SPARPOTENZIALE AUS SICHT DES BAG UND DIE BEDEUTUNG VON HTA

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Transkript:

SPARPOTENZIALE AUS SICHT DES BAG UND DIE BEDEUTUNG VON HTA Trendtage Gesundheit, Luzern, 2.3.16 Oliver Peters, Leiter Direktionsbereich Kranken- und Unfallversicherung, BAG

Das Schweizer Gesundheitssystem ist im Verhältnis zum BIP unauffällig... 18,0 Gesundheitskosten in % BIP OECD Health Statistics 2015 16,0 14,0 12,0 10,0 Diff +20% 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 Austria Belgium Canada Denmark Finland France Germany Italy Netherlands Norway Sweden Switzerland United Kingdom United States OECD AVERAGE 2

...aber sehr teuer 10000 Gesundheitskosten in PPP-$ (Kaufkraft angeglichen) OECD Health Statistics 2015 9000 8000 7000 6000 5000 4000 Diff +75% 3000 2000 1000 0 Austria Belgium Canada Denmark Finland France Germany Italy Netherlands Norway Sweden Switzerland United Kingdom United States OECD AVERAGE 3

Das System braucht viel Ärzte 6,0 Ärzte pro 1000 Einwohner OECD Health Statistics 2015 5,0 4,0 3,0 Diff +30% 2,0 1,0 0,0 Austria 1 Belgium 1 Canada 2 Denmark 1 Finland 1 France 2 Germany 1 Italy 1 Netherlands 2 Norway 1 Spain 1 Sweden 1 Switzerland 1 United Kingdom 1 United States 1 OECD AVERAGE 4

sehr viele Psychiater 50,00 Psychiater pro 100'000 Einwohner OECD Health Quality Indicators 2011 45,00 40,00 35,00 30,00 25,00 20,00 Diff +175% 15,00 10,00 5,00 0,00 5

und viel Pflegepersonal 20,0 Pflegende pro 1'000 Einwohner OECD Health Statistics 2015 18,0 16,0 14,0 12,0 Diff +90% 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 Austria 1 Belgium 1 Canada 1 Denmark 1 Finland 1 France 2 Germany 1 Italy 2 Netherlands 2 Norway 1 Sweden 1 Switzerland 1 United Kingdom 1 United States 2 OECD AVERAGE 6

Die Spitäler sind gut mit Ressourcen versorgt, 20 Spitalbeschäftigung in FTE pro 100'000 Einwohner OECD Health Statistics 2015 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Austria Denmark France Germany Netherlands Norway Switzerland 7

Leisten durchschnittlich viel Hospitalisierungen 30000 Hospitalisierungen pro 100'00 Einwohner OECD Health Statistics 2015 25000 20000 Diff +7% 15000 10000 5000 0 1 Austria Belgium Canada Denmark Finland France Germany Italy Netherlands Norway Sweden Switzerland United Kingdom United States OECD AVERAGE 8

bei erhöhter Aufenthaltsdauer 12,0 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer ALOS OECD Health Statistics 2015 10,0 8,0 Diff +18% 6,0 4,0 2,0 0,0 Austria Belgium Canada Denmark Finland France Germany Italy Netherlands Norway Sweden Switzerland United Kingdom United States OECD AVERAGE 9

und durchschnittlicher Qualität 10

Das System produziert auffällig wenig ambulante Konsultationen 12,0 Konsultationen pro Einwohner OECD Health Statistics 2015 10,0 8,0 Diff -40% 6,0 4,0 2,0 0,0 2013 (or nearest year) k.a. Austria Belgium Canada Denmark Finland France Germany Italy Netherlands Norway Sweden Switzerland United Kingdom United States OECD AVERAGE 11

Die Medikamentenkosten sind hoch 1200 Ausgaben für Medikamente in PPP$ OECD Healh Statistics 2015 1000 800 600 Diff +30% 400 200 0 k.a. Austria Belgium Canada Denmark Finland France Germany Italy Netherlands Norway Sweden Switzerland United Kingdom United States OECD AVERAGE 12

Was sind Kostentreiber im System? Angebot (Anzahl Leistungserbringer, Breite Leistungsauftrag) Unebenheiten Tarifstrukturen Unangemessene Versorgung / schlechte Koordination Fehlen von Mengenbeschränkungen 13

Mengenentwicklung stationär (1) 160 Entwicklung Fallzahlen Spitäler gesamt Auswertung MedStat BAG 2016 150 140 130 120 110 100 90 80 70 60 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Fälle Fälle elektiv Fälle Notfall Tage Tage elektiv Tage Notfall Bevölkerung 14

Mengenentwicklung stationär (2) 200 Entwicklung Fallzahlen Spitäler > 70J. Auswertung MedStat BAG 2016 180 160 140 120 100 80 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Fälle >= 70 J Fälle elektiv >= 70 J Fälle Notfall >= 70 J Tage >= 70 J Tage Notfall >= 70 J Tage elektiv >= 70 J Bevölkerung > 70 J 15

Mengenentwicklung ambulant gesamthaft Entwicklung Anzahl Konsultationen und Leistungsvolumen BAG 2016 170 160 40% Kosten 150 140 130 120 25% Menge 110 100 90 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Konsultationen ind Leistungsvolumen ind. Kosten pro Kons ind. Bevölkerung ind. Bevölkerung > 70 J ind. 16

Mengenentwicklung Grundversorger / Spezialisten 150 Entwicklung Anzahl Konsultationen differenziert BAG 2016 140 130 25% Menge = 7% Grundversorger und 42% Spezialisten 120 Gap = ca. 4 Mio. Kons. 110 100 90 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Kons Allg., Inn. Med, prakt. Ärzte Kons Andere Spez. Bevölkerung ind. Bevölkerung > 70 J ind. 17

Preisentwicklung Grundversorger / Spezialisten Kosten pro Konsultation BAG 2016 155.00% 145 40% Kosten = 20% Grundversorger und 50% Spezialisten 150.00% 135 145.00% 125 140.00% 135.00% 115 130.00% 105 125.00% 95 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Kosten pro Kons ind. KpK Allg., Inn. Med, prakt. Ärzte KpK Andere Spez. Kosten pro Kons Spez / Grundvers 120.00% 18

Mengenentwicklung spitalambulant 350,00 Konsultationen spitalambulant BAG 2016 300,00 250,00 200,00 20% Kosten 145% Menge 150,00 100,00 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Bevölkerung Bevölkerung > 70 J Konsult spitalamb Konsult spitalamb CHF Konsult spitalamb >= 70 J Konsult spitalamb >= 70 J CHF 19

Zwischenfazit: Die Demographie schlägt sich im Moment v.a. in einer massiven Erhöhung der spitalambulanten Behandlungen und einer sehr starken Erhöhung der Hospitalisierungen der >70 J. nieder Die Aktivität des niedergelassenen Bereichs (ausserhalb spitalambulant) entwickelt sich hauptsächlich preismässig Die Schere öffnet sich zwischen Grundversorgerleistungen und Demographie In den Tarifstrukturen bestehen starke Anreize zu einer Mengenausweitung (leichte Fälle, Technik-Leistungen) 20

Was sind bewährte Kostendämpfer? Steuerung Angebot, resp. finanzielle Begrenzung Kantonale Spitalplanungen (mit Begrenzung Angebot) Regelmässige Anpassungen Tarife und Tarifstrukturen Aufenthaltsdauern in Spitälern reduzieren Regelmässige Anpassungen Preise (Medikamente, MIGEL, Analysen) (OECD 2015) 21

Beschränkung Ärzte, resp. Globalbudgets 22

Kantonale Spitalplanungen / Globalbudgets Diff -30% 23

Tarifstrukturen BAG erwartet Genehmigungsantrag für TARMED, Bedingungen von BR beschlossen und kommuniziert: Betriebswirtschaftliche Bemessung und sachgerechte Struktur der Tarife (Art. 43 Abs. 4 KVG): Empirische repräsentative Kosten- und Leistungsdaten als Grundlage (Art. 59c Abs. 1 Bst. a KVV). Nur Kosten, die einer effizienten Leistungserbringung entsprechen (Art. 59c Abs. 1 Bst. b KVV). Wirtschaftliche Tragbarkeit für das Gesamtsystem Bundesrat hat bei Genehmigung SwissDRG wiederholt Auflagen formuliert (keine systematischen Überfinanzierungen) 24

Regelmässige Anpassungen Preise Gerade in Zeiten schnellen technologischen Fortschritts (und hoher Preise für innovative Produkte) ist es zentral, Preise regelmässig neuen Gegebenheiten anzupassen Auslandpreise, Wechselkurse Technischer Fortschritt, veränderte Nutzenrelationen Konkurrenz (wo es sie gibt ) Anpassungsmechanismen müssen einfach und systematisch sein 25

Angemessenere Versorgung Grundversorgung ausbauen und Versorgung für ältere Versicherte dehospitalisieren (Spitex, Pflegeheime, etc ausbauen und medikalisieren) Bessere Koordinierung der Versorgung (ältere Versicherte, chronisch Kranke, end-of-life) Ambulante Versorgung fördern: Tarife zu STAT angleichen, STAT einschränken ehealth / Digitalisierung Behandlungsprozesse Verstärkung HTA und internationale Koordination (OECD 2015) 26

Grundsätze HTA-Konzept Bund I Auszugehen ist vom Vertrauensprinzip Antragssystem für neue und umstrittene Leistungen Aktuellen Prozess inkl. den beratenden Kommissionen

Grundsätze HTA-Konzept Bund II HTA-Aktivitäten werden verstärkt: HTA-Programm zur Überprüfung bestehender Leistungen nach Art. 32 Abs. 2 KVG Unterstützung Antragsverfahren insbesondere bei: Komplexen Fragestellungen (z.b. konkurrierende Verfahren) systemrelevanten Leistungen im Bereich Positivlisten, wo kein Antrag gestellt wird neuen effizienteren und günstigeren Leistungen ohne Antragsteller, weil alte / bestehende Leistungen für Anbieter finanziell attraktiver sind

Prozessübersicht Input Throughput Output Assessment Appraisal Decision Antrag Horizon Scanning Re-Evaluationen validierter, ergänzter Antrag Def. Fragestellung ev. ext. Review ev. HTA- Bericht HTA- Bericht Empfehlung eidg. Kommissionen (ELGK, EAMGK, EAK) Entscheid Leistungspflicht (EDI, BAG) amtliche Publikation ev. andere Massnahmen zu Angemessenheit

Fazit Für eine effektive Kostendämpfung müssen Angebote und Tarife gesteuert werden. Dafür müssen alle Stakeholder ihre Verantwortung wahrnehmen: Die Ärzte bei der Angemessenheit der Versorgung (Guidelines, Choosing Wisely) Die Tarifpartner bei der Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit (Nicht nur Preise, auch Mengen) Die Kantone bei der Steuerung der Versorgung (Spitalplanung, Ärztezulassung, Grundversorgung sichern) und der Tarifgenehmigung Der Bund bei der Gewährleistung geeigneter Rahmenbedingungen (Mindestvoraussetzungen Spitalplanung, Tarifstrukturen Leistungen/HTA) und wenn es nicht anders geht mit ausserordentlichen Massnahmen zur Kostendämpfung. 30

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!