INHALT. Vorwort Rechtliche Grundlagen... 5

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Transkript:

INHALT Vorwort... 4 Rechtliche Grundlagen... 5 Allgemeine Pflichtkennzeichnung bei vorverpackten Lebensmitteln... 8 Bezeichnung... 12 Zutatenverzeichnis hier steht, was drin ist (meistens)... 16 Allergenkennzeichnung... 24 Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum... 26 Nährwertkennzeichnung fast immer Pflicht.... 30 Zusätzliche Nährwertangaben.... 32 Füllmenge und Preis wie viel Ware gibt s fürs Geld?.... 34 Herstellerinformationen Wer ist eigentlich verantwortlich?... 38 Pflichtangaben bei bestimmten vorverpackten Lebensmitteln... 40 Herkunftsangaben... 42 Besondere Hinweispflichten... 46 Bio-Lebensmittel... 48 Nahrungsergänzungsmittel Nährstoffe für Gesunde.... 52 Phytosterinangereicherte Lebensmittel ein Beispiel für Novel Food... 54 Spezialvorschriften für ausgewählte Produktgruppen... 56 Werbung und Wahrheit: Vorschriften für freiwillige Angaben... 62 Nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben... 64 frei-von-werbung.... 68 Allgemeine Pflichtangaben bei unverpackten Lebensmitteln.... 73 Allergeninformationen bei unverpackten Lebensmitteln... 78 Besondere Pflichtangaben bei unverpackten Lebensmitteln... 80 Gentechnik, Öko-Landbau und Bestrahlung.... 82 Pflichtangaben für bestimmte Produktgruppen... 83 Marken, Siegel und Co.... 86 Regional- und Herkunftszeichen... 87 Gesetzlich geschützte Bezeichnungen.... 88 Herstellungsweise, Umwelt und Klima... 89 Besondere Wahl der Zutaten... 90 Testergebnisse... 91 Reklamation und Information... 92 Stichwortverzeichnis... 93 Medien... 96 3

Vorwort Pünktlich zum 30. Geburtstag des Klassikers Achten Sie aufs Etikett trat die europäische Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) in Kraft. Es gibt nun noch mehr Vorschriften für noch mehr Produkte und sie gelten nicht nur für Lebensmittel im Laden, sondern auch für den Online-Handel. Kein Wunder, dass nun auch diese kleine Broschüre die 100-Seiten-Marke erreicht hat. Die neuen Vorschriften spiegeln den Wunsch des Gesetzgebers wider, die Verbraucher möglichst umfassend und ehrlich zu informieren. So ist die LMIV zunächst einmal als Höchstleistung interkultureller Verständigung zu verstehen. In allen 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union findet man nun Informationen über allergene Zutaten oder auch Hinweise zur Herkunft bestimmter Lebensmittel auf dem Etikett. Ob das mehr an Informationen auch zu mehr Informiertheit führt, steht auf einem anderen Blatt. Konsumentenstudien zeigen, dass die Orientierung immer schwieriger wird, je größer die Informationsdichte auf der Verpackung ist. Einfache, leicht erkennbare Symbole etwa zum Gesundheitswert eines gesamten Produktes gibt es bislang nur in einzelnen europäischen Staaten, wie Schweden, Finnland oder auch Großbritannien. Vielleicht ist aber mit der neuen LMIV nun auch ein Höhepunkt der Kennzeichnungsvorschriften erreicht. Das werden die folgenden Auflagen zeigen. An dieser Stelle sei unserer Autorin Dr. Christina Rempe gedankt, die diesen Rechts-Tsunami wieder in wohlsortierte Kapitel gegossen hat, unserem Fachbeirat und allen Rechts-Experten, die sich die Zeit genommen haben, die Texte zu prüfen. Mein Dank geht auch an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, das uns dabei unterstützt, auch in schnelllebigen Zeiten Medien mit hoher fachlicher Qualität zu erarbeiten. Gesa Maschkowski, BLE 4

Rechtliche Grundlagen Die drei Grundpfeiler des Lebensmittelrechts sind: Schutz vor Gesundheitsgefahren Schutz vor Täuschung sachgerechte Information 5

Rechtliche Grundlagen Das Lebensmittelrecht ist innerhalb der Europäischen Union (EU) weitgehend vereinheitlicht. Insgesamt gibt es mehr als 200 nationale und europäische Rechtsnormen. Sie regeln die Herstellung, die Kennzeichnung und das Inverkehrbringen von Lebensmitteln. Sie sollen sicherstellen, dass die grundlegenden Ziele des Lebensmittelrechts erfüllt werden. Das sind: der Schutz vor Gesundheitsgefahren, der Schutz vor Täuschung und die sachgerechte Information. 6

Das bedeutet: Gesundheitsschädliche Lebensmittel dürfen nicht in den Verkehr gebracht werden. Die Verpackung und die Produktaufmachung dürfen nicht über die tatsächlichen Eigenschaften des Lebensmittels täuschen; und alle Angaben auf dem Etikett Pflichtangaben genauso wie freiwillige Informationen müssen leicht lesbar, (unmiss)verständlich und richtig sein. Dies sind die grundlegenden Anforderungen für eine sachgerechte Verbraucherinformation. Weitergehende Informationen, etwa Warnungen oder Rückrufaktionen, werden auch von Behörden kommuniziert, beispielsweise über das Portal www.lebensmittelwarnung.de. Andere Informationen erhält man auf Antrag nach dem Verbraucherinformationsgesetz, beispielsweise Ergebnisse der Lebensmittelüberwachung. Die zentrale Norm über lebensmittelbezogene Verbraucherinformationen ist die europäische Lebensmittelinformationsverordnung kurz LMIV. Sie gilt seit Dezember 2014 und ersetzt die Lebensmittelkennzeichnungsverordnung, die in den letzten fast 30 Jahre die Pflichtkennzeichnung für vorverpackte Lebensmittel geregelt hat. Trotzdem bleibt auf dem Etikett vieles beim Alten. Neu ist beispielsweise die Pflicht zur Nährwertkennzeichnung. Wie der Name schon sagt, regelt die Lebensmittelinformationsverordnung auch mehr als die reine Verpackungskennzeichnung: Die Informationspflichten gelten auch für den Einkauf jenseits des Supermarktes, etwa im Internet. Neu ist auch die Pflicht zur Allergeninformation bei unverpackter Ware. Neue Informationspflichten beim Online-Einkauf Wer im Katalog oder Internet einkauft, kann die Verpackung erst bei Lieferung in Augenschein nehmen. Deswegen müssen praktisch alle Angaben, die auf dem Etikett Pflicht sind, auch bei der Bestellung aus der Ferne dem sogenannten Fernabsatzhandel vor dem Bezahlen verfügbar sein. Lediglich das Mindesthaltbarkeits- beziehungsweise das Verbrauchsdatum müssen nicht angegeben werden. 7

Allgemeine Pflichtkennzeichnung bei vorverpackten Lebensmitteln Diese Angaben müssen grundsätzlich auf allen vorverpackten Lebensmitteln stehen: Bezeichnung (Name des Lebensmittels) Zutatenverzeichnis, inklusive Hervorhebung allergener Zutaten und einer Mengenangabe von Zutaten, falls sie werblich auf dem Etikett hervorgehoben oder anderweitig mit dem Lebensmittel in Verbindung gebracht werden Mindesthaltbarkeitsdatum oder Verbrauchsdatum Nährwerttabelle mit Angaben zum Brennwert und den Gehalten an Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß sowie Salz bezogen auf 100 Gramm beziehungsweise 100 Milliliter Füllmenge Name oder Firma und Anschrift des Herstellers, Verpackers oder eines in der EU niedergelassenen Herstellers, Verpackers oder Importeurs Los-/Chargen-Nummer, falls das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mit Tag und Monat angegeben wurde 8