FNR-Workshop Qualitätssicherung bei der dezentralen Erzeugung von Rapsöl zur Nutzung als Kraftstoff
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- Magdalena Heintze
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2 FNR-Workshop Qualitätssicherung bei der dezentralen Erzeugung von Rapsöl zur Nutzung als Kraftstoff Stand der Entwicklung eines Qualitätssicherungssystems Pflanzenölkraftstoff 11. Dezember 2007 BMELV, Mauerstrasse 29-32, Berlin BDOel e.v. 2
3 Qualitätssicherung in der dezentralen Ölmühle Anforderungen an einen Pflanzenölhersteller Agenda Warum Qualitätssicherung? Probleme bei Produktion und Nutzung von Rapsölkraftstoff Lösungsansätze Qualitätsverbund Pflanzenöl Zusammenfassung
4 TOP 1 Warum Qualitätssicherung? BDOel e.v. 4
5 Qualitätssicherung in der dezentralen Ölmühle Anforderungen an einen Pflanzenölhersteller Qualität ist, wenn der Kunde zurückkommt, nicht das Produkt (Maxime bei Mercedes Benz)
6 Qualitätssicherung Pflanzenöl Was ist Qualitätssicherung? "Teil des Qualitätsmanagements, der durch das Erzeugen von Vertrauen darauf gerichtet ist, dass Qualitätsanforderungen erfüllt werden (EN ISO 9000:2000, Punkt ). Qualitätssicherung ist die Summe aller Maßnahmen um konstante Produktqualität sicher zustellen. Qualitätssicherung aus der Sicht des Unternehmers oder Geschäftsführers: So schütze ich mein Vermögen BDOel e.v. 6
7 Qualitätssicherung Pflanzenöl Rechtliche Grundlagen Die Hauptverantwortung für die Sicherheit eines Lebensmittels liegt bei dem Lebensmittelunternehmen. (VO (EG) 852/2004, Kapitel 1, Art. 1) Die Hauptverantwortung für die Futtermittelsicherheit liegt beim Futtermittelhersteller. (VO (EG) 183/2005) Die Hauptverantwortung für die Sicherheit eines Biokraftstoff liegt beim Biokraftstoffhersteller DIN V Haftung nach dem BGB, Haftung des Inverkehrbringers! BDOel e.v. 7
8 Qualitätssicherung Pflanzenöl Warum Qualitätssicherung Pflanzenölkraftstoff? Probleme mit der Pflanzenölqualität führen zu Schäden an Motoren Einhaltung der Zollbestimmungen (DIN V 51605) Besserer Marktzugang der dezentralen durch Zertifizierung BDOel e.v. 8
9 TOP 2 Probleme bei Produktion und Nutzung von Rapsölkraftstoff BDOel e.v. 9
10 Risiken der dezentralen Pflanzenölherstellung Wer betreibt die Anlage? Ein Landwirt verarbeitet eigenen Raps Ölmühle versorgt sich mit Rohstoffen direkt vom Landwirt.(evtl: Anbau und Liefervertrag) Ölmühle versorgt sich mit Rohstoffen vom Agrarhandel. (Basis allgem. Ölmühlenbedingungen 70er Jahre) BDOel e.v. 10
11 Risiken der dezentralen Pflanzenölherstellung Nach den wissenschaftlichen Erkenntnissen von BFEL und TFZ hängt die Ölqualität zu % von der Saatqualität bei der Verarbeitung ab! BDOel e.v. 11
12 TOP 3 Lösungsansätze BDOel e.v. 12
13 Risiken der dezentralen Pflanzenölherstellung Beschaffungslogistik Anbau und Lieferverträge: Sortenwahl Aussaatzeitpunkt, Aussaatstärke, Pflanzenschutzmaßnahmen, Düngeempfehlung und Erntezeitpunkt Erfassungs- und Lagerrichtlinien: Ölmühlenbedingungen + Ansprüche Dezentraler Ölmühlen: BDOel e.v. 13
14 Risiken der dezentralen Pflanzenölherstellung Erfassungs- und Lagerrichtlinien: Ölmühlenbedingungen + Ansprüche Dezentraler Ölmühlen Erntezeitpunkt (Anzahl reifer Körner) Aspiration ( 0% Besatz, kein Bruchkorn) Wassergehalt < 8,5 % Trocknung ( 40 Grad) Belüftung und Kühlung (unmittelbar nach der Ernte auf <15 Grad kühlen) BDOel e.v. 14
15 Risiken der dezentralen Pflanzenölherstellung Lieferverträge auf der Basis der allgemeinen Ölmühlenbedingungen plus Ansprüche der dezentralen Ölmühlen. z.b. H2O Zuschläge beim Rohstoff tragen zur Qualitätsverbesserung bei? BDOel e.v. 15
16 Risiken der dezentralen Pflanzenölherstellung Verarbeitung Rohstoffeingangskontrolle, Chargenbildung: H2O, Bruchkorn, Sensorik, Ölgehalt, Besatz, evtl. Trieurreinigung Metallabscheider BDOel e.v. 16
17 Risiken der dezentralen Pflanzenölherstellung Kontrolle an der Presse Trubausscheidung Öltemperatur und Sensorik beim ÖL BDOel e.v. 17
18 Risiken der dezentralen Pflanzenölherstellung Kuchenlagerung Kuchenkühlung/Belüftung Restölgehalt % Überwachung der Fördertechnik BDOel e.v. 18
19 Risiken der dezentralen Pflanzenölherstellung Öllagerung Filterüberwachung Lagertankverwaltung/ Lagerdauer Sensorik DIN V Hilfslabor/Labor BDOel e.v. 19
20 Risiken der dezentralen Pflanzenölherstellung Vertrieb Fehlende Kenntnisse im Umgang mit dem Medium Pflanzenöl führen zu vielen Qualitätsproblemen Vertriebspartnerschulung Endkunden Schulung Vertriebskomplettlösungen BDOel e.v. 20
21 Was sichert die Qualität? Spezifikation als Definition der Qualität Erstellung eines HACCP-Konzeptes Arbeitsanweisungen Qualitätskontrollen Verteilung und Definition von Zuständigkeiten Schulung des Personals BDOel e.v. 21
22 Spezifikation 1. Produktspezifische rechtliche Grundlagen Speiseöl: Leitsätze für Speisefette und Speiseöle Erukasäure-Verordnung Rapskuchen und Futteröl: Futtermittelverordnung 2. Firmenspezifische Qualitätsbestimmung Angestrebten Qualitätsparameter Technisch möglichen Qualitätsparameter BDOel e.v. 22
23 HACCP-Konzept Hazard Analysis Critical Control Point - Konzept Rechtliche Grundlage: Lebensmittel Die Lebensmittelunternehmer haben ein oder mehrere ständige Verfahren, die auf den HACCP-Grundsätzen beruhen, einzurichten, durchzuführen und aufrechtzuerhalten. (VO (EG) 852/2004, Art. 5 Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte) BDOel e.v. 23
24 HACCP-Konzept Rechtliche Grundlage: Futtermittel: Futtermittelunternehmer,, müssen ein schriftliches Verfahren oder Verfahren, die auf den HACCP-Grundsätzen beruhen einrichten, durchführen und aufrecht-erhalten. (VO (EG) 183/2005, Art. 6, System der Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte) BDOel e.v. 24
25 HACCP-Konzept Grundsätze des HACCP-Konzeptes nach Codex Alimentarius 1. Identifizierung potentieller gesundheitsrelevanter Gefahren 2. Identifizierung der kritischen Punkte 3. Festlegung von Grenzwerten 4. Einrichtung von Prüf- und Überwachungssystemen 5. Festlegung von Eingriffsmaßnahmen im Falle der Nichtbeherrschung 6. Festlegung von Funktionsprüfungen des Systems 7. Einrichtung einer Dokumentation (Quelle: BLL-Leitfaden HACCP-Konzept, 3. Auflage, Dez. 1995) BDOel e.v. 25
26 Risikoanalyse Bestandteil des HACCP-Konzeptes rechtlich Forderung in Art. 6 VO (EG) 178/2002 Grundlage: Auflistung der potentiellen Gefährdungen/Gefahren, deren Bewertung und Entscheidung über die Risiken BDOel e.v. 26
27 Risikoanalyse Berücksichtigung der nachteilige Einflüsse physikalischer, chemischer und (mikro-) biologischer Art mit deren Auftreten vernünftiger Weise gerechnet werden kann. Risikobewertung auf Grundlage der verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse und in einer unabhängigen, objektiven und transparenten Art und Weise (VO (EG) 178/2002, Art. 6, Abs. 2) BDOel e.v. 27
28 Qualtitätskontrollen Interne Kontrollen - Festlegung von sinnvollen Kontrollpunkten mit Kontrollintervallen, Sollwerten und Grenzwerten, interne Audits Externe Kontrollen - Kontrollen durch die amtliche Überwachung - externe Audits zur Erlangung eines Qualitätszertifikates BDOel e.v. 28
29 Rückverfolgbarkeit Definition gemäß VO (EG) 178/2002, Art. 3 Nr. 15 Rückverfolgbarkeit ist die Möglichkeit, ein Lebensmittel oder Futtermittel, ein der Lebensmittelgewinnung dienendes Tier oder einen Stoff, der dazu bestimmt ist oder von dem erwartet werden kann, dass er in einem Lebensmittel oder Futtermittel verarbeitet wird, durch alle Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen zu verfolgen BDOel e.v. 29
30 Rückverfolgbarkeit Rechtliche Grundlage VO (EG) 178/2002, Art. 18 Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit in allen Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen Feststellung jeder Person, von der ein Unternehmen Produkte bezieht, die zu einem Lebensmittel oder Futtermittel verarbeitet werden Feststellung anderer Unternehmen, an die ein Lebensmittel- und Futtermittelunternehmer Erzeugnisse abgibt Errichtung von Systemen oder Verfahren dies sicherstellen BDOel e.v. 30
31 Rückruf / Rücknahme Rücknahmeverfahren: Ein Rücknahmeverfahren ist dann angezeigt wenn erkannt wird oder die Annahme besteht, dass das Lebensmittel oder Futtermittel die Gesundheit des Verbrauchers möglicherweise schädigen kann und sich noch ausschließlich im Einflussbereich des eigenen Unternehmens befindet. Rückrufverfahren: Ein Rückrufverfahren ist dann notwendig wenn erkannt wird oder die Annahme besteht, dass das Lebensmittel oder Futtermittel die Gesundheit des Verbrauchers möglicherweise schädigen kann und sich nicht mehr im Einflussbereich des eigenen Unternehmens befindet BDOel e.v. 31
32 Rückruf / Rücknahme Rechtliche Grundlage VO (EG) 178/2002, Art. 19, 20 Verpflichtung zum Rückruf / Rücknahme Unterrichtungspflicht gegenüber der zuständigen Behörden Gegebenenfalls Unterrichtungspflicht gegenüber dem Verbraucher / Verwender des Futtermittels BDOel e.v. 32
33 Schulung des Personals Effektives Qualitätsmanagement erfordert qualifiziertes Personal Schulungsbedarf in technischen, wissenschaftlichen und rechtlichen Bereichen BDOel e.v. 33
34 Voraussetzung zur Problemlösung Definition der Qualität Systeme zur Sicherstellung der Qualität Risikoanalyse und bewertung Qualitätskontrollen Notfallplan BDOel e.v. 34
35 TOP 4 Qualitätsverbund Pflanzenöl BDOel e.v. 35
36 Qualitätsverbund Pflanzenöl Der BDOel erarbeitet z.zt. das Konzept zum Qualitätsverbund Pflanzenöl auf der Basis der von geltendem Recht. Ziel ist es, umgehend ein einheitliches Qualitätsmanagementsystem zu entwickeln. Dazu gehören auch entsprechende Schulungsmöglichkeiten für die Ölmüller Partner: FNR, Biokraftstoffberater, BFEL, TFZ, KTBL, BDOel, BMELV, Bundeslehranstalt Burg Warberg e.v.,dbv, etc BDOel e.v. 36
37 Qualitätsverbund Pflanzenöl Zentrales QM-System im Qualitätsverbund Aufbau wird zentral durchgeführt Pflege wird zentral durchgeführt Überwachung der Proben wird zentral durchgeführt Datenzusammenfassung wird zentral durchgeführt Auswertung des Datenmaterials wird zentral durchgeführt Beratung auf Grundlage des zentralen QM-Systems: wird vor Ort durchgeführt BDOel e.v. 37
38 Qualitätsverbund Pflanzenöl Lösungsansatz: Zertifizierung mit Praxispaket Beratung mit Praxispaket Vor Ort praktische Beratung und Unterstützung bei allen beim Umgang mit Rapssaat auftretenden Problemen: zur Wirtschaftlichkeit zur Lagerung, Pressen, Verwertung des öls als Speise-, Futter und Kraftstofföl Untersuchung von einem Dieselmotor des Ölmüllers oder einer seiner Kunden (Motorenbefundung) Unterstützung durch gemeinsame Auswertung von produktionsbegleitenden Ölanalysen => Erarbeitung der Prozeßoptimierung mit dem Ölmüller BDOel e.v. 38
39 Qualitätsverbund Pflanzenöl Anforderungen und Beratungsbedarf bei und nach Verkauf des Öls aus kaufmännischer Sicht Erstellung eines Datenblatts zur Information der P Öl-Kunden: 1. Lagerung (Reinigung, Begasung (Stickstoff/ Argon), Öffnung des Deckels bei der Ölentnahme etc. ; Anbringung von Warnschildern an Tankanlagen; Befüllung von Tankstellen; Entnahme von Rückstellmustern 2. Möglichkeit der Haftungsablehnung; Reklamationsmanagement/ Reklamationspflichten 3. Einführung der Pflicht zur Teilnahme an einem Gefahrgutlehrgang für P Öl-Transporteure=> Einhaltung der Sorgfaltspflicht 4. Berufung von Vermittlern/ Schlichtern 5. Ausarbeitung und Optimierung der AGB 6. Etc. => verbindliche Kriterien werden vom Qualitätsverbund Pflanzenöl e.v. ausgearbeitet BDOel e.v. 39
40 TOP 5 Zusammenfassung BDOel e.v. 40
41 Zusammenfassung Anforderungen an die Ölmühle Einhaltung der DIN V 51605=> Produktion und Nachweis über die gleichbleibende Qualität von Rapsölkraftstoff Zertifizierung aller Produktionsbereiche Beratung der Kunden über die besondere Handhabung von P Öl BDOel e.v. 41
42 Zusammenfassung Ziel: Einheitliches Qualitätsmanagement für dezentrale Ölmühlen im Qualitätsverbund Pflanzenöl Beratung zur Prozeßoptimierung bei der Pflanzenölkraftstoffproduktion=> Zertifizierung erforderlich und möglich? Verringerung des Dokumentationsaufwands für dezentrale Ölmühlen Anerkennung des verbandsinternen QM Systems durch die Hauptzollämter=> Erlass der Nachbesteuerung im Falle der Nichteinhaltung der DIN V 51605? Haftungsrechtliche Aspekte BDOel e.v. 42
43 Zusammenfassung Lösung: Kontrolle des Qualitätsmanagement Gründung einer Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung Pflanzenöl e.v. unter Beteiligung der Ölmühlen, der Technikherstellern, von Laboren, der Schlepperherstellern, der Umrüster etc BDOel e.v. 43
44 Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche dieser Tagung weiterhin einen erfolgreichen Verlauf Besuchen Sie uns auf unserer Hompage Vielen Dank BDOel e.v. 44
45 BDOel e.v.
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