Helaba Volkswirtschaft/Research DEVISEN KOMPAKT 8. Dezember 2017 AUTOR Christian Apelt, CFA Telefon: 0 69/91 32-47 26 research@helaba.de REDAKTION Claudia Windt HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/Leitung Research Der Euro konnte in den letzten Wochen per saldo zulegen. Noch stärker als der US-Dollar gaben die Rohstoff- sowie skandinavische Währungen nach. Ein spürbares Plus verzeichneten das Britische Pfund sowie auch der Südafrikanische Rand. In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Chinesischen Yuan. Helaba Währungsprognosen Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 Performance im Monatsvergleich % gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 08.11. bis zum 07.12.2017) -1,5-0,8 US-Dollar Japanischer Yen 1,2 Britisches Pfund -1,0 Schweizer Franken -2,5 Kanadischer Dollar -3,7-3,4 Australischer Dollar Neuseeland-Dollar -2,7 Schwedische Krone -3,3 Norwegische Krone 0,0 Tschechische Krone 0,7 Polnischer Zloty -1,0 Ungarischer Forint -1,4 Russischer Rubel Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. -2,8-1,4-1,6-0,9-0,9 Kernwährungen Restliche G10 Schwellenländerwährungen Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research 0,4 1,5 Türkische Lira Koreanischer Won Chinesischer Yuan Indische Rupie Südafrikanischer Rand Brasilianischer Real Mexikanischer Peso HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 8. DEZ EMBER 20 17 HELABA 1
US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund Konjunktur stützt wieder den US-Dollar Differenz der Indizes USD USD Der Euro-Dollar-Kurs sank per saldo und notierte zuletzt um 1,18. Robuste Wachstumszahlen halfen dem Euro, selbst wenn die EZB keine Zinswende in Aussicht stellt. In den USA überzeugen die Konjunkturindikatoren zunehmend, auch relativ zur Eurozone. Zudem kann die sehr wahrscheinliche gewordene Steuerreform dem Greenback Impulse geben. Die Fed wird ihre Zinserhöhungen nun fortsetzen und 2018 mehrere weitere Schritte folgen lassen. Die Zinsdifferenzen sprechen für eine Dollar-Aufwertung, der Euro-Dollar-Kurs dürfte zeitweise in Richtung 1,10 fallen. Franken-Schwäche von Zinsdifferenzen nicht bestätigt %-Punkte CHF Tendenz: Seitwärts CHF Der Euro-Franken-Kurs notiert leicht erhöht bei knapp 1,17. Die EZB behält trotz reduzierter Anleihekäufe einen expansiven Kurs grundsätzlich bei. Die Schweizer Notenbank wird daher ihre lockere Politik fortführen. Dabei verbessert sich die Schweizer Konjunktur merklich. Sogar die Inflation befindet sich klar in positivem Terrain. Während der Schweizer Zinsnachteil vergleichsweise niedrig ausfällt, ist der Franken auf Basis langfristiger Bewertungsindikatoren noch teuer. Der Euro-Franken-Kurs dürfte sich im neuen Gleichgewicht um 1,15 einpendeln. Pfund weiter mit Renditevorteil %-Punkte GBP GBP Der Euro-Pfund-Kurs sank auf 0,87. Die Verhandlungen über den Brexit sind derzeit der Taktgeber. Trotz innerbritischer Streitigkeiten gab es nun eine erste Einigung mit der EU, wovon das Pfund profitierte. Die britische Konjunktur zeigt sich noch recht solide. Die Inflation blieb erhöht, dürfte aber 2018 zurückgehen. Die Bank of England stellt nach der ersten Zinserhöhung kaum weitere Schritte in Aussicht. Da neben Verhandlungserfolgen der Zinsvorteil sowie die günstige Bewertung das Pfund stützen, dürfte der Euro- Pfund-Kurs bis auf 0,85 fallen. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 8. DEZ EMBER 20 17 HELABA 2
Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone Yen mit nur geringem Renditenachteil %-Punkte JPY JPY Der Japanische Yen legte gegenüber dem US-Dollar zu, aber notierte ein wenig schwächer gegenüber dem Euro. Die Zinsdifferenz gegenüber dem Euro bewegte sich zu Gunsten der japanischen Währung. Japans Wachstum verlangsamte sich marginal, bleibt aber auf einem soliden Kurs. Die Inflation ging zurück. Die Bank of Japan wird ihre expansive Geldpolitik zunächst fortsetzen, auch wenn Spekulationen über höhere Zinsen aufkamen. Bewertungsindikatoren sprechen für einen stärkeren Yen gegenüber dem US-Dollar und vor allem dem Euro. Diesmal ist alles anders für die Norwegen-Krone? USD je Barrel, invertiert NOK NOK Die Norwegen-Krone wertete erneut ab, der Euro-Krone- Kurs kletterte zeitweise auf den höchsten Stand seit Ende 2008 und notierte jüngst über 9,7. Der Rohölpreis gab zwar geringfügig nach. Allerdings haben die Konjunkturindikatoren ihre kleine Durststrecke wohl überwunden. Die Inflation stabilisierte sich. Die norwegische Zentralbank wartet vorerst ab. Dank positiver Konjunkturimpulse vom Ölpreis dürfte 2018 eine Zinswende erfolgen. Norwegens Renditevorteil wird dann zunehmen. Auch dank der günstigen Bewertung wird der Euro-Krone-Kurs vermutlich deutlich fallen. Euro-Krone-Kurs überschießt %-Punkte SEK SEK Die Schwedische Krone gab sichtbar nach, der Euro-Krone- Kurs notiert nahe dem Jahreshoch von 10,0. Die Inflation in Schweden ging unerwartet klar zurück. Die Konjunktur hingegen zeigt sich insgesamt robust. Die schwedische Notenbank wird zwar zunächst ihren expansiven Kurs beibehalten. Jedoch dürfte sie im kommenden Jahr die geldpolitische Wende einleiten. Die Zinsdifferenzen sollten daher zu Gunsten der Krone tendieren, zumal sich der jüngste Kursanstieg dort nicht widerspiegelt. Der Euro-Krone-Kurs wird vermutlich mittelfristig spürbar sinken. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 8. DEZ EMBER 20 17 HELABA 3
Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Yuan Eisenerzpreise stützen den Aussie Index, invertiert USD gegenüber Euro AUD Der Australische Dollar verlor gegenüber dem US-Dollar sowie noch deutlicher gegenüber dem Euro. Die Preise für Industriemetalle sanken, die für Eisenerz jedoch erholten sich. Auch wenn einige Konjunkturindikatoren zuletzt leicht enttäuschten, ist das australische Wachstum insgesamt recht robust. Die Inflation ist weiterhin moderat, so dass die Notenbank kaum Bereitschaft für eine Zinswende zeigt. Anders als gegenüber dem US-Dollar hat Australiens Währung gegenüber dem Euro einen klaren Zinsvorteil, so dass der Aussie gegenüber dem Euro zulegen dürfte. Ölpreis bietet Loonie Aufwertungspotenzial USD je Barrel, invertiert CAD Tendenz: leichte Aufwertung gegenüber Euro CAD Der Kanadischen Dollar wertete gegenüber dem US-Dollar leicht und gegenüber dem Euro merklich ab. Der Rückenwind vom Rohölpreis ließ nach. Das Wachstum in Kanada ist zwar sehr solide, verlor aber an Fahrt. Der überhitzte Häusermarkt kühlt sich etwas ab. Die Bank of Canada wird sich wohl mit weiteren Zinserhöhungen Zeit lassen, zumal die Inflation sehr moderat ausfällt. Gegenüber dem US- Dollar dürfte der Loonie daher noch leicht nachgeben. Gegenüber dem Euro könnte die kanadische Währung dagegen gerade wegen der Geldpolitik zeitweise aufwerten. Bedeutung des Yuan lässt schon wieder nach % am globalen grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr, invertiert CNY Tendenz: leichte Aufwertung gegenüber Euro CNY Der Chinesische Yuan stagnierte gegenüber dem US- Dollar, verlor aber gegenüber dem Euro. Der Dollar-Yuan- Kurs notiert um 6,6. Chinas Devisenreserven stiegen marginal. Zwar fallen die Wachstumsraten noch hoch aus, aber die Dynamik lässt allmählich nach. Die internationale Bedeutung des Yuan lässt gemäß Swift-Daten nach. Bei einer allgemeinen Dollar-Stärke dürfte Chinas Währung gegenüber dem Greenback nachgeben schon allein um den gewichteten Yuan-Kurs stabil zu halten. Gegenüber dem Euro wird der Yuan vermutlich etwas aufwerten können. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 8. DEZ EMBER 20 17 HELABA 4
Helaba Währungsprognosen Veränderung seit aktueller Prognose Ende 31.12.16 1 Monat Stand* Q4/2017 Q1/2018 Q2/2018 Q3/2018 gg. Euro (jew eils gg. Euro, %) US-Dollar -10,7-1,5 1,18 1,15 1,10 1,15 1,15 Japanischer Yen -7,6-0,8 133 130 127 125 125 Britisches Pfund -2,3 1,2 0,87 0,85 0,85 0,90 0,90 Schweizer Franken -8,4-1,0 1,17 1,15 1,12 1,15 1,17 Kanadischer Dollar -6,6-2,5 1,51 1,48 1,44 1,50 1,47 Australischer Dollar -6,9-3,7 1,57 1,51 1,47 1,49 1,47 Schwedische Krone -4,2-2,7 9,99 9,70 9,50 9,40 9,20 Norwegische Krone -7,2-3,3 9,79 9,40 9,10 9,00 8,90 Chinesischer Yuan -6,0-1,6 7,80 7,71 7,48 7,88 7,88 gg. US-Dollar (jew eils gg. USD, %) Japanischer Yen 3,4 0,7 113 113 115 109 109 Schweizer Franken 2,5 0,6 0,99 1,00 1,02 1,00 1,02 Kanadischer Dollar 4,6-1,0 1,29 1,29 1,31 1,30 1,28 Schwedische Krone 7,3-1,2 8,49 8,43 8,64 8,17 8,00 Norwegische Krone 3,9-1,8 8,32 8,17 8,27 7,83 7,74 Chinesischer Yuan 4,9 0,1 6,62 6,70 6,80 6,85 6,85 1,57 US-Dollar gg. (jew eils gg. USD, %) Britisches Pfund 9,2 2,7 1,35 1,35 1,29 1,28 1,28 Australischer Dollar 4,2-2,2 0,75 0,76 0,75 0,77 0,78 *07.12.2017 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 8. DEZ EMBER 20 17 HELABA 5