Das Neue Haushaltswesen Hamburg aus Sicht der Wissenschaft



Ähnliche Dokumente
Reform des öffentlichen Haushalts- und Rechnungswesen in Deutschland Stand und Perspektiven

Zur aktuellen Situation und künftigen Entwicklung der Reform des Haushaltsund Rechnungswesens in Nordrhein- Westfalen

Kommunen zwischen virtueller Welt und realer Krise

15. Ministerialkongress

Da ändern sich doch nur `n paar HHstellen!

PORTAL ZUR HAUSHALTSSTEUERUNG.DE DER MEHRWERT DER DOPPIK AUS SICHT DER KOMMUNALEN PRAXIS HAUSHALTS- UND FINANZWIRTSCHAFT

Perspektiven der Reform des staatlichen Haushalts- und Rechnungswesens in Deutschland

Einsatz der Software SAP ERP (SAP = Systeme, Anwendungen, Produkte; ERP = Enterprise Resource Planning)

Public Financial Management

Doppisches Haushalts- und Rechnungswesen als Grundlage einer glaubwürdigeren Steuerung von Verwaltung und Politik

Paradigmenwechsel in der öffentlichen Rechnungslegung

EINFÜHRUNG DES NEUEN KOMMUNALEN HAUSHALTS- UND RECHNUNGSWESENS

Steuerungssysteme. Die KLR ist eingeführt, erste produktorientierte Informationen, Berücksichtigung von fachlichen und finanziellen Kennzahlen

Die neue Kommunalverfassung des Landes Brandenburg (BbgKomVerf)

Neues Kommunales. Finanzmanagement. Gesetz über ein. Finanzmanagement in NRW (NKFG NRW)

Controlling in öffentlichen Verwaltungen auf der Grundlage des neuen Haushalts- und Rechnungswesens

Hamburg auf dem Weg zur ergebnisorientierten Budgetierung. Juni 2009

Herausforderungen der Doppik-Einführung

FRAGEBOGEN AN DIE POLITIK zur Einführung des neuen doppischen Haushaltsund Rechnungswesens

Doppik in der öffentlichen Verwaltung Chancen und Risiken

International Public Sector Accounting Standards (IPSAS) Ein Weg für Deutschland?

Controlling in öffentlichen Verwaltungen auf der Grundlage des neuen Haushalts- und Rechnungswesens

Das Doppikprojekt der Stadt Bitterfeld-Wolfen

Pfade im Public und Nonprofit Management

Einführung eines doppisch geführten Rechnungswesens in der Gemeinde Westoverledingen

NKF-Themenworkshop in Düsseldorf 28. September 2004

Tag der Kommune. Gesamtabschluss. Idstein, den Referent: Prof. Dr. Günter Penné

Neues Kommunales Finanzmanagement

Netzwerk- Themenworkshop. Haushaltsausgleich im NKF Praxiserfahrungen aus kommunaler Sicht

Eröffnungsbilanz und Gesamtabschluss. Vorgehensweise Besonderheiten - Lösungen

U m s t e l l u n g d e r K a m e r a l i s t i k a u f D O P P I K

Warum bilanzieren Kommunen nicht nach handelsrechtlichen Vorschriften?! WP StB Ulrich Götte 27. Juni 2013

Vom kameralen zum doppischen Haushaltsplan

Umstellung des Rechnungswesens auf das neue Haushaltsrecht

DATEV. bei WILLKOMMEN. Von der Inventarisierung zur Bilanzierung. Torsten Kehler, DATEV eg

INFO DOPPIK FÜR RATSMITGLIEDER HERZLICH WILLKOMMEN!

Neue Wege in der Finanzpolitik

Stadt Hamm Beschlussvorlage der Verwaltung

Reifegrad von Reformansätzen. Wenn beide auf dem Gipfel stehen: Was ist das Gemeinsame, was das Unterschiedliche? Stand und Entwicklung des kommunalen

11. Workshop für Verwaltungsmodernisierung. Bilanzmanagement Neue Chancen und Herausforderungen für den Haushalt

Neues Kommunales Finanzrecht

Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung Münster

HAUSHALT UND FINANZEN EIN VORTRAG RUND UM DAS HAUSHALTSRECHT

Schlussfolgerungen für den Reformprozess

Hessisches Ministerium der Finanzen EPSAS aus dem Blickwinkel des Landes Hessen

Herzlich Willkommen zur Anwenderinformation GDD-Komm.AV. GDD-Komm. AV Anwenderinformation 06./

Der Hamburger Weg Die prozessbasierte BWF Referenz Doppik. Dr. Guido Ehmer Senior Manager Public Services IDS Scheer AG

Kennzahlen zu Bilanzen

Kommunale Rechnungsprüfung nach Einführung von Doppik und Produkthaushalt

1.1 Neues Kommunales Haushalts- und Rechnungswesen

Auch vor diesem Hintergrund wird sich der rechtlich vorgeschriebene Ausgleich des Haushalts in Zukunft eher schwieriger gestalten.

New Public Management und moderne Methoden der Programmplanung

Projektplan Stadt XXX

Die Rolle der Verwaltung im Reformprozess Motor oder Bremse? FLGÖ Bundesfachtagung 2011 Krems an der Donau Thomas Auinger

Verwaltungscontrolling optimal steuern statt planlos sparen

Ziele und Hauptstossrichtungen des Neuen Rechnungsmodells des Bundes Referat von Kurt Grüter Direktor der Eidgenössischen Finanzkontrolle

Kommunale Finanzpolitik in der Stadt Leipzig. Dipl.-Vw./Dipl.-Kfm. Mario Hesse

Die Einführung des NKF in Germering Vorbereitung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Doppik-Umstieg

Überleitung von der Kameralistik zur Doppik. Güstrow und Demmin 10. und 11. November 2009

Praktischer Teil: Vom kameralen Haushalt zum neuen doppischen Haushalt

95 Abs. 3 GO NRW Beschlussorgan Sitzungstermin Ergebnis Genehmigungsvermerk

Hochschulressourcensteuerung Doppik: Steuerungsinstrumente, Wirtschaftsführung und kaufmännische Rechenschaftslegung g im Hamburger Modell

Überleitung von der Kameralistik zur Doppik

LK Vorpommern-Greifswald. Haushaltssatzung. Stand: Seite 1 von 5

Kosten- & Leistungsrechnung der Bayerischen Fachhochschulen

Kommunaler Buchhalter nach NKHR-MV

Sach- und Zeitplan der Stadt Wilhelmshaven zur Umstellung von der Kameralistik auf die Doppik

Steuerung mit Kennzahlen im NKF-Haushalt

Haushaltssatzung. der Gemeinde Bornheim. für das Haushaltsjahr vom 20. Mai 2009

Indikatoren-Erläuterung

Eröffnungsbilanz zum

Wechselbeziehung Bilanz Finanz- und Ergebnisrechnung

Beschäftigte aus der öffentlichen Verwaltung, die sich betriebswirtschaftliche Kernkompetenzen aneignen wollen

Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Haushaltsgrundsätzegesetzes (Haushaltsgrundsätzemodernisierungsgesetz HGrGMoG)

Umgang mit Risiken und Rücklagenbildung. Universität Stuttgart - von der Erweiterten Kameralistik zum Kaufmännischen Rechnungswesen

Angebot. Kompaktlehrgänge zur Doppik für Kommunalverwaltungen in Mecklenburg-Vorpommern

Das doppische Haushalts- und Rechnungswesen in der Stadt Bitterfeld. Stadt Bitterfeld

Haushaltssatzung. der Gemeinde Essingen. für das Haushaltsjahr vom 24. Juli 2014

Finanzstatusprüfung bei Kommunen in Niedersachsen

Einführung des kaufmännischen Rechnungswesens an der Fachhochschule Köln

Interkommunaler Finanzierungsvergleich

Rechtliche Grundlagen

1 Grundlagen des Öffentlichen Rechnungswesens

Status und Perspektiven des kommunalen Rechnungswesens in Bayern ein Blick insbesondere aus Sicht der Aus- und W eiterbildung

Fragebogen. Welche Funktion haben Sie in Ihrer Verwaltung? Wie viele Einwohner hat Ihre Gemeinde/Stadt? (Größenklasse KGSt)

Die Zertifizierungsstelle der TÜV Informationstechnik GmbH bescheinigt hiermit dem Unternehmen

1. Nachtragshaushaltssatzung Stadt Marlow für das Haushaltsjahr Ergebnis- und Finanzhaushalt

Strategisches Management und Neues Kommunales Finanzmanagement (NKF)

1. Nachtragshaushaltssatzung der Stadt Bingen am Rhein für das Jahr 2015/2016

Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr Altstadt -

7 Business-Planning und die finanziellen Rahmenbedingungen

NKR in Schleswig-Holstein Was hat sich geändert und was kommt noch?

Controller Doppik Sachsen - kompakt

Vergleich UGB IAS US-GAAP

Beratungsfolge Termin TOP Anw. Für Gegen Enth. Zahl/Vertr. Gemeindevertretung

Pressemappe. Projekt. in Mönchengladbach. Pressemappe

Organisation des Rechnungswesens

Bilanzbuchhalter/-in (kommunal)

1 Haushaltssatzung des Städtebaulichen Sondervermögens Altstadt für das Haushaltsjahr 2015

Ö f f e n t l i c h e B e k a n n t m a c h u n g HAUSHALTSSATZUNG DER STADT ANDERNACH FÜR DAS HAUSHALTSJAHR 2014 VOM

Transkript:

1 4. Hamburger Fachtagung zur Reform des staatlichen Rechnungswesens Das Neue Haushaltswesen Hamburg aus Sicht der Wissenschaft Prof. Dr. Christina Schaefer I Christina.Schaefer@htw-berlin.de Jun.-Prof. Dr. Dennis Hilgers I Dennis.Hilgers@wiso.uni-hamburg.de Hamburg: 10-09-09

Internationale Reformentwicklung im Rechnungswesen 2 Schweiz Niederlande Schweden Spanien Frankreich Finnland Großbritannien Spanien Schweden Finnland Großbritannien Deutschland Doppik flächendeckend in den Kommunen einer Reihe von Bundesländern/heterogene Bewer-. tungsvorschriften Italien Schweiz Frankreich Europäische Union Hessen Hamburg Bremen Kommunaler Bereich Staatlicher Bereich NRW 1970 1980 1990 2000 2003 2008 In Erweiterung an Lüder/Jones (2003)

Internationale Reformentwicklung im Haushaltswesen 3 Einbeziehung von Performance Information im Budgetierungsprozess im Sinne eines output- und outcomeorientierten Haushaltswesens Curristine (2008)

Public Performance Framework (Process, Measurement and Management) 4 Strategien und Zielvorstellungen Leistungsebene Organisationseinheiten: Behörden Ämter Abteilungen Dezernate Teams Ressourcen Einsatzfaktoren Personal Sachgüter Wissen Kosten Auszahlungen und bewerteter Ressourcenverzehr Aktivitäten Output Outcome Impact Prozesse und Abläufe Dienstleistungen Erzeugnisse Produkte in Mengen und Qualitäten Wirkung des Output in Relation zur Zielsetzung Wirkung im Politikumfeld Vertrauen Wirkung im Bürgerumfeld Performance Performance Budgeting Measurement Measurement? Technische Kosteneffizienz (Economy) Outputorientierte Budgetierung Effizienz Basierend auf erbrachten Dienstleistungen und Input erstellen Produkten Ökonomische Effizienz Betonung des Verhältnisses (Produktivität) von Input zu Output (Effizienz) Output wird festgesetzt, Input variabel Kostenfunktion Produktionsfunktion K= f(z 1,..,z n ) y = f (x 1,..,x n ) Outcomeorientierte Budgetierung Basierend auf Zielerreichung, Wirkungen und Bedeutung des Verwaltungshandelns (Effektivität des Outputs) Effektivität Equity Wirkungsfunktion W = f(output 1,..,Output n ) z i x i Ausbringungsmenge Faktorverbrauch Hilgers (2008)

Der Reformprozess des öffentlichen Haushalts- und Rechnungswesens 5 Bund Haushalt Input (Auf Ebene der Bundesländer) Bayern II I NRW Kameralistik Ressourcenverbrauchsorientiertes Rechnungswesen Kopplung von Input & Output Geschlossenes System III Hohe Qualität der Informationen Adressat: Verwaltungssteuerung (dh. Fach- & Ressourcensteuerung zw. und innerhalb Behörden) Politik und Bürger Output IV Hamburg Schweiz Doppik Hessen Australien Rechnungswesen In Anlehnung an Suhr

>> Integrierte Verbundrechnung (IVR) << 6 Finanzrechnung Bilanz Aktiva Passiva Ergebnisrechnung Einzahlungen./. Auszahlungen Verwaltungstätigkeit Investitionstätigkeit Finanzierungstätigkeit Veränderung liquider Mittel Anlagevermögen Eigenkapital - Verwaltungs - - Rücklagen vermögen - Jahresergebnis - Realisierbares Vermögen Sonderposten Umlaufvermögen Fremdkapital - Vorräte - Verbindlichkeiten - Liquide Mittel - Rückstellungen KOSTEN- und LEISTUNGSRECHNUNG Verwaltungserträge./. Verwaltungsaufwendungen = Verwaltungs -(Betriebs -)ergebnis Finanzerträge./. Finanzaufwendungen = Finanzergebnis = ordentliches Ergebnis a.o. Erträge a.o. Aufwendungen = a.o. Ergebnis Jahresergebnis Aufwand / Kosten (Ertrag) REFORMIERTERS RECHNUNGSWESEN PRODUKT - KATALOG Bestimmung der Produkte (Leistungen) der Verwaltung Produkte Wirkungen Kostenträger Bauantrag Feuerwehreinsatz Bürgerberatung etc. Kostenstellen Feuerwache Standesamt Schwimmbad etc. Einzelkosten Gemein - kosten Kostenarten Personalkosten Sach- und Dienst - leistungskosten Kosten f ür Transfer - leistungen etc. Kostenverrechnung Kostenerfassung Finanzhaushalt (Geplante Finanzrechnung) geplante Einnahmen geplante Ausgaben (Zahlungswirksame Erträge äge/aufwendungen; Des-/ -/ Investitionen; Aufnahme/Tilgung von Krediten etc.) Planvermögensrechnung Ergebnishaushalt (Geplante Aufwendungen /Geplante Erträge äge) geplanter Aufwand geplanter Ertrag REFORMIERTERS HAUSHALTSWESEN Eigene Darstellung

Öffentliche Rechnungssysteme 7 Klassische Kameralistik Erfassung von Einnahmen und Ausgaben Fokus auf Geldschulden Reines Geldverbrauchskonzept Erweiterte Kameralistik Ergänzung der Kameralistik um Kosten- und Leistungsrechnung/Produkte Additive Ergänzung des Geldverbrauchs um Ressourcenverbrauch 3-Komponentenrechnung auf Basis der Doppik Vermögensrechnung, Finanzrechnung Ergebnisrechnung, KLR als Ergänzung Integrative Abbildung des Geldverbrauchs um Ressourcenverbrauch Integrierte Verbundrechnung auf Basis der Doppik Rechnungslegungsverbund und Budgetierung / Planungsverbund Dominanz der Planung Dominanz der Planung Dominanz der Rechnungslegung/ Ist-Rechnung Integrierte Planungs- und Istrechnung Integrative Abbildung und Planung des vollständigen Ressourcenverbrauchs

Heterogener Umsetzungsstand 8 Eigene Erhebung, Stand: 2008 Rechnungssystem Länderebene Bundesland Baden-Württemberg Erweiterte Kameralistik Doppik Kommunalebene Bayern Kameralistik Optionslösung: Kameralistik / Doppik Berlin Erweiterte Kameralistik Brandenburg Erweiterte Kameralistik Doppik Bremen Doppik Hamburg IVR Hessen Doppik Optionslösung: Kameralistik / Doppik Mecklenburg- Erweiterte Kameralistik Doppik Vorpommern Niedersachsen Erweiterte Kameralistik Doppik Nordrhein-Westfalen IVR Doppik Rheinland-Pfalz Erweiterte Kameralistik Doppik Saarland Kameralistik Doppik Sachsen Erweiterte Kameralistik Doppik Sachsen-Anhalt Kameralistik Doppik Schleswig-Holstein Erweiterte Kameralistik Optionslösung: Kameralistik / Doppik Thüringen Kameralistik Optionslösung: Kameralistik / Doppik Bundesverwaltung Accrual accounting Kameralistik. Erweiterte Kameralistik geplant. Ab 2013 flächendeckend

Rechnungslegung: Zur aktuellen Situation Über Ansatz, Ausweis und Bewertung bisher keine systematischen empirischen Informationen 9 Heterogenität Systematisierung des Vermögens (Vermögensstruktur) Bewertung von Vermögen und Schulden Struktur der Ergebnisrechnung Haushaltsausgleich Eröffnungsbilanz Folgebilanz Vergleichbar: 16 HGB für den Unternehmenssektor

Aufräumbemühungen: Standardisierung 10 Einrichtung eines Standard Setting Committee: Ausschuss der Finanzminister richtet Standardisierungsgremium für Bund und Länder ein (Kommunen sind nur passive Teilnehmer). Mehrwert durch Standardisierung: Vergleichbarkeit Einheitlichkeit / Verlässlichkeit / Kosten Vereinfachung des Berichtswesens Reformgeschwindigkeit

11 Was bringt uns die Doppik??? Grundlage zur Konsolidierung Basis für internes Rechnungswesen / Kostenvergleich / Controlling Abbild des Ressourcenverbrauchs. Reales Abbild der tatsächlichen Vermögenssituation einer Gebietskörperschaft

12 Eröffnungsbilanz auf den 1.1.2006 Finanzbehörde Hamburg (2007)

Cash and Accrual Measures of Annual Fiscal Position United States Government Accountability Office (2008) 13 >> Virtual World of Cash Accounting << Question to an accounting system: How am I doing????

Haushaltswesen Der Haushalt ist die Seele des Staates Richelieu 14 Bisher: Doppisches Rechnungswesen mit Fokus auf Ist-Rechung Zukünftiges Reformpotential im Doppischen Haushaltswesen: Nutzung der Daten aus dem Rechnungswesen für den öffentlichen Planungsprozess (accrual budgeting) IVR, Novelle 33a HGrG Doppischer Ergebnishaushalt: Herleitung aus Aufwendungen/Kosten bzw. Erträgen/ Leistungen Leistung im privaten Unternehmen (Umsatz): ungeeignet als Ansatz für den öffentlichen Sektor Steueraufkommen (Erträge ohne Gegenleistung) ebenfalls nicht aus dem privatwirtschaftl. Ansatz übertragbar (Matching Principle), s. IPSAS 23 Betonung auf Leistungsmessung (nicht monetär) (Performance Measurement) Outputorientierung und Outcomeorientierung Verknüpfung von Ressourceneinsatz und Ergebnissen (value for money)?

Haushaltswesen 15 Bildung von Produkten auf kommunaler Ebene n = 564 Antworten Von der Titelbürokratie zur Produktbürokratie? Neue Verfahren bei alten Organisationsstrukturen führen zu ineffizienten Lösungen. Aussage der Wissenschaft: Tendenz zu globalen Programmen, Strukturen, Organisationseinheiten (z.b. im Sinne von Ergebnisverantwortungszentren qua NSM) Accountability = Transparenz + Zurechenbarkeit + Verantwortung => Klare Ergebnisverantwortung und Strukturen als Voraussetzung für wirksame Anreizsysteme und Sanktionsmechanismen

Bezugsrahmen 16 Ressourcenebene Funktions- u. Rollenverständnis von Staat u. Verwaltung Leitbild / Grundorientierung Leistungsebene Restriktionen / Rechtliche Vorgaben / Politische Zielsetzungen Ressourcen (Input) Leistungen (Output) Planung Mittelfristige Finanzplanung Budgetierung Finanz- und Ergebnishaushalt (strategische) Aufgaben-/ Programmplanung Produkt-/ Maßnahmenplanung Produktplan / Ergebnishaushalt Planung Vollzug Haushaltsvollzug (Mittelbewirtschaftung) Maßnahmenvollzug/ Realisationsprozess Vollzug Erfassung des Inputs (Ressourcen) Erfassung des Output / Outcome Finanzrechnung Vermögensrechnung Aufwandsrechnung Kostenrechnung Leistungsrechnung Ertragsrechnung Kennzahlen und (Indikatoren) Zielerreichung Evaluation Ranking/ Benchmarking Integrierte Verbundrechnung KLR Ergebnisrechnung Kopplung von Input zu Output Leistungsorientierte Mittelvergabe Budgetrecht der Legislative?!

Hamburgs Weg zu einem neuen Haushalt 17 Einführung der Doppik Übergangsphase Zielszenario Doppik Reform des Rechnungswesens Reform der Haushaltsplanung Vermögenserfassung und -bewertung Jahresabschluss mit Bilanz und Ergebnisrechnung Konzernabschluss weiterhin kamerales Haushaltswesen 2003 2006 Ausweitung der doppischen Elemente Einbeziehung der neuen doppischen Informationen in Haushaltsplanung und -steuerung 2009 Doppik als führendes System doppische Landeshaushaltsordnung (LHO) Planung, Ermächtigung und Bewirtschaftung Abrechnung von Aufwand und Ertrag 2013 Ablösung der Kameralistik in drei Phasen Einführung der Doppik auch für Planung und Steuerung Schaffung der technischen Basis (SAP)

Informationsbeschaffung und -aufbereitung 18 Relevanz der IT Management Informations-System MIS Performance Management System Wissen Expertensystem Wissensmanagement Business Intelligence (BI) OLAP ETL Data Mining Kennzahlen Cockpits Entscheidungsunterstützung Business Intelligence Hamburg: Optimierung von Steuerungsinformationen Zusammenführen von Ressourcen und Leistungsdaten) Kennzahlenrepository Berichtswesen Unterstützung der Haushaltsbildung Informationen Geschäftsprozess-/ Tranksaktionssystem Daten Data Warehouse ERP Enterprise Resource Planning ERP-Umgebung Hamburg FI FI-AA CO / EC PCA PSM MM (BI - Finanzwesen - Anlagenbuchhaltung - Controlling - Profit Center Accounting - Public Sector Management - Materialwirtschaft - Business Intelligence) Eigene Darstellung

Fazit 19 Die deutschen (kommunalen) Gebietskörperschaften sind auf dem Weg zu einem kaufmännischen Rechnungswesen Problem 1: Standardisierung und Einheitlichkeit Eignung verschiedener Rechnungslegungsregimes (HGB/ IFRS/ IPSAS) für den öffentlichen Sektor, bzgl. Vermögensermittlung, Generationenschutz Entwicklungsstand, Informations- und Steuerungsfunktion Problem 2: Konsequenzen aus einem reformierten Haushalts- und Rechnungswesens? Was geschieht mit den neuen Informationen? Organisationsentwicklung, Verantwortungsübernahme, auf Leistung und Kosten ausgerichtete Kultur, Anreiz- und Sanktionssysteme. Behavioral Accounting? Problem 3: Performance Management und Outputorientierung insbesondere auf staatlicher Ebene. Verknüpfung der Budgets mit Leistungs- und Wirkdaten Leistungsorientierte Verwaltungssteuerung

20 Zeitpunkt der Umstellung (Eröffnungsbilanzen) (Kommunale Ebene) Einsatz Externer bei der Doppik-Umstellung: n = 896 Kommunen Public Management an deutschen Hochschulen? KGSt (2008)

Public Management in Hamburg 21 Juniorprofessur Public Management Jun.-Prof. Dr. rer. pol. Dennis Hilgers Dennis.Hilgers@wiso.uni-hamburg.de Von-Melle-Park 9 20146 Hamburg www.public-management-hamburg.de

22 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Jun.-Prof. Dr. Dennis Hilgers I Dennis.Hilgers@wiso.uni-hamburg.de Prof. Dr. Christina Schaefer I Christina.Schaefer@htw-berlin.de