EUROBAROMETER

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1 Eurobarometer der Kandidatenländer Europäische Kommission EUROBAROMETER.2 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DEN KANDIDATENLÄNDERN Feldarbeit : September Oktober Publikation : Dezember Eurobarometer der Kandidatenländer /.2 - Magyar Gallup Intèzet Durchgeführt im Auftrag der Generaldirektion Presse und Kommunikation und auch von dieser koordiniert. Dieses Dokument gibt nicht die Meinung der Europäischen Kommission wieder. Die darin enthaltenen Interpretationen oder Ansichten sind ausschliesslich die der Autoren.

2 The Gallup Organization, Hungary Eurobarometer der Kandidatenländer.2 Einführung des Eurobarometers der Kandidatenländer Basierend auf dem Modell des Standard-Eurobarometers hat die Europäische Kommission eine neue Befragungsreihe in Ländern eingeführt, die sich um eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union bewerben. Dieses neue Instrument dient dazu, Informationen von den Gesellschaften zu sammeln, die Mitglieder der Europäischen Union werden sollen, und zwar in einer Weise, die vollständig vergleichbar mit dem Standard-Eurobarometer ist. Mit diesem Instrument ist die Kommission in der Lage, Entscheidungsträger und die europäische Öffentlichkeit über die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen der EU und den Kandidatenländern zu informieren. Das Eurobarometer der Kandidatenländer beobachtet kontinuierlich die Unterstützung für den EU-Beitritt und Veränderungen in der Einstellung zu europäischen Themen in den Kandidatenländern. Der vorliegende Bericht belegt die Ergebnisse der ersten Umfragerunde, die im September in den 13 Kandidatenländern durchgeführt wurde: Bulgarien, Zypern, Tschechische Republik, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien und Türkei. Befragt wurde ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung im Alter von 15 Jahren und mehr, dem ein für alle Kandidatenländer gleichlautender Fragebogen vorgelegt wurde. In der Regel umfasst die Stichprobe für die Kandidatenländer-Eurobarometer-Umfragen 1000 Personen je Land, mit Ausnahme von Zypern und Malta (500). Bei der.2-reihe wurde folgender Stichprobenumfang erzielt: Bulgarien Zypern 500 Tschechische Rep Estland 1,000 Ungarn Lettland Litauen Malta 500 Polen Rumänien Slowakei Slowenien Türkei Gesamt In allen 13 Kandidatenländern wurde die Umfrage durch nationale Institutionen durchgeführt, die mit dem Gallup-Institut Ungarn verbunden sind und davon koordiniert werden. Dieses Netz von Instituten wurde über Ausschreibungen ausgewählt. Alle Institute gehören der European Society for Opinion and Marketing Research (ESOMAR) an, deren Normen für sie verbindlich sind. Die in diesem Bericht für die einzelnen Kandidatenländer enthaltenen Zahlen sind nach Geschlecht, Alter, Region, Ortsgröße, Ausbildungsniveau und Familienstand gewichtet. Die Zahlen für alle Kandidatenländer insgesamt (KL13) sind gemäß der erwachsenen Bevölkerung eines jeden Landes gewichtet. Wegen der Auf- oder Abrundung der Zahlen in gewissen Fällen summieren sich die gesamten Prozentwerte in den Tabellen nicht immer genau auf 100% sondern auf einen sehr nahen Wert (z. B. 99 oder 101). Bei Fragen mit mehreren Antwortmöglichkeiten ergibt der summierte Prozentwert oft mehr als 100%. Die in den Schaubildern ausgewiesenen Prozentwerte können aufgrund der Verwendung bereits zuvor gerundeter Zahlen um 1% von den Zahlen in den Tabellen abweichen. Umfragen der Eurobarometer-Serie Die Europäische Kommission (Generaldirektion Presse und Kommunikation) veranstaltet allgemeine Meinungsumfragen sowie Befragungen spezieller Zielgruppen und qualitative Analysen (Gruppendiskussionen, Intensivinterviews) in allen Mitgliedsländern und gelegentlich auch in Drittländern. Dabei werden vier verschiedene Erhebungsinstrumente eingesetzt: Das traditionelle Standard-Eurobarometer mit zweimal jährlich erscheinenden Berichten Telefon Flash EB, das auch für Befragungen bestimmter Zielgruppen eingesetzt wird (z. B. Spitzenentscheidungsträger) Qualitative Analysen (Fokusgruppen; Intensivinterviews) Das Eurobarometer der Kandidatenländer (ersetzt das EB für Mittel- und Osteuropa) Die in der allgemeinen Öffentlichkeit (in persönlichen Interviews) durchgeführten Standardumfragen des Eurobarometers und die Umfragen des Eurobarometers der Kandidatenländer, die telefonischen Flash Eurobarometer-Umfragen und die qualitative Forschung dienen hauptsächlich dazu, Umfragen für die verschiedenen Generaldirektionen und sonstigen Dienststellen der Kommission in deren Auftrag und auf deren Rechnung durchzuführen. Website für das Eurobarometer: page 2

3 Wichtigste Erkenntnisse Dieser Eurobarometer-Bericht der Kandidatenländer präsentiert den Stand der öffentlichen Meinung gegenüber der Europäischen Union in den 13 Kandidatenländern vom. Im Folgenden werden die wichtigsten Erkenntnisse beschrieben. Das Eurobarometer ergab ein vielversprechendes, aber verwischtes Bild von der Europäischen Union. Die Unterstützung für eine Mitgliedschaft ist in den Kandidatenländern weiterhin hoch aber noch weit entfernt von einem informierten Konsensus. Sechs von zehn Personen (61%) in den Kandidatenländern sind nun der Meinung, dass die EU-Mitgliedschaft eine gute Sache für ihr Land wäre. Die Mehrheit (70%) klagt jedoch über einen Informationsmangel bezüglich des Beitritts ihres eigenen Landes zur Europäischen Union. Das Eurobarometer konnte keinen wesentlichen Umschwung der Unterstützung über die letzten sechs Monate (+1) bzw. das letzte Jahr (+2) auf -Ebene feststellen. Sowohl als auch Laeken-10 stellen eine Stabilität in der Unterstützung der EU- Mitgliedschaft fest 1, wohingegen der Anteil mit ausdrücklich negativer Haltung rückläufig ist. Besonders bei den Laeken-10-Ländern ist der Anteil derjenigen, die die EU-Mitgliedschaft für eine schlechte Sache halten, im Vergleich zur Eurobarometer- Befragung ein Jahr zuvor um etwa ein Drittel zurückgegangen (10%, -18). In den 10 Ländern, deren Beitritt möglicherweise schon für 2004 bevorsteht, sind die Unterstützungsniveaus stabil und bewegen sich um die 50%-Marke (52%, +1). Acht von 10 Befragten (78%) in Rumänien halten den Beitritt zur Europäischen Union für eine gute Sache. Fast 7 von 10 Befragten in Bulgarien (68%) und etwa zwei Drittel der Bevölkerung Ungarns (67%) und der Türkei (65%) teilen diese Meinung. Den höchsten Anstieg im Unterstützungsniveau über das letzte halbe Jahr verzeichnete man in Malta (+7, 45%), Litauen (+5, 48%) und Bulgarien (+4, 68%). Im gleichen Zeitraum nahm die Unterstützung in Zypern (Republik) (-6, 47%), der Slowakei (-3, 58%) und Estland (-3, 32%) ab. In den anderen Ländern ist das Unterstützungsniveau seit März im wesentlichen unverändert geblieben. Den höchsten Anteil derjenigen, die die Mitgliedschaft für eine schlechte Sache halten, gibt es in Malta, wo 25% der Bevölkerung diese Meinung teilen. In Ländern, in denen die Unterstützung nicht überwältigend ist, herrscht vor allem Unsicherheit: 42% der Esten, 37% der Slowenier und 34% der Bevölkerung in der Republik Zypern haben keine klare Meinung zu dieser Frage. 44% der Bürger in der Kandidatenregion denken, dass sie wenig über die Europäische Union wissen, und weniger als 1 von 10 (8%) Bürgern denkt, kundig in EU-Sachen zu sein. Jeder siebente Befragte (14%) erklärte, überhaupt nichts über die Union zu wissen. In den 10 Ländern, in denen die Bevölkerung aller Wahrscheinlichkeit nach im Lauf der nächsten 12 Monate eine echte Entscheidung treffen muss, vertreten 8% die Auffassung, dass sie nicht viel über die EU wissen, und 38% schätzen ihr Wissen als gering ein. In den Laeken-10-Ländern erklären sogar 7%, nichts über die Europäische Union zu wissen. In dieser Gruppe ist der Informationsstand am höchsten bei der Bevölkerung von Malta und Slowenien. 1 Der Laeken-Gipfel 2001 kam zu dem Schluss, dass bis zu 10 Länder im Jahr 2004 beitreten können, wenn das Tempo der Beitrittsverhandlungen beibehalten wird. Der Sevilla-Gipfel im Juni führte die folgenden 10 Länder als potenzielle neue Mitglieder auf: Zypern, Tschechische Republik, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei und Slowenien. Seite 3

4 Der EU-Beitritt ihres Landes wird am ehesten von denjenigen unterstützt, die sich für gut informiert halten. Der Anteil der Bürger ohne klare Meinung darüber, ob die Mitgliedschaft eine gute oder schlechte Sache ist, ist drei Mal höher bei den schlecht informierten (31%) verglichen mit den gut informierten (9%). Die Bürger der Kandidatenländer sind, was die grundlegenden Fakten zur Europäischen Union betrifft, sehr schlecht informiert. Nur 61% der Menschen in den Kandidatenländern würde die Europäische Flagge erkennen. Weitere Fragen in einem Quiz ergaben, dass die Unkenntnis in EU-Sachen in den Ländern am größten ist, von denen man normalerweise annimmt, dass sie am besten auf den Beitritt vorbereit sind. Ein Drittel der Bürger der Laeken-10-Länder fiel auf Fangfragen herein und bestätigte, dass der Präsident der EU von den Bürgern gewählt wird. Mehr als die Hälfte (56%) erklärte, dass 15 Sterne auf der Flagge sind. Einige der Länder aus der Laeken-10-Gruppe erwägen schon für 2004 die Teilnahme an Wahlen zum Europäischen Parlament (EP), aber 52% der Bevölkerung dieser Länder wissen nicht, ob die EP-Mitglieder direkt gewählt werden, und 16% verkehren in dem Irrtum, dass dies nicht der Fall ist. 20% der Menschen in der Tschechei und Slowenien und 24% der Ungarn glauben, dass die EP-Mitglieder nicht von den Bürgern gewählt werden. Der Anteil der Bürger in der Kandidatenregion, die sich über den Beitritt ihres eigenen Landes zur EU für schlecht informiert (70%) halten, ist doppelt so hoch wie bei den Bürgern, die ihren Informationsstand in dieser Hinsicht als zufriedenstellend bezeichnen (28%). Menschen, die sich über das Beitrittsverfahren ihres Landes für gut bzw. sehr gut informiert halten, (G) sind in allen Ländern mit Ausnahme von Slowenien in der Minderheit (G: 58; nicht oder nicht gut informiert (N): 40). In Malta sind die zwei Gruppen mit jeweils 48% ungefähr gleich. In anderen Ländern ist informiert zu sein eher die Ausnahme als die Regel: Nur 30% der Bürger der Kandidatenregion und 33% der Laeken-10-Bürger halten sich für gut informiert. Das Gefühl, nicht gut über das Beitrittsverfahren ihres Landes informiert zu sein, trifft man am ehesten in Estland (G: 20%, N: 77%) und der Türkei (G: 20%, N: 77%) an. Geringe Beteiligung mehr als starke EU-Skepsis kann den Erfolg der Befragungen zur EU-Mitgliedschaft in der Kandidatenregion gefährden. In den Kandidatenländern würden in einem Referendum sieben von zehn Jugendlichen und Erwachsenen (69%) für eine EU-Mitgliedschaft ihres Landes stimmen, was einen Anstieg von 3% seit dem Frühjahr bedeutet. Enorm hoch ist jedoch der Prozentsatz der Bürger, die an solchen Wahlen gar nicht teilnehmen würden. Zwei Drittel (69%, +3) der Bürger in den Kandidatenländern erklären, sie würden die EU-Mitgliedschaft ihres Landes mit ihrer Stimme unterstützen, wenn ein Referendum über diese Frage abgehalten würde. Verglichen mit dem Stand vom Frühjahr wächst bei den Laeken-10-Ländern der Anteil derjenigen, die einen Beitritt befürworten würden (61%, +4). Und nicht weniger als einer von fünf Menschen (17%) würde gegen den Beitritt stimmen und sich somit aktiv der Mitgliedschaft seines bzw. ihres Landes widersetzen (-2). Es bleibt die Frage, ob der beträchtliche Anteil unentschlossener Wähler (17% ohne Stimmabsicht bzw. Meinung in und 22% in der Laeken-10-Gruppe) als ein mangelndes Interesse an dieser Frage oder als eine latente Opposition gegen die EU-Mitgliedschaft zu werten ist. Der Anteil der Für -Stimmen reicht von 84% in Rumänien und 77% in Ungarn bis zu 39% in Estland, 45% in Lettland und 47% in Malta. Am meisten verbessert haben sich diese Anteile in Polen (+8), Slowenien (+6) und Malta (+5). Die Unterstützung fiel um sieben Prozentpunkte in Zypern, und die niedrige Wertung in Estland spiegelt ebenfalls einen Rückgang von fünf Prozentpunkten wider. Seite 4

5 Kaum mehr als die Hälfte (54%) der Bürger aus der Laeken-10-Gruppe glaubt, dass sie voraussichtlich an dem EU-Referendum teilnehmen würden, und nur ein Drittel (33%) erklärt, dass sie auf jeden Fall stimmen würden. Die Teilnahmequoten würden dichter bei dem zweiten Wert liegen, wenn die Umfragen sofort gehalten würden. Der Anteil derjenigen in der Laeken-10-Gruppe, die sich für eine definitive Teilnahme aussprechen, reicht von 53% in Malta, 52% in Ungarn und 48% in Slowenien bis zu mageren 21% in Estland, 28% in der Tschechischen Republik und 31% in Zypern. In jedem Kandidatenland würde in einem Referendum eine überzeugende Mehrheit die EU-Mitgliedschaft ihres Landes unterstützen. Die folgende Tabelle zeigt, dass die Befürworter zur Zeit viel stimmwilliger sind als die EU-Skeptiker, was ihre Position in der Region weiter verstärkt. Teilnahmewahrscheinlichkeit und Stimmabsicht bei einem EU-Referendum ( Niveau) WÜRDE STIMMEN TEILNAHMEWAHRSCHEINLICHKEIT AN EU-REFERENDUM Niedrig Mittel Hoch (Wertung 1-3) (Wertung 4-7) (Wertung 8-10) Dafür 19% 65% 89% Dagegen 42% 16% 8% Unentschlossen, würde nicht teilnehmen 39% 19% 3% Summe 100% 100% 100% Der Beitritt zur Europäischen Union wird als einzigartige Gelegenheit für das Land und dessen zukünftige Generationen angesehen, aber viele Bürger reagieren mit Skepsis, was die direkten persönlichen Vorteile der Mitgliedschaft betrifft. Angesichts des hohen Niveaus an allgemeiner Unterstützung und der weit verbreiteten Auffassung, dass die Kandidatenländer Nutzen aus der EU-Mitgliedschaft ziehen können (: 67%, LAEKEN-10: 60%), besteht kein Zweifel, dass die Menschen die positiven Aspekte des EU-Beitritts anerkennen. Aber in der Laeken-10-Gruppe denken fast ebenso viele Menschen, dass ihnen die Mitgliedschaft keine Vorteile bringen wird (37%), wie diejenigen, die Vorteile darin sehen (41%). Zwei Drittel (67%) der Bürger in den Kandidatenländern sehen Vorteile in der EU- Mitgliedschaft ihres Landes: Dies entspricht einem Anstieg von vier Prozentpunkten seit März. In der Laeken-10-Gruppe ist dieser Anteil seit dem Frühjahr sogar noch weiter gestiegen und liegt nun bei 60% (+6). 78% der Rumänen, 76% der Ungarn und 73 der Türken teilen die Ansicht, dass ihr Land von der EU-Mitgliedschaft profitieren kann. Andererseits sind nur 41% in Estland, 45% in Lettland und 48% in der Tschechischen Republik optimistisch. Trotz dieser großen Unterschiede gibt es in keinem der Kandidatenländer eine Mehrheit, die behauptet, dass ihr Länd durch den Beitritt nicht profitieren würde. Die höchsten Zunahmen optimistischer Reaktionen wurden in Polen (+8), Lettland und Litauen (beide +6) verzeichnet. In Zypern (-5) und Estland (-2) sind nun weniger Menschen als im März der Ansicht, dass die EU-Mitgliedschaft ihrem Land Vorteile bringen würde. Seite 5

6 Ein völlig anderes Bild ergibt sich, wenn wir die Menschen befragen, welche persönlichen Vorteile sie durch die EU-Mitgliedschaft ihres Landes erwarten. In der Laeken-10-Gruppe haben nur drei Länder eine optimistische Mehrheit: Ungarn (erwartet Vorteile (V): 48%, erwartet keine Vorteile (K): 31%), Slowakei (V: 44%, K: 34%) und Litauen (V: 40%, K: 20%, mit 38%, die nicht wissen, was zu erwarten ist. In Polen (V: 40%, K: 39%) und Malta (V: 40%, K: 36%) sind die persönlich optimistischen bzw. pessimistischen Gruppen ungefähr gleich groß. Und schließlich haben wir noch fünf Länder, in denen es zur Frage der persönlichen Vorteile mehr pessimistische als optimistische Stimmen gibt: Zypern, die Tschechische Republik, Lettland, Slowenien und Estland. Von denjenigen, die keine persönlichen Vorteile von einem Beitritt erwarten, würden dennoch 34% der Laeken-10-Länder und 36% der gesamten Kandidatenregion für die EU-Mitgliedschaft stimmen. Trotz des beschleunigten Beitrittsverfahrens wünschen die Bürger in den Kandidatenländern eine noch schnellere Erweiterung. In der Türkei bezeichnen 27% das Beitrittsverfahren ihres Landes als stillstehend, wohingegen 22% der maltesischen Bevölkerung der Ansicht sind, dass ihr Beitrittsverfahren so schnell wie möglich verläuft. Auf einer 7-Punkt-Skala bewerteten die Bürger der Region die Geschwindigkeit des Beitrittsverfahrens ihres Landes mit 3,53, was ein wenig schneller ist, als noch vor einem Jahr gedacht wurde (3,23). Allerdings hat die erwünschte Geschwindigkeit seit 2001 (5,22) noch mehr zugenommen und liegt nun bei 5,87. Die Tendenz einer erwünschten Beschleunigung hält angesichts der schneller werdenden Verhandlungen in der gesamten Region an. Die Kluft zwischen der Geschwindigkeit, mit welcher der Fortschritt des Verfahrens empfunden wird, und der Geschwindigkeit, mit der das Verfahren nach Meinung der Befragten ablaufen sollte, variiert stark von Land zu Land. In den meisten Ländern wünschen die Bürger, dass das Beitrittsverfahren schneller ablaufen soll als es derzeit empfunden wird. Die größte positive Nettodifferenz finden wir in der Türkei, in Rumänien, in Bulgarien und in Polen. Die Bewohner von Estland und Malta denken, dass das Verfahren schneller abläuft als sie eigentlich möchten. In Lettland und Slowenien sind die empfundene und die erwünschte Geschwindigkeit ausgeglichen. Die Europäische Union hat in den Kandidatenländern ein relativ hohes Vertrauensniveau, aber vielen Bürgern mangelt es an einer Meinung. Das allgemeine Vertrauensniveau hat sich seit 2001 kaum geändert: 59% der Bewohner in den Kandidatenländern vertrauen der Europäischen Union. In der Laeken-10-Gruppe ist das durchschnittliche Vertrauensniveau nicht wesentlich anders als in der größeren Region (57%). Die Vertrauensniveaus reichen von 76% in Ungarn, 75% in Rumänien und 65% in Bulgarien bis zu 43% in Estland, 46% in Lettland und 50% in Malta. 29% der Litauer, 28% der Tschechen und 24% der Polen äußerten Unsicherheit bezüglich des Vertrauens in die EU, und durchschnittlich 22% der Befragten aus der Laeken-10- Gruppe tun sich schwer, eine Meinung zu dieser Frage vorzubringen. Seite 6

7 Die Kandidatenländer unterstützen eine Europäische Verfassung und den Euro, aber sind geteilter Meinung, ob die erweiterte Union das Vetorecht für die Mitgliedstaaten behalten sollte. 65% der Bürger in den Kandidatenländern denken, dass die Europäische Union eine Verfassung haben sollte. Unter den 13 ist kein Land, in dem der Anteil der Gegner ein Fünftel der Bevölkerung ausmachen würde, aber etwa die Hälfte der Litauer und 40% der tschechischen und bulgarischen Bürger haben keine Meinung zu diesem Thema. Mit Ausnahme der Türkei stehen die Bürger in der Kandidatenregion dem Euro positiv gegenüber. In der gesamten Region befürworten 59% einen Wechsel ihrer Währung zum Euro nach dem Beitritt ihres Landes zur EU, 28% sind gegen eine solche Veränderung, und 13% sind hierüber unentschlossen. Das höchste Unterstützungsniveau (84%) genießt der Euro in Slowenien, wo die Landeswährung kaum mehr als ein Jahrzehnt alt ist. In jedem Land der Laeken-Gruppe unterstützt eine Mehrheit den Wechsel zum Euro. Die Gegner sind in der Mehrzahl in der Türkei (50%) und stark in Estland (37%) und Malta (35%). Uneinigkeit herrscht über die Frage, ob die erweiterte Europäische Union ihr Verfahren zur Entscheidungsfindung, das auf der Einstimmigkeit aller Mitgliedstaaten beruht, beibehalten sollte oder ob ein Wechsel zu einer Entscheidungsfindung durch Stimmenmehrheit wünschenswert wäre. Durchschnittlich ziehen 39% der Bürger in der Kandidatenregion es vor, die Einstimmigkeit zu behalten und das zukünftige Vetorecht (V) ihres Landes vorzubehalten. Demgegenüber stehen 44%, die ein System mit Stimmenmehrheit für zweckmäßiger halten (S). In der Laeken-Gruppe neigen die Bürger eher dazu, das Einstimmigkeitssystem aufzugeben (V: 34%, S: 49%). Einige Länder unterstützen eindeutig das Stimmenmehrheitssystem, insbesondere Ungarn (V: 28%, S: 56%) und die Tschechische Republik (V: 22%, S: 49%) und in geringerem Maße Zypern, Polen und die Slowakei. Die stärkste Unterstützung genießt das Einstimmigkeitssystem in Rumänien (V: 51%, S: 28%) und Malta (V: 50%, S: 29%). Die Slowenier bevorzugen ebenfalls ein System, in dem auch der kleinste Mitgliedstaat sein Vetorecht ausüben kann. Seite 7

8 BERICHT

9 Inhalt Einführung des Eurobarometers der Kandidatenländer...2 Wichtigste Erkenntnisse...3 Inhalt...9 Einführung Leben in den Kandidatenländern Wirtschaftsgüter Lebenszufriedenheit Aktuelle Zufriedenheit mit dem Leben Die Zufriedenheit mit dem Leben verglichen mit der Situation vor fünf Jahren Lebenszufriedenheit in den nächsten fünf Jahren Dynamik der Veränderung im subjektiven Wohlstand Die Erwartungen der Menschen für das Jahr Persönliche Situation Wirtschaftliche Situation im Land Finanzielle Situation des Haushalts Beschäftigungssituation im Land Persönliche Arbeitssituation Vertrauen in Einrichtungen Vertrauen in öffentliche Einrichtungen Zufriedenheit mit der Demokratie Vertrauen in andere Einrichtungen der Gesellschaft Mediennutzung Zuschauer der Fernsehnachrichten Leser der Tageszeitungen Hörer der Radionachrichten Vertrauen in die Medien Zugang zu moderner Informationstechnologie Bindung zur Nationalität und Identifizierung mit Europa Nationalstolz Europäischer Stolz Kontakt mit anderen Ländern und Kulturen Sprachen Fremdsprachenkenntnisse Die Kenntnis welcher Sprachen ist am nützlichsten? Kontakte mit anderen Ländern Toleranz gegenüber anderen Menschen Sind Menschen anderer Rassen, Nationalitäten oder Religionen störend? Gibt es zu viele Ausländer im Land? Seite 9

10 4. Haltung gegenüber der Europäischen Union Image und Bedeutung der EU - Spontan Was den Menschen einfällt, wenn sie an die Europäische Union denken Das Image der Europäischen Union Die Bedeutung der Europäischen Union Die Bedeutung dessen, ein Bürger der Europäischen Union zu sein Vertrauen in die Europäische Union und ihre Institutionen Vertrauen in die Europäische Union Vertrauen in die Institutionen und Organe der Europäischen Union Vertrauen in das Europäische Parlament Vertrauen in die Europäische Kommission Unterstützung der Mitgliedschaft in der Europäischen Union Mitgliedschaft: eine gute Sache oder eine schlechte Sache? Referendum über die Mitgliedschaft Empfundener Nutzen der Mitgliedschaft in der Europäischen Union Persönlicher Nutzen Nutzen für das Land Erwarteter Nutzen für verschiedene soziale Gruppen Die Europäische Union in den kommenden Jahren Die erwartete und erwünschte Rolle der Europäischen Union in fünf Jahren Nutzen der Europäischen Union in 10 Jahren Unterstützung der gemeinsamen Entscheidungsfindung in der EU Bevorzugte Entscheidungsfindungsmechanismen der erweiterten EU Informationen über die Europäische Union Wissen und Bekanntheitsgrad Subjektive Beurteilung des Wissens über die Europäische Union Wissen über grundlegende EU-bezogene Fakten Bekanntheitsgrad der Europäischen Union, ihrer Institutionen und Organe Interesse an Nachrichten über die Europäische Union Bevorzugte Methoden der Vermittlung von Informationen über die EU EU-Themen, über die die Menschen gerne mehr wissen möchten Vorliebe für eine nationale oder eine EU-Informationsquelle Seite 10

11 6. Einstellungen und Wissen über die Erweiterung und das Beitrittsverfahren Einstellungen zur Erweiterung Einschätzung der Unterstützung bei den Mitgliedstaaten für die Mitgliedschaft des Landes Bekanntheitsgrad des Antrags des Landes auf Mitgliedschaft in der EU Datum des EU-Beitritts Das Gefühl, über die Erweiterung und das Beitrittsverfahren informiert zu sein Erweiterung Beitritt Fonds zur Vorbereitung auf den Beitritt Gegenseitige Unterstützung der Mitgliedschaft in der Kandidatenregion Einstellung zur heutigen Politik der Union Prioritäten der Europäischen Union Europäische Verfassung Unterstützung für den Euro Teilnahme an EP-Wahlen Seite 11

12 Einführung Dieser dritte Bericht des Eurobarometers der Kandidatenländer (KL-EB) präsentiert die Ergebnisse zu mehreren Fragen bezüglich der sozialen Situation aus den 13 Kandidatenländern. Die Befragungen wurden in allen 13 Kandidatenländern im September-Oktober durchgeführt. Der Leser wird feststellen, dass die Ergebnisse jenen aus den 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union gegenübergestellt werden, um Vergleiche zwischen der EU und den Kandidatenländern zu ermöglichen. Der Bericht beginnt mit einer allgemeinen Beschreibung des Lebens in den Kandidatenländern. Zuerst konzentrieren wir uns auf den Besitz bestimmter Wirtschaftsgüter in den Kandidatenländern. Dann folgt eine Untersuchung der allgemeinen Zufriedenheit der Bürger der Kandidatenländer zu Beginn des dritten Jahrtausends, wie die Bürger ihre persönliche Situation im Vergleich mit der vor 5 Jahren einschätzen und wie sie die Entwicklung in den nächsten fünf Jahren sehen. In diesem Kapitel untersuchen wir auch die Mediennutzung, das Vertrauen in die Medien und den Zugang zu moderner Informationstechnologie in der Region. Kapitel 1 untersucht auch das Vertrauen in politische und gesellschaftliche Institutionen in den Kandidatenländern sowie die Zufriedenheit damit, wie die Demokratie in jedem der Länder funktioniert. Kapitel 2 untersucht das Ausmaß der Identifizierung mit Europa in den Kandidatenländern sowie das Thema nationaler und europäischer Stolz. Kapitel 3 behandelt Kontakte zwischen den verschiedenen Kulturen, einschließlich Fremdsprachenkenntnisse und Reisen in EU- und andere Kandidatenländer, einschließlich Arbeitserfahrung. Ebenfalls enthalten ist eine Übersicht der Haltung gegenüber Minderheiten und Ausländern. Kapitel 4 führt den Leser in die allgemeinen Gefühle und Haltungen gegenüber der EU in den Kandidatenländern ein und wirft einen Blick auf die unterschiedlichen Bedeutungen der Europäischen Union, die Bedeutungen dessen, ein Bürger der Europäischen Union zu sein, das Bild der EU und die Gefühle der Menschen gegenüber der Europäischen Union: Beschwört sie bei den Bewohnern der Kandidatenländer ein positives Bild herauf? Wir untersuchen das Ausmaß an Unterstützung für die Mitgliedschaft in der Europäischen Union in den Kandidatenländern und präsentieren den empfundenen Nutzen aus der EU- Mitgliedschaft. Weiter untersucht dieses Kapitel das Vertrauen der Menschen in die Europäische Union und in neun ihrer Institutionen und Organe. Es berichtet über die Unterstützung für gemeinsame Entscheidungsfindung in der EU und die erwartete und erwünschte Rolle der Europäischen Union in diesen Ländern. Kapitel 5 untersucht Informationsthemen im Zusammenhang mit der Europäischen Union. Zuerst untersuchen wir den Wissensstand, den die Befragten selbst über die Europäische Union zu haben glauben, und wie bekannt ihnen neun der Institutionen und Organe der Europäischen Union sind. Wir berichten über das Ausmaß, in dem die Menschen Nachrichten über die Europäische Union verglichen mit Nachrichten über andere Themen Beachtung schenken. Weiter präsentieren wir in diesem Kapitel jene EU-bezogenen Themen, die für die Menschen in den Kandidatenländern am interessantesten sind. Anschließend wirft das Kapitel einen Blick auf die Quellen, die die Menschen am ehesten verwenden, wenn sie Informationen über die Europäische Union suchen, und darauf, welche Informationsquellen sie bevorzugen. Kapitel 6 präsentiert eine Untersuchung zu den Einstellungen und zum Wissen über das Beitrittsverfahren und über die Erweiterung im Allgemeinen. Dieses Kapitel enthält auch Informationen über das erwünschte und erwartete Beitrittsjahr der Kandidatenländer. Kapitel 7 untersucht das Ausmaß der gegenseitigen Unterstützung für die EU-Mitgliedschaft der anderen Länder in der Region, und wir ermitteln, welche Länder sich am nächsten stehen. Abschließend wirft Kapitel 8 einen Blick auf mehrere aktuelle politische Bereiche, wie z. B. den Euro, Prioritäten der EU-Politik, die europäische Verfassung und die Wahrscheinlichkeit der Teilnahme an bevorstehenden EP-Wahlen. Wir bedanken uns bei allen Bürgern in den Kandidatenländern, die an der Umfrage teilgenommen haben. Ohne ihre Unterstützung hätte dieser Bericht nicht geschrieben werden können. Seite 12

13 1. Leben in den Kandidatenländern In diesem Kapitel sehen wir uns einige Aspekte des Lebens in den Kandidatenländern genauer an. Zuerst konzentrieren wir uns auf den Besitz bestimmter Wirtschaftsgüter in der Region. Danach fahren wir mit einer Untersuchung der allgemeinen Zufriedenheit bei den Bürgern fort: Einschätzung der persönlichen Situation einschätzen im Vergleich mit der Situation vor 5 Jahren, und Einschätzung der Entwicklung in den kommenden 5 Jahren. Später in diesem Kapitel werfen wir einen Blick auf das Vertrauen in politische und gesellschaftliche Institutionen in den Kandidatenländern, und abschließend sehen wir uns Mediennutzung, Vertrauen in die Medien und Zugang zu moderner Informationstechnologie in der Region an Wirtschaftsgüter Das Eurobarometer der Kandidatenländer stellte fest, dass der Mittelklasse-Einkaufskorb von Verbrauchsgütern in der Region folgendermaßen zusammen gesetzt werden kann: ein Farbfernsehgerät, eine automatische Waschmaschine, eine Kamera, ein Mobiltelefon, HiFi- Ausstattung, ein Auto und ein Videorecorder. 55% der Bürger der Kandidatenländer sind Eigentümer des Hauses, in dem sie leben, 35% sind Eigentümer ihrer Wohnung. (ABBILDUNG 1.1A) Es kommt sehr selten vor, dass ein Haushalt mehr als ein Auto besitzt (59% haben überhaupt kein Auto). Beinahe jede fünfte Person hat einen PC im Haushalt (20%), and 12% haben zu Hause Internetzugang. Wirtschaftsgüter % besitzt, Ein Farbfernsehgerät Automatische Waschmaschine Ein Haus Mobiltelefon Eine Kamera Einen Videorecorder HiFi-Ausrüstung Nur ein Auto Eine Wohnung Mikrowellenherd Einen PC/Heimcomputer Geschirrspüler Internetzugang Ein zweites Eigenheim oder ein/e Ferienhaus/-wohnung Eine Videokamera 2 oder mehr Autos Abb. 1.1a September Oktober Frage: Besitzen Sie oder ein anderes Mitglied Ihres Haushalts..? (ergänzen) Ein Blick auf Abbildung 1.1b zeigt, dass die Größe der Bestände den tatsächlichen Reichtum dieser Gesellschaften zu reflektieren scheint (Detaillierte Informationen zum Bruttovolkseinkommen sind in Kapitel 1.2, Tabelle 1.2a angeführt). Durchschnittlich besitzt ein Bürger der Kandidatenregion 5,3 der 14 möglichen Wirtschaftsgüter 2. Vier Länder erweisen sich als am reichsten: Zypern (8,5), Slowenien (8,2), Malta (8,2) und die Tschechische Republik (7,4). Am Ende dieser Liste stellen wir fest, dass die Rumänen die geringste Menge der angeführten Wirtschaftsgüter besitzen (3.2). Auch Bulgarien (4,3) liegt weit unter dem Durchschnitt der Kandidatenländer. (ANHANG TABELLE 1.1) 2 Die ursprüngliche Liste weist 16 Posten auf, aber für diese Analyse behandeln wir zwei Optionen für Besitz von Eigenheim (Haus und Wohnung) und Auto (ein Auto, 2 oder mehr Autos) als einen Posten. Seite 13

14 Durchschnittliche Anzahl der Wirtschaftsgüter in Besitz von den 14* möglichen Wirtschaftsgütern ZYPERN SLOWENIEN MALTA TSCHECH.REP. SLOWAKEI LAEKEN 10 ESTLAND UNGARN LITAUEN POLEN 6,5 6,4 6,3 6,2 6,2 6,0 7,4 8,5 8,2 8,2 5,2 LETTLAND TÜRKEI BULGARIEN RUMÄNIEN 3,2 4,3 5,2 4,7 Abb. 1.1b September Oktober Frage: Besitzen Sie oder ein Mitglied Ihres Haushalts..? (ergänzen) * Aus der Liste von 16 wurden für diese Analyse Haus und Wohnung sowie ein Auto und 2 oder mehr Autos in eine Kategorie zusammengefasst 1.2. Lebenszufriedenheit Die Frage nach der Zufriedenheit mit dem Leben ist eine umfassende Frage danach, wie zufrieden die Menschen mit allen Dingen in ihrem Leben sind. Die Kriterien reichen von ihrem persönlichen Glück, ihrer Gesundheit, ihrer Familie und ihrer wirtschaftlichen Situation bis zu ihren Ansichten über die Gesellschaft im Allgemeinen. Nach diesem Indikator des subjektiven Wohlstands werden die Bürger der 15 Mitgliedstaaten und der 13 Kandidatenländer regelmäßig gefragt. Aktuelle Zufriedenheit mit dem Leben Im stellte das Eurobarometer der Kandidatenländer eine erhebliche aber abnehmende Kluft zwischen der Lebenszufriedenheit in den Kandidatenländern und in der Europäischen Union fest 3. Dies bleibt voraussichtlich die größte Differenz, die wir zwischen den aktuellen und den zukünftigen Mitgliedstaaten finden. Während nur jede zweite Person in den Kandidatenländern (56%) angibt, sehr oder ziemlich zufrieden mit dem Leben zu sein, das sie führt, hat sich die Lebenszufriedenheit in den Mitgliedstaaten über der 80%-Marke stabilisiert, zur Zeit 83%. 3 EB57, Frühjahr Seite 14

15 Lebenszufriedenheit % Zufrieden + Sehr zufrieden EU-15* SLOWENIEN MALTA TSCHECH.REP. ZYPERN Abb. 1.2a September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57, März-Mai, LAEKEN-10 POLEN UNGARN SLOWAKEI ESTLAND Frage: Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit Ihrem Leben im Allgemeinen? Würden Sie sagen, Sie sind? (ergänzen) TÜRKEI LITAUEN LETTLAND RUMÄNIEN BULGARIEN Eurobarometer stellte erneut einen direkten Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit mit dem Leben in den Kandidatenländern und dem Bruttovolkseinkommen pro Kopf fest - es gibt keinen Zweifel darüber, dass die Menschen in den reicheren Ländern eher zufrieden sind als jene in einem Land mit niedrigem Einkommen. (TABELLE 1.2A) Das durchschnittliche BIP pro Kopf in Kaufkraftstandard (KKS) in den 13 Kandidatenländern beträgt etwa ein Drittel dessen der EU-15-Region. Ab 2000 hatten 11 der 13 Länder ein niedrigeres Pro-Kopf-Inlandseinkommen als das ärmste Land der Europäischen Union (Griechenland, das mit seinem Bruttoinlandsprodukt in KKS gleich steht mit Slowenien). Noch größer sind die Differenzen im Inlandsprodukt in aktuellen Preisen (wo Ungleichheiten im Verbraucherpreis nicht ausgeglichen werden) zwischen der EU und den Ländern, die zur Aufnahme von Gesprächen mit der EU eingeladen sind. Tabelle 1.2a BIP pro Kopf in KKS* gegenüber Lebenszufriedenheit BVE pro Kopf* % Zufrieden + Sehr zufrieden EU-15 22, Änderung seit , (+ 5) ZYPERN 19, (- 4) SLOWENIEN 15, (- 2) TSCHECH. REPUBLIK 13, ( ) MALTA 12, (+ 4) UNGARN 11, (+ 3) SLOWAKEI 10, (+ 3) POLEN 8, (+ 2) ESTLAND 8, (+ 4) LITAUEN 7, (+ 13) LETTLAND 6, (- 5) BULGARIEN 6, (- 4) TÜRKEI 5, (+ 8) RUMÄNIEN 5, (+ 7) Quelle: Eurostat, Das BIP der Kandidatenländer, 2001 BIP pro Kopf in KKS-Werten ab 2000, jährlich. Seite 15

16 Als einzige Nation in der Kandidatenregion behält Slowenien eine subjektive Zufriedenheit mit dem Leben bei, die dem Durchschnitt der EU-15 entspricht. Wenn wir die Ergebnisse der EU- 15 und der vergleichen, stellen wir fest, dass die geringste Zufriedenheit mit dem Leben innerhalb der Union (Griechenland mit 62%) in der Liste der Kandidatenländer an 6. Stelle stehen würde. In Rumänien ist weniger als die Hälfte der Bevölkerung im Alter von 15 Jahren und mehr mit dem Leben zufrieden. Am Ende der Liste, in Bulgarien, geben 3 von 10 Menschen an, dass sie mit dem Leben, das sie führen, einigermaßen zufrieden sind (29%). Dementsprechend sind nicht wenige der Bürger der Kandidatenländer bis zu einem gewissen Grad unzufrieden mit ihrem Leben (43%). Ein noch deutlicherer Unterschied besteht darin, dass nur 3% der Bürger der Europäischen Union sagen, dass sie mit ihrem Leben überhaupt nicht zufrieden sind, während diese Zahl in der Kandidatenregion fünf Mal höher liegt (15%). (ABBILDUNG 1.2b) In Bulgarien erreicht das Verhältnis der überhaupt nicht zufriedenen Befragten nahezu ein Drittel der Bevölkerung, wohingegen in Slowenien, in der Tschechischen Republik, in Zypern und Malta fast niemand diese Ansicht teilt. Lebenszufriedenheit in den Kandidatenländern % Überhaupt nicht zufrieden % Nicht sehr zufrieden % Ziemlich zufrieden % Sehr zufrieden EU-15* SLOWENIEN MALTA TSCHECH. REP. ZYPERN LAEKEN-10 POLEN UNGARN SLOWAKEI ESTLAND TÜRKEI LITAUEN LETTLAND RUMÄNIEN BULGARIEN Abb. 1.2b September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57, März-Mai, Frage: Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit Ihrem Leben im Allgemeinen? (ergänzen) (% Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) In den meisten Ländern wurde seit 2001 eine positive Entwicklung verzeichnet. Auf -Niveau ist die Lebenszufriedenheit in diesem Zeitraum um 5 Prozentpunkte gestiegen. Bulgarien, Lettland und Zypern sind Länder, in denen die Menschen nun wahrscheinlich weniger zufrieden sind, wohingegen das Zufriedenheitsniveau in Litauen während des letzten Jahres um 13 Prozentpunkte gestiegen ist. Die Türkei, wo die Auswirkungen der Wirtschaftskrise von allmählich nachlassen, verzeichnete einen Anstieg von 8 Prozentpunkten, und auch Rumänien kann stolze 7 Prozentpunkte vorweisen. (ANHANG TABELLE 1.2A) Demographische Analysen zeigen keine signifikanten Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Bei den vier Altersgruppen (von 15 bis 24, 25 bis 39, 40 bis 54 und 55 und älter) stellen wir fest, dass der Anteil der sehr zufriedenen Menschen in der jüngsten Bevölkerungsgruppe bedeutend höher ist (20%) als in den anderen Altersgruppen. Starke Schwankungen sind in den verschiedenen Berufsgruppen der Bevölkerung fest zu stellen, wobei die Zufriedenheit zwischen 42% bei Arbeitslosen und 69% bei Führungspersonen schwankt. Menschen, deren Ausbildung bis zum Alter von 20 oder mehr dauerte (66%), sind signifikant eher zufrieden als Menschen, die die Schule mit 15 oder jünger (49%) oder zwischen 16 und 19 (55%) verlassen haben 4. (ANHANG TABELLE 1.2B) 4 Anhang C.4 bietet mehr Details zu demographischen Variablen. Seite 16

17 Die Zufriedenheit mit dem Leben verglichen mit der Situation vor fünf Jahren Abbildung 1.2c zeigt, dass die vergangene Entwicklung der Zufriedenheit mit dem Leben oder der Lebensqualität, wie die Menschen sie selbst empfinden, in den Kandidatenländern nicht annähernd so günstig war wie in der EU 5. 30% der Bürger der Kandidatenländer haben den Eindruck, dass ihre aktuelle Situation sich im Vergleich zur Situation vor fünf Jahren verbessert hat; nur 27% denken, dass sie unverändert geblieben ist, und die Mehrheit (42%) denkt, dass sie schlechter geworden ist. Diese Zahl liegt in der Union bei 18%. Die Bürger der Kandidatenländer haben den Eindruck, dass sie viele Veränderungen in ihrem Leben mitgemacht haben; ein relativ kleiner Teil dieser Gesellschaften war der Ansicht, dass ihre Lebensqualität im Laufe der vergangenen fünf Jahre stabil geblieben ist. Im Gegensatz dazu haben etwa doppelt so viele europäische Bürger den Eindruck, dass ihr eigenes Leben genau so zufriedenstellend ist wie vor fünf Jahren (45%). Offensichtlich gibt es große Meinungsunterschiede zwischen der Bevölkerung der 13 Kandidatenländer. Während die meisten von ihnen sagen, dass die Bedingungen in den vergangenen Jahren stabil geblieben sind oder sich verbessert haben, haben die Bulgaren den Eindruck, dass sich die Situation in einem dramatischen Ausmaß verschlechtert hat, und die Auffassung in Polen und der Türkei ist in dieser Hinsicht zumindest gemischt. (ABBILDUNG 1.2C) Mit 43% haben die Bürger von Malta und Estland am ehesten den Eindruck, dass sich ihre aktuelle Situation verbessert hat; 41% der Zyprioten teilt diese Ansicht. In der Türkei (36%) und in Lettland (35%) denken mehr als ein Drittel, und in der Slowakei und in Ungarn genau ein Drittel (beide 33%), dass sich ihre Situation in den vergangenen fünf Jahren verbessert hat. Die Länder, die hier weit unter dem Durchschnitt liegen, sind Polen (wo jeder vierte Bürger sagt, dass sich seine Situation verbessert hat) und Bulgarien mit nur 10%. (ANHANG TABELLE 1.3A) Lebenszufriedenheit im Vergleich zu der Situation vor 5 Jahren % Verbessert % Ungefähr gleich geblieben % Verschlechtert MALTA ESTLAND ZYPERN EU-15* TÜRKEI LETTLAND SLOWENIEN UNGARN TSCHECH. REP LAEKEN-10 RUMÄNIEN SLOWAKEI LITAUEN POLEN BULGARIEN Abb. 1.2c September Oktober Frage: Wenn Sie Ihre gegenwärtige Situation mit jener vor fünf Jahren vergleichen, würden Sie sagen, dass sie sich verbessert hat, ungefähr gleich geblieben ist oder sich verschlechtert hat? *Quelle: Standard Eurobarometer 57, März-Mai, (% Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) 5 EB57, Frühjahr Seite 17

18 Die Tschechen haben am ehesten den Eindruck, dass ihre Situation im Vergleich zu jener vor fünf Jahren unverändert geblieben ist (41%), gefolgt von den slowenischen (36%) und lettischen (35%) Befragten. Mit 60% gibt es in Bulgarien die meisten Menschen, die sagen, dass sich ihre Situation in den vergangenen fünf Jahren verschlechtert hat, dicht gefolgt von Polen (47%) und der Türkei (43%). Die Tschechen (26%) und die Estländer (25%) haben am wenigsten den Eindruck, dass sich ihre Situation in den vergangenen fünf Jahren verschlechtert hat. Die nächste Tabelle zeigt eine gemischte Verbindung zwischen der Lebenszufriedenheit und dem Eindruck, den die Menschen von ihrer gegenwärtigen Situation im Vergleich zu jener vor fünf Jahren haben. Wir sehen deutlich, dass diejenigen, die zur Zeit unzufrieden mit ihrem Leben sind, zum Glauben tendieren, dass sich ihre Situation im Laufe der vergangenen fünf Jahre verschlechtert hat. Dennoch machten auch mehr als ein Viertel jener Befragten, die zur Zeit mit ihrem Leben zufrieden sind, eine Verschlechterung ihrer Lebensqualität in den vergangenen fünf Jahren geltend. Diese Gruppe denkt viel eher, dass sich ihre Situation in der jüngsten Vergangenheit nicht verändert hat, als jene, die zur Zeit nicht mit ihrem Leben zufrieden sind. Tabelle 1.2b Beziehung zwischen der Lebenszufriedenheit und den Ansichten über die eigene gegenwärtige Situation im Vergleich zu jener vor fünf Jahren Ansichten über das Leben im Allgemeinen: Zufrieden Nicht zufrieden % % Verbessert Ungefähr gleich geblieben Verschlechtert (WN / Keine Antwort) 1 1 Summe Die demographische Aufschlüsselung zeigt, dass Führungspersonen (46%) und junge Leute (53%) am ehesten den Eindruck haben, dass sich ihre gegenwärtige Situation im Vergleich zu jener vor fünf Jahren verbessert hat. Sie zeigt ferner, dass Menschen im Ruhestand am ehesten den Eindruck haben, dass sich ihre gegenwärtige Situation verschlechtert hat. Interessanterweise sagen mehr Menschen, die kurz vor dem Ende ihrer Berufslaufbahn stehen, dass sich die Bedingungen verschlechtern, als Senioren (40-54 Jahre: 53%, 55 Jahre und mehr: 50%), Rentner oder Arbeitslose (beide 52%). Schließlich zeigt eine Verhaltensanalyse, dass Personen, die die Mitgliedschaft ihres Landes bei der EU als eine gute Sache betrachten, signifikant eher den Eindruck haben, dass sich ihre gegenwärtige Situation, verglichen mit jener vor fünf Jahren, verbessert hat (34%), als jene, die die Mitgliedschaft ihres Landes als schlechte Sache betrachten (19%). In dieser letzten Gruppe finden 55%, dass sich ihre gegenwärtige Situation verschlechtert hat, verglichen mit nur 39% der Menschen, die die Mitgliedschaft ihres Landes bei der EU als gute Sache betrachten. (ANHANG TABELLE 1.3B) Seite 18

19 Lebenszufriedenheit in den nächsten fünf Jahren Vier von zehn Bürgern in den Kandidatenländern rechnen damit, dass sich ihre persönliche Situation in den nächsten fünf Jahren verbessern wird, und nur zwei von zehn Bürgern denken, dass sie sich verschlechtern wird. 29% der Befragten in der Kandidatenregion denken, dass ihre persönliche Situation ungefähr auf dem gleichen Stand bleiben wird. Diese Daten lassen vermuten, dass die Menschen in der Kandidatenregion im Allgemeinen eine positive Einstellung zur Entwicklung ihrer persönlichen Situation in den nächsten fünf Jahren haben. Sie sind jedoch etwas weniger optimistisch als die EU-Bürger zur Zeit 6. Lebenszufriedenheit in den nächsten 5 Jahren % Wird sich verbessern % Wird ungefähr gleich bleiben % Wird sich verschlechtern RUMÄNIEN UNGARN MALTA TÜRKEI LETTLAND EU-15* SLOWENIEN ESTLAND LAEKEN-10 POLEN SLOWENIEN ZYPERN BULGARIEN TSCHECH. REP. LITAUEN Abb. 1.2d September Oktober Frage: Erwarten Sie, dass sich Ihre persönliche Situation in den nächsten fünf Jahren verbessern wird, ungefähr gleich bleiben oder sich verschlechtern wird? *Quelle: Standard Eurobarometer 57, März-Mai, (% Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) Mit 41% liegt die Zahl der Optimisten nicht wesentlich über den 40%, die das Eurobarometer innerhalb der Europäischen Union ermittelt hat, aber die Menschen, die die Zukunft pessimistisch einschätzen (20%), sind hier fast doppelt so zahlreich wie in den Mitgliedstaaten (11%). 6 EB57, Frühjahr Seite 19

20 In früheren Befragungen stellten wir normalerweise fest, dass in Ländern, in denen allgemein eine hohe Zufriedenheit herrscht und in denen die Dynamik in der Vergangenheit ebenfalls zufriedenstellend war, die Menschen auch eher einen optimistischen Ausblick auf die Zukunft haben. Dies ist nun nicht mehr der Fall. Aus den optimistischsten Ländern waren die Berichte über vergangene Dynamik bzw. derzeitigen Wohlstand nicht besonders günstig; sie scheinen lediglich in ihre Zukunft zu vertrauen (in Rumänien denken 52% und in Ungarn 49%, dass es ihnen in fünf Jahren besser gehen wird). Auch 46% der Malteser sowie 42% der Türken und Letten erwarten, dass sich ihre persönliche Situation im Laufe der nächsten fünf Jahre verbessern wird. Wir finden, dass die Litauer am wenigsten mit einer Verbesserung ihrer Situation rechnen (27%) und die Tschechen am ehesten der Ansicht sind, dass alles ungefähr gleich bleiben wird (41%). Die Menschen in der Türkei sind am ehesten der Ansicht, dass sich ihre Situation verschlechtern wird (25%). In den anderen Kandidatenländern variiert der Anteil der Menschen, die diese Ansicht teilen, von 8% in Lettland bis 23% in Zypern. Ungefähr jeder fünfte Befragte in Lettland (20%) und Litauen (19%) konnte nicht sagen, was er sich von der Zukunft erwartet. (ANHANG TABELLE 1.4A) Die demographischen Analysen zeigen, das Pessimismus am ehesten unter den Senioren in den Kandidatenländern anzutreffen ist. Die Altersgruppe mit den schlechtesten Erwartungen für die nächsten fünf Jahre ist nach den Ältesten (26% pessimistisch) die Gruppe im mittleren Alter in der Kandidatenregion (40-54 Jahre 23% pessimistisch). Ähnlich wie in der Europäischen Union ist Optimismus am ehesten bei Studenten und anderen jungen Leuten anzutreffen (71% bzw. 64%). (ANHANG TABELLE 1.4B) Erneut finden wir, dass Personen, die die Mitgliedschaft ihres Landes bei der EU als eine gute Sache betrachten, signifikant eher den Eindruck haben, dass sich ihre Situation, verbessern wird (49%), verglichen mit jenen, die die Mitgliedschaft ihres Landes als schlechte Sache betrachten (22%). (TABELLE 1.2C) Die folgende Tabelle zeigt, dass Menschen, die mit ihrem Leben zufrieden sind, am ehesten denken, dass ihre persönliche Situation sich verbessern wird, verglichen mit jenen, die nicht zufrieden sind. Etwa gleich viel Menschen in der letzteren Gruppe denken, dass ihre Situation sich noch verschlechtern wird, sowie es Menschen gibt, die ihre mittelfristige Zukunft optimistisch sehen. Tabelle 1.2 c Beziehung zwischen der Lebenszufriedenheit und den Erwartungen für die persönliche Situation in fünf Jahren Ansichten über das Leben im Allgemeinen: Zufrieden Nicht zufrieden % % Verbessern Ungefähr gleich bleiben Verschlechtern (WN / Keine Antwort) Summe Seite 20

21 Dynamik der Veränderung im subjektiven Wohlstand Zufriedenheit ist immer relativ. Die jüngste Vergangenheit und die Erwartung hinsichtlich der nahen Zukunft bestimmen gemeinsam, in welchem Maß die Menschen eine Verbesserung ihrer Lebensqualität für möglich halten. In den folgenden Abschnitten werden wir bestimmte Muster aufzeigen, die wir diesbezüglich in jedem der Kandidatenländer angetroffen haben. Für diese Analyse haben wir vergangene Erfahrungen und zukünftige Erwartungen in den folgenden Gruppen kombiniert: Verbessernde Zufriedenheit: Diejenigen, die denken, dass ihr Zufriedenheitsniveau vor zwei Jahren nicht besser war als heute, und die mit einer positiven Veränderung in der Zukunft rechnen, und diejenigen, die eine Verbesserung in den letzten zwei Jahren empfunden haben und in der nahen Zukunft keine Verschlechterung erwarten. Verschlechternde Zufriedenheit: Diejenigen, die denken, dass ihr Zufriedenheitsniveau vor zwei Jahren besser war als heute, und die nicht mit einer positiven Veränderung in der Zukunft rechnen, kombiniert mit denjenigen, die in den vergangenen zwei Jahren eine Stabilität empfunden haben aber die in der nahen Zukunft keine Verschlechterung erwarten. Stabile Zufriedenheit: Diejenigen, die in der jüngsten Vergangenheit keine Veränderung empfunden haben, und die auch in der Zukunft mit Stabilität rechnen. Alle anderen Fälle, bei denen es keine klare und konsistente Ausrichtung bezüglich der empfundenen und erwarteten Veränderung im Laufe der Zeit gibt, bleiben in diesen Analysen unberücksichtigt. In der Kandidatenregion finden wir, dass jeder dritte Bürger (34%) eine beständige positive Veränderung im Laufe dieses einen Jahrzehnts empfindet. Nur wenig mehr als jeder Zehnte (13%) meldet keine Veränderung, und 28% erwarteten oder empfanden eine Veränderung in negativer Richtung. (Bei 24% herrschte gemischte Ausrichtung bezüglich der vergangenen und zukünftigen Änderung ihres subjektiven Wohlstands.) Tabelle 1.2d Subjektiver Wohlstand, Wahrnehmungen der Veränderungen im Lauf der Zeit (in% nach Land) DERZEITIGE ZUFRIEDENHEITS- NIVEAUS Verbessernd Stabil Verschlechternd NETTOUNTERSCHIEDE ZWISCHEN WAHRGENOMMENER VERBESSERUNG BZW. VERSCHLECHTERUNG (+ 6) LAEKEN (+ 7) SLOWENIEN (+ 19) MALTA (+ 27) TSCHECH. REP (+ 11) ZYPERN (+ 13) POLEN (- 2) UNGARN (+ 22) SLOWAKEI (+ 6) ESTLAND (+ 22) TÜRKEI (+ 5) LITAUEN (- 1) LETTLAND (+ 23) RUMÄNIEN (+ 18) BULGARIEN (- 21) Seite 21

22 In den meisten Kandidatenländern weist der Nettosaldo beständiger Veränderungsausrichtungen hinsichtlich des subjektiven Wohlstands in positive Richtung. Dies ist nicht nur der Fall in Litauen und Polen, wo die Verschlechterung leicht über der Verbesserung rangiert. Positive und negative Meldungen summieren sich zu -1 bzw. -2 Prozentpunkten. Bulgarien hat den Tiefpunkt noch lange nicht erreicht: Mit einem Negativsaldo von -21 Prozentpunkten erwarten die Menschen deutlich eine noch weitere Verschlechterung ihrer Situation. Das höchste Niveau positiver Veränderung ist in Malta zu beobachten (+27), das mit an der Spitze der Rangordnung des subjektiven Wohlstands in der -Region liegt. Unter den Ländern, in denen die derzeitige Lebensqualität als ziemlich niedrig erachtet wird, fanden wir fast überall deutlich positive Tendenzen, insbesondere in Estland und Ungarn (beide +22) und in Lettland (+23 Prozentpunkte). Auch bei den Rumänen und Slowenen ist der Saldo zwischen Verbesserung und Verschlechterung positiv (+18 bzw. +19 Prozentpunkte). Die Tschechen verbuchen die höchste Stabilität in der Lebenszufriedenheit; 24% erwarteten keine signifikante Veränderung in der jüngsten Vergangenheit und erwarten auch keine in der Zukunft. Das gleiche gilt für nur 8% der rumänischen Bürger Die Erwartungen der Menschen für das Jahr 2003 Die Befragten mussten sich auch zu ihren Erwartungen für das kommende Jahr äußern. 32% glauben, dass ihr Leben im Allgemeinen in 2003 besser sein wird; 24% hingegen denken, dass es schlechter sein wird. In den Mitgliedstaaten rechnen 54% mit Stabilität, wohingegen nur 44% in den Kandidatenländern keine Veränderung für das kommende Jahr vorhersehen. Im Vergleich zu den Mitgliedstaaten vor einem Jahr waren etwa drei Mal mehr Menschen in der Kandidatenregion allgemein pessimistisch über das kommende Jahr. Erwartungen für das Jahr 2003 EU-15 Vergleich % WIRD SICH VERSCHLECHTERN % WIRD SICH VERBESSERN LEBEN IM ALLGEMEINEN EU-15* 8 33 WIRTSCHAFTLICHE SITUATION IN (LAND) EU FINANZIELLE SITUATION IHRES HAUSHALTS EU BESCHÄFTIGUNGSSITUATION IN (LAND) EU PERSÖNLICHE ARBEITSSITUATION Abb. 1.3a September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 56 Okt - Nov 2001 EU Frage: Was erwarten Sie für das kommende Jahr: Wird 2003 besser, schlechter oder gleich sein, was betrifft? (ergänzen) (% Gleich, Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) Wie Tabelle 1.3a auf der nächsten Seite zeigt, haben wir keine drastischen Änderungen im vergangenen Jahr auf -Ebene hinsichtlich der Erwartungen in jedem der untersuchten Lebensbereiche beobachtet. Seite 22

23 Die Bürger in den Kandidatenländern sind weiterhin über ihre Volkswirtschaft besorgt: 42% denken, dass es ihrer Wirtschaft 2003 schlechter ergehen wird, und 44% erwarten, dass es in ihren Ländern geringere Beschäftigungsmöglichkeiten geben wird. Die Bürger der Kandidatenländer fühlen sich an ihrem derzeitigen Arbeitsplatz relativ sicher jedoch weitaus nicht so sicher wie die EU-Bürger. 24% der Menschen in der Kandidatenregion erwarten, dass die finanzielle Situation ihres Haushalts 2003 besser sein wird, während etwas mehr Menschen der gegenteiligen Ansicht sind (wird sich verschlechtern: 29%). Ein Blick auf die kurzfristigen Erwartungen in den Kandidatenländern zeigt, dass die Stimmung mit 24% der Menschen, die eine Verschlechterung ihres Lebens erwarten, sicher weniger optimistisch ist als im vergangenen Jahr in den EU-Mitgliedstaaten 7. Tabelle 1.3a Erwartungen für das kommende Jahr, Veränderungen gegenüber dem Vorjahr,%, auf -Ebene Wird sich verbessern HERBST HERBST 2001 Wird sich verschlechtern HERBST HERBST 2001 Leben im Allgemeinen Wirtschaftliche Situation in (Land) Finanzielle Situation Ihres Haushalts Beschäftigungssituation in (Land) Persönliche Arbeitssituation Ohne Ergebnisse aus der Türkei wurde die Türkei von einer Wirtschaftskrise getroffen, was zu sehr pessimistischen Erwartungen führte, die den regionalen Durchschnitt zu stark verzerrt hätte. Einzelheiten sind dem KL-EB Bericht zu entnehmen. Zum besseren Vergleich wurden auch die -ergebnisse ohne die Türkei berechnet (zweite Spalte) Was die unmittelbaren Erwartungen betrifft, so ist die Stimmung in Rumänien am optimistischsten von allen Nationen der Kandidatenregion, und in der Türkei verzeichneten die allgemeinen Erwartungen den höchsten Anstieg im vergangenen Jahr. In den folgenden Abschnitten präsentieren wir die Ergebnisse für jeden Bereich. Persönliche Situation Die einzelnen Länderergebnisse zeigen, dass die Menschen in Rumänien, Ungarn und Lettland (jeweils 37%) am ehesten denken, dass 2003 im Allgemeinen besser sein wird. Die Menschen in der Türkei (33%) und in Bulgarien (28%) rechnen am ehesten damit, dass sich ihr Leben im Allgemeinen 2003 verschlechtern wird. (ABBILDUNG 1.3B) In der Türkei, die gerade eine schwere Finanzkrise überwunden hat, ist der Anteil der Pessimisten noch immer sehr hoch, ist aber im Vergleich zum vergangenen Jahr um 16 Prozentpunkte zurückgegangen. Zur gleichen Zeit haben wir verglichen mit dem Vorjahr bei den Bürgern, die denken, dass das nächste Jahr besser für sie sein wird (33%) eine Zunahme von 13 Prozentpunkten beobachtet. Es sind zwar nicht so viele wie in der Türkei, aber nun neigen doch signifikant mehr Menschen in Malta (+6), in der Slowakei (+4) und in Ungarn (+3) zu der Ansicht, dass das kommende Jahr besser für sie sein wird als das vergangene Jahr. In mehreren Ländern ist die Stimmung jedoch deutlich zurückhaltender. In Bulgarien neigen die Menschen nun viel weniger zum Optimismus und viel eher zum Pessimismus (-5 bzw. +4). In vielen Ländern ist der Anteil derjenigen, die für 2003 keine Veränderung erwarten, gestiegen, wie z. B. in Rumänien (+5), Litauen (+5), Bulgarien (+4), Zypern (+4), Ungarn (+4), der Türkei (+4), Polen (+4) und Estland (+3). Gegenüber dem Vorjahr haben wir in zwei ansonsten optimistischen Ländern Zypern (-9) und Rumänien (-5) eine Abnahme der Erwartungsniveaus für eine Wende zum Besseren beobachtet. (ANHANG TABELLE 1.5) 7 EB 56, 2001 Seite 23

24 Erwartungen für das Jahr 2003 Ihr Leben im Allgemeinen RUMÄNIEN UNGARN LETTLAND ZYPERN EU-15* TÜRKEI ESTLAND SLOWENIEN % WIRD SICH VERSCHLECHTERN % WIRD GLEICH BLEIBEN % WIRD SICH VERBESSERN POLEN LAEKEN-10 MALTA LITAUEN SLOWAKEI BULGARIEN TSCHECH. REP. Abb. 1.3b September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 56 Okt - Nov Question: Was erwarten Sie für das kommende Jahr: Wird 2003 besser, schlechter oder gleich sein, was betrifft? (ergänzen) (% Gleich, Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) 21 Wirtschaftliche Situation im Land Dieselbe Frage zum Jahresende wurde dazu verwendet, um die Erwartungen der Menschen bezüglich der Wirtschaft ihres Landes im kommenden Jahr festzustellen. Der Anteil der Befragten, die denken, dass sich die wirtschaftliche Situation in ihrem Land 2003 verbessern wird, reicht von 9% in der Tschechischen Republik bis zu 31% in Rumänien. (ANHANG TABELLE 1.6) Erwartungen für das Jahr 2003 Die wirtschaftliche Situation in [LAND] RUMÄNIEN ESTLAND UNGARN LETTLAND MALTA TÜRKEI SLOWENIEN LITAUEN % WIRD SICH VERSCHLECHTERN % WIRD GLEICH BLEIBEN % WIRD SICH VERBESSERN LAEKEN-10 SLOWAKEI EU-15* RUMÄNIEN ESTLAND BULGARIEN TSCHECH. REP. Abb. 1.3c September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 56 Okt - Nov Frage: Was erwarten Sie für das kommende Jahr: Wird 2003 besser, schlechter oder gleich sein, was betrifft? (ergänzen) (% Gleich, Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) Ein Vergleich der aktuellen Ergebnisse mit jenen des vergangenen Jahres zeigt, dass eine Reihe von Ländern für das kommende Jahr ein größeres Vertrauen in die Wirtschaft haben. Dazu gehört die Türkei, wo viel mehr Menschen optimistisch sind (+11), und der Pessimismus einen noch steileren Rückgang verzeichnete (-20). Ähnliche Muster überwiegen in der Slowakei (+9, -13), in Litauen (+4, -14), in Malta (+5, -8) und in Estland (+4, -10). Umgekehrte Tendenzen rückläufiger Optimismus und wachsender Pessimismus fanden wir in Bulgarien (-5, +9), in der Tschechischen Republik (-5, +8) und in Zypern (-3, +5). Seite 24

25 Finanzielle Situation des Haushalts Die Umfrage untersuchte auch, welche Erwartungen die Menschen für die finanzielle Situation ihres Haushalts im kommenden Jahr haben. 24% der Bürger in den Kandidatenländern denken, dass sich die finanzielle Situation ihres Haushalts verbessern wird, und 29% denken, dass sie sich verschlechtern wird. Wie aus der obigen Tabelle 1.3a hervorgeht, ist dies der Prognose, die die Befragten zum Jahresende 2001 machten, sehr ähnlich. Trotz eines zunehmenden Optimismus bleiben in der Türkei die Meinungen zu dieser Frage geteilt: Die türkischen Bürger denken viel eher, dass sich die finanzielle Situation ihres Haushalts 2003 verbessern wird (25%), aber gleichzeitig haben sie den zweithöchsten Anteil (36%) derjenigen, die mit einer negativen Veränderung der Haushaltsfinanzen rechnen. Eurobarometer stellte relativ viel Optimismus bezüglich der Haushaltsfinanzen in Rumänien (36%) und Lettland (28%) fest. Der geringste Optimismus herrscht in Bulgarien und in der Tschechischen Republik (beide 15%). Aber während die meisten der tschechischen Befragten erwarten, dass ihre finanzielle Situation im nächsten Jahr (55%) unverändert bleiben wird, fanden wir, dass 37% der bulgarischen Bürger eine Verschlechterung erwarten. (ANHANG TABELLE 1.7) Sehr hoher Pessimismus herrscht in der zuvor schon erwähnten Türkei, aber auch in der Slowakei (34%) und in Polen (30%). Erwartungen für das Jahr 2003 Die finanzielle Situation Ihres Haushalts % WIRD SICH VERSCHLECHTERN % WIRD GLEICH BLEIBEN % WIRD SICH VERBESSERN RUMÄNIEN LETTLAND UNGARN EU-15* ESTLAND TÜRKEI SLOWENIEN MALTA LITAUEN LAEKEN-10 ZYPERN POLEN SLOWAKEI BULGARIEN TSCHECH. REP. Abb. 1.3d September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 56 Okt - Nov Frage: Was erwarten Sie für das kommende Jahr: Wird 2003 besser, schlechter oder gleich sein, was betrifft? (ergänzen) (% Gleich, Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) Ein Vergleich der gegenwärtigen Ergebnisse mit jenen des Vorjahrs ergab in vielen Ländern einen höheren Optimismus bezüglich der Haushaltsfinanzen. Unter diesen finden wir natürlich die Türkei, wo nun viel mehr Menschen optimistisch sind (+12 Prozentpunkte), und auch der Pessimismus stark zurückgegangen ist (-18). Ähnliche Muster in einer viel schwächeren Form beobachten wir in der Slowakei (+4, -5), in Litauen (+5, -4) und in Malta (+4, -3) sowie auch in Ungarn (+3, -5). Umgekehrte Tendenzen, d. h., rückläufiger Optimismus und zunehmender Pessimismus, dominieren in Bulgarien (-6, +8) und deutlich in Zypern (-8, +11). Seite 25

26 Beschäftigungssituation im Land Die Menschen in Malta, Rumänien (beide 26%) und Ungarn (22%) sind in Bezug auf den Arbeitsmarkt für 2003 relativ betrachtet am optimistischsten. Die Menschen in Polen (57%) und in der Türkei (50%) sind von überwältigendem Pessimismus (ANHANG TABELLE 1.8) Erwartungen für das Jahr 2003 Die Beschäftigungssituation in [LAND] % WIRD SICH VERSCHLECHTERN % WIRD GLEICH BLEIBEN % WIRD SICH VERBESSERN RUMÄNIEN MALTA UNGARN SLOWENIEN ESTLAND SLOWAKEI TÜRKEI EU-15* LETTLAND ZYPERN LITAUEN LAEKEN-10 BULGARIEN POLEN TSCHECH. REP. Abb. 1.3e September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 56 Okt - Nov Frage: Was erwarten Sie für das kommende Jahr: Wird 2003 besser, schlechter oder gleich sein, was betrifft? (ergänzen) (% Gleich, Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) Ein Vergleich der Prognose für das Jahr 2003 mit jener des vergangenen Jahres für zeigt, dass der Anteil der Optimisten in Bulgarien (-6) und in der Tschechischen Republik (-2) zurückgegangen ist. Die pessimistische Stimmung in diesen Ländern ist ebenfalls deutlich gestiegen (+8 bzw. +9). In mehreren Kandidatenländern ändert sich die Stimmung zum Optimismus hin, darunter an erster Stelle in der Türkei (optimistisch +9, pessimistisch -24), dann in der Slowakei (+11, -17), in Estland (+5, -12) und Malta (+3, -11), sowie auch Litauen (+3, -10) und Rumänien (+6, -5). Seite 26

27 Persönliche Arbeitssituation Die Frage nach den Erwartungen der Befragten zu ihrer persönlichen Arbeitssituation beantworteten die meisten Bürger der Kandidatenländer damit, dass sie für 2003 keine signifikanten Veränderungen erwarten (43%). Die allgemeine Stimmung ist ziemlich neutral. Auf -Ebene rechnen ungefähr gleich viele Menschen mit einer Verschlechterung ihrer persönlichen Arbeitssituation (19%) wie es Menschen gibt, die eine Verbesserung erwarten (17%). Die Erwartungen schwanken erheblich von Land zu Land. Die Menschen in der Türkei und in Lettland denken am ehesten, dass ihre persönliche Arbeitssituation sich 2003 verbessern wird (22%), gefolgt von Estland (20%), Malta und Slowenien (beide 19%). In Litauen (32%), in der Türkei (30%) und in Polen (18%) neigt man am ehesten zu der Ansicht, dass sich die persönliche Arbeitssituation verschlechtern wird. In allen Ländern überwiegt die Einstellung, dass sich nichts ändern wird, ausgenommen in Rumänien, wo die meisten Menschen keine Prognosen zu diesem Aspekt ihrer Zukunft abgeben können. (ANHANG TABELLE 1.9) Erwartungen für das Jahr 2003 Ihre persönliche Arbeitssituation % WIRD SICH VERSCHLECHTERN % WIRD GLEICH BLEIBEN % WIRD SICH VERBESSERN EU-15* LETTLAND TÜRKEI ESTLAND SLOWENIEN MALTA UNGARN POLEN LAEKEN-10 RUMÄNIEN SLOWAKEI LITAUEN ZYPERN TSCHECH. REP. BULGARIEN Abb. 1.3f September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 56 Okt - Nov Frage: Was erwarten Sie für das kommende Jahr: wird 2003 besser, schlechter oder gleich sein, was betrifft? (ergänzen) (% Gleich, Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) Seite 27

28 1.4. Vertrauen in Einrichtungen Vertrauen in öffentliche Einrichtungen Als nächstes werfen wir einen Blick auf das Vertrauen in vier öffentliche Einrichtungen: Die nationalen Regierungen, die nationalen Parlamente, die Behörden und politische Parteien. Wie andere Umfragen zeigt auch das Eurobarometer, dass das Vertrauen in diese Einrichtungen in den Mitgliedstaaten niedrig 8, und in den Kandidatenländern sogar noch niedriger ist. Öffentliche Einrichtungen genießen in den Kandidatenländern ein Vertrauen von durchschnittlich 29%, verglichen mit 35% in der Union. Tabelle 1.4a Vertrauen in öffentliche Einrichtungen (Durchschnittliches Vertrauen in vier Einrichtungen) Land % Land % ZYPERN 52 SLOWENIEN 27 UNGARN 45 TSCHECH. REP. 25 MALTA 41 POLEN 24 EU LETTLAND 23 ESTLAND 35 SLOWAKEI 21 KL LITAUEN 21 RUMÄNIEN 29 BULGARIEN 19 Die öffentlichen Einrichtungen, die in den Kandidatenländern am meisten Vertrauen genießen, sind die Behörden (39%), gefolgt von den nationalen Regierungen (35%). Politischen Parteien wird nur von 13% der Bevölkerung der Kandidatenländer Vertrauen entgegengebracht. Während die Bürger der Europäischen Union ihren gesetzgebenden Organen das meiste Vertrauen entgegenbringen, haben die Bürger in den Kandidatenländern am meisten Vertrauen zu ihren ausführenden Organen. Vertrauen in öffentliche Einrichtungen EU-15* Vergleich % EHER NICHT VERTRAUEN % EHER VERTRAUEN BEHÖRDEN KL-12** EU DIE NATIONALE REGIERUNG EU DAS NATIONALE PARLAMENT EU POLITISCHE PARTEIEN Abb. 1.4a September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai ** Ohne die Türkei EU Frage: Ich möchte Sie gerne fragen, wie viel Vertrauen Sie in bestimmte Einrichtungen haben. Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Einrichtungen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen? (ergänzen) 18 8 EB57, Frühjahr Seite 28

29 Das durchschnittliche Vertrauen in öffentliche Einrichtungen schwankt zwischen 19% in Bulgarien und 52% in Zypern. Im Allgemeinen vertrauen die Bürger von Ungarn, Malta und Zypern ihren politischen Führungen mehr als die Bürger anderer Nationen. In der Türkei hat die verbesserte Konjunktur zu einer deutlichen Vertrauenszunahme gegenüber der Regierung und dem Parlament geführt; nun gehört die Türkei zu den Ländern, in denen die politische Führung die höchste Unterstützung genießt. Die Tendenz in den Kandidatenländern geht dahin, dass die politische Führung höher im Ansehen steht als die öffentlichen Dienste. (ANHANG TABELLE 1.10) Die meisten Skeptiker finden wir in der Slowakei, Litauen und Bulgarien. Nur 24% der Slowaken haben Vertrauen in ihre Regierung. Der Seim in Litauen genießt von allen nationalen Parlamenten das geringste Vertrauen (13%), und den politischen Parteien in Litauen wird nur von 8% der Bürger Vertrauen entgegengebracht. Die Bulgaren haben am wenigsten Vertrauen zu ihren Behörden (20%). Vertrauen in öffentliche Einrichtungen % eher vertrauen POLITISCHE PARTEIEN BEHÖRDEN NATIONALE REGIERUNG NATIONALES PARLAMENT ZYPERN 27 ZYPERN 52 ZYPERN 58 ZYPERN 69 MALTA UNGARN EU-15* TÜRKEI SLOWENIEN ESTLAND MALTA UNGARN EU-15* LITAUEN LAEKEN UNGARN MALTA TÜRKEI ESTLAND EU-15* UNGARN TÜRKEI MALTA EU-15* POLEN RUMÄNIEN 33 ESTLAND RUMÄNIEN LAEKEN10 TSCH.REP. SLOWAKEI POLEN BULGARIEN LETTLAND LITAUEN KL-12** RUMÄNIEN SLOWENIEN SLOWAKEI TSCH.REP. LETTLAND BULGARIEN TÜRKEI N.A RUMÄNIEN TSCH.REP. LAEKEN10 SLOWENIEN LETTLAND BULGARIEN POLEN LITAUEN SLOWAKEI ESTLAND LAEKEN10 SLOWENIEN POLEN TSCH.REP. LETTLAND SLOWAKEI BULGARIEN LITAUEN Abb. 1.4b September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 55.1, April - Mai 2001 ** Ohne die Türkei Frage: Ich möchte Sie gerne fragen, wie viel Vertrauen Sie in bestimmte Einrichtungen haben. Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Einrichtungen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen? Seite 29

30 Zufriedenheit mit der Demokratie Mehr als die Hälfte der Laeken-10-Bürger (56,aber nur 35% in den sind sehr bzw. ziemlich zufrieden damit, wie die Demokratie in ihrem Land funktioniert. Während die Unterschiede bezüglich der öffentlichen Einrichtungen nicht besonders signifikant sind, ist die Zufriedenheit in den Mitgliedstaaten im Allgemeinen höher (59% im Allgemeinen zufrieden). Am weitesten verbreitet ist die Zufriedenheit in Polen: Jeder siebte Pole (70%) ist mit der Funktionsweise der Demokratie in seinem Land zufrieden. Das demokratische System in Zypern (62%) und Ungarn (55%) wird von der Mehrheit der Bürger positiv beurteilt. In Malta sind ungefähr gleich viele Bürger mit ihrem demokratischen System zufrieden bzw. nicht zufrieden. In allen anderen Ländern überwiegen die Zufriedenen, besonders in der Türkei (83% nicht zufrieden), in Bulgarien (79%) und in der Slowakei (77%). (ANHANG TABELLE 1.11A) Demographische Analysen zeigen keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Gesellschaftsgruppen. Jedoch sind diejenigen, die der Elite angehören, eher mit dem demokratischen System ihres Landes zufrieden. Führungskräfte (44%), Angestellte (48%) und diejenigen mit einem höheren Bildungsstand (46%) sind am ehesten zufrieden, während die Zufriedenheit bei Hausfrauen/-männern (20%), Jugendlichen (33%) und Selbständigen (32%) am niedrigsten ist. Einstellungsanalysen zeigen keinen Unterschied in der Zufriedenheit zwischen Personen, die die EU-Mitgliedschaft ihres Landes für eine gute Sache halten und denjenigen, die sie für eine schlechte Sache halten. (ANHANG TABELLE 1.11B) Zufrieden mit der nationalen Demokratie % Sehr + Ziemlich zufrieden % Überhaupt nicht + Nicht sehr zufrieden POLEN ZYPERN EU-15* LAEKEN-10 Abb. 1.4c September Oktober UNGARN MALTA SLOWENIEN TSCHECH. REP. LETTLAND LITAUEN Frage Sind Sie mit der Art und Weise, wie die Demokratie in (unserem Land) funktioniert, alles in allem gesehen sehr zufrieden, ziemlich zufrieden, nicht sehr zufrieden oder überhaupt nicht zufrieden? (% Weiß nicht nicht angegeben) ESTLAND RUMÄNIEN SLOWAKEI BULGARIEN TÜRKEI Seite 30

31 Vertrauen in andere Einrichtungen der Gesellschaft Als nächstes werfen wir einen Blick auf das Vertrauen in die folgenden anderen Einrichtungen: Großunternehmen Wohltätigkeits- oder Freiwilligenorganisationen Justiz/Rechtssystem jedes Landes Nichtregierungsorganisationen Die Armee Die Kirche / religiöse Organisationen Die Polizei Gewerkschaften Das nächste Diagramm zeigt, dass die Bürger der Kandidatenländer am ehesten der Armee vertrauen (67%), gefolgt von der Kirche (61%). Menschen, die in den Kandidatenländern leben, haben signifikant weniger Vertrauen in die Polizei (51%) als EU-Bürger, bei denen diese das meiste Vertrauen genießt (65%) 9. Eine ähnliche, aber engere Kluft ist beim Rechtssystem zu beobachten. In der Europäischen Union hat fast die Hälfte der Bürger Vertrauen in die Justiz, während in den Kandidatenländern nur 42% diese Einstellung haben. Weniger als die Hälfte der Menschen in den Kandidatenländern vertrauen Nichtregierungsorganisationen (43%) und Großunternehmen (29%). Das geringste Vertrauen in den 13 Ländern genießen die Gewerkschaften (26%), deren Niveau sogar noch unter dem von Großunternehmen liegt. Vertrauen in andere Einrichtungen EU-15* Vergleich % EHER NICHT VERTRAUEN % EHER VERTRAUEN DIE ARMEE EU DIE KIRCHE EU WOHLTÄTIGKEITS- OD. FREIWILLIGEORG. EU DIE POLIZEI EU NICHTREGIERUNGSORG. EU JUSTIZ / NATIONALES RECHTSSYSTEM EU GROSSUNTERNEHMEN EU Abb. 1.4d September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai GEWERKSCHAFTEN EU Frage: Ich möchte Sie gerne fragen, wie viel Vertrauen Sie in bestimmte Einrichtungen haben. Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Einrichtungen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen? Die nächste Tabelle zeigt, welche drei dieser anderen Einrichtungen in jedem einzelnen Beitrittsland am meisten Vertrauen genießen. Die Armee steht in 8 von 13 Kandidatenländern an der Spitze, nimmt in 3 Ländern den zweiten und in einem Land den dritten Platz ein. Nur in Malta rangiert die Armee nicht auf den ersten drei Plätzen. Die Kirche steht in 3 Kandidatenländern an der Spitze, nimmt in 4 Ländern den zweiten und in 3 Ländern den dritten Platz ein. In Slowenien, Ungarn und in der Tschechischen Republik scheint sie nicht unter den ersten Drei auf. 9 EB57, Frühjahr Seite 31

32 Wohltätigkeitsorganisationen führen die Liste in Polen und Malta an, stehen an zweiter Stelle in Ungarn, Zypern und Lettland und an dritter Stelle in der Tschechischen Republik, in der Slowakei, in Litauen, in Slowenien, in der Türkei und in Estland. Auch die Polizei steht in mehreren Ländern an erster Stelle, belegt den zweiten Platz in Bulgarien, der Tschechischen Republik und Slowenien und den dritten Platz in Ungarn, Malta und Rumänien. Keine der anderen Einrichtungen erreicht die ersten Drei. (SIEHE AUCH ANHANG TABELLE 1.10) Tabelle 1.4b Die drei Einrichtungen, denen am meisten Vertrauen entgegen gebracht wird (%, nach Land) Bulgarien Armee 57 Polizei 50 Kirche 46 Malta Wohltätigkeitsorganisationen 89 Kirche 74 Polizei 71 Zypern Armee 88% Wohltätigkeitsorganisationen 73 Kirche 67 Polen Wohltätigkeitsorganisationen 61 Armee 60 Kirche 57 Tschechische Republik Armee 46 Polizei 41 Wohltätigkeitsorganisationen 40 Rumänien Kirche 86 Armee 73 Polizei 38 Estland Armee 60 Kirche 51 Wohltätigkeitsorganisationen 45 Slowakei Armee 56 Kirche 51 Wohltätigkeitsorganisationen 50 Ungarn Armee 52 Wohltätigkeitsorganisationen 51 Polizei 48 Slowenien Armee 54 Polizei 50 Wohltätigkeitsorganisationen 37 Lettland Kirche 63 Wohltätigkeitsorganisationen 45 Armee 44 Türkei Armee 81 Kirche 68 Wohltätigkeitsorganisationen 67 Litauen Kirche 53 Armee 39 Wohltätigkeitsorganisationen 34 Erstmals waren auch die Vereinten Nationen und die Europäische Union in der Liste der Organisationen vertreten, für die Eurobarometer das Vertrauensniveau bei den Bürgern der Kandidatenregion ermittelt hat (Die detaillierten Analysen hierzu finden Sie in Kapitel 4.2). Hier werfen wir einen Blick darauf, wie diese beiden Organisationen im Vergleich mit den öffentlichen Einrichtungen sowie im gegenseitigen Vergleich abschneiden. Seite 32

33 Wie aus der folgenden Tabelle 1.4c hervorgeht, wird der Europäischen Union auf - Ebene etwas mehr Vertrauen entgegen gebracht als den Vereinten Nationen: Die beiden Organisationen belegen den fünften bzw. sechsten Platz. In der Laeken-10-Gruppe rangieren die VN höher auf der Liste der 10 Einrichtungen (3.) als die EU (5.). In 7 der 13 Kandidatenländer genießt die Europäische Union mehr Vertrauen als die Vereinten Nationen. In manchen Ländern ist das Vertrauen in die EU so hoch, dass sie unter die ersten Drei käme, wenn sie einbezogen würde. Dies ist der Fall in Ungarn (wo die EU das meiste Vertrauen unter den 10 aufgeführten Einrichtungen genießt - 1), in Bulgarien (2), Litauen, Rumänien und der Slowakei (3). Tabelle 1.4c Rang der Europäischen Union und der Vereinten Nationen unter den Einrichtungen gemäß der erklärten Vertrauensstufen (Rang unter 10 Nominierten, nach Land) Rang der EU Rang der VN LAEKEN BULGARIEN ZYPERN TSCHECH. REPUBLIK ESTLAND UNGARN LETTLAND LITAUEN MALTA POLEN RUMÄNIEN SLOWAKEI SLOWENIEN TÜRKEI Eine andere Gruppe der Kandidatenländer erklärte, mehr Vertrauen in die Vereinten Nationen als in die EU zu haben. Die größte Kluft haben wir in der Tschechischen Republik angetroffen, wo die Vereinten Nationen am meisten Vertrauen von allen Einrichtungen genießen, wohingegen die Europäische Union nur den fünften Platz belegt. Der Rangunterschied in Estland ist ebenfalls sehr hoch (UN: 3.; EU: 8.). Die anderen Ländern, in denen die Bürger mehr Vertrauen in die VN als in die Europäische Union haben, sind Lettland, Malta, Polen und Slowenien. Seite 33

34 1.5. Mediennutzung Dieser Abschnitt des Kapitels untersucht, wie oft Bürger der Kandidatenländer Nachrichtensendungen im Fernsehen verfolgen, Nachrichten in Tageszeitungen lesen und Nachrichten im Radio hören. Außerdem wird aufgezeigt, wie hoch das Vertrauen der Menschen der Kandidatenregion in die Medien ist und in welchem Ausmaß die Bürger Zugang zu moderner Informationstechnologie haben. Zuschauer der Fernsehnachrichten Wie Abbildung 1.5a zeigt, sehen sich 64% der Befragen täglich die Nachrichten im Fernsehen an, weitere 20% tun dies mehrmals pro Woche. Die Tschechen (47%), Slowaken und Slowenen (beide 52%) sehen am wenigsten Nachrichten im Fernsehen, während die Ungarn an der Spitze stehen (70% sehen täglich Fernsehnachrichten). (ANHANG TABELLE 1.12) Informationsquelle Fernsehen % Täglich % Mehrmals pro Woche % Ein- oder zweimal pro Woche % Weniger oft % Nie UNGARN EU-15* TÜRKEI LITAUEN BULGARIEN ESTLAND POLEN LETTLAND LAEKEN-10 ZYPERN MALTA RUMÄNIEN SLOWENIEN SLOWAKEI TSCHECH. REP. Abb. 1.5a September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 56 Okt. - Nov Frage: Wie oft etwa sehen Sie sich Nachrichtensendungen im Fernsehen an? (Karte mit Skala zeigen, ergänzen:) Leser der Tageszeitungen Im Gegensatz zur EU, wo 6 von 10 Befragten täglich (40%) oder mehrmals pro Woche (19%) die Nachrichten in den Tageszeitungen lesen, nutzen die Menschen in den Kandidatenländern diese Informationsquelle in viel geringerem Ausmaß. In den Kandidatenländern lesen nur 23% täglich die Nachrichten, während weitere 18% diese Quelle mehrmals pro Woche nutzen. Dies liegt möglicherweise an der geringeren Kaufkraft der Region, aber da Zypern und Polen im unteren Feld der Liste erscheinen, können auch kulturelle Aspekte hier eine Rolle spielen. Die Slowenen, Estländer und Ungarn sind die eifrigsten Leser der Zeitungsnachrichten, während nur jeder fünfte Rumäne bzw. Pole täglich die Zeitung liest. (ANHANG TABELLE 1.13) Seite 34

35 Informationsquelle Tageszeitungen % Täglich % Mehrmals die Woche % Ein- oder zweimal pro Woche % Weniger oft % Nie EU-15* SLOWENIEN UNGARN ESTLAND LETTLAND MALTA TSCHECH. REP. LITAUEN LAEKEN-10 TÜRKEI ZYPERN SLOWAKEI BULGARIEN POLEN RUMÄNIEN Abb. 1.5b September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 56 Okt. - Nov Frage: Wie oft etwa lesen Sie Nachrichten in Tageszeitungen? (Karte mit Skala zeigen, ergänzen:) Hörer der Radionachrichten Nahezu gleich viele Befragte in den Kandidatenländern und in der EU hören entweder täglich (33% in den und 38% in der EU-15 Region) oder mehrmals pro Woche (15% bzw. 18%) die Nachrichten im Radio. Das Radio ist eine wichtige tägliche Informationsquelle für die Estländer (56%) und die Ungarn (54%). In der Türkei dagegen hört nur jeder fünfte Bürger täglich Radio (17%). (ANHANG TABELLE 14) Informationsquelle Hörfunk % Täglich % Mehrmals pro Woche % Ein- oder zweimal pro Woche % Weniger oft % Nie ESTLAND UNGARN LETTLAND SLOWENIEN POLEN LITAUEN LAEKEN-10 ZYPERN SLOWAKEI EU-15* MALTA BULGARIEN RUMÄNIEN TSCHECH. REP. TÜRKEI 17 Abb. 1.5c September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 56 Okt. - Nov Frage: Wie oft etwa hören Sie die Nachrichten im Radio? (Karte mit Skala zeigen, ergänzen:) Seite 35

36 Vertrauen in die Medien Eurobarometer hat auch das Vertrauen in die Printmedien und in die elektronischen Medien gemessen. Das Vertrauensniveau in der Kandidatenregion und der Europäischen Union ist ungefähr gleich 10. Das Fernsehen bleibt die Informationsquelle, die am meisten Vertrauen genießt: In den Kandidatenländern geben 58% der Befragten an, dass sie dem Fernsehen eher vertrauen (EU15: 55%); bei 56% ist das Vertrauen in das Radio größer (EU15: 61%), und 43% setzen mehr Vertrauen in die Presse (EU15: 44%). Vertrauen in die Medien % Vertrauen eher den Printmedien % Vertrauen eher dem Radio % Vertrauen eher dem Fernsehen LITAUEN LETTLAND ESTLAND SLOWAKEI TSCHECH. REP. Abb. 1.5d September Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai SLOWENIEN LAEKEN-10 POLEN RUMÄNIEN ZYPERN EU-15 Frage: Ich möchte Sie gerne fragen, wie viel Vertrauen Sie in bestimmte Einrichtungen haben. Sagen Sie mir bitte für jede der folgenden Einrichtungen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen? (ergänzen) (Länder nach durchschnittlichem Vertrauen in absteigender Reihenfolge) UNGARN BULGARIEN MALTA TÜRKEI Die Länderanalyse zeigt, dass die Menschen im Allgemeinen überall demselben Muster folgen, während das tatsächliche Vertrauen stark variiert. Vertrauen in das Radio ist in Litauen (77%), Estland (74%) und Lettland (73%) am höchsten und in der Türkei (44%), in Malta (46%) und in Bulgarien (48%) am niedrigsten. Das Fernsehen genießt in den drei baltischen Staaten am meisten Vertrauen: Litauen (81%), Estland (79%) und Lettland (76%). In der Türkei (45%) und in Malta (52%) ist es auf dem niedrigsten Stand. Den Printmedien wird in Litauen (71%), in der Tschechischen Republik (61%) und in Estland (57%) am meisten Vertrauen entgegen gebracht. Am niedrigsten ist das Vertrauen in die Printmedien in der Türkei (26%), wo alle drei Medien nur geringes Vertrauen genießen. (ANHANG TABELLE 1.15) Im Vergleich zum 2001 zeigen die Ergebnisse, dass auf -Ebene das Vertrauen in die elektronischen Medien gesunken ist (Fernsehen -8, Radio -5), während sich das Vertrauen in die Presse kaum verändert hat (+1). 10 EB57, Frühjahr Seite 36

37 1.6. Zugang zu moderner Informationstechnologie Die Umfrage misst auch die Verbreitung des Zugangs zur Informationstechnologie. In den Kandidatenländern ist der Zugang zu traditionellen Informationsmitteln wie einem mit Teletext ausgestatteten Fernseher (53%) und einem Videorecorder (36%) immer noch am weitesten verbreitet, aber auch Mobiltelefone, die immer stärker für Informationszwecke genutzt werden, sind für einen großen Teil (46%) der Bevölkerung zugänglich. (ANHANG TABELLE 1.16) Einer von vier Befragten gab an, keine der in der Umfrage aufgeführten Informationsmittel zu nutzen bzw. keinen Zugang zu diesen zu haben (25%). Seit 2001 hat sich an diesen Zahlen in den Kandidatenländern nichts geändert. Zugang zu Informationstechnologie % Zugang oder Nutzung Fernsehgerät mit Teletext Mobiltelefon Videorecorder Satellitenantenne zum Empfang von TV- Programmen Computer CD-ROM- oder CDI-Leser Internet, W orld Wide Web Decoder für Pay-TV-Programme Modem Fax 9 Nichts davon (spontan) 25 Abb. 1.6d September Oktober Frage: Haben Sie Zugang zu oder benutzen Sie? (Karte zeigen ergänzen Mehrfachantworten möglich) Seite 37

38 2. Bindung zur Nationalität und Identifizierung mit Europa Auf die Frage, wie sie sich selbst in der nahen Zukunft sehen, stellen diejenigen der Befragten, die sagen, dass sie sich als Europäer fühlen, in 9 der 15 Mitgliedstaaten die Mehrheit 11. Das Eurobarometer der Kandidatenländer fand, dass nur in der Türkei die nationale Identität die wichtigste Quelle der Eigendefinition bei der Mehrheit der Befragten geblieben ist, als Gegensatz zu der Idee, zu Europa zu gehören. In den anderen Ländern sind jene, die sich in der nahen Zukunft bis zu einem gewissen Grad als Europäer sehen, zahlreicher als jene, die sich voraussichtlich weiterhin nur über ihre Nationalität identifizieren werden, obschon genau wie in den Mitgliedstaaten nur sehr wenige der Befragten sich ausschließlich als Europäer sehen (von 1% in Malta, Bulgarien und Ungarn bis 6% in der Slowakei). 60% der EU-Bürger assoziieren ihre Identität bis zu einem gewissen Grad mit Europa; während nur 52% in den Kandidatenländern diese Gefühle teilen. Unter den derzeitigen Mitgliedstaaten und Kandidatenländern finden wir sechs Länder, in denen die Bindung zur Nation die Identität der Mehrheit der Menschen bestimmt; fünf davon sind gegenwärtig Mitglied der Europäischen Union. Von den Kandidatenländern war die Türkei das einzige Land, wo uns mehr als 50% der Befragten sagten, sie würden sich in der nahen Zukunft als nur Türken sehen. (ANHANG TABELLE 2.1A) Europäische und nationale Identität SLOWAKEI RUMÄNIEN ZYPERN POLEN TSCHECH. REP. LAEKEN-10 EU-15* LETTLAND ESTLAND MALTA LITAUEN SLOWENIEN BULGARIEN % Nur Nationalität % Nationalität und Europäer % Europäer und Nationalität % Nur Europäer NETTOERGEBNISSE Gefühl Europäer vs. Nur Nationalität UNGARN TÜRKEI Abb. 2 September - Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai Frage: Sehen Sie sich in der nahen Zukunft als? (% Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegebent) Wir stellen fest, dass die Menschen in der Slowakei sich am ehesten als nur Europäer fühlen (6%), gefolgt von den Letten (4%), Estländern (4%), Slowenen (4%) und Türken (4%). In allen anderen Ländern teilen nur 3% oder weniger der Bevölkerung dieses Gefühl. Beziehen wir die Menschen ein, die sich ein bisschen als Europäer fühlen, so steht die Slowakei mit 67% an der Spitze, gefolgt von Polen und Zypern (beide 59%). Die vier anderen Länder, in denen die Mehrheit der Menschen sich (bis zu einem gewissen Grad) als Europäer fühlt, sind Rumänien (56%), Malta (56%), Ungarn (56%) und Slowenien (54%). Wie zuvor schon erwähnt ist in der Türkei (49%) die nationale Identität deutlich das überwiegende Gefühl. 11 EB54.1, Winter 2000, Kapitel 2.2 Seite 38

39 Die demographische Analyse zeigt, dass Führungspersonen (71%), Menschen, die noch studieren (70%) und jene, die ihre Vollzeitausbildung im Alter von 20 Jahren oder mehr abgeschlossen haben (68%), sich am ehesten bis zu einem gewissen Grad als Europäer fühlen. 54% der Männer und 49% der Frauen teilen dieses Gefühl. Menschen, die vor ihrem 15. Lebensjahr von der Schule abgegangen sind (52%), Selbständige (51%), Senioren ab 55 Jahren sowie Hausfrauen/-männer (beide 49%) identifizieren sich am ehesten mit ihrer eigenen Nationalität. Die Haltungsanalyse zeigt, dass sich 64%, die die Mitgliedschaft ihres Landes bei der Europäischen Union als gute Sache betrachten, bis zu einem gewissen Grad als Europäer fühlen (ebenso wie 18% derjenigen, die eine Mitgliedschaft ihres Landes für eine schlechte Sache halten). Am anderen Ende des Spektrums stellen wir fest, dass 72% der Menschen, die die Mitgliedschaft ihres Landes als schlechte Sache sehen, sich mit der eigenen Nationalität identifizieren. (ANHANG TABELLE 2.1B) 2.1. Nationalstolz Das folgende Diagramm zeigt, dass der Grad, zu dem Menschen stolz auf ihre Nationalität sind, von Land zu Land stark variiert. Im Durchschnitt ist der Nationalstolz in den Mitgliedstaaten (83%) und in den Kandidatenländern (85%) sehr ähnlich ausgeprägt. Die Menschen in Malta fühlen sich am ehesten stolz (95%), und auch in Zypern (94%), in Ungarn (94%) und in Slowenien (93%) herrscht ein starker Nationalstolz, während die Menschen im Baltikum diese Ansicht am wenigsten teilen. (ANHANG TABELLE 2.2A) Nationalstolz % Sehr + Ziemlich stolz % Nicht sehr +Überhaupt nicht stolz MALTA ZYPERN UNGARN SLOWENIEN POLEN TÜRKEI RUMÄNIEN EU-15* LAEKEN-10 SLOWAKEI TSCHECH. REP. BULGARIEN LETTLAND ESTLAND LITAUEN Abb. 2.1 September - Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März Mai Frage: Würden Sie sagen, dass Sie sehr stolz, ziemlich stolz, nicht sehr stolz oder überhaupt nicht stolz darauf sind, [NATIONALITÄT] zu sein? (% Weiß nicht, Keine Antwort und Hat nicht das Gefühl, [NATIONALITÄT] zu sein nicht angegeben) Seite 39

40 2.2. Europäischer Stolz Auf die Frage, wie stolz sie sind, Europäer zu sein, variiert die Antwort und damit die Intensität des Stolzes 12 bei den Kandidatenländern beträchtlich (67%), liegt aber im Durchschnitt etwas höher als in den Mitgliedstaaten (62%). Am ehesten sind die Menschen in Ungarn (92%) stolz darauf, Europäer zu sein, gefolgt von Rumänien (86%), der Slowakei (84%), Polen (83%), Slowenien (83%) und Malta (82%). Am geringsten ist die Intensität in der Türkei (47%), jedoch etwas höher als bei der vorhergehenden Umfragewelle (41%), in Estland (49%) und in Bulgarien 50%). Aber in allen Ländern ist die Mehrheit der Menschen stolz darauf, Europäer zu sein. (ANHANG TABELLE 2.3A) Demographische Analysen zeigen signifikante Unterschiede bei allen demographischen Variablen. 68% der Männer und 66% der Frauen sind stolz darauf, Europäer zu sein, während 23% der Männer und 20% der Frauen dies nicht ist. Bildung ist eine wichtige Determinante für den Stolz der Menschen, Europäer zu sein. 79% der Menschen, die bis zum Alter von 20 Jahren oder mehr in einer Vollzeitausbildung waren, sind stolz darauf, Europäer zu sein, gefolgt von 75% derjenigen, die noch immer studieren, und 74% derjenigen, die bis zum Alter von 16 bis 19 Jahren in Ausbildung blieben. Jene, die vor Erreichen des 15. Lebensjahres von der Schule abgingen, sind mit 55% die Bildungsgruppe, die am wenigsten stolz darauf ist, Europäer zu sein. Unter den verschiedenen Berufsgruppen stellen wir fest, dass sich Führungspersonen am ehesten stolz fühlen (78%). Selbständige (59%) und Hausfrauen/-männer (50%) fühlen sich am wenigsten stolz. Bei keiner demographischen Gruppe sinkt der Stolz jedoch unter 50%. (ANHANG TABELLE 2.3B) Europäischer Stolz % Sehr + Ziemlich stolz % Nicht sehr + Überhaupt nicht stolz UNGARN RUMÄNIEN SLOWAKEI POLEN SLOWENIEN MALTA LAEKEN-10 TSCHECH. REP. LETTLAND EU-15* ZYPERN LITAUEN BULGARIEN ESTLAND TÜRKEI Abb. 2.2 September - Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai Frage: Würden Sie sagen, dass Sie sehr stolz, ziemlich stolz, nicht sehr stolz oder überhaupt nicht stolz darauf sind, Europäer zu sein? (% Weiß nicht, Keine Antwort und Hat nicht das Gefühl, [NATIONALITÄT] zu sein nicht angegeben) Man könnte denken, dass ausgeprägter Nationalstolz ausgeprägten Europäischen Stolz verhindern würde, da diese Gefühle einander gegenseitig ausschließen. Tatsächlich stellte Eurobarometer in den Kandidatenländern eine stark positive und statistisch signifikante Korrelation zwischen den beiden Gefühlen fest. Mit anderen Worten führt ausgeprägter Nationalstolz einen Menschen eher dazu, auch stolz darauf zu sein, Europäer zu sein Dies ist die Summe derjenigen, die sehr oder ziemlich stolz darauf sind, Europäer zu sein. Pearson-Korrelation: 0,501, Korrelation ist signifikant auf 0,01 Niveau (zweiseitig), und der Gamma- Assoziierungskoeffizient zwischen den beiden Ordinalvariablen ist: 0,399, signifikant auf 0,000 Ebene. Seite 40

41 3. Kontakt mit anderen Ländern und Kulturen 3.1. Sprachen Fremdsprachenkenntnisse Nahezu die Hälfte der Bevölkerung in den Kandidatenländern kann in einer anderen Sprache als ihrer Muttersprache an einem Gespräch teilnehmen (44%). Dieser Prozentwert ist niedriger als der vom Oktober 2001 (48%), aber geringfügig höher als derjenige, den Eurobarometer in den Mitgliedstaaten festgestellt hat 14 (47%). Es gibt in den Kandidatenländern jedoch einen signifikanten Unterschied in der Zusammenstellung der bekannten Fremdsprachen. Zwei Faktoren erklären dieses hohe Niveau der Zwei- oder Mehrsprachigkeit. Einerseits sprechen mehrere Nationen in dieser Region eine slawische Sprache, und diese Menschen können sich bis zu einem gewissen Grad mit geringen Schwierigkeiten mit anderen Slawisch sprechenden Menschen unterhalten (Slowenen, Slowaken, Tschechen, Polen und Bulgaren). Andererseits gibt es in einigen dieser Länder große ethnische Minderheiten, die die offizielle Sprache ihrer Länder als eine "zweite Sprache" sprechen. Fremdsprachen % können in einer anderen Sprache als ihrer Mutersprache an einem Gespräch teilnehmen Alle Fremdsprachen 82 Grosse westeuropäische Sprachen* MALTA SLOWENIEN ZYPERN TSCHECH. REP. LAEKEN-10 ESTLAND LETTLAND LITAUEN SLOWAKEI POLEN UNGARN RUMÄNIEN BULGARIEN TÜRKEI Abb. 3.1a September - Oktober Frage: Und welche Sprachen sprechen Sie, neben Ihrer Muttersprache, gut genug, um an einem Gespräch teilnehmen zu können? (Nichts vorgeben Nicht vorlesen Mehrfachantworten möglich) * Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch In der Fremdsprachenliste liegen jene Länder voran, in denen die offizielle Sprache bis vor kurzem eine andere als heute war. Die Ausnahme ist Malta, wo Englisch, neben Maltesisch, für eine lange Zeit die offizielle Sprache war. An der Spitze der Liste derjenigen Menschen, die sich in einer anderen Sprache unterhalten können, finden wir Litauen, ein postsowjetisches Land mit einer großen russischen Minderheit (93%), gefolgt von Lettland mit ähnlichen Merkmalen (92%) und Slowenien, das sich vor etwa zehn Jahren von Jugoslawien losgelöst hat (89%). Am Ende der Liste finden wir jene Länder, deren ursprüngliche Sprachen in der Region keine Verwandten haben: Die Türkisch sprechende Türkei (nur 28% kann sich in einer anderen Sprache verständigen), das finnougrische Ungarn (33%) und Rumänien mit seiner romanischen Sprache (36%). Es ist möglicherweise aufschlussreicher, sich das Ausmaß anzusehen, in dem die Menschen in den Kandidatenländern mit den großen westeuropäischen Sprachen vertraut sind. Insgesamt sind 25% der Bürger der Kandidatenländer in der Lage, sich auf Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch oder Spanisch zu unterhalten. 14 EB55.1, Frühjahr 2001, Kapitel 5.2 Seite 41

42 In Malta sprechen 86% der Menschen im Alter von 15 Jahren und mehr eine westeuropäische Sprache. Am zweithöchsten ist dieser Anteil in Slowenien, wo 67% der Erwachsenen und Jugendlichen angeben, dass sie in mindestens einer der fünf großen westeuropäischen Sprachen an einem Gespräch teilnehmen können. Zypern (62%) und die Tschechische Republik (45%) folgen. In der Türkei hingegen sprechen die wenigsten Bürger eine der großen westeuropäischen Sprachen (12%), gefolgt von Bulgarien (21%), Rumänien (23%) und Ungarn, wo nur jeder Vierte Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch oder Italienisch spricht. Im Durchschnitt können von den Bürgern der Kandidatenländer 16% an einem Gespräch auf Englisch teilnehmen, jeder Zehnte spricht Deutsch, 3% sprechen Französisch, und 12% sprechen Russisch. Bei den Englischkenntnissen liegt natürlich Malta mit 84% voran, gefolgt von Zypern (61%) und Slowenien (43%). In der Türkei (9%), in Ungarn und in Bulgarien (beide 14%) sprechen relativ wenig Menschen Englisch. Deutschkenntnisse sind in Slowenien am weitesten verbreitet, wo 36% der Slowenen gut genug Deutsch sprechen, um an einem Gespräch teilzunehmen. Die Tschechische Republik (27%) liegt an zweiter, die Slowakei (22%) an dritter Stelle. Dagegen sprechen nur 2-3% der Menschen in Malta (2%), Zypern oder der Türkei die deutsche Sprache. Französisch ist in den Kandidatenländern von diesen vier Sprachen am wenigsten verbreitet. Die Malteser verstehen Französisch am ehesten (16%), gefolgt von den Rumänen (10%). In Zypern und der Tschechischen Republik sprechen 6% bzw. 4% der Bevölkerung Französisch. In Estland, Lettland und in der Türkei gab nur 1% unserer Befragten an, ein einfaches Gespräch in dieser Sprache führen zu können. Russisch sprechende Personen werden in der Mehrzahl der Kandidatenländer allerdings viel eher verstanden. Auch in der Laeken-10-Gruppe sind Russischkenntnisse (23%) etwas mehr verbreitet als Englisch (21%). Obwohl das allgemeine Niveau der Russischkenntnisse nicht sehr hoch ist, weil zwei der größten Länder praktisch keine russischsprachigen Menschen aufweisen (Türkei und Rumänien), stellten wir in sieben der 13 untersuchten Länder fest, dass mindestens jeder Fünfte Russisch versteht. Insbesondere in den baltischen Staaten sind die Menschen sehr gewandt in Russisch, wobei Litauen (77%) voran liegt, gefolgt von Lettland (60%) und Estland (53%). (ANHANG TABELLE 3.1) MALTA ZYPERN SLOWENIEN ESTLAND LETTLAND TSCHECH. RE P. POLEN LAEKEN-10 LITAUEN SLOWAKEI RUMÄ NIEN Kenntnis der großen europäischen Sprachen % können sich in dieser Sprache unterhalten BULGARIEN 14 UNGARN 14 TÜRKEI 9 ENGLISCH DEUTSCH FRANZÖSISCH RUSSISCH SLOWENIEN 36 TSCHECH. 27 RE P. SLOWAKEI 22 LAE KEN LITAUEN 15 POLEN 15 UNGARN 13 LETTLAND 13 ESTLAND 10 BULGARIEN RUMÄ NIEN TÜRKEI ZYPERN MALTA MALTA RUMÄNIEN ZYPERN TSCHECH. REP. SLOWENIEN POLEN LITAUEN LAEKEN10 BULGARIEN UNGARN SLOWAKEI TÜRKEI LETTLAND ESTLAND LITAUEN LETTLAND ESTLAND SLOWAKEI POLEN LAEKEN-10 BULGARIEN TSC HECH. RE P. RUMÄ NIEN UNGARN SLOWENIEN ZYPERN MALTA TÜRKEI Abb. 3.1b September - Oktober Frage: Und welche Sprache sprechen Sie, neben Ihrer Muttersprache, gut genug, um an einem Gespräch teilnehmen zu können? (Nichts vorgeben Nicht vorlesen Mehrfachantworten möglich) Seite 42

43 Die Kenntnis welcher Sprachen ist am nützlichsten? Wir haben bereits festgestellt, dass Englisch die meistgesprochene Fremdsprache ist, und es überrascht somit auch nicht, dass die Kenntnis dieser Sprache neben der Muttersprache als am nützlichsten betrachtet wird. 88% der Befragten wählten Englisch als eine der zwei nützlichsten Sprachen. Russisch hingegen, das nahezu gleich weit verbreitet ist wie Englisch, wurde nur von 6% als eine der wichtigsten Fremdsprachen angeführt. 58% wählten Deutsch, während 19% Französisch bevorzugten. Das Eurobarometer der Kandidatenländer stellte fest, dass 3% der Befragten Arabisch als eine der zwei wichtigsten Sprachen anführten, gefolgt von Italienisch (3%) und sogar noch vor Spanisch (2%). (ANHANG TABELLE 3.2) Welche sind die zwei nützlichsten Sprachen, die Sie neben Ihrer Muttersprache kennen? () Englisch 88 Deutsch 58 Französisch 19 Russisch 6 Italienisch Arabisch Spanisch Alle anderen Sprachen 6 Abb. 3.1c September - Oktober Frage: Die Kenntnis welcher zwei Sprachen halten Sie, neben Ihrer Muttersprache, für am nützlichsten? ((Nichts vorgeben Nicht ergänzen Höchstens zwei Antworten) 3.2. Kontakte mit anderen Ländern Während jeder fünfte Bürger aus den Kandidatenländern in den vergangenen zwei Jahren zumindest ein anderes Land besucht hat (22%), fand Eurobarometer sehr wenige Befragte, die in einem anderen gearbeitet hatten (3%). Bei näherer Betrachtung der Besuche in anderen Ländern stellen wir starke Schwankungen zwischen den untersuchten Ländern fest. Andererseits gibt es viel geringere Schwankungen im Muster der vergangenen Arbeitserfahrung im Ausland: Das Verhältnis derjenigen, die vor kurzem im Ausland gearbeitet haben, schwankt zwischen 1% und 8%. Die höchsten Anteile stellen wir in Litauen (8%) fest, gefolgt von Estland (7%), Lettland (6%) und der Slowakei (5%). Andererseits gaben nur 1% der Türken und 2% der Rumänen, Ungarn und Zyprioten an, dass sie im Ausland gearbeitet hatten. In Slowenien, der Tschechischen Republik, Malta und Polen lag die Zahl bei 4%, und in Bulgarien bei 3%. Bei den Besuchen anderer Länder reichen die Zahlen von 3% in der Türkei bis 68% in Slowenien. Nach den Slowenen haben die Slowaken (62%) und die Tschechen (60%) in den vergangenen zwei Jahren am ehesten ein anderes Land besucht. Bulgaren (13%) und Rumänen (11%) reisen eher nicht ins Ausland, aber doch noch mehr als die Türken. (ANHANG TABELLE 3.3) Seite 43

44 Kontakte mit anderen Ländern % haben ein anderes Land besucht % haben in einem anderen Land gearbeitet SLOWENIEN SLOWAKEI TSCHECH. REP. ZYPERN ESTLAND MALTA LAEKEN-10 LETTLAND LITAUEN POLEN UNGARN BULGARIEN RUMÄNIEN TÜRKEI Abb. 3.2a September - Oktober Frage: In welchem der folgenden Länder waren Sie in den vergangenen zwei Jahren, neben dem Land, in dem Sie normalerweise leben, aus gleich welchem Grund? (Karte zeigen ergänzen Mehrfachantworten möglich) Und in welchem der folgenden Länder haben Sie in den vergangenen zwei Jahren, neben dem Land, in dem Sie normalerweise leben, gearbeitet? (dieselbe Karte zeigen ergänzen Mehrfachantworten möglich Es ist wahrscheinlicher, dass jene, die im Ausland gearbeitet haben, in der Europäischen Union gearbeitet haben, als in einem anderen Kandidatenland. 4% der Polen, Estländer, Litauer, Malteser und Tschechen haben in den vergangenen zwei Jahren in einem der Mitgliedstaaten der Europäischen Union gearbeitet. Tabelle 3.2 Arbeitserfahrung im Ausland % haben in einem anderen Kandidatenland gearbeitet % haben in einem anderen Kandidatenland gearbeitet % haben in der % haben in der EU gearbeitet EU gearbeitet LITAUEN 4 1 SLOWAKEI 2 3 POLEN 4 0 BULGARIEN 2 0 ESTLAND MALTA 4 0 ZYPERN 2 0 TSCHECH. REP. 4 1 UNGARN 2 0 LETTLAND 3 1 RUMÄNIEN 1 0 SLOWENIEN 3 1 TÜRKEI 1 0 Wenn wir Besuche im Ausland in derselben Aufstellung betrachten, stellen wir fest, dass einige Länder viel eher Besucher in die Mitgliedstaaten als in andere Länder entsenden. Auch in der Liste der EU-Besuche steht Slowenien an erster Stelle: 65% der slowenischen Jugendlichen und Erwachsenen haben die Europäische Union in den vergangenen zwei Jahren besucht. Auch für die Zyprioten (57%) und die Tschechen (48%) ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie in letzter Zeit in die EU gereist sind. Im Gegensatz dazu haben die weit gereisten Slowaken eher ein anderes Kandidatenland besucht als ein EU- Land (52% haben ein anderes KL besucht, aber nur 31% ein EU-Land). Ähnlich verhält es sich für zwei der baltischen Staaten: Die Reisenden haben eher Länder in der Kandidatenregion als in der EU besucht (Litauen: 33% KL gegenüber 18% EU; Lettland: 35% KL gegenüber 16% EU). Die reisefreudigen Malteser und Zyprioten besuchen hauptsächlich die EU (57% bzw. 41%) und nur selten eines der Kandidatenländer (7%, -7%). (ANHANG TABELLE 3.4) Seite 44

45 Besuche im Ausland % haben ein anderes Beitrittsland besucht % haben die EU besucht SLOWENIEN ZYPERN TSCHECH. REP. MALTA ESTLAND SLOWAKEI LAEKEN-10 POLEN UNGARN LITAUEN LETTLAND BULGARIEN RUMÄNIEN TÜRKEI Abb. 3.2b September - Oktober Frage: In welchem der folgenden Länder waren Sie in den vergangenen zwei Jahren, neben dem Land in dem Sie normalerweise leben, aus gleich welchem Grund? (Karte zeigen ergänzen Mehrfachantworten möglich) Für jene, die in den vergangenen zwei Jahren ein EU-Land besucht haben, war Deutschland das wahrscheinlichste Reiseziel: 8%, die Hälfte all jener, die in den vergangenen zwei Jahren ein EU-Land besuchten, waren (auch) in Deutschland, gefolgt von Österreich (4%) und Italien (4%). Portugal, Irland, Luxemburg, Finnland und Schweden sind die unbeliebtesten Reiseziele: Jedes dieser Länder wurde in den vergangenen zwei Jahren von weniger als 1% der Befragten besucht. Reisen in die Europäische Union % besuchten dieses bestimmte Land () Irgend einen EU-Mitgliedstaat 16 Deutschland Österreich Italien Frankreich Griechenland Spanien Die Niederlande Großbritannien Belgien Dänemark Schweden Finnland Luxemburg Irland Portugal Abb. 3.2c September - Oktober Frage: In welchem der folgenden Länder waren Sie in den vergangenen zwei Jahren, neben dem Land, in dem Sie normalerweise leben, aus gleich welchem Grund? (Karte zeigen ergänzen Mehrfachantworten möglich) Seite 45

46 3.3. Toleranz gegenüber anderen Menschen Sind Menschen anderer Rassen, Nationalitäten oder Religionen störend? Eine der wichtigsten Entwicklungen bei der Integration Europas besteht darin, dass Menschen von verschiedenen Kulturen, Religionen oder Rassen zunehmend in der Lage sind, über die Grenzen ihres eigenen Landes hinaus zu reisen und ihren Wohnsitz innerhalb der Europäischen Union zu wechseln. Viele Bürger sehen dies als einen bedeutenden Fortschritt, während andere die Auswirkungen für gefährlich halten oder sich dabei einfach unbehaglich fühlen. Das Eurobarometer der Kandidatenländer hat ermittelt, in welchem Maß die Bürger eine Koexistenz mit Menschen einer anderen Rasse, Nationalität oder Religion tolerieren. Zu diesem Zweck haben wir folgende Fragen gestellt: Manche Menschen stören sich an den Meinungen, Bräuchen und Lebensarten von Menschen, die anders sind als sie selbst. a) Empfinden Sie die Anwesenheit von Menschen einer anderen Nationalität als störend in Ihrem täglichen Leben? b) Und empfinden Sie die Anwesenheit von Menschen einer anderen Rasse als störend? b) Und empfinden Sie die Anwesenheit von Menschen einer anderen Religion als störend? Da es von unserer Kultur nicht begünstigt wird, fremdenfeindliche oder intolerante Ansichten zu äußern, haben wir wahrscheinlich kaum das wahre Ausmaß der rassistischen, nationalen und religiösen Intoleranz in den Gesellschaften der Kandidatenländer erfassen können. Aber durch den Vergleich der Ergebnisse für die drei Gruppen und für jedes der Länder haben wir ein relatives Maß, das die Nationen nach ihrem Toleranzniveau ordnet. Tabelle 3.3 Intoleranzniveaus in der Kandidatenregion (Durchschnitt derjenigen, die sich durch Menschen einer anderen Rasse, Nationalität oder Religion gestört fühlen) LAND % LAND % ZYPERN 29 LETTLAND 9 MALTA 21 BULGARIEN 8 TSCHECH. REP. 18 SLOWENIEN 8 ESTLAND 13 UNGARN 8 LITAUEN 12 SLOWAKEI 8 TÜRKEI 11 POLEN 6 9 RUMÄNIEN 6 Wir stellen fest, dass die zypriotischen Befragten am ehesten ihr Unbehagen gegenüber Menschen anderer Kulturen oder Rassen äußern, gefolgt von den Maltesern und den Tschechen. Hingegen sind die Rumänen, Polen und Slowaken entweder toleranter oder die Tabus bezüglich dieser Frage sind bei ihnen stärker ausgeprägt als in den anderen Kandidatenländern. (ANHANG TABELLE 3.5A) Es besteht kein signifikanter Unterschied an Intoleranz gemäß der Zielgruppe. Für die drei Gruppen drückt etwa der gleiche Anteil der Menschen (9-10% auf -Ebene) intolerante Haltungen aus. Dies gilt für die Länder, die das höchste Maß an Intoleranz ausdrücken (Zypern, Malta, Estland), wie auch für jene mit der geringsten Intoleranz (Rumänien, Polen, Slowenien). Seite 46

47 Aber bestimmte Länder weisen in dieser Hinsicht eine starke Hierarchie auf. Ein solches Beispiel ist die Tschechische Republik, wo sich jeder vierte Bürger, 25%, gestört fühlt durch Menschen anderer Rassen, 19% durch Menschen anderer Nationalität und nur 10% durch Menschen einer anderen Religion. Auch in Ungarn hat die Intoleranz eine Hierarchie, aber die Ungarn fühlen sich am meisten gestört durch Menschen einer anderen Nationalität (12%) und nicht einer anderen Rasse (8%). Nur 4% der Ungarn sagen, dass Menschen einer anderen Religion sie beunruhigen. Die Bürger in der Slowakei sind weitaus intoleranter gegenüber Menschen einer anderen Nationalität (15%) als jenen einer anderen Rasse oder Religion (jeweils 5%). Die Litauer schließlich dienen als Beispiel für eine Nation, wo religiöse Intoleranz am stärksten ist (16%), gefolgt von Intoleranz gegenüber Rassen (13%) und Nationen (8%). (ANHANG TABELLE 3.5) Intoleranz gegenüber anderen Rassen, Nationalitäten oder Religionen % empfinden die Anwesenheit von Menschen, die einer bestimmten Gruppe angehören, als störend ANDERE RASSE ANDERE NATIONALITÄT ANDERE RELIGION ZYPERN 28 ZYPERN 28 ZYPERN 31 TSCHECH. REP. 25 MALTA 22 MALTA 22 MALTA 21 TSCHECH. REP. 19 LITAUEN 16 SLOWAKEI 15 UNGARN 12 TÜRKEI 13 ESTLAND 14 ESTLAND 12 ESTLAND 13 LITAUEN 13 TÜRKEI 10 LAEKEN-10 BULGARIEN TÜRKEI SLOWENIEN LETTLAND LAEKEN TSCHECH. REP. LETTLAND BULGARIEN LAEKEN-10 7 SLOWENIEN 7 LETTLAND 9 LITAUEN 8 SLOWENIEN 9 BULGARIEN 7 POLEN 6 UNGARN POLEN RUMÄNIEN RUMÄNIEN POLEN SLOWAKEI RUMÄNIEN SLOWAKEI UNGARN Abb. 3.3a September - Oktober Frage: Manche Menschen stören sich an den Meinungen, Bräuchen und Lebensarten von Menschen, die anders sind als sie selbst. a) Empfinden Sie die Anwesenheit von Menschen einer anderen Nationalität als störend in Ihrem täglichen Leben? b) Und empfinden Sie die Anwesenheit von Menschen einer anderen Rasse als störend? c) Und empfinden Sie die Anwesenheit von Menschen einer anderen Religion als störend? Seite 47

48 Gibt es zu viele Ausländer im Land? Diese Frage wird von 14% der und 18% der Laeken-10-Gruppe bejaht. In Zypern, das im Vergleich zu anderen europäischen Ländern einen sehr hohen Ausländeranteil hat, sagen 81% der Bürger, dass es zu viele Ausländer in ihrem Land gibt. In Bulgarien, Litauen, Rumänien, der Türkei und Lettland denkt die Mehrheit nicht, dass zu viele Ausländer im Land sind. Die vorherrschende Meinung in den meisten Ländern ist, dass es viele aber nicht zu viele Ausländer gibt. Diese tolerante Haltung ist am weitesten verbreitet in Ungarn (47%), Slowenien (45%), Malta und der Slowakei (beide 43%). (ANHANG TABELLE 3.6A) Einstellung zu Ausländern Nicht viele Viele, aber nicht zu viele Zu viele BULGARIEN LITAUEN RUMÄNIEN LETTLAND POLEN SLOWAKEI TÜRKEI LAEKEN-10 ESTLAND UNGARN 20 MALTA 18 SLOWENIEN 19 TSCHECH. REP. 21 ZYPERN 3 13 Abb. 3.3b September - Oktober Frage: Was denken Sie generell über die Ausländer, die in (UNSEREM LAND) leben: es gibt zu viele, viele aber nicht zu viele, oder nicht viele? (% Es gibt keine Ausländer, Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) Überraschend wenig Varianz gibt es hinsichtlich der zahlenmäßigen Einschätzung, ob zu viele, viele oder nicht viele Ausländer im Land sind. Die Analyse der Wirtschaftsaktivitätsskala zeigt einen gewissen Unterschied: Nur 9% der Führungspersonen denken, dass es zu viele Ausländer in ihrem Land gibt, aber 17% der Rentner und Arbeiter teilen diese Ansicht. Ein gleichzeitiger Blick auf unsere Haltungsgruppen ist aufschlussreich. Von denjenigen, die die EU-Mitgliedschaft ihres Landes für eine gute Sache halten, klagen nur 12% darüber, dass zu viele Ausländer in ihrem Land sind. Dagegen finden 23% der Menschen, die die zukünftige EU-Mitgliedschaft ihres Landes für eine schlechte Sache halten, dass es zu viele Ausländer in ihrem Land gibt. (ANHANG TABELLE 3.6B) Seite 48

49 4. Haltung gegenüber der Europäischen Union Dieses Kapitel führt den Leser in die allgemeinen Gefühle und Haltungen gegenüber der EU in den Kandidatenländern ein. Es untersucht die verschiedenen Bedeutungen der Europäischen Union für die Kandidatenländer und die Bedeutung dessen, ein Bürger der Europäischen Union zu sein. Danach werfen wir auch einen Blick auf die Standardindikatoren für die Unterstützung der Europäischen Union in den Kandidatenländern. Wir berichten über das Image der EU und die Gefühle der Menschen gegenüber der Europäischen Union: Beschwört sie für die Bevölkerung der Kandidatenländer ein positives oder negatives Bild herauf? Das Niveau der Unterstützung für die Mitgliedschaft in der Europäischen Union wird hier gemeinsam mit dem wahrgenommenen Nutzen der EU-Mitgliedschaft untersucht. Weiter untersucht das Kapitel das Vertrauen der Menschen in die Europäische Union und in neun ihrer Institutionen und Organe. Schließlich beleuchtet es noch die Unterstützung für einen gemeinsamen Entscheidungsfindungsprozess in der EU und die erwartete und erwünschte zukünftige Rolle der Europäischen Union in diesen Ländern Image und Bedeutung der EU - Spontan In diesem Abschnitt des Kapitels untersuchen wir den Kontext, in dem die Europäische Union in den Kandidatenländern interpretiert wird, d. h., was bedeutet die Mitgliedschaft in der Europäischen Union für die Menschen in den Kandidatenländern. Zuerst sehen wir uns die Antworten an, die die Befragten ohne Unterstützung gaben: Was fällt den Menschen ein, wenn sie an die Europäische Union denken. Dann sehen wir uns an, wie diese Gedanken zusammenpassen: Haben die Menschen ein positives oder ein negatives Bild von der Europäischen Union als Ganzes. Wir untersuchen auch, wie die Menschen bestimmte Aspekte der Europäischen Union sehen. Was den Menschen einfällt, wenn sie an die Europäische Union denken Das Eurobarometer der Kandidatenländer ersuchte die Befragten darum, uns zu sagen, was ihre ersten Gedanken waren, wenn sie etwas über die Europäische Union sagen müssten. Wir ließen diese Frage offen, um die zu Grunde liegende Struktur der Meinungen über die EU besser ergründen zu können. Wir haben nahezu spontane Aussagen aus den 13 Ländern gesammelt und diese folgendermaßen in 20 große Antwortkategorien eingeteilt: Tabelle 4.1a Kategorien für die Analyse der offenen Fragen Positive Kategorien Negative Kategorien Neutrale Kategorien Integration hilft Wirtschaftlich positiv Unspezifisch positive Aussagen auf Grundlage von Emotionen oder allgemeinem Eindruck ( im Allgemeinen positiv ) "Strahlende Zukunft" Erhöhte (militärische) Sicherheit Reisen, Visa, Wahl des Arbeitsplatzes Themen, Politiken positiv Andere, positiv Wirtschaftlich negativ, Protektionismus, unspezifische negative Emotionen, feindliche Aussagen Aggressive Äußerungen gegenüber Minderheiten, unspezifische negative Aussagen Verlust politischer Unabhängigkeit "Kolonisierung" Themen, Politiken negativ Identitätsthemen, nationalistische oder fremdenfeindliche Haltungen Skepsis zum Beitritt Skepsis zu den Vorteilen Andere, negativ Faktische oder neutrale Aussagen Landesspezifische Themen Andere, unentschieden (Aussagen, die sowohl positive als auch negative Bedeutungen haben können) Seite 49

50 Was den Menschen einfällt, wenn sie an die EU denken Mehrfachantworten, % aller Fälle Wirtschaft, positiv Faktisch oder neutral Allgemein positiv Reisen Themen - positiv Wirtschaft, negativ, Unspezifisch, negativ Strahlende Zukunft Skepsis zu Vorteilen Kolonisierung Skepsis zum Beitritt Identität Sicherheit Integration Themen - negativ Verlust der Landesspezifisch Andere, positiv Andere, negativ Andere, unentschlossen Abb. 4.1.a September-Oktober Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, was wird die Europäische Union den europäischen Bürgern in zehn Jahren gebracht haben? (Karte zeigen ergänzen Mehrfachantworten möglich) Die Mehrheit der Menschen in den Kandidatenländern haben ein positives Bild von der Union, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Die Union wird als eine Quelle von Wohlstand und als Garantie für Reichtum betrachtet. Die fünf häufigsten Antwortkategorien sind positiv oder neutral. Die häufigste negative Antwortkategorie ("Wirtschaftlich negativ, Protektionismus") wurde nur von 6% der Befragten angeführt. 40% aller Befragten gaben bei der Frage nach ihren ersten Gedanken über die Europäische Union eine Stellungnahme ab, mit der sie positive Erwartungen für die Wirtschaft ihres eigenen Landes ausdrückten, 20% der Befragten gaben zumindest eine neutrale, faktische Antwort (z. B. die Fahne, Erweiterung), und 18% antworteten mit allgemein positiven Aussagen (sagten zum Beispiel, dass die EU eine "gute Sache" wäre). Erste Reaktionen zur Europäischen Union (in % aller Antworten, nach Land) TÜRKEI RUMÄNIEN BULGARIEN Positiv Neutral Negativ SLOWAKEI ZYPERN UNGARN LITAUEN MALTA SLOWENIEN POLEN LAEKEN-10 LETTLAND TSCHECH. REP. ESTLAND Abb. 4.1.b September-Oktober Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, was wird die Europäische Union den europäischen Bürgern gebracht haben? (Karte zeigen ergänzen Mehrfachantworten möglich) Seite 50

51 Mehr als die Hälfte aller gesammelten Antworten (58%) war durchschnittlich in allen 13 Ländern positiv. 17% waren negative Aussagen. Wenn wir uns anstelle der Antworten die Befragten ansehen, stellen wir fest, dass 94% der Menschen in einem Kandidatenland einen positiven Eindruck von der Europäischen Union hatten, wenn sie um eine spontane Reaktion gebeten wurden, und nur 28% machten eine Aussage mit einer negativen Konnotation. Die Türken reagieren am ehesten positiv auf die Frage, was sie über die EU denken (70% aller Antworten sind positiv), gefolgt von den Rumänen (65%) und den Bulgaren (64%). In Estland (41%), Lettland (38%) und der Tschechischen Republik (33%) finden wir die höchsten Prozentsätze negativer Antworten. Die folgende Tabelle zeigt die drei Kategorien, die das Eurobarometer der Kandidatenländer zur Klassifizierung der spontanen Antworten verwendet hat, die in jedem Beitrittsland am häufigsten angeführt wurden. Die Kategorie Wirtschaft, positiv steht in 10 von 13 Kandidatenländern an der Spitze und belegt in einem weiteren Land (Zypern) den dritten Platz. Die Tschechische Republik und Estland sind jedoch nicht unter den ersten drei zu finden. Die Kategorie Faktisch, neutral steht in zwei Kandidatenländern an erster und in acht Ländern an zweiter bzw. dritter Stelle. In Zypern, Malta und in der Türkei erreicht sie die drei Spitzenplätze nicht. Wirtschaftlich negativ, Protektionismus führt die Liste in Zypern an und steht an zweiter oder dritter Stelle in der Tschechischen Republik, in Estland, Lettland und Malta. Sie gehört nicht zu den ersten drei in Ungarn, Litauen, Polen, Rumänien, der Slowakei, Slowenien und der Türkei. Die Kategorie Allgemein, positiv liegt zwar nirgendwo an der Spitze, erreicht aber in 4 Ländern den zweiten Platz. Wir finden Reisen in 5 Ländern unter den ersten Drei. Malta und Slowenien sind die einzigen Länder, in denen Strahlende Zukunft auf den drei Spitzenplätzen zu finden ist. Seite 51

52 Tabelle 4.1b Die drei häufigsten spontan geäußerten Gedanken über die Europäische Union (%, nach Land) Bulgarien Wirtschaft, positiv 19 Emotional oder Image, positiv 8 Faktisch oder neutral 8 Malta Wirtschaft, positiv 11 Wirtschaft, negativ, Protektionismus 7 Strahlende Zukunft 4 Zypern Wirtschaft, negativ, Protektionismus 10 Themen - positiv 9 Wirtschaft, positiv 7 Polen Wirtschaft, positiv 12 Faktisch oder neutral 12 Emotional oder Image, positiv 8 Tschechische Republik Faktisch oder neutral 14 Reisen 9 Wirtschaft, negativ, Protektionismus 7 Rumänien Wirtschaft, positiv 12 Emotional oder Image, positiv 10 Faktisch oder neutral 5 Estland Faktisch oder neutral 7 Wirtschaft, negativ, Protektionismus 7 Reisen 5 Slowakei Wirtschaft, positiv 12 Faktisch oder neutral 8 Reisen 7 Ungarn Wirtschaft, positiv 17 Faktisch oder neutral 12 Reisen 4 Slowenien Wirtschaft, positiv 7 Strahlende Zukunft 5 Faktisch oder neutral 5 Lettland Wirtschaft, positiv 8 Faktisch oder neutral 7 Wirtschaft, negativ, Protektionismus 5 Türkei Wirtschaft, positiv 16 Themen - positiv 7 Emotional oder Image, positiv 5 Litauen Wirtschaft, positiv 9 Reisen 7 Faktisch oder neutral 5 Seite 52

53 Das Image der Europäischen Union Die Antworten auf die folgende Frage bieten einen Hinweis auf die emotionale Haltung der Menschen gegenüber der Europäischen Union: Haben Sie von der Europäischen Union generell ein sehr positives, ziemlich positives, neutrales, ziemlich negatives oder sehr negatives Bild? Durchschnittlich haben 53% der Bürger der Kandidatenländer ein positives Bild von der Europäischen Union (17% ein sehr positives ). Das ist 4 Prozentpunkte höher als das Niveau, das Eurobarometer innerhalb der Europäischen Union festgestellt hat 15 (49%). 23% haben ein neutrales Bild von der EU. Nur 18% sagen, dass sie von der EU ein negatives Bild haben, wobei 5% hiervon ein sehr negatives Bild haben. Das Image der Europäischen Union % Sehr + Ziemlich positiv % Neutral % Sehr und Ziemlich negativ RUMÄNIEN BULGARIEN UNGARN TÜRKEI EU-15* SLOWAKEI LAEKEN-10 ZYPERN POLEN MALTA TSCHECH. REP SLOWENIEN LITAUEN LETTLAND ESTLAND Abb. 4.1.c September-Oktober Frage: Haben Sie im Allgemeinen ein sehr positives, ziemlich positives, neutrales, ziemlich negatives oder sehr negatives Bild von der Europäischen Union? *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai Wie das Diagramm oben zeigt, haben mehr als die Hälfte der Menschen in Rumänien (72%), Bulgarien (64%), Ungarn (59%) und der Türkei (53%) ein positives Bild von der EU. Das Eurobarometer der Kandidatenländern hat kein einziges Land gefunden, in dem die mehrheitliche Ansicht über die EU negativ ist (obschon Estland diesem sehr nahe ist). Das schlechteste Image stellten wir in Malta fest, wo die Bevölkerung verteilt ist: 46% positiv, ein Fünftel (20%) neutral und fast ein Drittel (29%) negativ. Estland ist ebenfalls verteilt, hat aber viel weniger Antworten auf der positiven oder negativen Seite. In Estland stellte das Eurobarometer der Kandidatenländer den höchsten Anteil derjenigen fest, für die die EU ein neutrales Bild heraufbeschwört (44%), gefolgt von Litauen (39%) und Slowenien (37%). Dementsprechend erzielen diese Länder keine hohen Werte auf der positiven Seite (27%, 41% bzw. 43%), obwohl mehr Menschen die EU positiv sehen als negativ. (ANHANG TABELLE 4.1A) 15 Standard-Eurobarometer 57.1, März-Mai, Seite 53

54 Eine Analyse der verschiedenen demographischen Gruppen in der Bevölkerung zeigt, dass 68% derjenigen, die noch immer studieren, ein positives Bild von der EU haben. 66% der Führungspersonen und 63% Jugendlichen teilen diese Meinung. Mit 44% teilen die Menschen über 55 Jahre diese Meinung am wenigsten. Neben der höchsten Altersgruppe haben weniger als 50% der folgenden Gruppen ein positives Bild von der EU: Rentner (45%), Menschen, die ihre Ausbildung spätestens im Alter von 15 Jahren beendet haben (47%) und Menschen in ländlichen Ansiedlungen oder Gemeinden (49%). Und wie zu erwarten war, haben die meisten Menschen (77%), die eine EU-Mitgliedschaft ihres Landes befürworten, ein positives Bild von der EU. Dementsprechend haben 80% der Menschen, die eine EU-Mitgliedschaft für eine schlechte Sache halten, ein negatives Bild. (ANHANG TABELLE 4.1B) Die Bedeutung der Europäischen Union Den Bürgern der Kandidatenländer wurde eine Karte mit zehn verschiedenen Aussagen über die Europäische Union vorgelegt, und sie wurden gefragt, welche dieser Aussagen am besten beschrieb, was die Union für sie persönlich bedeutete. 70% sagten, dass die EU ein Weg ist, um für Jugendliche eine bessere Zukunft zu schaffen. Bewegungsfreiheit war die zweitwichtigste Bedeutung der EU, wobei 61% Befragten diese Aussage als jene auswählten, die am besten beschreibt, was die EU für sie persönlich bedeutet. Eine bessere Zukunft für die Jugend gehörte in allen Ländern außer Zypern zu den drei Erstplatzierten, und Bewegungsfreiheit ist überall, außer in Ungarn und Rumänien, unter den ersten Drei zu finden. Mehr als die Hälfte der Befragten (58%), die in den Kandidatenländern leben, stimmten der Aussage zu, dass die EU ein Weg zur Arbeitsplatzbeschaffung ist. Diese Aussage gehört zu den ersten drei in Ungarn, Litauen, Polen, Rumänien, der Slowakei, und der Türkei. 52% der Befragten sagten uns, sie würden die EU als Garantie für anhaltenden Frieden in Europa betrachten. Relativ wenige Befragte (nur jeder Fünfte) antworteten, dass sie die EU als eine Gefahr für den Erhalt der kulturellen Vielfalt in Europa sehen (23%) oder dass die EU nur eine große bürokratische Organisation sei (22%). Schließlich stimmte etwas mehr als jeder zehnte Befragte der Aussage zu, wonach die EU nur eine Utopie sei (16%). Nur für 38% der Bürger in den Kandidatenländern bedeutet die EU Europäische Regierung. (ANHANG TABELLE 4.2) Die Bedeutung der Europäischen Union %, Bessere Zukunft für Jugendliche 70 Bewegungsfreiheit 61 Ein Weg zur Arbeitsplatzbeschaffung 58 Dauerhafter Friede 52 Schutz der Bürgerrechte 49 Verbesserung der Wirtschaftssituation 45 Europäische Regierung 38 Verlust der kulturellen Vielfalt Bürokratie Utopie 16 Abb. 4.1.d September-Oktober Andere (spontan) 1 Frage: Welche der folgenden Aussagen beschreiben am besten, was die Europäische Union für Sie persönlich bedeutet? (Karte zeigen ergänzen Mehrfachantworten möglich) Seite 54

55 Die Bedeutung dessen, ein Bürger der Europäischen Union zu sein Eine weitere Frage untersuchte, in wie weit die Menschen sich der Rechte bewusst sind, die mit der EU-Staatsbürgerschaft einhergehen. Bewegungsfreiheit ist die bekannteste Freiheit, die der europäische Bürger genießt (72% in den Kandidatenländern erwähnen sie). 69% der Menschen in den Kandidatenländern führten die Möglichkeit an, irgendwo in der EU studieren zu können. In den Kandidatenländern stimmte mehr als die Hälfte der Menschen der Ansicht zu, dass die Freiheiten, die die Europäischen Bürger genießen, das Recht umfassen, auf Dauer in einen anderen Mitgliedstaat zu ziehen (68%), sowie das Recht auf Zugang zu Gesundheitsversorgung und sozialer Betreuung in allen Mitgliedstaaten (58%). Relativ wenige sind sich dessen bewusst, dass EU-Bürger an (lokalen, nationalen oder europäischen) Wahlen teilnehmen können, wo auch immer sie ihren ständigen Wohnsitz haben (31%, 30% bzw. 32%). Was bedeutet es, ein EU-Bürger zu sein? %, Das Recht, in jedem Land in der EU zu arbeiten Die Möglichkeit, in jedem Land der EU zu studieren Das Recht, auf Dauer in jedes Land der EU zu ziehen Zugang zu Gesundheitsversorgung und sozialer Wohlfahrt überall in der EU Das Recht, ohne Ansehen der Nationalität an Wahlen zum Europäischen Parlament in dem Mitgliedstaat teilzunehmen, in dem man sich aufhält/lebt Das Recht, ohne Ansehen der Nationalität an lokalen Wahlen in dem Mitgliedstaat teilzunehmen, in dem man sich aufhält/lebt Das Recht, ohne Ansehen der Nationalität an nationalen Wahlen in dem Mitgliedstaat teilzunehmen, in dem man sich aufhält/lebt, und der nicht das eigene Land ist Andere (spontan) 2 Abb. 4.1.e September-Oktober Frage: Welche der folgenden Aussagen gibt Ihrer Meinung nach wieder, was es bedeutet, ein Bürger der Europäischen Union zu sein? (Karte zeigen ergänzen Mehrfachantworten möglich) Tabelle 4.1c auf der nächsten Seite zeigt die drei Rechte europäischer Bürger, die in jedem Land am häufigsten genannt wurden. Das Recht zu arbeiten liegt in 8 der 13 Kandidatenländer an der Spitze, in 4 Ländern an zweiter und in einem weiteren Land an dritter Stelle. Das bedeutet, dass es in jedem Land unter den drei Spitzenantworten zu finden ist. Das Recht darauf, überall in der Europäischen Union zu studieren, steht in 4 Kandidatenländern an der Spitze und liegt in neun Ländern an zweiter oder dritter Stelle, so dass auch dieses Recht unter den ersten Drei in allen Ländern genannt wird. Das Recht, auf Dauer zu übersiedeln liegt in der Türkei voran, und liegt außer in Bulgarien, der Slowakei und Slowenien an zweiter oder dritter Stelle in neun anderen Ländern. (ANHANG TABELLE 4.3) Seite 55

56 Tabelle 4.1c Die drei am häufigsten angeführten Rechte der Europäischen Bürger Bulgarien Recht auf Arbeit 71% Möglichkeit zum Studieren 59 Zugang zu Sozial- und Gesundheitsfürsorge 55 Malta Recht auf Arbeit 64% Möglichkeit zum Studieren 63 Recht auf Wohnortwechsel 61 Zypern Möglichkeit zum Studieren 85% Recht auf Arbeit 83 Recht auf Wohnortwechsel 81 Polen Recht auf Arbeit 67% Möglichkeit zum Studieren 67 Recht auf Wohnortwechsel 64 Tschechische Republik Recht auf Arbeit 69% Möglichkeit zum Studieren 65 Recht auf Wohnortwechsel 63 Rumänien Recht auf Arbeit 69% Recht auf Wohnortwechsel 68 Möglichkeit zum Studieren 62 Estland Recht auf Arbeit 82% Möglichkeit zum Studieren 81 Recht auf Wohnortwechsel 67 Ungarn Recht auf Arbeit 80% Möglichkeit zum Studieren 77 Recht auf Wohnortwechsel 67 Slowakei Recht auf Arbeit 79% Möglichkeit zum Studieren 74 Zugang zu Sozial- und Gesundheitsfürsorge 53 Slowenien Möglichkeit zum Studieren 63% Zugang zu Sozial- und Gesundheitsfürsorge 57 Recht auf Arbeit 56 Lettland Möglichkeit zum Studieren 73% Recht auf Arbeit 71 Recht auf Wohnortwechsel 63 Türkei Recht auf Wohnortwechsel 75% Recht auf Arbeit 73 Möglichkeit zum Studieren 71 Litauen Möglichkeit zum Studieren 75% Recht auf Arbeit 73 Recht auf Wohnortwechsel 60 Seite 56

57 4.2. Vertrauen in die Europäische Union und ihre Institutionen Wenn wir uns die Rohdaten ansehen, stellen wir fest, dass die Europäische Union die internationale oder den Regierungen übergeordnete Organisation ist, der in den Kandidatenländern am meisten Vertrauen entgegengebracht wird. Jeder sechste Bürger in den Kandidatenländern vertraut der Europäischen Union (59%), 57% vertrauen dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, und 56% vertrauen den Vereinten Nationen. Die Hälfte der Bevölkerung aus Kandidatenländern hat Vertrauen zur NATO (51%). Vertrauen in internationale Institutionen % EHER NICHT VERTRAUEN % EHER VERTRAUEN Europäische Union Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte Vereinte Nationen NATO Internationaler Gerichtshof Europarat OSZE Abb. 4.2.a September-Oktober Frage: Sagen Sie mir bitte für jede einzelne, ob sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen? (ergänzen) Allerdings sind viele Befragte über viele dieser Institutionen nicht unterrichtet, und erklären dementsprechend wahrscheinlich, dass sie es nicht wissen, ob sie ihnen vertrauen oder nicht. (Zum Thema Bewusstheit über die EU, internationale Organisationen und Europäische Institutionen sowie Organe siehe Kapitel 5.1) Wenn wir diesen Effekt ausfiltern 16, stellen wir fest, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit 62% Nettodifferenz der Prozentsätze diejenige Institution ist, die in den Kandidatenländern am meisten Vertrauen genießt, dicht gefolgt vom Internationalen Gerichtshof (61% Nettodifferenz der Prozentsätze). Die Vereinten Nationen (45%), die OSZE (43%), die Europäische Union (42%) und der Europarat (41%) gehören zu den angeführten Institutionen noch vor der NATO (38%). (ANHANG TABELLE 4.5) 16 Dazu analysieren wir die Nettodifferenz als Prozentsatz von aussagekräftigen Antworten. Wenn einer Institution beispielsweise von 20% vertraut und von 10% nicht vertraut wird (der Rest hat keine Meinung), beträgt die Netto-Prozentsatzdifferenz ((20-10)/(20+10))*100 = 33). Wenn das Vertrauen 50% und das Misstrauen 30% beträgt (also die Nettodifferenz höher als im ersten Fall ist), ergibt die Formel eine relativ kleinere Nettoprozentsatzdifferenz ((50-30)/(50+30))*100 = 25). Wenn das Vertrauen 30% und das Misstrauen 50% beträgt (d.h. höhere Niveaus an Misstrauen als an Vertrauen), wird die Nettoprozentsatzdifferenz negativ sein ((30-50)/(30+50))*100 = -25). Seite 57

58 Vertrauen in die Europäische Union Die Europäische Union genießt in den Kandidatenländern ein relativ hohes Vertrauen, aber vielen Bürgern mangelt es an einer Meinung. Das allgemeine Vertrauensniveau hat sich seit 2001 kaum geändert: 59% der Bewohner in Kandidatenländern vertrauen der Europäischen Union. In der Laeken-10-Gruppe ist das durchschnittliche Vertrauensniveau nicht wesentlich anders als in der größeren Region (57%). In den Kandidatenländern konnten sich 17% der Befragten nicht entscheiden, ob sie der Europäischen Union vertrauen oder nicht. Innerhalb der EU ist das Vertrauen gegenüber der EU niedriger (46% bzw. 37% neigen dazu, ihr zu vertrauen bzw. ihr nicht zu vertrauen). Vertrauen in die Europäische Union 100 % Eher vertrauen % Eher nicht vertrauen UNGARN RUMÄNIEN BULGARIEN SLOWAKEI LAEKEN-10 ZYPERN TÜRKEI POLEN SLOWENIEN LITAUEN TSCHECH. REP. MALTA LETTLAND EU-15* ESTLAND Abb. 4.2.b September-Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai Frage: Sagen Sie mir bitte für jede dieser Organisationen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen? (ergänzen) Länderanalysen zeigen, dass es starke Unterschiede zwischen den Kandidatenländern gibt. Die Menschen in Ungarn und Rumänien vertrauen der Europäischen Union am ehesten (76% bzw. 75%), und mehr als 6 von 10 Bürgern in Bulgarien und der Slowakei (65% bzw. 62%) teilen diese Ansicht. In sieben Ländern hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung Vertrauen in die Europäische Union (von 50% in Malta bis 55% in Zypern). Die Menschen in Estland (37%) und in der Türkei (34%) haben am wenigsten Vertrauen in die EU, gefolgt von Malta (32%), Zypern (32%), Lettland (30%) und Slowenien (30%). (ANHANG TABELLE 4.4A) 29% der Litauer, 28% der Tschechen und 24% der Polen äußerten Unsicherheit bezüglich des Vertrauens in die EU, und durchschnittlich 22% der Befragten aus der Laeken-10-Gruppe tun sich schwer, eine Meinung zu dieser Frage vorzubringen. Demographische Analysen zeigen, dass es mehr Männer als Frauen gibt, die der EU vertrauen bzw. nicht vertrauen, wobei Frauen eher ohne eine Meinung sind. Die zwei jüngsten Altersgruppen haben signifikant mehr Vertrauen in die EU (56% bzw. 53%) als ältere Menschen (43%). Bei den verschiedenen Ausbildungsgruppen stellen wir fest, das die Menschen, die noch in Ausbildung sind (60%) und jene mit der längsten Ausbildung (55%) der EU am ehesten vertrauen, während nur 45% der Menschen, die vor Erreichen des 15. Lebensjahrs von der Schule abgingen, ihr Vertrauen entgegenbringen. Mit 56% sind die Führungspersonen diejenige Berufsgruppe, die der EU am ehesten vertraut, während Selbständige (43%) und Rentner (45%) am ehesten mangelndes Vertrauen in die Europäische Union haben. Weiter zeigen die Analysen, dass 67% der Menschen, die die Mitgliedschaft ihres Landes als gute Sache sehen, der Europäischen Union vertrauen, während 78% jener, die dies als schlechte Sache sehen, angeben, dass sie ihr eher nicht vertrauen. (ANHANG TABELLE 4.4B) Seite 58

59 Vertrauen in die Institutionen und Organe der Europäischen Union Die Befragung hat das Vertrauen der Öffentlichkeit in neun der Institutionen und Organe der Europäischen Union gemessen 17. Die Öffentlichkeit vertraut am ehesten dem Europäischen Parlament (42%), gefolgt von der Europäischen Kommission (35%) und der Europäischen Zentralbank (30%). Das geringste Vertrauen haben die Menschen in den Ausschuss der Regionen (15%) und den Europäischen Rechnungshof (15%). Der Sozial- und Wirtschaftsausschuss genießt das Vertrauen von 19% der Befragten. Die Rangordnung des Ausmaßes an Vertrauen in diese Institutionen und Organe reflektiert den Bekanntheitsgrad dieser Institutionen und nicht so sehr die verschiedenen Vertrauensniveaus. Da viele Menschen die meisten davon nicht kennen wie in Kapitel 5.1 besprochen, ist die Wahrscheinlichkeit, sich nicht entscheiden zu können, sehr hoch, zu Lasten von sowohl Vertrauen als auch Misstrauen. Vertrauen in EU-Institutionen und -Organe % EHER NICHT VERTRAUEN % EHER VERTRAUEN Das Europäische Parlament Die Europäische Kommission Die Europäische Zentralbank Der Gerichtshof Der Ministerrat Der Europäische Ombudsmann Der Sozial- und Wirtschaftsausschuss Der Europäische Rechnungshof Der Ausschuss der Regionen Abb. 4.2.c September-Oktober Frage: Sagen Sie mir bitte für jede einzelne, ob sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen? (ergänzen) Wir wenden neuerlich die Berechnung an, die wir zur Untersuchung des Vertrauens in internationale Institutionen ein paar Absätze weiter oben angewendet haben. Die Rangordnung nach Nettodifferenz der Prozentsätze zwischen den Anteilen jener, die diesen Institutionen eher vertrauen und eher nicht vertrauen, weist den Europäischen Ombudsmann an erster Stelle aus (+52 Punkte Nettodifferenz der Prozentsätze), gefolgt vom Europäischen Gerichtshof (+45% Punkte Nettodifferenz), der Europäischen Kommission (+44% Punkte Nettodifferenz) und dem Europäischen Parlament (+43% Punkte Nettodifferenz). Die Nettodifferenz der Prozentsätze für die Europäische Zentralbank beträgt +35%, für den Ministerrat +37%, für den Sozial- und Wirtschaftsausschuss +36% und für den Ausschuss der Regionen +28%. Der Europäische Rechnungshof schließlich erzielt eine Nettodifferenz der Prozentsätze von +26%. In der folgenden Tabelle sind die 13 Kandidatenländer nach dem Ausmaß aufgereiht, in dem sie den neun aufgelisteten Institutionen im Durchschnitt vertrauen. Hier führt Ungarn die Kandidatenländer an, wo die neun Institutionen durchschnittlich ein Vertrauen von 36% erreichen. Dieses Ergebnis ist auch in Rumänien (33%), Slowenien (32%) und Zypern (31%) relativ hoch. Andererseits haben die Tschechen, Türken, Letten, Esten und Litauer das geringste Vertrauen in die EU-Institutionen (von 20% in der Tschechischen Republik bis 23% in Litauen). In den Kandidatenländern genießen diese Institutionen ein durchschnittliches Vertrauensniveau von 26%. (ANHANG TABELLE 4.6) 17 Die Frage bezieht sich auf das Vertrauen der Menschen in diese Institutionen. Kapitel 5.1 untersucht, ob die Befragten schon einmal von der fraglichen Institution gehört haben. Seite 59

60 Tabelle 4.2 Vertrauen in die Institutionen und Organe der Europäischen Union (Durchschnittliches Vertrauensniveau von 9 Institutionen und Organen, in% nach Land) Land % Land % UNGARN 36 MALTA 27 RUMÄNIEN SLOWENIEN 32 LITAUEN 23 ZYPERN 31 ESTLAND 21 SLOWAKEI 30 LETTLAND 21 POLEN 28 TÜRKEI 21 BULGARIEN 28 TSCHECH. REPUBLIK 20 Ein Blick auf das Vertrauensniveau in die beiden bekanntesten Institutionen der Europäischen Union zeigt ähnliche Reihungen für die Länder (72% der Bevölkerung der Kandidatenländer haben vom Europäischen Parlament gehört und 59% haben von der Europäischen Kommission gehört). Vertrauen in das Europäische Parlament Wir sehen uns jetzt die Länderergebnisse für das Europäische Parlament (EP) genauer an. Diese zeigen, dass die Menschen in Ungarn (53%) und in Rumänien (52%) dem EP eher vertrauen als die Bürger der Europäischen Union 18. Aber in allen anderen Kandidatenländern liegt das Vertrauen unter dem EU-15-Durchschnitt, weil eben signifikant mehr Menschen diese Institution nicht kennen. Die Menschen in der Türkei (27%), in Malta (23%), in Slowenien (22%) und in Estland (21%) äußern am ehesten mangelndes Vertrauen in das Europäische Parlament. Vertrauen in das Europäische Parlament EU-15* UNGARN RUMÄNIEN SLOWAKEI ZYPERN LAEKEN-10 BULGARIEN MALTA POLEN SLOWENIEN TÜRKEI TSCHECH. REP. LITAUEN LETTLAND ESTLAND Abb. 4.2.d September-Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai % Eher vertrauen % Eher nicht Frage: Sagen Sie mir bitte, ob Sie dem Europäischen Parlament eher vertrauen oder eher nicht vertrauen? 18 EB57.1, Frühjahr Seite 60

61 Vertrauen in die Europäische Kommission Ein Blick auf die Länderergebnisse für das Vertrauen in die Europäische Kommission zeigt nahezu dieselben Ergebnisse. Rumänen (44%) und Ungarn (42%) stehen an der Spitze, und auch hier stellen wir fest, dass sie der Kommission eher vertrauen als der Durchschnitt in der Europäischen Union (47%). Im Fall der Europäischen Kommission haben wir jedoch kein Land gefunden, in dem das Misstrauen gleich stark ausgeprägt ist wie in den Mitgliedstaaten. Vertrauen in die Europäische Kommission EU-15* RUMÄNIEN UNGARN POLEN SLOWENIEN LAEKEN-10 ZYPERN SLOWAKEI MALTA BULGARIEN LITAUEN TÜRKEI TSCHECH. REP. LETTLAND ESTLAND Abb. 4.2.e September-Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai % Eher vertrauen % Eher nicht Frage: Sagen Sie mir bitte, ob Sie der Europäischen Kommission eher vertrauen oder eher nicht vertrauen? Seite 61

62 4.3. Unterstützung der Mitgliedschaft in der Europäischen Union In diesem Abschnitt betrachten wir die Entwicklungen in einigen der Standardindikatoren für die Unterstützung der Europäischen Union in jedem der Kandidatenländer. Allgemein weisen die Anzeichen darauf hin, dass die Bürger in der Kandidatenregion nun mit der gleichen Wahrscheinlichkeit positiv über die Union denken wie im Frühjahr oder 2001, und dass die Mehrheit in allen Ländern in einem Referendum zu dieser Frage den Beitritt ihres Landes zur Europäischen Union befürworten würde. Mitgliedschaft: eine gute Sache oder eine schlechte Sache? Im sahen 61% der Menschen in der Kandidatenregion die zukünftige Mitgliedschaft ihres Landes in der Europäischen Union für eine gute Sache an. Der Anteil der Menschen, die dies für eine schlechte Sache hielten, betrug durchschnittlich nur 10% in der Region. Weitere 22% stehen der zukünftigen EU-Mitgliedschaft ihres Landes neutral gegenüber. Die Unterstützung der zukünftigen Mitgliedschaft ist in der Region höher als bei den gegenwärtigen Mitgliedern (53%) 19. Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU Eine gute Sache Weder gut noch schlecht Eine schlechte Sache RUMÄNIEN BULGARIEN UNGARN TÜRKEI SLOWAKEI EU-15* LAEKEN-10 POLEN LITAUEN ZYPERN MALTA TSCHECH. REP. SLOWENIEN LETTLAND ESTLAND Abb. 4.3a September-Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai Frage: Denken Sie, ganz im Allgemeinen, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? Das Diagramm oben zeigt, dass 8 von 10 Befragten (78%) in Rumänien die Mitgliedschaft in der Europäischen Union für eine gute Sache halten. Fast 7 von 10 Befragten in Bulgarien (68%) und etwa zwei Drittel der Bürger in Ungarn (67%) und in der Türkei (65%) teilen diese Ansicht. In der Laeken-10-Gruppe bleibt Ungarn das Land mit dem höchsten Maß an Unterstützung. Im Allgemeinen stellte das Eurobarometer der Kandidatenländer fest, dass die Unterstützung für die EU-Mitgliedschaft in jenen Ländern signifikant höher war, die nicht zu den zehn Ländern gezählt werden, die auf einen Beitritt zur Union im Jahr 2004 vorbereitet sind. Die geringste Unterstützung wurde in Estland (32%), Lettland (35%) und Slowenien (43%) verzeichnet. Eine ausgesprochene Ablehnung ist allerdings in diesen Ländern auch nicht besonders hoch; die Differenz erklärt sich vorwiegend durch die ziemlich großen Abweichungen im Anteil derjenigen, die zu dieser Frage keine Stellung nehmen konnten oder wollten. 19 EB57, Frühjahr Seite 62

63 Die Ablehnung der EU-Mitgliedschaft reicht von 2% in Rumänien bis zu 31% in Malta. Ähnlich wie bei den letzten Ergebnissen des Standard-Eurobarometers wurde kein Land in der Kandidatenregion gefunden, in dem es mehr Gegner als Befürworter der EU-Mitgliedschaft gibt. (ANHANG TABELLE 4.7A) Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU (KL-Durchschnitt) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Mitgliedschaft "Gute Sache" 61 Mitgliedschaft "Weder gut noch schlecht" Mitgliedschaft "Schlechte Sache" 2001 Frühjahr % 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Mitgliedschaft "Gute Sache" 52 Mitgliedschaft Schlechte Sache" Mitgliedschaft Weder gut noch schlecht" 2001 DIE LAEKEN 10-GRUPPE Frühjahr Zypern Tschech. Rep. Estland Ungarn Lettland Litauen Malta Polen Slowakei Slowenien Abb. 4.3b Denken Sie, ganz im Allgemeinen, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? (ergänzen) September-Oktober Während sich die Unterstützung für die EU-Mitgliedschaft sowohl bei den als auch in er Laeken-10-Gruppe stabilisiert, ist der Anteil derjenigen mit ausdrücklich negativer Haltung rückläufig. Besonders bei den Laeken-10-Ländern ist der Anteil derjenigen, die die EU- Mitgliedschaft für eine schlechte Sache halten, im Vergleich zur Eurobarometer-Befragung ein Jahr zuvor um etwa ein Drittel zurückgegangen (10%, -18). In den 10 Ländern, deren Beitritt möglicherweise schon für 2004 bevorsteht, sind die Unterstützungsniveaus stabil und bewegen sich um die 50%-Marke (52%, +1). (ABBILDUNG 4.3B) Die Trendanalysen zeigen seit Frühjahr eine zunehmende Unterstützung in Malta, Litauen (jeweils +6), Bulgarien (+4) und Lettland (+3). Rückläufig war die Unterstützung in Zypern (-6), in der Slowakei (-3) und in Estland, wo zugleich auch der Anteil der Gegner abgenommen hat (jeweils -4). Zwar hat sich das Ausmaß deutlicher Befürwortung in Polen nicht signifikant geändert, doch sehen die Menschen die Mitgliedschaft ihres Landes nun weniger als eine schlechte Sache (-11). (Siehe auch individuelle Länderdiagramme, ABBILDUNGEN 4.3F - 4.3AE) Es zeigt sich, dass Männer und Frauen unterschiedliche Zuneigung zu der Idee eines vereinten Europas haben. Wie im Standard-Eurobarometer zeigt die demographische Analyse, dass Männer die zukünftige Mitgliedschaft ihres Landes eher als eine gute Sache sehen als Frauen (64% gegenüber 58%) und dass Frauen viel eher keine Meinung haben (11% gegenüber 4%). Die Bedeutung der Bildung als starke Variable zur Erklärung der Haltungen gegenüber der Europäischen Union zeigt sich auch hier in den Analysen. Die Unterstützung für die Europäische Union variiert mit dem Ausbildungsstand: Nur 57% der Menschen, die im Alter von 15 Jahren oder jünger von der Schule abgegangen sind, sehen die Mitgliedschaft ihres Landes als gute Sache, verglichen mit 69% der Menschen mit einer Vollzeitausbildung bis zum Alter von 20 Jahren oder älter. Die Unterstützung nimmt mit zunehmendem Alter ab: Die Altersgruppe der 15 bis 24-Jährigen unterstützt die Mitgliedschaft ihres Landes viel eher (68%) als jene im Alter von 55 und älter (54%). Analysen der Skala der Berufstätigkeit zeigen eine Kluft von 19 Prozentpunkten zwischen Führungspersonen (73%) einerseits und Ruheständlern (54%) andererseits. Seite 63

64 Diejenigen, die sagen, viel über die Europäische Union zu wissen, betrachten die Mitgliedschaft ihres Landes viel eher als eine gute Sache (80%) als jene mit einem mittleren Wissensstand (69%) oder jene, die sagen, wenig oder nichts über die EU zu wissen (49%). (ANHANG TABELLE 4.7B) Referendum über die Mitgliedschaft Die Befragten wurden auch zu einem etwas anderen Maß der Unterstützung befragt: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (Land) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? In den Kandidatenländern würden in einem Referendum 7 von 10 Jugendlichen und Erwachsenen (69%) für eine EU-Mitgliedschaft ihres Landes stimmen, was einen Anstieg von 3% seit dem Frühjahr bedeutet. Enorm hoch ist jedoch der Prozentsatz der Bürger, die an solchen Wahlen gar nicht teilnehmen würden. Referendum über die Mitgliedschaft in der EU Dafür Dagegen Würde nicht wählen (spontan) RUMÄNIEN UNGARN BULGARIEN TÜRKEI SLOWAKEI SLOWENIEN LAEKEN-10 POLEN ZYPERN LITAUEN TSCHECH. REP. MALTA LETTLAND ESTLAND Abb. 4.3c Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Der Anteil der Für-Stimmen reicht von 84% in Rumänien und 77% in Ungarn bis zu 39% in Estland, 45% in Lettland und 47% in Malta. (ANHANG TABELLE 4.8A) Am meisten verbessert haben sich diese Anteile in Polen (+8), Slowenien (+6) und Malta (+5). Die Unterstützung fiel um 7 Prozentpunkte in Zypern, und die niedrige Wertung in Estland spiegelt ebenfalls einen Rückgang von 5 Prozentpunkten wider. (Siehe auch individuelle Länderdiagramme, ABBILDUNGEN 4.3F - 4.3AE) Am höchsten ist eine klare Opposition in Malta und Lettland, wo fast ein Drittel der Bürger (32%) sagen, sie würden gegen die EU-Mitgliedschaft stimmen. Auch in Estland teilen viele (31%) diese Ansicht. Dennoch würde in jedem Kandidatenland in einem Referendum eine überzeugende Mehrheit die EU-Mitgliedschaft ihres Landes unterstützen. (ANHANG TABELLE 4.8A) Seite 64

65 Referendum über die Mitgliedschaft in der EU (KL-Durchschnitt) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2001 "Dafür" "Dagegen" Würde nicht wählen Frühjahr % 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% "Dafür" "Dagegen" Würde nicht wählen 2001 DIE LAEKEN-10-GRUPPE Abb. 4.3d Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Frühjahr Zypern Tschech. Rep. Estland Ungarn Lettland Litauen Malta Polen Slowakei Slowenien Wie aus der Tabelle 4.3a unten hervorgeht, sind die Befürworter zur Zeit viel mobilisierter, ihre Stimmen abzugeben, als es EU-Skeptiker gibt, was die Position der 'Für -Stimmen in der Region weiter verstärkt. Tabelle 4.3a Beziehung zwischen dem Mobilisierungsniveau und der Wahlabsicht betreffend dem EU-Referendum (auf -Ebene) WÜRDE STIMMEN TEILNAHMEWAHRSCHEINLICHKEIT AN EU-REFERENDUM Niedrig (Wertung 1-3) Mittel (Wertung 4-7) Hoch (Wertung 8-10) Dafür 19% Dagegen 42% 16 8 Unentschlossen, würde nicht teilnehmen 39% 19 3 Die Länderanalysen der Wahlabsichten der definitiven Wähler siehe Tabelle unten zeigen, dass zum Zeitpunkt der Umfrage in allen 13 Ländern die Mehrheit der Wähler, die eine Teilnahme bejahten, für einen Beitritt zur EU gestimmt hätte (90%) 20. Auch in jenen Ländern, wo die Unterstützung normalerweise geringer ist, gibt es überzeugend mehr Für - Stimmen. Tabelle 4.3b Wie würden Sie in einem Referendum über die EU- Mitgliedschaft abstimmen? % der Befragten ab 18, die angaben, das sie sicher abstimmen würden % Dafür % Dagegen % Dafür % Dagegen RUMÄNIEN 97 1 LITAUEN BULGARIEN 97 3 LAEKEN TÜRKEI 92 5 TSCHECH. REP SLOWENIEN ZYPERN 90 6 MALTA UNGARN 90 5 ESTLAND SLOWAKEI LETTLAND POLEN Die Analyse berücksichtigt auch Menschen, die ihren ständigen Wohnsitz in Estland oder Lettland haben aber keine Bürger dieser Länder sind. Seite 65

66 Fast jeder definitive Wähler in Rumänien und Bulgarien (beide 97%) würde sich für die EU- Mitgliedschaft aussprechen. Etwa 9 von 10 Wählern in der Türkei, Zypern, Ungarn, der Slowakei und Polen würden der Mitgliedschaft ihre Stimme geben. Etwa 8 von 10 Wählern würden in Litauen (85%), der Tschechischen Republik (80%) und Slowenien (78%) die Mitgliedschaft befürworten. Die Anteile der Gegner, die definitiv abstimmen würden, ist nur in drei der Kandidatenländer signifikant: Lettland (40%), Estland (35%) und Malta (31%). Allerdings sind die Teilnahmequoten, wie sie zur Zeit aussehen (Abbildung 4.3e) in der ganzen Region extrem niedrig. Das Beitrittsreferendum ist ein historischer Moment für jedes Land, wenn die Bürger bewusst einen signifikanten Teil der nationalen Hoheit ihres Landes aufgeben und ein festes Engagement eingehen, künftig den überstaatlichen Systemen anzugehören, die in Europa im Aufbau begriffen sind. Auch wenn es keine Teilnahmequotenkriterien für die gesetzliche Gültigkeit von Referenden in den Kandidatenländern gäbe (es gibt sie in einigen), würde ein Referendum mit einer sehr niedrigen Beteiligung von selbst die Legitimität des EU-Beitritts eines Landes untergraben. Wahrscheinlichkeit der Teilnahme am EU-Referendum % würde sicher abstimmen, Personen im wahlfähigen Alter MALTA RUMÄNIEN UNGARN SLOWENIEN LETTLAND BULGARIEN SLOWAKEI TÜRKEI LAEKEN-10 ZYPERN TSCHECH. REP. POLEN LITAUEN ESTLAND Abb. 4.3e September-Oktober Frage: Können Sie mir anhand dieser Karte sagen, wie wahrscheinlich es ist, dass Sie an einem Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (Land) in der Europäischen Union teilnehmen würden? Benutzen Sie bitte diese Skala von 1 bis 10, auf der 1 angibt, dass Sie im Referendum sicher nicht abstimmen würden, und 10 angibt, dass Sie im Referendum sicher abstimmen würden. Sie können eine Zahl zwischen 1 und 10 verwenden. (Karte mit Skala zeigen) Die aktuellen Zahlen sind enttäuschend, selbst wenn die vorhergesagten geringen Beteiligungen eher die Gewissheit der Menschen über den Für -Sieg widerspiegeln und nicht ihre Apathie zu der Frage. Nur in drei der Kandidatenländer denkt eine knappe Mehrheit, dass sie im Fall eines Eu- Beitrittsreferendums sicher abstimmen würde: Malta (55%), Rumänien (54%) und Ungarn (52%). Aber gewöhnlich fällt die tatsächliche Beteiligung niedriger aus als die Menschen vorhersehen und einem Befrager mitteilen. In 10 der 13 Länder würde die Mehrheit zu Hause bleiben. Unter der 30%-Schwelle bliebe die Beteiligung in der Tschechischen Republik (28%), Polen, Litauen (beide 27%) und Estland (21%). (ANHANG TABELLE 4.9) Seite 66

67 100% 90% Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU (Bulgarien) % 70% 60% 50% Mitgliedschaft "Gute Sache" KL-DURCHSCHNITT Mitgliedschaft "Gute Sache" 40% 30% 20% 10% 0% Mitgliedschaft "Weder gut noch schlecht" 19 Mitgliedschaft "Schlechte Sache" Frühjahr Abb. 4.3f Frage: Im Allgemeinen, denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? (ergänzen) September-Oktober 100% Referendum über die Mitgliedschaft in der EU (Bulgarien) % 80% 70% 60% 50% 40% 30% "Dafür" 74 20% 10% 0% Würde nicht wählen 2001 Frühjahr "Dagegen" 8 7 Abb. 4.3g Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Seite 67

68 100% 90% 80% Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU (Zypern) % 60% KL-DURCHSCHNITT Mitgliedschaft "Gute Sache" 61 50% 40% 30% Mitgliedschaft "Gute Sache" % 10% 0% Mitgliedschaft "Weder gut noch schlecht" 2001 Frühjahr 12 Mitgliedschaft "Schlechte Sache" Abb. 4.3h Frage: Im Allgemeinen, denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? (ergänzen) September-Oktober 100% 90% 80% Referendum über die Mitgliedschaft in der EU (Zypern) % "Dafür" 60% 50% 58 40% 30% 20% "Dagegen" 25 10% 0% 2001 Würde nicht wählen Frühjahr 3 Abb. 4.3i Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Seite 68

69 100% 90% 80% Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU (Tschech. Republik) % 60% KL-DURCHSCHNITT Mitgliedschaft "Gute Sache" 61 50% 40% 30% 20% 10% 0% Mitgliedschaft "Gute Sache" 2001 Frühjahr 43 Mitgliedschaft "Weder gut noch schlecht" Mitgliedschaft "Schlechte Sache" Abb. 4.3j Frage: Im Allgemeinen, denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? (ergänzen) September-Oktober 100% 90% 80% 70% Referendum über die Mitgliedschaft in der EU (Tschech. Republik) % "Dafür" 50% 40% 30% 20% "Dagegen" 10% 0% Würde nicht wählen 2001 Frühjahr Abb. 4.3k Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Seite 69

70 100% 90% 80% Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU (Estland) % 60% KL-DURCHSCHNITT Mitgliedschaft "Gute Sache" 61 50% 40% 30% 20% 10% 0% Mitgliedschaft "Weder gut noch schlecht" Mitgliedschaft "Gute Sache" 2001 Frühjahr Mitgliedschaft "Schlechte Sache" Abb. 4.3l Frage: Im Allgemeinen, denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? (ergänzen) September-Oktober 100% 90% 80% 70% 60% Referendum über die Mitgliedschaft in der EU (Estland) % 40% 30% 20% 10% "Dafür" "Dagegen" Würde nicht wählen % 2001 Frühjahr Abb. 4.3m Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Seite 70

71 100% 90% 80% Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU (Ungarn) % 60% 50% Mitgliedschaft "Gute Sache" KL-DURCHSCHNITT Mitgliedschaft "Gute Sache" 40% 30% 20% 10% 0% Mitgliedschaft "Weder gut noch schlecht" 20 Mitgliedschaft "Schlechte Sache" 2001 Frühjahr 5 Abb. 4.3n Frage: Im Allgemeinen, denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? (ergänzen) September-Oktober 100% 90% Referendum über die Mitgliedschaft in der EU (Ungarn) % 70% 60% 50% 40% 30% "Dafür" 77 20% 10% 0% "Dagegen" 2001 Würde nicht wählen Frühjahr 8 8 Abb. 4.3o Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Seite 71

72 100% 90% 80% Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU (Lettland) % 60% 50% 40% 30% 20% 10% KL-DURCHSCHNITT Mitgliedschaft "Gute Sache" 61 Mitgliedschaft "Weder gut noch schlecht" Mitgliedschaft "Gute Sache" Mitgliedschaft "Schlechte Sache" 0% 2001 Frühjahr Abb. 4.3p Frage: Im Allgemeinen, denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? (ergänzen) September-Oktober 100% 90% 80% 70% Referendum über die Mitgliedschaft in der EU (Lettland) % 50% 40% 30% 20% "Dafür" "Dagegen" % 0% Würde nicht wählen 2001 Frühjahr 7 Abb. 4.3q Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Seite 72

73 100% 90% 80% Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU (Litauen) % 60% KL-DURCHSCHNITT Mitgliedschaft "Gute Sache" 61 50% 40% 30% 20% 10% 0% Mitgliedschaft "Gute Sache" Mitgliedschaft "Weder gut noch schlecht" 12 Mitgliedschaft "Schlechte Sache" Autumn 2001 Spring Autumn Abb. 4.3r Frage: Im Allgemeinen, denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? (ergänzen) September-Oktober 100% 90% 80% 70% Referendum über die Mitgliedschaft in der EU (Litauen) % 50% 40% "Dafür" 53 30% 20% 10% 0% "Dagegen" Würde nicht wählen 2001 Frühjahr Abb. 4.3s Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Seite 73

74 Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU (Malta) 100% 90% 80% % 60% 50% 40% 30% 20% 10% KL-DURCHSCHNITT Mitgliedschaft "Gute Sache" 61 Mitgliedschaft "Gute Sache" Mitgliedschaft "Weder gut noch schlecht" 45 Mitgliedschaft "Schlechte Sache" % 2001 Frühjahr Abb. 4.3t Frage: Im Allgemeinen, denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? (ergänzen) September-Oktober 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% Referendum über die Mitgliedschaft in der EU (Malta) 0% "Dafür" "Dagegen" Würde nicht wählen 2001 Frühjahr Abb. 4.3u Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Seite 74

75 100% 90% 80% Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU (Polen) % 60% 50% 40% 30% KL-DURCHSCHNITT Mitgliedschaft "Gute Sache" Mitgliedschaft "Gute Sache" Mitgliedschaft "Weder gut noch schlecht" 30 20% 10% 0% 11 Mitgliedschaft "Schlechte Sache" 2001 Frühjahr Abb. 4.3v Frage: Im Allgemeinen, denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? (ergänzen) September-Oktober 100% 90% 80% Referendum über die Mitgliedschaft in der EU (Polen) % 60% 50% 40% 30% "Dafür" "Dagegen" 61 20% 10% 0% Würde nicht wählen 2001 Frühjahr 18 9 Abb. 4.3x Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Seite 75

76 100% Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU (Rumänien) % 80% 70% 60% Mitgliedschaft "Gute Sache" 78 KL-DURCHSCHNITT Mitgliedschaft "Gute Sache" 61 50% 40% 30% 20% 10% 0% Mitgliedschaft "Weder gut noch schlecht" Autumn 2001 Spring 8 2 Autumn Mitgliedschaft "Schlechte Sache" Abb. 4.3y Frage: Im Allgemeinen, denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? (ergänzen) September-Oktober 100% Referendum über die Mitgliedschaft in der EU (Rumänien) % 80% 70% 60% 50% 40% 30% "Dafür" 84 20% 10% 0% Würde nicht wählen "Dagegen" Frühjahr Abb. 4.3z Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Seite 76

77 100% 90% 80% Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU (Slowakei) % 60% 50% 40% 30% KL-DURCHSCHNITT Mitgliedschaft "Gute Sache" 61 Mitgliedschaft "Gute Sache" 58 Mitgliedschaft "Weder gut noch schlecht" 30 20% 10% 0% Mitgliedschaft "Schlechte Sache" 2001 Frühjahr 5 Abb. 4.3aa Frage: Im Allgemeinen, denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? (ergänzen) September-Oktober 100% 90% Referendum über die Mitgliedschaft in der EU (Slowakei) % 70% 60% 50% 40% 30% "Dafür" 69 20% 10% 0% Würde nicht wählen "Dagegen" 2001 Frühjahr 11 8 Abb. 4.3ab Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Seite 77

78 100% 90% 80% Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU (Slowenien) % 60% 50% 40% 30% KL-DURCHSCHNITT Mitgliedschaft "Gute Sache" 61 Mitgliedschaft "Gute Sache" Mitgliedschaft "Weder gut noch schlecht" 20% 10% 0% 2001 Frühjahr 14 Mitgliedschaft "Schlechte Sache" Abb. 4.3ac Frage: Im Allgemeinen, denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? (ergänzen) September-Oktober 100% 90% 80% Referendum über die Mitgliedschaft in der EU (Slowenien) % 60% 50% 40% 30% 20% "Dafür" "Dagegen" % 0% Würde nicht wählen 2001 Frühjahr 7 Abb. 4.3ad Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Seite 78

79 100% 90% Unterstützung für die Mitgliedschaft in der EU (Türkei) % 70% 60% 50% Mitgliedschaft "Gute Sache" KL-DURCHSCHNITT Mitgliedschaft "Gute Sache" 40% 30% 20% 10% 0% Mitgliedschaft "Weder gut noch schlecht" Mitgliedschaft "Schlechte Sache" 2001 Frühjahr Abb. 4.3ae Frage: Im Allgemeinen, denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union wäre? (ergänzen) September-Oktober 100% 90% Referendum über die Mitgliedschaft in der EU (Türkei) % 70% 60% 50% 40% "Dafür" 71 30% 20% 10% 0% "Dagegen" Würde nicht wählen 2001 Frühjahr 18 2 Abb. 4.3af Frage: Wenn es morgen ein Referendum zur Frage der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union gäbe, würden Sie persönlich dafür oder dagegen stimmen? September-Oktober Seite 79

80 4.4. Empfundener Nutzen der Mitgliedschaft in der Europäischen Union In diesem Abschnitt untersuchen wir neben den Vorteilen, die sich die Kandidatenländer von der EU-Mitgliedschaft erwarten, auch den erwarteten Nutzen auf nationaler und persönlicher Ebene. Wir werfen einen Blick darauf, wer nach Ansicht der Menschen als Gewinner bzw. Verlierer aus dem EU-Beitritt hervorgehen wird. Persönlicher Nutzen Auf die Frage des Eurobarometers der Kandidatenländer zum persönlichen Nutzen, den die Befragten durch die Mitgliedschaft ihres Landes bei der Europäischen Union erwarten, waren die Ansichten geteilt. 52% auf -Ebene denken, dass sie persönlich vom EU-Beitritt profitieren würden, 30% denken, sie würden nicht profitieren, und 18% sind sich nicht sicher darüber, wie die Mitgliedschaft ihr persönliches Leben beeinflussen würde. In der Türkei stellten wir soliden Optimismus über den persönlichen Nutzen einer möglichen EU- Mitgliedschaft fest (70%). Rumänien war das einzige weitere Land, in dem mindestens die Hälfte der Bürger Vorteile von der zukünftigen Mitgliedschaft ihres Landes in der Europäischen Union erwarteten. In Estland stellten wir extrem niedrigen Optimismus zu den erwarteten persönlichen Vorteilen aus der zukünftigen EU-Mitgliedschaft fest. Nur 3 von 10 Esten denken, sie würden persönlich vom Beitritt profitieren, was die Esten unter den 13 Kandidatenländern zu dem Land macht, das den geringsten Optimismus an den Tag legt. Aber nicht den stärksten Pessimismus; während 45% der Esten pessimistisch über ihre persönliche Zukunft nach dem Beitritt sind, erwartet in Slowenien mehr als die Hälfte aller Bürger (55%), dass sie von der Mitgliedschaft ihres Landes in der EU nicht profitieren würde. Mit 40% finden wir in Litauen den größten Anteil Menschen ohne ausgesprochene Meinung zu den Vorteilen, die ihnen die EU-Mitgliedschaft ihres Landes bringen könnte. 27% der Esten und 3 von 10 Rumänen konnten sich ebenfalls nicht entscheiden, ob der Beitritt ihr Leben positiv oder negativ beeinflussen würde. Persönliche Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft % HÄTTE KEINE VORTEILE % HÄTTE VORTEILE TÜRKEI RUMÄNIEN UNGARN SLOWAKEI BULGARIEN LAEKEN-10 LITAUEN POLEN MALTA ZYPERN TSCHECH. REP. LETTLAND SLOWENIEN ESTLAND Abb. 4.4a Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union Ihnen persönlich Vorteile bringen würde oder nicht? September-Oktober * Quelle: Standard Eurobarometer Seite 80

81 Die Trendanalysen zeigen eine Zunahme des erwarteten persönlichen Nutzens seit 2001 in der Türkei (+12), in Ungarn (+6), in der Tschechischen Republik und in Estland (beide +3). Rückläufige positive Erwartungen trafen wir in Zypern (-9) und Bulgarien (-6) an. In beiden Ländern ist zugleich auch der Anteil jener gestiegen, die nun denken, das sie keinen persönlichen Nutzen aus der EU-Mitgliedschaft ihres Landes ziehen würden (+8 in Zypern und +3 in Bulgarien). Obschon sich am ausgesprochenen Optimismus kaum etwas geändert hat, denken die Menschen in Malta (-5) und Rumänien (-6) nun viel weniger, dass sie vom Beitritt ihres Landes nicht profitieren würden. Wir verwenden auch ein anderes Maß, um die Bilanz der erwarteten Vor- und Nachteile zu bestimmen. Die folgende Frage ist mit der Diskussion darüber verbunden, ob die Menschen die zukünftige Mitgliedschaft ihres Landes auch als vorteilhaft sehen würden. Denken Sie, dass der Beitritt von (LAND) zur Europäischen Union Ihnen persönlich... bringen würde? Auf -Ebene sieht die Verteilung folgendermaßen aus (in Klammern stellen wir die Ergebnisse vom 2001 dar): Viel mehr Vorteile 14% (12%) Mehr Vorteile 33% (30%) Gleich viele Vorteile wie Nachteile 22% (23%) Mehr Nachteile 9% (10%) Viel mehr Nachteile 5% (4%) (Weiß nicht / Keine Meinung) 17% (21%) Die Menschen in den Kandidatenländern sind im Vergleich zum vergangenen Jahr nun deutlich optimistischer. Wesentlich mehr Bürger denken, dass sie nach dem Beitritt ihres Landes zur Europäischen Union persönlich mehr Vorteile als Nachteile haben werden. Nur 14% denken, dass die Nachteile die Vorteile überwiegen werden. Der Anteil jener, die keine Aussage zu den erwarteten Vorteilen bzw. Nachteilen machen konnten, ist seit dem letzten um 4 Prozentpunkte gesunken. Wie die Abbildung 4.4b zeigt, sind die zukünftigen Mitglieder der Europäischen Union deutlich optimistischer als die aktuellen EU-Bürger. Persönliche Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft % Viel mehr + Mehr Vorteile % Gleich viele Vor- und Nachteile % Viel mehr + Mehr Nachteile TÜRKEI RUMÄNIEN UNGARN MALTA BULGARIEN LITAUEN POLEN LAEKEN-10 SLOWAKEI LETTLAND ZYPERN TSCHECH. REP. EU-15* ESTLAND SLOWENIEN Abb. 4.4b September-Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai Frage: Denken Sie, dass die Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union Ihnen persönlich bringen würde? (Karte zeigen ergänzen Nur eine Antwort möglich) Seite 81

82 Die Länderanalyse zeigt, dass die Türkei das einzige Land ist, in dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung (62%) der Ansicht ist, die EU-Mitgliedschaft würde ihnen mehr Vorteile als Nachteile bringen. Obwohl in den anderen Ländern weniger als die Hälfte diese Meinung teilt, bleibt es dennoch die am weitesten verbreitete Ansicht, abgesehen von zwei Ländern: In Slowenien und Zypern denken die meisten Menschen, dass ihre persönlichen Vorteile und Nachteile ausgeglichen sein werden. In keinem der Kandidatenländer überwiegt die Ansicht, dass die Mitgliedschaft mehr Nachteile als Vorteile bringen wird, obschon diese Anteile sehr dicht beieinander liegen. Der Anteil der Befragten, die keine Antwort geben konnten oder wollten, ist allgemein hoch, er reicht von 9% in der Türkei bis 33% in Rumänien. (ANHANG TABELLE 4.11) Tabelle 4.4a Erwarteter persönlicher Vorteil aus der zukünftigen EU- Mitgliedschaft, Nettoergebnisse Unterschiede zwischen% mehr und viel mehr Vorteile und% mehr und viel mehr Nachteile werden gezeigt, nach Demographie Gruppe Nettovorteil Gruppe Nettovorteil Studieren noch 60 Arbeitslos 33 EU-Wissen + 57 Mediennutzer-Index Altersgruppe von Jahren 55 Andere Angestellte 32 Zugang: sehr gut und gut informiert 53 Frauen 31 Führungspersonen 46 Ausbildung bis 15 Jahre 30 Großstadt 42 Ländliches Gebiet oder Dorf 30 EU-Wissen +/- 42 Arbeiter 29 Hausfrauen/-männer 42 Kleine oder mittelgroße Stadt 29 Meinungsführer-Index ++ hoch 40 Selbständige 28 Ausbildung bis 20+ Jahre 39 Mediennutzer-Index Meinungsführer-Index + 39 Zugang: nicht und überhaupt nicht informiert Altersgruppe von Jahren 37 Altersgruppe von Jahren 26 Mediennutzer-Index Ausbildung abgeschlossen mit Jahren Männer 36 Meinungsführer-Index - - niedrig 23 Mediennutzer-Index EU-Wissen - 20 Meinungsführer-Index - 34 Rentner 17 KL Alter ab 55 Jahren Aus der obigen Tabelle geht hervor, dass die verschiedenen sozialen Gruppen sich signifikant bei der Bewertung der Bilanz ihrer persönlichen Vorteile aus der europäischen Integration unterscheiden. Studenten, Jugendliche und jene, die denken, viel über die EU zu wissen, sehen die positivste persönliche Kosten-Nutzen-Bilanz. Rentner, Befragte im gehobenen und mittleren Alter sowie jene, die wenig über die EU wissen, sowie jene, die niedrige Werte für die Indizes Mediennutzung und Meinungsführerschaft erzielen, schätzen ihre Bilanz viel weniger positiv ein. Die Reihenfolge der einzelnen Gruppen hat sich seit 2001 nicht signifikant geändert. Interessant ist jedoch die Entwicklung, dass es nun keine Gruppen gibt, die eine erwartete negative Bilanz der Vor- und Nachteile haben. Seite 82

83 Nutzen für das Land Wenn wir die empfundenen Kosten und Nutzen für ein Land als Ergebnis seines Beitritts zur EU untersuchen, finden wir nicht so große Meinungsunterschiede, wie bei der Untersuchung desselben Themas auf persönlicher Ebene gefunden wurden. Die Bürger der Kandidatenländer erwarten vorwiegend auf nationaler Ebene eine positivere Bilanz der Vorund Nachteile. Innerhalb der Mitgliedstaaten finden wir nicht diese bemerkenswerte Kluft zwischen der Einschätzung der persönlichen Vorteile und dem empfundenen Nutzen für das Land. Im Allgemeinen denken die Menschen nicht, dass die Mitgliedschaft für das Land besser sein kann als für sie persönlich 21. Zugleich scheint es in den Kandidatenländern eine nahezu einhellige Meinung zu geben, wonach die heutigen Generationen ihre Interessen bis zu einem gewissen Grad aufopfern müssen, um für ihre Länder und für die jüngeren Generationen eine bessere Zukunft zu sichern. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass zwei Drittel (67%) der Menschen in den Kandidatenländern erwarten, dass ihr Land von der Mitgliedschaft in der Europäischen Union profitieren werde (verglichen mit 52%, die persönliche Vorteile erwarten). Nur 17% teilen diese Erwartung nicht, und folglich sind 16% nicht in der Lage, eine positive oder negative Meinung zu dieser Frage zu formulieren. Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land % HÄTTE KEINE VORTEILE % HÄTTE VORTEILE RUMÄNIEN UNGARN TÜRKEI BULGARIEN SLOWAKEI ZYPERN SLOWENIEN LAEKEN-10 POLEN LITAUEN MALTA TSCHECH. REP. LETTLAND ESTLAND Abb. 4.4c Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? September-Oktober * Quelle: Standard Eurobarometer In jedem Beitrittsland denken die meisten Menschen, dass der Beitritt ihrem Land Vorteile bringen würde. 78% teilen diese Meinung in Rumänien, 76% in Ungarn und 73% in der Türkei. Dennoch stimmen weniger als die Hälfte der Tschechen, Malteser, Esten und Letten der Aussage zu, dass ihr Land von einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union profitieren würde. Der Anteil der Menschen, die keine ausgesprochene Meinung haben, reicht von 10% in der Türkei bis zu 28% in der Tschechischen Republik und in Litauen. (ANHANG TABELLE 4.12A) 21 Die Beurteilung des Nutzens für die Länder innerhalb der Mitgliedstaaten wurde zuletzt in EB57, Frühjahr, untersucht. Seite 83

84 Die Trendanalysen zeigen eine allgemeine Zunahme des erwarteten Nutzens für das Land seit dem Frühjahr, sowohl bei den (+3) als auch bei den Laeken-10 (+6). 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land (KL-Durchschnitt) "Hätte Vorteile" "Hätte keine Vorteile" % 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% "Hätte Vorteile" "Hätte keine Vorteile" 2001 Frühjahr DIE LAEKEN-10-GRUPPE Zypern Tschech. Rep. Estland Ungarn Lettland Litauen Malta Polen Slowakei Slowenien 0% 2001 Frühjahr Abb. 4.4b Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? September-Oktober Länder, die diese Zunahme vorantreiben, sind in erster Linie Polen (+8), Lettland, Litauen (beide +6), die Tschechische Republik (+5), Slowenien (+4), Bulgarien (+4), Ungarn und die Slowakei (beide +3). Ein Rückgang der positiven Erwartungen wurde in Zypern verzeichnet (-6), wo der Anteil jener, die nun denken, dass ihr Land nicht von der EU-Mitgliedschaft profitieren würde, ebenfalls signifikant gestiegen ist (+9). Auf den folgenden Seiten werden in den Abbildungen 4.4e - 4.4p die gegenwärtigen Trends für jedes Kandidatenland präsentiert. 100% Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land (Bulgarien) % 80% 70% 60% 50% "Hätte Vorteile" KL-DURCHSCHNITT "Hätte Vorteile" 40% 30% 20% 10% "Hätte keine Vorteile" 11 0% 2001 Frühjahr Abb. 4.4e Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? September-Oktober Seite 84

85 100% Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land (Zypern) % 80% 70% 60% 50% "Hätte Vorteile" KL-DURCHSCHNITT "Hätte Vorteile" 40% 30% 20% 10% "Hätte keine Vorteile" 23 0% 2001 Frühjahr Abb. 4.4f Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? September-Oktober 100% Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land (Tschech. Republik) % 80% 70% 60% 50% 40% KL-DURCHSCHNITT "Hätte Vorteile" 67 "Hätte Vorteile" 48 30% 20% 10% "Hätte keine Vorteile" 24 0% 2001 Frühjahr Abb. 4.4g Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? September-Oktober Seite 85

86 100% Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land (Estland) % 80% 70% 60% KL-DURCHSCHNITT "Hätte Vorteile" 67 50% 40% 30% 20% 10% "Hätte Vorteile" "Hätte keine Vorteile" % 2001 Frühjahr Abb. 4.4h Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? September-Oktober 100% 90% Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land (Ungarn) % 70% 60% 50% "Hätte Vorteile" KL-DURCHSCHNITT "Hätte Vorteile" 40% 30% 20% "Hätte keine Vorteile" 10% 0% 2001 Frühjahr 9 Abb. 4.4i Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? September-Oktober Seite 86

87 100% Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land (Lettland) % 80% 70% 60% 50% 40% KL-DURCHSCHNITT "Hätte Vorteile" 67 "Hätte Vorteile" 45 30% 20% 10% "Hätte keine Vorteile" 32 0% 2001 Frühjahr Abb. 4.4j Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? September-Oktober 100% Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land (Litauen) % 80% 70% 60% 50% 40% KL-DURCHSCHNITT "Hätte Vorteile" "Hätte Vorteile" 30% 20% 10% "Hätte keine Vorteile" 18 0% 2001 Frühjahr Abb. 4.4k Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? September-Oktober Seite 87

88 100% Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land (Malta) % 80% 70% 60% 50% 40% KL-DURCHSCHNITT "Hätte Vorteile" 67 "Hätte Vorteile" 49 30% 20% 10% "Hätte keine Vorteile" 30 0% 2001 Frühjahr Abb. 4.4l Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? September-Oktober 100% Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land (Polen) % 80% 70% 60% 50% KL-DURCHSCHNITT "Hätte Vorteile" 67 "Hätte Vorteile" 59 40% 30% 20% 10% "Hätte keine Vorteile" 24 0% 2001 Frühjahr Abb. 4.4m Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? September-Oktober Seite 88

89 100% 90% 80% 70% 60% 50% Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land (Rumänien) "Hätte Vorteile" KL-DURCHSCHNITT "Hätte Vorteile" % 30% 20% 10% 0% "Hätte keine Vorteile" 2001 Frühjahr 4 Abb. 4.4m Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? September-Oktober Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land (Slowakei) % 90% 80% 70% 60% 50% KL-DURCHSCHNITT "Hätte Vorteile" "Hätte Vorteile" 40% 30% 20% 10% 0% "Hätte keine Vorteile" Frühjahr 2001 Abb. 4.4n September-Oktober 16 Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? Seite 89

90 100% Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land (Slowenien) % 80% 70% 60% 50% KL-DURCHSCHNITT "Hätte Vorteile" "Hätte Vorteile" 40% 30% 20% 10% "Hätte keine Vorteile" 22 0% 2001 Frühjahr Abb. 4.4o Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? September-Oktober 100% Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft, für das Land (Türkei) % 80% 70% 60% "Hätte Vorteile" KL-DURCHSCHNITT "Hätte Vorteile" 50% 40% 30% 20% 10% "Hätte keine Vorteile" 17 0% 2001 Frühjahr Abb. 4.4p Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, würden Sie sagen, dass (LAND) aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union Vorteile ziehen würde oder nicht? September-Oktober Seite 90

91 Wir verwendeten auch hier die fünfteilige Skala, um die Nettobilanz der erwarteten Vor- und Nachteile auf Landesebene zu bestimmen. Auf -Ebene sieht die Aufteilung der Antworten für die folgende Frage wie folgt aus (die Umfrageergebnisse vom 2001 sind in Klammern angegeben): Denken Sie, dass der Beitritt zur Europäischen Union für (LAND)... bringen würde? Viel mehr Vorteile 20% (18%) Mehr Vorteile 36% (36%) Gleich viele Vorteile wie Nachteile 20% (20%) Mehr Nachteile 9% (10%) Viel mehr Nachteile 5% (4%) (Weiß nicht / Keine Meinung) 10% (12%) Auch hier sind die zukünftigen Mitglieder der Europäischen Union optimistischer als die aktuellen EU-Bürger. In den Kandidatenländern denken halb so viele Menschen wie in der EU, dass die Vor- und Nachteile für ihr Land nach einem Beitritt zur Europäischen Union ausgeglichen sein werden, während zugleich doppelt so viele denken, dass die Vorteile schwerer wiegen werden als die Nachteile. Vorteile aus der EU-Mitgliedschaft für das Land RUMÄNIEN TÜRKEI BULGARIEN UNGARN % Viel mehr + Mehr Vorteile % Gleich viele Vor- und Nachteile % Viel mehr + Mehr Nachteile POLEN SLOWAKEI LITAUEN LAEKEN-10 ZYPERN MALTA LETTLAND SLOWENIEN TSCHECH. REP. ESTLAND EU-15* Abb. 4.4q September-Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai Frage: Denken Sie, dass der Beitritt zur Europäischen Union (LAND) bringen würde? (Karte zeigen ergänzen Nur eine Antwort möglich) Ein Blick auf die individuellen Länderergebnisse zeigt sehr deutliche Unterschiede. 65% der Rumänen, 64% der Türken und jeweils 60% der Bulgaren und Ungarn sind zur Zeit der Ansicht, dass ihr Land in einer Endbilanz mehr Vor- als Nachteile aus einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union ziehen würde. Das Eurobarometer der Kandidatenländer hat kein weiteres Land gefunden, in dem der Anteil der Pessimisten die Anzahl der Optimisten (ein Drittel der Bevölkerung) übertrifft. (ANHANG TABELLE 4.13) Ein Vergleich dieser Ergebnisse mit jenen von vor 12 Monaten zeigt sehr wenig Verschiebungen. Auf -Ebene hat sich der Optimismus der Menschen zu dem Nettonutzen durch den EU-Beitritt ihres Landes nicht signifikant geändert. Eine positive Verschiebung beobachten wir in Malta, wo die Menschen nun eher denken, dass ihr Land Vorteile haben wird (+5), und weniger das Gegenteil (-9). Der Anteil jener, die eine positive Nettobilanz der Vor- und Nachteile erwarten, hat auch in der Türkei zugenommen (+6). Negative Tendenzen wurden in Bulgarien (+4 Nachteile, -4 Vorteile ), der Tschechischen Republik (+4 Nachteile, -4 Vorteile ), Lettland (+7 Nachteile ) und in geringem Maß auch in Zypern (-5 Vorteile ) beobachtet. Seite 91

92 Erwarteter Nutzen für verschiedene soziale Gruppen Die Umfrage ersuchte die Befragten auch, zu beurteilen, ob eine Bandbreite von verschiedenen Gruppen, von Politikern bis zu Senioren, mehr Vor- oder mehr Nachteile aus der EU-Mitgliedschaft holen würden. EU-Mitgliedschaft für verschiedene Gruppen: Mehr Vorteile oder mehr Nachteile? Mehr Vorteile Gleich viele Vorteile Mehr Nachteile Mit Fremdsprachenkenntnissen Jugendliche Berufstätige Großunternehmen Politiker Kinder Führungspersonen in der Privatw irtschaft Beamte Angestellte Arbeitslose Lehrkräfte Einw ohner der Hauptstadt Einige Regionen mehr als andere Fabrikarbeiter Alle Nationalitäten Büroangestellte in der Priv atw irtschaft KMU Selbständige Landw irte Minderheiten Menschen im mittleren Alter Ländliche Bevölkerung Rentner Senioren Ohne Fremdsprachenkenntnisse Abb. 4.4r September-Oktober, Frage: Für jede der folgenden Gruppen, denken Sie dass sie mehr Vorteile, gleich viele Vor- und Nachteile oder mehr Nachteile aus der Mitgliedschaft von (LAND) in der Europäischen Union holen würde? Wie das Diagramm zeigt, wählen die Menschen am ehesten jene mit Fremdsprachenkenntnissen aus der Liste im Fragebogen als jene Gruppe aus, die am ehesten mehr Vor- als Nachteile haben wird (80% -- nähere Informationen zu den Fremdsprachenkenntnissen in der Region finden Sie in Kapitel 3.1). Die Gruppen, denen danach am meisten Vorteile vorausgesagt werden, sind Jugendliche (70%) und Berufstätige (69%). Auch Großunternehmen (68%) und Politiker (64%) wurden häufig als Nutznießer des Beitritts genannt. Im Allgemeinen wird angenommen, dass die gegenwärtigen Eliten und die zukünftigen Generationen als Gewinner aus dem EU-Beitritt hervorgehen werden. Am anderen Ende des Spektrums stellen wir fest, dass die Menschen am ehesten der Ansicht sind, dass Senioren (31%, Rentner 34%), die ländliche Bevölkerung (34%, Landwirte 37%), und Menschen mittleren Alters (37%) nicht zu den Gruppen gehören, die durch die EU- Mitgliedschaft ihres Landes profitieren würden. Als letzte Gruppe in der Liste finden wir Menschen ohne Fremdsprachenkenntnisse (25%). Tabelle 4.4b zeigt die Ergebnisse nach Ländern für jede der Gruppen im Fragebogen. Nicht berücksichtigt in der Tabelle sind die Gruppe mit und die Gruppe ohne Fremdsprachenkenntnisse, da diese beiden die Liste der wahrscheinlichen Gewinner bzw. Verlierer anführen. Seite 92

93 Tabelle 4.4b Soziale Gruppen, denen die meisten Vorteile und die meisten Nachteile zugeschrieben werden (ohne die Gruppen, die durch Fremdsprachenkenntnisse definiert sind) Bulgarien % Malta % Große Unternehmen 75 Vorteile Politiker 68 Politiker 73 Vorteile Berufstätige 66 Ländliche Bevölkerung 24 Nachteile Landwirte 42 Senioren 22 Nachteile Ländliche Bevölkerung 41 Zypern Polen Große Unternehmen 78 Vorteile Große Unternehmen 67 Berufstätige 62 Vorteile Politiker 66 KMU 66 Nachteile Landwirte 37 Fabrikarbeiter 48 Nachteile Ländliche Bevölkerung 36 Tschechische Republik Rumänien Berufstätige 69 Vorteile Jugendliche 68 Jugendliche 62 Vorteile Politiker 66 Landwirte 55 Nachteile Senioren 16 Ländliche Bevölkerung 50 Nachteile Rentner 16 Estland Slowakei Politiker 82 Vorteile Jugendliche 76 Jugendliche 68 Vorteile Berufstätige 72 Ländliche Bevölkerung 47 Nachteile Senioren 38 Landwirte 46 Nachteile Landwirte 37 Ungarn Slowenien Berufstätige 82 Vorteile Berufstätige 70 Jugendliche 73 Vorteile Große Unternehmen 66 Ländliche Bevölkerung 24 Nachteile Landwirte 62 Senioren 23 Nachteile Ländliche Bevölkerung 49 Lettland Türkei Politiker 76 Vorteile Große Unternehmen 73 Große Unternehmen 69 Vorteile Politiker 60 Ländliche Bevölkerung 55 Nachteile Ländliche Bevölkerung 16 Landwirte 54 Nachteile Politiker 15 Litauen Jugendliche 72 Vorteile Politiker 69 Vorteile Ländliche Bevölkerung 41 Nachteile Landwirte 39 Nachteile Wie die Tabelle zeigt, hat Lokalkolorit sehr wenig damit zu tun, welche Gruppen von den Menschen als zukünftige Gewinner bzw. Verlierer aus dem Beitritt betrachtet werden 22. In den meisten Ländern werden die Jugendlichen, die Großunternehmen und die Politiker als 22 Die detaillierte Wertung des Nettovorteils für verschiedene soziale Segmente in den Kandidatenländern finden Sie in Tabelle 4.16 im Anhang. Seite 93

94 Hauptnutznießer angesehen. In Estland, Lettland und Malta stellen wir fest, dass die Menschen denken, dass Politiker am ehesten vom Beitritt profitieren werden womit sie erneut ihre Unzufriedenheit mit dem Prozess zu verstehen geben. Seite 94

95 Ähnliche Muster stellen wir fest, wenn wir die Gruppen untersuchen, die in der Auffassung anderer Menschen die meisten Nachteile zu erwarten haben. Die Hauptregel ist, dass, wie im KL13-Durchschnitt, die ländliche Bevölkerung, die Senioren und die Landwirte als Hauptverlierer nach dem Beitritt betrachtet werden. In Zypern sind die Menschen der Ansicht, dass kleine und mittlere Unternehmen und Fabrikarbeiter unter dem Beitritt zur Europäischen Union leiden werden. (ANHANG TABELLE 4.14) 4.5. Die Europäische Union in den kommenden Jahren Die erwartete und erwünschte Rolle der Europäischen Union in fünf Jahren 45% der Menschen in den Kandidatenländern denken, dass die Europäische Union in fünf Jahren eine wichtigere Rolle in ihrem täglichen Leben spielen wird, 32% denken, sie wird dieselbe Rolle spielen, und nur 11% denken, dass sie eine weniger wichtige Rolle spielen wird. Weniger Menschen in den Mitgliedstaaten denken, dass die EU eine größere Rolle in ihrem persönlichen Leben spielen wird, als vor einem Jahr 23. Wir bemerken keinen signifikanten Unterschied zwischen den Erwartungen der Laeken-10-Länder (die mit Sicherheit annehmen können, dass sie in 5 Jahren Mitglieder der Union sein werden) und der anderen drei Länder, deren Beitritt eine weiter entfernte Möglichkeit ist. Die erwartete Rolle der EU im Leben der Menschen in 5 Jahren % Wichtiger % Dieselbe Rolle % Weniger wichtig ZYPERN EU-15* RUMÄNIEN SLOWAKEI MALTA UNGARN TÜRKEI POLEN LAEKEN-10 BULGARIEN SLOWENIEN TSCHECH. REP. ESTLAND LETTLAND LITAUEN Abb. 4.5a September-Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 56.1 Oktober - November 2001 Frage: Wird die Europäische Union Ihrer Ansicht nach in fünf Jahren in Ihrem täglichen Leben eine wichtigere, eine weniger wichtige oder dieselbe Rolle spielen? Bei dem Vergleich dieser Ergebnisse mit jenen vom 2001 (als der Beitritt für die Bevölkerung der meisten, wenn nicht gar aller Kandidatenländer eine entferntere Möglichkeit war) stellen wir keine Veränderung auf -Ebene fest. Der Anteil jener, die eine wichtigere Rolle der Europäischen Union erwarteten, war nur 1 Prozentpunkt weniger als heute. 23 EB56.1, Oktober-November 2001 Seite 95

96 Aber die Länderanalysen zeigen, dass hinter diesem stabilen regionalen Durchschnitt eine entgegengesetzte Dynamik liegt. In 7 der 13 Kandidatenländer erwarten die Menschen, dass die Europäische Union eine wichtigere Rolle in ihrem Leben in den nächsten 5 Jahren spielen wird; dies ist der Fall in der Slowakei (+10), in Lettland (+5), aber auch in Malta (+4) und Polen (+4) sowie in Litauen (+3), Estland (+3) und der Tschechischen Republik (+3). Zugleich sind die Erwartungen in den Ländern, die nicht zum EU-Beitritt eingeladen wurden, signifikant zurückgegangen. Eurobarometer stellte eine Abnahme von 6 Prozentpunkten in Bulgarien fest und eine Veränderung von -4 Prozentpunkten in Rumänien. In den übrigen 5 Ländern haben sich die Erwartungen nur innerhalb der Fehlerspanne verändert. Zur Zeit rechnen die Zyprioten am ehesten damit, dass die EU in den nächsten 5 Jahren eine wichtigere Rolle in ihrem Leben spielen wird (55%), gefolgt von den Rumänen (51%) und den Slowaken (48%). In den anderen Ländern ist die öffentliche Meinung noch geteilt. In den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen denken mehr Menschen, dass die EU die gleiche Rolle spielen wird, verglichen mit jenen, die denken, dass die EU in fünf Jahren eine wichtigere Rolle spielen wird (43% gegenüber 36 in Estland, 43% gegenüber 33% in Lettland und 45% gegenüber 32% in Litauen). Die Ansicht, dass die EU eine weniger wichtige Rolle spielen wird, ist in der gesamten Kandidatenregion gering und reicht von 4% in Bulgarien bis zu 17% in der Türkei. (ANHANG TABELLE 4.15A) Eine Analyse der demographischen Variablen zeigt, dass Menschen mit einem niedrigeren Bildungsstand weniger häufig erwarten, dass die EU eine größere Rolle in ihrem persönlichen Leben spielen wird (39%). Gleiches gilt für Menschen aus der höchsten Altersgruppe (33%), Rentner (33%) und Frauen (41%). Andererseits denken Studierende (63%), die jüngste Altersgruppe (57%), Führungspersonen (56%) und Menschen, deren Ausbildung am längsten dauerte (52%), dass die Europäische Union in ihrem Leben wichtiger sein wird als sie es heute ist. Bezüglich der Einstellungen gegenüber der EU gibt es differenziertere Ansichten. In einem pessimistischeren Ton erwarten nun 24% jener, die eine EU-Mitgliedschaft ihres Landes für eine schlechte Sache hielten, dass die EU in 5 Jahren eine weniger wichtige Rolle in ihrem täglichen Leben spielen wird. Voriges Jahr waren dies 30%. Die entsprechende Zahl für jene, die die EU-Mitgliedschaft als gute Sache sehen, beträgt nur 9%; das bedeutet, dass weniger als 1 von 10 Menschen, die eine zukünftige EU-Mitgliedschaft ihres Landes als gute Sache sehen, nicht erwarten, dass die EU-Mitgliedschaft eine Auswirkung auf ihr tägliches Leben haben wird. (ANHANG TABELLE 4.15B) Seite 96

97 Wenn wir einen Blick auf die gewünschte Rolle werfen, die die Europäische Union für die Menschen in den Kandidatenländern in deren persönlichem Leben in fünf Jahren spielen sollte, dann sehen wir, dass 53% (verglichen mit 45% in den Mitgliedstaaten 24 ) sich eine wichtigere Rolle wünschen, 24% sich dieselbe Rolle wünschen (32% in den Mitgliedstaaten), während nur 11% sich eine weniger wichtige Rolle für die Europäische Union in ihrem täglichen Leben wünschen (13% in den Mitgliedstaaten). Die erwünschte Rolle der EU im täglichen Leben der Menschen in fünf Jahren % Wichtiger % Dieselbe Rolle % Weniger wichtig RUMÄNIEN BULGARIEN ZYPERN SLOWAKEI UNGARN TÜRKEI POLEN LAEKEN-10 MALTA EU-15* SLOWENIEN TSCHECH. REP. LETTLAND LITAUEN ESTLAND Abb. 4.5b September-Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 56.1 Oktober - November 2001 Frage: Und möchten Sie, dass die Europäische Union in fünf Jahren in Ihrem täglichen Leben eine wichtigere, eine weniger wichtige oder dieselbe Rolle spielt? Die Menschen in Rumänien (69%) und Bulgarien (62%) wünschen sich weitaus am ehesten, dass die EU in ihrem täglichen Leben eine wichtigere Rolle spielt. In Zypern (58%) teilen nahezu 6 von 10 Befragten diese Ansicht. In nur drei der anderen Länder möchte mehr als die Hälfte der Bevölkerung, dass die EU eine wichtigere Rolle spielt. Das ist auch die Ansicht der Mehrheit in der Slowakei, in Ungarn, in der Türkei, in Polen, in Malta, in Slowenien und in der Tschechischen Republik. In Lettland ist die Anzahl jener, die sich eine wichtigere Rolle für die EU wünschen, gleich groß wie die Anzahl jener, die wünschen, dass die EU in fünf Jahren noch eine gleich wichtige Rolle spielt (35% gegenüber 34%). In Litauen und Estland ist der am häufigsten geäußerte Wunsch, dass die EU auch weiterhin dieselbe Rolle spielen möge (40% bzw. 42%). Es gibt unter den Kandidatenländern kein Land, in dem es mehr Menschen gibt, die möchten, dass die EU eine weniger wichtige Rolle spielt, als Menschen, die sich dieselbe Rolle oder eine wichtigere wünschen. Der Anteil jener, die sich für die EU eine weniger wichtige Rolle wünschen, reicht von 3% in Rumänien bis zu 16% in der Türkei. (ANHANG TABELLE 4.16) Der Anteil jener, die eine stärkere Beteiligung der Europäischen Union an ihrem täglichen Leben wünschen, hat sich nicht signifikant geändert. Die Länder, in denen wir einen Anstieg des Wunsches nach mehr EU-Einfluss im täglichen Leben der Menschen feststellen, sind Malta (+8), Ungarn (+6) und Slowenien (+4). 24 EB56.1, Oktober-November 2001 Seite 97

98 Nutzen der Europäischen Union in 10 Jahren In der Frage zum zukünftigen Nutzen der EU-Bürgerschaft sind sich die Menschen in den Kandidatenländern darüber einig, dass es viel einfacher sein wird, sich in den Mitgliedstaaten zu gleich welchem Zweck frei zu bewegen (64%), und dass für die meisten Menschen die Lebensqualität besser sein wird (64%). Eine große Mehrheit denkt, dass der Euro als Einheitswährung im gesamten Territorium der Union genutzt werden wird (62%). Die Hälfte der Befragten stimmt der Aussage zu, wonach die Europäische Union mehr Beschäftigungsmöglichkeiten bringen wird (50%). (ANHANG TABELLE 4.17) 1 von 5 bis 1 von 3 Bürgern in der Kandidatenregion stimmen der Aussage zu, dass es in der Union innerhalb der nächsten 10 Jahre mehr Probleme geben wird: Höhere Arbeitslosigkeit (19%), mehr soziale Probleme (21%) oder schlechtere Entscheidungsfindung aufgrund der erweiterten Union (31%). Die Mehrheit der Befragten in den Kandidatenländern sind auch pessimistisch in bezug auf zukünftige Fortschritte im Bereich der Menschenrechte: Nur 41% stimmen zu, dass es für die europäischen Bürger in 10 Jahren mehr Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen geben wird, und weniger als die Hälfte führte in diesem Zusammenhang an, dass die Diskriminierung von Ausländern abnehmen wird (43%). Sehr wenige Befragte denken, dass es überhaupt keine Europäische Union mehr geben wird (2%). Dies war eine spontane Antwortkategorie bei diesen Fragen (d. h., sie wurde den Befragten nicht angeboten). Was wird die EU in zehn Jahren gebracht haben? % wählten Antwort, Einfacher reisen, arbeiten, studieren, leben in Europa Höhere Lebensqualität Verwendung des Euro als Einheitswährung Bessere Beschäftigungsmöglichkeiten Weniger Diskriminierung von Ausländern Mehr Gleichberechtigung zw. den Geschlechtern Schwierigere Entscheidungsfindung Mehr soziale Probleme Mehr Arbeitslosigkeit 19 Keine EU mehr 2 Andere 1 Abb. 4.5c September-Oktober Frage: Wenn Sie alles berücksichtigen, was wird die Europäische Union den europäischen Bürgern gebracht haben? (Karte zeigen ergänzen Mehrfachantworten möglich) Seite 98

99 4.6. Unterstützung der gemeinsamen Entscheidungsfindung in der EU Wir setzen mit den Ergebnissen zu einer Frage fort, die untersucht, ob Entscheidungen nach der Eingliederung der Kandidatenländer auf nationaler oder EU-Ebene getroffen werden sollten. Der Fragebogen führte 25 politische Bereiche an, über die die Union in unterschiedlichem Ausmaß Entscheidungskompetenz in den Mitgliedstaaten hat. Durchschnittlich unterstützen 55% der Bevölkerung in den Kandidatenländern die gemeinsame EU-Entscheidungsfindung in diesen Bereichen und ziehen sie der nationalen Entscheidungsfindung in 21 der 25 politischen Bereiche vor. Das zeigt eine etwas höhere durchschnittliche Unterstützung für die Delegierung von Entscheidungen auf die Ebene der Europäischen Union im Vergleich zu den Ergebnissen, die Eurobarometer in den Mitgliedsstaaten gefunden hat 25 (54%, 19 der Bereiche sollen delegiert werden). Land Tabelle 4.6 Unterstützung für gemeinsame EU- Entscheidungsfindung nach Land Durchschnittliche Unterstützung für die gemeinsame Entscheidungsfindung in der EU (für 25 Bereiche) Anzahl der Bereiche, in denen die gemeinsame EU- Entscheidungsfindung populärer ist als die nationale Entscheidungsfindung (höchstens 25 Bereiche) SLOWENIEN 68% 25 ZYPERN 66% 23 LETTLAND 65% 21 SLOWAKEI 64% 22 RUMÄNIEN 62% 25 UNGARN 62% 23 POLEN 62% 23 ESTLAND 59% 18 TSCHECH. REP. 57% 20 55% 21 LITAUEN 55% 19 EU-15 54% 19 (von 27) BULGARIEN 52% 16 MALTA 47% 13 TÜRKEI 44% 11 Am meisten Unterstützung für die gemeinsame EU-Entscheidungsfindung gibt es in Rumänien und Slowenien, wo sie in allen 25 politischen Bereichen der nationalen Entscheidungsfindung vorgezogen wird. Der höchste Durchschnittswert für die Unterstützung der EU-Entscheidungsfindung wurde ebenfalls in Slowenien festgestellt (68%), Rumänien liegt an fünfter Stelle (62%). Es gibt weitere 6 Länder, in denen die gemeinsame Entscheidungsfindung der nationalen Entscheidungsfindung in mehr als 20 der politischen Bereiche vorgezogen wird. Malta und die Türkei möchten in der Mehrheit der politischen Bereiche, dass die Entscheidungen auf nationaler Ebene getroffen werden; dementsprechend finden wir hier die niedrigste durchschnittliche Unterstützung für eine gemeinsame Entscheidungsfindung. Interessanterweise sind die Bulgaren, die treue Verfechter der Mitgliedschaft ihres Landes sind, nicht wirklich gewillt, souveräne Entscheidungen in den politischen Bereichen aufzugeben, in denen die Europäische Union heute auch schon Macht hat EB57, Frühjahr Die Liste, die den Mitgliedstaaten vorgelegt wurde, enthielt zwei zusätzliche Punkte: Kampf gegen internationalen Terrorismus und Anpacken der Herausforderungen einer vergreisenden Bevölkerung. Seite 99

100 In der Umfrage ist die Frage in politische Bereiche unterteilt, die durch die drei Pfeiler des Vertrags von Maastricht getragen werden (Anhang Tabelle 4.18), sowie die neuen politischen Bereiche, die durch den Vertrag von Amsterdam geregelt werden (Anhang Tabelle 4.19). Wir werfen zunächst einen Blick auf die Ansichten der Menschen zu den politischen Bereichen des Vertrags von Maastricht. Nationale oder gemeinsame Entscheidungsfindung, Bereiche des Maastricht-Vertrags Wissenschaftliche und technologische Forschung Informationen über die EU Humanitäre Hilfe Unterstützung für Regionen in wirtschaftl. Schwierigkeiten Kampf gegen Arbeitslosigkeit Kampf gegen Armut - soziale Ausgrenzung Außenpolitik mit Ländern außerhalb der EU Umweltschutz Gesundheit und soziale Wohlfahrt Währung Bildung Landwirtschafts- und Fischereipolitik Verteidigung Grundregeln für Fernsehen, Hörfunk und Presse Kulturpolitik Abb. 4.6a September-Oktober % NUR NATIONAL % GEMEINSAM MIT DER EU Frage: Finden Sie, für jeden der folgenden Bereiche, dass Entscheidungen nur durch die (NATIONALITÄT) Regierung oder innerhalb der Europäischen Union gemeinsam getroffen werden sollten, sobald (LAND) Mitglied geworden ist? (KARTE ZEIGEN) Etwa ein Drittel (66%) der Befragten würden Entscheidungen bezüglich wissenschaftlicher und technologischer Forschung, Informationen über die Europäische Union, humanitäre Hilfe und Unterstützung für Regionen, die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken, an die EU delegieren. 65% der Befragten unterstützen eine gemeinsame Entscheidungsfindung im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und soziale Ausgrenzung wegen Armut. Fragen betreffend der Außenpolitik gegenüber anderen Mitgliedern (59%), Umweltschutz (57%), Gesundheit und soziale Wohlfahrt (56%), Währung (55%) und Bildung (51%) werden von mehr als der Hälfte der Bürger in den Kandidatenländern als Bereiche angeführt, in denen nach ihrer Ansicht Entscheidungen gemeinsam innerhalb der EU getroffen werden sollten, wenn sie Mitglieder geworden sind. Die übrigen politischen Bereiche, in denen gemeinsame Entscheidungen durch mehr als die Hälfte der Befragten unterstützt werden, sind Landwirtschafts- und Fischereipolitik (50%), Verteidigung (47%) und Grundregeln für Fernsehen, Hörfunk und Presse (41%). Die sensibelsten Themen scheinen mit nationaler Kultur zu tun zu haben. Unterstützung für die gemeinsame Entscheidungsfindung in der Kulturpolitik liegt nur bei 36%. Die Hälfte der Befragten (51%) ist der Meinung, dass Entscheidungen zu kulturpolitischen Fragen ausschließlich von den Landesregierungen getroffen werden sollten. Seite 100

101 Bezüglich der politischen Bereiche des Vertrags von Amsterdam stellen wir fest, dass die Unterstützung für die gemeinsame Entscheidungsfindung in der EU für den Kampf gegen Drogen und gegen Menschenhandel und Ausbeutung am weitesten verbreitet ist (beide 70%), während die nationale Entscheidungsfindung am ehesten in den Bereichen Polizei und Justiz unterstützt wird (50% bzw. 47%). Nationale oder gemeinsame Entscheidungsfindung, Bereiche des Amsterdam-Vertrags Kampf gegen Handel mit und Ausbeutung von Menschen Kampf gegen Drogen % NUR NATIONAL % GEMEINSAM MIT DER EU Kampf gegen das organisierte Verbrechen Prävention von Jugendkriminalität Aufnahme von Flüchtlingen Prävention von städtischer Kriminalität Regeln für politisches Asyl Immigrationspolitik Justiz Abb. 4.6b September-Oktober Polizei 50 Frage: Finden Sie, für jeden der folgenden Bereiche, dass Entscheidungen nur durch die (NATIONALITÄT) Regierung oder innerhalb der Europäischen Union gemeinsam getroffen werden sollten, sobald (LAND) Mitglied geworden ist? (KARTE ZEIGEN) 40 Seite 101

102 Bevorzugte Entscheidungsfindungsmechanismen der erweiterten EU Uneinigkeit herrscht über die Frage, ob die erweiterte Europäische Union ihr Verfahren zur Entscheidungsfindung, das auf der Einstimmigkeit aller Mitgliedstaaten beruht, beibehalten sollte oder ob ein Wechsel zu einer Entscheidungsfindung durch Stimmenmehrheit wünschenswert wäre. Durchschnittlich ziehen 39% der Bürger in der Kandidatenregion es vor, die Einstimmigkeit zu behalten und das zukünftige Vetorecht (V) ihres Landes vorzubehalten. Demgegenüber stehen 44%, die ein System mit Stimmenmehrheit für zweckmäßiger halten (S). In der Laeken-Gruppe neigen die Bürger eher dazu, das Einstimmigkeitssystem aufzugeben (V: 34%, S: 49%). Einige Länder unterstützen eindeutig das Stimmenmehrheitssystem, insbesondere Ungarn (V: 28%, S: 56%) und die Tschechische Republik (V: 22%, S: 49%) und in geringerem Maße Zypern, Polen und die Slowakei. Die stärkste Unterstützung genießt das Einstimmigkeitssystem in Rumänien (V: 51%, S: 28%) und Malta (V: 50%, S: 29%). Die Slowenier bevorzugen ebenfalls ein System, in dem auch der kleinste Mitgliedstaat sein Vetorecht ausüben kann. (ANHANG TABELLE 4.20) Bevorzugte Mechanismen für die Entscheidungsfindung in der erweiterten EU Stimmenmehrheit Unentschlossen Einstimmig UNGARN POLEN TSCHECH. REP. LAEKEN-10 ZYPERN SLOWAKEI LETTLAND TÜRKEI ESTLAND BULGARIEN SLOWENIEN LITAUEN MALTA RUMÄNIEN Abb. 4.6c September-Oktober Frage: Wie sollten Ihrer Ansicht nach die Entscheidungen dann getroffen werden? 1) Einstimmig durch alle Mitgliedstaaten oder 2) Durch eine Mehrheit der Mitgliedstaaten Seite 102

103 5. Informationen über die Europäische Union Zuerst untersuchen wir den Wissensstand, den die Befragten selbst über die Europäische Union zu haben glauben, und wie bekannt ihnen neun der Institutionen und Organe der Europäischen Union sind. Wir berichten über das Ausmaß, in dem die Menschen den Nachrichten über die Europäische Union verglichen mit Nachrichten über andere Themen Beachtung schenken. Weiter präsentieren wir in diesem Kapitel jene EU-bezogenen Themen, die für die Menschen in den Kandidatenländern am interessantesten sind. Abschließend untersuchen wir die Quellen, die die Menschen am ehesten verwenden, wenn sie Informationen über die Europäische Union suchen, und welche Informationsquellen sie bevorzugen Wissen und Bekanntheitsgrad Subjektive Beurteilung des Wissens über die Europäische Union Die Frage, wie viel die Bürger über die Europäische Union zu wissen glauben, ist ebenfalls ein Standardbestandteil des Eurobarometer 27. Die in der folgenden Tabelle gezeigten Ergebnisse belegen, dass 23% der Bürger der Kandidatenländer glauben, Ziemlich viel bis Sehr viel über die Europäische Union zu wissen (das sind alle, die auf der Skala Angaben zwischen 6 und 10 machen), nur 1 Prozentpunkt mehr als vor einem Jahr. Dies ist eine niedrigere Einschätzung des Wissens, verglichen mit den Ergebnissen aus den Mitgliedstaaten (28%) 28. Dieser Unterschied in der Einschätzung der EU-Kenntnisse seitens der Bürger spiegelt sich auch in den Durchschnittswerten wider, die wir auf der 10-Punkte- Skala gemessen haben. Die Menschen in den Kandidatenländern schnitten 4 Punkte unter ihren europäischen Kollegen ab, die ihr Wissen ebenfalls als unterdurchschnittlich einschätzen. Tabelle 5.1a Subjektive Beurteilung des Wissens über EU- Angelegenheiten 2001 EU-15 Frühjahr Skala % % % 1 (Weiß gar nichts) (Weiß sehr viel) Weiß nicht / Keine Antwort Durchschnitt 3,99 4,05 4, Die Frage lautet: "Wie viel glauben Sie über die Europäische Union, ihre Politik und ihre Institutionen zu wissen. Die Teilnehmer wurden gebeten, von einer Karte eine Zahl von 1 bis 10 auszuwählen, die ihre Kenntnisse über die Europäische Union am besten wiedergibt. Je höher die Zahl, desto mehr wissen sie ihrer Einschätzung nach über die EU. EB57.1, Frühjahr, Kapitel 2.2 Seite 103

104 Das folgende Diagramm zeigt die Durchschnittswerte für jedes der 13 Kandidatenländer und den EU-15-Durchschnitt. Es zeigt, dass der empfundene Kenntnisstand von Land zu Land sehr unterschiedlich ist. WEISS SEHR VIEL 10 Subjektive Beurteilung des Wissens über die EU Durchschnittswerte ,99 4,94 4,48 4,41 4,40 4,35 4,28 4,23 4,19 4,11 4,05 3,96 3,95 3,89 3,84 3, WEISS GAR NICHTS 1 SLOWENIEN MALTA ZYPERN POLEN Abb. 5.1a September - Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai SLOWAKEI EU-15* LAEKEN-10 LITAUEN LETTLAND TSCHECH. REP. RUMÄNIEN UNGARN BULGARIEN ESTLAND Frage: Sehen Sie sich diese Skala an, und sagen Sie uns, wie viel Sie Ihrer Meinung nach über die Europäische Union, ihre Politik und ihre Institutionen wissen? (KARTE MIT SKALA ZEIGEN) TÜRKEI Ab ist der Kenntnisstand in Slowenien am höchsten, wo der Durchschnittswert 4,99 beträgt und am niedrigsten in der Türkei und in Estland, wo der Durchschnittswert 3,80 bzw. 3,84 beträgt. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass die Bürger von Ungarn und Estland (zwei wahrscheinliche Mitglieder der Europäischen Union im Jahr 2004) sich zur Zeit weniger informiert fühlen als die Menschen in Rumänien oder Bulgarien, die nicht vor 2007 der Union beitreten werden. Die Antworten zeigen, dass 35% der Menschen in Slowenien und 45% der Menschen in Malta denken, ziemlich viel bis sehr viel über die Europäische Union zu wissen (also einen Wert von 6 oder mehr auf der Skala angeben). Mit 28% liegen die Menschen in der Slowakei an dritter Stelle, gefolgt von den Menschen in Zypern (27%), Polen (25%), Litauen (25%), Rumänien (23%), der Türkei (22%), Lettland (22%), der Tschechischen Republik (21%), Ungarn (21%) und Bulgarien (20%). Weniger als 2 von 10 Menschen in Estland (16%) sind dieser Ansicht. (ANHANG TABELLE 5.1A) Die Analyse der Einstellung zeigt, dass jene, die die Mitgliedschaft ihres Landes in der EU unterstützen, eher denken, ziemlich viel bis sehr viel über die EU zu wissen (29%), verglichen mit 23% der Menschen, die die Mitgliedschaft ihres Landes als schlechte Sache sehen. Die am wenigsten informierte Gruppe ist jene der Unentschlossenen (12%), jene, die sagten, dass die Mitgliedschaft in der Europäischen Union weder gut noch schlecht wäre. (ANHANG TABELLE 5.1B) Seite 104

105 Die folgende Tabelle zeigt die Durchschnittswerte für die verschiedenen soziodemographischen Gruppen in der Kandidatenregion. Wir stellen fest, dass Führungspersonen, Menschen, die am längsten in der Vollzeitausbildung verblieben sind, jene, die hohe Werte im Meinungsführer-Index 29 erzielen, und die regelmäßigen Mediennutzer sich selbst die höchsten Werte auf der Wissensskala geben. Am unteren Ende der Tabelle finden wir diejenigen, die im Mediennutzer-Index am niedrigsten platziert sind, d. h., jene, die überhaupt keine Nachrichten sehen, hören oder lesen. Männer halten sich für besser informiert als Frauen. Tabelle 5.1b Durchschnittswerte auf der Skala des subjektiven Wissensstandes für verschiedene Gruppen auf -Ebene Gruppe Wert Führungspersonen 5,33 Vollzeitausbildung bis 20 und älter 5,1 Meinungsführer-Index ++ hoch 5,03 Mediennutzer-Index +++ 4,93 Meinungsführer-Index + 4,62 Männer 4,57 Studieren noch 4,51 Andere Angestellte 4,46 Selbständige 4,33 LAEKEN -10 4,28 Mediennutzer-Index ++ 4,28 Vollzeitausbildung bis Jahre 4,25 Altersgruppe Jahre 4,2 Arbeiter 4,19 Arbeitslose 4,17 Altersgruppe Jahre 4,17 Altersgruppe Jahre 4,13 4,05 Meinungsführer-Index - 3,94 Rentner 3,76 Alter ab 55 Jahren 3,7 Frauen 3,57 Mediennutzer-Index -- 3,45 Vollzeitausbildung bis 15 Jahre 3,41 Hausfrauen/-männer 3,13 Meinungsführer-Index - - niedrig 3,08 Mediennutzer-Index -- 2,96 29 Siehe Anhang C.4 zu einer Definition der Indizes in der Tabelle. Seite 105

106 Wissen über grundlegende EU-bezogene Fakten Die Bürger der Kandidatenländer sind, was die grundlegenden Fakten zur Europäischen Union betrifft, sehr schlecht informiert. Nur 61% der Menschen in den Kandidatenländern würden die Europäische Flagge erkennen. Weitere Fragen in einem Quiz ergaben, dass die Unkenntnis in EU-Sachen in den Ländern am größten ist, von denen man normalerweise annimmt, dass sie am besten auf den Beitritt vorbereit sind. Ein Drittel der Bürger der Laeken-10-Länder fiel auf Fangfragen herein und bestätigte, dass der Präsident der EU von den Bürgern gewählt wird, und mehr als die Hälfte (56%) sagte, dass die Flagge Sterne hat. Wissen über grundlegende Fakten der EU % korrekte Antworten (W Wahr; F Falsch) Abb. 5.1b September - Oktober Die EU besteht aus 15 Mitgliedstaaten (W) Die Europäische Gemeinschaft wurde nach dem 1. Weltkrieg gegründet (F) Die europäische Flagge ist blau mit gelben Sternen (W) Auf der europäischen Flagge sind 15 Sterne (F) Die HQ der EU sind in Brüssel, Straßburg und Luxemburg (W) Die Mitglieder des Europäischen Parlaments werden direkt durch die Bürger der EU gewählt (W) Es gibt einen Präsidenten der EU, der direkt durch alle Bürger gewählt wird (F) Die EU hat ihre eigene Hymne (W) Es gibt keine Grenzen zwischen den EU-Ländern (F) LAEKEN-10 Frage: Können Sie mir für jede der folgenden Aussagen zur Europäischen Union sagen, ob diese Ihrer Ansicht nach wahr oder falsch ist? Einige der Länder aus der Laeken-10-Gruppe erwägen schon für 2004 die Teilnahme an EP- Wahlen, aber 52% der Bevölkerung dieser Länder weiß nicht, ob die Mitglieder des Europäischen Parlaments direkt gewählt werden, und 16% verkehren in dem Irrtum, dass dies nicht der Fall ist. 20% der Menschen in der Tschechei und Slowenien und 24% der Ungarn glauben, dass die EP-Mitglieder nicht von den Bürgern gewählt werden. (ANHANG TABELLE 5.2) Die Tabelle 5.1c auf der nächsten Seite zeigt, dass sich die Polen im Durchschnitt bei den Quizfragen als am besten informiert erwiesen, gefolgt von den anderen Laeken-Ländern: Malta, Slowenien und Ungarn. Jene Länder, die als am schlechtesten vorbereitet auf die Mitgliedschaft betrachtet werden, schließen diese Rangordnung ab. Seite 106

107 Tabelle 5.1c Durchschnittliches grundlegendes faktisches Wissen (Durchschnitt korrekter Antworten auf die 9 Quizfragen zur EU) Land % POLEN 47 MALTA 46 SLOWENIEN 46 LAEKEN UNGARN 43 ZYPERN 42 SLOWAKEI 42 ESTLAND 41 LETTLAND 41 TSCHECH. REP. 40 LITAUEN BULGARIEN 34 TÜRKEI 31 RUMÄNIEN 28 Bekanntheitsgrad der Europäischen Union, ihrer Institutionen und Organe Die Europäische Union ist die in den Kandidatenländern am besten bekannte internationale oder den Regierungen übergeordnete Organisation. So gut wie jeder Bürger in den Kandidatenländern hat schon von der Europäischen Union gehört (97%). Nur die NATO und die Vereinten Nationen haben in den Kandidatenländern ein vergleichbares Profil (93% bzw. 89%). Bekanntheitsgrad internationaler Institutionen % haben schon einmal gehört von der Europäischen Union 97 den Vereinten Nationen 92 der NATO 89 dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte 78 dem Europarat 67 dem Internationalen Gerichtshof 65 der OSZE Abb. 5.1c September - Oktober Frage: Von welcher der folgenden internationalen Institutionen hatten Sie vor diesem Interview schon einmal gehört? (ergänzen) Seite 107

108 Während die EU in den Kandidatenländern die am besten bekannte, internationale oder den Regierungen übergeordnete Institution ist, von deren Existenz nahezu alle Befragten schon einmal gehört haben, sind ihre Institutionen viel weniger bekannt: Das Europäische Parlament ist 72% bekannt, die Europäische Kommission ist nur 59% bekannt. In den EU- Mitgliedstaaten 30 beträgt der Bekanntheitsgrad dieser beiden Institutionen jeweils 89% und 78%. Ein Blick auf den Bekanntheitsgrad verschiedener EU-Institutionen und -Organe in der Öffentlichkeit zeigt, dass die Ergebnisse über das Gebiet verteilt sehr unterschiedlich sind. Das trifft für die Europäische Union in ihrer Ganzheit nicht zu. Sogar in Rumänien, wo wir die geringsten Bekanntheitsgrade für die EU festgestellt haben, sagten uns 93% der Befragten, dass sie von der Union gehört hatten. In Zypern, Ungarn und Slowenien fand das Eurobarometer der Kandidatenländer, dass weniger als 1% der Bürger noch nie von der Europäischen Union gehört hatte. Haben Sie schon einmal etwas gehört über? gegenüber EU-15* % NEIN % JA das Europäische Parlament die Europäische Kommission die Europäische Zentralbank den Ministerrat den Gerichtshof den Europäischen Ombudsmann den Sozial- und Wirtschaftsausschuss den Europäischen Rechnungshof den Ausschuss der Regionen Abb. 5.1d September - Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai EU-15 EU-15 EU-15 EU-15 EU-15 EU-15 EU-15 EU-15 EU Frage: Haben Sie schon einmal etwas gehört über...? (ergänzen) Die Befragung hat den öffentlichen Bekanntheitsgrad von neun der Institutionen und Organe der Europäischen Union untersucht 31. Die Menschen haben am häufigsten schon einmal vom Europäischen Parlament gehört (72%), gefolgt von der Europäischen Kommission (59%) und der Europäischen Zentralbank (54%). Am seltensten haben die Menschen vom Ausschuss der Regionen (24%), vom Europäischen Rechnungshof (25%) und vom Sozial- und Wirtschaftsausschuss (30%) gehört. Die Rangordnung der Institutionen und Organe ist dem sehr ähnlich, was Eurobarometer in den Mitgliedstaaten festgestellt hat. Nur der Gerichtshof und der Rechnungshof hatten bei den Bürgern der Europäischen Union ein relativ höheres Profil, aber die meisten der am wenigsten bekannten Institutionen bleiben auch in der Europäischen Union unbemerkt. Die Untersuchung des Bekanntheitsgrades der zwei EU-Institutionen, die die Menschen am besten kennen, ergibt, dass es signifikante Unterschiede zwischen den 13 Kandidatenländern gibt. Der Bekanntheitsgrad des Europäischen Parlaments reicht von 82% in Malta bis 63% in Bulgarien und Litauen. Slowenen (77%), Rumänen und Türken (beide 75%) sind sich des Europäischen Parlaments eher bewusst, während relativ wenige Menschen in Estland (67%), der Tschechischen Republik oder Zypern (beide 68%) das EP kennen. (ANHANG TABELLE 5.4) EB57, Frühjahr Die Teilnehmer wurden gefragt, ob sie jemals schon von der betreffenden Institution gehört hätten. Kapitel 4.2 beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die Menschen diesen Institutionen vertrauen. Seite 108

109 Bei der Europäischen Kommission stellten wir eine noch größere Kluft zwischen den Ländern fest. Der Bekanntheitsgrad dieser Institution reicht von 77% in Malta bis 49% in Bulgarien. Länder, die die Kommission auch eher kennen sind Slowenien (67%), Polen (66%) und Rumänien (63%). Zugleich ist sie bei den Tschechen (51%), den Esten (52%) und den Zyprioten (54%) nicht besonders bekannt. Bekanntheitsgrad der EU, des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission % haben etwas gehört über DIE EUROPÄISCHE UNION DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT DIE EUROPÄISCHE KOMMISSION ZYPERN 100 EU-15* 89 EU-15* 78 UNGARN SLOWENIEN SLOWAKEI MALTA LAEKEN-10 POLEN TSCHECH. REP. ESTLAND LITAUEN LETTLAND TÜRKEI SLOWENIEN MALTA SLOWAKEI POLEN LETTLAND TÜRKEI LAEKEN-10 ZYPERN UNGARN ESTLAND LITAUEN RUMÄNIEN MALTA SLOWENIEN POLEN SLOWAKEI LETTLAND LAEKEN-10 ZYPERN LITAUEN RUMÄNIEN ESTLAND UNGARN TÜRKEI BULGARIEN 96 TSCHECH. REP. 67 TSCHECH. REP. 50 RUMÄNIEN 93 BULGARIEN 60 BULGARIEN 42 Abb. 5.1e September - Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März-Mai, Frage: Haben Sie schon einmal etwas gehört über...? Die folgende Tabelle reiht die 13 Kandidatenländer nach dem durchschnittlichen Bekanntheitsgrad der neun aufgelisteten Institutionen. Slowenien steht an der Spitze der Kandidatenländer: Im Durchschnitt haben die neun Institutionen bei den Slowenen einen Bekanntheitsgrad von 61%. Dieser Wert ist auch in der Slowakei (55%) und in Malta (50%) relativ hoch. Andererseits haben weder die Bulgaren oft von diesen Institutionen gehört (35%) noch die Türken und Tschechen (38% bzw. 39%). In den Kandidatenländern genießen diese Institutionen einen durchschnittlichen Bekanntheitsgrad von 43%. Tabelle 5.1d Durchschnittlicher Bekanntheitsgrad von neun Institutionen und Organen der Europäischen Union Land % Land % SLOWENIEN 61 LITAUEN 45 SLOWAKEI 55 RUMÄNIEN 43 MALTA ZYPERN 50 ESTLAND 42 LETTLAND 49 TÜRKEI 38 POLEN 48 TSCHECH. REP. 37 UNGARN 48 BULGARIEN 35 Seite 109

110 5.2. Interesse an Nachrichten über die Europäische Union Als Nächstes betrachten wir die Ergebnisse einer Frage, die das Interesse der Europäer an Nachrichten über die Europäische Union im Vergleich zu anderen Nachrichtenthemen misst. Die Befragten wurden gebeten, anzugeben, ob sie den Nachrichten über 8 verschiedene Themen, eines davon die Europäische Union, sehr viel Aufmerksamkeit, etwas Aufmerksamkeit oder überhaupt keine Aufmerksamkeit widmen. Wie das folgende Diagramm zeigt, geben vier Fünftel (80%) der Befragten in den Kandidatenländern an, den Nachrichten über die Europäische Union zumindest etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Diese Ergebnisse liegen weit über jenen der Mitgliedstaaten 32. Bei den Menschen, die viel Aufmerksamkeit widmen, besteht ein großer Unterschied zwischen den EU-15 und den : Nur 20% der EU-Bürger sagten Eurobarometer, dass sie Nachrichten über die Europäische Union viel Aufmerksamkeit widmen; in den Kandidatenländern erreicht dieser Wert bis zu 36%. Interesse an Nachrichten über die EU % Viel Aufmerksamkeit % Etwas Aufmerksamkeit % Keine Aufmerksamkeit TÜRKEI MALTA ZYPERN UNGARN POLEN RUMÄNIEN LAEKEN-10 SLOWENIEN BULGARIEN SLOWAKEI EU-15* LETTLAND TSCHECH. REP. LITAUEN ESTLAND Abb. 5.2a Frage: Widmen Sie Nachrichten über die Europäische Union im Allgemeinen Aufmerksamkeit? September - Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1, März - Mai Wenn man das Ausmass betrachtet, in dem das Interesse an Nachrichten über die Europäische Union von Land zu Land schwankt, sieht man, dass in einigen der Laeken-10- Länder mehr als 8 von 10 Menschen diesen Nachrichten zumindest etwas Aufmerksamkeit schenken. Dies ist der Fall in Polen, Slowenien (beide 86%), Zypern und Ungarn (beide 85%) sowie in der Slowakei (82%). Menschen in der Europäischen Union neigen eher dazu, EUbezogene Nachrichten zu ignorieren, als in irgendeinem der Länder in der Kandidatenregion. Das meiste Interesse wird in den Kandidatenländern Nachrichten über soziale Fragen geschenkt, wobei 61% diesen sehr viel Aufmerksamkeit und weitere 31% etwas Aufmerksamkeit schenken. Auch den Nachrichten über nationale Politik wird viel Interesse gewidmet: 48% schenken ihnen sehr viel Aufmerksamkeit und 39% ein wenig Aufmerksamkeit. An dritter Stelle stehen die Finanznachrichten, wobei ihnen 45% viel und 41% ein wenig Aufmerksamkeit schenken. Nachrichten über die Europäische Union finden weniger Anklang beim Publikum als Nachrichten über Kultur, die lokalen Ereignisse oder die Umwelt. 32 EB57.1, Frühjahr, Kapitel 2.1 Seite 110

111 Im Lauf des vergangenen Jahres ist das Interesse an EU-bezogenen Nachrichten in der Kandidatenregion nicht gestiegen. Dies trifft jedoch nicht für einzelne Länder zu. In Rumänien (-7) und Bulgarien (-3) hat das Interesse infolge des zu weit entfernten Beitrittsdatums abgenommen (wie in Kapitel 6 gezeigt). Zugleich haben wir ein zunehmendes Interesse bei den Bürgern in der Türkei (+6), Lettland (+6), Estland (+5), Zypern (+5), der Slowakei und Polen (beide +3) festgestellt. (ANHANG TABELLE 5.5A) Die den Nachrichten gewidmete Aufmerksamkeit % Viel Aufmerksamkeit % Etwas Aufmerksamkeit % Keine Aufmerksamkeit Soziale Fragen Nationale Politik Wirtschaft Umwelt Kultur Lokalpolitik Die EU Sport Außenpolitik Abb. 5.2b September - Oktober Frage: Widmen Sie im Allgemeinen Nachrichten zu den folgenden Themen Aufmerksamkeit? Die demographische Analyse zeigt, dass Männer den Nachrichten über die Europäische Union häufiger Aufmerksamkeit schenken als Frauen (84% gegenüber 77%). Die jüngste und die älteste Altersgruppe schenkt allen Nachrichten eher weniger Interesse als der Durchschnitt in den Kandidatenländern (80%). 91% derjenigen, die die Vollzeitausbildung im Alter von 20 Jahren und älter abgeschlossen haben, schenken ihnen Aufmerksamkeit, verglichen mit 74% derjenigen, die die Vollzeitausbildung im Alter von 16 Jahren oder jünger abgeschlossen haben. Die Analyse der Berufsgruppen zeigt, dass Führungspersonen den Nachrichten über die Europäische Union am häufigsten Aufmerksamkeit (90%) widmen, verglichen mit nur 63% der Hausfrauen/- männer. (ANHANG TABELLE 5.5B) Seite 111

112 5.3. Bevorzugte Methoden der Vermittlung von Informationen über die Europäische Union Das Eurobarometer der Kandidatenländer bat die Teilnehmer, aus einer Liste von 11 vorgegebenen Quellen ihre bevorzugte(n) Methode(n) für die Vermittlung von Informationen über die Europäische Union auszuwählen. Es überrascht nicht, dass die Menschen die drei Medienquellen bevorzugen, die sie am ehesten nutzen (Näheres siehe Kapitel 1). 77% der Befragten sagen, sie bevorzugen das Fernsehen, 51% bevorzugen die Tageszeitungen, und für 49% ist das Radio die bevorzugte Methode, um Informationen über die Europäische Union zu erhalten. Broschüren werden von 30% der Befragten gewählt, fast doppelt so viele wie jene, die das Internet wählen (18%). Auch andere elektronische Informationsmittel wie Videobänder (12%), Computerterminals (10%) und CD-ROM (8%) sind weniger beliebt als gedrucktes Material wie Bücher, Magazine und Prospekte. (ANHANG TABELLE 5.7) Bevorzugte Quellen für Informationen über die EU % Fernsehen Radio Tageszeitungen Ausführliche Broschüre Magazine Knappe Broschüre Buch Internet Video Computerterminal CD-ROM Kein Interesse Keine dieser Quellen 2 8 Abb. 5.3a September - Oktober Frage: Was ist im Allgemeinen Ihre bevorzugte Quelle für Informationen über die EU? (Karte zeigen ergänzen Mehrfachantworten möglich) Seite 112

113 5.4. EU-Themen, über die die Menschen gerne mehr wissen möchten Auf die Frage, worüber sie mehr wissen möchten, führten die Bürger der Kandidatenländer Jugendpolitik (61%), Bildungspolitik (57%) und die Institutionen der Europäischen Union (55%) als ihre höchsten Prioritäten an. Mehr als die Hälfte fühlt sich nicht ausreichend informiert über die europäische Bürgerschaft und den Euro (beide 54%), die Regionalpolitik, die EU-Wirtschaft im Allgemeinen (beide 53%) sowie über die europäische Sozialpolitik (52%). Nahezu die Hälfte der Menschen in den Kandidatenländern möchte mehr über die Kulturpolitik (48%), den Erweiterungsprozess, die Umweltpolitik und den Verbraucherschutz (beide 47%) der Union wissen. Die Menschen haben den Eindruck, dass sie ausreichend informiert sind über die F&E-Politik der Europäischen Union (38% interessiert), die Geschichte der EU (44%) und die Fonds zur Vorbereitung auf den Beitritt (43%), oder aber sie haben einfach kein Interesse an diesen Themen. Im Allgemeinen stellte das Eurobarometer der Kandidatenländer ein relativ weit verbreitetes Interesse an den meisten untersuchten Themen fest. Themen, über die man gerne mehr wissen möchte % Jugendpolitik Bildungspolitik Institutionen der EU Europäische Bürgerschaft Eur Regionalpolitik EU-Wirtschaft allgemein Sozialpolitik Kulturpolitik Erweiterung Umwelt Verbraucherschutz Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik Europäischer Binnenmarkt Abb. 5.4 September - Oktober 61 Sozialpolitik 57 EWU 55 Landwirtschaft, GLP 54 Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik 54 Europäischer Binnenmarkt 53 Europäisches Budget Geschichte der EU 48 Fonds z. Vorb. auf den Beitritt 47 Int. Beziehungen der EU 47 F&E-Politik 47 Andere finanziell, wirtschaftl. 46 Andere 46 Frage: Und zu welchen Themen in Bezug auf die Europäische Union hätten Sie gerne mehr Informationen? (Karte zeigen ergänzen Mehrfachantworten möglich) Tabelle 5.4 auf der nächsten Seite zeigt die vier am häufigsten angeführten Themen, über die die Menschen in jedem Land gerne mehr wissen möchten. Sie zeigt ein sehr unterschiedliches Bild mit sehr wenigen Gemeinsamkeiten. Eine davon ist jedoch, dass Information über Jugendpolitik in 9 der 13 Kandidatenländer unter den ersten Vier erscheint. Ein weiteres häufig genanntes Thema ist Information über den Euro, das ebenfalls in sieben Ländern unter den ersten Vier erscheint. Malteser interessieren sich eher für postmoderne Themen wie Umwelt, Verbraucherschutz und Bildung, während die Slowenen in ihrer inhaltlichen Auswahl sehr materiell bleiben: sie wollen mehr über die Fonds zur Vorbereitung auf den Beitritt, die EU-Wirtschaft allgemein und die Europäische Währungsunion wissen. Die Bürger von sieben Ländern sagten uns, dass sie gerne mehr über die Institutionen der Europäischen Union wissen würden. Das Thema Europäische Forschungs- und Entwicklungspolitik erreicht nur in der Tschechischen Republik die ersten Vier. (ANHANG TABELLE 5.8) Seite 113

114 Tabelle 5.4 Die vier am häufigsten angeführten Themen, über die die Bürger der Kandidatenländer mehr wissen möchten (%, nach Land) Bulgarien Geschichte der EU 40 Institutionen der EU 44 Die Wirtschafts- und Währungsunion 32 Euro 52 Zypern Die EU und Verbraucherschutz 72 Umwelt 70 Jugendpolitik 69 Bildung 67 Tschechische Republik Euro 59 Institutionen der EU 58 Fonds zur Vorbereitung auf den Beitritt 56 F&E-Politik 55 Estland Sozialpolitik 64 Euro 64 Jugendpolitik 63 Bildung 62 Ungarn Euro 62 Jugendpolitik 60 Bildung 56 Institutionen der EU 55 Lettland EU-Bürgerschaft 55 Sozialpolitik 55 Bildung 52 Institutionen der EU 52 Malta Jugendpolitik 76 Umwelt 76 Verbraucherschutz 73 Bildung 72 Polen Jugendpolitik 56 EU-Wirtschaft allgemein 51 Institutionen der EU 47 Sozialpolitik 46 Rumänien Euro 61 EU-Bürgerschaft 53 Jugendpolitik 53 Fonds zur Vorbereitung auf den Beitritt 52 Slowakei Sozialpolitik 56 Euro 50 Bildung 49 Institutionen der EU 47 Slowenien Fonds zur Vorbereitung auf den Beitritt 51 EU-Wirtschaft allgemein 49 Die Wirtschafts- und Währungsunion 47 Euro 45 Türkei Bildung 74 Jugendpolitik 74 EU-Bürgerschaft 69 Kultur 65 Litauen Fonds zur Vorbereitung auf den Beitritt 56 Institutionen der EU 54 EU-Wirtschaft allgemein 51 Jugendpolitik 51 Seite 114

115 5.5. Vorliebe für eine nationale oder eine EU-Informationsquelle Wir haben die Bürger in den Kandidatenländern gefragt, ob sie EU-bezogene Informationen lieber von ihrer Landesregierung oder von den EU-Institutionen oder Informationszentren erhalten möchten. Etwa ein Drittel (36%) konnten sich zwischen den beiden nicht entscheiden, und sagten entweder spontan, sie würden gerne Informationen von beiden Seiten erhalten, könnten einfach keine Wahl treffen oder weigerten sich, auf diese Frage zu antworten. Diejenigen mit einer Vorliebe wählten eher ihre Landesregierung (39%) als die Europäische Union (25%) für die Auslegung der Informationen. Dasselbe gilt für die Laeken-10-Länder, jedoch mit einer viel kleineren Spanne: 34% in diesen Ländern bevorzugen Regierungsinformationen, und 28% würden eher der Europäischen Union Glauben schenken. Die Slowakei, wo das Eurobarometer am wenigsten Vertrauen in die Landesregierung festgestellt hat (siehe Kapitel 1.4), ist das einzige Land, in dem in bezug auf Kernfragen mehr Menschen der Europäischen Union vertrauen würden (39%) als ihrer eigenen politischen Führung (28%). (ANHANG TABELLE 5.9) Bevorzugte Informationsquelle Von den EU-Institutionen / Informationszentren Von der eigenen Regierung SLOWAKEI SLOWENIEN LETTLAND POLEN ESTLAND LAEKEN-10 UNGARN LITAUEN TÜRKEI MALTA RUMÄNIEN ZYPERN BULGARIEN TSCHECH. REP. ESTLAND Abb. 5.5 September - Oktober Frage: Und von wem möchten Sie diese Informationen am liebsten erhalten? ( Von beiden, Weiß nicht und Keine Antwort, spontane Antworten nicht angegeben) Seite 115

116 6. Einstellungen und Wissen über die Erweiterung und das Beitrittsverfahren Zu Beginn dieses letzten Kapitels werden wir die Gefühle, Einstellungen und Ängste in bezug auf die Erweiterung untersuchen, die in der Bevölkerung der Kandidatenländer vorherrschen. Wir fahren mit der Frage nach der empfundenen und erwünschten Geschwindigkeit des Beitrittsverfahrens des jeweiligen Landes fort. Abschließend betrachten wir das Ausmaß an Informationen, die die Bürger der Kandidatenländer ihrem Gefühl nach über die Erweiterung der Europäischen Union und den Beitritt ihres Landes zur EU bekommen haben Einstellungen zur Erweiterung Zwei Drittel der Öffentlichkeit in den Kandidatenländern denken, dass die Mitgliedschaft ihres Landes in der Europäischen Union natürlich (also historisch und geographisch gerechtfertigt) ist (64%). Die Mehrheit der Bürger der Kandidatenländer ist der Ansicht, dass die Union an Bedeutung in der Welt gewinnen würde, wenn sie mehr Länder umfasst (69%). Ebenso argumentieren zahlreiche Befragte, dass eine größere Union mehr Frieden und Sicherheit in Europa garantieren wird (67%) und dass die Mitgliedschaft ihre Volkswirtschaft unterstützen würde (67%). 64% der EU-Bürger denken, dass Mitgliedsländer die Union kulturell bereichern, und ebenfalls 64% denken, dass die EU-Mitgliedschaft ihres Landes zu einer besseren Lebensqualität führt. Jeder zweite Befragte (53%) in den Kandidatenländern ist der Ansicht, dass sein Land der Europäischen Union viel zu bieten hat, und 62% denken, dass die Stimme ihrer Nation in Europa nach dem Beitritt zur EU besser gehört werden wird. 54% denken, dass ihre Führungen das tun, was für die Mitgliedschaft in der Europäischen Union erforderlich ist. Jeder vierte Bürger in den Kandidatenländern denkt, dass es nach einem Beitritt zur Europäischen Union mehr Arbeitslosigkeit geben wird (23%). Aussagen zur EU-Erweiterung, % stimmen eher zu Je mehr Mitgliedstaaten in der EU, desto wichtiger wird sie in der Welt Je mehr Länder in der EU, desto eher werden Frieden und Sicherheit in Europa garantiert Die Mitgliedschaft in der EU würde die Volkswirtschaft unterstützen Mit mehr Mitgliedstaaten wird Europa kulturell reicher Die Mitgliedschaft des Landes in der EU ist historisch und geographisch logisch gerechtfertigt Die Mitgliedschaft des Landes in der EU würde zu einer höheren Lebensqualität führen Nach der Erweiterung würde der Stimme des Landes des Befragten mehr Aufmerksamkeit gewidmet Die Führung des Landes tut alles Notwendige, um in nächster Zukunft ein Mitglied der EU zu werden Das Land hat der EU viel zu bieten Nach der Erweiterung wird es mehr Arbeitslosigkeit im Land geben 23 Abb. 6.1a September-Oktober Frage: Wenn Sie an die Erweiterung der Europäischen Union mit der Integration neuer europäischer Länder, einschließlich (LAND), denken, stimmen Sie jeder der folgenden Aussagen eher zu oder eher nicht zu? (ergänzen) ( Weiβ nicht und Keine Antwort nicht angegeben) In den folgenden Absätzen werfen wir einen genaueren Blick auf jede einzelne Aussage. (ANHANG TABELLE 6.1) Seite 116

117 Viel zu bieten Wir fragten unsere Gesprächspartner, ob sie der folgenden Aussage zustimmen oder nicht: (LAND) hat der Europäischen Union viel zu bieten. Das Gebiet als Ganzes ist davon in dieser Hinsicht nicht besonders überzeugt. Der Durchschnitt in den Kandidatenländern für die Antwort Ich stimme dem eher zu beträgt 53%. Die Menschen in Rumänien (61%), der Türkei (58%), Polen (56%) und Zypern (55%) denken am ehesten, dass sie etwas Wertvolles in die Partnerschaft mit den aktuellen Mitgliedstaaten einzubringen haben. Nur 21% der Esten denken, dass ihr Land der Europäischen Union viel zu bieten hat, und auch Litauen ist in dieser Hinsicht ziemlich pessimistisch (29%). Mehr Frieden und Sicherheit Alle Kandidatenländer teilen die Ansicht, wonach die Erweiterung Europa mehr Sicherheit und Frieden bringen wird. Der Aussage Je mehr Länder in der Europäischen Union, desto eher werden Frieden und Sicherheit garantiert stimmen insgesamt 67% der Befragten zu. In den Kandidatenländern stimmen die Zyprioten dieser Aussage am ehesten zu (81%), gefolgt von den Ungarn (79%), den Rumänen (75%) und den Slowaken (75%), während in Malta relativ wenige Menschen (57%) denken, dass die Integrationskraft der Europäischen Union dem Kontinent anhaltenden Frieden bringen wird. Mitgliedschaft würde die Wirtschaft des Landes unterstützen 67% unserer Befragten stimmten zu, dass die Mitgliedschaft in der Europäischen Union die (NATIONALE) Wirtschaft unterstützen würde. Die Länder sind in dieser Frage geteilter Meinung: Die Zustimmung reicht von 48% (in der Tschechischen Republik, in Lettland und in Malta) bis zu 75% in Rumänien, 72% in Ungarn, 71% in der Türkei und 70% in der Slowakei. Mitgliedschaft macht das Land in Europa wichtiger 62% der Bürger der Kandidatenländer erwarten, dass ihr Land nach dem Beitritt zur Europäischen Union eine größere Bedeutung haben wird. Die zypriotischen Befragten erwarten am ehesten eine höhere Wertschätzung für ihr Land (81%), gefolgt von den Rumänen (71%) und den Türken (68%), während die Litauer (42%) und die Tschechen (45%) eine solche Veränderung am wenigsten erwarten. Die Landesführung tut das Notwendige Im Vergleich zu den vorigen Aussagen waren die Befragten bedeutend weniger davon überzeugt, dass die Führung von (LAND) alles Notwendige tut, um in nächster Zukunft ein Mitglied der Europäischen Union zu werden. Durchschnittlich denken 46%, dass ihre Politiker keine Anstrengung scheuen, um das Beitrittsverfahren zu beschleunigen. Die Öffentlichkeit in Zypern (87%), Malta (79%) und der Slowakei (71%) teilt diese Ansicht am ehesten. In der Türkei (45%) und in Rumänien (49%) sind die Menschen weniger davon überzeugt, dass ihre Politiker alles Notwendige tun, um EU-Mitglied zu werden. Mit der Erweiterung wird die EU wichtiger werden Die Menschen in den Kandidatenländern sehen Europa nach der Erweiterung mit den neuen Mitgliedstaaten in einer stärkeren Position. Sie vertrauen darauf, dass die Europäische Union in der Welt umso wichtiger wird, je mehr Mitgliedstaaten sie hat. Durchschnittlich 69% der Befragten stimmen dieser Aussage zu (innerhalb der Mitgliedstaaten sind es mit 63% nahezu ebenso viele). Die höchsten Werte positiver Antworten wurden in Zypern (83%) registriert, aber Ungarn (78%) und die Slowakei (78%) erzielten ebenfalls hohe Werte auf dieser Skala. Litauen und Polen liegen mit 61% positiver Antworten am Ende der Rangordnung. Seite 117

118 Mitgliedschaft ist gerechtfertigt 65% der Bürger der Kandidatenländer stimmen dem zu, dass ihr Land historisch und geographisch gesehen zu Europa gehört und dass eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union daher logisch und gerechtfertigt ist. Die Ergebnisse sind jedoch stark polarisiert. An beiden Enden der Skala finden wir Länder, die geographisch relativ entfernt von der Europäischen Union sind. Die Menschen in Bulgarien sind am ehesten (72%) der Ansicht, dass ihre Mitgliedschaft in der EU durch historische und geographische Gründe gerechtfertigt ist, gefolgt von Zypern (70%), der Slowakei (68%), Rumänien, Ungarn und der Türkei (jeweils 67%). Am wenigsten davon überzeugt sind die Litauer und die Esten (beide 48%). Kulturelle Bereicherung 64% der Menschen in den Kandidatenländern sind der Ansicht, dass ihre Länder zum kulturellen Reichtum der Europäischen Union beitragen können. 61% der Bürger in den aktuellen Mitgliedstaaten stimmen der folgenden Aussage ebenfalls zu: Mit mehr Mitgliedstaaten wird Europa kulturell reicher. Die Befragten aus Ungarn (72%), Slowenien (72%), der Slowakei (70%) und der Türkei (70%) stimmen dieser Aussage am ehesten zu. Die Litauer (49%), Tschechen (50%) und Esten (51%) sind in dieser Hinsicht am skeptischsten. Höhere Lebensqualität 64% der Befragten erwarten von der EU-Bürgerschaft ein besseres Leben. Auf die Frage, ob sie der Aussage: Die Mitgliedschaft von (LAND) in der EU wird zu einer höheren Lebensqualität führen zustimmen oder nicht, reagierten die Türken (72%), Rumänen (69%), Ungarn (68%) und Bulgaren (66%) am optimistischsten. Wenig Optimismus fanden wir in Estland (40%), Lettland (40%) und der Tschechischen Republik (44%). Höhere Arbeitslosigkeit Die einzige negative Aussage auf der Liste erhielt aus der Öffentlichkeit der Kandidatenländer die geringste Zustimmung: 23% der Befragten stimmten der Aussage zu, wonach es durch die Erweiterung mehr Arbeitslosigkeit in (LAND) geben würde. 53% der Zyprioten befürchten, dass ihre Mitgliedschaft negative Auswirkungen auf ihre Beschäftigungsmöglichkeiten haben wird. Die Letten (43%) und die Litauer (40%) fürchten ebenso eher eine Verschlechterung für ihren Arbeitsmarkt durch die Mitgliedschaft. Andererseits haben nur 18% der Bulgaren und Rumänen ähnliche Ängste, gefolgt von den Slowaken (21%) und den Ungarn (22%). Seite 118

119 In einer weiteren Fragengruppe testete das Eurobarometer der Kandidatenländer, wie stark einige allgemeine Ängste in bezug auf die Europäische Union oder die eigentliche Erweiterung vorhanden sind. Um die Besorgtheit der Menschen über den aktuellen Prozess der Europäischen Integration zu messen, legten wir den Teilnehmern die folgende Frage vor: Manche Menschen haben eventuell Ängste über die Integration Europas, die Europäische Union. Hier folgt eine Liste von Dingen, die manche Menschen befürchten. Sagen Sie mir bitte für jeden einzelnen Punkt, ob Sie - persönlich - dazu Ängste haben oder nicht? Ängste im Zusammenhang mit der Europäischen Union, % fürchten heute Mehr Drogenhandel und international Der Beitritt zur EU wird das Land zu viel Geld kosten Mehr Probleme für die Landwirte des Landes Das Ende der Nationalwährung des Landes Die abnehmende Verbreitung der eigenen Sprache Weniger Macht für kleinere Mitgliedstaaten Verlagerung von Arbeitsplätzen in Länder mit niedrigeren Produktionskosten Verlust der nationalen Identität und Kultur des Landes Verlust der sozialen Vorteile 24 Reichere Länder werden mehr als andere zählen Abb. 6.1b September-Oktober 23 Frage: Einige Menschen haben Ängste über die Integration Europas, die Europäische Union. Hier ist eine Liste von Dingen, die einige Menschen befürchten. Sagen Sie mir bitte, ob Sie persönlich sich heute davor fürchten oder nicht? ( Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) Die Menschen in den Kandidatenländern fürchten am ehesten, dass die Integration Europas zu mehr Drogenhandel und international organisiertem Verbrechen führen wird (50%). Fast jeder zweite Bürger befürchtet heute, dass der Beitritt sein Land viel zu viel Geld kosten wird (47%), und 45% fürchten, dass ihre Landwirte mit der Integration mehr Probleme bekommen werden. Die folgende Tabelle zeigt die drei am weitesten verbreiteten Ängste in jedem Land. Seite 119

120 Tabelle 6.1a Die drei am weitesten verbreiteten Ängste im Zusammenhang mit der Integration Europas Bulgarien Zunahme des organisierten Verbrechens 44% Beitritt teuer 41 Probleme für Landwirte 36 Zypern Zunahme des organisierten Verbrechens 85% Verlust von Identität, Kultur 60 Verlagerung von Arbeitsplätzen 60 Tschechische Republik Probleme für Landwirte 65% Beitritt teuer 59 Zunahme des organisierten Verbrechens 54 Estland Zunahme des organisierten Verbrechens 68% Beitritt teuer 63 Probleme für Landwirte 60 Ungarn Beitritt teuer 64% Ende der Landeswährung 52 Probleme für Landwirte 51 Lettland Probleme für Landwirte 71% Zunahme des organisierten Verbrechens 69 Beitritt teuer 56 Malta Verlagerung von Arbeitsplätzen 56% Zunahme des organisierten Verbrechens 54 Probleme für Landwirte 52 Polen Zunahme des organisierten Verbrechens 58% Probleme für Landwirte 57 Beitritt teuer 54 Rumänien Zunahme des organisierten Verbrechens 37% Beitritt teuer 34 Ende der Landeswährung 23 Slowakei Zunahme des organisierten Verbrechens 66% Beitritt teuer 63 Probleme für Landwirte 53 Slowenien Probleme für Landwirte 65% Zunahme des organisierten Verbrechens 57 Beitritt teuer 55 Türkei Aufgabe der Sprache 56% Ende der Landeswährung 53 Verlust von Identität, Kultur 50 Litauen Zunahme des organisierten Verbrechens 64% Beitritt teuer 63 Probleme für Landwirte 61 Seite 120

121 Die Zunahme von Drogenhandel und international organisiertem Verbrechen ist die am weitesten verbreitete Angst in sieben Kandidatenländern. Nur in Ungarn und in der Türkei erreicht sie die drei Spitzenplätze nicht. Die Angst, dass die Landwirte mehr Probleme haben werden, ist in der Tschechischen Republik, in Lettland und Slowenien am weitesten verbreitet. In Zypern, Rumänien und in der Türkei erreicht sie die drei Spitzenplätze nicht. Hohe Kosten für den Beitritt sind in Ungarn die am weitesten verbreitete Angst; in Bulgarien, der Tschechischen Republik, Estland, Litauen, Rumänien und der Slowakei steht sie an zweiter und in Lettland, Polen und Slowenien an dritter Stelle. In Zypern, Malta und in der Türkei erreicht sie die drei Spitzenplätze nicht. Das Ende der Landeswährung ist die zweitgrößte Angst in der Ungarn und in der Türkei (die als einziges Land die nationale Währung behalten möchte statt zum Euro überzugehen), und in Rumänien steht sie an dritter Stelle. In Zypern gehört der Verlust der Identität zu den am weitesten verbreiteten Ängsten (an zweiter Stelle), und auch für die Menschen in der Türkei erscheint sie unter den ersten Drei. (ANHANG TABELLE 6.2) Abschließend werfen wir einen Blick auf das durchschnittliche Niveau der Ängste in jedem Kandidatenland. Aus der folgenden Tabelle geht hervor, dass der durchschnittliche Prozentsatz der Befragten, die angeben, zur Zeit Ängste zu haben, in Estland (49%) am höchsten und in Bulgarien (28%) und Rumänien (23%) mit Abstand am niedrigsten ist. Tabelle 6.1b Angst vor der Europäischen Integration (Durchschnittswert für Antworten % hat heute Angst für 11 Punkte, nach Land) Land % Durchschnitt ESTLAND 51 ZYPERN 50 LETTLAND 45 MALTA 45 LITAUEN 45 TSCHECH. REP. 44 SLOWENIEN 43 TÜRKEI 42 SLOWAKEI 42 POLEN UNGARN 37 BULGARIEN 29 RUMÄNIEN 20 Seite 121

122 Einschätzung der Unterstützung bei den Mitgliedstaaten für die Mitgliedschaft des Landes Es ist wahrscheinlich keine Angst, aber die Bürger der Kandidatenländer haben deutliche Vorbehalte darüber, ob Menschen, die bereits in der Europäischen Union leben, ihre Mitgliedschaft unterstützen oder nicht. 29% auf -Ebene und 21% in der Laeken-10- Gruppe denken, dass die gegenwärtigen Bürger ihren Beitritt zur Union nicht begrüßen. Wir haben unseren Teilnehmern die folgende Frage gestellt: Und denken Sie, dass die Menschen in den heutigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union... sind, dass Länder wie (LAND) beitreten? 4 Sehr stark dafür 3 Etwas dafür 2 Etwas dagegen 1 Entschieden dagegen Die folgenden Ergebnisse deuten an, dass die Menschen in der Kandidatenregion keine klare Vorstellung darüber haben, in welchem Ausmaß die Menschen in Westeuropa ihren Beitritt zur Europäischen Union unterstützen (15% wissen es nicht, 14% sind sich unschlüssig bezüglich der Mehrheitsmeinung), aber sehr wenige denken, dass den heutigen EU-Bürgern der EU-Beitritt des neuen Landes gleichgültig wäre (weder dafür noch dagegen: 2%). (In Klammern die Ergebnisse der Laeken-10): Sehr stark dagegen 10% (3%) Etwas dagegen 19% (18%) Etwas dafür 34% (42%) Sehr stark dafür 7% (5%) Einige sind dafür, andere sind dagegen (spontan) 14% (19%) Weder dafür noch dagegen (spontan) 2% (3%) WN / Keine Antwort (spontan) 15% (9%) Unter den Ländern gibt es kaum Abweichungen, obschon die Mehrheit der türkischen Bürger denkt, dass die Westeuropäer gegen den EU-Beitritt ihres Landes sind. Dies ist nirgendwo anders der Fall; aber nur die Malteser (57%), die Polen (55%), die Ungarn (54%), die Zyprioten (53%) und die Slowenier (51%) haben eine zuversichtliche absolute Mehrheit, die denkt, dass der Beitritt ihres Landes durch die heutigen Bürger zumindest bis zu einem gewissen Grad unterstützt wird. (ANHANG TABELLE 6.3) Seite 122

123 6.2. Bekanntheitsgrad des Antrags des Landes auf Mitgliedschaft in der EU Fast 9 von 10 Menschen in den Kandidatenländern wissen, dass ihre Regierung die Mitgliedschaft in der Europäischen Union beantragt hat (und in den meisten der Länder auch die Beitrittsverhandlungen fast abgeschlossen hat). In der Türkei wussten am wenigsten Menschen etwas über den Antrag ihres Landes (81%). In Zypern und Malta wussten alle und in Ungarn und Slowenien (beide 98%) fast alle Bescheid. Im Allgemeinen gibt es keine signifikanten Schwankungen zwischen den übrigen Ländern; die Rumänen (85%) und Slowaken (86%) sind jedoch etwas weniger informiert als der Durchschnitt. (ANHANG TABELLE 6.4A) In der Laeken-10-Gruppe ist der Bekanntheitsgrad des Antrags des Landes auf EU- Mitgliedschaft fast komplett (94%). Haben Sie schon vom Antrag Ihres Landes auf EU- Mitgliedschaft gehört? ZYPERN MALTA UNGARN SLOWENIEN POLEN LAEKEN-10 LITAUEN BULGARIEN ESTLAND LETTLAND TSCHECH. REP. % NEIN % JA SLOWAKEI RUMÄNIEN TÜRKEI Abb. 6.2 September-Oktober Frage: Haben Sie schon vom Antrag von (LAND) gehört, Mitglied der Europäischen Union zu werden? ( Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) Die demographische Analyse zeigt für den Bekanntheitsgrad in den verschiedenen Gruppen etwa ähnliche Schwankungen. Führungspersonen (97%), Menschen mit höherem Bildungsniveau (96%), andere Angestellte (94%) und diejenigen mit einem mittleren Bildungsniveau (93%) sind eher über den Antrag ihres Landes auf EU-Mitgliedschaft informiert, während Hausfrauen/-männer (73%), jene mit der niedrigsten Ausbildung (81%), Frauen (84%) sowie die jüngste und die älteste Altersgruppe (86% bzw. 87%) am wenigsten darüber informiert sind. (ANHANG TABELLE 6.4B) Seite 123

124 6.3. Datum des EU-Beitritts Die Umfrage untersuchte die öffentliche Meinung zur empfundenen und erwünschten Geschwindigkeit des Beitrittsverfahrens des Landes der Befragten anhand der folgenden Frage: a. Wie hoch ist die aktuelle Geschwindigkeit des Beitrittsverfahrens Ihrer Meinung nach? Sehen Sie sich diese Werte an (KARTE MIT SKALA ZEIGEN), Nr. 1 steht still, Nr. 7 läuft so schnell wie möglich. Wählen Sie den Wert aus, der Ihre Meinung zur aktuellen Geschwindigkeit des Beitrittsverfahrens am besten wiedergibt. b. Und welcher Wert entspricht am besten der Geschwindigkeit, die Sie gerne hätten? (gleiche Karte zeigen) Trotz des beschleunigten Beitrittsverfahrens wünschen die Bürger in den Kandidatenländern eine noch schnellere Erweiterung. Auf einer Skala von 1 bis 7 beträgt die von den Menschen empfundene Geschwindigkeit des Beitrittsverfahrens ihres Landes 3,5. Aber sie möchten, dass das Beitrittsverfahren mit viel höherer Geschwindigkeit abläuft (5,3). Wie das Diagramm unten zeigt, stellt das Eurobarometer der Kandidatenländer eine sehr hohe Nettodifferenz fest, was auf einen weit verbreiteten Wunsch nach einer weiteren Beschleunigung der Beitrittsverhandlungen schließen lässt. Diese Einstellung überwiegt signifikant in Ländern, die nicht zur Laeken-10- Gruppe gehören. Der Euro-Dynamometer zum Beitrittsverfahren Empfundene aktuelle gegenüber erwünschter Geschwindigkeit Durchschn. erwünschte Geschwindigkeit VERLÄUFT SO Durchschn. aktuelle Geschwindigkeit SCHNELL WIE 7 MÖGLICH -1.3** , ,1 6 5,8 5,5 5,3 5,0 5,1 4,9 4,9 4,9 5,0 5 4,8 4,8 4,6 4,6 4,5 4,5 4,5 4,3 4,2 4,2 4,24,1 4,1 3,9 4,0 4 3,8 3,5 3,5 3,2 2, STANDING STILL MALTA ZYPERN ESTLAND Abb. 6.3 September-Oktober LITAUEN LETTLAND TSCHECH. REP. SLOWAKEI SLOWENIEN LAEKEN-10 POLEN UNGARN RUMÄNIEN BULGARIEN TÜRKEI Frage: Mit welcher Geschwindigkeit verläuft das Beitrittsverfahren Ihrer Meinung nach zur Zeit? (Karte mit Skala zeigen) Und was entspricht am besten der Geschwindigkeit, die Sie gerne hätten? ( Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) **Skalenwertdifferenz zwischen Erwünscht und Aktuell Die empfundene Geschwindigkeit des Beitrittsverfahrens schwankt von Land zu Land beträchtlich. Sie ist in Malta am höchsten (5,8) und in Widerspiegelung der Realität in der Türkei am niedrigsten (2,9). Auch in Zypern (5,0) und in Estland (4,8) herrscht der Eindruck einer hohen Geschwindigkeit. Länder, die sich noch stets über dem neutralen Punkt dieser Siebenpunkteskala befinden, sind Polen (4,0), Slowenien, die Slowakei und die Tschechische Republik (jeweils 4,2), Lettland (4,5) und Litauen (4,6). Neben den Türken (2,9) empfinden nur die Ungarn (3,8) und die Rumänen (beide 3,5) die Geschwindigkeit des Beitrittsverfahrens als ziemlich langsam. (ANHANG TABELLE 6.5) Seite 124

125 Bezüglich der Wünsche, die zur Beitrittsgeschwindigkeit formuliert wurden, möchten die Menschen in Rumänien das schnellste Beitrittsverfahren für ihr Land (6,1), gefolgt von den Menschen in der Türkei (5,5), in der Slowakei (5,1), in Bulgarien (5,0) Polen und Ungarn (beide 4,9). Die erwünschte Geschwindigkeit liegt in Estland (3,9) und Slowenien (4,1) am niedrigsten, aber diese Werte liegen noch immer auf der schnellen Seite der Skala. (ANHANG TABELLE 6.6) Wie das Diagramm oben zeigt schwankt die Kluft zwischen der Geschwindigkeit, mit der sich das Beitrittsverfahren nach dem Empfinden der Menschen entwickelt, und der Geschwindigkeit, die sich die Menschen für das Verfahren wünschen, von Land zu Land beträchtlich. In den meisten Ländern möchten die Menschen, dass das Beitrittsverfahren ihres Landes schneller abläuft, als sie es jetzt empfinden, wobei die höchsten Nettodifferenzen in der Türkei (2,7), in Rumänien (2,6) und in Bulgarien (1,8) zu finden sind. Malta (-1,3) und Estland (-0,9) sind die einzigen Länder, mit einer geringfügig negativen Nettodifferenz zwischen der empfundenen und der erwünschten Geschwindigkeit. Litauen (0,1), Slowenien (-0,1) und Zypern (-0,1) sind jene Länder, in denen die empfundene Geschwindigkeit nahezu mit der erwünschten Geschwindigkeit übereinstimmt Das Gefühl, über die Erweiterung und das Beitrittsverfahren informiert zu sein Erweiterung Eurobarometer stellt fest, dass die Menschen in den Kandidatenländern und mehr noch in den Mitgliedstaaten 33 sehr schlecht über das Erweiterungsverfahren informiert sind. Ergebnisse zeigen, dass 28% der Bürger der Kandidatenländer und nur 19% der EU-Bürger sich sehr gut oder gut über die Erweiterung informiert fühlen, 70% und 78% fühlen sich nicht sehr gut bzw. überhaupt nicht gut informiert. Gefühl, über die Erweiterung informiert zu sein % Sehr gut + Gut informiert % Nicht sehr gut + Überhaupt nicht informiert SLOWENIEN SLOWAKEI POLEN MALTA TSCHECH. REP. LAEKEN-10 RUMÄNIEN UNGARN LETTLAND BULGARIEN LITAUEN ZYPERN TÜRKEI EU-15* ESTLAND Abb. 6.4a September-Oktober *Quelle: Standard Eurobarometer 57.1 März - Mai Frage: Wie gut fühlen Sie sich über die Erweiterung, das heißt, dass neue Länder der Europäischen Union beitreten, informiert? Fühlen Sie sich...? (ergänzen) ( Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) Gemäß den Ergebnissen der Länderanalyse ist Slowenien das einzige Land, in dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung sich gut über die Erweiterung informiert fühlt (54%), gefolgt von der Slowakei (38%) und Polen (36%). In den meisten anderen Ländern fühlt sich nur etwa ein Drittel der Befragten gut informiert, mit Ausnahme der Türkei (21%) und Estland, wo sich nur 17% über das Erweiterungsverfahren informiert fühlen. (ANHANG TABELLE 6.7A) 33 EB57, Frühjahr Seite 125

126 Die demographischen Analysen zeigen, dass der Anteil der Menschen, die sich gut über die Erweiterung informiert fühlen, von 15% bei Hausfrauen/-männern bis zu 45% bei Führungspersonen reicht. Ein Drittel der Männer ist zuversichtlich genug, sich als gut informiert zu bezeichnen, verglichen mit nur einem Fünftel der Frauen (35% gegenüber 21%). Das Gefühl, informiert zu sein, steigt mit dem Bildungsniveau dramatisch an; jene, die die Schule bei Erreichen des 15. Lebensjahres verlassen haben, fühlen sich viel weniger informiert (19%) als jene, die ihre Ausbildung im Alter von 20 Jahren oder älter abgeschlossen haben (42%). (ANHANG TABELLE 6.7B) Beitritt Man könnte erwarten, dass sich die Menschen über den Beitritt ihres eigenen Landes besser informiert fühlen. Das Eurobarometer der Kandidatenländer kann diese Hypothese nicht bestätigen; nur 28% der Menschen in den Kandidatenländern fühlen sich über das Beitrittsverfahren ihres Landes gut oder sehr gut informiert, was dem Wert für das Erweiterungsverfahren entspricht. 70% sind der Ansicht, dass sie nicht sehr gut oder überhaupt nicht informiert sind (der Anteil letzterer Gruppe beträgt 19%). Gefühl, über das Beitrittsverfahren des eigenen Landes informiert zu sein % Sehr gut + Gut informiert % Nicht sehr gut + Überhaupt nicht informiert SLOWENIEN MALTA SLOWAKEI POLEN TSCHECH. REP. LAEKEN-10 ZYPERN BULGARIEN UNGARN RUMÄNIEN LETTLAND LITAUEN TÜRKEI ESTLAND Abb. 6.4b September-Oktober Frage: Und wie gut fühlen Sie sich über das Beitrittsverfahren von (LAND) informiert? Fühlen Sie sich? (ergänzen) ( Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) Die Länderanalyse fügt dem nicht viel hinzu: wir haben nahezu dieselbe Reihenfolge der Länder festgestellt wie in der Frage zur Informiertheit über die Erweiterung. Auch hier ist Slowenien das einzige Land, in dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung sich gut über den Beitritt des Landes informiert fühlt (58%), diesmal gefolgt von Malta (48%) und der Slowakei (36%). In Malta liegt der Informationsstand über das Beitrittsverfahren viel höher als über die Erweiterung der EU. Am Ende finden wir erneut Estland und die Türkei, wobei die Esten am wenigsten über das Beitrittsverfahren ihres Landes informiert sind. Wirklich auffällig ist die Stabilität dieser Anteile auf -Ebene im vergangenen Jahr, einem Jahr, das für viele der Kandidaten viele wichtige Entwicklungen gebracht hat. In fünf Kandidatenländern fühlen sich die Bürger nun sogar weniger informiert über den Beitritt ihres Landes als noch vor einem Jahr, besonders in Zypern und Bulgarien (beide -9), aber auch in Ungarn (-5), Rumänien (-4) und der Slowakei (-3). (ANHANG TABELLE 6.8A) Es überrascht nicht, dass die demographischen Analysen genau das zeigen, was wir auch schon früher gesehen haben: Der Anteil derer, die sich gut über den Beitritt informiert fühlen, reicht von 13% bei den Hausfrauen/-männern bis zu 45% bei den Führungspersonen. (ANHANG TABELLE 6.8B) Seite 126

127 Fonds zur Vorbereitung auf den Beitritt Obwohl die meisten der aktuellen Kandidatenländer und deren Bürger seit nunmehr beinahe einem Jahrzehnt Zugang zu verschiedenen Fonds der Europäischen Union haben, bleibt die Tatsache, dass die EU die Kandidatenländer finanziell unterstützt, der Mehrheit der Kandidatenländer relativ unbekannt. Mehr als ein Viertel (25%) weiß nicht, ob die EU ihr Land unterstützt hat oder nicht, 52% denken, dass ihr Land bereits Gelder von der Europäischen Union erhält, während 22% gegenteiliger Ansicht sind. Vorstellung darüber, ob das eigene Land bereits Geldmittel von der Europäischen Union erhält % JA % NEIN POLEN SLOWAKEI LAEKEN-10 TÜRKEI Abb. 6.4c September-Oktober UNGARN RUMÄNIEN ESTLAND TSCHECH. REP. LETTLAND LITAUEN SLOWENIEN MALTA ZYPERN BULGARIEN Frage: Denken Sie, dass (LAND) bereits Geld von der Europäischen Union erhält, um es beim Beitritt zu unterstützen, oder nicht? ( Weiß nicht und Keine Antwort nicht angegeben) In einigen Kandidatenländern ist der Bekanntheitsgrad der europäischen Finanzierung ziemlich hoch: In Polen (60%), der Slowakei, der Türkei (beide 54%) und Ungarn (51%). In jedem der übrigen Länder bleibt der Bekanntheitsgrad des Zustroms von EU-Geldern unter 50%, und zwar von 35% in Bulgarien bis zu 48% in Rumänien und Estland. (ANHANG TABELLE 6.9) Seite 127

128 7. Gegenseitige Unterstützung der Mitgliedschaft in der Kandidatenregion Die Kandidatenländer unterstützen die gegenseitige Mitgliedschaft in unterschiedlichem Maß. Sieht man jedoch von einigen Extremen ab (besonders die Beziehung zwischen Zypern und der Türkei), so ist die Unterstützung der anderen im Durchschnitt ziemlich hoch: 57% der Menschen unterstützen die Mitgliedschaft anderer Länder in der Region. In der Laeken-10- Gruppe unterstützen durchschnittlich 63% der Bürger die Mitgliedschaft der anderen neun Länder. Gewiss sind manche Länder einander näher als andere. Die hierarchische Clusteranalyse der ausgedrückten und erhaltenen Unterstützung für jedes Land mit jedem der anderen Länder verstärkt das seit langem bestehende, experimentelle und vernunftmäßige Wissen, richtet allerdings die Aufmerksamkeit auf einige Entwicklungen in der Dynamik der Region. (ABBILDUNG 7.1) Gegenseitige Unterstützung für die EU-Mitgliedschaft anderer Länder in der Kandidatenregion Hierarchische Clusteranalyse der Matrix gegenseitiger Unterstützung der 13 Kandidatenländer EE 69,57 LV 75,20 61,64 LT PL CZ SK HU SI RO 76,00 72,35 69,19 68,14 70,95 64,53 56,93 BG TR 47,76 Abb. 7.1 September-Oktober CY 65,80 MT Frage: Wären Sie in Bezug auf jedes der folgenden Länder eher dafür oder dagegen, dass es Mitglied der Europäischen Union wird? Wie die Karte und das Baumdiagramm oben zeigen, halten die historischen Regionen von Zentral- und Osteuropa an den Gemeinsamkeiten fest. Die Gruppen der Länder mit einer gemeinsamen Geschichte halten immer noch zusammen. Wir haben eindeutig eine baltische Gruppe mit einem litauisch-lettischen Kern, wir sehen einen zentraleuropäischen Zweig mit Slowaken, Polen und den Tschechen als Kern, die anderen slawischen Länder mit Slowenien kommen hier später dazu, und schließlich Ungarn (je mehr rechts die Kreuzung ist, desto loser ist die gegenseitige Unterstützungsbeziehung). Es gibt eine Balkangruppe mit nur zwei Ländern; die Beziehung zwischen Rumänien und Bulgarien ist ebenfalls sehr eng. Die zwei mediterranen Inselstaaten, die eine Aufforderung zum EU-Beitritt erhalten haben, hegen bezüglich der Mitgliedschaft des anderen Landes eine nicht besonders starke aber trotzdem gegenseitige Sympathie, und schließlich haben wir noch die Türkei, die keine natürlichen Verbündeten in der Kandidatenregion hat. Seite 128

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