Wie gelingt eine gendersensible Berufsorientierung? Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland Vortrag am an der PH Weingarten
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1 Wie gelingt eine gendersensible Berufsorientierung? Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland Vortrag am an der PH Weingarten
2 Gliederung 1. Theoretische Zugängen zu Berufswahlen und Geschlecht 2. Daten zu den Übergängen von der Schule in Berufsbildung und Studium 3. Grundlagen einer gendersensiblen schulischen Berufsorientierung 4. Irritationen als Möglichkeiten für einen gendersensiblen Berufsorientierungsunterricht 5. Fazit 4.1 Systematik von Berufsbereichen 4.2 Historische Geschlechtswechsel von Berufen 4.3 Was hat Hamburger-Verkauf und Abschließen von Lebensversicherungen mit Geschlecht zu tun?
3 1. Theoretische Zugängen zu Berufswahlen und Geschlecht
4 John Holland: RIASEC-Schema
5 Linda Gottfredson: Zone der akzeptablen Berufe
6 2. Daten zu den Übergängen von der Schule in Berufsbildung und Studium in Baden-Württemberg
7 Schulabgänger/innen Einmündung in berufliche Bildung 2016 waren 54% der Schulabgänger/innen in Baden-Württemberg mit einem maximal mittleren Schulabschluss Jungen Von denjenigen, welche die Schule mit einer Hochschulreife verließen, waren es nur 46% Berufliche Bildung: Übergangsbereich: mehr junge Männer Vollzeitschulische Ausbildung: mehr junge Frauen vor allem Ausbildungen im Gesundheitsund Erziehungsbereich Duales System: 40% Frauen kaufmännische Berufe paritätisch besetzt; medizinische Berufe mehrheitlich Frauen; gewerblich-technischer Bereich mehrheitlich Männer
8 Studienanfänger/innen 2016 in Baden-Württemberg Hochschulart Studienanfänger/ innen insgesamt Davon % Frauen Frauenanteil insgesamt Universitäten ,1% 46,5% Pädagogische Hochschulen ,0% 9,0% Kunstakademien ,0% 1,0% Fachhochschulen ,1% 40,1% Verwaltungsfachhochschulen ,7% 3,4% insgesamt ,1% 100%
9 Studierende im 1. Hochschulsemester 2016 in Baden-Württemberg Fachgruppe Männer Rang Frauen Rang Frauenanteil Geisteswissenschaften ,4% Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften Mathematik, Naturwissenschaften ,5% ,0% Medizin ,6% Ingenieurwissenschaften ,8% insgesamt ,8%
10 Übergangschancen in betriebliche Ausbildung
11 Erweiterung des Berufsspektrum = paradoxe Anforderung Berücksichtigt man alle Einflussfaktoren, dann haben junge Frauen bessere Übergangschancen in frauendominierten junge Männer in männerdominierten Berufen = erfolgversprechendste Strategie ist die Konzentration auf die eigenen Domänen Berufsorientierung und Berufswahl als Prozess, dem ein erster Einstieg ein lebensbegleitendes Lernen folgt bietet Optionen für eine Verbreiterung des Spektrums Auslotung der Potentiale, nicht Dirigieren auf untypische Berufe
12 3. Wie könnte ein gendersensibler schulischer Berufsorientierungsunterricht aussehen?
13 Geschlecht als soziale Konstruktion Geschlecht ist nicht natürlich, sondern eine soziale Konstruktion Candace West/Don Zimmerman: doing gender gender as a routine, methodical, and recurring accomplishment Geschlechtsadäquatheit Doing gender is to engage in behavior at the risk of gender assessment Sozialisations-, aber auch alltäglicher Interaktionsprozess institutionelle Reflexivität (Goffman) Nötigung durch Systematizität (Bourdieu)
14 4. Irritationen als Möglichkeiten für einen gendersensiblen Berufsorientierungsunterricht
15
16 4.1 Systematik von Berufsbereichen
17
18 4.2 Historische Geschlechtswechsel von Berufen Bearbeitung von historischen Entwicklungen von Berufen Frauen- und Männerberufe sind historisch wandelbar Geschlechtswechsel z.b.: Medizin von Frauen zu Männer- zu Frauenberuf Bürobereich von Männer- zu Frauenberuf Lehrkräfte an Schulen von Männer- zu Frauenberuf
19 4.3 Was hat Hamburger-Verkauf und Abschließen von Lebensversicherungen mit Geschlecht zu tun? McDonalds Drive Ins und Verkäuferinnen an den Windows Geschlechterstereotype Erklärungen Empathie erforderlich Versicherungsvertreter für Lebensversicherungen Empathie erforderlich Aber: es werden klare Bezüge zu Männlichkeitskonzepten hergestellt Entschiedenheit + Aggressivität
20 vermeintlich natürliche Frauen oder Männerberufe Dienstleistungssektor als Frauenbereich Männer bedürfen im der Umdefinition der Anforderungen Beschreibung von Berufen ermöglicht es, to flexibly apply idioms of sex-typing to whatever jobs women and men happen to be doing (Ruth Milkman) Geschlechtsspezifik entspringt der jeweiligen Betrachtungsweise
21 5. Fazit
22 (gender)sensible Berufsorientierung Raum und Zeit für die Erfahrung und Reflexion von Differenzen geben Wünsche und Ambitionen der Jugendlichen nicht ausblenden Wege zum Beruf aufzeigen, die nicht zum cooling out führen Lebensplanung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie einbeziehen
23 =HBS &chunk=1&jahr= oder 65.pdf Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
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