Schweizer Flughäf Der grosse Report
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- Arwed Sternberg
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1 Schweizer Flughäf Der grosse Report Die Schweizer Flughäfen nehmen ihre tragende Rolle als Tore zur weiten Welt mit permanenten Investitionen in Die neusten und in nächster Zeit anstehenden Entwicklungen in Zürich, Basel, Genf und Bern im Überblick. BEAT Es wird gelogen wie noch nie. Der Dachverband Aerosuisse meldet für die sechs SIAA-Flughäfen (Swiss International Airports Association) Zürich, Genf, Basel, Bern, Lugano und St. Gallen Altenrhein ein Wachstum der Passagiere im Jahre 2014 um 4,1% (47,586 Mio.). «Die Schweiz hat ein deutlich überdurchschnittliches Passagier-Aufkommen mit 5,5 ein- und aussteigenden Passagieren pro Einwohner», stellt die Monitoring-Studie Luftverkehr Schweiz fest. Es sind vor allem die grossen Airports, die passagiermässig zulegten: Basel +11%, Genf +5% und Zürich +2,5%. Diese drei Flughäfen (sowie Bern) trugen 2014 über 99% zum Passagieraufkommen an den SIAA-Flughäfen bei. Deshalb richten wir den Fokus in der Folge auf diese vier Ablughäfen: Was sind die spannendsten und aktuellsten Entwicklungen? ZÜRICH Der Flughafen Zürich, weitaus grösster Schweizer Airport und Hub, mag bei der Infrastruktur bezüglich Start- und Landebahnsystem angesichts der zahlreichen Ausbauvorhaben europäischer Flughäfen und dem Verkehrswachstum benachteiligt sein, die Hände werden deshalb aber keineswegs in den Schoss gelegt. Das Investitionsvolumen betrug Mio. CHF, in diesem Jahr werden es zwischen 250 und 300 Mio. CHF sein. Die letzten wichtigen betrieblichen Projekte umfassten 2014 eine neue Schallschutzhalle und die Sanierung der Hauptlandepiste 14/32. Gleichzeitig wurden sowohl am Dock E als auch am Dock B je ein Standplatz für den Airbus A380 eingerichtet. Vom Passagier direkter wahrgenommen wird das Grossbauprojekt zur Aufwertung des Terminal 2: Der Südteil (Check-in-Reihen 1 und 4) ist seit März 2014 in Betrieb und bietet den Passagieren einen grosszügigen, lichtdurchluteten Check-in-Bereich und eine vergrösserte Ankunftshalle. Die Reihen 2 und 3 werden Ende Oktober 2015 in Betrieb genommen, ebenso ein zweiter sanierter Personenübergang zum Airport Center. Nachgelagerte Bauarbeiten betrefen bis Ende 2016 u.a. noch Büroeinheiten, 12 businesstraveltip 3/2015
2 btt reisen airports f en t n neue Infrastruktur-Projekte und den Ausbau des Dienstleistungsangebots wahr. EICHENBERGER neue Andachtsräume sowie die erneuerte Süd-Westfassade. Eng verknüpft damit ist die Sanierung der Vorfahrten, wo der Ankunftsbereich Ende 2014 abgeschlossen wurde. Derzeit wird an der Vorfahrt der Ablugebene gearbeitet, die für den gesamten Verkehr bis Mitte 2016 gesperrt ist während der Sperrung beindet sich die Drop-of-Zone auf der unteren Ebene (erste 5 Minuten kostenlos). Neben der Erneuerung der Flächen und Verlängerung der Vorfahrtsbrücke wird übrigens auch eine neue, zentrale Taxi-Ladezone zwischen den Terminals realisiert. Und über der Ablugebene gibt es eine 340 Meter lange Dachkonstruktion für geschützteres Ein- und Aussteigen. Im Gange ist ebenfalls noch die Erweiterung des Parkhauses 6. Mit Blick in die Zukunft steht aber vor allem das Grossprojekt «The Circle» der Flughafen Zürich AG (51 %) und der Swiss Life AG (49 %) im Vordergrund. Nach sechs Jahren Vorbereitung iel im Januar der Startschuss für die Realisierung des ambitionierten, in Gehdistanz zu den Terminals gelegenen Dienstleisbusinesstraveltip 3/2015 Der Flughafen Zürich investiert jährlich zwischen 250 und 300 Mio. CHF. 13
3 tungszentrums (Investitionsvolumen rund eine Milliarde Franken). Der Aushub startet in diesen Tagen, erste Gebäude werden anfangs 2016 sichtbar sein die erste Etappe von The Circle wird voraussichtlich Ende 2018 fertiggestellt. Einzug halten werden u.a. ein Hyatt Regency und ein Hyatt Palace sowie ein Kongresszentrum. FLUGHAFEN ZÜRICH: GUT ZU WISSEN Anreise: Per ÖV mit Bahn, Tram, Bus. Taxi City Airport ca. 40 CHF Parking: P1, P2, P3 pro Tag 48 CHF, pro Woche 214 CHF. P6 (Langzeit) pro Tag 48 CHF. Pro Woche 182 CHF (Anmerkung: Bei Online-Reservationen variieren die Preise ja nach Zeitpunkt der Buchung) Mobile: W-LAN 60 Minuten gratis. In den Terminals zudem verschiedene Internetstationen und Bordkarten-Scanner. Airport-App, SMS-Info-Dienst Lounges: Total 9 (Swiss Senator Lounge/Airside, Swiss Lounge D Senator & Business/Non Schengen, Swiss First Lounge/Airside, Swiss Business Lounge/Airside, Swiss Arrival Lounge/Terminal 2, Panorama Lounge/Gates E, Emirates Lounge/Gates E, Dnata Skyview Lounge/Airside, Aspire Lounge/Airside) Abfertigung: Fast-Line für First- und Business-Passagiere Weiteres: Transit-Hotel, VIP-Service, Services für Handicap, Kids, Tiere, etc. Der binationale Status charakterisiert den Euroairport. BASEL Der binationale Status (Frankreich/Schweiz) charakterisiert den Euroairport Basel-Mulhouse. Diese komplexe Struktur sorgt auch mal für Nebengeräusche so kam in letzter Zeit der «Steuerstreit» in die Schlagzeilen. Wie der Euroairport informiert, gibt es für drei der vier betrofenen Themenkreise Lösungsansätze: Mehrwertsteuer, Abgeltung für die Aufsichtsaufgabe der französischen Zivilluftfahrtbehörde und Besteuerung des Flughafens. Um eine Vereinbarung zu unterschreiben braucht es aber ein Gesamtpaket verhandelt wird noch über die Unternehmensgewinnsteuer und die Lokalsteuer für die Schweizer Unternehmen im Schweizer Sektor. Ziel beider Staaten ist der Abschluss einer Rahmenvereinbarung bis Ende 2015 was sich auch aufdrängt: «Für die ganze Dreiländerregion am Oberrhein ist es von zentraler Bedeutung, dass der Euroairport auch in Zukunft als zugleich französischer und Schweizer Flughafen seinen Auftrag und seine Entwicklung weiter verfolgen kann», unterstreicht man bei Euroairport. Die Bedeutung des Euroairports wird auch durch das grösste Passagierwachstum sämtlicher Schweizer Flughäfen unterstrichen. Mit +11% liegt Basel zudem deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Und auch in Basel wird unabhängig von binationalen Pendenzen fortlaufend tüchtig investiert. Im vergangenen Jahr waren es 33,4 Mio. Euro, die vor allem in die Eröfnung eines neuen Cargo Terminals, zusätzliche Stationierungslächen für acht Flugzeuge und für die Passagiere ofensichtlicher in die Renovation des Fingerdocks mit weiteren polizeilichen Kontrollstellen bei der Ankunft sowie zusätzlichen Parkplätzen lossen. Auch der Ausbau der Gastronomie mit fünf weiteren Betrieben konnte beendet werden. Für dieses Jahr wurden gar 51 Mio. Euro für Investitionen budgetiert. Im Vordergrund steht eine neue Gepäcksortieranlage mit doppelter Kapazität, die bis 2017 in Betrieb gehen soll. In Angrif genommen wurde zudem der Bau eines neuen Parkhauses mit 2500 Parkplätzen (Inbetriebnahme 2016/17). Und bis Ende 2015/Anfang 2016 wird gestafelt der Fuhrpark modernisiert (neue Flughafenbusse, Stadtbus, Lösch- und Schneeräumungsfahrzeuge). Bleibt noch das leidige Thema «Bahnanschluss», das sich weiter verzögert. Noch ist trotz Zusicherung von französischer Seite die Finanzierung der Vorstudie nicht gänzlich unter Dach und Fach; bis Ende 2015 hoft man auf eine Lösung. Vor 2020 ist aber nicht mit einem Bahnanschluss zu rechnen. FLUGHAFEN BASEL: GUT ZU WISSEN Anreise: ÖV mit Bus von Basel SBB (sowie von F/D), Bahnanschluss in Planung. Taxi City-Airport CHF Parking: Schweizer Seite Tag CHF, Woche CHF Mobile: W-LAN 45 Min. gratis pro Session (nach 45 Minuten kann wieder eingeloggt werden). Airport-App Lounges: Euroairport Skyview Lounge (für alle Passagiere ofen, Zutritt 38 CHF) Abfertigung: Fast-Track, Zutritt wird von den Airlines deiniert (und ist somit jeweils im Ticket-Preis inbegrifen) Weiteres: Voraussichtlich noch in diesem Jahr wird eine virtuelle Kundenkarte «Euroairport Advantages» mit Barcode eingeführt. Gegen Bezahlung proitiert der Kunde von verschiedenen Dienstleistungen wie Fast-Track, Zugang zur Skyview Lounge und Preisrabatt in den Shops 14 GENF Ein Einzugsgebiet, das über die Westschweizer Kantone hinaus auch die angrenzenden französischen Departements sowie Norditalien umfasst, zeichnet den Genève Aéroport aus. Das sind mitbusinesstraveltip 3/2015
4 hin sechs Millionen Menschen in weniger als zwei Fahrstunden vom Flughafen entfernt. Und: An keinem Nicht-Hub-Flughafen in Europa inden so viele Flugbewegungen auf einer Piste statt wie in Genf. Entsprechend wird auch investiert: 110 Mio. CHF betrug die Summe im letzten Jahr, in diesem Jahr dürfte dieser Betrag gar etwas höher zu liegen kommen. Beendet wurde u.a. kürzlich die Erstellung des provisorischen «GP3» mit Boarding-Gates, einer Übergangslösung bis zur Eröfnung des Ostlügels. Und im Bau ist auch eine Schallschutzhalle für Flugzeuge mit mehr als 20 Meter Spannweite, die Anfang 2016 in Betrieb genommen wird. Das aktuelle Hauptprojekt in Genf ist aber der neue Ostlügel, der anstelle des bisherigen, in den 70er-Jahren erstellten Terminals die Langstreckenlüge aufnehmen wird. Die neue Infrastruktur, ein 530 Meter langes, rund 30 Meter breites und ungefähr 15 Meter hohes Gebäude mit explizit hoher Energieleistung, wird über sechs Parkpositionen mit Andockstelle für Grossraum-Flugzeuge verfügen dies im Gegensatz zu heute drei Parkpositionen mit Andockstelle und drei Vorfeldpositionen. Die ersten Vorbereitungsarbeiten haben bereits begonnen, der eigentliche Baubeginn ist auf Anfang 2016 terminiert. In Genf ist der Bau des neuen Ostflügels das nächste Grossprojekt. FLUGHAFEN GENF: GUT ZU WISSEN Anreise: ÖV mit Bahn und Bus (Gratisticket für die öfentlichen Verkehrsbetriebe oferiert von Genève Aéroport für in Genf ankommende Passagiere). Taxi City Airport ca. 40 CHF Parking: Tag CHF, Woche CHF. Valet-Parking, Resa-Parking (Online-Vorreservation) Mobile: W-LAN 90 Min. gratis. Airport-App (GVApp, neue Version), SMS-Info-Dienst Lounges: Total 5 (Swiss, Air France, British Airways, Dnata Skyview Lounge, Swissport Horizon Lounge) Abfertigung: Priority Lane (8 CHF), Bag Drop-of, automatische Gates Weiteres: Plattform E-Services für Parkplätze, Priority Lane, Swissport Lounge. VIP-Service Premium Geneva (Dnata). PEM-Service für Personen mit eingeschränkter Mobilität. Banken, Post, Kinderhort nach der Sicherheitskontrolle THE CIRCLE COMES TO LIFE 2018 WIRD THE CIRCLE DIE DESTINATION FÜR LIFESTYLE UND BUSINESS IN GEHDISTANZ ZU DEN TERMINALS. Zahlreiche Kulturveranstaltungen und eine lebendige Gastroszene. Eine kosmopolitische Atmosphäre mit führenden Unternehmen und Marken. Grosszügige Büroflächen und ein breites Weiterbildungsangebot. businesstraveltip 3/ Be part of it:
5 In Bern steht die vierte Ausbauetappe an. BERN Bern, der grösste der drei kleineren SIAA-Flughäfen, hat bewegte Zeiten hinter sich: Die Zahl der Passagiere ging 2014 durch die Neustrukturierung beim wichtigen Heim-Carrier Skywork deutlich zurück. Dies ändert aber nichts an der wichtigen Rolle, die der Flughafen im Espace Mittelland auch dank seinen USP unverändert spielt: extrem kurze Einstiegszeiten, hohe Flexibilität und Dienstleistungsbereitschaft. Auch der Namenswechsel von «Alpar Flug- und Flugplatzgesellschaft AG» in das kurze «Flughafen Bern AG» dokumentiert die ungebrochene Dynamik. Diese wurde im letzten April durch eine Kapitalerhöhung bestätigt, das Investitionsvolumen beträgt in diesem Jahr rund zwei Millionen Franken. Im vergangenen Herbst wurden die Vorbereitungen für eine neue Terminal-Vorfahrt in Angrif genommen, die eine Änderung des Taxi- und Busverkehrs zum Ziel hat und so bis Ende Jahr mehr Platz für Passagiere, Abholer und Besucher schaft. Für mehr Platz sorgt auch der Rückbau des alten Kontrollturms. Im Terminal gibt es durch die Übernahme der Gastronomiebetriebe durch die ZFV-Unternehmungen gewisse Anpassungen kein Thema mehr ist die im behäbigen Bernbiet voll Schreck diskutierte Umnutzung der Sky-Bar in ein Cabaret Als Grossprojekt steht in Bern die vierte Ausbauetappe an, welche die Entlechtung der verschiedenen Flugbetriebssparten vorsieht: Auf der Nordseite sollen der Linien- und Charterverkehr, der internationale Geschäftsreiseverkehr sowie der Verkehr von Bundesbasis und Rega abgewickelt werden. Die Südseite ist für Kleinlugzeuge, Unterhaltsbetriebe, General Aviation sowie Helikopter- und Segellug bestimmt. Dies beinhaltet auch den Bau eines Business General Aviation Centers. Schliesslich steht im Sommer 2016 eine umfassende Pistensanierung an. FLUGHAFEN BERN: GUT ZU WISSEN Anreise: ÖV S-Bahn Bern-Belp, Anschluss Belp Airport-Bus alle 15 Minuten. Taxi City Bern Airport ca CHF Parking: Tag CHF, Woche CHF Mobile: W-LAN im Terminal zeitlich unbeschränkt und gratis Lounges: VIP-Lounge, kostenplichtig Abfertigung: Sehr kurze Check-in-Zeiten: Linienlüge 20 Minuten, Charterlüge 45 Minuten Weiteres: Persönliche Betreuung, familiärer Umgang mit Passagieren, Rollstühle vorhanden Schweizer Flughäfen: Fakten und Zahlen (2014) Zürich Basel Genf Bern Passagiere 25,477 Mio. 6,523 Mio. 15,152 Mio Flugbewegungen Umsatz 963,5 Mio. CHF 116,8 Mio. EUR 403,8 Mio. CHF 11,8 Mio. CHF Gewinn 204,9 Mio. CHF 27,3 Mio. EUR 88,3 Mio. CHF CHF Airlines Top-Airlines Swiss Easyjet Easyjet Skywork Air Berlin Lufthansa Swiss Etihad Reg. Edelweiss Air France Air France BMI Reg. Lufthansa Air Berlin British Airways Helvetic British Airways Swiss Lufthansa Intersky Destinationen 185 Ziele in 102 Ziele 134 Ziele in 28 Ziele in 62 Ländern 46 Ländern 10 Ländern Top-Ziele London LHR London London Palma Berlin Berlin Paris London City Wien Amsterdam Amsterdam Hamburg Paris CDG Paris Brüssel München Amsterdam Istanbul Lissabon Berlin Tegel Sesselrücken an den Flughäfen Gleich an allen der drei grössten Deutschschweizer Flughäfen kam oder kommt es in diesem Jahr zu einem CEO-Wechsel: In Zürich hat am 1. Januar 2015 Stephan Widrig die Leitung der Flughafen Zürich AG von Thomas Kern übernommen; Widrig war zuvor im Unternehmen CCO. In Basel übernimmt per 1. September Matthias Suhr von Jürg Rämi; Suhr kommt vom BAZL. Und in Bern ersetzt am 1. November Mathias Gantenbein den bisherigen CEO Mathias Häberli; Gantenbein leitete bisher die Bundesreisezentrale. Nur in Genf bleibt Robert Deillon unverändert der starke Mann am Flughafen-Steuer. Deillon ist zudem Präsident der SIAA. 16 businesstraveltip 3/2015
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