Medienmitteilung. 13 Soziale Sicherheit Nr Seit 2013 unveränderte Sozialhilfequote

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Ausgabe 2012 STATISTIK ALTERS- UND PFLEGEHEIME

5.02 Stand am 1. Januar 2011

Transkript:

Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Statistik BFS Medienmitteilung Sperrfrist: 19.12.2016, 9:15 13 Soziale Sicherheit Nr. 0350-1612-90 Schweizerische Sozialhilfestatistik 2015: Nationale Resultate Seit 2013 unveränderte Sozialhilfequote Neuchâtel, 19.12.2016 (BFS) 265 626 Personen haben im Jahr 2015 wirtschaftliche Sozialhilfe bezogen. Damit wurden 3,2 Prozent der Wohnbevölkerung mindestens einmal im Jahr mit einer Sozialhilfeleistung unterstützt. Die Sozialhilfequote blieb seit 2013 unverändert. Der Anteil der mit Sozialhilfe unterstützten Haushalte betrug 4,1 Prozent. Das sind einige Ergebnisse der aktuellen Schweizerischen Sozialhilfestatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS). Die Zahl der unterstützten Personen nahm im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um rund 3600 bzw. 1,4 Prozent zu. Die seit 2008 festzustellende Zunahme von Sozialhilfebeziehenden setzt sich fort. Misst man die Anzahl Sozialhilfebeziehender an der Wohnbevölkerung, resultiert für das Jahr 2015 eine gesamtschweizerische Sozialhilfequote von 3,2 Prozent. Die Zunahme der Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger verläuft damit parallel zum Bevölkerungswachstum. Stabile oder gar rückläufige kantonale Sozialhilfequoten Betrachtet man die Sozialhilfequoten der Kantone, so ergeben sich im Vergleich zu den Vorjahren keine wesentlichen Verschiebungen. Weiterhin weisen Kantone mit städtischen Zentren überdurchschnittlich hohe Quoten aus. Unterdurchschnittliche Werte verzeichnen demgegenüber eher ländlich geprägte Kantone. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Sozialhilfequote in neun Kantonen, acht Kantone wiesen stabile Werte aus. In neun Kantonen ging die Sozialhilfequote zurück (Appenzell Ausserrhoden, Bern, Freiburg, Glarus, Obwalden, Schwyz, Solothurn, Uri und Waadt). Kinder, Geschiedene und Ausländer mit erhöhtem Sozialhilferisiko Weiterhin sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Geschiedene und Personen ausländischer Nationalität am häufigsten in der Sozialhilfe vertreten. Während die Sozialhilfequote von Minderjährigen seit 2009 von 4,5 Prozent auf aktuell 5,2 Prozent angestiegen ist, nahm das Sozialhilferisiko von Ausländerinnen und Ausländern im selben Zeitraum um 0,1 Prozentpunkte zu und lag 2015 bei 6,2 Prozent. Geschiedene wiesen im Jahr 2015 mit einer Quote von 5,6 Prozent ebenfalls ein erhöhtes Sozialhilferisiko auf. Espace de l'europe 10 CH-2010 Neuchâtel www.statistik.admin.ch

Minderjährige im Haushalt führen zu einem häufigeren Sozialhilfebezug Im Jahr 2015 wurde in knapp 148 000 Haushalten mindestens eine Person mit Sozialhilfe unterstützt. Bezogen auf alle Privathaushalte in der Schweiz entspricht dies einer Haushaltsquote von 4,1 Prozent. Haushalte mit Minderjährigen (Personen unter 18 Jahren) werden häufiger (5,) mit Sozialhilfe unterstützt als Haushalte ohne Minderjährige (3,9%). Am tiefsten ist die Quote für Haushalte die aus verheirateten Erwachsenen bestehen. Ohne Minderjährige betrug deren Haushaltsquote 0,7 Prozent; mit Minderjährigen lag sie bei 1,7 Prozent. Die grösste Gruppe aller Haushaltstypen in der Sozialhilfestatistik bilden die Einpersonenhaushalte. Anteilsmässig machen sie 45,5 Prozent aller Haushalte mit Sozialhilfebezug aus. Stellt man sie allen Einpersonenhaushalten in der Gesamtbevölkerung gegenüber, beträgt deren Haushaltsquote 5,4 Prozent. Somit wurde knapp jeder 19. Einpersonenhaushalt mindestens einmal im Jahr 2015 mit Sozialhilfe unterstützt. 22,1 Prozent aller Haushalte in denen nur eine erwachsene Person mit Minderjährigen wohnt, wurden durch die Sozialhilfe unterstützt. Das heisst, dass Einelternhaushalte mit Minderjährigen besonders häufig von Sozialhilfe abhängig sind. BUNDESAMT FÜR STATISTIK Medienstelle 2/5

Die Schweizerische Sozialhilfestatistik Die Schweizerische Sozialhilfestatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hat zum Ziel, gesamtschweizerische, kantonal und regional vergleichbare Informationen zur Sozialhilfe zu liefern. Sie wurde in enger Zusammenarbeit von Bund, Kantonen und Gemeinden aufgebaut. Die Sozialhilfefälle bzw. Unterstützungseinheiten und die darin enthaltenen Personen werden mittels eines standardisierten Fragebogens erfasst. Das BFS betreut die Erhebung der Daten, ist für die Sicherstellung der Datenlieferung zuständig und wertet die Daten aus. Die Resultate der Schweizerischen Sozialhilfestatistik basieren seit 2009 auf einer Vollerhebung in allen Kantonen. Die Sozialhilfequote Der wichtigste Indikator der Sozialhilfestatistik ist die Sozialhilfequote. Diese misst den Anteil der Personen mit mindestens einem Sozialhilfebezug im Jahr an der ständigen Wohnbevölkerung gemäss der Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) am 31. Dezember des Vorjahres. Die Haushaltsquote der Sozialhilfe Die Haushaltsquote misst den Anteil an Haushalten mit mindestens einer Sozialhilfe beziehenden Person an allen Haushalten in der Wohnbevölkerung des Vorjahres. Ein Haushalt kann neben einer Unterstützungseinheit (Sozialhilfefall) auch noch weitere nicht unterstützte Personen oder noch weitere Unterstützungseinheiten enthalten. Auskunft: Marc Dubach, BFS, Sektion Sozialhilfe, Tel.: +41 58 463 65 78, E-Mail: marc.dubach@bfs.admin.ch Medienstelle BFS, Tel.: +41 58 463 60 13, E-Mail: kom@bfs.admin.ch Neuerscheinung: Schweizerische Sozialhilfestatistik 2015: Sozialhilfequote unverändert bei 3,2% (4 Seiten), Bestellnummer: 766-1500, gratis. Publikationsbestellungen, Tel.: +41 58 463 60 60, Fax: +41 58 463 60 61, E-Mail: order@bfs.admin.ch Online-Angebot: Weiterführende Informationen und Publikationen: www.bfs.admin.ch/news/de/2016-0529 Statistik zählt für Sie. www.statistik-zaehlt.ch Abonnieren des NewsMails des BFS: www.news-stat.admin.ch Diese Medienmitteilung wurde auf der Basis des Verhaltenskodex der europäischen Statistiken geprüft. Er stellt Unabhängigkeit, Integrität und Rechenschaftspflicht der nationalen und gemeinschaftlichen statistischen Stellen sicher. Die privilegierten Zugänge werden kontrolliert und sind unter Embargo. Die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) hat diese Medienmitteilung drei Tage vor der allgemeinen Veröffentlichung zwecks Erfüllung ihrer Aufgaben erhalten. 3/5

Sozialhilfequote Schweiz, 2005 2015 G 1 3, 3, 2, 3,2 3,3 3,1 2,9 3,0 3,0 3,0 3,1 3,2 3,2 3,2 2, 1, 1, 0, 0, 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Sozialhilfequote aller Kantone, 2014 und 2015 G 2 8% 7% 6% 4% 3% 2% 1% NE BS GE VD BE SO CH ZH BL JU TI SH FR SG LU AG AR GL VS TG ZG SZ GR UR OW NW AI 2014 2015

Sozialhilfequoten nach soziodemographischen Merkmalen, 2005 und 2015 G 3 7% 6% 4% 3% 2% 1% 0 17 18 25 26 35 36 45 46 55 56 64 Schweizer Ausländer Ledig Verheiratet Verwitwet Altersklasse Nationalität Zivilstand Geschieden 2009 2015 Sozialhilfequote 2015 Haushaltsquote der Sozialhilfe, 2015 G 4 2 2 1 1 CH: 4,1% Total Ein Erwachsener Zwei Erwachsene, verheiratet Zwei Erwachsene, nicht verheiratet Drei oder mehr Erwachsene Haushalte ohne minderjährige Person Haushalte mit minderjährigen Personen