Altern und psychische Beeinträchtigung Nürnberg, 31.Oktober 2015 Konzept: Tobias Müller, nervenstark

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Transkript:

Altern und psychische Beeinträchtigung Nürnberg, 31.Oktober 2015 Konzept: Tobias Müller, nervenstark

Alter - Altsein Keine zuverlässige und allgemeingültige wissenschaftliche Definition von Alter, Altern und Altsein. Hoher Anteil von Menschen über 65 Jahren = junges Phänomen! Altersmedizin (Geriatrie und Gerontopsychiatrie) und Alterswissenschaft = junge Wissenschaftsgebiete

Alter Die WHO unterscheidet folgenden Kategorien des Alters: 51 bis 60 Lebensjahre: alternde Menschen 61 bis 75 Lebensjahre: ältere Menschen 76 bis 90 Lebensjahre: alte Menschen 91 bis 100 Lebensjahre: sehr alte (hochbetagte) Menschen über 100 Lebensjahre: langlebige Menschen

der Anfang

der Endpunkt

der Endpunkt Wir kommen hier nicht lebendig raus!!!

biologisch (körperlich) psychologisch sozial gut? schlecht?

0-21: Kindheit/ Jugend 0-7 Entwicklung von Basisfähigkeiten (Körperfunktionen, laufen, sprechen) Angewiesen auf Schutz Autorität weiß alles Rhythmus Vertrauen Sicherheit und Geborgenheit 7-14 Erwerb von Kulturtechniken (lesen, schreiben, rechnen) orientiert auf Altersgenossen vorübergehendes Identifizieren komplementäre Rollen durch Spiele 14-21 Loslassen und Infragestellen von Autorität eigener Gefühlskosmos Auftauchen der Sexualität Ideale suchen Psychische Sehnsucht Sucht Beeinträchtigung und Altern

21-42: Erwachsenheit ( kämpfen ) tätig sein, Erfahrungen machen, auseinandersetzen mit der Welt (Aufgaben, Mitmenschen) und ihren Grenzen (soziale) Fähigkeiten entwickeln verantwortlich werden für das eigene Leben selbstständig werden 42-63: Reife ( verantwortlich sein ) schaffen, andere fördern wirken in die Welt und für die Welt Weiterentwicklung konzeptioneller u. kreativer Fähigkeiten verantwortlich werden für sozialen Zusammenhang verantwortlich werden 63- : Alter ( weise sein ) vertiefen und verinnerlichen von Wissen /Lebenserfahrung frei werden von den Bindungen der Welt Verantwortung ermöglichen verantwortlich für nächste Generationen

21-42: Erwachsenheit ( kämpfen ) 21-28 das Leben entdecken, sich erproben, lösen vom Elternhaus Wanderjahre Beziehungen ausprobieren, sich noch nicht binden erobern, ausprobieren Maßstab: persönliche Leistung, Erfolg, Bestätigung 28-35 sich im Leben einrichten Existenz sichern Platz bzw. Position finden (Arbeitsplatz, Partnerbeziehung, evtl. Familie gründen) begrenzen, anpassen, ordnen Maßstab: Sache, Ziele, Pläne, Richtigkeit, Ordnung, Nutzen 35-42 das Leben meistern (Arbeit und Familie organisieren) sich einsetzen Horizont und Aufgaben erweitern erfüllen, gestalten Maßstab: Aufgabe, Sinn, Verantwortung

42-63: Reife aufsteigend ( verantwortlich sein ) 42-49 sein Leben neu greifen, eventuell etwas Neues anfangen, erleben, erreichen Ehrgeiz und Erfolg nicht mehr bestimmende Motive Maßstab: Verantwortung für sich UND andere Akzeptieren des eigenen Körpers und seiner Veränderungen Menschen einführen, ermutigen, einbeziehen, fördern 49-56 aus Einsicht, Überschau und Erkenntnis wirken Ideen, Konzepte, übergeordnete Gesichtspunkte entwickeln und in sozialen Zusammenhang einbringen helfen, begleiten können 56-63 sich mit Wesentlichem befassen, Unnötiges weglassen Werte, Leitbilder, Fernziele, Sinngebung, Intuitive Fähigkeiten raten, durch Dasein wirken können Potentielle Fähigkeiten erkennen, Handlungsräume öffnen, befördern

Reife (Verantwortung)

42-63: absteigende Entwicklung 42-49 noch jung wirken wollen, evtl. Wechsel von Ort/Partner/Stelle krampfhafte Aktivität, sich beweisen wollen Maßstab: Status, Prestige, Attraktivität Andere als Konkurrenten betrachten, nicht einbeziehen 49-56 Pochen auf Erfahrungsvorsprung, Burgen bauen auf Strukturen berufen, Vorgaben beherrschen, Machtkämpfe helfen = für andere denken und entscheiden andere Menschen = Bedrohung 56-63 Verengung, Gewohnheitshandeln, Starrsinn, Resignation, auf Pensionierung warten krampfhaft an eigene Aufgabe klammern, oder völliges Desinteresse Schuldzuweisungen, Klagen Kontakt zu anderen: unwirksames Besserwissen, Stammtischphrasen Schwindendes Interesse an Anderen, Rückzug

Theorien des Alterns Defizitmodelle Kompetenzmodelle

Ideale Entwicklung loslassen loslassen lernen aufs Wesentliche konzentrieren Förderung/ Entwicklung anderer zulassen Verantwortung für andere übernehmen Partnerbeziehung / eigene Familie Unabhängigkeit/ Beruf aus Herkunftsfamilie lösen soziale Kompetenzen Körperfunktionen, motorische, kognitive und emotionale Entwicklung

aus Herkunftsfamilie lösen soziale Kompetenzen loslassen aufs Wesentliche fokussieren Förderung anderer Partner/ eigene Familie Unabhängigkeit/ Beruf Verantwortung für andere Psychische Körperfunktionen/ Beeinträchtigung motorische, kognitive, emotionale und Altern Entwicklung