sollte auf lokal ansässige, attraktive Arbeitgeber der jeweiligen Branchen aufmerksam gemacht werden. In Thüringen sind passende Arbeitgeber der beliebtesten Branchen vorhanden. Deshalb sollte eine gezielte Kommunikation der Branchen erfolgen, in denen Einstiegsmöglichkeiten bestehen. Thüringer Universitäten sollten deutschlandweit auf Absolventenmessen auftreten, um auf die erfolgreiche Forschung in Thüringen aufmerksam zu machen. 6. Berufseinstieg in Studienbundesland Ca. 60% der Studenten wünschen sich einen Berufseinstieg in ihrem Studienbundesland und begründen dies in erster Linie damit, dass Familie und Freunde dort leben, ihnen das Bundesland gefällt, sie dort attraktive Arbeitgeber sehen und sie nahe der Heimat leben möchten. Die rund 40% der Studenten, die sich keinen Berufseinstieg im Studienbundesland wünschen, begründen dies vor allem damit, dass für sie der Standort bei der Berufsentscheidung eine untergeordnete Rolle spielt oder sie woanders bessere Berufschancen sehen. Studenten, die in ihrem Studienbundesland geboren wurden, wünschen sich dort eher einen Berufseinstieg als Studenten, die woanders geboren wurden. Es existieren im Hinblick auf den Wunsch nach einem Berufseinstieg keine signifikanten Unterschiede zwischen den befragten Hochschulen. Rund 60% der befragten Studenten sehen sehr gute bzw. gute Chancen, in ihrem Studienbundesland eine geeignete Arbeitstelle zu finden. Dabei schätzen die Studenten, die sich eine Beschäftigung dort wünschen, die Chancen besser ein als Studenten, die sich keine Beschäftigung im Studienbundesland wünschen. Studenten der Leibniz Universität Hannover schätzen die Chancen, eine geeignete Stelle in ihrem Studienbundesland zu finden am besten ein, am schlechtesten schätzen die befragten Studenten der TU Ilmenau ihre Chancen auf eine Beschäftigung in Thüringen ein. Studenten sind sehr familien- und heimatverbunden; harte Faktoren wie Gehalt und das Vorhandensein von attraktiven Städten spielt untergeordnete Rolle. 7. Rangfolge künftiger Standort Der Großteil der befragten Studenten wählt aus den drei angegebenen Bundesländern das eigene Studienbundesland auf Rang 1 als künftigen Wohn- und Lebensstandort. Auf Rang 2 würden Studenten der LU Hannover Thüringen als Lebensstandort Sachsen vorziehen. Studenten der TU Dresden würden Thüringen als Lebensstandort Niedersachsen vorziehen. Thüringen liegt sowohl bei den Studenten in Hannover, als auch bei den Studenten in Sachsen auf Rang 2.

Der Vorteil des Standortes Thüringens besteht in der Lage in der Mitte Deutschlands, womit Heimatnähe sowohl zu Dresden als auch zu Hannover gegeben ist. 8. Assoziationen Unabhängig von der befragten Hochschule werden mit Thüringen am häufigsten die Thüringer Bratwurst sowie der Thüringer Wald assoziiert. Zu Sachsen fallen den meisten Studenten spontan die Landeshauptstadt Dresden und der Dialekt ein; Dresdner Studenten assoziieren mit ihrem Studienbundesland zusätzlich Innovation, Aufstieg und Industrie ( Silicon Saxony ). Mit Niedersachsen assoziieren die Studenten vor allem Hannover, Messen und die Nordsee. Thüringen wird nicht mit Deutschlands starker Mitte in Verbindung gebracht, sondern eher mit traditionellen, touristischen Assoziationen wie Bratwurst und Wald. Die Innovative Thüringer Industrie sollte daher durch einprägsame Marketinginitiativen bekannter gemacht werden; z.b. Begriff des Erfurter Solar Valley stärker prägen. Thüringer Unternehmen sollten gemeinsam auf Messen Präsenz zeigen; z.b. kann das Cluster Erfurter Kreuz im Verbund die wirtschaftliche Stärke von Thüringen demonstrieren. Traditionelle Wirtschaftszweige (z.b. Optik) sollten ebenfalls auf Messen kommuniziert werden. 9. Unternehmen Die befragten Studenten bringen mit ihren Studienbundesländern unterschiedliche Unternehmen in Verbindung, haben jedoch generell Schwierigkeiten, Unternehmen aus den anderen beiden untersuchten Bundesländern zu nennen. Studenten, die nicht in Thüringen Studieren, bringen mit dem Bundesland hauptsächlich Jenoptik und Carl Zeiss in Verbindung; Bosch, Opel und N3 wurden trotz ihrer Bekanntheit nur selten mit Thüringen in Verbindung gebracht. Thüringer Unternehmen sollten auf überregionalen Absolventenmessen bekannter gemacht werden. 10. Standortfaktoren Studenten der TU Ilmenau, TU Dresden und Leibniz Universität Hannover sind die gute Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes, Wohnraumattraktivität und die Nähe zur Familie/ zum Partner bei der Wahl des künftigen Lebensstandortes am wichtigsten; am wenigsten wichtig sind Kinder-/ Jugendbetreuung, Kulturangebot sowie das Vorhandensein von Gastronomie, Bars, Discos etc. Studenten der TU Dresden ist die Kinder-/ Jugendbetreuung bei der Wahl des künftigen Lebensstandortes signifikant wichtiger als Studenten der LU Hannover und TU Ilmenau. Hinsichtlich der anderen Standortfaktoren existieren zwischen den untersuchten Hochschulen keine signifikanten Unterschiede. Der Mittelwert der generellen Wichtigkeit des Standortfaktors bei der künftigen Berufswahl liegt bei 3,55, d.h. den Studenten ist der Standortfaktor zwar nicht sehr wichtig, spielt aber dennoch eine Rolle. Dabei existieren zwischen den Hochschulen keine Unterschiede.

11. Einschätzung des Studienbundeslandes Die Studenten der drei untersuchten Hochschulen schätzen ihre Studienbundesländer im Mittel positiv ein; keine der genannten Eigenschaften wurde negativ bewertet. Im Mittel schätzen die Studenten der TU Ilmenau und der TU Dresden ihre jeweiligen Studienbundesländer besser ein als Studenten der LU Hannover (bezogen auf die genannten Eigenschaften). Studenten der LU Hannover schätzen an Niedersachsen am besten die Infrastruktur, die Fremdenfreundlichkeit und die Fortschrittlichkeit ein, am negativsten bewertet werden die Lebenshaltungskosten, die Internationalität sowie die Modernität. Studenten der TU Dresden bewerten an Sachsen am positivsten das Vorhandensein von Kultur, die Landschaft und die Vielfältigkeit, am schlechtesten eingeschätzt werden die Fremdenfreundlichkeit, die Internationalität sowie die Sicherheit. Studenten der TU Ilmenau schätzen an Thüringen am besten die landschaftliche Attraktivität, die Lebenshaltungskosten und das Vorhandensein von Kultur ein, am negativsten bewertet werden die Internationalität, die Modernität sowie der Wohn- und Freizeitwert des Bundeslandes. 12. Bevorzugte Unternehmensgröße Nur rund ein fünftel der befragten Studenten wünscht sich einen Berufsstart in einem großen Unternehmen. Die Hälfte der befragten Studenten präferiert den Einstieg ins Berufsleben in einem kleinen oder mittleren Unternehmen. Es existiert kein signifikanter Unterschied zwischen den untersuchten Hochschulen. Die Zusammenarbeit von Thüringer KMU mit den Thüringer Universitäten sollte weiter ausgebaut werden; Unternehmen sollten Präsenz auf Messen zeigen. Studenten sollten schon früh an lokale KMU gebunden werden, z.b. durch interessante Praktika und Werkstudententätigkeiten. 13. Beschäftigung in Thüringen Für 41,4% der Studenten der Leibniz Universität Hannover, 68,5% der Studenten der TU Dresden und 82,9% der Studenten der TU Ilmenau kommt eine Beschäftigung in Thüringen prinzipiell in Frage. Insgesamt können sich 63,5% der Studierenden eine Beschäftigung in Thüringen prinzipiell vorstellen. Die Gründe für die Aufgeschlossenheit gegenüber einer Beschäftigung in Thüringen liegen bei den Ilmenauer Studenten vor allem in der Nähe zu Familie und Freunden; bei Studenten der anderen Hochschulen liegt der Grund vor allem darin, dass der Standort für sie bei der Berufswahl eine untergeordnete Rolle spielt. Gegen eine Anstellung in Thüringen sprechen für die Ilmenauer Studenten vor allem die geringeren Verdienstmöglichkeiten und die allgemein schlechteren Berufschancen, für die Studenten der anderen Bundesländer sprechen gegen Thüringen als Lebensstandort vor allem die Tatsachen, dass sie in ihrem Studienbundesland bleiben möchten, keinen Bezug zu Thüringen haben oder keine guten Berufsaussichten sehen. Die Chancen, eine geeignete Beschäftigung in Thüringen zu finden, schätzt der Großteil der befragten Studenten mittelmäßig ein, wobei die Studenten, die sich keine Beschäftigung in Thüringen vorstellen können, die Chancen signifikant schlechter bewerten.

Für Studenten mit einem erwarteten Einstiegsgehalt bis 40.000 Euro (Bruttojahresgehalt) kommt eine Beschäftigung in Thüringen eher in Frage als für Studenten, die ein höheres Anfangsgehalt erwarten. Für Studierende, die in den neuen Bundesländern geboren wurden, kommt eine Beschäftigung in Thüringen eher in Frage als für Studierende, die in den alten Bundesländern oder im Ausland geboren wurden. Für Studenten ohne Auslandserfahrung kommt eine Beschäftigung in Thüringen eher in Frage als für Studenten mit Auslandserfahrung. Für Studenten, die sich keinen Berufseinstieg in einem großen Unternehmen wünschen, kommt eine Beschäftigung in Thüringen eher in Frage als für Studenten, die gerne in einem großen Unternehmen arbeiten möchten. Studenten, die sich keine Beschäftigung in Thüringen vorstellen können, ist der Standortfaktor bei der Wahl des künftigen Arbeitgebers etwas wichtiger als Studenten, für die eine Beschäftigung in Thüringen prinzipiell in Frage kommt. Studenten, die sich keine Beschäftigung in Thüringen vorstellen können, ist die Lebensqualität als persönliches Ziel etwas wichtiger als Studenten, für die eine Beschäftigung in Thüringen prinzipiell in Frage kommt. Fazit: Studenten der TU Ilmenau unterscheiden sich hinsichtlich der Determinanten ihrer Karriereentscheidung kaum von Studenten der TU Dresden sowie der Leibniz Universität Hannover. Vor allem familiäre Gründe sind ausschlaggebend für die Wahl des künftigen Lebensstandortes. Daher: Auf Bindung der Thüringer Studenten an Thüringen konzentrieren Bekanntheit Thüringer Unternehmen auf Messen sowie im Rahmen anderer Absolventenwerbemaßnahmen steigern Studenten frühzeitig durch Praktika, Werkstudententätigkeiten und Kooperationen mit den Universitäten (Bachelorarbeiten, Masterarbeiten) an Thüringer Unternehmen binden Innovativität Thüringens hervorheben; Marketingmaßnahmen zur besseren Einprägsamkeit ausbauen (Erfurter Solar Valley)