Erfolgreich mit drei Netzen: SBB Infrastruktur. InnoTrans 2012.
2 Die Schweizer Volkswirtschaft wird entscheidend in ihrem Erfolg von der SBB mitgetragen. Ihr leistungsfähiges Schienennetz und ihre zuverlässigen Transportleistungen ermöglichen ein hohes Mass an Mobilität und garantieren internationale Wettbewerbsfähigkeit. Davon profitieren die Wirtschaft und der Tourismus.
SBB Infrastruktur. Vorwort. Die SBB nutzt ihr Schienennetz intensiver als kaum eine andere Bahn auf der Welt. Das stellt grosse Herausforderung, allen voran an die Infrastruktur. Um der wachsenden Mobilität gerecht zu werden, werden bis ins Jahr 2050 rund 40 Mia. Schweizerfranken in Betrieb, Unterhalt und Ausbau des Schienennetzes investiert. Mit der Inbetriebnahme von Grossbauprojekten wie der Durchmesserlinie des Bahnknotens Zürich, der Verbindung Cornavin Eaux-Vives Annemasse (CEVA) und des Gotthard-Basistunnels sowie dem Angebotsausbau im Regionalverkehr steht bis 2016 ein Quantensprung im Ausbau des öffentlichen Verkehrs bevor. Der dafür notwendige, steigende Mittelbedarf kann nicht mehr von der Schweizerischen Bundesverwaltung alleine getragen werden. Nebst dem Trassenpreissystem trägt die SBB Infrastruktur durch ihre internen Effizienz-Programme (durch Kostensenkung und Produktivitätssteigerung) ihren Teil zur Finanzierung des Unterhalts und Substanzerhalts der Infrastruktur bei. SBB Infrastruktur sorgt für eine sichere und pünktliche Bahn. Über 9000 Mitarbeitende tragen im Dienste der Kundinnen und Kunden täglich zu einem funktionierenden Schienen-, Energie- und Telecomnetz bei. SBB Infrastruktur ermöglicht den Erfolg ihrer Partner im Personen- und Güterverkehr durch professionelles Planen, Entwickeln und Betreiben der Bahninfrastruktur. Dabei ist die Sicherheit ein wesentlicher Erfolgsfaktor beim dichtesten Schienennetz der Welt. So ermöglicht SBB Infrastruktur auch allen andern Bahnunternehmen, ihr Leistungsversprechen einzuhalten. 3
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SBB Infrastruktur unterhält, betreibt und entwickelt drei Netze. Über 9000 Mitarbeitende sorgen täglich für ein funktionierendes Schienen-, Energie- und Telecomnetz. Schienennetz. Kleines Land, dichter Fahrplan: Die auf dem SBB Netz zurückgelegten Trassenkilometer nehmen stetig zu, die Trassennachfrage ist seit 2003 insgesamt um 20 Prozent gestiegen. Das heisst: Zur Substanzerhaltung des Schienennetzes muss sehr viel investiert werden. Einerseits erfolgt die Finanzierung aus Trassenerträgen, andererseits wurde in den letzten zwei Jahren der Betriebsbeitrag der Schweizerischen Bundesverwaltung um 37,6 Mio. Schweizerfranken erhöht. Mit den zusätzlichen Mitteln werden die Leistungen in der Oberbauerneuerung sowie beim Schleifen und Stopfen der Fahrbahn verstärkt. Die SBB kann so die Qualität des Netzes weiter steigern. Telecomnetz. 5300 Kilometer Glasfaserstreckenkabel und 5000 Kilometer Kupferkabel, 5000 Analogfunksysteme für Bau-, Rangier- und Lokalfunk, 23 500 Festnetztelefone und 12 000 Mobilfunkabonnements: SBB Infrastruktur ist verantwortlich für den sicheren und zuverlässigen Betrieb des SBB eigenen Telekommunikationsnetzes. Die SBB vermietet ihre Netzkapazitäten und Leistungen auch an Dritte. Energienetz. SBB Infrastruktur produziert, beschafft und verteilt den für den Bahnbetrieb notwendigen Strom. Der Bahnstrom wird zum grossen Teil kohlendioxidfrei aus erneuerbaren Quellen bezogen, 75 Prozent des benötigten Bahnstroms werden in Wasserkraftwerken produziert. Das Energienetz speist sämtliche Fahrleitungen sowie 13 Privatbahnen. SBB Infrastruktur verfügt dazu über sechs eigene Wasserkraftwerke, sechs mit dem Landesnetz verbundene Frequenzumformer (sie wandeln die elektrische Energie von 50 Hz in Bahnstrom mit 16,7 Hz um), 66 Unterwerke und über 3000 Kilometer eigene Hochspannungsleitungen. 5
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10 264 Tunnel, Brücken und Schutzbauten der SBB ermöglichen die Erschliessung der Schweiz mit der Eisenbahn. 7
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5300 Kilometer Glasfaserstreckenkabel ermöglichen im SBB-eigenen Telekommunikationsnetz Datenübertragung mit Lichtgeschwindigkeit. 9
1 900 000 000 Kilowattstunden Energie produziert die SBB in ihren Wasserkraftwerken und deckt damit 75 % ihres Bahnstromverbrauchs. 10
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Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Pünktlichkeit. Drei der Kernaufgaben von SBB Infrastruktur, die dank modernster Technologie und motivierten Mitarbeitenden erfolgreich umgesetzt und weiterentwickelt werden. 1. Technologie, Sicherheit. Die SBB will bis Ende 2017 die bestehende Zugsicherung auf dem Schweizer Schienennetz mit der europäisch standardisierten ETCS-Technologie ersetzen. Dafür investiert die SBB gut 300 Mio. Schweizerfranken. Neben einer Vereinfachung im Netzzugang und im grenzüberschreitenden Verkehr mit Europa legt die SBB mit diesem Schritt die Basis für den Einsatz von ETCS Level 2. Dieses steigert künftig die Sicherheit, die Kapazität und die Zuverlässigkeit im Bahnverkehr. In einigen Ländern verzögert sich jedoch die Umsetzung der Projekte aufgrund politischer und finanzieller Diskussionen (z. B. Deutschland und Frankreich). Diese Verzögerungen haben aber nur marginalen Einfluss auf das geplante Vorgehen und den Nutzen von ETCS Level 2 in der Schweiz. ETCS Level 2 wird heute bereits auf den Hochleistungsstrecken Mattstetten Rothrist und im Lötschberg-Basistunnel erfolgreich eingesetzt. Das System ermöglicht, dass die Züge auf diesen Strecken im Zwei-Minuten-Takt mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h verkehren. 2. Der Bahnbetrieb. Die Schweiz verfügt über das weltweit am stärksten genutzte Schienennetz. Täglich sind rund 977 000 Menschen mit der Bahn unterwegs, 195 000 Tonnen Güter werden auf den Schienen transportiert. So befahren jeden Tag über 9000 Züge das Netz der SBB. Die Mitarbeitenden des Betriebs sorgen für die Sicherheit der Bahnreisenden und -güter, indem sie die Züge im ihnen zugeteilten Bereich überwachen, disponieren und lenken. Sie informieren die Kunden über Verbindungen, Zugsformationen, Gruppenreservationen sowie Anschlüsse und machen bei Bedarf Lautsprecherdurchsagen. Für diese Tätigkeiten stehen ihnen modernste Arbeitsmittel und Systeme zur Verfügung. 3. Pünktlichkeit, Fahrplan. Kundenpünktlichkeit ist eines von neun Konzernzielen und die SBB ist bestrebt, die Pünktlichkeitswerte laufend zu steigern. In den letzten Jahren hat sich die Kundenpünktlichkeit stetig verbessert. SBB Infrastruktur verantwortet die Fahrpläne, steuert die Bauintervalle und somit die Erneuerung und Erhaltung des gesamten Netzes. Fahrplan und Netzdesign Infrastruktur plant und priorisiert die Infrastrukturerweiterungen, sichert die Einnahmen aus den Trassenpreisen und ist somit auch ein massgebliches Puzzleteil der Pünktlichkeit. 13
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30 265 Signale werden gesteuert, damit Reisende und Güter ihr Ziel sicher und pünktlich erreichen. 15
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2601 Kundeninformationsanzeigen an den Bahnhöfen weisen den Reisenden rasch und bequem den Weg an ihren Zielort. 17
Ausbauprojekte. Grossbaustelle unter der Stadt Zürich Die 9,6 Kilometer lange Durchmesserlinie bildet künftig einen zentralen Teil der West-Ost-Achse des nationalen Schienenverkehrs. Sie ist eine der komplexesten Baustellen der Schweiz. Die Bauarbeiten werden nicht nur am grössten Bahnknoten der Schweiz mitten in der Stadt Zürich ausgeführt, sondern sie dürfen auch den laufenden Betrieb nicht einschränken. Als Kapazitätssteigerung für den Hauptbahnhof Zürich ermöglicht die Durchmesserlinie neue Angebote im regionalen S-Bahn- und im Fernverkehr, wie beispielsweise kürzere Fahrzeiten und flexiblere Verbindungsmöglichkeiten. Die Inbetriebnahme der Durchmesserlinie erfolgt in zwei Schritten: Juni 2014 und Ende 2015. 18
CEVA verbindet die Schweiz mit Frankreich Die Bahnverbindung Cornavin Eaux-Vives Annemasse (CEVA) verbindet die Schweizer Stadt Genf mit dem französischen Annemasse. Sie führt über 16 Kilometer (davon 14 auf Schweizer Terrain) und bedient fünf Bahnhöfe. Die Strecke verläuft mehrheitlich unterirdisch, was den Bau von zwei Tunnels und mehreren Tagbautunnels erforderlich macht. Knapp hundert Jahre nach Unterzeichnung des Vertrags zwischen dem Kanton Genf und der Schweizerischen Bundesverwaltung fand Ende 2011 endlich der Spatenstich statt. Mit diesem Jahrhundertbau trägt die SBB Infrastruktur zur Entwicklung der Mobilität in einer der dynamischsten Region Europas bei. Die Inbetriebnahme der CEVA im Jahr 2017 ermöglicht den Regionalverkehr (S-Bahn) zwischen Frankreich Waadt Genf und bessere Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen der Schweiz und Frankreich. Mit der gleichzeitigen Errichtung von Wohnungen entlang der CEVA- Strecke leistet die SBB auch einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region. 19
Ferrovia Mendrisio Varese der Schlüssel zur regionalen Anbindung Die neue Eisenbahnverbindung Ferrovia Mendrisio Varese (FMV) erschliesst den Kanton Tessin für das Regionalverkehrsangebot Ticino Lombardia (TILO) und schafft die Anbindung an die italienische Grenzregion Varese. Das Angebot der S-Bahn-Züge bietet künftig einen 30-Minuten- oder Stundentakt an. Dazu sind einzelne RegioExpress- Züge von Lugano zum Flughafen Malpensa geplant. Insgesamt werden rund 40 S-Bahn- und einige RegioExpress-Züge die Strecke befahren. Erwartet werden täglich 8400 Fahrgäste mit einem Pendler anteil von 53 Prozent. Das Projekt ist Teil eines schrittweisen Ausbaus der Bahninfrastruktur im Tessin und erreicht mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels 2019 einen Höhepunkt. 20
Gotthard-Basistunnel: verstärkt die Nord-Süd-Achse Ende 2016 wird der Gotthard-Basistunnel in Betrieb genommen. Die Bahnverbindungen und SBB Angebote zwischen Nord und Süd werden dadurch attraktiver, die Fahrzeiten schrittweise verkürzt. Die Inbetriebnahme des welt grössten Eisenbahntunnels ermöglicht den effizienten Transport von Gütern auf der Schiene und unterstützt die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene. Im Hinblick auf die Inbetriebnahme stehen in den nächsten Jahren unter anderem die Ausge staltung der Angebots- und Fahrplankonzepte, die Umsetzung der Infrastrukturprojekte entlang der nationalen Zufahrtsstrecken im Norden und Süden sowie der Aufbau der Betriebs-, Erhaltungs- und Interventionsorganisation im Zentrum. 21
22 Léman 2030: Die mobile Zukunft der Genferseeregion Die Genferseeregion ist eine der dynamischsten Regionen Europas. In den letzten zehn Jahren konnte die Region einen Zuwachs von 120 000 Einwohnerinnen und Einwohnern sowie von 52 000 zusätzlichen Arbeitsplätzen verzeichnen. Gemäss Schätzungen sind zwischen Lausanne und Genf bis 2030 doppelt so viele Bahnreisende unterwegs wie heute. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, plant die SBB die Einführung des Viertelstundentaktes im Regionalverkehr sowie den Einsatz längerer Züge mit mehr Sitzplätzen. Für diese Angebotsverbesserungen sind verschiedene bauliche Anpassungen, wie zusätzliche Geleise und eine Verlängerung der bestehenden Perrons, in den Knoten Lausanne und Genf geplant.
Ausbau Regionalverkehr Zürich. Jeden Tag fahren mehr als 500 000 Reisende mit der S-Bahn oder Buslinie des SBB Regionalverkehrs sicher und pünktlich zur Arbeit, zur Ausbildung oder in die Freizeit. Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage sind weitere Ausbauten dringend nötig. Bis 2018 werden Bahnhöfe und Gleisanlagen der Zürcher S-Bahn kontinuierlich ausgebaut. Dies geschieht in enger Abstimmung mit nationalen Grossprojekten wie der Durchmesserlinie, dem Schweizer Anschluss an das Eisenbahn-Hochleistungsnetz und dem Konzept Zukünftige Entwicklung Bahninfrastruktur. Nach Abschluss aller Bauarbeiten bringen die 4. Teilergänzungen der Zürcher S-Bahn den durchgängigen Halbstundentakt; in den Hauptverkehrszeiten im näheren Agglomerationsgürtel der Stadt Zürich sogar den Viertelstundentakt. 23
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