Ausbildung für Schleswig-Holstein

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Transkript:

Ausbildung für Schleswig-Holstein Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Flensburg, Kiel und Lübeck Bergstraße 2, Haus der Wirtschaft, 24103 Kiel Telefon: (0431) 5194-235 Telefax: (0431) 5194-535 E-Mail: ihk@kiel.ihk.de http://www.ihk-schleswig-holstein.de Weitere Informationen: Industrie- und Handelskammer Flensburg Heinrichstraße 28-34, 24937 Flenburg Telefon: (0461) 806-806 Telefax: (0461) 806-9806 E-Mail: service@flensburg.ihk.de Industrie- und Handelskammer zu Kiel Haus der Wirtschaft Bergstraße 2, 24103 Kiel Telefon: (0431) 5194-0 Telefax: (0431) 5194-234 E-Mail: ihk@kiel.ihk.de Industrie- und Handelskammer Lübeck Fackenburger Allee 2, 23554 Lübeck Telefon: (0451) 6006-0 Telefax: (0451) 6006-999 E-Mail: ihk@luebeck.ihk.de Stand: August 2007 1

Inhaltsverzeichnis Vorwort... 3 Die wichtigsten Ergebnisse... 4 Zu welcher Branche zählt Ihr Unternehmen?... 5 Bildet Ihr Unternehmen aus?... 6 Wie viele Auszubildende beschäftigen Sie zurzeit?... 7 In welchen Berufen bilden Sie aus?... 8 Konnten Sie im Jahr 2006 alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen?... 9 Warum konnten Ausbildungsplätze nicht besetzt werden?...10 Bieten Sie im Jahr 2007 mehr oder weniger Ausbildungsplätze an als im Jahr 2006?...11 Melden Sie Ihre offenen Ausbildungsplätze der Agentur für Arbeit?...12 Haben Sie im Jahr 2006 Plätze für Einstiegsqualifizierungen angeboten?...14 Wenn ja, wie viele dieser EQ-Plätze konnten besetzt werden?...15 Welche Ausbildungshemmnisse wirken sich auf Ihre Betriebe aus?...17 In welchen Bereichen stellen Sie Mängel bzgl. der Ausbildungsreife heutiger Schulabgänger fest?...19 Kooperieren Sie mit einer allgemein bildenden Schule in Ihrer Region?...20 Welche Kooperationen mit allgemein bildenden Schulen bestehen?...20 Welche Maßnahmen könnten Ihrer Meinung nach dazu beitragen, mehr Ausbildungsplätze zu schaffen?...22 2

Vorwort Die Berufsausbildung hat in Schleswig-Holstein traditionell einen sehr hohen Stellenwert. So wundert es nicht, dass Schleswig-Holstein in bundesweiten Vergleichen mit der Ausbildungsbeteiligung immer auf den Spitzenplätzen rangiert. Aufgrund der positiven Konjunkturentwicklung und des aufblühenden Arbeitsmarktes entwickelt sich auch der Ausbildungsmarkt positiv. Gleichwohl wird gelegentlich pauschal unterstellt, dass Betriebe mehr ausbilden müssten. Dabei wird die Sicht der Unternehmen oft ausgeblendet. Was bewegt sie zur Ausbildung? Was hält sie von der Ausbildung ab, welche Hemmnisse gibt es? Was müsste getan werden, um mehr Ausbildungsplätze zu schaffen? Die IHK Schleswig-Holstein hat sich auch in diesem Jahr an einer bundesweiten Online- Umfrage beteiligt, um Transparenz zu schaffen und wichtige Informationen zu transportieren, die auch für die Bildungspolitik in Schleswig-Holstein von Bedeutung sind. Bei der Darstellung werden im Regelfall die Ergebnisse der bundesweiten Auswertung dargestellt, lediglich dort, wo sich für Schleswig-Holstein signifikante Abweichungen ergeben, wird die Auswertung für Schleswig-Holstein ergänzend aufgeführt. Der Fortschritt unserer Gesellschaft kann nicht größer sein als der Fortschritt unseres Bildungswesens. John F. Kennedy IHK Schleswig-Holstein Margarete Böge Präsidentin Prof. Dr. Bernd Rohwer Hauptgeschäftsführer 3

Die wichtigsten Ergebnisse Die Unternehmen bieten 2007 mehr Ausbildungsplätze an als 2006. Vor allem größere Unternehmen und die Industrie sorgen für ein Plus, während bei kleineren Unternehmen und bei Handels- bzw. Dienstleistungsunternehmen das Angebot überwiegend gehalten wird. Immer weniger Unternehmen schalten regelmäßig die Arbeitsagenturen ein, wenn sie Auszubildende suchen. Das erklärt auch, warum in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze seit Jahren permanent im Minus ist selbst in Boomzeiten mit zweistelligen Zuwachsraten bei den Verträgen. 12,4 Prozent aller Umfrageteilnehmer konnten bereits im vergangenen Jahr nicht alle Ausbildungsplätze besetzen, hauptsächlich weil ihnen keine geeigneten Bewerbungen vorlagen. Allein in Schleswig-Holstein bleiben dadurch in den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen jährlich über 500 Ausbildungsplätze ungenutzt. Als größtes Ausbildungshemmnis sieht mehr als die Hälfte der Unternehmen immer noch die mangelnde Ausbildungsreife der Schulabgänger. Dagegen hat das Argument einer unsicheren wirtschaftlichen Perspektive erwartungsgemäß an Bedeutung verloren. Weniger bedeutsam als in den letzten Jahren sind auch fehlende Übernahmemöglichkeiten. Größtes Manko bei der Ausbildungsreife ist nach Ansicht der Betriebe das mündliche und schriftliche Ausdrucksvermögen (65 Prozent), gefolgt von den elementaren Rechenfertigkeiten sowie der Leistungsbereitschaft. Hier lässt sich leider noch keine Trendwende zum Besseren erkennen. Auf die Frage, was aus Unternehmenssicht passieren muss, damit mehr Ausbildungsplätze bereitgestellt werden können, verweisen denn auch zwei von drei Unternehmen auf eine bessere schulische Vorbildung der Bewerber. Impulse für mehr Ausbildung erwarten viele Unternehmen auch durch finanzielle Anreize und durch eine bessere Organisation des Berufsschulunterrichts. Wir wollten auch wissen, was tun die Unternehmen selbst, um die Schüler und Schülerinnen bereits frühzeitig mit den Anforderungen der Arbeitswelt vertraut zu machen? Mehr als die Hälfte der Unternehmen kooperiert mit allgemein bildenden Schulen. Wichtigste Kooperationsform ist hierbei das Schülerpraktikum. Die Debatte über die Zukunft der beruflichen Bildung und evtl. notwendige Strukturreformen findet bislang vor allem auf dem politischen Parkett statt. Lediglich 19 Prozent der Unternehmen sind über das informiert, was z. B. im Innovationskreis von Bundesbildungsministerin Schavan beraten wird. Den meisten Zuspruch findet der Vorschlag einer mindestens zweijährigen Ausbildung, bestehend aus einer ersten Phase der Vermittlung von Kernkompetenzen sowie aus einer sich anschließenden Spezialisierungsphase. Den geringsten Zuspruch findet die durchgehende Zerlegung der Ausbildungsberufe in Module. 4

Zu welcher Branche zählt Ihr Unternehmen? Nr. Antwort Anzahl Prozent 1 Industrie (ohne Bau) 2.587 24,99 % 2 Baugewerbe 394 3,81 % 3 IT/Medien 921 8,90 % 4 Handel 2.029 19,60 % 5 Gastgewerbe 755 7,29 % 6 Verkehr 470 4,54 % 7 Banken/Versicherungen 719 6,95 % 8 Unternehmensorientierte Dienste 344 3,23 % 9 Sonstige Dienstleistungen 2.132 20,60 % Die Anzahl der Unternehmensantworten insgesamt erreicht mit über 10.000 einen neuen Höchstwert. Aus Schleswig-Holstein haben über 500 Unternehmen geantwortet, sodass die Resultate auch in unserem Bundesland Geltung beanspruchen können. 5

Bildet Ihr Unternehmen aus? Nr. Antwort Anzahl Prozent 1 Ja 9.865 95,30 % 2 Nein 486 4,70 % Der allergrößte Teil der antwortenden Unternehmen bildet selbst aus. Die relativ geringe Anzahl der Unternehmen, die nicht ausbilden, erlaubt keine Sonderauswertung. 6

Wie viele Auszubildende beschäftigen Sie zurzeit? Nr. Antwort Anzahl Prozent 1 weniger als 5 5.286 53,95 % 2 5 bis 15 2.618 26,72 % 3 16 bis 100 1.584 16,17 % 4 mehr als 100 310 3,16 % Mehr als die Hälfte der Ausbildungsunternehmen hat weniger als fünf Auszubildende, also in der Regel weniger als drei Auszubildende pro Jahrgang. Mehr als 100 Auszubildende haben lediglich 310 der antwortenden Unternehmen. 7

In welchen Berufen bilden Sie aus? Nr. Antwort Anzahl Prozent 1 überwiegend in kaufmännischen Berufen 5.435 58,15 % 2 überwiegend in gewerblich-technischen Berufen 3.912 41,85 % Die Mehrzahl der Unternehmen bildet überwiegend in kaufmännischen Berufen aus. Der Anteil ist gegenüber dem Vorjahr nahezu identisch. 8

Konnten Sie im Jahr 2006 alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen? Nr. Antwort Anzahl Prozent 1 Ja 8.340 87,61 % 2 Nein, unbesetzt blieben 1.179 12,39 % Nahezu 1.200 Unternehmen und damit 12, 4 Prozent der Umfrageteilnehmer konnten im vergangenen Jahr nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen trotz der Vielzahl an unvermittelten Bewerbern. 9

Warum konnten Ausbildungsplätze nicht besetzt werden? Nr. Antwort Anzahl Prozent 1 Es lagen keine Bewerbungen vor. 95 8,06 % 2 Es lagen keine geeigneten Bewerungen vor. 806 68,36 % 3 Die Ausbildungsstellen wurden vom 267 22,65 % Auszubildenden nicht angetreten. 4 Die Ausbildungsstellen wurden vom 194 16,45 % Auszubildenden während der Probezeit gekümdigt. 5 Andere Gründe 261 22,14 % Überwiegend lagen keine geeigneten Bewerbungen vor, wenn Betriebe nicht alle Ausbildungsplätze im vergangenen Jahr besetzen konnten. Leicht zugenommen haben die Fälle, in denen es gar keine Bewerbungen für eine angebotene Lehrstelle gab. 10

Bieten Sie im Jahr 2007 mehr oder weniger Ausbildungspätze an als im Jahr 2006? Nr. Antwort Anzahl Prozent 1 Mehr 2.152 22,21 % 2 Weniger 2.204 22,74 % 3 Angebot gleich bleibend 5.335 55,05 % Deutlich positiver als in den Vorjahren fällt die Antwortenverteilung hinsichtlich der Ausbildungsplanungen für 2007 aus. Insgesamt gibt es zwar immer noch mehr Unternehmen, die weniger ausbilden wollen als Unternehmen, die mehr Ausbildungsplätze anbieten wollen. Da jedoch vor allem kleinere Unternehmen weniger und große Unternehmen mehr ausbilden wollen, ist ein erneuter Anstieg der Ausbildungsverhältnisse zu erwarten. 11

Melden Sie Ihre offenen Ausbildungsplätze der Agentur für Arbeit? Schleswig-Holstein Bund Nr. Antwort Anzahl Prozent Anzahl Prozent 1 Ja, immer 238 47,79 % 5.111 52,60 % 2 Ja, hin und wieder 120 24,10 % 2.115 21,77 % 3 Nein 140 28,11 % 2.490 25,63 % Hier zeigt sich, dass in Schleswig-Holstein ein deutlich größerer Anteil der Betriebe ihre Auszubildenden ohne Einschaltung der Arbeitsagenturen findet. Entsprechend ist auch der Anteil an Unternehmen größer, die auf die Meldung von offenen Ausbildungsstellen bei den Agenturen verzichten. Eine Erklärung könnte in der Existenz umfangreicher Online- Ausbildungsbörsen liegen. 12

52,6 Prozent der Unternehmen melden offene Ausbildungsplätze immer den Arbeitsagenturen. In Schleswig-Holstein liegt der Anteil mit 47,79 % spürbar niedriger. Bundesweit waren es im Vorjahr noch 54,5 Prozent. Aus den früheren Stammkunden sind überwiegend Gelegenheitsnutzer geworden, denn der Anteil derjenigen, die den Agenturen keine Plätze melden, ist gleich geblieben. 13

Haben Sie im Jahr 2006 Plätze für Einstiegsqualifizierungen angeboten? Nr. Antwort Anzahl Prozent 1 Nein 8.298 83,41 % 2 Ja 1.651 16,59 % Das Anbieten von Plätzen für eine Einstiegsqualifizierung ist weiterhin nur wenig verbreitet. Immerhin stieg der Anteil der EQ-Anbieter von 15,1 Prozent auf nunmehr 16,6 Prozent. 14

Wenn ja, wie viele dieser EQ-Plätze konnten besetzt werden? Schleswig-Holstein Bund Nr. Antwort Anzahl Prozent Anzahl Prozent 1 keine 14 19,44 % 274 16,29 % 2 weniger als die Hälfte 12 16,67 % 165 9,81 % 3 die Hälfte oder mehr 6 8,33 % 157 9,33 % 4 alle 40 55,56 % 1.086 64,57 15

Bundesweit konnten fast zwei Drittel der Unternehmen alle angebotenen EQ-Plätze besetzen. In Schleswig-Holstein liegt der Anteil nur bei gut der Hälfte. Ursache könnte die Subsidiarität des Angebots von EQ sein und die vergleichsweise gute Ausbildungssituation in Schleswig-Holstein. Der Anteil der Unternehmen, die gar keinen EQ-Praktikanten für sich gewinnen konnten, ist weiterhin rückläufig. 16

Welche Ausbildungshemmnisse wirken sich auf Ihre Betriebe aus? Schleswig-Holstein Bund Nr. Antwort Anzahl Prozent Anzahl Prozent 1 Unsichere wirtschaftl. Perspektive 127 24,33 % 2.329 22,50 % 2 Eigene Ausbildung zu teuer 55 10,54 % 1.026 9,91 % 3 Können Auszubildende nicht übernehmen 95 18,20 % 2.102 20,31 % 4 Mangelnde Ausbildungsreife der Schulabgänger 297 56,90 % 5.373 51,91 % 5 Auszubildende sind zu viel in der Berufsschule 134 25,67 % 1.832 17,70 % 6 Können nicht alle Fertigkeiten vermitteln 27 5,17 % 752 7,26 % 7 Keine geeigneten Ausbildungsberufe 8 1,53 % 227 2,19 % 8 Benötigen Fachkräfte mit Studienabschluss 8 1,53 % 332 3,21 % 9 Andere Gründe 48 9,20 % 978 9,45 % 17

Bei den Ausbildungshemmnissen dominiert nunmehr die mangelnde Ausbildungsreife eindeutig, wobei dies in Schleswig-Holstein noch stärker ausgesprägt ist als auf Bundesebene. Das Argument einer unsicheren wirtschaftlichen Perspektive hat erheblich an Bedeutung verloren. Nannten 2006 noch 29,23 Prozent diesen Grund, sind es nun nur noch 24,33 Prozent, allerdings scheint die wirtschaftliche Belebung sich in Schleswig- Holstein schwächer auszuwirken. Zur verbesserten wirtschaftlichen Lage passt auch, dass die mangelnde Übernahmemöglichkeit an Gewicht verliert. Hier ging der Anteilswert von 21,83 Prozent auf 18,2 Prozent zurück. 18

In welchen Bereichen stellen Sie Mängel bzgl. der Ausbildungsreife heutiger Schulabgänger fest? Nr. Antwort Anzahl Prozent 1 Mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen 339 64,94 % 2 Elementare Rechenfertigkeiten 291 55,75 % 3 Leistungsbereitschaft und Motivation 265 50,77 % 4 Interesse und Aufgeschlossenheit 161 30,84 % 5 Disziplin 222 42,53 % 6 Belastbarkeit 225 43,10 % 7 Umgangsformen 209 40,04 % Unternehmen geben sich hinsichtlich der Ausbildungsreife heutiger Schulabgänger ein nahezu unverändertes Urteil ab. Eine Verbesserung der Ausbildungsreife ist leider noch nicht zu erkennen. 19

Kooperieren Sie mit einer allgemein bildenden Schule in Ihrer Region? Schleswig-Holstein Bund Nr. Kooperationen? Anzahl Prozent Anzahl Prozent 1 Nein 239 47,23 % 4.678 46,62 % 2 Ja 267 52,77 % 5.357 53,38 % Welche Kooperationen mit allgemein bildenden Schulen bestehen? Schleswig-Holstein Bund Nr. Kooperationsformen Anzahl Prozent Anzahl Prozent 1 Betriebspraktika für Lehrer 16 5,99 % 590 11,01 % 2 Schülerpraktika 266 99,63 % 5.139 95,93 % 3 Berufsorientierung (z. B. Bewerbertraining, Betriebsbesuche) 67 25,09 % 1.869 34,89 % 4 Unterstützung von Projekttagen oder wochen 99 37,08 % 1.966 36,70 % 5 Mentoren/Lernpatenschaften 6 2,25 % 192 3,58 % 6 Schülerfirmen 8 3,00 % 119 2,22 % 7 Andere 23 8,61 % 352 6,57 % 20

Kooperation zwischen Schule und Betrieb ist für die Mehrzahl der Betriebe eine Selbstverständlichkeit. Bei den Kooperationsformen gibt es teilweise spürbare Unterschiede zwischen der Bundesebene und Schleswig-Holstein. Insgesamt scheint es auf diesem Feld noch viel Raum für Verbesserung der Berufsorientierung und Ausbildungsreife zu geben. Die Mehrheit der antwortenden Unternehmen kooperiert mit allgemein bildenden Schulen in den jeweiligen Regionen. Bei den Kooperationsformen dominieren eindeutig die Schülerpraktika. Sie werden von nahezu allen kooperationsbereiten Unternehmen angeboten. Etwas zugenommen hat die Bedeutung der Berufsorientierung. 21

Welche Maßnahmen könnten Ihrer Meinung nach dazu beitragen, mehr Ausbildungsplätze zu schaffen? Schleswig-Holstein Bund Nr. Kooperationsformen Anzahl Prozent Anzahl Prozent 1 Bessere schulische Vorbildung der Bewerber 359 68,77% 6.671 64,45 % 2 Neue Ausbildungsberufe 43 8,24% 908 8,77 % 3 Bessere Organisation Berufsschulunterricht 194 37,16% 3.563 34,42 % 4 Senkung der Ausbildungsvergütung 109 20,88% 1.815 17,53 % 5 Größere Freiheit bei der Ausbildung 76 14,56% 1.537 14,85 % 6 Finanzielle und steuerliche Anreize 287 54,98% 5.390 52,07 % 7 Bessere Beschäftigungsperspektiven 135 25,86% 3.288 31,77 % 8 Andere Maßnahmen 21 4,02% 414 4,00 % 22

Zwei Drittel der Unternehmen sehen in einer besseren schulischen Vorbildung der Bewerber einen Beitrag zur Schaffung von mehr Ausbildungsplätzen. Dies wird von schleswig-holsteinischen Betrieben deutlich stärker betont als im Bundesvergleich. Der Wunsch nach besseren Beschäftigungsperspektiven hat an Gewicht verloren, so dass die bessere Organisation des Berufsschulunterrichts nunmehr an dritter Stelle der Maßnahmenrangliste steht. Auffallend ist, dass auf diesem Feld in Schleswig-Holstein von den Unternehmen mehr Handlungsbedarf gesehen wird als auf Bundesebene. 23