Forum Gesundheitsförderung als Chance für benachteiligte Menschen Fachtagung Soziale Teilhabe und berufliche Integration 13. Dezember 2011 Messe Erfurt
Titelmasterformat Einflussfaktoren auf durch Gesundheit Klicken bearbeiten Allgemeinen Bedingungen der sozioökonomischen, kulturellen und physischen Umwelt Lebens- und Arbeitsbedingungen Soziale und kommunale Netzwerke Faktoren individueller Lebensweisen Dahlgren u. Whitehead, 1991 Abbildung nach: Fonds Gesundes Österreich
Titelmasterformat Ottawa-Charta für durch Gesundheitsförderung Klicken bearbeiten Gesundheit wird von Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt: dort, wo sie sielen, lernen, arbeiten und lieben. Gesundheit entsteht dadurch, dass man sich um sich selbst und für andere sorgt, dass man in die Lage versetzt ist, selber Entscheidungen zu fällen und eine Kontrolle über die eigenen Lebensumstände auszuüben sowie dadurch, dass die Gesellschaft, in der man lebt, Bedingungen herstellt, die all ihren Bürgern Gesundheit ermöglichen. 5 Handlungsebenen: Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik Gesundheitsförderliche Lebenswelten schaffen Gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen unterstützen Persönliche Kompetenz entwickeln Die Gesundheitsdienste neu orientieren Settingansatz als Instrument zur Entwicklung gesundheitsförderlicher Lebenswelten
Titelmasterformat Der Setting-Ansatz durch Klicken bearbeiten Quelle: Kilian, Geene & Philippi, 2004 Abbildung aus: Aktiv werden für Gesundheit Arbeitshilfen für Prävention und Gesundheitsförderung im Quartier
Titelmasterformat Erklärungsansätze durch Klicken bearbeiten Quelle: Mielck, 2000
Titelmasterformat Gesundheitszustand durch von Klicken Arbeitslosen bearbeiten Höhere Krankheitslast bei Arbeitslosen im Bereich des Suchtmittelmissbrauchs und der psychiatrischen Erkrankungen Krankenstand 2005: erwerbslos: 6,5 %, erwerbstätig: 4,4 %, ALG II Bezieher: 7,5 % aber: AU Geschehen bei Arbeitslosen rückläufig durch eine Verschärfung der AU- Richtlinien bei Arbeitslosigkeit, d.h. weniger Arztkontakte und mehr kostenintensive KH-Aufenthalte durch eine Chronifizierung Psychische Erkrankungen sind häufigste Ursache für Krankenhauseinweisungen 37% der alkoholabhängigen Rehabilitanden waren arbeitslos im Jahr 2003 im Vergleich zu 7% in 1975 Arbeitslosigkeit geht mit Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit einher Unspezifische psychische Belastungssyndrome, Depressionssymptome, subjektives Wohlbefinden und Selbstwertgefühl Erhöhtes Risiko für chronisch-degenerative Erkrankungen durch ein nicht gesundheitsförderliches geprägtes Gesundheitsverhalten Erhöhtes Risiko für eine vorzeitige Sterblichkeit (nimmt mit Dauer der Arbeitslosigkeit zu) 7
Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten Quelle: GBE des Bundes, Heft 14, 2003
Titelmasterformat Arbeitslosigkeit und durch Gesundheit Klicken bearbeiten im Zusammenhang Krankheit/Unfallverletzung von mehr als einem Jahr reduziert am stärksten die Chance auf eine gegenwärtige Erwerbstätigkeit (verstärkende Faktoren: steigendes Lebensalter) Chronisch Kranke Menschen haben ein erhöhtes Risiko arbeitslos zu werden und verminderte Chancen auf Wiedereingliederung = Exklusion von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen Primäre, sekundäre und tertiäre Viktimisierung 9
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Titelmasterformat Zielgruppen durch Klicken bearbeiten Langzeitarbeitslose aufgrund der sehr hohen Morbiditätslast Arbeitslose mit kürzerer Dauer der Arbeitslosigkeit (SGB II und III Rechtkreis), um eine Langzeitarbeitslosigkeit aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen zu vermeiden (noch) gesunde Risikogruppen kurz nach dem Eintritt in die Arbeitslosigkeit aktivierte Arbeitslose = Menschen mit einer ausgeprägten Arbeits- und Berufsorientierung und einer Zentrierung auf die Arbeitsrolle weisen erhöhte Disstress-Symptome bei Arbeitslosigkeit auf und eine höhere psychische Belastung (Gruppe bleibt in der Arbeitsförderung auch tendenziell unauffällig)
Titelmasterformat Ziele durch Klicken bearbeiten Stärkung der Coping-Ressourcen (Soziale Unterstützung, psychosoziale Ressourcen, Zeitstrukturierung etc. ) da diese einen der stärksten Zusammenhänge zwischen Arbeitslosigkeit, psychischer Gesundheit und Lebenszufriedenheit bedingen primär die Verbesserung des Gesundheitszustandes, Senkung der Eintrittswahrscheinlichkeit einer Erkrankung bzw. die Veränderung gesundheitsbezogener Einstellungen, Wissen und Verhaltensweisen Sekundär die Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit und der Vermittlungschancen um tertiär eine erhöhte Vermittlungsquote zu erreichen Gesundheitsförderung und Prävention setzen an den moderierenden Faktoren an, d.h. sie wirken sozialkompensatorisch und bewirken nicht per se eine Wiedereingliederung auf dem ersten Arbeitsmarkt
Ansätze arbeitsmarktintegrativer Gesundheitsförderung JobFit JobFit kombiniert individuelle und gruppenorientierte Gesundheitsförderungsstrategien. Schwerpunktthemen sind Stressbewältigung, Ernährung, Bewegung, Suchtverhalten und gesundheitsförderliche Alltagsgestaltung. Arbeitslose werden dabei unterstützt, sich gesundheitsförderliche Verhaltensweisen bewusst zu machen und ihre Motivation für positive Verhaltensänderungen auf der Grundlage ihrer individuellen Ausgangssituation zu erhöhen. Der Zugang erfolgt über Bildungs- und Beschäftigungsträger, bei denen geschulte und zertifizierte Mitarbeiter (Sozialarbeiter, Pädagogen, Psychologen, u.a.) Beratungsgespräche und Präventionskursmodule anbieten und durchführen.
Ansätze arbeitsmarktintegrativer Gesundheitsförderung AmigA Das Programm AmigA ("Arbeitsförderung mit gesundheitsbezogener Ausrichtung") verbindet die Arbeitsförderung mit einem integrierten Gesundheitsmanagement. Kernelemente sind dafür die Zusammenarbeit eines AmigA-Fallmanagement-Teams aus Fallmanager, sozialmedizinischem und psychologischen Berater und ein beruflich-soziales Fallmanagement. Dieses umfasst eine differenzierte Eingangsdiagnostik, die Abstimmung eines Integrationsplanes, eine Eingliederungsvereinbarung mit dem Kunden, die Organisation und Steuerung der beruflichen und sozialen Leistungen im ganzheitlichen Fallmanagement sowie die Kooperation mit den Leistungsträgern und Netzwerkarbeit mit den Leistungserbringern.
Ansätze arbeitsmarktintegrativer Gesundheitsförderung AktivA Das AktivA-Programm ("Aktive Bewältigung von Arbeitslosigkeit") ist ein verhaltensorientiertes psychosoziales Training. Im Programm werden etablierte psychologische Methoden genutzt, neu ist vor allem die Verknüpfung mit Anwendungsbeispielen aus dem Bereich der Erwerbslosigkeit. Das Training ist in vier Module unterteilt: a) Aktivitätenplanung b) Konstruktives Denken c) Soziale Kompetenz und soziale Unterstützung d) Systematisches Problemlösen
Perspektive oder was braucht es in der Zukunft Verknüpfung von Gesundheitsförderung und Prävention mit Maßnahmen der Arbeitsförderung Wie müssen derartige Maßnahmen gestrickt sein? Verknüpfung von Maßnahmen der Primärprävention mit Maßnahmen der Sekundärprävention und Tertiärprävention Netzwerke und Wissen bei den Akteuren, um kurative und rehabilitative Angebote einzubinden Gesundheitsförderliche Settings, in denen sich Arbeitslose aufhalten, z.b. Bildungsträger, Stadtteile etc.
Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten http://www.thueringen.de/de/tmsfg/gesundheit/ps_versorgung/
Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten www.tls-suchtfragen.de www.bueroimpuls.de 18
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Titelmasterformat Das Kindergesicht durch von Armut Klicken bearbeiten Quelle: Hock/Holz/Wüstendörfer 2000
Titelmasterformat Präventionsketten durch Klicken bearbeiten Quelle: Holz, 2011
Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten Nationales Zentrum für Frühe Hilfen, 2010
Titelmasterformat Zielgruppen mit dem durch größten Klicken Bedarf bearbeiten Familien einem hohen Bedarf an Gesundheitsförderung und Prävention sind: junge Familien kinderreiche Familien Familien mit einem allein erziehenden Elternteil Familien mit einem Migrationshintergrund Bildungsferne Familien Familien, die in einem sozial belasteten Quartier wohnen Familien mit gesundheitlichen Belastungen (z.b. Eltern mit psychischen Erkrankungen oder Abhängigkeitserkrankungen) Besondere Unterstützung benötigen Heranwachsende an den biographischen Übergängen: Phase rund um die Schwangerschaft und Geburt Eintritt in das Schulleben Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule Berufsfindung und Einstieg in das Berufsleben
Titelmasterformat Gesundheitsrelevante durch Entwicklungsthemen Klicken bearbeiten Unter 3-Jährige: Säuglings- und Kleinkindalter Bindung und Autonomie 3- bis unter 6-Jährige: Kindergarten- und Vorschulalter Sprechen, Bewegen und Achtsamkeit 6- bis unter 12-Jährige: Grundschulalter Aneignen und Gestalten, Beziehungen eingehen und sich bewähren 12- bis unter 18-Jährige: Jugendalter Körper spüren, Grenzen suchen, Identität finden 18- bis 27-Jährige: Junge Erwachsene Sich entscheiden, Intimität leben, Verantwortung übernehmen Keupp, 2010
Titelmasterformat Bekämpfung der kindspezifischen durch Klicken bearbeiten Armutsfolgen Ressourcenorientierte Arbeit mit Familien/Kindern und Jugendlichen (Resilienz, salutogenetische Ausrichtung mit dem Blick auf Kohärenz und Selbstwirksamkeit) Strukturelle Armutsprävention durch kindgerechte gesellschaftliche Rahmenbedingungen = Verwirklichungschancen und Befähigungsgerechtigkeit (13. KJB) Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit eingebettet in ein komplexes System aus Förderung, Unterstützung, Beratung, Begleitung und Bildung
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Uta Maercker Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.v. AGETHUR Carl-August-Allee 9 99423 Weimar Tel.: 03643-4 98 98 11 Fax: 03643-4 98 98 16 maercker@agethur.de www.agethur.de www.knoten-thueringen.de