Gesundheitsförderung im Stadtteil Nachhaltigkeit durch partizipative Qualitätsentwicklung

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Transkript:

Gesundheitsförderung im Stadtteil Nachhaltigkeit durch partizipative Qualitätsentwicklung Dr. des. Gesine Bär Gesundheitsförderung in Lebenswelten Bremen 20.01.2015

Gliederung 1. Black Box der Setting-Entwicklung a.... in Bezug auf den Zusammenhang von Gesundheit und Stadtteil b.... in Bezug auf die Ziele und Wirkungen von Interventionen 2. Partizipative Qualitätsentwicklung 3. Herausforderungen partizipativer Qualitätsentwicklung im Stadtteil 4. Was ist Qualität? Ein Beispiel: Settinglogik versus GKV- Förderkriterien 5. Konsequenzen für die Qualitätsentwicklung 2

Black Box I: Raum und Gesundheit z.b. Zustand der Wohnungen Angebote des Wohnumfeldes Verkehr Umweltbelastungen Klima Baulichphysische Dimension Soziale Dimension z.b. Soziale Netzwerke Sozialer Zusammenhalt Armut und Bewältigungsressourcen Positive / negative Vorbilder Segregation der Wohnumgebung z.b. Normen, Werte, verbindliche Regeln / Gesetze Soziale Infrastruktur Gesundheitliche Versorgung Politische Gremien, Mitbestimmungsmöglichkeiten Institutionelle Dimension Symbolische Dimension z.b. Positive wie negative Diskriminierungen, die aus der Wohnadresse entstehen Wahrnehmung des Quartiers als Belastung oder Ressource vgl. Bär 2012, S. 175 3

Zusammenhänge von Quartier und Gesundheit theoretisch wie empirisch noch ungeklärt Komplexität in Bezug auf zu Grunde liegende Probleme, v.a. hinsichtlich sozialer und gesundheitlicher Ungleichheiten Komplexität in Bezug auf vorhandene Ressourcen auf individueller wie kollektiver Ebene Wegen des Gestaltungspotenzials aber hohe Attraktivität der kleinräumigen Ebene für Gesundheitsförderung Komplexe Ansätze wie der Setting-Ansatz scheinen gegenstandsangemessen zu sein Anspruchsvoll in der Umsetzung und manchmal auch kontraproduktiv (Stichwort: Präventionsdilemma) 4

Black Box II: Interventionen gesundheitsfördernder Stadtentwicklung Definition: Interventionen gesundheitsfördernder Stadtentwicklung umfassen Maßnahmen, die im Rahmen einer integrierten kommunalen Strategie für Gesundheitsförderung entwickelt und umgesetzt werden. Die Gesamtheit der Maßnahmen trägt zu einer gesundheitsförderlichen Settingentwicklung bei. Davon abzugrenzen sind Maßnahmen, die ohne strategischen Bezug Gesundheitsförderung im Setting umfassen. Die Maßnahmen können sich auch auf einzelne (sozial benachteiligte) Stadtteile fokussieren (Setting Stadtteil). 5

Interventionen im Setting Quartier erster Systematisierungsvorschlag (Trojan 2012) Quelle: Trojan 2012, S. 31 6

Ottawa-Charter of Health Promotion 1986 Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen. (WHO 1986) Drei Handlungsstrategien: Advocate (Interessen vertreten) Enable (Befähigen und ermöglichen) Mediate (Vermitteln und vernetzen)

Partizipative Qualitätsentwicklung»eine ständige Verbesserung von Maßnahmen der Gesundheitsfo rderung und Prävention durch eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen Projekt, Zielgruppe, Geldgeber/inne/n und ggf. anderen wichtigen Akteur/inn/en.«(Wright et al. 2010, S. 15f.) Quelle: www.partizipative-qualitaetsentwicklung.de (17.1.2015)

Partizipative Qualitätsentwicklung Die Verfahren sollen maßgeschneidert, praktikabel, n tzlich, partizipativ und ber lokale, praxisbasierte Evidenzen abgesichert sein. Qualit t entsteht dabei in der Explikation von lokalem und meist impliziten Wissen der Beteiligten. If we want more evidence-based practice, we need more practice-based evidence. (Green, vgl. lgreen.net, 17.1.2015)

Herausforderung I: Spektrum der Akteure Schulleiter (Grund-, Stadtteilschule) Bewohner/innen Kommunale Beratungsstellen Kitas Fachämter, z.b. Umwelt, Jugend, Stadtplanung Lokale Koordinierungsstelle Kommunales Gesundheitsamt (Bezirk/Senat; Stadt/Landkreis) Verfahren gesundheitsfördernder Stadtteilentwicklung LVG Senatsbehörde Elternschaft: Vereine, Projekt- AGs, Selbsthilfe Offene Jugendarbeit Freischaffende Gesundheitsberufe Wohnungsunternehmen Krankenkassen Wissenschaftliche Begleitung 10

Herausforderung II: Spektrum der Partizipationserfahrungen Bürger*vereine, Selbsthilfegruppen, Interessengemeinschaften Verfügungsfonds, Quartiersrat Projekte, Angebote, Elternbeirat { Bürger*beteiligung zu Entwicklungsmaßnahmen Bewohner*befragungen Stadtteilzeitung Erfahrungen aus Alltag, Familie, Ämtern, Arbeit, Schule etc. Quelle: eigene Erweiterung der Grafik Wright/Block/Unger 2010 11

Herausforderung III: Soziale Selektivität von Maßnahmen und Beteiligungsverfahren Testfragen: Wer handelt? Wie sind die Entscheidungsstrukturen? Welche Interessen setzen sich durch? Welche Aufgaben bleiben unerledigt? (vgl. Joas 2001, S. 23) 12

Settinglogik versus GKV-Förderkriterien. Ein Beispiel aus der Praxis Das Beispiel: Konkrete Projekte für konkrete Akteure versus gleiche Qualität für alle Im Ergebnis: Fortschreibung des Leitfadens, aber Keine Lösung für settingspezifische Ungereimtheiten zwischen GKV-Leitfadenkriterien und lokalen Schwerpunkten (vgl. Bär 2012 sowie Bär i.e.) (Foto: Tengeler 2014) 13

Fazit I: Nachhaltigkeit durch partizipative Qualitätsentwicklung? Voraussetzungen für Settingentwicklung und Anschlussprojekte im Forschungsprojekt Mehr als gewohnt... : Anschluss an eingespielte Arbeitsweise bzw. ebenenübergreifende gemeinsame Haltung, z.b. erprobt in der sozialen Stadtentwicklung Verantwortungsübernahme für Gesundheitsförderung v.a. auf Ebene der Fachamtsleitungen (Stadtentwicklung, Sport, Umwelt) Produktiver Umgang mit Konflikten Einrichtung Koordinierungsstelle (Bär i.e., S.279ff.) 14

Fazit II: Konkrete Fragen für die Qualitätsentwicklung Gibt es eine gemeinsame Haltung der lokalen Förderung und wie sieht sie aus? Wie wurde und wird mit Konflikten umgegangen? Haben sich daraus lokale Weiterentwicklungen ergeben? Wer übernimmt Verantwortung für die gesundheitsfördernde Stadtteilentwicklung, sowohl für die strukturelle Verankerung und Fortschreibung (z.b. Koordinierungsstelle, integriertes Handlungskonzept) also auch für einzelne Handlungsfelder/Projekte? Wie ist die Stadtteilbewohnerschaft eingebunden und was hat sich konkret verbessert? Was muss auf übergeordneten Ebenen jenseits der quartiersbezogenen oder städtischen Handlungsmöglichkeiten verändert werden? 15

Fazit III: Qualitätsentwicklung der Qualitätsentwicklung Was können Praktiker_innen tun? Eigenes Vorgehen dokumentieren: Verbesserung der Datenlage An Kriterien Guter Praxis orientieren: Stärkere Etablierung gemeinsamer Qualitätsmaßstäbe Eigene Grundlagen klären: Definition des jeweiligen Entwicklungsverständnisses und expliziter Bezug auf räumliche Dimensionen Routinen für Reflexion und Evaluation stärken Kriterien Guter Praxis setting-spezifisch weiterentwickeln: in den Diskurs einmischen über Qualitätsentwicklung in den Lebenswelten, z.b. über inforo-online 16

Fazit IV: Vermittler stärken als Voraussetzung für Qualitätsentwicklung Lokale Koordinator_innen, Akteur_innen der mittleren kommunalen Führungsebene und überregional vermittelnden Akteuren, wie wissenschaftlichen Begleitungen, regionale Präventionsbeauftragte der GKVen oder die Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit auf Landesebene...sind zentral für Prozesse der Ressourcenmobilisierung und Co-Produktion gesundheitsfördernder Stadtteilentwicklung. 17

Kontakt Gesine Bär Alice Salomon Hochschule Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin E-Mail: baer@ash-berlin.eu Tel.: 030 99 245-543 Vielen Dank Stremmler für Ihre Aufmerksamkeit! 18

Quellen (I) Bär, G. (i.e.): Gesundheitsförderung lokal verorten. Räumliche Dimensionen und zeitliche Verläufe des WHO-Setting-Ansatzes im Quartier. Wiesbaden: Springer VS. (2012): Partizipation im Quartier Gesundheitsförderung mit vielen Adressaten und Dynamiken. In: Rosenbrock, Rolf; Hartung, Susanne (Hg.): Handbuch Partizipation und Gesundheit. Bern: Huber, S. 172-181. (2010): Krankenkassen als Partner der Kommunen bei der gesundheitsfördernden Stadt(teil)entwicklung. In: Gerlinger, Thomas; Kümpers, Susanne; Lenhardt, Uwe; Wright, Michael T. (Hg.): Politik für Gesundheit. Fest- und Streitschriften zum 65. Geburtstag von Rolf Rosenbrock. Bern: Huber, S. 302-315. Bittlingmayer, U.; Bauer, U.; Richter, M.; Sahrai, D. (2010): Die Über- und Unterschätzung von Raum in Public Health. Überlegungen zur räumlichen Dimension gesundheitlicher Ungleichheiten. In: Deutsche Zeitschrift für Kommunalwissenschaften 48 (2), S. 21-30. Bolte, G.; Kohlhuber, M. (2006): Soziale Ungleichheit bei umweltbezogener Gesundheit: Erklärungsansätze aus umweltepidemiologischer Perspektive. In: Richter, Matthias; Hurrelmann, Klaus (Hg.): Gesundheitliche Ungleichheit. Grundlagen, Probleme, Perspektiven. Wiesbaden: VS, S. 91-108. Gee, G. C.; Payne-Sturges, D. C. (2004): Environmental Health Disparities: A Framework Integrating Psychosocial and Environmental Concepts. Environmentals Health Perspectives, 112 (17), S. 1645-1653. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/pmc1253653/ [abgerufen am 5.1.2014]. Joas, H. (2001): Ungleichheit in der Bürgergesellschaft: Über einige Dilemmata des Gemeinsinns. APuZ = Aus Politik und Zeitgeschichte. Bonn: Bundeszentrale 51, S. 15-23. 19

Quellen (II) Läpple, D. (1992): Essay über den Raum. In: Häußermann, H. et al. (Hg.): Stadt und Raum: Soziologische Analysen. 2. Auflage. Pfaffenweiler: Centaurus, S. 157-207. MDS = Der Medizinische Dienst der Spitzenverbände Bund der Krankenkassen e.v. (2013): Präventionsbericht 2012. Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung in der Primärprävention und der betrieblichen Gesundheitsförderung. Berichtsjahr 2012. Essen: MDS. Mielck, A. (2008): Regionale Unterschiede bei Gesundheit und gesundheitlicher Versorgung: Weiterentwicklung der theoretischen und methodischen Ansätze. In: Bauer, Ulrich; Bittlingmayer, Uwe; Richter, Matthias (Hg.): Health Inequalities. Determinanten und Mechanismen gesundheitlicher Ungleichheit. Wiesbaden: VS, S. 167-187. Trojan, A. (2012): Vor dem Messen und Rechnen: Die Landschaft beschreiben. In: Robert Koch-Institut; Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (Hg.): Evaluation komplexer Interventionsprogramme in der Prävention: Lernende Systeme, lehrreiche Systeme? Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Berlin: RKI. 20

Grundlagen für die Qualitätsentwicklung bei unterschiedlichen Verläufen und Interventionstypen (I) Spektrum von Zielsetzungen integrierter kommunaler Gesundheitsförderung (I) 1. Komplementäre Funktion zu anderen Settings vergessene Zielgruppen ergänzend zu den vorhandenen Angeboten einbeziehen 2. Koordinative Funktion Institutionen im Stadtteil (Schulen, Kitas, Familienzentren usw.) systematisch vernetzen 3. Kumulative Funktion Durch Vernetzung gemeinsame Ressourcen erschließen (u.a. Mittelakquise, wissenschaftliche Begleitung, Praxiswissen) (Quelle: Bär i.e., S. 154) Gesine Bär Qualität macht den Unterschied Regionalkonferenz Berlin 13.01.2015 21

Grundlagen für die Qualitätsentwicklung bei unterschiedlichen Verläufen und Interventionstypen (I) Spektrum von Zielsetzungen integrierter kommunaler Gesundheitsförderung (II) 4. Politisierende Funktion Öffentliche Verantwortung zur Verminderung sozial bedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen zum Thema machen 5. Integrierende Funktion Umfassende sektoren- wie ebenenübergreifende Konzepte und Arbeitsweisen etablieren 6. Emergenzfördernde Funktion Durch Zusammenarbeit Aufbau kollektiver Ressourcen ( Die Summe ist mehr als ihre Teile ) (Quelle: Bär i.e., S. 154) Gesine Bär Qualität macht den Unterschied Regionalkonferenz Berlin 13.01.2015 22

Grundlagen für die Qualitätsentwicklung bei unterschiedlichen Verläufen und Interventionstypen (II) Schema zum Spektrum der Herangehensweisen an integrierte kommunale Gesundheitsförderung Herangehensweise Intersektorales Arbeiten Partizipation 1) Initiativen emanzipativer Bewegungen! 2) Moderierte Prozesse paralleler Perspektivenintegration 3) von Professionellen gesteuertes Vorgehen! Legende: = Stärke;! = Schwäche (Quelle: Bär i.e., S. 314ff.) Gesine Bär Qualität macht den Unterschied Regionalkonferenz Berlin 13.01.2015 23