Auswertung von Mess- und Ringvergleichen

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Auswertung von Mess- und Ringvergleichen"

Transkript

1 Auswertung von Mess- und Ringvergleichen Dozent: Dr.-Ing. Gerd Ehret Physikalisch-Technische Bundesanstalt 26. Nov Sechste Vorlesung zu Messdatenauswertung und Messunsicherheit (MDA) Modulverantwortlicher: Prof. Dr.-Ing. R. Tutsch, iprom, TU Braunschweig 1 Auswertung von Messvergleichen mit Referenzlabor In dieser Vorlesung wird die Anwendung des t-tests und des Chi2-Tests auf eines der zentralen Themen der Metrologie gezeigt, welches die Durchführung von Ringvergleichen ist. Wesen der Metrologie ist, dass Messgrößen auf die SI-Einheiten zurückgeführt werden, damit sie weltweit vergleichbar sind. Um die Vergleichbarkeit von Ergebnissen unterschiedlicher gesetzlich geprüfter Laboratorien, seien dies Staatsinstitute verschiedener Länder oder Kalibrierlaboratorien innerhalb eines Landes, zu gewährleisten, werden Ringvergleiche durchgeführt. Dazu wird beispielsweise ein Messobjekt (Prüfkörper) rumgeschickt und jedes beteiligte Labor misst an demselben Objekt eine genau spezifizierte Messgröße nach einem vorgegebenen Verfahren. Um die Ergebnisse miteinander zu vergleichen, werden die statistischen Verfahren der Hypothesentests auf Gleichheit der Mittelwerte und der Standardabweichungen eingesetzt. Es wird bei der Verwendung des t-tests danach unterschieden, ob die Nullhypothese getestet wird, dass Mittelwerte der Laboratorien mit einem Erwartungswert (dem Referenzwert) 1

2 übereinstimmen. Der Referenzwert wird beispielsweise von einem Referenzlabor zur Verfügung gestellt, das die Möglichkeit hatte, mit deutlich mehr Aufwand und genaueren Geräten, messen zu können. Für den Vergleich wird die zu vergleichende Messgröße normiert, wie wir in der letzen Vorlesung schon kennengelernt hatten. Wir betrachten die Messergebnisse mit Größenwerten x i für i = 1,..., N und Unsicherheiten u i von N Laboratorien (Partner des Ringvergleichs). Die standardnormalverteilen Zufallsgrößen, die die Differenz zwischen dem Ergebnis eines Labors bezogen auf den Referenzwert repräsentieren, werden auch Z-Scores oder Z-Werte genannt. Sie werden genutzt, wenn z. B. das Messergebnis eines Partners i mit dem Referenzwert (Erwartungswert, Mittelwert) verglichen werden soll. Liegt das Messergebnis des Partners i oberhalb des Referenzwertes so ist der Z-Wert positiv, liegt das Messergebnis unterhalb des Erwartungswertes so ist der Z-Wert negativ. Um den Z-Wert zu bestimmen, muss der Mittelwert µ und die Standard-Abweichung σ der zu Grunde liegenden Verteilung bekannt sein. Es reicht nicht aus nur die empirischen Werte (empirischer Mittelwert und empirische Varianz) aus den Stichproben zu kennen. Ist X eine Zufallsvariable mit dem Erwartungswert E(X) = µ und der Varianz Var(X) = σ 2 erhält man die zugehörige standardisierte Zufallsgröße Z durch: Z = X µ σ (1) Für den Erwartungswert und die Varianz von Z gilt: E(Z) = E ( X µ σ Var(Z) = Var ( X µ σ ) = 1 (E(X) µ) = 0 σ ) = Var ( X µ σ ) = 1 σ 2 Var(X) = 1 In Abb.1 ist eine Standard-Normalverteilung mit den Z-Scores (Z-Werten) dargestellt. Z-Scores können nur berechnet werden, wenn die zugrundeliegende Verteilung bekannt ist (im Gegensatz zum T-Test: hier müssen die Grundverteilungen nicht bekannt sein). (Hinweis: In der Abb.1 sind auch noch T-Scores aufgetragen. T-Scores sind eine skalierte Z-Verteilung mit Erwartungswert 50 und Standardabweichung 10). Entsprechend [ISO13528] kann der Z-Wert für den Vergleich eines Messwertes x i eines Labors i mit dem Referenzwert x ref der eine Standardabweichung (Standardunsicherheit) σ ref hat, verglichen werden. Es wird folgender Z-Score berechnet und anschließend bewertet: z i = x i x ref σ ref (2) Nach [ISO13528] gibt es die folgende übliche Interpretation für die Bewertung: MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

3 Abbildung 1: Die Standard-Normalverteilung N (0, σ 2 ) mit den entsprechenden Z-Werten. Quelle: score Ein Ergebnis mit z i 2.0 ist noch akzeptabel Ein Ergebnis mit 2.0 < z i < 3.0 gibt ein Warnsignal Ein Ergebnis mit z i 3.0 wird als nicht akzeptierbar bewertet. Sind die erweiterten Unsicherheiten des Referenzwertes U ref als auch des Labors U i für das 95,45% Überdeckungsintervall bekannt, so kann der sogenannte En-Wert berechnet werden. In der vorigen Vorlesung hatten wir die Prüfgröße T = x 1 x 2, die prüft ob zwei Stichproben s 2 1 +s2 2 x 1 und x 2 zur selben Grundgesamtheit gehören. Dieser Hypothesentest prüft diese Größe auf T > k. Der Parameter k steht hier allgemein für das Quantil, also für z 1 α/2 im Falle der Verwendung der Standardnormalverteilung wie sie hier in Abb. 1 dargestellt ist oder für t 1 α/2,ν im Falle der Verwendung der t-verteilung (α: Signifikanzniveau, ν: Freiheitsgrad). Das Quantil wird in der Metrologie Erweiterungsfaktor genannt. Wenn wir eine Unsicherheit u i eines Labors vorliegen haben, die beispielsweise eine Standardabweichung s i sein kann, und haben wir ein symmetrisches Überdeckungsintervall, wie es bei normalverteilten oder t-verteilten Zufallsgrößen der Fall ist, so ist die halbe Breite des Überdeckungsintervalls U i = ku i. Dabei wird U i die erweiterte Messunsicherheit genannt. MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

4 Jetzt dividieren wir die Prüfgröße T durch das Quantil bzw. den Erweiterungsfaktor k T k = x 1 x 2 k s s 2 2 = x 1 x 2 (ks1 ) 2 + (ks 2 ) 2 und führen die bei Ringvergleichen allgemein verwendete Bezeichnung E n := T/k ein, so dass die Prüfgröße mit U i = ku i wie folgt aussieht: E n = x i x ref U 2 i + U 2 ref (3) Er gibt an, wie gut der Laborwert x i mit dem Referenzwert x ref übereinstimmt. Es werden hier die erweiterten Messunsicherheiten U für k = 2 kombiniert. Da hier mit den erweiterten Unsicherheiten gerechnet wird, liegen die Grenzen der akzeptabeln Werte nicht bei 2 sondern bei 1. E n ist wie folgt zu bewerten (siehe auch [ISO13528]): E n < 1: Die Nullhypothese wird angenommen und gilt als Indikator für eine gute Übereinstimmung E n 1: Die Nullhypothese wird abgelehnt und gilt als Indikator, dass die Messdaten nicht konsistent zueinander sind. 2 Auswertung von Ringvergleichen ohne Referenzlabor 2.1 Vorgehensweise Ringvergleiche zwischen den NMIs ( National Metrology Instituts ), sog. Key-Comparisons dienen u.a. dazu einen Referenzwert (KCRV: key comparison reference value) mit einer zugeordneten Unsicherheit festzulegen. Der Grad der Übereinstimmung der Messdaten von teilnehmenden Instituts i zum Referenzwert ist hier gesucht. Es gibt keinen Referenzwert, weil man a priori nicht davon ausgehen kann, dass es ein Staatsinstitut gibt, das signifikant besser messen kann als alle anderen. Ein mögliches Auswerteverfahren, das häufig Anwendung findet, ist bei [Cox02] beschrieben. Bei diesem Auswerteverfahren müssen folgende 3 Voraussetzungen erfüllt sein: Jeder teilnehmender Partner i (i = 1..N) stellt Messdaten x i mit beigeordneter Messunsicherheit u(x i ) eines Prüflings bereit. Der Prüfling muss eine gute Stabilität - auch während des Transportes - aufweisen. MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

5 Jeder Partner stellt Messdaten zur Verfügung, die unabhängig von den anderen Partnern sind. D.h. es darf keine Messung eines Partners A von einem anderen Partner B abhängen. Die Messdaten jedes Partners (Instituts) sind normalverteilt. Gegeben sind N teilnehmende Institutionen mit i = 1,..., N. Jeder Partner/Institut i stellt ein Messergebnis der Messgröße zur Verfügung, also einen Schätzwert x i und eine zugeordnete Standardmessunsicherheit u(x i ). Der Ablauf der Auswertung sieht wie folgt aus: Schritt 1: Da kein Referenzwert vorliegt, wird in diesem Fall ein gewichteter Mittelwert x aus den Messergebnissen aller Partner bestimmt. Benutze dazu das inverse der Quadrate der zugeordneten Standardmessunsicherheiten als Gewichte: x = x 1/u 2 (x 1 ) + + x N /u 2 (x N ) 1/u 2 (x 1 ) + 1/u 2 (x N ) = x i /u 2 (x i ) u 2 (x i ) (4) Schritt 2: Bestimme die Standardabweichung des gewichteten Mittelwertes u( x) = σ( tildex): 1 u 2 ( x) = 1 u 2 (x 1 ) u 2 (x N ) (5) Schritt 3: Führe einen Konsistenzcheck durch, ob die angegeben Messergebnisse konsistent zeinander sind. Führe dazu den χ 2 -Test durch mit der χ 2 -Variablen (Testgröße T ): T := χ 2 obs = (x 1 x) 2 u 2 (x 1 ) + + (x n x) 2 u 2 (x N ) (6) Diese Testgröße weist eher einen kleinen Wert auf, wenn alle Partner recht dicht am Mittelpartner liegen und natürlich umgekehrt. Vergleiche dieses Testgröße mit der χ 2 (ν) -Verteilung mit Freiheitsgrad ν = N 1 (N Anzahl der Partner), die am Messvergleich teilgenommen haben. Der Konsistenzcheck schlägt fehl, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist: Pr{χ 2 (ν) > T } < 0.05 (7) Pr steht für Probability (Wahrscheinlichkeit). Der χ2 -Test verlangt als Voraussetzung, dass die Messergebnisse normalverteilt sind. MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

6 Schritt 4: Falls der Konsistenzcheck nicht fehl schlägt, wird der Wert x als Referenzwert (KCRV: key comparison reference value) x ref akzeptiert mit der Unsicherheit u(x ref ) = u( x). Nun kann der Grad der Übereinstimmung d i = x i x ref der Partner i = 1,... N mit dem Referenzwert x ref wie folgt bestimmt werden. Wir definieren die normierten Gewichte w i : w i := u2 (x ref ) u 2 (x i ) (8) Der Referenzwert x ref x ergibt sich wie folgt: x ref = w i x i (9) Aus Gl.(5) ergibt sich, dass die Summe der Anteile gleich Eins ist, d.h. w i = 1 (10) Für den Grad der Übereinstimmung erhalten wir: d i = x i x ref = x i j=1 w j x j = x i w i x i j=1 j i w j x j = (1 w i )x i j=1 j i w j x j (11) Wenn die Messungen nicht gegenseitig voneinander abhängen, so kann zur Berechnung der Unsicherheit von d i, das Gesetz der Fortpflanzung der Unsicherheiten angewendet werden. (Hinweis: Sind ein Modell mit y = f(x 1, x 2 ) und die dazugehören Unsicherheiten u(x 1 ) sowie u ( x 2 ) gegeben, so ergibt sich die Unsicherheit von ( y bei ) Nichtkorrelation ( ) von x 1 und x 2 nach dem Gesetz der Fehlerfortpflanzung zu: u 2 f (y) = x 1 u 2 f (x 1 ) + x 2 u 2 (x 2 )) Für die Unsicherheit der Differenz d i ergibt sich somit: u 2 (d i ) = ( ) 2 di u 2 (x i ) + x i = (1 w i ) 2 u 2 (x i ) + ( ) 2 di u 2 (x j ) (12) j=1 j i x j w j 2 u 2 (x j ) (13) j=1 j i = ((1 w 2 i ) w 2 i )u 2 (x i ) + w j 2 u 2 (x j ) (14) j=1 MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

7 Mit Gl.(8) ergibt sich: u 2 (d i ) = (1 2 w 2 i )u 2 (x i ) + j=1 w j u 2 (x ref ) (15) Mit Gl.(8) und Gl.(10) ergibt sich daraus: u 2 (d i ) = u 2 (x i ) 2u 2 (x ref ) + u 2 (x ref ) w j = u 2 (x i ) u 2 (x ref ) (16) j=1 Auch hier kann nun wieder ein En-Wert angeben werden. Da alle Größen normalverteilt sind, sind die erweiterten Unsicherheiten für einen Erweiterungsfaktor von k = 2, U(x i ) = k u(x i ) = 2 u(x i ). Damit lässt sich der En-Wert mit Gl.(3) bestimmen, der den Grad der Übereinstimmung des beteiligten Partners i mit dem Referenzwert angibt. E n (x i ) = d i 2 u 2 (d i ) (17) Es gelten wieder die Aussagen von Kapitel 1: E n < 1 ist ein Indikator für eine gute Übereinstimmung. E n 1 ist ein Indikator, dass die Messdaten nicht konsistent zueinander sind. 2.2 Beispiel 5 Partner messen ein Massestück von ca. 100 g. Die Ergebnisse der Partner sind wie folgt (alle Angaben sind in g): i x i /g u(x i )/g Als Ergebnis erhalten wir: x ref = und u ref = Mit der Testgröße T = ergibt sich die Wahrscheinlichkeit Pr{χ 2 (ν) > T } = Da die Wahrscheinlichkeit größer als 0.05 ist, schlägt der Konsistenzcheck nicht fehl, d.h die Daten der 5 Messpartner sind konsistent. Für die Abweichungen d i erhalten wir: [ ]. MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

8 Für die En-Werte erhalten wir: [ ]. Das heisst der Partner 5 ist in bester Übereinstimmung mit dem Referenzwert. Der Octave-/Matlab-Code dazu lautet (Hinweis zu Octave: Evtl. ist die Funktion chi2pdf in Octave noch nicht vorhanden. Dann zuerst das Paket statistics installieren, pkg install -forge package name mit package name = statistics): % clear all; x = [99.82, 99.05, 99.17, 99.20,99.38]; u_x = [ , 0.86, 0.82, 0.98]; U_x = 2*u_x; % Anzahl der Freiheitsgrade nu = 4; % Schritt 1: x_ref = sum(x./(u_x).^2)./ sum(1./(u_x).^2) % Schritt 2: u_ref = sqrt(1./sum(1./(u_x).^2)) % Schritt 3: T = sum((x-x_ref).^2./(u_x.^2)) % Bestimme die Wahrscheinlichkeit Pr der Chi^2-Verteilung für Chi^2(\nu) > T: Pr = 1 - chi2pdf(t,nu) % Schritt 4: Grad der Übereinstimmung d = x-x_ref; u_d = sqrt(u_x.^2 - u_ref.^2) En = d./(2*sqrt(u_d.^2)) MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

9 2.3 Identifikation von Ausreißern und Konsistenzcheck Wir wollen uns hier noch etwas genauer anschauen, wie man feststellt, ob die Messdaten eines Ringvergleiches konsistent sind und wie man mit Inkonsistenten umgeht. Als Ausreißer werden häufig Messwerte deklariert, deren Abweichungen größer als 3 mal die erweiterte Messunsicherheit des Referenzwertes [GuideKey] sind. Diese Ausreißer werden in Abstimmung mit den Partner gelöscht. Anschließend werden die verbliebenen Daten auf statistische Konsistenz überprüft. Wir haben dazu bereits in Gl.(6) und Gl.(7) eine Formel angeben mit der überprüft werden kann, ob die angebenen Messergebnisse (Messwert + Unsicherheiten) konsistent zu dem Referenzwert und deren Unsicherheit ist. Die Testgröße T basiert auf dem Birge-Test, welche ebenso ein Test auf die Konsistenz der Messdaten in einem Ringvergleich ist. Der Birge-Test ist wie der χ 2 -Test nur unter folgenden Bedingungen gültig: Die gemessenen Messwerte x i der N Institute sind unkorreliert Man benötigt Kenntnis über die Verteilungsdichtefunktionen. Es wird vorausgesetzt, dass die Größen normalverteilt mit den Unsicherheiten u(x i ) bzw. den Varianzen σ i sind. Das Birge-Verhältnis ist -bis auf die Anzahl der Freiheitsgrade- die Prüfgröße des Chi2-Tests (siehe vorherige Vorlesung, Gl.(61)). Es wird folgendes geprüft (H 0 : Nullhypothese, H a : Alternativhypothese): H 0 u 2 partner = u 2 ref : Die Stichprobe gehört zu einer Grundgesamtheit mit Varianz u 2 ref H a u 2 partner u 2 ref : Die Stichprobe gehört nicht zu einer Grundgesamtheit mit Varianz u 2 ref Das Birge-Verhältnis ist definiert als das Verhältnis der Streuungen der Unsicherheiten aller Partner (bezeichnen wir mit u partner ) zu der Unsicherheit des Referenzwertes u ref. Es wird wie folgt definiert: R 2 B = u2 partner u 2 ref vgl. 5. Vorlesung, Gl.(61), ( ) 2 s T = ν (18) σ 0 (Hinweis: ν ist die Anzahl der Freiheitsgrade. Bei N teilnehmenden Partner ist ν = N 1) MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

10 Die Unsicherheit aller Partner ist wie folgt definiert: u 2 partner := [ ] 2 xi x ref u(x i ) ( (N 1) N 1 u(x i ) ) 2 Entsprechend Gl.(5) ist die Unsicherheit des Referenzwertes wie folgt gegeben: 1 u 2 ref = 1 u 2 (x 1 ) u 2 (x N ) Damit ergibt sich für das Birge-Verhältnis: R 2 B = 1 N 1 ( xi x ref u 2 (x i ) ) 2 (19) Vergleicht man das Birge-Verhältnis mit der Testgröße T in Gl.(6) so ergibt sich der Zusammenhang: R 2 B = 1 N 1 T (20) Bei dem Konsistenzcheck mit dem Birge-Verhältnis wird untersucht, ob R B 1: Konsistenzcheck ok. R B > 1: Konsistenzcheck schlägt fehl. Wenn R B > 1 ist, bedeutet dies, dass entsprechend Gl.(19) die Unsicherheiten der Partner u(x i ) nicht zu der Unsicherheit des Referenzwertes u(x ref ) passen. Die gemessenen Daten x i der Partner sind inkonsistent. Für unser Beispiel in Kapitel 2.2 ergibt sich ein R B = Damit schlägt der Birge-Test nicht fehl und die Daten sind danach konsistent. Für die Auswertung eines Ringvergleichs ist es empfehlenswert sowohl das Birge-Verhältnis als auch den χ 2 -Test (siehe Gl.(7)) durchzuführen und zu prüfen, ob beide Tests ok sind. Häufig wird das Birge-Verhältnis in Gl.(19) umgeschrieben und in folgender Form dargestellt: R 2 B = w i (x i x ref ) 2 N 1 (21) mit den Gewichten w i = 1/σi 2 für i = 1, 2,..., N und dem Referenzwert (gewichteten Mittelwert) x ref = i w ix i / i w i. Der Birge Test kann auch bei korrelierten Messdaten x 1,..., x N, wenn die Kovarianzen σ 12,..., σ (N 1)N gegeben sind, durchgeführt werden, siehe [Kac08]. MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

11 2.4 Anpassung der Gewichtsfaktoren für konsistente Werte Der Leitfaden zum Erstellen eines Key Comparison Reports [GuideKey] empfiehlt bei einen Birge-Verhältnis deutlich größer als eins die Anwendung der Mandel-Paule Methode, welches zu einem angepassten Referenzwert und Varianz führt und dadurch dann ein Birge- Verhältnis kleiner Eins erreicht werden kann. Ein Beispiel dazu ist im Anhang B im [GuideKey] zu finden. Im folgenden schauen wir uns das Prinzip von Mandel und Paule an, das in der Publikation [Pau82] zu finden. Es werden zwei eher künstliche Beispiele gewählt, um das Prinzip besser zu verstehen. Im Beispiel I wird eine Messgröße mit zwei verschiedenen Methoden (bzw. zwei verschiedenen Partnern) A und B gemessen. Die gemessenen Werte sind in Tab. 1 angegeben. Hiermit können wir einen gleichgewichteten Mittelwert berechnen: Mittelwert x I : Tabelle 1: Messdaten des Beispiels I Methode/Partner A B Gemessener Wert x i x I = 1 N = 8.1 (22) Intuitiv würden wir jedoch sagen, dass wir den Messdaten mit der Methode A mehr vertrauen schenken würden, als den Messdaten mit der Methode B, da die Messdaten der Methode A weniger streuen als die Messdaten mit der Methode B. Als zweites Beispiel betrachten wir, dass die Methoden (bzw. Partner) A und B ähnlich genau messen, jedoch werden mit der Methode A deutlich mehr Wiederholungen als mit Methode B durchgeführt. Tabelle 2: Messdaten des Beispiels II Methode/Partner A B Gemessener Wert x i Für den gleichgewichteten Mittelwert erhalten wir: x II = 1 N x i = 5.3 (23) Alternativ könnte man hier jedoch auch den Mittelwert von A und B ausrechnen und daraus MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

12 dann den Mittelwert nehmen. Wir erhalten dann den Mittelwert x II,AB : x II,A = 1.533, x II,B = x II,AB = (24) Um bei den beiden Beispielen I und II konsistente Referenzwerte zu erhalten, bedient man sich zunächst dem gewichteten Mittelwerten, dem wir mit x ref bezeichnen. x ref = w i x i x ref = (25) w i Die statistische Theorie zeigt, dass die Varianz des gewichteten Mittelwertes x ref minimiert wird, wenn die Gewichte als Reziprokwert der Varianz berechnet werden, also: w i = 1 Var(x i ) (26) Der Referenzwert kann jedoch auch aus den Mittelwerten berechnet werden, also: x ref = M w i x i x M ref = (27) w i Die Varianz eines Mittelwertes berechnet sich zu (N i : Anzahl der Wiederholungen für den Mittelwert x i ): Var( x i ) = Var(x i) N i (28) Berechnen wir damit aus dem Beispiel II die Varianz der Methode A und die Varianz der Methode B, so erhalten wir: Var( x II,A ) = mit N i = 6 und Var( x II,B ) = mit N i = 2 (29) Wir sehen, dass die Varianz der Methode B sehr klein ist. Jedoch liegen die Mittelwerte der Methoden A und B sehr weit auseinander und somit sind die beiden Varianzen der Mittelwerte nicht konsistent zueinander. Es ist durchaus üblich, dass man bei unterschiedlichen Messdatensätzen sehr unterschiedliche Varianzen erhält. Die Frage ist, welche Varianz weist man nun sinnvollerweise den Mittelwerten zu x II,A und x II,B zu. Die Varianz für Beispiel II wird dann z.b. für die beiden Mittelwerte wie folgt aussehen MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

13 (Den Index II lassen wir hier der Einfachheit halber weg.). Wir führen dazu eine zunächst unbekannte Varianz Var(x b ) ein, deren Ermittlung iterativ bestimmt wird, siehe weiter unten. Der Index bet steht für between. und Var( x A ) = Var(x A) 6 Var( x B ) = Var(x B) 2 In dem Beispiel II sind die beiden Varianzen: + Var(x bet ) (30) + Var(x bet ) (31) Var(x A ) = 6 (x A,i x A ) = und Var(x B ) = (32) Für vernünftige Varianzen der Mittelwerte fügt man eben noch eine Varianz Var(x bet ) hinzu. Wenn die Varianzen der Methode A und B ähnlich sind, wie hier im Beispiel II, so kann eine gemeinsame (gepoolte) Varianz für den der beiden Methoden berechnet werden (siehe auch 5. Vorlesung, Gl.(49)): Var(x) = 6 (x A,i x A ) (x B,i x B ) 2 (6 1) + (2 1) = (33) so dass dann die Varianzen für die Mittelwerte wie folgt berechnet werden: und Var( x A ) = Var( x B ) = Var(x bet ) (34) + Var(x bet ) (35) Im folgenden wollen wir uns nun anschauen, wie man die Varianz Var(x bet ) iterativ bestimmt. Es wird als Mandel-Paule-Methode bezeichnet. Für eine vernünftige Gewichtung des Mittelwertes x i mit w i Größe berechnet: w i = = 1/ Var( x i ) wird folgende [ ] 1 Var(xi ) + Var(x bet ) (36) N i Sie nimmt nicht einfach die Varianzen des Mittelwertes, sondern modifiziert diese mit der noch unbekannten Varianz Var(x bet ). MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

14 Aus der Definition der Gewichten erhalten wir die Relation: w i Var( x i ) = 1 (37) Für einen gegebenen Satz von Gewichten w i kann die Varianz der Mittelwerte x i in Bezug auf den Referenzwert x ref berechnet werden: w i Var( x i ) = M w i ( x i x ref ) 2 M 1 (38) (Hinweis: Der Referenzwert x ref wird entsprechend Gl.(27) berechnet.) Wir erhalten als Bedingung M w i ( x i x ref ) 2 = 1 (39) M 1 Den Referenzwert können wir jedoch nur dann berechnen, wenn wir die Gewichte kennen, die sich aus Gl.(36) bestimmen lassen. Hier kennen wir jedoch noch nicht die Var(x bet ), die wir jedoch auf Grund der Bedingung in Gl.(39) iterativ bestimmen können. Für die iterative Lösung definieren die Funktion F (Var(x bet )): F (Var(x bet )) := M w i ( x i x ref ) 2 (M 1) =! 0 (40) Der Einfachheit halber definieren wir v := Var(x bet ). Wir entwickeln die Gleichung in eine Taylorreihe bis zum linearen Glied und damit F (v 0 + dv 0 ) F 0 + dv 0 = ( ( F v ) F 0 F v Berechnen wir die partielle Ableitung, erhalten wir: ) v=v 0 dv 0! = 0 (41) v=v0 (42) dv 0 = F 0 [ M ] wi 2( x i x ref ) 2 v=v 0 (43) Wir führen hier den Iterationsindex k ein. Den angepassten neuen Wert v k+1 erhalten wir MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

15 durch: v k+1 = v k + dv k (44) Falls während der Iteration ein negativer Wert v k+1 auftritt wird dieser zu Null gesetzt. Exemplarisch zeigen wir das an dem Beispiel II. Wir starten zunächst mit einen Anfangswert von v 0 = Var(x bet ) = 100. Wir berechnen die Gewichte w i entsprechend Gl.(36). Wir erhalten dann: w A = und w B = (45) Die Mittelwerte für Methode A und B haben wir bereits in Gl.(24) bestimmt mit: x A = und x B = (46) Wir erhalten dann folgende Werte (F k wird mit Gl.(40) berechnet): Tabelle 3: Ergebnis für 3 Iterationen Iterations- Referenzwert F k dv k v Nr. k x ref,k e e e e e Die Iteration kann hier schon bei k= 3 abgebrochen werden, da dv k bereits kleiner als 10 5 ist. Als konsistenter Referenzwert ergibt sich: x ref = mit einer gepoolten Varianz von Var(x ref ) = (47) MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

16 Der dazu gehörige Quellcode für Octave/Matlab sieht wie folgt aus: % Beispiel II: Iteration nach Mandel und Paule clear all x= [2.0,1.0,1.5,1.8,1.2,1.7,16.3,16.8] x_a = [2.0,1.0,1.5,1.8,1.2,1.7] N_A = length(x_a) x_b = [16.3,16.8] N_B = length(x_b) bar_x = mean(x) bar_x_a = mean(x_a) bar_x_b = mean(x_b) bar_x_ab = mean([bar_x_a,bar_x_b] ) % Varianzen Var_A_mittel = std(x_a).^2/5 Var_B_mittel = std(x_b).^2/2 Var_A = std(x_a).^2 Var_B = std(x_b).^2 Var_x = (Var_A * 5 + Var_B * 1)/( ) % Anzahl der Methoden/ Partner M M = 2 % Startwert für Var_x_bet Var_x_bet(1) = 100; v_0 = Var_x_bet(1); % Berechnung der Gewichte w_a(1) = (Var_A/N_A + v_0)^-1 w_b(1) = (Var_B/N_B + v_0)^-1 k =1 x_ref(k) = (w_a(k) * bar_x_a + w_b(k) * bar_x_b ) / (w_a(k) + w_b(k)) F_0 = w_a(k)*(bar_x_a - x_ref(k)).^2 + w_b(k)*(bar_x_b - x_ref(k)).^2 -(2-1) dv(k) = F_0 /(w_a(k).^2*(bar_x_a - x_ref(k)).^ w_b(k).^2*(bar_x_b - x_ref(k)).^2) MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

17 v(k) = v_0 + dv(k) % Anzahl der Iterationen wird hier auf 3 gesetzt number_iterations = 3; for k=1:number_iterations w_a(k+1) = (Var_A/N_A + v(k))^-1 w_b(k+1) = (Var_B/N_B + v(k))^-1 x_ref(k+1) = (w_a(k+1) * bar_x_a + w_b(k+1) * bar_x_b ) / (w_a(k+1) + w_b(k+1)) F(k) = w_a(k+1).*(bar_x_a - x_ref(k+1)).^2 + w_b(k+1).*... (bar_x_b - x_ref(k+1)).^2 -(2-1) dv(k) = F(k)./(w_A(k+1).^2.*(bar_x_A - x_ref(k+1)).^ w_b(k+1).^2*(bar_x_b - x_ref(k+1)).^2) v(k+1) = v(k) + dv(k) end Literatur [Cox02] M. G. Cox: The evaluation of key comparison data, Metrologia 39, (2002) [ISO13528] ISO: Statistical methods for use in proficency testing by interlaboratory comparison, Second edition , corrected version [DIN1319] DIN 1319 Teil 1, Ausgabe Januar 1995 Titel: Grundlagen der Messtechnik Grundbegriffe. Herausgeber: DIN Deutsches Institut für Normung e.v. Beuth-Verlag GmbH, Berlin Wien Zürich. [Kac08] R.N.Kacker, A.B.Forgbers R. N. Kacker, A. B. Forbes, R. Kessel and K. Sommer Bayesian posterior predictive p-value of statistical consistency in interlaboratory evaluations Metrologia (2008) [GuideKey] Guidelines for CCPR Key Comparison Report Preparation, [ISO17011] ISO/IEC 17011:2005 [Pau82] R.C. Paule, J. Mandel: Consensus Values and Weighting Factors, J. Res. NBS, Vol.87, No.5, (1982) MDA, 6.V, iprom, Version: gerd.ehret@ptb.de

Statistisches Testen

Statistisches Testen Statistisches Testen Grundlegendes Prinzip Erwartungswert Bekannte Varianz Unbekannte Varianz Differenzen Anteilswert Chi-Quadrat Tests Gleichheit von Varianzen Prinzip des Statistischen Tests Konfidenzintervall

Mehr

Konfidenzintervalle Grundlegendes Prinzip Erwartungswert Bekannte Varianz Unbekannte Varianz Anteilswert Differenzen von Erwartungswert Anteilswert

Konfidenzintervalle Grundlegendes Prinzip Erwartungswert Bekannte Varianz Unbekannte Varianz Anteilswert Differenzen von Erwartungswert Anteilswert Konfidenzintervalle Grundlegendes Prinzip Erwartungswert Bekannte Varianz Unbekannte Varianz Anteilswert Differenzen von Erwartungswert Anteilswert Beispiel für Konfidenzintervall Im Prinzip haben wir

Mehr

DWT 2.1 Maximum-Likelihood-Prinzip zur Konstruktion von Schätzvariablen 330/467 Ernst W. Mayr

DWT 2.1 Maximum-Likelihood-Prinzip zur Konstruktion von Schätzvariablen 330/467 Ernst W. Mayr 2.1 Maximum-Likelihood-Prinzip zur Konstruktion von Schätzvariablen Wir betrachten nun ein Verfahren zur Konstruktion von Schätzvariablen für Parameter von Verteilungen. Sei X = (X 1,..., X n ). Bei X

Mehr

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik 10. Vorlesung - 017 Quantil der Ordnung α für die Verteilung des beobachteten Merkmals X ist der Wert z α R für welchen gilt z 1 heißt Median. P(X < z α ) α P(X z α ). Falls X stetige zufällige Variable

Mehr

Statistische Tests (Signifikanztests)

Statistische Tests (Signifikanztests) Statistische Tests (Signifikanztests) [testing statistical hypothesis] Prüfen und Bewerten von Hypothesen (Annahmen, Vermutungen) über die Verteilungen von Merkmalen in einer Grundgesamtheit (Population)

Mehr

5. Spezielle stetige Verteilungen

5. Spezielle stetige Verteilungen 5. Spezielle stetige Verteilungen 5.1 Stetige Gleichverteilung Eine Zufallsvariable X folgt einer stetigen Gleichverteilung mit den Parametern a und b, wenn für die Dichtefunktion von X gilt: f x = 1 für

Mehr

Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 14

Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 14 Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 14 Dr. Andreas Wünsche TU Bergakademie Freiberg Institut für Stochastik 13. Juli 017 Dr. Andreas Wünsche Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 14 Version: 8. Juli

Mehr

Stichproben Parameterschätzung Konfidenzintervalle:

Stichproben Parameterschätzung Konfidenzintervalle: Stichproben Parameterschätzung Konfidenzintervalle: Beispiel Wahlprognose: Die Grundgesamtheit hat einen Prozentsatz p der Partei A wählt. Wenn dieser Prozentsatz bekannt ist, dann kann man z.b. ausrechnen,

Mehr

Auswertung und Lösung

Auswertung und Lösung Dieses Quiz soll Ihnen helfen, Kapitel 4.6 und 4.7 besser zu verstehen. Auswertung und Lösung Abgaben: 59 / 265 Maximal erreichte Punktzahl: 8 Minimal erreichte Punktzahl: 0 Durchschnitt: 4.78 1 Frage

Mehr

Berücksichtigung der Messunsicherheit bei Vergleichsmessungen am Beispiel von Wärmezählern

Berücksichtigung der Messunsicherheit bei Vergleichsmessungen am Beispiel von Wärmezählern Berücksichtigung der Messunsicherheit bei Vergleichsmessungen am Beispiel von Wärmezählern Moritz Leopoldo Córdova Murillo Physikalisch- Technische Bundesanstalt Fachbereich 7.6 "Wärme" 260. PTB - Seminar

Mehr

Statistik. Sommersemester Prof. Dr. Stefan Etschberger Hochschule Augsburg. für Betriebswirtschaft und internationales Management

Statistik. Sommersemester Prof. Dr. Stefan Etschberger Hochschule Augsburg. für Betriebswirtschaft und internationales Management für Betriebswirtschaft und internationales Management Sommersemester 2015 Prof. Dr. Stefan Etschberger Hochschule Augsburg Testverteilungen Chi-Quadrat-Verteilung Sind X 1,..., X n iid N(0; 1)-verteilte

Mehr

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. 11. Vorlesung /2019

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. 11. Vorlesung /2019 Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik 11. Vorlesung - 2018/2019 Quantil der Ordnung α für die Verteilung des beobachteten Merkmals X ist der Wert z α R für welchen gilt z 1 2 heißt Median. P(X < z

Mehr

Zufallsvariablen. Diskret. Stetig. Verteilung der Stichprobenkennzahlen. Binomial Hypergeometrisch Poisson. Normal Lognormal Exponential

Zufallsvariablen. Diskret. Stetig. Verteilung der Stichprobenkennzahlen. Binomial Hypergeometrisch Poisson. Normal Lognormal Exponential Zufallsvariablen Diskret Binomial Hypergeometrisch Poisson Stetig Normal Lognormal Exponential Verteilung der Stichprobenkennzahlen Stetige Zufallsvariable Verteilungsfunktion: Dichtefunktion: Integralrechnung:

Mehr

Lösungen Klausur Statistik 2/re/soz

Lösungen Klausur Statistik 2/re/soz Lösungen Klausur Statistik /re/soz. Juli 009 1. Hier sind drei Datenreihen spaltenweise angegeben. Bei der Durchführung von verschiedenen Berechnungen ist leider einiges durcheinandergekommen. Zehn Zahlen

Mehr

Klausur zur Vorlesung

Klausur zur Vorlesung Institut für Mathematische Stochastik WS 2006/2007 Universität Karlsruhe 12. Februar 2007 Priv.-Doz. Dr. D. Kadelka Dipl.-Math. W. Lao Aufgabe 1 (15 Punkte) Klausur zur Vorlesung Statistik für Biologen

Mehr

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Dr. Jochen Köhler 1 Inhalt der heutigen Vorlesung Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Zusammenfassung der vorherigen Vorlesung Übersicht über Schätzung und

Mehr

7. Hypothesentests. Ausgangssituation erneut: ZV X repräsentiere einen Zufallsvorgang. X habe die unbekannte VF F X (x)

7. Hypothesentests. Ausgangssituation erneut: ZV X repräsentiere einen Zufallsvorgang. X habe die unbekannte VF F X (x) 7. Hypothesentests Ausgangssituation erneut: ZV X repräsentiere einen Zufallsvorgang X habe die unbekannte VF F X (x) Interessieren uns für einen unbekannten Parameter θ der Verteilung von X 350 Bisher:

Mehr

Einfaktorielle Varianzanalyse

Einfaktorielle Varianzanalyse Kapitel 16 Einfaktorielle Varianzanalyse Im Zweistichprobenproblem vergleichen wir zwei Verfahren miteinander. Nun wollen wir mehr als zwei Verfahren betrachten, wobei wir unverbunden vorgehen. Beispiel

Mehr

Tests für Erwartungswert & Median

Tests für Erwartungswert & Median Mathematik II für Biologen 26. Juni 2015 Prolog Varianz des Mittelwerts Beispiel: Waage z-test t-test Vorzeichentest Wilcoxon-Rangsummentest Varianz des Mittelwerts Beispiel: Waage Zufallsvariable X 1,...,X

Mehr

k np g(n, p) = Pr p [T K] = Pr p [T k] Φ. np(1 p) DWT 4.1 Einführung 359/467 Ernst W. Mayr

k np g(n, p) = Pr p [T K] = Pr p [T k] Φ. np(1 p) DWT 4.1 Einführung 359/467 Ernst W. Mayr Die so genannte Gütefunktion g gibt allgemein die Wahrscheinlichkeit an, mit der ein Test die Nullhypothese verwirft. Für unser hier entworfenes Testverfahren gilt ( ) k np g(n, p) = Pr p [T K] = Pr p

Mehr

3.Wiederholung: Toleranzbereiche Für EX Geg:

3.Wiederholung: Toleranzbereiche Für EX Geg: 3.Wiederholung: Toleranzbereiche Für EX Geg: Vl. 24.2.2017 Schätzfunktion für Güte: Ist X Problem: Feb 17 13:21 > Wir berechnen Bereiche (Toleranzbereiche) für sind untere und obere Grenzen, berechnet

Mehr

3) Testvariable: T = X µ 0

3) Testvariable: T = X µ 0 Beispiel 4.9: In einem Molkereibetrieb werden Joghurtbecher abgefüllt. Der Sollwert für die Füllmenge dieser Joghurtbecher beträgt 50 g. Aus der laufenden Produktion wurde eine Stichprobe von 5 Joghurtbechern

Mehr

Statistische Tests funktionieren generell nach obigem Schema; der einzige Unterschied besteht in der unterschiedlichen Berechnung der Testgröße.

Statistische Tests funktionieren generell nach obigem Schema; der einzige Unterschied besteht in der unterschiedlichen Berechnung der Testgröße. Statistische Tests Testen von Hypothesen Fehlerarten wichtigste statistische Tests Hypothesen Jeder statistische Test beruht auf der Widerlegung einer zuvor aufgestellten Hypothese. Die Widerlegung ist

Mehr

Statistische Tests für unbekannte Parameter

Statistische Tests für unbekannte Parameter Konfidenzintervall Intervall, das den unbekannten Parameter der Verteilung mit vorgegebener Sicherheit überdeckt ('Genauigkeitsaussage' bzw. Zuverlässigkeit einer Punktschätzung) Statistischer Test Ja-Nein-Entscheidung

Mehr

Mathematik für Naturwissenschaften, Teil 2

Mathematik für Naturwissenschaften, Teil 2 Lösungsvorschläge für die Aufgaben zur Vorlesung Mathematik für Naturwissenschaften, Teil Zusatzblatt SS 09 Dr. J. Schürmann keine Abgabe Aufgabe : Eine Familie habe fünf Kinder. Wir nehmen an, dass die

Mehr

4.1. Nullhypothese, Gegenhypothese und Entscheidung

4.1. Nullhypothese, Gegenhypothese und Entscheidung rof. Dr. Roland Füss Statistik II SS 8 4. Testtheorie 4.. Nullhypothese, Gegenhypothese und Entscheidung ypothesen Annahmen über die Verteilung oder über einzelne arameter der Verteilung eines Merkmals

Mehr

Übung 1: Wiederholung Wahrscheinlichkeitstheorie

Übung 1: Wiederholung Wahrscheinlichkeitstheorie Übung 1: Wiederholung Wahrscheinlichkeitstheorie Ü1.1 Zufallsvariablen Eine Zufallsvariable ist eine Variable, deren numerischer Wert solange unbekannt ist, bis er beobachtet wird. Der Wert einer Zufallsvariable

Mehr

Datenanalyse. (PHY231) Herbstsemester Olaf Steinkamp

Datenanalyse. (PHY231) Herbstsemester Olaf Steinkamp Datenanalyse (PHY23) Herbstsemester 207 Olaf Steinkamp 36-J-05 olafs@physik.uzh.ch 044 63 55763 Vorlesungsprogramm Einführung, Messunsicherheiten, Darstellung von Messdaten Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung

Mehr

Mathematik für Biologen

Mathematik für Biologen Mathematik für Biologen Prof. Dr. Rüdiger W. Braun Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 12. Januar 2011 1 Vergleich zweier Erwartungswerte Was heißt verbunden bzw. unverbunden? t-test für verbundene Stichproben

Mehr

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik für Biologen Wiederholung: Verteilungen

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik für Biologen Wiederholung: Verteilungen Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik für Biologen Wiederholung: Verteilungen Noémie Becker & Dirk Metzler 31. Mai 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Binomialverteilung 1 2 Normalverteilung 2 3 T-Verteilung

Mehr

Statistik II für Betriebswirte Vorlesung 2

Statistik II für Betriebswirte Vorlesung 2 Statistik II für Betriebswirte Vorlesung 2 Prof. Dr. Hans-Jörg Starkloff TU Bergakademie Freiberg Institut für Stochastik 26. Oktober 2016 Prof. Dr. Hans-Jörg Starkloff Statistik II für Betriebswirte Vorlesung

Mehr

Statistische Tests für unbekannte Parameter

Statistische Tests für unbekannte Parameter Konfidenzintervall Intervall, das den unbekannten Parameter der Verteilung mit vorgegebener Sicherheit überdeckt ('Genauigkeitsaussage' bzw. Zuverlässigkeit einer Punktschätzung) Statistischer Test Ja-Nein-Entscheidung

Mehr

Klausur zur Vorlesung Analyse mehrdimensionaler Daten, Lösungen WS 2010/2011; 6 Kreditpunkte, 90 min

Klausur zur Vorlesung Analyse mehrdimensionaler Daten, Lösungen WS 2010/2011; 6 Kreditpunkte, 90 min Klausur, Analyse mehrdimensionaler Daten, WS 2010/2011, 6 Kreditpunkte, 90 min 1 Prof. Dr. Fred Böker 21.02.2011 Klausur zur Vorlesung Analyse mehrdimensionaler Daten, Lösungen WS 2010/2011; 6 Kreditpunkte,

Mehr

Die Familie der χ 2 (n)-verteilungen

Die Familie der χ 2 (n)-verteilungen Die Familie der χ (n)-verteilungen Sind Z 1,..., Z m für m 1 unabhängig identisch standardnormalverteilte Zufallsvariablen, so genügt die Summe der quadrierten Zufallsvariablen χ := m Z i = Z 1 +... +

Mehr

Die Familie der χ 2 (n)-verteilungen

Die Familie der χ 2 (n)-verteilungen Die Familie der χ (n)-verteilungen Sind Z 1,..., Z m für m 1 unabhängig identisch standardnormalverteilte Zufallsvariablen, so genügt die Summe der quadrierten Zufallsvariablen χ := m Z i = Z 1 +... +

Mehr

Statistische Methoden der Datenanalyse. Übung XI

Statistische Methoden der Datenanalyse. Übung XI Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Wintersemester 203/204 Statistische Methoden der Datenanalyse Markus Schumacher, Stan Lai, Florian Kiss Übung XI 2..204, 22..204 Anwesenheitsaufgaben Aufgabe 53 Vergleich

Mehr

Wahrscheinlichkeitsverteilungen

Wahrscheinlichkeitsverteilungen Universität Bielefeld 3. Mai 2005 Wahrscheinlichkeitsrechnung Wahrscheinlichkeitsrechnung Das Ziehen einer Stichprobe ist die Realisierung eines Zufallsexperimentes. Die Wahrscheinlichkeitsrechnung betrachtet

Mehr

T-Test für unabhängige Stichproben

T-Test für unabhängige Stichproben T-Test für unabhängige Stichproben Wir gehen von folgendem Beispiel aus: Wir erheben zwei Zufallstichproben, wobei nur die Probanden der einen Stichprobe einer speziellen experimentellen Behandlung (etwa

Mehr

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik für Biologen Spezielle Verteilungen

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik für Biologen Spezielle Verteilungen Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik für Biologen Spezielle Verteilungen Noémie Becker & Dirk Metzler http://evol.bio.lmu.de/_statgen 7. Juni 2013 1 Binomialverteilung 2 Normalverteilung 3 T-Verteilung

Mehr

Numerische Methoden und Algorithmen in der Physik

Numerische Methoden und Algorithmen in der Physik Numerische Methoden und Algorithmen in der Physik Hartmut Stadie, Christian Autermann 15.01.2009 Numerische Methoden und Algorithmen in der Physik Christian Autermann 1/ 47 Methode der kleinsten Quadrate

Mehr

Fehlerfortpflanzung. M. Schlup. 27. Mai 2011

Fehlerfortpflanzung. M. Schlup. 27. Mai 2011 Fehlerfortpflanzung M. Schlup 7. Mai 0 Wird eine nicht direkt messbare physikalische Grösse durch das Messen anderer Grössen ermittelt, so stellt sich die Frage, wie die Unsicherheitsschranke dieser nicht-messbaren

Mehr

Statistik II. IV. Hypothesentests. Martin Huber

Statistik II. IV. Hypothesentests. Martin Huber Statistik II IV. Hypothesentests Martin Huber 1 / 22 Übersicht Weitere Hypothesentests in der Statistik 1-Stichproben-Mittelwert-Tests 1-Stichproben-Varianz-Tests 2-Stichproben-Tests Kolmogorov-Smirnov-Test

Mehr

Zweiseitiger Test für den unbekannten Mittelwert µ einer Normalverteilung bei unbekannter Varianz

Zweiseitiger Test für den unbekannten Mittelwert µ einer Normalverteilung bei unbekannter Varianz Grundlage: Zweiseitiger Test für den unbekannten Mittelwert µ einer Normalverteilung bei unbekannter Varianz Die Testvariable T = X µ 0 S/ n genügt der t-verteilung mit n 1 Freiheitsgraden. Auf der Basis

Mehr

Fit for Abi & Study Stochastik

Fit for Abi & Study Stochastik Fit for Abi & Study Stochastik Prof. Dr. Tilla Schade Hochschule Harz 15. und 16. April 2014 No. 1 Stochastik besteht aus: Wahrscheinlichkeitsrechnung Statistik No. 2 Gliederung Grundlagen Zufallsgrößen

Mehr

5. Seminar Statistik

5. Seminar Statistik Sandra Schlick Seite 1 5. Seminar 5. Seminar Statistik 30 Kurztest 4 45 Testen von Hypothesen inkl. Übungen 45 Test- und Prüfverfahren inkl. Übungen 45 Repetitorium und Prüfungsvorbereitung 15 Kursevaluation

Mehr

Statistische Methoden der Datenanalyse

Statistische Methoden der Datenanalyse Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Wintersemester 20/202 Statistische Methoden der Datenanalyse Markus Schumacher Übung X Markus Warsinsky 6..202 Anwesenheitsaufgaben Aufgabe 59 Vergleich von Messungen

Mehr

Hypothesen: Fehler 1. und 2. Art, Power eines statistischen Tests

Hypothesen: Fehler 1. und 2. Art, Power eines statistischen Tests ue biostatistik: hypothesen, fehler 1. und. art, power 1/8 h. lettner / physik Hypothesen: Fehler 1. und. Art, Power eines statistischen Tests Die äußerst wichtige Tabelle über die Zusammenhänge zwischen

Mehr

Klassifikation von Signifikanztests

Klassifikation von Signifikanztests Klassifikation von Signifikanztests nach Verteilungsannahmen: verteilungsabhängige = parametrische Tests verteilungsunabhängige = nichtparametrische Tests Bei parametrischen Tests werden im Modell Voraussetzungen

Mehr

3 Grundlagen statistischer Tests (Kap. 8 IS)

3 Grundlagen statistischer Tests (Kap. 8 IS) 3 Grundlagen statistischer Tests (Kap. 8 IS) 3.1 Beispiel zum Hypothesentest Beispiel: Betrachtet wird eine Abfüllanlage für Mineralwasser mit dem Sollgewicht µ 0 = 1000g und bekannter Standardabweichung

Mehr

Übungsscheinklausur,

Übungsscheinklausur, Mathematik IV für Maschinenbau und Informatik (Stochastik) Universität Rostock, Institut für Mathematik Sommersemester 27 Prof. Dr. F. Liese Übungsscheinklausur, 3.7.27 Dipl.-Math. M. Helwich Name:...

Mehr

10. Die Normalverteilungsannahme

10. Die Normalverteilungsannahme 10. Die Normalverteilungsannahme Dr. Antje Kiesel Institut für Angewandte Mathematik WS 2011/2012 Bisher haben wir vorausgesetzt, daß die Beobachtungswerte normalverteilt sind. In diesem Fall kann man

Mehr

Statistik Übungsblatt 5

Statistik Übungsblatt 5 Statistik Übungsblatt 5 1. Gaussverteilung Die Verteilung der Messwerte einer Grösse sei durch eine Gaussverteilung mit Mittelwert µ = 7.2 und σ = 1.2 gegeben. (a) Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit

Mehr

Wahrscheinlichkeit und Statistik BSc D-INFK

Wahrscheinlichkeit und Statistik BSc D-INFK Prof. Dr. P. Bühlmann ETH Zürich Winter 2010 Wahrscheinlichkeit und Statistik BSc D-INFK 1. (10 Punkte) Bei den folgenden 10 Fragen ist jeweils genau eine Antwort richtig. Es gibt pro richtig beantwortete

Mehr

Anpassungsrechnungen mit kleinsten Quadraten und Maximum Likelihood

Anpassungsrechnungen mit kleinsten Quadraten und Maximum Likelihood Anpassungsrechnungen mit kleinsten Quadraten und Maximum Likelihood Hauptseminar - Methoden der experimentellen Teilchenphysik WS 2011/2012 Fabian Hoffmann 2. Dezember 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung

Mehr

1. Grundbegri e der Stochastik

1. Grundbegri e der Stochastik Wiederholung von Grundwissen der Stochastik. Grundbegri e der Stochastik Menge der Ereignisse. Die Elemente! der Menge heißen Elementarereignisse und sind unzerlegbare Ereignisse. Das Ereignis A tritt

Mehr

Statistik II. Weitere Statistische Tests. Statistik II

Statistik II. Weitere Statistische Tests. Statistik II Statistik II Weitere Statistische Tests Statistik II - 19.5.2006 1 Überblick Bisher wurden die Test immer anhand einer Stichprobe durchgeführt Jetzt wollen wir die statistischen Eigenschaften von zwei

Mehr

Vermessungskunde für Bauingenieure und Geodäten

Vermessungskunde für Bauingenieure und Geodäten Vermessungskunde für Bauingenieure und Geodäten Übung 5: statistische Auswertung gleichgenauer Messungen Milo Hirsch Hendrik Hellmers Florian Schill Institut für Geodäsie Fachbereich 3 Inhaltsverzeichnis

Mehr

Verteilungen eindimensionaler stetiger Zufallsvariablen Stetige Verteilungen. Chi-Quadrat-Verteilung Studentverteilung Fisher-Verteilung

Verteilungen eindimensionaler stetiger Zufallsvariablen Stetige Verteilungen. Chi-Quadrat-Verteilung Studentverteilung Fisher-Verteilung Verteilungen eindimensionaler stetiger Zufallsvariablen Stetige Verteilungen Chi-Quadrat-Verteilung Studentverteilung Fisher-Verteilung Typisierung der stetigen theoretischen Verteilungen Bibliografie:

Mehr

Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 14

Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 14 Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 14 Prof. Dr. Hans-Jörg Starkloff TU Bergakademie Freiberg Institut für Stochastik 11. Juli 016 Prof. Dr. Hans-Jörg Starkloff Statistik I für Betriebswirte Vorlesung

Mehr

2.3 Intervallschätzung

2.3 Intervallschätzung 2.3.1 Motivation und Hinführung Bsp. 2.15. [Wahlumfrage] Der wahre Anteil der rot-grün Wähler unter allen Wählern war 2009 auf eine Nachkommastelle gerundet genau 33.7%. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit,

Mehr

Chi-Quadrat-Verteilung

Chi-Quadrat-Verteilung Chi-Quadrat-Verteilung Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/chi-quadrat-verteilung 1 von 7 6/18/2009 6:13 PM Chi-Quadrat-Verteilung aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Die Chi-Quadrat-Verteilung ist

Mehr

Übung zu Empirische Ökonomie für Fortgeschrittene SS 2009

Übung zu Empirische Ökonomie für Fortgeschrittene SS 2009 Übung zu Empirische Ökonomie für Fortgeschrittene Steen Elstner, Klaus Wohlrabe, Steen Henzel SS 9 1 Wichtige Verteilungen Die Normalverteilung Eine stetige Zufallsvariable mit der Wahrscheinlichkeitsdichte

Mehr

5. Schließende Statistik (Inferenzstatistik, konfirmatorische Verfahren)

5. Schließende Statistik (Inferenzstatistik, konfirmatorische Verfahren) 5. Schließende Statistik (Inferenzstatistik, konfirmatorische Verfahren) 5.1. Einführung Schätzen unbekannter Parameter im Modell, z.b. Wahrscheinlichkeiten p i (Anteile in der Gesamtmenge), Erwartungswerte

Mehr

Biomathematik für Mediziner

Biomathematik für Mediziner Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie der Universität Bonn (Direktor: Prof. Dr. Max P. Baur) Biomathematik für Mediziner Klausur SS 2002 Aufgabe 1: Franz Beckenbauer will, dass

Mehr

Aufgaben. d) Seien X und Y Poissonverteilt mit Parameter µ, X, Y P(µ). 2. Dann ist die Summe auch Poissonverteilt mit (X + Y ) P(2µ).

Aufgaben. d) Seien X und Y Poissonverteilt mit Parameter µ, X, Y P(µ). 2. Dann ist die Summe auch Poissonverteilt mit (X + Y ) P(2µ). Aufgaben 1. Bei den folgenden 10 Fragen ist jeweils genau eine Antwort richtig. Es gibt pro richtig beantwortete Frage 1 Punkt und pro falsche Antwort 1/2 Punkt Abzug. Minimal erhält man für die gesamte

Mehr

Statistik II für Betriebswirte Vorlesung 1

Statistik II für Betriebswirte Vorlesung 1 Statistik II für Betriebswirte Vorlesung 1 Dr. Andreas Wünsche TU Bergakademie Freiberg Institut für Stochastik 16. Oktober 2017 Dr. Andreas Wünsche Statistik II für Betriebswirte Vorlesung 1 Version:

Mehr

Prüfung aus Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik MASCHINENBAU 2003

Prüfung aus Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik MASCHINENBAU 2003 Prüfung aus Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik MASCHINENBAU 2003. Eine seltene Krankheit trete mit Wahrscheinlichkeit : 0000 auf. Die bedingte Wahrscheinlichkeit, dass ein bei einem Erkrankten durchgeführter

Mehr

0 sonst. a) Wie lautet die Randwahrscheinlichkeitsfunktion von Y? 0.5 y = 1

0 sonst. a) Wie lautet die Randwahrscheinlichkeitsfunktion von Y? 0.5 y = 1 Aufgabe 1 (2 + 2 + 2 + 1 Punkte) Gegeben sei folgende gemeinsame Wahrscheinlichkeitsfunktion f(x, y) = P (X = x, Y = y) der Zufallsvariablen X und Y : 0.2 x = 1, y = 1 0.3 x = 2, y = 1 f(x, y) = 0.45 x

Mehr

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung 11. Vorlesung Jochen Köhler 10.05.011 1 Inhalt der heutigen Vorlesung Zusammenfassung Parameterschätzung Übersicht über Schätzung und Modellbildung Modellevaluation

Mehr

Die erforderlichen Quantiltabellen und zusätzlich benötigte Formeln werden mit der Aufgabenstellung zusammen ausgeteilt.

Die erforderlichen Quantiltabellen und zusätzlich benötigte Formeln werden mit der Aufgabenstellung zusammen ausgeteilt. Klausurstoff Die Klausur findet in einem Hörsaal ohne elektronische Hilfmittel statt. Zugelassen sind Stifte (Kugelschreiber, Filzschreiber), Papier und Taschenrechner. Geräte wie beispielsweise Smartphones

Mehr

Hypothesentests. Hypothese Behauptung eines Sachverhalts, dessen Überprüfung noch aussteht.

Hypothesentests. Hypothese Behauptung eines Sachverhalts, dessen Überprüfung noch aussteht. Hypothese Behauptung eines Sachverhalts, dessen Überprüfung noch aussteht. Wissenschaftliche Vorgehensweise beim Hypothesentest Forscher formuliert eine Alternativhypothese H 1 (die neue Erkenntnis, die

Mehr

Vorlesung: Statistik II für Wirtschaftswissenschaft

Vorlesung: Statistik II für Wirtschaftswissenschaft Vorlesung: Statistik II für Wirtschaftswissenschaft Prof. Dr. Helmut Küchenhoff Institut für Statistik, LMU München Sommersemester 2017 Einführung 1 Wahrscheinlichkeit: Definition und Interpretation 2

Mehr

Einführung in die Induktive Statistik: Testen von Hypothesen

Einführung in die Induktive Statistik: Testen von Hypothesen Einführung in die Induktive Statistik: Testen von Hypothesen Jan Gertheiss LMU München Sommersemester 2011 Vielen Dank an Christian Heumann für das Überlassen von TEX-Code! Testen: Einführung und Konzepte

Mehr

1 Dichte- und Verteilungsfunktion

1 Dichte- und Verteilungsfunktion Tutorium Yannick Schrör Klausurvorbereitungsaufgaben Statistik Lösungen Yannick.Schroer@rub.de 9.2.26 ID /455 Dichte- und Verteilungsfunktion Ein tüchtiger Professor lässt jährlich 2 Bücher drucken. Die

Mehr

Biostatistik, Sommer 2017

Biostatistik, Sommer 2017 1/51 Biostatistik, Sommer 2017 Wahrscheinlichkeitstheorie: Verteilungen, Kenngrößen Prof. Dr. Achim Klenke http://www.aklenke.de 8. Vorlesung: 09.06.2017 2/51 Inhalt 1 Verteilungen Normalverteilung Normalapproximation

Mehr

Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 5

Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 5 Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 5 Dr. Andreas Wünsche TU Bergakademie Freiberg Institut für Stochastik 7. Mai 2018 Dr. Andreas Wünsche Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 5 Version: 30. April

Mehr

Statistik Testverfahren. Heinz Holling Günther Gediga. Bachelorstudium Psychologie. hogrefe.de

Statistik Testverfahren. Heinz Holling Günther Gediga. Bachelorstudium Psychologie. hogrefe.de rbu leh ch s plu psych Heinz Holling Günther Gediga hogrefe.de Bachelorstudium Psychologie Statistik Testverfahren 18 Kapitel 2 i.i.d.-annahme dem unabhängig. Es gilt also die i.i.d.-annahme (i.i.d = independent

Mehr

7.2 Mittelwert einer Stichprobe

7.2 Mittelwert einer Stichprobe 66 7.2 Mittelwert einer Stichprobe Gegeben ist eine normalverteilte Grundgesamtheit. Mit Hilfe einer Stichprobe möchten wir Aussagen über den unbekannten Mittelwert µ dieser Grundgesamtheit machen. Wenn

Mehr

Mathematische Statistik Aufgaben zum Üben. Schätzer

Mathematische Statistik Aufgaben zum Üben. Schätzer Prof. Dr. Z. Kabluchko Wintersemester 2016/17 Philipp Godland 14. November 2016 Mathematische Statistik Aufgaben zum Üben Keine Abgabe Aufgabe 1 Schätzer Es seien X 1,..., X n unabhängige und identisch

Mehr

Chi-Quadrat Verfahren

Chi-Quadrat Verfahren Chi-Quadrat Verfahren Chi-Quadrat Verfahren werden bei nominalskalierten Daten verwendet. Die einzige Information, die wir bei Nominalskalenniveau zur Verfügung haben, sind Häufigkeiten. Die Quintessenz

Mehr

2. Formulieren von Hypothesen. Nullhypothese: H 0 : µ = 0 Gerät exakt geeicht

2. Formulieren von Hypothesen. Nullhypothese: H 0 : µ = 0 Gerät exakt geeicht 43 Signifikanztests Beispiel zum Gauß-Test Bei einer Serienfertigung eines bestimmten Typs von Messgeräten werden vor der Auslieferung eines jeden Gerätes 10 Kontrollmessungen durchgeführt um festzustellen,

Mehr

Aussagen hierzu sind mit einer unvermeidbaren Unsicherheit behaftet, die statistisch über eine Irrtumswahrscheinlichkeit bewertet wird.

Aussagen hierzu sind mit einer unvermeidbaren Unsicherheit behaftet, die statistisch über eine Irrtumswahrscheinlichkeit bewertet wird. Stichprobenumfang Für die Fragestellung auf Gleichheit von ein oder zwei Stichproben wird auf Basis von Hypothesentests der notwendige Stichprobenumfang bestimmt. Deshalb werden zunächst die Grundlagen

Mehr

BSc Bioinformatik Wintersemester 2013/2014 Nachklausur zur Statistik I Freie Universität Berlin

BSc Bioinformatik Wintersemester 2013/2014 Nachklausur zur Statistik I Freie Universität Berlin Sc ioinformatik Wintersemester 013/014 Nachklausur zur Statistik I Freie Universität erlin 4. pril 014 Matrikelnummer Nachname Vorname Unterschrift ufgabe 1 (4 Punkte): Zu einem Wahrscheinlichkeitsraum

Mehr

Welche der folgenden Aussagen sind richtig? (x aus 5) A Ein metrisches Merkmal, das überabzählbar viele Ausprägungen besitzt heißt diskret.

Welche der folgenden Aussagen sind richtig? (x aus 5) A Ein metrisches Merkmal, das überabzählbar viele Ausprägungen besitzt heißt diskret. Grundlagen der Statistik 25.9.2014 7 Aufgabe 7 Welche der folgenden Aussagen sind richtig? (x aus 5) A Ein metrisches Merkmal, das überabzählbar viele Ausprägungen besitzt heißt diskret. B Ein Merkmal

Mehr

7. Übung: Aufgabe 1. b), c), e) Aufgabe 2. a), c), e) Aufgabe 3. c), e) Aufgabe 4. Aufgabe 5. Aufgabe 6. Aufgabe 7. Aufgabe 8. Aufgabe 9.

7. Übung: Aufgabe 1. b), c), e) Aufgabe 2. a), c), e) Aufgabe 3. c), e) Aufgabe 4. Aufgabe 5. Aufgabe 6. Aufgabe 7. Aufgabe 8. Aufgabe 9. 7. Übung: Aufgabe 1 b), c), e) Aufgabe a), c), e) Aufgabe 3 c), e) Aufgabe 4 b) Aufgabe 5 a) Aufgabe 6 b) Aufgabe 7 e) Aufgabe 8 c) Aufgabe 9 a), c), e) Aufgabe 10 b), d) Aufgabe 11 a) Aufgabe 1 b) Aufgabe

Mehr

Biostatistik. Lösung

Biostatistik. Lösung Prof. Dr. Achim Klenke Fridolin Kielisch 13. Übung zur Vorlesung Biostatistik im Sommersemester 2015 Lösung Aufgabe 1: a) Ich führe einen zweiseitigen Welch-Test durch, weil ich annehme, dass die Daten

Mehr

Kapitel 7. Regression und Korrelation. 7.1 Das Regressionsproblem

Kapitel 7. Regression und Korrelation. 7.1 Das Regressionsproblem Kapitel 7 Regression und Korrelation Ein Regressionsproblem behandelt die Verteilung einer Variablen, wenn mindestens eine andere gewisse Werte in nicht zufälliger Art annimmt. Ein Korrelationsproblem

Mehr

Biomathematik für Mediziner, Klausur WS 1999/2000 Seite 1

Biomathematik für Mediziner, Klausur WS 1999/2000 Seite 1 Biomathematik für Mediziner, Klausur WS 1999/2000 Seite 1 Aufgabe 1: Wieviele der folgenden Variablen sind quantitativ stetig? Schulnoten, Familienstand, Religion, Steuerklasse, Alter, Reaktionszeit, Fahrzeit,

Mehr

Wahrscheinlichkeit und Statistik: Zusammenfassung

Wahrscheinlichkeit und Statistik: Zusammenfassung HSR Hochschule für Technik Rapperswil Wahrscheinlichkeit und Statistik: Zusammenfassung beinhaltet Teile des Skripts von Herrn Hardy von Lukas Wilhelm lwilhelm.net 12. Januar 2007 Inhaltsverzeichnis 1

Mehr

Evaluation & Forschungsstrategien. B.Sc.-Seminar. Sitzung IV: Konfidenzintervalle // Normalverteilungstests

Evaluation & Forschungsstrategien. B.Sc.-Seminar. Sitzung IV: Konfidenzintervalle // Normalverteilungstests Evaluation & Forschungsstrategien B.Sc.-Seminar Sitzung V: Konfidenzintervalle // Normalverteilungstests Seminarinhalte Sitzung V: 16.05.2018 Konfidenzintervalle bei bekannter Varianz Konfidenzintervalle

Mehr

DWT 314/460 csusanne Albers

DWT 314/460 csusanne Albers 2.1 Maximum-Likelihood-Prinzip zur Konstruktion von Schatzvariablen Wir betrachten nun ein Verfahren zur Konstruktion von Schatzvariablen fur Parameter von Verteilungen. Sei ~X = (X 1 ; : : : ; X n ):

Mehr

Klausur Statistik Lösungshinweise

Klausur Statistik Lösungshinweise Klausur Statistik Lösungshinweise Prüfungsdatum: 21. Januar 2016 Prüfer: Etschberger, Heiden, Jansen Studiengang: IM und BW Punkte: 15, 15, 12, 14, 16, 18 ; Summe der Punkte: 90 Aufgabe 1 15 Punkte Bei

Mehr

Statistik - Fehlerrechnung - Auswertung von Messungen

Statistik - Fehlerrechnung - Auswertung von Messungen Statistik - Fehlerrechnung - Auswertung von Messungen TEIL II Vorbereitungskurs F-Praktikum B (Physik), RWTH Aachen Thomas Hebbeker Eindimensionaler Fall: Parameterbestimmung - Beispiele [Übung] Mehrdimensionaler

Mehr

Anpassungsrechnungen mit kleinsten Quadraten und Maximum Likelihood

Anpassungsrechnungen mit kleinsten Quadraten und Maximum Likelihood Anpassungsrechnungen mit kleinsten Quadraten und Maximum Likelihood KARLSRUHER INSTITUT FÜR TECHNOLOGIE (KIT) 0 KIT 06.01.2012 Universität des Fabian Landes Hoffmann Baden-Württemberg und nationales Forschungszentrum

Mehr

Übungen mit dem Applet

Übungen mit dem Applet Übungen mit dem Applet 1. Visualisierung der Verteilungsform... 1.1. Normalverteilung... 1.. t-verteilung... 1.3. χ -Verteilung... 1.4. F-Verteilung...3. Berechnung von Wahrscheinlichkeiten...3.1. Visualisierung

Mehr

3.3 Konfidenzintervalle für Regressionskoeffizienten

3.3 Konfidenzintervalle für Regressionskoeffizienten 3.3 Konfidenzintervalle für Regressionskoeffizienten Konfidenzintervall (Intervallschätzung): Angabe des Bereichs, in dem der "wahre" Regressionskoeffizient mit einer großen Wahrscheinlichkeit liegen wird

Mehr

Einführung in die Fehlerrechnung und Messdatenauswertung

Einführung in die Fehlerrechnung und Messdatenauswertung Grundpraktikum der Physik Einführung in die Fehlerrechnung und Messdatenauswertung Wolfgang Limmer Institut für Halbleiterphysik 1 Fehlerrechnung 1.1 Motivation Bei einem Experiment soll der Wert einer

Mehr

Kapitel 10 Mittelwert-Tests Einstichproben-Mittelwert-Tests 10.2 Zweistichproben Mittelwert-Tests

Kapitel 10 Mittelwert-Tests Einstichproben-Mittelwert-Tests 10.2 Zweistichproben Mittelwert-Tests Kapitel 10 Mittelwert-Tests 10.1 Einstichproben-Mittelwert-Tests 10.2 Zweistichproben Mittelwert-Tests 10.1 Einstichproben- Mittelwert-Tests 10.1.1 Einstichproben- Gauß-Test Dichtefunktion der Standard-Normalverteilung

Mehr