Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Lehrlingsentschädigung 7 1 Kollektivvertrag 8 2 Sozialversicherung 10 3 Lohnsteuer 11 4 Berechnung des Auszahlungsbetrages 11 5 Sonderzahlungen 16 Private Haushaltsplanung 18 1 Verantwortungsvoller Umgang mit Geld 19 2 Haushaltsplan des Lehrlings 19 3 Haushaltsplan der Familie 23 Privater Einkauf 27 1 Umsatzsteuer 28 1.1 Vom Nettobetrag zum Bruttobetrag 28 1.1 Vom Bruttobetrag zum Nettobetrag 29 2 Rabatt 31 3 Skonto 34 4 Zustell- oder Versandkosten 35 2 Girokontokredit 67 3 Lieferantenkredit 70 4 Ratengeschäft 71 5 Leasing 76 Betriebliches Rechnungswesen 79 1 Aufgaben und Umfang des Rechungswesens 80 1.1 Buchführung 80 1.2 Kostenrechnung Kalkulation 81 1.3 Statistik 81 1.4 Planung 81 2 Buchführungs- und Aufzeichnungspflicht 81 3 Formvorschriften 83 4 Belege 84 Umsatzsteuer 86 1 Rechnungslegung 87 2 Umsatzsteuer und Vorsteuer 89 3 Abrechnung mit dem Finanzamt 91 Geld und Währung 39 1 Euro 40 2 Valuten 41 3 Devisen 43 Sparen 46 1 Sparformen 47 2 Sparzinsen 47 3 Kapitalertragsteuer (KESt) 51 4 Kapitalsparbuch 53 5 Sparformen vergleichen 54 6 Bausparen 55 7 Private Vorsorge durch Versicherungssparen 57 8 Lebensversicherung 58 9 Wertpapiere 59 Kredit 61 1 Privatkredit 62 1.1 Berechnung der Zinsen 62 1.2 Berechnung des Effektivzinssatzes 65 Einnahmen-Ausgaben-Rechnung 94 1 Kassabuch 95 1.1 Führung eines Kassabuches 96 1.2 Aufzeichnungspflicht 97 1.3 Ermittlung der Tageslosung 97 1.4 Erstellung von Kassabüchern 98 2 Wareneingangsbuch 103 3 Anlagenverzeichnis und Abschreibung 106 4 Gewinnermittlung 109 Doppelte Buchführung 112 1 Inventur 114 2 Bilanz Vermögensaufbau im Betrieb 116 3 Konto und Kontenrahmen 119 4 Eröffnungsbilanz und Eröffnung der Konten 122 4.1 Eröffnungsbilanzkonto 123 4.2 Bestandskonten (Kontenklassen 0 bis 3) 123 4.3 Erfolgskonten (Kontenklassen 4 bis 8) 124 5 Verbuchung von Geschäftsfällen exkl. USt 124 6 Verbuchung von Geschäftfällen inkl. USt 127 6.1 Vorsteuer 127 6.2 Umsatzsteuer 127 4
Inhaltsverzeichnis 7 Abschluss am Ende des Wirtschaftsjahres 132 7.1 Umbuchungen 132 7.2 Abschluss sämtlicher Konten im Hauptbuch 134 7.3 Beispiele zum Hauptbuch 135 8 Steuerliche Auswertung 140 Kostenrechnung 144 1 Kostenartenrechnung 145 2 Kostenstellenrechnung 147 Kalkulation 149 1 Kalkulation von Speisen 150 1.1 Berechnung des Wareneinsatzes von Rohstoffen (Lebensmitteln) 150 1.2 Berechnung des Wareneinsatzes von Speisen 154 1.3 Kalkulation des Verkaufspreises von Speisen 156 2 Kalkulation von Getränken 157 2.1 Berechnung des Wareneinsatzes von Getränken 157 2.2 Berechnung des Wareneinsatzes von Bargetränken 159 2.3 Kalkulation des Verkaufspreises von Getränken 160 3 Kalkulation des Verkaufspreises von Handelswaren und Tabakwaren 163 4 Berechnungsvarianten von Kalkulationen 165 4.1 Retrograde Kalkulation 165 4.2 Differenzkalkulation 166 4.3 Kalkulation mit dem Bruttorohaufschlag 167 4.4 Kalkulation mit dem Kalkulationsfaktor 168 5 Angebotsanalyse 170 6 Kalkulation in Beherbergungsbetrieben 174 6.1 Einfache Divisionskalkulation 174 6.2 Kalkulation des Bettenabgabepreises durch Ermittlung von Zuschlägen und Abschlägen (Differenzierter Bettenpreis) 176 6.3 Ermittlung der Selbstkosten mit Äquivalenzzahlen und Kalkulation des Bettenabgabepreises 178 6.4 Leistungskombinations-Kalkulation 180 Lohnverrechnung Entlohnung im Gastgewerbe 185 1 Abrechnungsschema zur Lohnverrechnung 186 2 Ermittlung des Bruttolohns 187 3 Berechnung des Auszahlungsbetrages für Festlohn- und Gehaltsbezieher 189 3.1 Gesetzliche Abzüge 189 3.2 Freiwillige Abzüge 192 4 Berechnung des Auszahlungsbetrages für Garantielöhner 196 5 Arbeitnehmerveranlagung 200 6 Lohnnebenkosten 202 7 Sonderzahlungen Jahresremuneration 203 Österreichischer Einheitskontenrahmen 209 Stichwortverzeichnis 210 Bildnachweis 212 5
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Lehrlingsentschädigung Lehrlingsentschädigung Haben Sie sich schon sehr auf Ihr nun selbst verdientes Geld gefreut? Ja? Aber konnten sie den ersten Lohnzettel wirklich verstehen? Nach dem Studium dieses Kapitels sollten keine Unklarheiten mehr bestehen. Mit Ihrem Eintritt in das Berufsleben erhalten Sie erstmals Ihren Lohn die Lehrlingsentschädigung! Die Höhe ist in den Lehrberufen unterschiedlich. So stellt sich manchmal die Frage nach dem gerechten Lohn. Dennoch bietet jeder Beruf bei entsprechender Qualifikation die Möglichkeit, ein ordentliches Einkommen zu erzielen. Es wird aber nicht die Bruttolehrlingsentschädigung auf das Girokonto überwiesen, sondern weniger. Welche Abzüge gibt es? Wer erhält dieses Geld? Wofür wird es verwendet? Ziele r Sie kennen die Inhalte des Kollektivvertrags. r Sie können die Sozialversicherung erklären. r Sie können die Lehrlingsentschädigung brutto, netto und den Auszahlungsbetrag berechnen. r Sie kennen die Sonderzahlungen und können eine einfache Berechnung durchführen. 7
Lehrlingsentschädigung 1 Kollektivvertrag Der Lehrling hat als Entlohnung für seine Tätigkeit Anspruch auf eine Lehrlingsentschädigung. Die Mindesthöhe der Lehrlingsentschädigung wird durch den jeweils gültigen Kollektivvertrag geregelt. Die Höhe der Lehrlingsentschädigung ist unterschiedlich je nach r Lehrberuf und r Lehrjahr. Wussten Sie, dass die Kollektivverträge in Ihrem Betrieb zur Einsicht aufliegen müssen? Kollektivverträge werden abgeschlossen zwischen der r Wirtschaftskammer = Interessenvertretung der Arbeitgeber und der r Gewerkschaft = Interessenvertretung der Arbeitnehmer. Lehrjahr Restaurantfachmann/ frau Koch/Köchin Gastronomiefachmann/ frau Systemgastronomiefachmann/ frau Hotel- und Gastgewerbeassistent/in Tragen Sie in die Tabelle die derzeit gültigen Lehrlingsentschädigungen pro Monat laut Kollektivvertrag ein. 1. 2. 3. 4. r Die festgelegten Lehrlingsentschädigungen sind Bruttobezüge pro Monat. r Sie gelten für die Normalarbeitszeit von 40 Stunden in der Woche. r Die wöchentliche Arbeitszeit von 40 Stunden ist auf fünf Tage aufzuteilen. Für die Ermittlung von Stundenlohn, Tageslohn und Überstundenzuschlag gelten folgende Berechnungsgrundlagen. Tageslohn = Monatslohn : 22 Stundenlohn = Monatslohn : 173 Überstundenzuschlag = 50 % des Stundenlohnes 52 Wochen : 12 Monate = 4,33 Wochen/Monat 40 Stunden/Woche x 4,33 173 Musterbeispiele Beispiel 1 Stundenlohn und Tageslohn berechnen Die Lehrlingsentschädigung im Lehrberuf Gastronomiefachmann/frau im 1. Lehrjahr beträgt 508,00. a) Wie hoch ist der Tageslohn? 508 : 22 = 23,09 Der Tageslohn beträgt 23,09. b) Wie hoch ist der Stundenlohn? 508 : 173 = 2,94 Der Stundenlohn beträgt 2,94. 8
Kollektivvertrag Beispiel 2 Stundenlohn und Überstunden berechnen Ein Kochlehrling im 3. Lehrjahr erhält laut Kollektivvertrag eine Lehrlingsentschädigung von 698,00. a) Berechnen Sie den Stundenlohn. 698 : 173 = 4,03 Der Stundenlohn beträgt 4,03. b) Berechnen Sie den Betrag für eine Überstunde. Stundenlohn 4,03 + 50 % Überstundenzuschlag 2,02 1 Überstunde 6,05 Der Betrag für eine Überstunde liegt bei 6,05. c) Wie viel erhält der Lehrling für 14 Überstunden? 14 Überstunden 56,42 + 50 % Überstundenzuschlag 28,21 14 Überstunden 84,63 14 x 4,03 = 56,42 56,42 x 50 % = 28,21 Für 14 Überstunden erhält der Lehrling 84,63. Übungsbeispiele * 1. Die Lehrlingsentschädigung im Lehrberuf Systemgastronomiefachmann/frau im 2. Lehrjahr beträgt 572,00. Notizen zu den Übungsbeispielen und den Arbeitsaufgaben Berechnen Sie a) den Tageslohn. b) den Stundenlohn. 2. Ein Gastronomiefachmann im 4. Lehrjahr erhält eine Lehrlingsentschädigung von 756,00. Berechnen Sie den a) Tageslohn. b) Stundenlohn. c) Betrag für 7 geleistete Überstunden in diesem Monat. Arbeitsaufgaben 1. Wer schließt den Kollektivvertrag ab? 2. Wie werden der Stundenlohn, der Tageslohn und der Überstundenzuschlag berechnet? 9
Lehrlingsentschädigung 2 Sozialversicherung Die Sozialversicherung ist eine gesetzlich geregelte Pflichtversicherung für den Fall der Krankheit, eines Arbeitsunfalls, der Arbeitslosigkeit, der Invalidität bzw. Berufsunfähigkeit, der Pensionierung und des Todes. Nennen Sie Vorfälle aus der Praxis (z. B. Freizeitunfall, Grippe) und ordnen Sie diese den einzelnen Bereichen der Sozialversicherung zu. Diskutieren Sie die Auswirkungen, wenn Arbeitnehmer krankfeiern oder pfuschen. Die Sozialversicherung (SV) umfasst r die Arbeitslosenversicherung (AV), r die Krankenversicherung (KV), r die Pensionsversicherung (PV), r die Unfallversicherung (UV), r den Insolvenz-Entgeltsicherungszuschlag (IE). Der Lehrberechtigte ist verpflichtet, neu aufgenommene Lehrlinge vor dem Tag des Beschäftigungsbeginns bei der zuständigen Gebietskrankenkasse anzumelden. Sie benötigen Ihre e-card um Leistungen des Sozialversicherungsträgers in Anspruch zu nehmen. Obwohl die Lehrlinge keine Kranken- bzw. Unfallversicherungsbeiträge leisten, besteht trotzdem Versicherungsschutz. Wussten Sie, dass nicht nur der Lehrling Abzüge von seinem Lohn hat, sondern auch der Dienstgeber Beiträge an die Sozialversicherung leisten muss? Internetseite für Interessierte: Im Internet unter www.sozialversicherung.at finden Sie die aktuellen Beitragssätze. Beiträge der Lehrlinge r Arbeitslosenversicherung: Bei einem Einkommen bis 1.128,00 sind 0 % zu entrichten. r Krankenversicherung: Die Lehrlinge entrichten in den ersten zwei Jahren der Lehrzeit keine Krankenversicherungsbeiträge. r Pensionsversicherung: Ab dem 1. Lehrjahr entrichten sie 10,25 %. r Unfallversicherung: Die Lehrlinge bezahlen für die gesamte Dauer der Lehrzeit keine Unfallversicherungsbeiträge. r Insolvenz-Entgeltsicherungszuschlag: Die Lehrlinge entrichten keinen Zuschlag nach dem Insolvenz-Entgeltsicherungsgesetz. Sozialversicherungsbeitragssätze bei dreijährigen Lehrberufen (2007) 1. Lehrjahr 2. Lehrjahr 3. Lehrjahr Anteil des Lehrlings 10,25 % 10,25 % 14,20 % Anteil des Arbeitgebers 12,55 % 12,55 % 19,25 % Sozialversicherungsbeitragssätze bei vierjährigen Lehrberufen (2007) 1. Lehrjahr 2. Lehrjahr 3. Lehrjahr 4. Lehrjahr Anteil des Lehrlings 10,25 % 10,25 % 14,20 % 14,20 % Anteil des Arbeitgebers 12,55 % 12,55 % 16,25 % 19,25 % Die Beitragssätze gelten sowohl für Arbeiter- als auch für Angestellten-Lehrlinge! Der Sozialversicherungsbeitrag wird von der Sozialversicherungsbasis auf zwei Dezimalstellen genau berechnet. Die Sozialversicherungsbeiträge werden vom Arbeitgeber an die zuständige Gebietskrankenkasse abgeliefert. 10
Berechnung des Auszahlungsbetrages Arbeitsaufgaben 1. Welche Leistungen umfasst die Sozialversicherung? 2. Bezahlen Sie in den ersten oder in den letzten Lehrjahren höhere Sozialversicherungsbeiträge? 3. Welchen Prozentsatz an Sozialversicherung müssen Sie derzeit bezahlen? 4. Wie hoch ist Ihre monatliche Lehrlingsentschädigung vom 1. bis zum 4. Lehrjahr? Notizen zu den Arbeitsaufgaben Lehrlingsentschädigung brutto Sozialversicherung Lehrlingsentschädigung netto 1. Lehrjahr 2. Lehrjahr 3. Lehrjahr 4. Lehrjahr 3 Lohnsteuer Grundsätzlich sind Lehrlinge lohnsteuerpflichtig, jedoch ist die Lehrlingsentschädigung so niedrig, dass sie die monatliche Bemessungsgrundlage nicht erreicht (Steuer ab 1.012,00, Stand 2009). Lohnsteuer ist die Einkommenssteuer der Arbeitnehmer. Sie heißt nur deshalb Lohnsteuer, weil die Einhebung nicht direkt vom Finanzamt erfolgt, sondern über den Arbeitgeber an das Finanzamt weitergeleitet wird. 4 Berechnung des Auszahlungsbetrages Lehrlingsentschädigung + Überstundengrundlohn + Überstundenzuschlag Zwischensumme + Feiertagszuschlag + Dienstkleidungspauschale Lehrlingsentschädigung brutto Sozialversicherungsbeitrag Lehrlingsentschädigung netto Vorschuss (Akonto) Quartier Verpflegung Wäschegeld Auszahlungsbetrag Beachten Sie, dass das Entgelt für Quartier die Lehrlingsentschädigung brutto erhöht und die Sozialversicherungsbasis bildet. 11