Eröffnungsveranstaltung (A025) Keynote: Ines Boban & Prof. Dr. Keynote: Dr. Gertraud

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Inhaltsverzeichnis. Inhaltsverzeichnis

Transkript:

Uhr Mittwoch, 21.02.2018 Donnerstag, 22.02.2018 Freitag, 23.02.2018 Samstag, 24.02.2018 Uhr 9.00 Keynote: Dr. Nicole Balzer Keynote: Prof. Dr. Fabian Keynote: Prof. Dr. Vera Moser & 9.00 9.30 (A025) Dietrich (A025) Maik Walm (A025) 9.30 10.00 Pause Pause Pause 10.00 10.30 Panel 2 Panel 4 Panel 6 10.30 11.00 11.00 11.30 11.30 12.00 12.00 12.30 Mittagspause (Foyer Haus A) Mittagspause und Postersession Abschlussveranstaltung (A025) 12.30 13.00 (Audimax) 13.00 13.30 13.30 14.00 Eröffnungsveranstaltung (A025) Keynote: Ines Boban & Prof. Dr. Keynote: Dr. Gertraud 14.00 14.30 Andreas Hinz (A025) Kremsner & Dr. Tobias Buchner 14.30 (A025) 15.00 Keynote: Prof. Dr. Kerstin Pause Pause 15.00 15.30 Rabenstein (A025) Panel 3 Panel 5 15.30 16.00 Pause 16.00 16.30 Panel 1 16.30 17.00 17.00 17.30 Kulturprogramm (s. Aushänge Open Space 2 und 17.30 18.00 Tagungsbüro) Postersession (Audimax) 18.00 18.30 18.30 19.00 Open Space 1 und bidok, 19.00 19.30 Doktorandenkolloquium Gesellschaftsabend (Alte UB) 19.30 20.00 20.00 20.30 20.30

Inhalt Grußwort des IFO-Teams... 4 Grußwort des Vizepräsidenten Prof. Dr. Peter Winker... 6 1. Allgemeine und organisatorische Informationen zur Tagung... 8 a. Tagungsort und Anreise... 8 Busanbindungen... 9 Parkmöglichkeiten... 10 b. WLAN-Zugang in den Gebäuden... 10 c. Kinderbetreuung... 10 d. Tagungsbüro und Team... 10 e. Informationsstände... 11 f. Postersession... 11 g. Essen und Trinken... 11 h. Garderobe und Storage Room... 11 i. Pausen-Express... 11 j. Informationen zum Rahmenprogramm... 11 Kulturprogramm Donnerstag, 22.02.2018... 11 Gesellschaftsabend/ IFO-Fest, Freitag 23.02.2018... 12 k. Hinweise zu den im Tagungsheft abgedruckten Texten... 12 2. Keynotes... 13 Keynote 1: Mittwoch, 21.02.2018, 15.00-16.00 Uhr... 13 Keynote 2: Donnerstag, 22.02.2018, 9.00-10.00 Uhr... 13 Keynote 3: Donnerstag, 22.02.2018, 14.00-15 Uhr... 14 Keynote 4: Freitag, 23.02.2018, 9.00-10.00 Uhr... 14 Keynote 5: Freitag, 23.02.2018, 14.00-15.00 Uhr... 15 Keynote 6: Samstag, 24.02.2018, 9.00-10.00 Uhr... 16 3. Programmübersicht... 17 3.1 Panel 1: Mittwoch, 21.02.2018, 16.30-18.30 Uhr... 17 3.1.1 Arbeitsgruppe 1.1 Außerschulische Kompetenz- und Gesundheitsförderung... 18 3.1.2 Arbeitsgruppe 1.2 Unterrichtsentwicklung... 19 3.1.3 Arbeitsgruppe 1.3 Kommunikation und Beratung... 21 3.1.4 Arbeitsgruppe 1.4 Heterogenität am Gymnasium... 22 3.1.5 Arbeitsgruppe 1.5 Kooperation und Multiprofessionalität... 24 3.1.6 Arbeitsgruppe 1.6 Symposium: Macht- und ungleichheitsreflexive Perspektiven für die Lehrerinnenbildung... 25 3.1.7 Arbeitsgruppe 1.7 Symposium: Inklusionsorientierte Hochschule? Möglichkeiten und Grenzen der Weiterentwicklung eines exklusiven Systems... 26 3.2 Open-Space 1: Mittwoch, 21.02.2018, 18.45-20.45 Uhr... 27 3.2.1 Open Space 1.1 BIDOK-Treffen... 27 1

3.2.2 Open Space 1.2 Doktorand*innenkolloquium... 27 3.2.3 Open Space 1.3 Inklusive Prozesse und darüber hinaus begleiten... 27 3.2.4 Open Space 1.4 Barrierefreie PDF-Dokumente gestalten... 28 3.2.5 Open Space 1.5 Fallbasierte Reflexion von Normalitätskonstruktionen in der Lehrer/- innenbildung... 28 3.2.6 Open Space 1.6 Inklusion bewegt Kommunen: Erfahrungen aus erster Hand... 29 3.3 Panel 2: Donnerstag, 22.02.2018, 10.30-12.30 Uhr... 29 3.3.1 Arbeitsgruppe 2.1 Rechtliches zu Inklusion... 31 3.3.2 Arbeitsgruppe 2.2 Kategorisierung und Dekategorisierung... 32 3.3.3 Arbeitsgruppe 2.3 Kompetenzforschung Lehrkräfte... 34 3.3.4 Arbeitsgruppe 2.4 Lehrer*innen(fort)bildung im Kontext Inklusion... 35 3.3.5 Arbeitsgruppe 2.5 Spezifische Fragestellungen der Umsetzung... 36 3.3.6 Arbeitsgruppe 2.6 Symposium: Kasuistische und inklusionsorientierte Lehrer*innenbildung Theoretische und empirische Befunde aus der universitären Lehre... 39 3.3.7 Arbeitsgruppe 2.7 Symposium: In shape or out? Zur (sport-)pädagogischen Relevanz exkludierender Momente in gegenwärtigen Körperkulturen... 40 3.4 Panel 3: Donnerstag, 22.02.2018, 15.30-17.30 Uhr... 41 3.4.1 Arbeitsgruppe 3.1 Normalismus und Transnormalismus... 42 3.4.2 Arbeitsgruppe 3.2 Symposium: Inklusion aus mehrebenentheoretischer Perspektive 43 3.4.3 Arbeitsgruppe 3.3 Psychodynamik und Gruppenprozesse... 44 3.4.4 Arbeitsgruppe 3.4 Schulentwicklung... 45 3.4.5 Arbeitsgruppe 3.5 Sport und Freizeit... 47 3.4.6 Arbeitsgruppe 3.6 Symposium: Detoxing Terminology: Zur Exklusivität von Sprache und Begriffen und deren Beitrag zur Konstruktion gesellschaftlicher Außenseiter*innen... 48 3.4.7 Arbeitsgruppe 3.7 Elementarpädagogik... 49 3.5 Panel 4: Freitag, 23.02.2018, 10.30-12.30 Uhr... 51 3.5.1 Arbeitsgruppe 4.1 Symposium: Quantitative Forschung im Feld Behinderung. Methodische Umgangsstrategien zwischen Normalität und Diversität... 52 3.5.2 Arbeitsgruppe 4.2 Kooperation und Multiprofessionalität... 53 3.5.3 Arbeitsgruppe 4.3: Belief-Forschung (Lehrer*innen und Schüler*innen)... 55 3.5.4 Arbeitsgruppe 4.4 Institutionen und Autonomie... 57 3.5.5 Arbeitsgruppe 4.5 Transition... 58 3.5.6 Arbeitsgruppe 4.6 Symposium: Fachdidaktik und Inklusion am Beispiel von Sportund Sachunterricht... 59 3.5.7 Arbeitsgruppe 4.7 Internationale Einblicke... 61 3.6 Panel 5: Freitag, 23.02.2018, 15.30-17.30 Uhr... 62 3.6.1 Arbeitsgruppe 5.1 Schulisches Inklusionsverständnis... 64 3.6.2 Arbeitsgruppe 5.2 Symposium: Simulationsspiel zu Bourdieus Reproduktion sozialer Ungleichheit in Schule und Unterricht hochschuldidaktisches Beispiel zur Auseinandersetzung mit soziologischen Themen... 65 3.6.3 Arbeitsgruppe 5.3 Symposium: Spannungsfelder im Kontext von Diversitätsbewusstsein... 66 2

3.6.4 Arbeitsgruppe 5.4 Unterrichtsforschung und -kompetenz... 67 3.6.5 Arbeitsgruppe 5.5 Umsetzung inklusiver Praxisbeispiele... 68 3.6.6 Arbeitsgruppe 5.6 Symposium: Zur Körperlichkeit von Normalisierungsprozessen in inklusionsorientierten pädagogischen Settings... 71 3.6.7 Arbeitsgruppe 5.7 Flucht und Teilhabe... 72 3.7 Open-Space 2: Freitag, 23.02.2018, 17.30-19.00 Uhr... 73 3.7.1 Open Space 2.1 Umgang mit Diversität im Grundschulunterricht... 73 3.7.2 Open Space 2.2 Vorstellung des Projekts Coaches inklusive Bildung... 73 3.7.3 Open Space 2.3 Schule für alle im Landkreis Gießen e.v. Inklusive Alltagserfahrungen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund an Schulen des Landkreises Gießen 74 3.7.4 Open Space 2.4 Ein Beitrag zur Inklusion: Reckahner Reflexionen zur Ethik pädagogischer Beziehungen... 74 3.7.5 Open Space 2.5 Inklusive Bildung in Hessen: Kritische Analyse der Anforderungen und Bedingungen... 74 3.7.6 Symposium Begabungsförderung in inklusiven Zeiten... 74 3.8 Panel 6: Samstag, 24.02.2018, 10.30-12.30 Uhr... 75 3.8.1 Arbeitsgruppe 6.1 Belief-Forschung (Student*innen)... 76 3.8.2 Arbeitsgruppe 6.2 Schulisches Normalitätsverständnis... 79 3.8.3 Arbeitsgruppe 6.3 Symposium: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Kontext Schule. Erfahrungen von Jugendlichen zwischen Eindeutigkeit und Mehrdeutigkeit als Herausforderung für die Praxis... 80 3.8.4 Arbeitsgruppe 6.4 Bildung und Gerechtigkeit... 81 3.8.5 Arbeitsgruppe 6.5 Symposium: Medien im inklusiven Fachunterricht. Didaktische Fragen an der Schnittstelle von Sonderpädagogik und Fachdidaktik... 82 3.8.6 Arbeitsgruppe 6.6 Symposium: Zum Normalitätsfeld der Integrations- und Inklusionsforschung... 83 3

Grußwort des IFO-Teams Liebe Besucher*innen der IFO, wir begrüßen Sie ganz herzlich in Gießen zur 32. Tagung der Inklusionsforscher*innen an der Justus- Liebig-Universität und freuen uns auf anregende Vorträge, gute Diskussionen, spannende Workshops und interessante Gespräche mit Ihnen. Das Thema der Tagung: Inklusion im Spannungsfeld von Normalität und Diversität bietet hoffentlich genug Anlass dazu, denn es kann unseren Blick auf grundlegende Probleme bei der Verwirklichung inklusiver Kulturen und Strukturen richten. Viele aktuelle, nationale wie auch internationale Veröffentlichungen zu Inklusion beschäftigen sich mit der Anerkennung von Diversität und dem Abbau von Barrieren. Es wird deutlich, dass das Konstrukt dazu genutzt werden kann, die vielfältigen Benachteiligungen und Ausgrenzungserfahrungen in verschiedenen gesellschaftlichen Feldern zu analysieren. Während in den neunziger Jahren Heterogenität als Form bereichernder Buntheit diskutiert wurde, der mit passenden Unterstützungsmaßnahmen begegnet werden muss, um mögliche Benachteiligungen zu reduzieren, blieben die pädagogischen Diskurse in einer dichotomen Logik behindert nicht behindert und sonderpädagogischer Förderbedarf kein besonderer Förderbedarf verhaftet. Die Bewältigung von Diversität ist aber im Wesentlichen auf die Überwindung gesellschaftlicher Konstruktionen von Normalität angewiesen, die sich in Ideen von Normalschüler*innen, Normalbiographien oder normalen Entwicklungsverläufen wiederfindet. Der Diversitätsbegriff fokussiert nicht länger nur Behinderung, sondern unterschiedliche Differenzkategorien wie race, class, gender oder ability und zeigt, dass diese miteinander verwoben sind und sich gegenseitig beeinflussen können. Im Rahmen der IFO 2018 wird es in sechs Panels über 100 Beiträge geben, die diese Differenzkategorien sowie die vielfältigen Risiken und Problemlagen beleuchten, die sich aus einer Verschränkung der Differenzkategorien ergeben. Soziale Ungleichheitsverhältnisse und Diskriminierung werden ebenso thematisiert wie die Barrieren, die sich in den normalisierten Zeitund Raumstrukturen der Institutionen oder in der Konstruktion leistungs- und altershomogener Gruppen finden. Normalisierungen bilden auch die Grundlage von Leistungsbewertungen, der Klassifizierung von Entwicklungsstandards und diagnostischer Verfahren, die in den unterschiedlichen Arbeitsgruppen und Symposien diskutiert werden. In sechs Keynotes wird das Spannungsfeld von Normalität und Diversität aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet: aus Sicht der Unterrichtsforschung und der Perspektive einer demokratischen Bildung. Es werden Fragen der Anerkennung und der Normalität von Behinderung erörtert sowie die Bedeutung des Leistungsuniversalismus und der Diagnostik für die Inklusion thematisiert. Die bewährten Open-Space-Angebote wurden bereits im Vorfeld für Diskussionsrunden und Präsentationen gewählt und stehen Ihnen auch wieder für spontane Beiträge und individuelle Formate zur Verfügung. Wir freuen uns außerdem, dass die Gießener Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz, der Vizepräsident für Wissenschaftliche Infrastruktur Prof. Dr. Peter Winker sowie die Studiendekanin des Fachbereichs 03 Prof. Dr. Christine Wiezorek die Eröffnungsveranstaltung mitgestalten und Sie in Gießen und an der Justus-Liebig-Universität Gießen herzlich willkommen heißen. 4

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Kolleg*innen des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften sowie den administrativen Mitarbeiter*innen der Universität für die Unterstützung und Kooperation bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung dieser Tagung sowie bei der GEW Hessen, der Stadt Gießen, dem FIB Marburg, Gemeinsam Leben Hessen e.v. und dem Reinhardt Verlag. Wir wünschen allen eine anregende und spannende Tagung und eine schöne Zeit in Gießen! Elisabeth von Stechow Kirsten Müller Marie Esefeld Christina Block Barbara Klocke Martina Wambach Tim Jäger Jona Köpp Hanna Fiedler sowie stellvertretend für das IFIB Michaela Greisbach (GD) 5

Grußwort des Vizepräsidenten Prof. Dr. Peter Winker Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Grabe-Bolz, sehr geehrte Kolleginnen von Stechow, Greisbach, van Minnen und Stöppler, sehr geehrte Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Jahrestagung, sehr geehrte Gäste der Justus-Liebig-Universität, ich begrüße Sie herzlich im Namen des Präsidiums der Justus-Liebig-Universität Gießen zur 32. Internationalen Jahrestagung der Inklusionsforscher*innen hier im Audimax unserer Universität. Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), gegründet 1607 als Ludoviciana, ist die älteste kontinuierlich hessische Landeshochschule. Heute ist sie mit über 29.000 Studierenden die zweitgrößte Hochschule Hessens und die größte Bildungseinrichtung Mittelhessens. Neben einem breiten Lehrangebot von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissenschaften bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den vielen herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die im Laufe der 400- jährigen Geschichte der Universität hier ihre Spuren hinterlassen haben, ist es vor allem Justus Liebig, der uns bis heute als Wegbereiter für ein modernes Wissenschaftsverständnis in vielerlei Hinsicht Vorbild sein kann. Unser Namensgeber, der 1824 als Professor der Chemie nach Gießen kam und hier 28 Jahre lang forschte und lehrte, stellte im 19. Jahrhundert nicht nur die organische Chemie auf eine neue wissenschaftliche Grundlage, sondern führte die systematische forschungsnahe und praxisbezogene Ausbildung von Studenten im Labor ein. Er verband exzellente Grundlagenforschung mit konkreten Anwendungen und trieb den interdisziplinären Austausch und die Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinweg voran. In diesem Sinne steht der Name Justus-Liebig-Universität heute für anwendungsnahe translationale Forschung auf höchstem Niveau, für internationale Vernetzung und für eine herausragende Nachwuchsförderung. Es freut mich sehr, dass die diesjährige Jahrestagung der Inklusionsforscher*innen in Gießen stattfindet, organisiert von den Kolleginnen des Instituts für Förderpädagogik und Inklusive Bildung und ihres Teams. Das Institut ist Teil unseres Fachbereichs 03 Sozial- und Kulturwissenschaften, der die Disziplinen Erziehungswissenschaft, Politikwissenschaft, Kunstpädagogik, Musikwissenschaft und Soziologie vereint. Die erfolgreiche Arbeit und die Attraktivität des Fachbereichs zeigt sich unter anderem in der anhaltend hohen und weiter steigenden Studierendenzahl, die in diesem Semester auf.3831 Studierende angewachsen ist über 13 % aller an der JLU eingeschriebenen Studierenden. Die Tagung, die hier heute eröffnet wird, steht unter dem Titel Inklusion im Spannungsfeld von Normalität und Diversität und greift mit ihrem dualen Fokus eine zentrale Komponente im Diskurs um Inklusion auf: Eine wesentliche, andauernde Herausforderung an ein gelingendes Miteinander in unserer Gesellschaft ist unser Umgang mit Diversität. Untrennbar damit verbunden ist unser Umgang mit unseren Vorstellungen von Normalität. Normalisierungen (wie das Sprechen von einer Normalschülerin oder einem normalen Entwicklungsverlauf) sind so allgegenwärtig und scheinen uns so selbstverständlich, dass es schwer sein kann, sich von ihnen freizumachen. Dass gerade dies aber essentiell wichtig ist, fassen die Tagungsorganisatorinnen in ihrem Call for Papers prägnant zusammen: die vollständige Anerkennung von Diversität [ ] bedeutet den Verzicht auf Normalitätskonstruktionen. 6

Es ist daher nur folgerichtig, diesem bedeutenden Themenkomplex in den nächsten Tagen verstärkt Aufmerksamkeit zu widmen. Ich bin fest davon überzeugt, dass von dieser Tagung wichtige Impulse für Ihre weiteren Fachdiskussionen und auch für praktische Aspekte der Inklusion ausgehen werden. Meine Damen und Herren, Ihnen allen wünsche ich in den kommenden Tagen viele interessante Begegnungen, fruchtbare Diskussionen und einen Austausch von bleibendem Wert. Ihnen allen einen angenehmen Aufenthalt an der Justus-Liebig-Universität Gießen und in unserer Stadt! Prof. Dr. Peter Winker (Vizepräsident für Wissenschaftliche Infrastruktur) 7

1. Allgemeine und organisatorische Informationen zur Tagung a. Tagungsort und Anreise Die 32. Internationalen Jahrestagung der Inklusionsforscher*innen findet von Mittwoch, den 21.02.2018, bis Samstag, den 24.02.2018, auf dem Campusgelände des Philosophikum II der Justus- Liebig-Universität statt. Die Eröffnungszeremonie sowie die Keynotes werden im Haus A im Hörsaal A025 (gegenüber vom Audimax) stattfinden. Die anderen Veranstaltungsräume befinden sich in den Häusern B, C und G sowie in der Alten Universitätsbibliothek, in deren Räumlichkeiten der Gesellschaftsabend am Freitag, 23.02.2018, stattfindet. Abbildung 1 Übersicht Tagungsort 8

Busanbindungen Hauptbahnhof Philosophikum II JLU (Fahrtdauer: 24 Minuten) Von Hauptbahnhof mit Buslinie 10 Richtung Gießen Rathenaustraße Ausstieg Rathenaustraße Fußweg ca. 2 Minuten (ausgeschildert) Mo.-Fr.: 12:33 13:03 13:33-30min 21:03 22:03 23:03 Philosophikum II JLU Hauptbahnhof (Fahrtdauer: 22 Minuten) Von Rathenaustraße mit Buslinie 10 Richtung Gießen Bahnhof Ausstieg Hauptbahnhof Mo-Fr.: 8.35 9:05 9:35-30min 20:35 21:35-22:35 Sa.: 8:03 9:03 10:03 60min 20:03 21:03 22:03 Alle aktuellen Informationen über den öffentlichen Nachverkehr in und um Gießen sind online zugänglich über www.rmv.de. Abbildung 2 Fußweg Bushaltestelle "Rathenaustraße" 9

Parkmöglichkeiten Parkmöglichkeiten finden Sie hinter dem Gelände des Philosophikums. Sie erreichen den Parkplatz, indem Sie vom Schiffenberger Weg auf die Karl-Glöckner-Straße einbiegen, dem Straßenverlauf 400m folgen und vor der Schranke rechts abbiegen. Das Tagungsgelände ist fußläufig zu erreichen. Abbildung 3 Fußweg vom Parkplatz b. WLAN-Zugang in den Gebäuden Ins Internet gelangen Sie entweder über eduroam (sofern Ihre Heimateinrichtung angehörig ist) oder Sie nutzen das Tagungs-WLAN ugitag der Universität Gießen. User: IFO2018 Passwort: 21jlu24 c. Kinderbetreuung Am Mittwoch (14.00-19.00 Uhr), Donnerstag (8.30-17.30Uhr), Freitag (8.30-19.00Uhr) und Samstag (8.30-14.00 Uhr) findet in Haus C im Eltern-Kind-Raum (Raum 016) eine Kinderbetreuung statt. d. Tagungsbüro und Team Das Tagungsbüro finden Sie am Mittwoch im Foyer von Haus A und von Donnerstag bis Samstag im Audimax. Orts- und organisationskundige Ansprechpersonen erkennen Sie an einem T-Shirt mit dem IFO-Logo. Sprechen Sie das Team bei Fragen gerne an. 10

Änderungen des Programms werden täglich an der Stellwand neben dem Tagungsbüro einzusehen sein. Neben der Posterbox für den Bewertungsbogen der Postersession (bitte bis Freitagabend 19.00 Uhr einwerfen!) und den Listen und Informationen für das Kulturprogramm finden Sie im Tagungsbüro auch eine kleine Notfallapotheke sowie Materialkisten für Open-Space-Beiträge und Symposien. Das Tagungsbüro ist von Mittwoch bis Samstag unter der Nummer +49 641 9924160 zu erreichen. e. Informationsstände Im Audimax finden Sie am Büchertisch von Frau Diana Künne (Pädagogischer Verlag & Buchhandlung) ausgewählte Literatur und Neuerscheinungen u.a. von den Verlagen Kohlhammer, Klinkhardt, Waxmann, Springer, Reinhardt, UTB, V&R, Cornelsen sowie Persen. Außerdem stehen Büchertische von den Verlagen Beltz und Barbara Budrich für Sie bereit. Informationstische der GEW, des Vereins Gemeinsam leben Hessen e.v. sowie bidok Österreich bereichern ebenfalls die Tagung. f. Postersession Die eingereichten Poster befinden sich während der gesamten Tagung an den Stellwänden im Audimax. Hier können Sie sich über aktuelle Forschungsarbeiten informieren und austauschen. Am Freitag finden von 13.00 14.00 Uhr sowie parallel zum Open-Space-Forum von 17.30 19.00 Uhr die Postersessions statt. In der Tagungsmappe finden Sie einen Bewertungsbogen: Bitte werfen Sie den ausgefüllten Bogen bis spätestens Freitag 19.00 Uhr in die vorgesehene Box im Tagungsbüro ein. Der Posterpreis wird Samstag während der Abschlussveranstaltung verliehen. g. Essen und Trinken Während der Pausen finden Sie warme und kalte Getränke sowie Snacks in den Häusern A sowie B jeweils im Erdgeschoss. Das Mittagessen am Donnerstag und Freitag findet in Haus A im Foyer statt. Das gastronomische Angebot wird von LiLo dem Küchenbetrieb der Lebenshilfe Gießen e.v. sowie dem Bio- Catering Safran gestellt. h. Garderobe und Storage Room Links und rechts neben dem Audimax befinden sich frei zugängliche Garderoben. Wollen Sie ihr Gepäck verstauen, so steht Ihnen am Mittwoch und Samstag ein Storage Room im Hörsaal 109 Haus A (1. OG) zur Verfügung. Das Team im Tagungsbüro ist Ihnen gerne behilflich. Hinweis: Für Garderobe, Gepäck etc. wird keine Haftung übernommen! i. Pausen-Express Das Potential der Pause nutzen! Dafür kommt am Donnerstag und Freitag um 13.30 Uhr ein*e Übungsleiter*in des Allgemeinen Hochschulsports der Universität Gießen in den Hörsaal 110 Haus A (1. OG) und bewegt Sie für 5-7 Minuten mit leichten Mobilisations-, Koordinations- und Kräftigungsübungen. j. Informationen zum Rahmenprogramm Kulturprogramm Donnerstag, 22.02.2018 Sie haben sich bei der Anmeldung zur Tagung für eines von vier Kulturprogrammen anmelden können. Im Tagungsbüro finden Sie die Liste mit Ihrer Anmeldung. Bitte sprechen Sie das Team an, um ggf. Änderungen abzuklären. i. Die Stadtführungen durch Gießen starten um 18.00 Uhr am Stadtkirchturm am Kirchplatz. Für jeweils max. 30 Personen finden zwei Führungen Historisches Gießen sowie eine Führung Un-Heimliches Gießen statt. Die Stadtführungen sind barrierefrei und für Sie kostenlos. 11

ii. Der Besuch im Mathematikum beginnt um 18.00 Uhr. Treffpunkt ist in der Liebigstraße 8, 35390 Gießen (nähe Hauptbahnhof). Das Mathematikum ist das weltweit einzigartige Mathematik-Mitmach-Museum und barrierefrei. Der Eintritt kostet 9 bzw. 6 (ermäßigt). iii. Für die Historischen Experimente im Liebig Museum ist der Treffpunkt in der Liebigstraße 12, 35390 Gießen (nähe Hauptbahnhof). Die unterhaltsame Vorführung beginnt um 18.00 Uhr, ist auf 30 Teilnehmer begrenzt und kostet 8 pro Person. iv. Das Gießener Bierseminar findet um 18.00 Uhr in der Gast-Hausbrauerei Alt Gießen in der Westanlage 30-32, 35390 Gießen statt. Die Führung, Bierproben und Diplom- Prüfung beläuft sich auf 14,90 pro Person. Gesellschaftsabend/ IFO-Fest, Freitag 23.02.2018 Der Gesellschaftsabend der IFO 2018 findet am Freitag, 23.02.18 ab 19.30 Uhr, in der Alten Universitätsbibliothek (AUB) statt. Aufgrund der geringen Anzahl von Parkplätzen empfehlen wir, die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Adresse lautet: Alte Universitätsbibliothek Bismarckstraße 37 35390 Gießen Das Bio-Catering Safran sorgt für ein schmackhaftes Buffet. Für den musikalischen Rahmen sorgen die Band Cressy Jaw sowie später am Abend ein Discjockey. Anfahrt mit dem Bus Philosophikum II Alte Universitätsbibliothek Von Rathenaustraße mit Buslinie 802 Richtung Wettenberg Ausstieg Liebigschule Fußweg ca. 1 Minuten 6:30 7:03 7:33 30min 20:08 21:08 Fahrtdauer: 8 Minuten Anfahrt mit dem Taxi Mit den Mini-Car-Taxiunternehmen in Gießen ist es möglich für Festpreise gefahren zu werden. Innerhalb von Gießen liegt der Preis bei 5-7 pro Fahrt. Lahn City Car: 0641 82082 Rollstuhlgerechte Fahrzeuge und Mitnahme von Rollstühlen & Rollatoren möglich (bei Anruf bitte anfragen) Giessen Car: 0641 43030 Stadt Taxi Giessen: 0641 33337 k. Hinweise zu den im Tagungsheft abgedruckten Texten Alle in diesem Heft abgedruckten Abstracts der Panels und Symposien sind so übernommen, wie sie von den Autor*innen eingereicht wurden. Auf eine redaktionelle Vereinheitlichung der Texte (Genderschreibweise etc.) wurde verzichtet. 12

2. Keynotes Keynote 1: Mittwoch, 21.02.2018, 15.00-16.00 Uhr Prof. Dr. Kerstin Rabenstein (Georg-August-Universität Göttingen) Inklusion, Diversität, Differenz und Unterrichtsentwicklung. Potenziale und Grenzen der Beobachtung von un/doing differences im Unterricht Ausgegangen wird von einer Verhältnisbestimmung der Diskurse um Inklusion, Diversität und Differenz. Inklusion wird als Norm, Diversität als Strategie von Unterrichtsentwicklung und Differenz als eine um Distanzierung zu Normen und Strategien inklusiver Unterrichtsentwicklung bemühte Beobachtungsperspektive auf Unterricht verstanden. Im Sinne einer Weiterentwicklung einer solchen differenztheoretisch fundierten Beobachtung inklusiver Unterrichtsentwicklung wird sodann vorgeschlagen, den analytischen Blick auf die Unterschiede von Differenzen und auf die Kontingenz ihres Einsatzes zu richten. Anschließend sollen mit der Beobachtung der Wirkungsweisen und Funktionen von Differenzsetzungen im Unterricht einhergehende Potenziale herausgearbeitet und in Bezug auf die Diskussion um inklusive Unterrichtsentwicklung diskutiert werden. Keynote 2: Donnerstag, 22.02.2018, 9.00-10.00 Uhr Dr. Nicole Balzer (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) Anerkennung zwischen Pathos und Verdacht: (Am-)Bivalenzen des doing difference im erziehungswissenschaftlichen Inklusionsdiskurs Dem Anerkennungsbegriff kommt in pädagogischen Inklusionsdebatten bereits seit geraumer Zeit eine zentrale Bedeutung zu. Insbesondere die Anerkennung von Vielfalt galt und gilt bis heute vielfach als ein Gegenmittel zu Ausgrenzung und Diskriminierung sowie als Motor von Inklusion, Partizipation und (Bildungs-)Gerechtigkeit. Unter dem Stichwort der Anerkennung versammeln sich aber mittlerweile im pädagogischen Inklusionsdiskurs überaus unterschiedliche Ansätze. Dabei mehren sich insbesondere Arbeiten, die die Anerkennung von... in (zumeist) machttheoretischer Perspektive problematisieren und in Frage stellen, dass Anerkennung (ungebrochen) als ein normatives Prinzip von (pädagogischer) Inklusion gelten kann. So wie häufig nicht das Gleiche gemeint ist, wenn der Inklusionsbegriff benutzt wird, so ist daher häufig auch nicht das Gleiche gemeint, wenn in inklusionspädagogischen Arbeiten von Anerkennung die Rede ist. Im Vortrag wird diese im Inklusionsdiskurs beobachtbare Heterogenität von Anerkennungsansätzen unter einer doppelten Blickrichtung einer problematisierenden Sondierung unterzogen: Auf den Anerkennungsbegriff rekurrierende, inklusionspädagogische Arbeiten werden einerseits im Hinblick auf ihre Artikulationen von Verschiedenheit sowie andererseits hinsichtlich ihrer Signifizierungen des Pädagogischen analysiert und systematisiert. Wie werden, so die leitenden Fragestellungen, die als Vermittler zwischen Anerkennung und Inklusion fungierenden Begriffe der Differenz, Vielfalt, Heterogenität etc. mit Bedeutungen versehen? Und wie wird so zugleich die pädagogische Wirklichkeit bzw. die pädagogische Praxis konstruiert? Vor diesem Hintergrund wird im Vortrag aufgezeigt, inwiefern die teils konkurrierenden, teils sich überlagernden inklusionspädagogischen Anerkennungsansätze über deren Unterschiedlichkeit hinweg in erziehungs- und bildungstheoretischer Hinsicht Theoriedefizite aufweisen. Ins Zentrum rückt dabei u.a. die Beobachtung, dass die vielfach konstatierten Ambivalenzen der Anerkennung vorrangig als Bivalenzen des doing difference verhandelt werden, wodurch pädagogische (Anerkennungs-)Praktiken zugleich als technologisierbare, unilineare und eindimensionale Praktiken konstruiert werden. Abschließend werden in differenztheoretischer Perspektive Theorieoptionen skizziert, mit denen sich diese einseitigen Konstruktionen pädagogischer (Anerkennungs-)Praktiken 13

bearbeiten ließen. Im Zentrum wird dabei der Versuch stehen, Helmuth Plessners anthropologisches Theorem der Exzentrizität als eine die Verschränkungen von sozialen Verhältnissen und Selbstverhältnissen fokussierende, relationale Fassung des Selbst zu lesen und mit Judith Butlers Überlegungen zur Paradoxie der Anerkennung zu verknüpfen. Keynote 3: Donnerstag, 22.02.2018, 14.00-15 Uhr Ines Boban & Prof. Dr. Andreas Hinz (beide ehem. Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg) Zwischen Normalität und Diversität Impulse aus der Perspektive demokratischer Bildung Inklusion hat als Diskursgegenstand eine geradezu stürmische Entwicklung hinter sich einerseits eine massive Ausweitung, hohe bildungspolitische Relevanz bis in Koalitionsverhandlungen hinein und massenmediale Bekanntheit bis hin zu Comedy-Sendungen, andererseits eine massive Verflachung bis hin zur inhaltlichen Unkenntlichkeit. Hinter diesem Widerspruch steht der zwischen einem menschenrechtsbasierten Transformationsauftrag und systemkonformer Rekontextualisierung (vgl. Boban & Hinz 2017, Kruschel 2017) und letztlich der zwischen Normalität und Diversität. Vor dem Hintergrund dieses unauflösbaren Widerspruchs (vgl. Tiedeken 2018) kann die Perspektive demokratischer Bildung Anregungen für dessen Gestaltung geben: Während sich democratic education im deutschsprachigen Raum konsequent bestenfalls vereinzelt in Nischen realisieren lässt, wird sie in Israel Teil des staatlichen Bildungssystems: Den bestehenden demokratischen Schulen wurde vom Kultusministerium das Angebot gemacht, staatliche Schulen zu werden und 80% haben es angenommen. Dieser Prozess hat die Auseinandersetzung mit den Widersprüchen zwischen Normalität im Sinne gesellschaftlicher Erwartungen, Standards etc. einerseits und Diversität im Sinne der Freiheit individueller Entwicklungen andererseits als zentralen Inhalt. Welche Inhalte im dreijährigen Verhandlungsprozess zentral waren und wie die Vereinbarung zwischen Schulen und Ministerium gestaltet ist, welche Erfahrungen die Schulen seitdem gemacht haben und welche Impulse dieser Prozess für den Umgang mit Normalität und Diversität im deutschsprachigen Raum enthalten kann, soll Inhalt des Vortrags sein. Boban, Ines & Hinz, Andreas (Hrsg.) (2017): Inklusive Bildungsprozesse gestalten Nachdenken über Horizonte, Spannungsfelder und mögliche Schritte. Seelze: Klett Kallmeyer Kruschel, Robert (2017): Menschenrechtsbasierte Pädagogik.. Inklusive und Demokratische Lernund Erfahrungswelten im Fokus. Bad Heilbrunn: Klinkhardt Tiedeken, Peter (2018): Musik und Inklusion Zu den Widersprüchen inklusiver Musikproduktion in der Sozialen Arbeit. Weinheim/Basel: Beltz Keynote 4: Freitag, 23.02.2018, 9.00-10.00 Uhr Prof. Dr. Fabian Dietrich (Ruhr-Universität Bochum) Inklusion und (schulischer) Leistungsuniversalismus - Rekonstruktionen zum Verhältnis von Programmatik, gesellschaftlicher Bestimmtheit und Eigenlogik des Schulischen Inklusion avancierte in den letzten Jahren zu einem der prominentesten schulischen Reformthemen. Im die Reform rahmenden, im hohem Maße moralisch und programmatisch aufgeladenen Diskurs erfahren tradierte schulkritische Positionen neue Konjunktur. Mittelbar oder unmittelbar reformpädagogisch inspiriert, geraten dabei insbesondere traditionelle Formen schulischer Leistungsbewertung und das schulische Leistungsprinzip wieder in die Kritik: Der die gegenwärtige Schule kennzeichnende Leistungsuniversalismus laufe der geforderten umfassenden 14

Anerkennung aller Schülerinnen und Schüler diametral entgegen. Fluchtpunkt dieser Deutung ist eine Gegenüberstellung einer Inklusion behindernden gesellschaftlichen Determination von Schule und der auf das Subjekt des Schülers/ der Schülerin ausgerichteten Eigenlogik des Pädagogischen. Schulische Leistungsbewertung wird so als letztlich nichtpädagogischer Teil schulischer Praxis gedeutet und auf eine von außen an die Schule herangetragene Selektionsfunktion zurückgeführt. Bei diesem Verweis auf die Relevanz einer schultheoretischen Perspektivierung der Reform nimmt der Beitrag seinen Ausgangspunkt. In einer solchen wird jedoch die Fraglichkeit der umrissenen, eher programmatisch denn analytisch motivierten Deutungsfigur offensichtlich: Wie plausibilisiert werden soll, verstellt diese den Blick auf eine zentrale Strukturproblematik, welche die Einführung einer inklusiven Schule prägt und im aktuellen Geschehen vielfältigen Ausdruck findet. Demgegenüber soll im Rahmen einer analytisch-distanzierten schul- und unterrichtstheoretischen Rekonstruktion des Verhältnisses von Schule, Leistungsprinzip und Inklusion danach gefragt werden, was schulische Inklusion als Inklusion ins Schulische heißen kann. Keynote 5: Freitag, 23.02.2018, 14.00-15.00 Uhr Dr. Gertraud Kremsner (Universität Wien) & Dr. Tobias Buchner (queraum Wien) Behinderung als Normalität Normalität als Behinderung. Geschichten von Inklusion und Exklusion In unserem Beitrag setzen wir uns zunächst mit dem Konzept Biographie auseinander und zwar aus zwei sich ergänzenden Perspektiven. Biographien werden dabei als verzeitlichtes Format der Selbstkonstruktion diskutiert, welches in der Moderne zunehmend obligatorisch wird: Subjekte sind dazu gezwungen, sich als biographisch geworden zu denken, zu präsentieren und eben auch zu erzählen. Biographische Erzählungen stellen demnach eine spezifische Art und Weise dieses Modus der Selbstdarstellung dar, bei dem sich Individuen über die verpflichtende Selbsttechnik der Biographisierung (Buchner 2016) zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Relation setzen. Die derart hervorgebrachte Lebensgeschichte kann als individuelles Produkt des (sich) erzählenden Subjekts gedacht werden, das Erfahrungen erinnert, auswählt und zu einem Narrativ verwebt. Ergänzend dazu wird auf historische Diskurse zu Biographien im Hinblick auf subalterne Personen(- gruppen) Bezug genommen: Diese wurden bzw. werden ihrer legitimen Sprecher*innenpositionen (häufig) beraubt; weshalb sie sich auch oft nicht jene Techniken der Biographisierung aneignen konnten, um Stegreiferzählungen zu produzieren. Die Subjekte der Subalterne sind jedoch trotzdem in der Lage, Biographien hervorzubringen wenn Settings geschaffen werden, in denen es möglich ist, Erfahrungen zu verflüssigen und sinnhaft zusammenzusetzen. Diese differieren vom idealtypischen Konstrukt der Stegreiferzählung und sind bei weitem zeitaufwendiger. Sie können aber als befähigende Rahmenbedingungen erachtet werden, in denen Sprecher*innenpositionen zurückgewonnen und biographische Narrationen ermöglicht werden. Gemein ist diesen Formen der Biographisierung, dass sich darin, über das Individuelle weit hinausgehend, stets das Soziale eingeschrieben findet und damit auch Normalitätsbezüge. Normalität erachten wir hierbei als weiteres, einflussreiches Konzept der Moderne, welches Subjektivitäten prägt und dadurch auch die Modi der Selbstkonstitution und -führung beeinflusst. In unserem Beitrag arbeiten wir verschiedene Formen von Normalitätskonstruktionen in biographischen Erzählungen von behinderten Personen aus Österreich heraus, die sich auf unterschiedliche Kontexte beziehen: Regelschulerfahrungen von jungen Menschen, die in bildungswissenschaftlichen Diskursen häufig als Angehörige der ersten integrierten Generation bezeichnet werden sowie Lebensentwürfe von Personen, die einen bedeutenden Teil ihres Lebens in 15

totalen Institutionen verbrachten, deren machtvolle Strukturen auch in vermeintlich offenen Betreuungsformen weiter wirken. Keynote 6: Samstag, 24.02.2018, 9.00-10.00 Uhr Prof. Dr. Vera Moser & Maik Walm (beide Humboldt-Universität zu Berlin) Die Praxis schulischer Diagnostik und Inklusion Schulische Diagnostik ist nicht nur ein zentrales Steuerungselement der Selektions- und Allokationsfunktion von Schule (Fend), sondern erweist sich in ihrer jeweiligen Praxis für die Frage der Inklusion geradezu als Lackmustest: Denn die Form, in der schulische Diagnostik betrieben, wie sie in das Unterrichtsgeschehen integriert wird und welche Bezugsnomen dabei in Anschlag gebracht werden, ist für das Selbstverständnis einer inklusiven Schule entscheidend. Der hier enthaltene Spagat zwischen Standardorientierung und individueller Förderung wird nicht konsequent bildungspolitisch gelöst, sondern erscheint als Aufgabe der jeweiligen professionellen und einzelschulischen Entwicklung. 16

3. Programmübersicht 3.1 Panel 1: Mittwoch, 21.02.2018, 16.30-18.30 Uhr AG 1.1 außerschulische Kompetenz- und Gesundheitsförderung Moderation: Susanne van Minnen Raum: G002 Karoline Klamp-Gretschel (Justus-Liebig-Universität Gießen): Take Care - Gesundheitsförderung von Mädchen und Frauen mit geistiger Behinderung Silke Schreiber-Barsch (Universität Hamburg), Wiebke Curdt (Universität Hamburg): being numerate is being critical (Tout) Numerale Praktiken und Menschen mit Lernschwierigkeiten als Forschungs- und Handlungsfeld der Erwachsenenbildung AG 1.2: Unterrichtsentwicklung Moderation: Deborah Spratte Raum: B216 Katharina Krause (Technische Universität Dortmund), Franz B. Wember (Technische Universität Dortmund): Unterrichtsplanung mithilfe des Universal Design for Learning Professionalisierung angehender Englischlehrkräfte für den inklusiven Unterricht Silvia Greiten (Bergische Universität Wuppertal), Matthias Trautmann (Universität Siegen), Daniel Mays (Universität Siegen): Interprofessionelle kooperative Unterrichtsreihenplanung - ein Schulbegleitforschungsprojekt zur Unterrichtsentwicklung im Kontext von Inklusion Sonja Abend (Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm): Apps als Assistenzsysteme AG 1.3 Kommunikation und Beratung Moderation: Sebastian Dippelhofer Raum: B116 Lars Anken (Universität Koblenz-Landau): Sonderpädagogische Beratungskompetenz in der inklusiven Schule? Katharina Felbermayr (Universität Wien): Irgendwann muss eine Entscheidung getroffen werden! - Bildungsentscheidungen am Übergang Schule-Beruf im Kontext der Inklusiven Pädagogik Laura Röbenack (Humboldt-Universität zu Berlin): Inszenierte Mitbestimmung? Demokratieerziehung unter dem Aspekt der Kinder- und Jugendpartizipation im Klassenrat AG 1.4 Heterogenität am Gymnasium Moderation: Thomas Bürger Raum: B109 Christian Herbig (Universität Leipzig): Anerkennung von Vielfalt am Gymnasium Schnittmengen zwischen Expert_innen für Inklusion und Begabungsförderung im personalisierenden Umgang mit Vielfalt Ramona Lau (Oberstufen-Kolleg Bielefeld): Was ist explizit erlaubt, was ist (noch) möglich, was soll nicht möglich sein? Rekontextualisierungen zum Nachteilsausgleich in der Gymnasialen Oberstufe NRWs Marian Laubner (Georg-August-Universität Göttingen): Normalitätskonstruktionen zu gymnasialer Bildung und Inklusion von Studierenden des Gymnasiallehramts. Erste Ergebnisse 17

AG 1.5 Kooperation und Multiprofessionalität Moderation: Heiko Schuck Raum: G001 Benedikt Hopmann (Universität Bielefeld), Christine Demmer (Universität Bielefeld), Birgit Lütje- Klose (Universität Bielefeld), Jacqueline Kluge: Multiprofessionelle Kooperation in inklusiven Ganztagsschulen Simone Seitz (Universität Paderborn), Catalina Hamacher (Universität Paderborn): Multiprofessionelle Kooperation in inklusiven Kindertageseinrichtungen David Labhart (Universität Zürich): Normalität in der Aushandlung von sonderpädagogischen Maßnahmen: Wem nützt welche Differenzbildung? AG 1.6 Symposium: Macht- und ungleichheitsreflexive Perspektive für die Lehrer*innenbildung Moderation: Kirsten Puhr (Pädagogische Hochschule Heidelberg) Raum: B030 Veronika Schmid (Heidelberg School of Education), Stefan Müller-Mathis (Heidelberg School of Education), Susanne Heil (Heidelberg School of Education), Bettina Bretländer (Frankfurt University of Applied Sciences) AG 1.7 Symposium: Inklusionsorientiere Hochschule? Möglichkeiten der Weiterentwicklung eines exklusiven Systems Moderation: Anna Moldenhauer (Humboldt Universität zu Berlin) Raum: C028 Andrea Platte (Technische Hochschule Köln), Saskia Schuppener (Universität Leipzig), Mandy Hauser (Universität Leipzig), Matthias Otten (Technische Hochschule Köln), Franz Krönig (technische Hochschule Köln), Donja Amirpur (Universität Koblenz-Landau), Clemens Dannenbeck (Hochschule Landshut), Carmen Dorrance (Hochschule Fulda) 3.1.1 Arbeitsgruppe 1.1 Außerschulische Kompetenz- und Gesundheitsförderung Karoline Klamp-Gretschel (Justus-Liebig-Universität Gießen): Take Care - Gesundheitsförderung von Mädchen und Frauen mit geistiger Behinderung Menschen mit geistiger Behinderung, insbesondere Mädchen und Frauen mit geistiger Behinderung, erhalten nur unzureichenden Zugang zu Angeboten der Gesundheitsvorsorge und -fürsorge. Die Teilhabe in allen Lebensbereichen, zu denen Gesundheit gehört (vgl. Art. 25 UN-BRK), ist jedoch eine zentrale Forderung der UN-Behindertenrechtskonvention. Das Pilotprojekt Take Care Gesundheitsförderung von Mädchen und Frauen mit geistiger Behinderung zielt dementsprechend auf die Konzipierung eines alters- und entwicklungsadäquaten Lehrgangs für Mädchen und Frauen mit geistiger Behinderung zur Gesundheitsförderung, die Sensibilisierung von Studierenden für die Thematik/Problematik in Lehrveranstaltungen und die Durchführung entsprechender Fort-/ Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter_innen der Behindertenhilfe in der Region ab. Im Einzelbeitrag wird das Pilotprojekt vorgestellt und über die bisherigen Entwicklungen berichtet. Silke Schreiber-Barsch (Universität Hamburg), Wiebke Curdt (Universität Hamburg): being numerate is being critical (Tout) Numerale Praktiken und Menschen mit Lernschwierigkeiten als Forschungs- und Handlungsfeld der Erwachsenenbildung Die empirische Forschung zur Grundbildung Erwachsener (Grotlüschen und Riekmann 2012) hat sich bislang auf Literalität, d.h. Lesen und Schreiben, fokussiert; erst aktuell tritt der Aspekt von Numeralität im Sinne alltagsmathematischer Kompetenzen und Praktiken von Erwachsenen mit in den Vordergrund. Hier setzt das Forschungsverbundprojekt Alltagsmathematik als Teil der Grundbildung Erwachsener (2017-2020; Landesforschungsförderung Hamburg) an. Innerhalb dieses Verbundes stellt das Teilprojekt NumPud Numerale Praktiken und Dis/ability die sozialen Konstruktionen von Normalität und Diversität im Grundbildungsbereich und die dem unterliegenden erwachsenenpädagogischen Klassifizierungssysteme zur Debatte, indem nicht (defizitäre) 18

Kompetenzen diagnostiziert, sondern ressourcenorientiert teilhabeeröffnende Praktiken im Alltag von erwachsenen Menschen mit Lernschwierigkeiten beforscht werden. Ziel unseres Vortrages ist es, erstens, mit einer erwachsenenbildungswissenschaftlichen Perspektive zu einer interdisziplinärer Auseinandersetzung um Inklusion und dessen Spannungsfeldern beizutragen. Hierzu verorten wir uns, zweitens, mit theoretischen Bezügen im Anschluss an die Disability Studies (u.a. Waldschmidt und Schneider 2007), im Kontext der Numeralitätsforschung als sozialer Praxis (Street, Baker und Tomlin 2008) sowie an subjektwissenschaftliche Lerntheorie (Holzkamp 1995) zum Verständnis je individueller Gründe von Erwachsenen für Nicht-/ Lernen. Grundlegend aufbauen können wir hierzu auf unserer Expertise zu inklusiven Lernorten von Erwachsenen (Schreiber-Barsch und Fawcett, i.e.) und zu Praktiken der (Re-)Produktion von Heterogenität und Differenz in integrativen Sportgruppen (Curdt i.e.). Viertens, und abschließend, möchten wir mit unserem Beitrag nicht nur die interdisziplinäre Perspektive und den Inhaltsgegenstand (numerale Praktiken) vorstellen, sondern zudem unser methodisches Forschungsdesign in Gestalt von partizipativer Forschung mit Menschen mit Lernschwierigkeiten (vgl. Buchner, Koenig und Schuppener 2016) für die Diskussion öffnen. Es soll die vorliegenden bottom-up-ansätze der Grundbildungsforschung maßgeblich um den Fokus dis/ability ergänzen. Buchner, T., Koenig, O. & Schuppener, S. (Hrsg.) (2016). Inklusive Forschung. Gemeinsam mit Menschen mit Lernschwierigkeiten forschen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Curdt, W. (im Erscheinen). Heterogenität und Differenz in integrativen Sportgruppen. Eine rekonstruktive Analyse am Beispiel Special Olympics Unified Sports im Kontext partizipativer For-schung. (Dissertation). Grotlüschen, A., & Riekmann, W. (Hrsg.) (2012). Funktionaler Analphabetismus in Deutschland. Ergebnisse der ersten leo. - Level-One Studie. Münster: Waxmann. Holzkamp, K. (1995). Lernen. Subjektwissenschaftliche Grundlegung. Frankfurt /M., New York: Campus. Schreiber-Barsch, S., & Fawcett, E. (im Erscheinen). Inklusionsarchitekturen: Wie wird ein Lernort zu einem inklusiven Lernort im öffentlichen Raum des Lebenslangen Lernens? In Zeitschrift für Weiterbildungsforschung. Street, B., Baker, D., & Tomlin, A. (2008). Navigating Numeracies. Home/School Numeracy Practices. Springer. Tout, D. (1997). Some reflections on adult numeracy. In D. Coben (Hrsg.), Adults Learning Maths- 3: Proceedings of the Third International Conference of Adults Learning Maths A Research Forum (ALM-3) (S. 13-15). London: Goldsmiths College, University of London, in association with ALM. Waldschmidt, A. & Schneider, W. (Hrsg.) (2007). Disability Studies, Kultursoziologie und Soziologie der Behinderung. Erkundungen in einem neuen Forschungsfeld. Bielefeld: transcript. 3.1.2 Arbeitsgruppe 1.2 Unterrichtsentwicklung Sonja Abend (Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm): Apps als Assistenzsysteme Längst haben Smartphones und Apps den Alltag erobert. In vielen Bildungseinrichtungen ist trotz dieser Tendenz die Smartphonenutzung verboten, d.h. die verbreitete Technologie darf in der Schule/im Unterricht nicht eingesetzt werden. Gehört es nicht zum soziokulturellen Lernen des 21. Jahrhunderts, den verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit den neuen Technologien zu erlernen? Es ist an der Zeit, diese Tatsache kritisch zu hinterfragen und die Chancen des Smartphoneeinsatzes in der Schule den Risiken gegenüberzustellen. Theoretische Verortung Studien belegen, dass die Zahl der Nutzer_innen mobiler Endgeräte wie Smartphones oder Tablets kontinuierlich steigt und das Einstiegsalter zugleich sinkt. Behinderungsbedingte Einschränkungen können mit Apps kompensiert, Barrieren abgebaut und Nachteilsausgleiche geschaffen werden: Die Memofunktion eines Smartphones kann z.b. eine behinderungsbedingt reduzierte Merkfähigkeit von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung ausgleichen. Verschiedene Apps helfen beim 19

Sprachenlernen und Zoomfunktionen ermöglichen Menschen mit Seheinschränkung das Lesen von Texten, die in gedruckter Form gesondert adaptiert (vergrößert) werden müssten. Methodisches Vorgehen Welche Rahmenbedingungen müssen sich ändern, damit Schüler_innen unabhängig von der sozialen Herkunft Zugang zur digitalen Welt haben? Welche Akteure müssen eingebunden werden, damit Schüler_innen den verantwortungsbewussten Umgang mit dem Internet erlernen und in einem geschützten Rahmen ausprobieren können? Unter welchen schulischen Rahmenbedingungen kann der verantwortungsbewusste Umgang mit digitalen Medien erlernt werden. Anhand von Studien, Beispielen etc. werden Lösungsansätze formuliert, durch die Barrieren beim gewinnbringenden Zugang zur digitalen Welt abgebaut werden könnten. Silvia Greiten (Bergische Universität Wuppertal), Matthias Trautmann (Universität Siegen), Daniel Mays (Universität Siegen): Interprofessionelle kooperative Unterrichtsreihenplanung ein Schulbegleitforschungsprojekt zur Unterrichtsentwicklung im Kontext von Inklusion Für inklusiv unterrichtende Lehrkräfte der Sekundarstufe I stellen sich Fragen nach Planungsmodellen und Planungskompetenzen, die den Anforderungen an zielgleichen und zieldifferenten Lernsituationen in heterogenen Gruppen gerecht werden. Im Projekt zur Interprofessionellen kooperative Unterrichtsreihenplanung wird eine Qualifizierungsmaßnahme für kooperativ unterrichtende Sonderpädagogen und Regelschullehrkräfte für die Planung von Unterrichtsreihen für inklusive Lerngruppen konzipiert, durchgeführt und evaluiert. Sechs Planungsteams an insgesamt drei Schulen der Sekundarstufe I erhalten über den Zeitraum von drei Jahren fachliche Inputs, erproben Planungsmodelle zur binnendifferenzierten und förderdiagnostisch orientierten Reihenplanung sowie Coachings zur Unterrichtsplanung. Die Qualifizierung setzt insbesondere auf Wechselwirkungen der fachbezogenen bzw. förderbedarfsspezifischen Expertisen der beteiligten Professionen. Die qualitative Begleitforschung ist als Pre-Post-Design angelegt. Es werden Veränderungen der kooperativen Planungsprozesse, der kognitiven Planungsskripte der Lehrpersonen sowie ausgewählte Aspekte der Umsetzung der kooperativ erfolgten Planung im Unterricht durch Interviews, Gruppendiskussionen, Audiomitschnitte von Planungssitzungen sowie Unterrichtsbeobachtungen untersucht und zur Auswertung die Inhaltsanalyse und die Dokumentarische Methode herangezogen. Die Projektschulen tauschen sich zudem auf mehreren Netzwerktagungen über ihre Erfahrungen aus und diskutieren die individuellen Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozesse. Ziele des Projekts sind die Entwicklung eines evidenzbasierten Modells der Planungskompetenz für inklusiven Unterricht und eines entsprechenden Qualifizierungskonzepts für Sonder- und Regelschullehrkräfte der Sekundarstufe I. In dem Beitrag werden das Projekt skizziert und ausgewählte Ergebnisse aus der ersten Datenerhebung zur Ermittlung der Ausgangslage an den Projektschulen vorgestellt. Katharina Krause (Technische Universität Dortmund), Franz B. Wember (Technische Universität Dortmund): Unterrichtsplanung mithilfe des Universal Design for Learning Professionalisierung angehender Englischlehrkräfte für den inklusiven Unterricht Im Rahmen des Seminars Vorbereitung auf das Praxissemester im Fach Englisch an der TU Dortmund sollen angehende Lehrkräfte aller Schulformen für den inklusiven Englischunterricht qualifiziert werden. Vor dem Hintergrund des Rahmenkonzepts Universal Design for Learning (UDL) lernen Studierende im Seminar, wie sie Lernaufgaben im Englischunterricht mithilfe verschiedener Prinzipien, Methoden, Medien und Materialien so gestalten können, dass von Anfang an unterschiedliche Zugänge zum Lerngegenstand berücksichtigt werden und Lernbarrieren vorgebeugt wird. Vor diesem Hintergrund sollen erste Daten präsentiert werden, die die Auswirkungen der Seminarteilnahme auf die selbsteingeschätzte Selbstwirksamkeit und Einstellung der Studierenden zum inklusiven Unterricht dokumentieren. Zudem wurde untersucht, ob die Teilnahme am Vorbereitungsseminar die Fähigkeit der Studierenden zu steigern vermag, inklusiven Englischunterricht nach den Prinzipien des UDL zu gestalten. 20

3.1.3 Arbeitsgruppe 1.3 Kommunikation und Beratung Lars Anken (Universität Koblenz-Landau): Sonderpädagogische Beratungskompetenz in der inklusiven Schule? Das deutsche Bildungssystem muss sich aktuell und auch zukünftig zwei zentralen Herausforderungen stellen: Zum einen die Umsetzung der UN-Behindertenkonvention mit dem Ziel einer Schule, in der alle Kinder und Jugendlichen aufgenommen und optimal gefördert werden. Zum anderen die Einbettung der Inklusion in Prozesse konkreter Schulentwicklung (Moser/Egger 2017). Insbesondere, da sich damit auch das Aufgabenprofil von Sonderpädagogen, welches klassischerweise zentral um die Aspekte Erziehen und Unterrichten kreist, teilweise radikal mit verändert, geraten diese zunehmend aufgrund alltäglicher Anforderungen in den unterschiedlichsten Kontexten inklusiver Regelschulen unter Veränderungsdruck. Gerade für sie gewinnen in der schulischen Praxis Kommunizieren, Kooperieren und Beraten dabei immer mehr an Bedeutung. Gleichwohl bilden die Ausbildungen dies mehrheitlich (noch) nicht ab. Der Beitrag zeigt anhand typischer schulischer Kommunikationsanlässe, dass es sich bei vielen dieser Herausforderungen in Form von Anfragen gerade auch von Regelschullehrkräften formal um eine bestimmte Form von Beratung, nämlich eigentlich um supervisorische Fragestellungen handelt. Es soll dabei das zwangsweise entstehende Dilemma aufgezeigt werden, wenn einerseits versucht wird, diese Fragen als reine Fachberatung umzudeuten und andererseits supervisorisch ohne supervisorische Kompetenz gearbeitet wird. Katharina Felbermayr (Universität Wien): Irgendwann muss eine Entscheidung getroffen werden! Bildungsentscheidungen am Übergang Schule-Beruf im Kontext der Inklusiven Pädagogik Der Übergang von der (Pflicht-)Schule in die weiterführende Bildung, Ausbildung, Beschäftigung ist für Jugendliche und deren Eltern mit vielen Fragen und Herausforderungen verbunden. Besonders für Jugendliche mit Behinderung stellt sich zudem die Frage nach dem Setting, sowohl in Hinblick auf weiterführende Schulen als auch berufliche Ausbildungsformen. Irgendwann muss von den Jugendlichen und deren Eltern/Familien eine Bildungsentscheidung getroffen werden, die maßgeblichen den weiteren Lebensweg prägt (vgl. Ecarius et al. 2014; Geppert 2017). Die Motive für Bildungsentscheidungen sind vielfältig und werden unter verschiedenen theoretischen Gesichtspunkten erörtert. Im Allgemeinen wird zwischen entscheidungstheoretischen (Rational- Choice-Theory) und reproduktionstheoretischen Ansätze (Bourdieus Habitus und Kapitalsorten) unterschieden (vgl. Miethe/ Dierckx 2014). Im Rahmen des Vortrages wird der Frage nachgegangen, wie Jugendliche mit Sinnesbehinderung und deren Eltern am Übergang den Entscheidungsprozess erleben und wie Bildungsentscheidungen getroffen werden. Dabei wird bewusst die Gruppe der Sinnesbehinderten fokussiert, da deren persönliche Erfahrungen am Übergang bislang eher selten berücksichtigt wurden. Die Daten werden im Rahmen des FWF-Projektes Kooperation für Inklusion in Bildungsübergängen (Projektnummer: P-29291; Leitung: Helga Fasching; http://kooperation-fuer-inklusion.univie.ac.at/) erhoben. In dieser Mixed-Methods Längsschnittstudie werden Jugendliche mit Behinderung und deren Eltern/Familien mittels narrativer Interview an verschiedenen Punkten des Bildungsüberganges befragt. Der Forschungsprozess wird dabei von der konstruktivistischen Grounded-Theory-Methodologie nach Charmaz (2014) geleitet. Bronfenbrenner, U. (1981): Die Ökologie der menschlichen Entwicklung. Natürliche und geplante Experimente. Stuttgart: Klett-Cotta. Charmaz, K. (2014): Constructing Grounded Theory. Thousand Oaks: Sage. Ecarius, J./ Miethe, I./ Tervooren, A (2014): Bildungsentscheidungen im Lebenslauf. Dis- /Kontinuitäten, Paradoxien und soziale Ungleichheit. Eine Einleitung. In: Miethe, I./ Ecarius, J./ Tervooren, A. (Hrsg.): Bildungsentscheidungen im Lebenslauf. Perspektiven qualitativer Forschung. Opladen u.a.: Barbara Budrich, 9-15. 21