Geisteswissenschaft Malko Ebers Die Bürokratische Organisation - Wirtschaftsunternehmen und Staatsverwaltung Studienarbeit
Universität Konstanz Fachbereich Geschichte und Soziologie Seminar: Organisationssoziologie Seminararbeit Die Bürokratische Organisation Wirtschaftsunternehmen und Staatsverwaltung Malko Ebers
Literaturverzeichnis 1. Prolog...3 2. Entstehungsgeschichte der modernen Bürokratie...4 3. Max Webers Generalperspektive Rationalisierung der Herrschaftsformen...5 3.1. Die Entzauberung der Welt...6 3.2. Rationalisierung auf der Ebene der Institutionen...7 3.3. Das stahlharte Gehäuse der Bürokratie...9 4. Frederic Taylors Scientific Management... 10 5. Weiterentwicklungen und Kritik 5.1. Das Menschenbild...12 5.2. Strukturelle Dysfunktionen...15 5.3. Bürokratische Ineffizienz eine ökonomische Betrachtung...16 6. Würdigung, Einordnung und Ausblick - ein kritisches Fazit...18 7. Literaturverzeichnis......22 2
Why is there any organisation? Ronald H. Coase Prolog Den Hochwasseropfern müsse schnell und unbürokratisch geholfen werden, die EU- Administration sei zu bürokratisch, oder Formulare und sei es die Steuererklärung seien zumindest für den einfachen Bürger zu kompliziert. Alles Sätze, die derzeit in den Medien häufig gebraucht werden. Doch auf welches Bürokratie- Strukturmodell wird sich hierbei bezogen? Welche Vorund Nachteile assoziiert man gemeinhin mit dem Begriff der Bürokratie? Hiermit bin ich bei der Frage nach dem Erkenntnisinteresse der vorliegenden Arbeit. Diese Arbeit soll in erster Linie das Bürokratiemodell Max Webers und hieraus abgeleitet Frederic Taylors darstellen. Max Weber (1864 1920), erst Rechtswissenschaftler, dann Nationalökonom, schließlich Soziologe, gehört zu den weltweit anerkannten deutschen Wissenschaftlern des 20. Jahrhunderts. Wichtige Teile seines Werkes sind inzwischen in viele Sprachen übersetzt. Er gab der im 19. Jahrhundert entstandenen Soziologie eine neue Richtung, indem er Verstehen und Erklären, sowie vergleichende und entwicklungsgeschichtliche Betrachtung bei der Untersuchung der großen Kulturkreise der Menschheit miteinander verband. Sein Interesse galt dabei vornehmlich der Eigenart und Entwicklung des westlichen Kulturkreises, dem er kulturelle und institutionelle Erfindungen von universeller Bedeutung zuschrieb, wie etwa den bürokratischen Verfassungsstaat, oder den marktwirtschaftlichen Kapitalismus. Diese Sondererscheinungen stellte Weber in einen Zusammenhang mit dem Prozess der Rationalisierung, das heißt mit der sich im Lauf der Geschichte steigernden Fähigkeit des Menschen, sich mit der natürlichen und sozialen Umwelt geistig auseinander zusetzen und gestaltend in sie einzugreifen (Kieser 2001: 39). Seine Organisationstheorie entwickelte er aus der Analyse langfristiger gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und geistesgeschichtlicher Entwicklungsprozesse. Für Weber den Nestor und Primus unter den Bürokratieforschern (Scott 1986: 48) und Vater der Organisationstheorie (Schreyögg 2000: 32) ist die Bürokratie eine Verwaltungsform, die geeignet ist den höchsten Effizienzgrad zu erreichen. Nachdem in einem ersten Teil die Strukturmerkmale eines solchen Idealtypus dargestellt werden, soll von diesen Strukturmerkmalen sowohl der weberschen als auch der taylorschen Konzeption ausgehend die bürokratische Organisationsform dieses Typus hinsichtlich ihrer Effizient untersucht werden. Zwangsläufig muss diese Betrachtung defizitär bleiben, da sich insbesondere an Webers Konzeption ein Großteil der gesamten Organisationstheorie festmachen lässt. Selbst stark abweichende, weniger strukturzentrierte Konzepte sind oftmals als Gegenposition zu Weber verfasst, als Korrekturen des Idealtypus. Dennoch sollen einige Dysfunktionen des im ersten Teil dargestellten Modells und ergänzende Konzepte kurz vorgestellt werden, um die These zu prüfen, dass sich die Konzeptionen von Weber und Taylor heutzutage als ineffizient erweisen. 3