Praktische Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung Psychische Belastung im Chemiepark Marl

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2 Praktische Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung Psychische Belastung im Chemiepark Marl 1. Chemiepark Marl 2. Gesetzliche Grundlage 3. Umsetzung im CPM 4. Ablauf der Gefährdungsbeurteilung

3 Der Chemiepark Marl Einer der größten Chemiestandorte in Deutschland 14 Unternehmen 6 Quadratkilometer Fläche Arbeitsplätze 900 Gebäude 100 Kilometer Schienennetz 55 Kilometer Straßennetz 2 Kläranlagen 3 Kraftwerke 1 Hafen

4 Gesetzliche Grundlage 4 Arbeitsschutzgesetz Allgemeine Grundsätze Der Arbeitgeber hat bei Maßnahmen des Arbeitsschutzes von folgenden allgemeinen Grundsätzen auszugehen: Die Arbeit ist so zu gestalten, dass eine Gefährdung für das Leben sowie die physische und die psychische Gesundheit möglichst vermieden und die verbleibende Gefährdung möglichst gering gehalten wird; 5 Arbeitsschutzgesetz Beurteilung der allgemeinen Arbeitsbedingungen: (3) Eine Gefährdung kann sich insbesondere ergeben durch 6. psychische Belastungen bei der Arbeit. Auch diese Verordnungen fordern eine Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung: 3 Betriebssicherheitsverordnung 3 ArbStättV

5 Stand der Gefährdungsbeurteilung in Zahlen 40 Betriebe/Abteilungen Mitarbeiter wurden befragt Fragebögen wurden ausgewertet 65 % Beteiligung/Rücklauf

6 1. Information der Betriebs-/Abteilungsleitung und der Mitarbeiter zur Vorgehensweise der Befragung 2. Einteilung der Befragungsgruppen 3. Durchführung der Mitarbeiterbefragung (Grobanalyse) 4. Auswertung der Fragebögen 5. Präsentation der Ergebnisse: Betriebsleitung und Mitarbeiter 6. Durchführung von Gruppeninterviews bei festgestellten Belastungen (Feinanalysen) 7. Ableitung von Maßnahmen Umsetzung von Maßnahmen (Betrieb) Erneute Befragung/Wirksamkeitskontrolle nach X Jahr(en) (Abhängig vom Ergebnis der Befragung/Maßnahmen)

7 1. Information der Betriebs-/Abteilungsleitung & Mitarbeiterkreis Vorgehensweise der Befragung wird erläutert Vertrauensleute und Sicherheitsbeauftragte fungieren als Multiplikatoren

8 2. Einteilung der Befragungsgruppen Der Betrieb/die Abteilung wird in Befragungsgruppen eingeteilt Aufteilung nach Funktion und/oder Belastungen Gruppengröße > 6 Personen zur Wahrung der Anonymität

9 3. Durchführung der Mitarbeiterbefragung Information jeder Befragungsgruppe über die Vorgehensweise der Befragung Teilnahme ist freiwillig Durchsprache des Fragebogens und Erläuterung eventueller Fragen Ausgabe der Fragebögen Aufstellung von verschlossenen Wahlurnen zur anonymen Abgabe der Fragebögen Wahlurnen verbleiben 3-4 Wochen im Betrieb, um jedem Mitarbeiter die Teilnahme an der Befragung zu ermöglichen Fragebogen dient der Grobanalyse

10 4. Auswertung der Fragebögen Wahlurnen werden im Beisein des jeweiligen Betriebsrates geöffnet Auswertung und Dokumentation

11 5. Präsentation der Ergebnisse: Betriebs-/Abteilungsleitung Betriebsleitung bekommt alle Ergebnisse der Befragung präsentiert Weiteres Vorgehen und Termine werden vereinbart

12 6. Durchführung der Gruppeninterviews bei festgestellten Belastungen Eine Belastung liegt vor, sobald bei 25% einer Befragungsgruppe eine Belastung bei mindestens einem Merkmal vorliegt Es werden nur die festgestellten Belastungen besprochen Der Befragungsgruppe wird ihr Ergebnis erklärt und im Anschluss ohne Beisein eines Vorgesetzten ein Gruppeninterview durchgeführt Gruppeninterview dient der Feinanalyse Gruppeninterview wird dokumentiert Bei Befragungsgruppen ohne festgestellten Belastungen wird nur das Ergebnis präsentiert Die Gefährdungsbeurteilung ist an dieser Stelle für diese Befragungsgruppe beendet (Dokumentation)

13 7. Vorstellung der Ergebnisse und Festlegung von Maßnahmen Die Ergebnisse der Interviews werden zusammengefasst und der Betriebs-/Abteilungsleitung vorgestellt Anschließend wird besprochen, wie die festgestellten Belastungen beseitigt werden können Eventuelles Einbeziehen von Fachabteilungen werksärztlicher Dienst, Sozialberatung, Personalabteilung, BEM.

14 8. Umsetzung der Maßnahmen durch den Betrieb/Abteilung Die Betriebs-/Abteilungsleitung muss nun die Maßnahmen umsetzen, z. B. durch: Arbeitsgruppen Workshops Änderung von Abläufen Regelmäßige Gesprächsrunden

15 9. Erneute Befragung/Wirksamkeitskontrolle Nach Umsetzung von Maßnahmen bzw. nach einem festgelegtem Zeitraum erfolgt unter Verwendung des Fragebogens eine erneute Befragung Die Ergebnisse werden mit dem Ergebnis aus der ersten Befragung verglichen Sind die Belastungen beseitigt oder auf ein tolerierbares Maß reduziert worden, ist die Gefährdungsbeurteilung an dieser Stelle beendet Sind die Belastungen noch vorhanden, sind weitere Maßnahmen erforderlich und diese sind erneut auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen

16 Erfahrungen Eine gute Gefährdungsbeurteilung braucht Zeit! Ergebnisse offen und ehrlich mit den Mitarbeitern besprechen Mitarbeiter bei der Maßnahmenfindung einbeziehen erhöht die Akzeptanz, Mitarbeiter werden abgeholt (z.b. Arbeitsgruppen oder Workshop) Mit der Umsetzung von Maßnahmen nicht zu lange warten (einfache bzw. kleine Änderungen/Maßnahmen sofort erledigen) Eine offene Kommunikation ist das A&O für ein gutes Betriebsklima Wer auf Augenhöhe mit den Mitarbeitern spricht und ihre Sorgen ernst nimmt, hat mehr zufriedene Mitarbeiter Das persönliche Gespräch zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter ist durch nichts zu ersetzen!

17 Zitat Wer zuhört versteht! John Calvin Coolidge Junior

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