Nüchtern vor der OP? Modernes perioperatives Management in Zeiten von Fast-Track und ERAS

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Transkript:

Wissenschaftliche Sitzung GGG Berlin, 15.02.2017 Nüchtern vor der OP? Modernes perioperatives Management in Zeiten von Fast-Track und ERAS U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE Universitätsklinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin ampus Virchow-Klinikum ampus harité Mitte Aarne Feldheiser

Warum ERAS / Fast-Track? Die Entstehung von ERAS- Programmen basierte auf der Frage: Warum ist der Patient heute noch im Krankenhaus? Identifikation des Problems: Patienten erholen sich postoperativ sehr verzögert Kehlet H. Multimodal approach to control postoperative pathophysiology and rehabilitation. Br J Anaesth 1997; 78:606-17. HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Warum ERAS / Fast-Track? Die Entstehung von ERAS- Programmen basierte auf der Frage: Warum ist der Patient heute noch im Krankenhaus? Identifikation des Problems: Patienten erholen sich postoperativ sehr verzögert Multimodales Problem Kehlet H. Multimodal approach to control postoperative pathophysiology and rehabilitation. Br J Anaesth 1997; 78:606-17. Unimodale vs. Multimodale Lösung HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Multimodale ERAS Elemente Frühe Entfernung Von Kathetern Audit der ompliance/ Outcomes Vorstationäre Beratung Keine Darmvorbereitung Kein Fasten / HO-Loading Stimulation der Darmtätigkeit Orale nicht-opiat- Analgesie/NSAIDs Regelhafte Mobilisation Periop. orale Ernährung Prävention von PONV Wärmesysteme/ Geheizter OP-Saal Patient ERAS erfolgreich: - hirurgischer Stress - Komplikationen - Krankenhausverweildauer - Kosten Kleine Inzisionen/ Keine Drainagen HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE Keine Prä- Medikation Keine Magen- sonden Thorakale Epidural- Anästhesie/Analgesie Kurzwirksame Narkotika Vermeidung der Natrium-/Flüssigkeitsüberladung Fearon, K et al. lin Nutr, 2005: 466-477

Multimodale ERAS Elemente Frühe Entfernung Von Kathetern Audit der ompliance/ Outcomes Vorstationäre Beratung Keine Darmvorbereitung Kein Fasten / HO-Loading Stimulation der Darmtätigkeit Orale nicht-opiat- Analgesie/NSAIDs Regelhafte Mobilisation Periop. orale Ernährung Prävention von PONV Wärmesysteme/ Geheizter OP-Saal Patient ERAS erfolgreich: - hirurgischer Stress - Komplikationen - Krankenhausverweildauer - Kosten Kleine Inzisionen/ Keine Drainagen HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE Keine Prä- Medikation Keine Magen- sonden Thorakale Epidural- Anästhesie/Analgesie Kurzwirksame Narkotika Vermeidung der Natrium-/Flüssigkeitsüberladung Fearon, K et al. lin Nutr, 2005: 466-477

Perioperative Reduktion der Insulinsensibilität Relative Verän nderung der Insulinre esistenz Höhere Insulin- Resistenz Ljungqvist O, JPEN 2012;36:389-398 HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Insulinsensibilität ERAS Pfad-Versorgung Insulinsen nsitivität Präop. Ernährung, normaler Schlaf Ljungqvist O, JPEN 2012;36:389-398 Kohlenhydrat-Supplementierung Epiduraler Katheter Unmittelbarer Kostaufbau & Mobilisation Präop. Fasten Keine Ernährung irugía Präop. Sedierung Darmvorbereitung Traditioneller Pfad Tage bis Wochen Verzögerte Rehabilitation der Ernährung und Mobilisation Insulinresistenz Intravenöse Infusionen ohne Kalorien Nil per os HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Insulinsensibilität ERAS Pfad-Versorgung Insulinsen nsitivität Präop. Ernährung, normaler Schlaf Ljungqvist O, JPEN 2012;36:389-398 Kohlenhydrat-Supplementierung Epiduraler Katheter Unmittelbarer Kostaufbau & Mobilisation Präop. Fasten Keine Ernährung irugía Präop. Sedierung Darmvorbereitung Traditioneller Pfad Tage bis Wochen Verzögerte Rehabilitation der Ernährung und Mobilisation Insulinresistenz Intravenöse Infusionen ohne Kalorien Nil per os HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Postoperativer Verlauf des Patienten Ljungqvist O, JPEN 2012;36:389-398 ERAS - Ziele: - Präoperative Prävention - Aufrechterhaltung der Homöostase - Unterstützung des Patienten bei der Rehabilitation Homöostase hirurgie ERAS-Pfad- Versorgung Tage postoperativ Pathophysiologisch Traditioneller Pfad HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

ERAS = Enhanced Recovery After Surgery (Beschleunigte Erholung nach hirurgie) Das Ziel des Programms sollte sein: - Reduktion der Morbidität - Beschleunigte Rehabilitation interdisziplinär, multi-modal interprofessionell www.erassociety.org HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

ERAS = Enhanced Recovery After Surgery (Beschleunigte Erholung nach hirurgie) Das Ziel des Programms sollte sein: - Reduktion der Morbidität - Beschleunigte Rekonvaleszenz ERAS Fokus auf interdisziplinär, multi-modal interprofessionell Rehabilitation des Patienten nicht auf Geschwindigkeit www.erassociety.org HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Zusammenspiel der ERAS Elemente Frühe Entfernung Von Kathetern Audit der ompliance/ Outcomes Vorstationäre Beratung Keine Darmvorbereitung Kein Fasten / HO-Loading Stimulation der Darmtätigkeit Orale nicht-opiat- Analgesie/NSAIDs Regelhafte Mobilisation Periop. orale Ernährung Prävention von PONV Wärmesysteme/ Geheizter OP-Saal ERAS erfolgreich: - hirurgischer Stress - Komplikationen - Krankenhausverweildauer - Kosten Kleine Inzisionen/ Keine Drainagen HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE Keine Prä- Medikation Keine Magen- sonden Thorakale Epidural- Anästhesie/Analgesie Kurzwirksame Narkotika Vermeidung der Natrium-/Flüssigkeitsüberladung Fearon, K et al. lin Nutr, 2005: 466-477

Nüchternheit von nur 2 Stunden für klare Flüssigkeiten und von nur 6 Stunden für feste Nahrung Empfehlung zur Gabe von präoperativen Kohlenhydrat- Getränken HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Balanced crystalloid (n= 24) Balanced starch (n = 24) Physiologic and Operative Severity Score for the enumeration of Mortality and Morbidity (POSSUM) p value Possum score 46.5 (44.3; 50.8) 47 (42.3; 52.5) 0.97 Score risk prediction morbidity (%) 92.6 (88.9; 96.1) 93.0 (84.7; 97.3) 0.85 Score risk prediction mortality (%) 16.4 (11.8; 28.2) 17.2 (9.0; 32.1) 0.98 Preoperative fasting of fluids (min) 720 (360; 940) 638 (495; 810) 0.45 Preoperative fasting of solids (min) 1298 (889;1515) 1290 (1140;1440) 0.70 HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Realität VK Gynäkologie/Anästhesiologie Items assoziiert zu postop. Ileus Perioperatives Item Epiduralanästhesie (intra- und postop.) 93.8 % Vermeidung langwirksamer Opioide 83 % Prophylaxe für Übelkeit/Erbrechen 77.1% Ziel-gerichtete Volumen-Therapie bei einer restriktiven Basalinfusion Implementierungsrate 100% Vermeidung der Magensonde postop. 70.8% Frühzeitiger postop. Kostaufbau Frühe postop. Mobilisation Vermeidung präop. Nüchternheit 0% Präop. Kohlenhydratdrink 0% 46% der Patientinnen erhielten oral Flüssigkeiten innerhalb von 6 h nach OP 68.8% der Patientinnen werden mobilisiert am 1. POD Hunsicker, O. et al. British Journal of Anaesthesia, 115 (1): 128 49 (2015) HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Realität VK Gynäkologie/Anästhesiologie Items assoziiert zu postop. Ileus Perioperatives Item Epiduralanästhesie (intra- und postop.) 93.8 % Vermeidung langwirksamer Opioide 83 % Prophylaxe für Übelkeit/Erbrechen 77.1% Ziel-gerichtete Volumen-Therapie bei einer restriktiven Basalinfusion Implementierungsrate 100% Vermeidung der Magensonde postop. 70.8% Frühzeitiger postop. Kostaufbau Frühe postop. Mobilisation Vermeidung präop. Nüchternheit 0% Präop. Kohlenhydratdrink 0% 46% der Patientinnen erhielten oral Flüssigkeiten innerhalb von 6 h nach OP 68.8% der Patientinnen werden mobilisiert am 1. POD Hunsicker, O. et al. British Journal of Anaesthesia, 115 (1): 128 49 (2015) HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Realität VK Gynäkologie/Anästhesiologie Items assoziiert zu postop. Ileus Perioperatives Item Epiduralanästhesie (intra- und postop.) 93.8 % Vermeidung langwirksamer Opioide 83 % Prophylaxe für Übelkeit/Erbrechen 77.1% Ziel-gerichtete Volumen-Therapie bei einer restriktiven Basalinfusion Implementierungsrate 100% Vermeidung der Magensonde postop. 70.8% Frühzeitiger postop. Kostaufbau Frühe postop. Mobilisation Vermeidung präop. Nüchternheit 0% Präop. Kohlenhydratdrink 0% 46% der Patientinnen erhielten oral Flüssigkeiten innerhalb von 6 h nach OP 68.8% der Patientinnen werden mobilisiert am 1. POD Hunsicker, O. et al. British Journal of Anaesthesia, 115 (1): 128 49 (2015) HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Realität VK Gynäkologie/Anästhesiologie Items assoziiert zu postop. Ileus Perioperatives Item Epiduralanästhesie (intra- und postop.) 93.8 % Vermeidung langwirksamer Opioide 83 % Prophylaxe für Übelkeit/Erbrechen 77.1% Ziel-gerichtete Volumen-Therapie bei einer restriktiven Basalinfusion Implementierungsrate 100% Vermeidung der Magensonde postop. 70.8% Frühzeitiger postop. Kostaufbau Frühe postop. Mobilisation Vermeidung präop. Nüchternheit 0% Präop. Kohlenhydratdrink 0% 46% der Patientinnen erhielten oral Flüssigkeiten innerhalb von 6 h nach OP 68.8% der Patientinnen werden mobilisiert am 1. POD Hunsicker, O. et al. British Journal of Anaesthesia, 115 (1): 128 49 (2015) HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Zusammenhang Nüchternheit und Akutes postoperatives Nierenversagen Nicht-AKI AKI p-wert Odds ratio (95% I) Präoperative Nüchternheit 10 (7; 13) 14 (11; 20) 0,038 1,23 (1,01-1,49) Flüssigkeiten (h) Präoperative Nüchternheit Feste Nahrung (h) 21 (18; 25) 22 (18; 25) 0,646 AKI: Acute Kidney Injury // I: onfidence Intervall Eingereicht bei Medicine (Subanalyse aus Feldheiser, A et al. Br J Anaesth. 2013 Feb;110(2):231-40.) HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Zusammenhang Nüchternheit und Akutes postoperatives Nierenversagen Association of AKI with perioperative items (risk prediction model) Risk prediction model AKI total : Age (years) Preoperative fasting of fluids (hours) Duration of surgery (hours) Amount of starch within GDT (ml kg 1 ) POSSUM operative score (points) Odds ratios (95% I): 1.066 (0.971 1.170), p=0.177 1.232 (1.013 1.497), p=0.036 1.992 (0.937 4.236), p=0.073 1.058 (0.995 1.125), p=0.073 1.196 (0.953 1.500), p=0.122 0.5 1.0 1.5 3.0 5.0 Adjusted Odds Ratio with 95% I Eingereicht bei Medicine (Subanalyse aus Feldheiser, A et al. Br J Anaesth. 2013 Feb;110(2):231-40.) HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Risiko-Faktoren für Delirium im Aufwachraum Odds ratio [onfidence Intervals] Dauer der hirurgie 1.00 [1.00; 1.01] p=0.112 Operationsgebiet 1.83 [1.09; 3.07] p=0.022 Intraop. Opioide 1.75 [0.93; 2.35] p=0.102 Anästhetika 1.03 [0.66; 1.61] p=0.908 Nüchternheit (Festes E.) 1.08 [0.68; 1.71] p=0.758 Nüchternheit (Flüssigk.) 2.69 [1.38; 5.24] p=0.004 Geschlecht 1.12 [0.73; 1.74] p=0.607 Alter 1.02 [1.01; 1.03] p=0.004 Multiple logistische Regression Radtke, F. et al. Eur J Anaesthesiol 2010;27:411 416 HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Realität VK Gynäkologie/Anästhesiologie Items assoziiert zu postop. Ileus Perioperatives Item Epiduralanästhesie (intra- und postop.) 93.8 % Vermeidung langwirksamer Opioide 83 % Prophylaxe für Übelkeit/Erbrechen 77.1% Ziel-gerichtete Volumen-Therapie bei einer restriktiven Basalinfusion Implementierungsrate 100% Vermeidung der Magensonde postop. 70.8% Frühzeitiger postop. Kostaufbau Frühe postop. Mobilisation Vermeidung präop. Nüchternheit 0% Präop. Kohlenhydratdrink 0% 46% der Patientinnen erhielten oral Flüssigkeiten innerhalb von 6 h nach OP 68.8% der Patientinnen werden mobilisiert am 1. POD Hunsicker, O. et al. British Journal of Anaesthesia, 115 (1): 128 49 (2015) HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Glucose Infusionsraten in Abhängigkeit vom Fasten bei Probanden Glucose-Infusions sraten (mg/kg/min) Nüchtern HO: arbohydrate-loading HO abends Insulin HO morgens HO abends+ morgens Insulin-Klemm- Versuche Glucose- Oxidation (G-OX) Nicht-oxidative Glucose-Verwertung (NOGD) HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Glucose Infusionsraten in Abhängigkeit vom Fasten bei Probanden Glucose-Infusions sraten (mg/kg/min) Nüchtern HO: arbohydrate-loading HO abends Insulin HO morgens HO abends+ morgens Insulin-Klemm- Versuche Glucose- Oxidation (G-OX) Nicht-oxidative Glucose-Verwertung (NOGD) HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Glucose Infusionsraten in Abhängigkeit vom Fasten bei Probanden Glucose-Infusions sraten (mg/kg/min) Nüchtern HO: arbohydrate-loading HO abends Insulin HO morgens HO abends+ morgens Insulin-Klemm- Versuche Glucose- Oxidation (G-OX) Nicht-oxidative Glucose-Verwertung (NOGD) Messgröße für Insulin-Sensitivität HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Glucose Infusionsraten in Abhängigkeit vom Fasten bei Probanden Glucose-Infusions sraten (mg/kg/min) Nüchtern HO: arbohydrate-loading HO abends Insulin HO morgens HO abends+ morgens Insulin-Klemm- Versuche Glucose- Oxidation (G-OX) Nicht-oxidative Glucose-Verwertung (NOGD) Messgröße für Insulin-Sensitivität HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Glucose Infusionsraten in Abhängigkeit vom Fasten bei Probanden Glucose-Infusions sraten (mg/kg/min) Nüchtern HO: arbohydrate-loading HO abends Insulin HO morgens HO abends+ morgens Insulin-Klemm- Versuche Glucose- Oxidation (G-OX) Nicht-oxidative Glucose-Verwertung (NOGD) Messgröße für Insulin-Sensitivität HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Postoperativer Protein-Abbau HO: arbohydrate-loading Methode: Applikation und Messung Isotopen-markierte Metabolite Kohlenhydrat-Drinks reduzieren den chirurgischinduzierten Protein- Abbau Svanfeldt, M et al. British Journal of Surgery 2007; 94: 1342 1350 HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Postoperativer Protein-Abbau HO: arbohydrate-loading Methode: Applikation und Messung Isotopen-markierte Metabolite Kohlenhydrat-Drinks reduzieren den chirurgischinduzierten Protein- Abbau Svanfeldt, M et al. British Journal of Surgery 2007; 94: 1342 1350 HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Effekt des von Kohlenhydrat-Drinks auf Krankenhausverweildauer Kein Effekt in der Analyse der Gesamtheit der Studien Awad, S et al. linical Nutrition 32 (2013) 34-44. HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Effekt des von Kohlenhydrat-Drinks auf Krankenhausverweildauer Positiver Effekt nur bei Patienten mit großen operativem Trauma Awad, S et al. linical Nutrition 32 (2013) 34-44. HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Effekt des von Kohlenhydrat-Drinks bei laparoskopischer hirurgie Kein Effekt auf den postoperativen Schmerz Reduktion von postop. PONV Hausel, J. et al. British Journal of Surgery 2005; 92: 415 421 HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

NOGGO-AGO-Umfrage zur Implementierung eines ERAS-basiertem Pfades Muallem, MZ et al. Anticancer Res, 2016 Aug; 36(8):4227-32 HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

NOGGO-AGO-Umfrage zur Implementierung eines ERAS-basiertem Pfades Muallem, MZ et al. Anticancer Res, 2016 Aug; 36(8):4227-32 HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

NOGGO-AGO-Umfrage zur Implementierung eines ERAS-basiertem Pfades Muallem, MZ et al. Anticancer Res, 2016 Aug; 36(8):4227-32 Nur 30,8% antworten Leitlinien-konform Wie viele Zentren versorgen den Patienten Leitlinienkonform??? HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Br J Surg. 2007 Feb; 94(2): 224-31. Nicht der Plan ist wichtig, sondern die Realität ist wichtig HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Br J Surg. 2007 Feb; 94(2): 224-31. Nicht der Plan ist wichtig, sondern die Realität ist wichtig HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Implementierung der ERAS-Elemente Ersta Hospital, Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden ERAS - enter of Excellence Implementierungsphasen 2002-2004 2005-2007 ERAS Adhärenz 43,3 % 70,6 % Odds Ratio 95% onfidence Interval Postoperative Komplikationen 0.73 0.55-0.98 Symptome 0.53 0.40-0.70 Gustafsson UO et al., Arch Surg 2011 HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Patienten (n) Anteil an 30 25 20 15 10 Postoperative Komplikationen in 2002-2004 vs. 2005-2007 5 * Gustafsson UO et al., Arch Surg 2011 Erste Phase Zweite Phase * OR (95 % I) 0.34 (0.13 0.88) OR (95 % I) 0.52 (0.31 0..87) OR (95 % I) 0.31 (0.12 0.80) OR (95 % I) 0.40 (0.21 0.76) p = 0.05 0 HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

70 60 Postoperative Outcomes in 2002-2004 vs. 2005-2007 * Gustafsson UO et al., Arch Surg 2011 Perc centage 50 40 30 20 * Erste Phase Zweite Phase * p < 0.05 * 10 0 HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Assoziation zw. Implementierung und postoperativem Outcome Anteil an Pa atienten (n) 80 70 60 50 40 30 20 10 Gustafsson UO et al. Arch Surg 2011 * * * * * * Symptome 30-d Morbidität Readmission * p < 0.05 * * 0 < 50 > 70 > 80 > 90 Implementierungsrate (%) HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

ERAS und Flüssigkeitsmanagement Gustafsson UO et al. Arch Surg 2011 HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

ERAS und Flüssigkeitsmanagement Die stärksten unabhängigen Prädiktoren für das postoperative Outcome #: Periop. Flüssigkeitsmanagement (i.v. Menge Tag OP) Gabe eines prä-operativen Karbohydrat- Drinks #: Multiple Regressionsanalysis adjustiert für Basischarakteristika und andere Protokoll-Interventionen Gustafsson UO et al. Arch Surg 2011 HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

ERAS und Flüssigkeitsmanagement Wechselwirkung der Elemente #: Pat. mit Darmvorbereitung erhielten etwa 1.000 ml mehr Infusionen (OR: 1.33; 95% I, 1.14-1.54) Pat. mit Karbohydrat-Drinks erhielten etwa 450 ml weniger Infusionen (OR, 0.75; 95% I, 0.66-0.87) HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE #: Multiple Regressionsanalysis adjustiert für Basischarakteristika und andere Protokoll-Interventionen Gustafsson UO et al. Arch Surg 2011

ERAS und Flüssigkeitsmanagement 1.31) Für jeden zusätzlichen Liter an i.v.- Infusion am Tag der Operation #: Steigt die Wahrscheinlichkeit für postoperative Komplikationen um 32 % (OR, 1.32; 95% I, 1.17-1.50) Speziell für kardiorespiratorische Komplikationen um 20% (OR, 1.20; 95% I, 1.10- HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE #: Multiple Regressionsanalysis adjustiert für Basischarakteristika und andere Protokoll-Interventionen Gustafsson UO et al. Arch Surg 2011

ERAS und Flüssigkeitsmanagement Ein präop. Karbohydrat-Drink #: Reduziert postoperative Symptome um 44 % (OR, 0.56; 95% I, 0.40-0.77) Speziell reduziert es das Risiko für PONV, Schmerz, Diarrhoe und Schwindel #: Multiple Regressionsanalysis adjustiert für Basischarakteristika und andere Protokoll-Interventionen Gustafsson UO et al. Arch Surg 2011 HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Zusammenspiel der ERAS Elemente Frühe Entfernung Von Kathetern Audit der ompliance/ Outcomes Vorstationäre Beratung Keine Darmvorbereitung Kein Fasten / HO-Loading Stimulation der Darmtätigkeit Orale nicht-opiat- Analgesie/NSAIDs Regelhafte Mobilisation Periop. orale Ernährung Prävention von PONV Wärmesysteme/ Geheizter OP-Saal ERAS erfolgreich: - hirurgischer Stress - Komplikationen - Krankenhausverweildauer - Kosten Kleine Inzisionen/ Keine Drainagen HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE Keine Prä- Medikation Keine Magen- sonden Thorakale Epidural- Anästhesie/Analgesie Kurzwirksame Narkotika Vermeidung der Natrium-/Flüssigkeitsüberladung Fearon, K et al. lin Nutr, 2005: 466-477

Kartenhaus Vergleich mit ERAS Je mehr Karten man versucht wegzunehmen, desto höher das Risiko In Analogie zu ERAS: Je weniger Items man realisiert, desto höher das Risiko von Komplikationen HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Aarne Feldheiser aarne.feldheiser@charite.de HARITÉ AMPUS VIRHOW-KLINIKUM und AMPUS HARITÉ MITTE